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Nachrichten - Bund deutsche Baumeister Landesverband Schleswig ...

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Ausgabe 13<br />

August 2008<br />

<strong>Nachrichten</strong><br />

<strong>Bund</strong> Deutscher <strong>Baumeister</strong>, Architekten und Ingenieure<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

PLÄTZE ZUM LEBEN


Pavillion am Berliner Platz, Kiel, durch den BDA mit der Jurybeurteilung<br />

„vorbildlicher Bau“ ausgezeichnet – bbp.architekten bda<br />

Foto: Arne Biederbeck, siehe auch Titelbild.<br />

Dänische Schule in <strong>Schleswig</strong>, siehe Seite 40<br />

Felsenhotel Helgoland,<br />

Dipl. Arb. Leif Fellu Peters,<br />

siehe Seite 37<br />

Plätze zum Leben – Jugendherberge<br />

Dahme, siehe Seite 27<br />

Energiegewinnung,<br />

siehe Seite 9<br />

Plätze zum Leben – Lärchenhaus, Neubau, Arch. Gebr. Schmidt, siehe Seite 18<br />

Spezialmörtel für Problemlösungen<br />

Vandex Isoliermittel-Gesellschaft mbH<br />

Industriestraße 19-23<br />

21493 Schwarzenbek Tel: 04151 / 89 15-0<br />

Fax: 04151 / 89 15-50<br />

E-Mail: vandex@vandex.de<br />

www.vandex.de


Editorial<br />

Plätze zum Leben<br />

– dieser Begriff kann vielfältig<br />

definiert werden –<br />

direkt und im übertragenen<br />

Sinn. Ursprünglich<br />

hatten Plätze eine zentrale<br />

Bedeutung bei der Ansiedlung von Menschen<br />

als dörflicher oder städtischer Treffpunkt. Heute<br />

ist das oft nicht mehr so klar erkennbar oder erlebbar.<br />

Prof. Mehlhorn hat im Zusammenhang<br />

mit der Rahmenplanung für die Stadt Kiel einige<br />

Gestaltungsvorschläge öffentlich vorgestellt,<br />

die nach seinen Worten, bestenfalls Skizzen<br />

und Diskussionsstoff für die Entwicklung der Innenstadt<br />

sein können und wollen, er hoffe damit<br />

neue Ideen freisetzen zu helfen, nicht mehr<br />

und nicht weniger.<br />

Plätze zum Leben – können auch in einer<br />

dörflichen Lebens- und Arbeitsgemeinschaft<br />

entstehen. Dies wird dargestellt am Projekt „Allmende-Wulfsdorf“.<br />

Hier wird der ursprüngliche<br />

Sinn des Wortes Platz = Platz haben mit Leben<br />

gefüllt. In dieser dörflichen Gemeinschaft gibt es<br />

Platz für viele Lebens- und Arbeitsbereiche, für<br />

Junge und Alte, Singles und Familien, für gemeinsames<br />

Handeln in allen, auch in sozialen<br />

Bereichen.<br />

Plätze zum Leben – findet man auch in<br />

der Jugendherberge in Dahme. In einer besonderen<br />

Lage, direkt an der Steilküste der Ostsee<br />

wurde hier ein Ort zum Leben auf Zeit für junge<br />

Menschen geschaffen. Ein Treffpunkt, ähnlich<br />

einem zentralen Platz, für Begegnungen immer<br />

neuer Menschengruppen und immer<br />

wechselnder Ereignisse.<br />

Plätze zum Leben – werden erhalten<br />

durch den verantwortungsvollen Umgang mit<br />

Ressourcen. Es ist daher selbstverständlich, dass<br />

in den vorgenannten Projekten erneuerbare Energien<br />

eingesetzt wurden. Bedingung von „Allmende-Wulfsdorf“<br />

war ein gesamt ökologisches<br />

Konzept. In der Jugendherberge wird das<br />

Prinzip der Stauwärmenutzung wissenschaftlich<br />

erforscht. Die Fachvorträge zum Thema „Erneuerbare<br />

Energien – Planung und Realisierung“<br />

anlässlich des <strong>Baumeister</strong>tages auf der Nord-<br />

Bau, gehalten von Kai Lippert, EWS-Handewitt,<br />

Prof. Dr.-Ing. Erwin Strähle, FH Lübeck sowie<br />

Prof. Dipl.-Ing. Georg Conradi, FH Lübeck<br />

empfehlen wir Ihnen ganz besonders.<br />

Wir haben Interessantes und Neues im Baugeschehen<br />

unseres Landes gesucht und gefunden<br />

und für Sie zusammengestellt und wünschen<br />

uns, Ihr Interesse daran zu wecken.<br />

Plätze zum Leben und nie versiegende<br />

Energien wünschen wir Ihnen.<br />

Kirsten Breindl, Chefredaktion<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

