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Svengali (1931) - Das Dokument des Grauens

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BandI:1930-1945<br />

VonGöternundMonstern


Kapitel 9<br />

<strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>)<br />

<strong>Svengali</strong>: Autoritäre Person oder Mentor, welche großen Einfluss, oftmals bösen, über<br />

eine andere Person ausübt.<br />

- Encyclopedia Britannica<br />

Archie Mayos <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>) 1 ist<br />

die bis heute beste Verfilmung von Trilby,<br />

der bekanntesten Erzählung <strong>des</strong> englischen<br />

Illustratoren und Autoren George<br />

du Maurier. Trilby ist ein Klassiker<br />

der englischen Mythologie und Literaturgeschichte.<br />

Im deutschsprachigen Raum<br />

hingegen ist der Stoff eher unbekannt<br />

und auch nur schwer in einer deutschen<br />

Übersetzung zu finden.<br />

Gleiches gilt auch für den Film. Die<br />

amerikanische Produktion wurde gefeiert,<br />

für zwei Oscars nominiert und gilt als<br />

Höhepunkt der Filmografie der Schauspiellegende<br />

John Barrymore. Doch von<br />

all den großartigen Filmen, die Hollywood<br />

im Jahr <strong>1931</strong> produzierte, ist dieser<br />

Film vor allem Genreinsidern und<br />

Filmhistorikern ein Begriff. Was schade<br />

ist, denn der Film selbst ist sehenswert.<br />

Abbildung 9.1: Filmplakat, <strong>1931</strong><br />

1 <strong>Svengali</strong> (Warner Brothers, USA <strong>1931</strong>, Regie: Archie Mayo, Drehbuch: J. Grubb Alexander, Kamera:<br />

Barney McGill, Bühnenbild: Anton Grot, Darsteller: John Barrymore, Marian Marsh, Bramwell<br />

Fletcher, Lumsden Hare, Donald Crisp, Luis Albemi, Carmel Myers, Paul Porcasi, Bildformat: 1.20:1,<br />

Tonformat: Vitaphone, Laufzeit: ca. 81 Minuten)<br />

193


<strong>Das</strong> <strong>Dokument</strong> <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong><br />

Abbildung 9.2: George Louis Palmella<br />

Busson du Maurier, Selbstportrait aus der<br />

National Portrait Gallery, London<br />

Der Autor und Zeichner George<br />

Louis Palmella Busson du Maurier wurde<br />

am 6. März 1834 in Paris geboren.<br />

Nach einer angenehmen Kindheit in dem<br />

Örtchen Passy, welche er in seinem Roman<br />

Peter Ibbetson rekapitulierte, und<br />

einem Kunststudium in Paris zog er im<br />

Jahr 1860 nach London um und arbeitete<br />

dort als Illustrator und Karikaturist. Seine<br />

geistreichen und handwerklich auf hohem<br />

Niveau ausgeführten Karikaturen,<br />

welche bevorzugt die reiche Oberklasse<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> und hierunter vor allem<br />

Oscar Wilde zum Motiv hatten, brachten<br />

ihm dort recht schnell künstlerische<br />

Anerkennung und den Durchbruch. Ursprünglich<br />

wollte du Maurier sich eigentlich<br />

als Maler betätigen, aber als er auf<br />

einem Auge erblindete, blieb ihm die Arbeit<br />

als Karikaturist als einziger Beruf,<br />

welchen er ausüben konnte.<br />

In seinen letzten Lebensjahren versuchte<br />

er sich darüber hinaus als Autor<br />

von Romanen. Insgesamt wurden es derer drei. Der 1891 veröffentlichte Peter Ibbetson<br />

erfreute sich großer Beliebtheit und sein zweites Werk, Trilby (1894) wurde zu<br />

einem Bestseller. Sein letzter Roman, The Martian, wurde 1897 veröffentlicht, ein<br />

Jahr nach seinem Tod. Seine Enkelin, Daphne du Maurier, wurde ebenfalls als Schriftstellerin<br />

bekannt; aus ihrer Feder stammt ein Klassiker der Horrorliteratur, Rebecca,<br />

der 1940 von Alfred Hitchcock verfilmt wurde.<br />

Trilby erzählt von George du Mauriers Zeit als Pariser Kunststudent. Der Roman<br />

schildert vor allem das Leben in der Pariser Kunstszene und das Schicksal von Trilby<br />

O’Ferrall, einem jungen Modell, welches unter den Einfluss <strong>des</strong> mysteriösen Hypnotiseurs<br />

<strong>Svengali</strong> gerät. Bereits ein Jahr nach der Veröffentlichung <strong>des</strong> Romans wurde<br />

er für die Londoner Schauspielbühnen adaptiert. Der große Erfolg <strong>des</strong> Romans und<br />

<strong>des</strong> Bühnenstücks sorgten für eine Vielzahl von filmischen Adaptionen, darunter Ella<br />

Lola, á la Trilby (1898), Trilby (1915) und Trilby (1923).<br />

Du Mauriers Roman wurde jedoch nicht nur beklatscht, sondern auch kritisiert. Vor<br />

allem nach dem Ende <strong>des</strong> Zweiten Weltkrieges sah sich der Roman zunehmend dem<br />

Vorwurf ausgesetzt, er zeige in seiner Darstellung <strong>des</strong> <strong>Svengali</strong> antisemitische Tendenzen<br />

- ein eigentlich haltloser Kommentar, da man es einem Werk kaum zum Vorwurf<br />

machen kann, dass es sich innerhalb der moralischen Grenzen seiner Zeit bewegt, aber<br />

dies dürfte mit ein Grund dafür sein, dass Trilby in Deutschland nur äußerst zögerlich<br />

194


9. <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>)<br />

veröffentlicht wurde.<br />

Anstelle nun auf die erzählte Geschichte <strong>des</strong> Romans einzugehen, schauen wir uns<br />

einfach den Film an. <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>) ist eine gelungene und recht akkurate Verfilmung<br />

der Romanvorlage, lediglich der Schluss ist weitaus trauriger als im Buch.<br />

Maestro <strong>Svengali</strong> ist ein in Paris wie<br />

ein bunter Hund bekannter Gesangsprofessor,<br />

Pianist und Dirigent. Bekannt aufgrund<br />

seiner außergewöhnlichen musikalischen<br />

Fähigkeiten, aber auch belächelt.<br />

Denn <strong>Svengali</strong> ist ein Jude deutscher<br />

Herkunft, der dazu noch ständig in einen<br />

irritierenden deutsch-französischen Kauderwelsch<br />

verfällt (in diesem Film allerdings<br />

deutsch-englisch, mit einem starken<br />

amerikanischen Akzent). Er ist eine<br />

autoritäre Person, aber ebenso auch hin<br />

und wieder das Ziel von Spott und Hohn.<br />

Und er ist nicht minder ein Weiberheld. Abbildung 9.3: John Barrymore spielt den<br />

An diesem Tag besucht ihn eine Maestro <strong>Svengali</strong><br />

Schülerin, mit welcher <strong>Svengali</strong> eine Affäre hat. <strong>Svengali</strong> ist am Geld der Frau mehr<br />

interessiert als an ihrem Talent. Die Gute hat eine Stimme wie eine Krähe und <strong>Svengali</strong><br />

hat sichtlich Mühe, ihre Gesangsstunden zu ertragen, aber Geld regiert bekanntlich die<br />

Welt. Dies findet jedoch schnell ein Ende, als sie <strong>Svengali</strong> offenbart, sie habe wegen<br />

ihm ihren Mann verlassen. Sie stünde nun ohne Hab und Gut da, in der Hoffnung, mit<br />

<strong>Svengali</strong> leben zu können.<br />

Doch dies kommt für <strong>Svengali</strong> nicht in Frage. Er baut sich vor der Frau auf, wir<br />

sehen ihn in dieser Szene die ganze Zeit nur von hinten, und die Frau weicht vor seinem<br />

Blick zurück. Sie verfällt immer mehr in Angst vor <strong>Svengali</strong>, bis sie schließlich zu<br />

<strong>Svengali</strong>s Genugtuung aus seinem Haus flieht.<br />

Wenig später wird ihre Leiche in der Seine treibend gefunden. <strong>Svengali</strong> reagiert auf<br />

die Kunde ihres To<strong>des</strong> mit gespielter Enttäuschung. „Ach, das ist schade. Sie war sehr,<br />

sehr süß - aber eine schlechte Geschäftsfrau.“ Mehr sagt er hierzu nicht und beginnt,<br />

vor seinem Waschtisch ein Liedchen zu summen.<br />

Sein Gehilfe Gecko erinnert ihn jedoch sofort an die wirklich tragische Geschichte:<br />

Zur Mittagszeit sei die Miete fällig und sie seien völlig pleite. <strong>Svengali</strong> beschließt<br />

daher, einige Bekannte zu besuchen, zwei Künstler aus England: „Monsieur Taffy“<br />

und „The Laird“.<br />

<strong>Svengali</strong> überrascht sie bei einem Bade und macht sich über den britischen Sauberkeitswahn<br />

lustig. Daraufhin grabschen sie nach ihm, ziehen ihn aus und stecken<br />

den strampelnden <strong>Svengali</strong> in das Badewasser. Um ihm einen Streich zu spielen, stibitzen<br />

sie ihm seine Kleider und laufen auf die Straße, um all ihre Freunde zusammen<br />

195


<strong>Das</strong> <strong>Dokument</strong> <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong><br />

zu trommeln und ihnen den nackig in der Badewanne sitzenden <strong>Svengali</strong> präsentieren<br />

zu können. Doch sie haben die Rechnung ohne den durchtriebenen Maestro gemacht.<br />

Er klaut kurzerhand den besten Anzug eines der Engländer und den Geldbeutel <strong>des</strong><br />

anderen.<br />

Als er und Gecko das Künstleratelier verlassen wollen, begegnet ihnen auf der<br />

Türschwelle die junge und bezaubernde Trilby. <strong>Svengali</strong> ist von dem Mädchen sehr<br />

angetan und schickt umgehend Gecko vor die Tür, damit er ihn nicht von seiner nächsten<br />

Eroberung abhalten möge. Trilby hält <strong>Svengali</strong> irrtümlich für einen der ansässigen<br />

Künstler und erzählt ihm, sie sei ein Modell. Ob sie vielleicht einmal zur Probe Modell<br />

stehen könne? <strong>Svengali</strong>, dem sichtlich das Wasser im Mund zusammenläuft, sagt nicht<br />

Nein.<br />

Als Trilby sicher hinter einem Vorhang zu entkleiden beginnt, trällert sie ein Liedchen.<br />

<strong>Svengali</strong> ist hin und weg, als er Trilbys wunderbare Stimme hört. Er muss dieses<br />

Mädchen haben, so viel steht fest!<br />

Gecko wird jetzt jedoch ungeduldig, und noch bevor Trilby ihre Vorbereitungen<br />

abgeschlossen hat, zerrt er <strong>Svengali</strong> auf die Straße. Vor der Tür versammelt sich bereits<br />

der Mob und es wird höchste Zeit, zu verschwinden. Wie ein Pfau stolziert <strong>Svengali</strong> in<br />

seinem neuen Anzug und der fälligen Miete in der Tasche durch die Meute hindurch.<br />

Abbildung 9.4: Trilby begegnet Taffy, The<br />

Laird und Billie, den „drei Musketieren <strong>des</strong><br />

Pinsels“(von links nach rechts)<br />

Der junge Künstler Billie, welcher<br />

oftmals zusammen mit Monsieur Taffy<br />

und The Laird malt, stürmt in deren<br />

Wohnung. Dort begegnet er Trilby und<br />

ist von ihr nicht minder fasziniert. Er<br />

stellt sie Monsieur Taffy und The Laird<br />

vor, und da die Chemie zwischen ihnen<br />

und Trilby auf Anhieb stimmt, kommt<br />

man miteinander ins Geschäft. Doch vor<br />

allem Billie erliegt ihrem unvergleichlichen<br />

Charme. Für ihn ist es Liebe auf den<br />

ersten Blick.<br />

So ziehen einige Tage ins Land. Trilby<br />

steht den drei Künstlern brav Modell,<br />

Billie himmelt sie an und Trilby beginnt,<br />

seine Gefühle zu erwidern.<br />

Doch auch <strong>Svengali</strong> kann sie nicht vergessen. Er will Trilby wiedersehen und so<br />

zieht es ihn in das Künstleratelier zurück. Dort wird er Zeuge, wie Trilby und Billie<br />

unverhohlen miteinander turteln und in <strong>Svengali</strong> erwacht die Eifersucht.<br />

Zunächst spielt er Trilbys väterlichen Freund und Gönner. Doch als Trilby ihm erzählt,<br />

dass sie unter häufigen Kopfschmerzen leide, ist seine Stunde gekommen. Er<br />

setzt sie auf einen Stuhl und bittet sie, ihm direkt in die Augen zu schauen. Er hypnotisiert<br />

Trilby, flüstert ihr Dinge zu, streichelt ihre Wange. Billie wird auf das eigenartige<br />

Treiben hinter den Stafetten aufmerksam und interveniert. Er findet Trilby in Trance<br />

vor und bezichtigt <strong>Svengali</strong>, sie hypnotisiert zu haben. Doch <strong>Svengali</strong> wiegelt ab. Er<br />

196


9. <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>)<br />

weckt Trilby aus ihrem Schlaf und siehe da, Trilbys Kopfschmerzen sind verschwunden.<br />

Was Billie nicht weiß: <strong>Svengali</strong> befahl<br />

dem hypnotisierten Mädchen, nur<br />

<strong>Svengali</strong> zu lieben, <strong>Svengali</strong>, <strong>Svengali</strong>.<br />