Vorwort<br />

Liebe Kolleginnen,<br />

liebe Kollegen<br />

Ich freue mich an dieser Stelle<br />

Grußworte an Sie richten zu dürfen. Unser<br />

<strong>Landesverband</strong>stag hat in vielen Positionen<br />

im Vorstand Veränderungen erbracht.<br />

Ein deutlich verjüngter Vorstand<br />

ist seit mehr als 100 Tagen im Amt. Viele<br />

gemeinsame Sitzungen haben hieraus<br />

schon ein richtiges Team geformt.<br />

Dies ist in unserer jetzigen Situation<br />

auch ganz besonders wichtig. Jahrelange<br />

öffentliche Debatten zur Novellierung<br />

der HOAI als Basis für innovative, gehaltvolle<br />

und hochwertigste Bearbeitung<br />

sollten jetzt in unfachmännisch und<br />

handwerklich schlecht gefasste Gesetzesvorlagen<br />

enden.<br />

Unser gemeinsames Entgegentreten<br />

verbunden mit weiteren Ingenieurverbänden<br />

hat letztendlich eine Zusage zur<br />

Überarbeitung erwirkt. Hier gilt es, die<br />

Politik weiter zu fordern und qualitätsvoll<br />

zu unterstützen, damit unsere Zukunft<br />

und die unserer Studenten nicht<br />

Stück für Stück finanziell abgewürgt<br />

wird.<br />

Diese und weitere aktuelle Themen,<br />

u. a. die Mitarbeit bei der Überarbeitung<br />

der LBO oder gar im Bereich der erneuerbaren<br />

Energien zur Reduzierung des<br />

CO 2 -Ausstoßes sowie Inhalte und Bereiche<br />

der eigenen Organisation fordern<br />

gerade auch den jungen Vorstand. Die<br />

vorgenannten Themen zeigen deutlich,<br />

warum der BDB ganz aktuell als starke<br />

berufspolitische Kraft von Nöten ist.<br />

Im <strong>Landesverband</strong> können wir strategisch<br />

steuern und Rahmenbedingungen<br />

vorgeben sowie die Arbeit aller aktiven<br />

Mitglieder hilfreich unterstützen – doch<br />

Basisarbeit wird in den Bezirksgruppen<br />

bis hin zu jedem einzelnen Mitglied betrieben.<br />

Für die Unterstützung des Landesvorstandes<br />

durch die Basis auf diesem Wege<br />

mein, unser herzlichster Dank. Tragen<br />

Sie die gute Arbeit weiter, weiter in<br />

Ihre Büros und zu Kollegen, die noch<br />

nicht organisiert sind, damit wir uns in<br />

Stärke gegen die Verwässerung unserer<br />

Standpunkte und der Aufgabenreiche<br />

von Architekten und Ingenieuren wehren<br />

können.<br />

Mein Dank gilt allen Beteiligten dieser<br />

Ausgabe, sei es der Redaktion oder den<br />

vielen Aktiven mit ihren Beiträgen sowie<br />

unseren Werbepartnern, die zum Gelingen<br />

beigetragen haben.<br />

Herzliche Grüße<br />

Jorn Kick<br />

Landesvorsitzender<br />

Vorankündigung<br />

<strong>Baumeister</strong>tag<br />

2009<br />

Darmstadt<br />

21. – 23. Mai<br />

3


Impressum<br />

Herausgeber/Anzeigen/Satz:<br />

Stahl-Verlag, Uwe Stahl<br />

Pommenring 21<br />

24161 Altenholz<br />

Tel.: 04 31 - 32 80 37<br />

Fax: 04 31 - 32 88 285<br />

E-Mail: uwestahl@t-online.de<br />

Verbandszeitschrift des:<br />

BDB – <strong>Bund</strong> <strong>deutsche</strong>r <strong>Baumeister</strong>,<br />

Architekten und Ingenieure e.V.,<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

Geschäftsstelle:<br />

Semmelweisstraße 8, 24537 Neumünster<br />

Tel.: 0 43 21 - 95 34 76<br />

Fax: 0 43 21 - 49 97 30<br />

E-Mail: bdb-sh@t-online.de<br />

Internet: www.bdbsh.de<br />

Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Jorn Kick, Architekt BDB<br />