In der folgenden Nacht zwingt <strong>Svengali</strong><br />

Trilby seinen Willen auf. Wie ein<br />

seelenloses Wesen erhebt sich Trilby aus<br />

ihrem Bett, verlässt ihr Haus und begibt<br />

sich zu ihrem Meister. <strong>Svengali</strong> möchte<br />

ihre Gegenwart genießen und seinen Einfluss<br />

über sie ausbauen.<br />

Am nächsten Tag posiert Trilby, noch<br />

immer in Trance, vor einer Reihe von<br />

Nachwuchskünstlern - völlig nackt. Es<br />

Abbildung 9.5: Trilby, dargestellt von Marian<br />

Marsh<br />

scheint, als würde sie es genießen, sich nackt vor den Männern zu zeigen. Als Billie<br />

den Raum betritt, ist er entsetzt. Aufgebracht ruft er ihren Namen. Trilby erwacht,<br />

und als ihr bewusst wird, in welch einer Lage sie sich befindet, flüchtet sie peinlichst<br />

berührt.<br />

Einige Zeit vergeht, bis <strong>Svengali</strong> seine<br />

Trilby erneut im Atelier der Künstler<br />

besucht. Er bringt sie dazu, mit ihm<br />

durchzubrennen. Als Tally, The Laird<br />

und Billie zurückkehren, finden sie nur<br />

einen Abschiedsbrief Trilbys vor. Trilby<br />

schreibt darin, was <strong>Svengali</strong> ihr einpflanzte:<br />

Sie sei nicht gut genug für Billie<br />

und daher könne er sie nie mehr wiedersehen<br />

- niemand würde sie mehr wiedersehen.<br />

Voller Panik stürmt Billie zu Trilbys<br />

Wohnung, nur um dort auf die Polizei<br />

zu treffen. Die Polizisten zeigen ihm ein<br />

Bündel Kleider und fragen, ob er diese<br />

Abbildung 9.6: <strong>Svengali</strong>s grauenerregender,<br />

hypnotischer Blick<br />

wiedererkenne. Ja, es sind die Kleider Trilbys. Die Polizisten haben sie am Ufer der<br />

Seine gefunden, anscheinend nahm sich Trilby das Leben.<br />

Während<strong>des</strong>sen rast eine Kutsche durch die nächtlichen Wälder. In ihr sitzen <strong>Svengali</strong><br />

und Trilby, für welche <strong>Svengali</strong> von nun an ein neues Leben plant. Sein Wille ist,<br />

dass sie als Sängerin Karriere macht. Als Madame <strong>Svengali</strong> reist sie von nun an durch<br />

197


<strong>Das</strong> <strong>Dokument</strong> <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong><br />

die Länder. Sie hat Auftritte in Berlin, Wien, Rom, Madrid und St. Petersburg, stets<br />

begleitet von <strong>Svengali</strong>, ihrem Mentor, Dirigenten und Liebhaber.<br />

Als sie nach vielen Monaten (oder gar Jahren?) im Rahmen einer Tournee nach<br />

Paris kommen, ist das Opernhaus ausgebucht. Unter den Gästen befinden sich natürlich<br />

auch Tally, The Laird und Billie, denn schließlich wollen sie ihren alten Freund<br />

wiedersehen.<br />

Doch kaum steht Trilby auf der Bühne, wird sie von den Dreien erkannt. Nach dem<br />

Auftritt warten sie vor der Tür auf <strong>Svengali</strong> und seine geheimnisvolle Ehefrau. Aber<br />

der Maestro und seine nach wie vor hypnotisierte Trilby ignorieren die alten Bekannten,<br />

als seien sie nur Luft. Beim Besteigen der Kutsche verliert <strong>Svengali</strong> jedoch kurz<br />

die Kontrolle über Trilby; nur kurz, aber lange genug, um Trilby Gelegenheit zu geben,<br />

Billie zu begrüßen.<br />

Von nun an gibt sich Billie nicht mehr länger geschlagen. Er reist <strong>Svengali</strong> und<br />

Trilby hinterher, besucht jeden Auftritt der beiden.<br />

<strong>Svengali</strong>s Stern beginnt zu sinken. Erstens macht es ihm zu schaffen, dass er zwar<br />

Trilbys Körper besitzen kann, nicht jedoch ihr Herz. Zweitens hat er Angst vor Billie,<br />

und diese Angst ergreift immer stärker von ihm Besitz. Sie treibt ihn so weit, dass er<br />

beginnt, Auftritte kurzfristig abzusagen, sobald er Billie im Zuschauerraum erblickt.<br />

Dies ruiniert seine Karriere, denn niemand möchte Madame <strong>Svengali</strong> mehr buchen.<br />

Jahre später ist <strong>Svengali</strong> dazu verdammt, als Nebenattraktion in schmierigen Spelunken<br />

aufzutreten. Der einstige Glanz ist völlig verblasst, <strong>Svengali</strong> ein gebrochener<br />

Mann. Als er vor einem Auftritt im Kairoer Sphinx Café schon wieder Billie im Publikum<br />

sitzen sieht, entschließt sich <strong>Svengali</strong> zur Flucht nach vorne.<br />

Er setzt sich zu Billie an den Tisch und teilt ihm mit, dass der Auftritt an diesem<br />

Abend der Letzte von Madame und Maestro <strong>Svengali</strong> sei. Danach gebe er Trilby wieder<br />

frei. Billie lässt sich darauf ein - hat sich das lange Warten vielleicht doch gelohnt?<br />

Während <strong>des</strong> Auftrittes seiner geliebten und doch unerreichbaren Trilby bricht<br />

<strong>Svengali</strong> zusammen und stirbt. Trilby ist von nun an frei. Doch angesichts <strong>des</strong> sterbenden<br />

Trilby sinkt auch sie halb ohnmächtig auf der Bühne zusammen. Billie eilt zu<br />

ihr, um ihr zu helfen - doch auch Trilby stirbt, mit dem Namen ihres Liebsten auf den<br />

Lippen: <strong>Svengali</strong>.<br />

<strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>) bringt einige herausragende Aspekte mit sich. Allen voran ist hier<br />

natürlich John Barrymore zu nennen, der geniale Theatermime. Barrymore war bereits<br />

fast 20 Jahre im Filmgeschäft tätig, wir begegneten ihm bereits in der Titelrolle<br />

von Dr. Jekyll and Mr. Hyde (1920), doch im Herzen blieb er stets dem Theater verbunden.<br />

Im Gegensatz zu Lon Chaney, seinem berühmten Kollegen gleichen Kalibers,<br />

arbeitete John Barrymore in beiden Welten, wobei sein Ruf als Ikone <strong>des</strong> Theaters und<br />

gesegneter Shakespeare-Darsteller eher den mit ihm produzierten Filmen zu Erfolg<br />

verhalf, als umgekehrt. Zu seinen bekanntesten Filmrollen nach Dr. Jekyll and Mr.<br />

Hyde (1920) gehörten seine Darstellung <strong>des</strong> berühmten Detektivs in Sherlock Holmes<br />

(1922), die Titelrolle in Don Juan (1926) und seine beiden Darstellungen <strong>des</strong> Kapitäns<br />

198


9. <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>)<br />

Ahab in The Sea Beast (1926) und Moby Dick (1930). John Barrymore war definitiv<br />

kein Schauspieler, welcher noch Nebenrollen nötig hatte.<br />

In <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>) sehen wir John Barrymore in seiner bekanntesten und erfolgreichsten<br />

Filmrolle. Der Regisseur Archie Mayo und der Autor J. Grubb Alexander,<br />

welcher bereits bei The Man Who Laughs (1928) mitwirkte, schneiderten den skurrilen<br />

jüdischen Hypnotiseur passgenau für John Barrymore zurecht und dieser nutzte<br />

die Gelegenheit zu einer umwerfenden darstellerischen Arbeit.<br />

Barrymores <strong>Svengali</strong> ist eine Augenweide,<br />

wahrhaft großes Theater. Barrymore<br />

schlüpft vollständig in <strong>Svengali</strong>s<br />

Haut und übernimmt mit seiner Präsenz<br />

die Kontrolle über den Film. Er verleiht<br />

dem Film manchmal Komik, manchmal<br />

Tragik, manchmal blanken Horror. Und<br />

über alledem thront stets seine ruhige<br />

Stimme, welche die Dialoge in einem<br />

herrlichen deutschen Akzent widergibt,<br />

durchsetzt mit typischen deutschen Ausrufen<br />

wie „Ja, ja!“, „Natürlich!“ oder<br />

auch „Mein Liebchen!“. Für unsere Ohren<br />

klingt es sehr eindrucksvoll, aber Abbildung 9.7: John Barrymore und Marian<br />

Marsh in einer umstrittenen Liebesszene<br />

auch manchmal etwas unfreiwillig komisch,<br />

wenn Barrymore das Englische mit deutschem Akzent spricht, die deutsche<br />

Sprache aber in breitestem amerikanischen Englisch wiedergibt; vor allem Umlaute<br />

bereiteten Barrymore offensichtlich Probleme. Aber dies schmälert seine Performance<br />

in keinster Weise. Im Gegenteil, <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>) gehört zu jenen Filmen, welche durch<br />

eine deutschsprachige Synchronisation unweigerlich ihres Flairs beraubt würden.<br />

John Barrymore wurde nach der Premiere <strong>des</strong> Films von Kritik und Zuschauer gefeiert<br />

und der Oscar für den besten männlichen Hauptdarsteller regelrecht eingefordert.<br />

Aber es kam dann doch anders. Die Statuette wurde nicht an John Barrymore vergeben,<br />

sondern an seinen Bruder Lionel. John wurde nicht nominiert, wie übrigens sein<br />

ganzes Leben lang kein einziges Mal.<br />

An der Seite einer lebenden Legende zu spielen, fällt nicht leicht. Und Marian<br />

Marsh war sich dieser Herausforderung trotz ihres zarten Alters von grade mal 16 Jahren<br />

durchaus bewusst. Marian Marsh hatte bereits für einen anderen Film vorgesprochen,<br />

doch war aufgrund ihrer Jugend abgelehnt worden. Für <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>) kam sie<br />

erneut ins Gespräch, doch diese Rolle zu ergattern, erschien weitaus schwieriger. Der<br />

Grund hierfür war, dass John Barrymore das vertraglich zugesicherte Recht hatte, die<br />

Darstellerin der Rolle höchstpersönlich auszuwählen. So kam es, dass eine hochgradig<br />

nervöse Marian Marsh sich plötzlich in einem Auto wiederfand, welches sie zu Barrymores<br />

Anwesen brachte, damit sie dort im Beisein <strong>des</strong> großen Mimen und ihrer Mutter<br />

199


<strong>Das</strong> <strong>Dokument</strong> <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong><br />

einen Screen Test absolviere. Marian Marsh war sich der Ehre bewusst, aber dennoch<br />

schlotterten ihr die Knie, als sie durch das Tor zu Barrymores Anwesen fuhren.<br />

Barrymores Haus verstrahlte die für die goldenen Jahre <strong>des</strong> Kinos zum Klischee<br />

verkommene Gran<strong>des</strong>se von Filmstars. Es war eine riesige Villa, welche entlang der<br />

Tower Road auf einem Berggipfel über Beverly Hills thronte. Es war umgeben von<br />

einer großen gläsernen Menagerie, in welcher über 300 Tiere wohnten, darunter auch<br />

Maloney, Barrymores Lieblingsgeier und Haustier. Große Rasenflächen, Springbrunnen<br />

und sogar Wasserfälle gab es dort zu sehen. Selbst wenn man keinen unmittelbaren<br />

Respekt vor John Barrymore hatte, bei der Einfahrt in sein Anwesen trat dieser von alleine<br />

ein.<br />

Abbildung 9.8: Marian Marsh, Werbefoto<br />

für <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>)<br />

Marians Mutter musste sie begleiten,<br />

weil Marian noch minderjährig war,<br />

aber in der Eingangshalle der Villa endete<br />

ihre Herrschaft über das Wohl ihrer<br />

Tochter. Sie blieb zurück, als die beiden<br />

Studiobosse Jack Warner und Darryl<br />

Zanuck Marian in ihre Mitte nahmen<br />

und sie die Treppe hinauf zu Barrymores<br />

Schlafzimmer geleiteten, denn Barrymore<br />

lag krank in seinem Bett. Da Barrymore<br />

zu jener Zeit als Playboy verschrien<br />

war, der keine Gelegenheit ausließ,<br />

um eine neue Wiese zu bepflanzen, kann<br />

man sich wohl vorstellen, wie Marians<br />

Mutter sich in diesem Augenblick fühlte.<br />

Selbst Jack Warner und Darryl Zanuck<br />

hatten ihre Bedenken, als Marian alleine<br />

das gigantische Schlafzimmer Barrymores<br />

betrat. Doch Barrymore fasste das<br />

Mädchen nicht an, auch wenn anderes<br />

von ihm erwartet wurde. Er sprach mit<br />

Marian und willigte schließlich in eine<br />

ganze Serie von Screen Tests ein, welche<br />

bis zum Dezember 1930 andauerten.<br />

Marian Marsh war nicht die einzige junge Frau, welche sich für diese Filmrolle<br />

interessierte. Die Aussicht, an der Seite Barrymores spielen zu dürfen, rief eine ganze<br />

Reihe von Stars und Sternchen auf den Plan. Doch kurz vor Weihnachten <strong>des</strong> Jahres<br />

1930 erreichte Marian Marsh die Nachricht, dass Barrymore sie für die Rolle Trilbys<br />

ausgewählt habe. Auf einer Party, welche Mary Pickford und Douglas Fairbanks an<br />

jenem Abend veranstalteten, gab Marian mit offizieller Genehmigung von Jack Warner<br />

um 23 Uhr die Neuigkeit bekannt - und sorgte für eine Menge langer Gesichter<br />

mit künstlich aufgesetztem Lächeln in den Reihen der weiblichen Anwesenden. Aber<br />