Hollesenstraße 19, 24768 Rendsburg<br />

Tel.: 0 43 31 - 4 37 88 - 0<br />

Fax: 0 43 31 - 4 37 88 - 60<br />

E-Mail: info@wdk-architekten.de<br />

Redaktion:<br />

Architektin BDB Kirsten Breindl (KB)<br />

– verantwortlich<br />

Ruschsehn 26, 24222 Schwentinental<br />

Tel.: 04 31 - 26 09 77 79<br />

Fax: 04 31 - 26 09 77 78<br />

E-Mail: architektin.breindl@kielnet.net<br />

Dipl.-Ing. BDB Kerstin Frowein (KF)<br />

Tel.: 04 31 - 78 96 67<br />

E-Mail: kerstinfrowein@gmx.de<br />

Druck/Vertrieb:<br />

hansadruck<br />

Hansastraße 48, 24118 Kiel<br />

Tel.: 04 31 - 56 45 59<br />

E-Mail: hansadruck@t-online.de<br />

Entwurf:<br />

Studio Basiar<br />

Mühlenstraße 2, 24860 Ülsbyholz<br />

Tel.: 0 46 23 - 5 90, Fax 0 46 23 - 17 32<br />

E-Mail: bbasiar@aol.com<br />

Preis pro Ausgabe: 3,60 EURO + Porto<br />

Erscheinungsweise:<br />

28. August, jährlich<br />

Die mit vollem Namen gekennzeichneten Beiträge<br />

geben nicht unbedingt die Meinung des<br />

Herausgebers oder der Redaktion wieder. Die<br />

Redaktion behält sich vor, eingereichte Artikel<br />

zu kürzen. Für die Rücksendung unverlangter<br />

Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />

nach Genehmigung des Herausgebers.<br />

4<br />

Inhalt<br />

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . S. 3<br />

Vorwort . . . . . . . . . . . . . S. 3<br />

• Jorn Kick<br />

Aktuell<br />

• Wolfgang Fehrs geht von Bord . S. 5<br />

• Mitgliederversammlung 2008 . . S. 7<br />

Termine<br />

• BDB-Bezirksgruppen und<br />

sonstige Termine. . . . . . . . . . S. 8<br />

Nordbau 2008<br />

• <strong>Baumeister</strong>tag auf der Nordbau. S. 9<br />

• Neue Energien . . . . . . . . . . . . S. 9 ff<br />

• Der Messeklassiker boomt . . . . S. 11<br />

• Bausanierung . . . . . . . . . . . . . S. 12<br />

Thema Plätze zum Leben<br />

• Plätze in Kiel . . . . . . . . . . S. 14 ff<br />

• Allmende Wulfsdorf . . . . . . S. 18 ff<br />

• Jugendherberge Dahme . . . . S. 27ff<br />

• Energetische Aktivierung von<br />

Dachflächen. . . . . . . . . . . S. 28 ff<br />

Projekt<br />

• Neubau der<br />

Landwirtschaftskammer . . . . S. 23 ff<br />

Ausbildung/Studenten<br />

• FH-Lübeck – 300 Absolvierende<br />

verabschiedet . . . . . . . . . . . . . S. 37<br />

• FH-Lübeck – Ausstellung<br />

der Abschlussarbeiten . . . . . . . S. 38<br />