200


9. <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>)<br />

letztlich gönnte doch jedermann dem netten jungen Mädchen die Chance ihres Lebens<br />

und Marian erhielt donnernden Applaus.<br />

Nach der Bekanntgabe der Zusammenarbeit<br />

zwischen John Barrymore und<br />

Marian Marsh kochte die Gerüchteküche<br />

schier über, denn jedermann war<br />

natürlich bekannt, wie Marian zu ihrer<br />

Rolle gekommen war - nämlich alleine<br />

mit Barrymore in <strong>des</strong>sen Schlafzimmer.<br />

Auf diesen Aspekt beschränkte sich der<br />

Klatsch und Tratsch jedenfalls. Der 49<br />

Jahre alte Schauspieler und eine (mittlerweile)<br />

17 Jahre alte Novizin - eine Liaison?<br />

<strong>Das</strong> war genau das, was die Boulevardzeitungen<br />

haben wollten, ein millionenschwerer<br />

Darsteller mit 100.000 Dollar<br />

Gage auf der einen und die mit 300 bende<br />

Abbildung 9.9: Trilby und Billie, zwei Lie-<br />

Dollar Wochengage engagierte Schönheit auf der anderen Seite, aber gemeinsam unter<br />

einer Bettdecke. Die Kritiker und Neider Marians gingen sogar so weit zu behaupten,<br />

Barrymore habe ein Verhältnis mit ihr und habe ihr die Rolle nur gegeben, weil sie<br />

ihm im Bett gefällig sei. Und als bekannt wurde, dass Barrymore sie mit dem Kosenamen<br />

„My little Maid Marian“ belegte, war der Ofen ganz aus. Selbst Archie Mayo,<br />

der Barrymore vollends vertraute, verlor bei einer Kussszene beinahe die Nerven, als<br />

die auf dem Rücken liegende Marian ihre Arme um den Hals <strong>des</strong> gebeugt über ihr sitzenden<br />

Barrymore schlang und sich an seine Lippen regelrecht heransaugte. Nachdem<br />

die Klappe gefallen war, stürmte Mayo zu Marian Marsh und wollte von ihr wissen,<br />

wer ihr beigebracht habe, so zu küssen, wo sie das gelernt habe ... das konnte doch<br />

nur Barrymore gewesen sei, der unter Schauspielkollegen wegen seiner Arroganz und<br />

kollegialer Grausamkeit berüchtigte Darsteller, der Marian schon die ganze Zeit auf<br />

Rosen zu betten schien!<br />

Marian Marsh schwor ihr ganzes Leben, dass nichts an den Gerüchten wahr gewesen<br />

sei. Ihre Beziehung zu Barrymore sei rein platonisch gewesen und Barrymore ein<br />

verständnisvoller und sie behutsam leitender väterlicher Freund. Er habe sehr großen<br />

Wert darauf gelegt, dass sie sich am Set wohlfühle und sich auch ständig vergewissert,<br />

dass dem so sei. Sobald Marian einen Fehler gemacht hatte, stellte er sich stets<br />

schützend vor sie. Marians Defizite arbeiteten sie gemeinsam auf, Barrymore gab ihr<br />

Schauspielunterricht und lehrte sie das korrekte Sprechen. Es war unvermeidlich, dass<br />

dies von Dritten bemerkt und entsprechend bewertet wurde. Warner Bros. gaben sich<br />

auch alle Mühe, die Gerüchte zum Vorteil <strong>des</strong> Films zu vermarkten, doch das Studio<br />

war stets besorgt, dass in ihnen ein Körnchen Wahrheit ruhen könnte.<br />

201


<strong>Das</strong> <strong>Dokument</strong> <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong><br />

Aber die angebliche Romanze war schnell vergessen, als <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>) seine Uraufführung<br />

hinter sich brachte. Die Szene, in welcher Trilby als Nacktmodell posiert,<br />

war skandalös genug, um alles Bisherige schlagartig in den Schatten zu stellen.<br />

Abbildung 9.10:<br />

nackte Beine ...<br />

Marian Marshs<br />

Abbildung 9.11: ... und der Einsatz<br />

<strong>des</strong> Körperdoubles<br />

Die Szene beginnt mit einer Ansicht der zeichnenden Künstler, Trilbys Beine befinden<br />

sich im Bildvordergrund. Dies ist eine Szene von unverhohlen erotischer Natur<br />

und auch die erste Totale zeugt von der kalkulierten Absicht hinter diesem Effekt. Trilby<br />

steht hier auf ihrem Po<strong>des</strong>t. Ihr Unterkörper wird von einer Stafette verdeckt. Da<br />

Marian Marsh eine antik anmutende Vase in den Händen hält, sind auch ihre Brüste<br />

nicht zu sehen. Für das Anheizen der Fantasie <strong>des</strong> Publikums reichten diese Einstellungen<br />

jedoch allemal. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, ließ Archie Mayo<br />

die wieder zu sich gekommene Trilby von ihrem Po<strong>des</strong>t hechten und zwischen zwei<br />

Stafetten hindurch ist sie einen kurzen Augenblick nackt zu sehen.<br />

Jedenfalls dachte das Publikum, Marian Marsh sei hier nackt. In Wirklichkeit handelte<br />

es sich um ein Körperdouble, nicht um Marian Marsh selbst. Des weiteren trug<br />

die doubelnde Darstellerin in dieser Szene einen hautfarbenen Turnanzug, welcher<br />

auf einem Standbild auch zu erkennen ist. Es handelte sich also keineswegs um eine<br />

Nacktszene, aber ihre Kürze, welche nicht mehr als einen flüchtigen Blick auf den<br />

Körper der Darstellerin ermöglicht, machte sie zum Gesprächsthema Nummer Eins in<br />

der Fachpresse.<br />

Dem großen Erfolg <strong>des</strong> Films tat dieser kleine Skandal selbstverständlich keinen<br />

Abbruch, im Gegenteil.<br />

Einen weiteren wichtigen Beitrag zur hohen Reputation <strong>des</strong> Filmes leistete der<br />

Verantwortliche für das Bühnen<strong>des</strong>ign, Anton Grot. Er verlieh dem Film Kulissen,<br />

welche den spontanen Gedanken nahelegen, es handele sich um eine deutsche Produktion.<br />

Die Räume sind karg, von harten Kanten und weichen Rundungen dominiert,<br />

202


9. <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>)<br />

dem jeweiligen Schauplatz entsprechend. Der Film ist von unverhohlen expressionistischer<br />

Abstammung, aber er ist keineswegs nur ein Plagiat. Anton Grot legte großen<br />

Wert darauf, dass die gezeigten Innenräume stilvoll sind. So unterscheiden sich die Sets<br />

auch stilistisch stark voneinander. <strong>Das</strong> Atelier der Künstler wirkt zielgerichtet und vielleicht<br />

auch etwas schmuddelig. <strong>Svengali</strong>s Wohnung ist nicht minder expressionistisch<br />

und exotisch ausgelegt wie sein Bewohner. Die Innenansichten von Opernhäusern und<br />

Clubs wirken realistisch. Und die Modellbauten von Paris sowie die Straßenzüge sind<br />

leicht windschief, von rauchenden Schornsteinen dominiert und verströmen einen Flair<br />

der Gemütlichkeit. <strong>Das</strong> Bühnenbild erhielt eine der beiden Oscar-Nominierungen, welcher<br />

der Film insgesamt einheimste.<br />

Da wir gerade von Modellbauten und Oscars sprechen: Die Modelle der Großstadt<br />

und die damit verbundenen Spezialeffekte sind auch sehr beeindruckend. Da es damals<br />

für Spezialeffekte noch keine eigene Kategorie bei der Verleihung der Academy<br />