• FH-Lübeck – Bachelorstudium . . S. 39<br />

• FH-Lübeck – Zukunft Architekt/in<br />

und Bauingenieur/in . . . . . . . . S. 39<br />

Architekten und<br />

Ingenieure<br />

• Berufspolitik – Im Gespräch<br />

mit Volker Kauder . . . . . . . . . . S. 22<br />

• HOAI-Novelle . . . . . . . . . . . . . S. 31<br />

Unternehmer<br />

• Quo vadis <strong>Schleswig</strong>-Holstein? . S. 33<br />

Ausland<br />

• Top 10 – Architekten<br />

aus Dänemark . . . . . . . . . . . S. 35 ff<br />

Bezirksgruppen<br />

• Dänische Schule in<br />

<strong>Schleswig</strong> . . . . . . . . . . . . S. 40 ff<br />

• BG Neumünster-Segeberg . . . S. 42<br />

• BG Iztehoe . . . . . . . . . . . . . . . S. 42<br />

• BG <strong>Schleswig</strong> . . . . . . . . . . . . . S. 42<br />

• BG Eckernförde . . . . . . . . . . . . S. 43<br />

• BG Lübeck. . . . . . . . . . . . . . . . S. 44<br />

• Ideenwettbewerb in<br />

Eckernförde . . . . . . . . . . . . . S. 45 ff<br />

Architekturpreis<br />

• „Gut bedacht“ . . . . . . . . . . . S. 47 ff<br />

Info<br />

• Publikationen, „Wärme aus<br />

erneuerbaren Energien“ u. a. . . S. 32<br />

• T-Mobile Online-Portal für<br />

BDB-Mitglieder . . . . . . . . . . . . S. 34<br />

• Kooperationspartner des BDB . . S. 39<br />

Titelbild:<br />

„Cafe Rühmanns“, Foto Arne Biederbeck<br />

Seit 2003 ist Arne Biederbeck freiberuflich mit seinem Büro alpha-f | architektur-foto-design<br />

schwerpunktmäßig im Bereich der Architekturfotografie tätig.<br />

Für Architekturbüros und Unternehmen überwiegend aus dem nord<strong>deutsche</strong>n<br />

Raum sowie für Fachzeitschriften und Verlage fertigt er professionelle Architekturfotografien<br />

in High-End-Qualität an. Darüber hinaus bietet das Büro alpha-f das<br />

komplette Marketing im Online- und Print-Bereich, insbesondere für Firmen aus<br />

der Baubranche, an.<br />

Neben der Architekturfotografie steht Arne Biederbeck als Diplom-Ingenieur<br />

und zugelassener Energieberater (BAFA/dena) für Neubau- und Sanierungsmaßnahmen<br />

– vorwiegend im Wohnungsbau – als kompetenter und zuverlässiger Partner<br />

zu Verfügung. Modernste Computertechnik unterstützt die Planung und ermöglicht<br />

fotorealistische Visualisierungen der Entwürfe.<br />

Weitere Informationen unter www.alpha-f.de.<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