Awards gab, wurde hierfür der Kameramann Barney McGill nominiert. Die Bilder <strong>des</strong><br />

Films sind die meiste Zeit über eigentlich relativ durchschnittlich. Sauber fotografiert,<br />

hier ein Spot auf ein Gesicht, dort ein wenig Weichzeichner, eine herausragende Leistung<br />

ist in ihnen aber nicht zu erkennen. Dies relativiert sich jedoch umgehend bei<br />

der Ansicht der Spezialeffekte. <strong>Das</strong> grauenvolle Antlitz <strong>Svengali</strong>s, während er Trilby<br />

hypnotisiert, wurde zur Legende innerhalb der Branche. Seine Augen, welche an<br />

den Dotter von Spiegeleiern erinnern, wurden und werden vor allem in Horrorfilmen<br />

ständig zitiert. <strong>Das</strong> prominenteste Beispiel hierfür dürften die kontaktlinsenversehenen<br />

Augen der Dämonen in Sam Raimis The Evil Dead (1982) sein.<br />

Eine ungeheuer beeindruckende fotografische Leistung ist der Spezialeffekt in der<br />

Szene, in welcher <strong>Svengali</strong> aus der Ferne die schlafende Trilby zu sich ruft.<br />

Diese Szene ist trotz dreier Schnitte klasse gemacht. <strong>Svengali</strong> steht frei im Raum,<br />

bewegungslos. Die Kamera nähert sich ihm von hinten und umkreist ihn dann langsam,<br />

vorbei an einem Klavier, bis man <strong>Svengali</strong>s Gesicht schräg von links vorne sieht.<br />

Nun folgt ein Close-Up auf <strong>Svengali</strong>s Augen. Die Kamera verharrt einen Moment,<br />

dann beginnt sie sich in eine Totale zurückzuziehen. Doch die Rückwärtsfahrt der Kamera<br />

endet nicht etwa an einer Wand. Hier kommt statt<strong>des</strong>sen die Stelle, welche auch<br />

noch heute beeindruckend vorführt, dass einst komplexe Spezialeffekte auch ohne virtuelle<br />

Welten aus dem Computer möglich waren. Die Kamera fährt rückwärts und noch<br />

immer auf <strong>Svengali</strong>s Gesicht ausgerichtet durch ein geschlossenes(!) Fenster hindurch<br />

und noch einige Hundert Meter über die Dächer von Paris zurück, bis <strong>Svengali</strong> selbst<br />

nur noch als kleiner Punkt in der Ferne auszumachen ist. Nun sind die Häuser eindeutig<br />

als Modelle zu erkennen, aber das Wichtige dabei ist: Der Übergang zwischen dem<br />

real gefilmten John Barrymore und McGills Modellwelt ist es nicht.<br />

Jetzt kommt der zweite Schnitt, da ein weiteres Modell zum Einsatz kam. Die<br />

Kamera dreht sich einige Zeit nach rechts, bis der Blick auf ein anderes Haus frei ist.<br />

Es beginnt das umgekehrte Spiel: Die Kamera fährt auf das weit entfernte Haus und<br />

schließlich auf eine leicht geöffnete Balkontür zu.<br />

Hier folgt der dritte Schnitt. Die Kamera ist nun in Trilbys Schlafzimmer und die<br />

Szene endet mit einer Naheinstellung auf das schlafende Mädchen.<br />

203


<strong>Das</strong> <strong>Dokument</strong> <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong><br />

Abbildung 9.12: Die Kamera fährt<br />

um <strong>Svengali</strong> herum ...<br />

Abbildung 9.13: ... es gibt einen<br />

Close-up auf sein Gesicht ...<br />

Abbildung 9.14:<br />

sich zurück ...<br />

... die Kamera zieht<br />

Abbildung 9.15: ... bis über die Dächer<br />

von Paris hinweg ...<br />

Abbildung 9.16: ... dann dreht sie sich<br />

zu Trilbys Haus ...<br />

204<br />

Abbildung 9.17: ... und fährt schließlich<br />

durch die Schlafzimmertür


9. <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>)<br />

Diese Szene schildert vortrefflich, wie <strong>Svengali</strong> seine Gedanken (seine Macht?) auf<br />

die Reise durch die Nacht schickt, zu Trilby, welche er auf diese Weise zu sich ruft.<br />

Sie weckt Assoziationen, nämlich zu Vampirfilmen, besonders zu Verfilmungen von<br />

Stokers Dracula-Stoff. Auch hier finden wir ständig Szenen, in welchen der Vampir<br />

seine weiblichen Opfer und Renfield unter seinen Bann zwingt. Doch witziger Weise<br />

schafft es bis heute kein Vampirfilm, diesen Ruf <strong>des</strong> Vampirs so geschickt zu visualisieren,<br />

wie es Barney McGill und Archie Mayo in <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>) taten - und sollte<br />

dies doch einmal der Fall sein, wird es wohl streng nach einem Plagiat riechen, denn<br />

diese Originalszene ist technisch vielleicht nicht perfekt, aber inhaltlich und dramaturgisch<br />

das Nonplusultra.<br />

Unter all den lobenswerten Eigenschaften, welche <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>) unbestreitbar<br />

vorweist, ist natürlich eine ganze Reihe von Defiziten nicht zu leugnen. Marian Marsh<br />

mag ungeheuer niedlich und von John Barrymore handverlesen sein, aber dennoch<br />

ist ihr Schauspiel nicht in vollem Umfang befriedigend. Die Öffentlichkeit war von<br />

Barrymores Leistung so sehr begeistert, dass die anderen Schauspieler <strong>des</strong> Films häufig<br />

übersehen wurden und somit auch kaum jemand zur Kenntnis nahm, dass Marian<br />

Marsh die eigene Unerfahrenheit oft deutlich anzusehen ist. In einem Stummfilm wäre<br />

sie absolut überzeugend gewesen, aber ein Tonfilm wie dieser verlangt von einer<br />

Hauptdarstellerin, dass sie sprechen und sich ihren Text merken kann. Barrymore hatte<br />

Marian Marshs Probleme erkannt und ihr sehr viel beigebracht, aber sie wirkt den<br />

ganzen Film über latent unsicher - eben so wie eine Schauspielanfängerin, welche zum<br />

ersten Mal auf der Bühne steht.<br />

Auch ist die Geschichte sehr inkonsequent erzählt. Man wird den Eindruck nicht<br />

los, Archie Mayo habe nicht gewusst, in welche Richtung er den Film steuern sollte.<br />

<strong>Das</strong> erste Viertel <strong>des</strong> Films strotzt vor intelligentem Humor, von den Dialogen bis<br />

zum Schauspiel. Der Film wäre eine hervorragende schwarze Komödie geworden, hätte<br />