<strong>Landesverband</strong>stag in Neumünster<br />

Wolfgang Fehrs geht von Bord<br />

Zum <strong>Landesverband</strong>stag und zur Verabschiedung<br />

des 1. Vorsitzenden, Wolfgang<br />

Fehrs, fanden sich viele Gäste aus<br />

Politik, Wirtschaft und Verbänden sowie<br />

aus dem BDB ein.<br />

Wolfgang Fehrs, der gleichzeitig<br />

seinen 70. Geburtstag feierte, blickte in<br />

seiner Begrüßungsrede auf 12 Jahre<br />

Verbandsarbeit als Landesvorsitzender<br />

zurück. Er stellte dabei die wesentlichen<br />

Aufgaben des größten Berufsverbandes<br />

heraus: Fürsorge für die Mitglieder, Erfahrungsaustausch<br />

untereinander, Ausbildung<br />

und Weiterbildung unterstützen<br />

und gewährleisten. Seinen Erfolg der<br />

vergangenen Jahre teile er mit den Bezirksgruppen<br />

und Referaten, dem Landesvorstand<br />

und allen BDB-Gremien<br />

außerhalb von <strong>Schleswig</strong>-Holstein. Er<br />

wünschte den Mitgliedern und dem neuen<br />

Vorstand ein herzliches Glückauf für<br />

die Zukunft.<br />

Als Gastgeber des <strong>Landesverband</strong>stages<br />

begrüßte Hans Martin Fäller, BG<br />

Neumünster/Bad Segeberg, Gäste<br />

und Delegierte. Er dankte Wolfgang Fehrs<br />

für seine langjährige Arbeit als Landesvorsitzender<br />

und sprach seinem Nachfolger<br />

die besten Wünsche aus.<br />

Stadtpräsident Hatto Klämmt<br />

stellte Fehrs Mitwirken in der Stadt<br />

Neumünster im Bereich des Wassersports<br />

und der Lebenshilfe vor und überbrachte<br />

den Dank der Stadt. Den „Tag<br />

der <strong>Baumeister</strong>“ während der<br />

NordBau hob er wegen seiner fachkundigen<br />

und hochinteressanten Themen<br />

besonders hervor.<br />

Uwe Döring, Minister des Landes<br />

<strong>Schleswig</strong> Holstein für Justiz,<br />

Arbeit und Europa, überbrachte<br />

Grüße der Landesregierung und<br />

berichtete über die Möglichkeiten auf<br />

dem europäischen Markt auch für den<br />

Mittelstand. „Eine stärkere Öffnung in<br />

den Ostseeraum ist wünschenswert“,<br />

sagte er. Der demographische Wandel,<br />

der in der Mehrzahl der EU-Länder statt<br />

fände, wurde von ihm ebenfalls angesprochen.<br />

„Wie wird sich Wohnen verändern?<br />

Auf diese Frage muss Architektur<br />

und Bauwirtschaft eine Antwort<br />

haben“, sagte er.<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

Uwe Ferdinand, Präsident der<br />

AIK <strong>Schleswig</strong>-Holstein wünschte<br />

Fehrs „Mast- und Schottbruch für die Zukunft“.<br />

Er würdigte sein langjähriges Engagement<br />

in der Kammer.<br />

Hans-Georg Wagner, Präsident<br />

des BDB, überbrachte die Grüße<br />

des <strong>Bund</strong>esvorstandes aus Berlin. Er stellte<br />

die Positionen des BDB zur veränderten<br />

Ausbildung an den Hochschulen dar<br />

sowie zum Referentenentwurf der HOAI,<br />

der eine einzige Katastrophe sei. Das<br />

Einkommen der Architekten und Ingenieure<br />

hinke bereits 30 % hinter der allgemeinen<br />

Preisentwicklung her. In NRW<br />

gäbe es allein 40 % Büros, die mit einem<br />