Mayo dies bis zum Ende durchgezogen und nicht an der Stelle, in welcher Trilby<br />

von <strong>Svengali</strong> zum ersten Mal hypnotisiert wird, einfach abgebrochen. Der Film versucht<br />

sich auch als Liebesgeschichte und kratzt <strong>Svengali</strong>s Sehnsucht nach einer Trilby,<br />

welche ihn aus eigenem Antrieb liebt, auch an. Aber leider nicht konsequent genug.<br />

Mayo lässt dieses Thema wieder fallen wie eine heiße Kartoffel. Als reiner Horrorfilm<br />

ist <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>) zu sehr mit romantischen Einlagen verhunzt und als reines Drama<br />

ist er wiederum zu horrorlastig.<br />

Großartigen Tiefgang bietet die erzählte Geschichte auch nicht; lediglich das sich<br />

ständig wiederholende Motiv von Trilbys Fuß, sowohl vor der Kamera als auch als<br />

Zeichnung Billies an der Tür <strong>des</strong> Ateliers, suggeriert diesen; aber das klärt sich recht<br />

schnell, wenn man weiß, dass der Plural von Trilbys Name, trilbies, ein englischer<br />

Slangausdruck für „sexy Füße“ ist.<br />

Egal, unter welchen Erwartungen man sich den Film ansieht, man wird von ihm<br />

enttäuscht werden und ihn nur als durchschnittlich einstufen. Irgendetwas, worüber<br />

sich meckern lässt, findet sich bei einem unausgewogenen Film wie diesem immer.<br />

205


<strong>Das</strong> <strong>Dokument</strong> <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong><br />

Wenn Sie sich <strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>) ansehen - und glauben Sie mir, alleine John Barrymore<br />

und einige Horrorszenen sind ein Ansehen wirklich wert -, dann erwarten Sie<br />

am besten genau dies: einen Film mit sehenswerten Details, aber einer gescheiterten<br />

Regie. <strong>Das</strong> grandiose und wahrhaft oscarreife Schauspiel John Barrymores, der bezaubernde<br />

Charme Marian Marshs und kurze Augenblicke <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong> machten <strong>Svengali</strong><br />

(<strong>1931</strong>) zu der besten Verfilmung <strong>des</strong> Romans von George du Maurier und trotz der erzählerischen<br />

Mängel zu einem Highlight <strong>des</strong> Jahres <strong>1931</strong>.<br />

Es ist kein epochales Meisterwerk <strong>des</strong> Horrors. Aber eine kleine Perle, welche man<br />

kennen sollte.<br />

206


Literaturverzeichnis<br />

[1] John T. Soister, Of Gods and Monsters: A Critical Guide to Universal Studios’<br />

Science Fiction, Horror and Mystery Films, 1929-1939, McFarland & Company,<br />

Inc., S. 74f.<br />

[2] Michael H. Price, George E. Turner, Forgotten Horrors: Early Talkie Chillers<br />

from Poverty Row, A.S. Barnes and Co., S. 27<br />

[3] Andréa Fernan<strong>des</strong>, Iconic America, Mental_Floss,<br />

http://www.mentalfloss.com/blogs/archives/22639<br />

[4] Die Rekonstruktion der Taten Peter Kürtens erfolgte unter Nutzung von Protokollen<br />

<strong>des</strong> Gerichtsprozesses, zeitgenössischen Artikeln und Fotografien aus<br />

der Tageszeitung Düsseldorfer Nachrichten, dem Artikel To<strong>des</strong>urteile von<br />

G.H. Mostar und R.A. Stemmle aus Kriminalreport, Ausgabe 1964, S. 219-<br />

307, sowie Peter Kürten, genannt der Vampir von Düsseldorf von Elisabeth<br />

Lenk (Hrsg.) und Katharina Kaever (Hrsg.), Eichborn 1997, 1. Auflage, ISBN<br />

3821841567<br />

207


Index<br />

Alraune (1930), 33, 33<br />

Alraune (1952), 33<br />

Amazing Transparent Man, The (1960),<br />

184<br />

American Gothic (1988), 139<br />

Amityville 3-D (1983), 63<br />

Andere, Der (1913), 32<br />

Andere, Der (1930), 31, 32<br />

Arsenic and Old Lace (1941), 171<br />

Autre, L’, siehe Procureur Hallers, Le<br />

(1930)<br />

Bat Whispers, The (1930), 57, 58–62, 66–<br />

72, 74, 85<br />

Bat, The (1926), 59, 60, 69<br />

Beast With Five Fingers, The (1946), 171<br />

Belle et la bête, La (1946), 54<br />

Benson Murder Case, The (1930), 19, 19,<br />

20, 21<br />

Between Two Worlds (1944), 30<br />

Birds of Prey (1930), 34<br />

Bishop Murder Case, The (1930), 17, 17,<br />

18<br />

Black Cat, The (1934), 86<br />

Black Christmas (1974), 164<br />

Blood of a Poet, The, siehe Sang d’un<br />

poète, Le (1930)<br />

Bluebeard (1944), 86, 184<br />

Blut eines Dichters, <strong>Das</strong>, siehe Sang d’un<br />

poète, Le (1930)<br />

Bride of Frankenstein (1935), 86<br />

Cabinet <strong>des</strong> Dr. Caligari, <strong>Das</strong> (1919), 3<br />

Canary Murder Case, The (1929), 17–19,<br />

21<br />

Cat and the Canary, The (1927), 15, 17,<br />

60, 66<br />

Cat Creeps, The (1930), 14, 14, 15–17, 31,<br />

60, 116, 117<br />

Cat Creeps, The (1946), 16<br />

Chien andalou, Un (1928), 45<br />

Chien andalou, Un(1928), 55<br />

Christine (1983), 140<br />

Crazies, The (1973), 141<br />

Creature from the Black Lagoon, The<br />

(1954), 22<br />

Creepshow (1982), 140<br />

Cuerpo del delito, El (1930), 21, 21, 22,<br />

120<br />

Cujo (1983), 140<br />

Dämon der Frauen, Der, siehe Rasputin:<br />

Dämon der Frauen (1930)<br />

Daughter of Dr. Jekyll (1957), 184<br />

Daughter of Evil, siehe Alraune (1930)<br />

Dawn of the Dead (1978), 141<br />

Der Golem: Wie er in die Welt kam<br />

(1920), 3<br />

Die Nibelungen (1924), 166<br />

Doctor X (1932), 86<br />

Dr. Jekyll and Mr. Hyde (1908), 3<br />

Dr. Jekyll and Mr. Hyde (1920), 170, 198<br />

Dr. Mabuse (1922), 166<br />

Drácula (<strong>1931</strong>), 115, 116–125, 127–130,<br />

132, 134–136<br />

Dracula (1921, I), 78<br />

Dracula (1921, II), 78<br />

Dracula (1930), 4, 9, 77, 77, 78, 84, 85,<br />

87, 88, 90–93, 95, 97–103, 106, 107,<br />

113–116, 120–136, 163<br />

Dracula (1958), 105<br />

Dracula (1992), 96<br />

Dracula’s Daughter (1936), 105, 110<br />

Eaten Alive (1977), 141<br />

Edgar Allan Poe’s Tales of Terror (1962),<br />

171<br />

Ella Lola, á la Trilby (1898), 194<br />

End of the World, The, siehe Fin du monde,<br />

La (1930)<br />

Evil Dead, The (1982), 203<br />

Exorcist, The (1973), 63<br />

208


Filmindex<br />

Faust (1960), 169<br />

Fearless Vampire Killers, The (1967), 95,<br />

110<br />

Fin du monde, La (1930), 39, 40, 41<br />

Forbidden Adventure in Angkor (1935),<br />

28<br />

Frankenstein (1910), 3<br />

Frankenstein (<strong>1931</strong>), 4<br />

Freaks (1932), 12<br />

Gato y el canario, El, siehe Voluntad del<br />

muerto, La (1930)<br />

Gorilla Mystery, The (1930), 24, 25<br />

Gorilla, The (1927), 23<br />

Gorilla, The (1930), 23, 23<br />

Graa dame, Den (1909), 3<br />

Green Murder Case, The (1929), 17<br />

Greene Murder Case, The (1929), 21<br />

Halloween (1978), 164<br />

Henry: Portrait of a Serial Killer (1986),<br />

164<br />

House of Frankenstein (1944), 86<br />

Hunchback of Notre Dame, The (1923), 4,<br />

84, 89<br />

Hunger, The (1983), 96<br />

I Spit on Your Grave (2010), 141<br />

Ilorona, La (1933), 22<br />

Ingagi (1930), 25, 26–28<br />

Invisible Man’s Revenge, The (1944), 86<br />

Invisible Man, The (1933), 4<br />

Invisible Man, the (1933), 86<br />

It Came from Beneath the Sea (1955), 86<br />

Januskopf, Der (1920), 78, 81<br />

Jaws (1975), 29<br />

Just Imagine (1930), 42, 42<br />

Kennel Murder Case, The (1933), 19<br />

King Kong (1933), 4, 28<br />

Last Hour, The (1930), 41<br />

Last House on the Left (2009), 141<br />

Liliom (1930), 35, 36<br />

Liliom (1933), 36<br />

London After Midnight (1927), 80, 116<br />

M (<strong>1931</strong>), 160, 161, 162–164, 167–172,<br />

181, 183, 184, 188–191<br />

M: Eine Stadt sucht einen Mörder, siehe<br />

M (<strong>1931</strong>)<br />

Mörder unter uns, siehe M (<strong>1931</strong>)<br />

Müde Tod, Der (1921), 166<br />

Mad Love (1935), 171<br />

Man from Planet X, The (1951), 184<br />

Man Who Laughs, The (1928), 84, 199<br />

Mangler, The (1996), 140<br />

Manoir du diable, Le (1896), 3<br />

Mark of the Vampire (1935), 140, 141<br />

Maximum Overdrive (1986), 140<br />

Metropolis (1926), 162, 166, 168, 190<br />

Metropolis (1927), 42<br />

Midnight Mystery (1930), 22<br />

Monster (2003), 164<br />

Monster, The (1925), 59, 60, 69<br />

Mother’s Day (2010), 141<br />

Mummy’s Ghost, The (1944), 86<br />

Mummy, The (1932), 4<br />

Murders in the Rue Morgue (1932), 11<br />

Mysterious Dr. Fu Manchu, The (1929),<br />

31<br />

New Adventures of Dr. Fu Manchu, siehe<br />

Return of Dr. Fu Manchu, The (1930)<br />

Night of the Living Dead (1968), 141<br />

Nosferatu: Eine Symphonie <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong><br />

(1922), 3, 44, 78, 89, 97, 100, 125<br />

Orphée (1950), 54<br />

Other One, The, siehe Andere, Der (1930)<br />

Outward Bound (1930), 30<br />

Peeping Tom (1959), 161, 164<br />

Penalty, The (1920), 4<br />

209


<strong>Das</strong> <strong>Dokument</strong> <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong><br />

Perfect Alibi, The, siehe Birds of Prey<br />

(1930)<br />

Pet Sematary (1989), 141<br />

Phantom of Paris, The (<strong>1931</strong>), 10<br />

Phantom of the Opera, The (1925), 4, 9,<br />

16, 44, 84, 89, 128<br />

Poltergeist (1982), 50<br />

Procureur Hallers, Le (1930), 32<br />

Psycho (1960), 164<br />

Rasputin, Demon with Wives, siehe Rasputin:<br />

Dämon der Frauen (1930)<br />

Rasputin: Dämon der Frauen (1930), 34<br />

Raven, The (1963), 171<br />

Reazione a catena (1971), 164<br />

Return of Chandu, The (1934), 22<br />

Return of Dr. Fu Manchu, The (1930), 31,<br />

31<br />

Revenge of the Zombies (1943), 86<br />

Rocky Horror Picture Show, The (1975),<br />

140<br />

Sang d’un poète, Le (1930), 45, 45, 46,<br />

51, 52, 54, 55<br />

Saw (2004), 18<br />

Scotland Yard (1930), 37, 37<br />

Sea Bat, The (1930), 29, 29, 30<br />

Sei donne per l’assassino (1964), 164<br />

Seven (1995), 18<br />

Shining, The (1980), 70, 141<br />

Silence of the Lambs, The (1991), 164<br />

Son of Ingagi (1940), 28<br />

Spanish Dracula, siehe Drácula (<strong>1931</strong>)<br />

Spectre Vert, Le (1930), 38<br />

Spiral Staircase, The (1946), 69<br />

Spooks (1930), 44<br />

Staatsanwalt Hallers, siehe Andere, Der<br />

(1930)<br />

Such Men Are Dangerous (1930), 36, 37<br />

<strong>Svengali</strong> (<strong>1931</strong>), 117, 193, 195, 198–200,<br />

202, 205, 206<br />

Temple Tower (1930), 38, 38<br />

Terrors (1930), 28, 28, 29<br />

Testament <strong>des</strong> Dr. Mabuse, <strong>Das</strong> (1932),<br />

164, 191<br />

Texas Chain Saw Massacre, The (1973),<br />

141<br />

Texas Chain Saw Massacre, The (1974),<br />

164<br />

Tirlby (1923), 194<br />

Trilby (1915), 194<br />

Twelfth Hour, The, siehe Zwölfte Stunde:<br />

Eine Nacht <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong>, Die (1930)<br />

Unholy Night, The (1929), 38<br />

Unholy Three, The (1925), 9<br />

Unholy Three, The (1930), 9, 10–12, 24<br />

Unknown Purple, The (1923), 59<br />

Unknown, The (1927), 4<br />

Valley of the Zombies (1946), 86<br />

Vampires, Les (1915–16), 60<br />

Vampyr (1932), 54<br />

Vertigo (1958), 181<br />

Voice from the Sky, The (1930), 43, 43<br />

Voluntad del muerto, La (1930), 16, 16,<br />

22, 116, 117<br />

Voodoo Man (1944), 86<br />

Wizard of Oz, The (1939), 12<br />

Wolf Man, the (1941), 4<br />

Zwölfte Stunde: Eine Nacht <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong>,<br />

Die (1930), 44<br />

210

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