Jahresumsatz von 13.500 Euro unter<br />

dem Existenzminimum lägen. Er forderte<br />

auf, die Zeit zu nutzen und mit allen Verbänden<br />

und aller Kraft zu kämpfen, um<br />

den vorliegenden HOAI-Entwurf zu stoppen.<br />

Er forderte die Mitglieder ebenfalls<br />

auf, sich mit dem demographischen<br />

Wandel und den daraus folgenden Veränderungen<br />

im Planen und Bauen zu beschäftigen.<br />

„Alte Leute wollen so lange<br />

wie möglich in Ihren Wohnungen bleiben,<br />

das ist verständlich“, sagte er. „Für<br />

einen entsprechenden Umbau von Städten<br />

und Wohnungen müssen Politik und<br />

Wirtschaft die entsprechenden Weichen<br />

stellen.“ Abschließend ging er noch auf<br />

die Charta von Athen (1938) sowie die<br />

Charta von Leipzig ein, die aufgrund ei-<br />

AKTUELL<br />

nes ganz anderen gesellschaftlichen Lebens<br />

notwendig geworden sei.<br />

Waldemar Kowallak, Landesvorsitzender<br />

BDB Mecklenburg/<br />

Vorpommern, dankte Fehrs für die<br />

Unterstützung beim Aufbau einer BDB-<br />

Gruppe nach dem Fall der Mauer. Der<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holstein habe<br />

dem <strong>Landesverband</strong> Mecklenburg/Vorpommern<br />

das Laufen beigebracht. Er<br />

freue sich, Fehrs und seinen Nachfolger<br />

beim <strong>Landesverband</strong>stag in Schwerin<br />

begrüßen zu dürfen.<br />

Hans-Peter Schoop, Mitglied<br />

des Landesvorstandes, hielt eine<br />

sehr bewegende Laudatio auf den scheidenden<br />

Vorsitzenden. Er erinnerte an die<br />

gemeinsame Arbeit, die guten Ergebnisse<br />

dieser Arbeit sowie an die Niederlagen.<br />

Er endete mit den Worten: „Wi<br />

wünscht Di nu vun Harten Glück, Vunt't<br />

Leben noch een grote Stück. Bliev gesund<br />

un hol die stief: Holl Arger Di nun<br />

wiet vun'n Lief. Lehn Di trüch und giff nu<br />

Roh. Kiek annern bi de Arbeit to. Hartligen<br />

Dank leve Wolfgang för allens wat<br />

Du för us und för denn BDB mookt un<br />

daan hest. Ich treck mien Hoot för alle<br />

Dine Leistungen un roop die to: Alltied<br />

goode Fahrt un ahoi Kommodore Fehrs.<br />

Din oole Fründ, Köllech und Wechgefährte<br />

Peter Schoop.“ Im Anschluss an<br />

die öffentliche Festveranstaltung lud der<br />

BDB-<strong>Landesverband</strong> zum Buffet ein.<br />

Das Ehepaar Fehrs – endlich mehr Zeit<br />

5


AKTUELL<br />

Frau Miksch, Vorstand BDB NRW, AIK-Präsident Ferdinant, H. Möller, Kiel Im Foyer<br />

BG Rendsburg, Kick und Frau, hinten Maas, Kiel, Bruhn, Kiel BG <strong>Schleswig</strong>, Plarre, Henningsen, Klatt, Börnsen-Buschke<br />

Mich. Fehrs, Geschäftsstelle, Jörg Faltin BG ECK, Vorstandsmitglied<br />

für Bezirksgruppen<br />

BG Itzehoe im Gespräch<br />

6<br />

H.P. Schoop, OH und H. Möller, Kiel<br />

Im Foyer, K. Frowein, BG Kiel, M. Petschner, BG Kiel<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


<strong>Landesverband</strong>stag – Mitgliederversammlung 2008<br />

Jüngster Landesvorstand bundesweit –<br />

diskutierfreudig und demokratisch<br />

Die Mitgliederversammlung begann<br />

am Nachmittag mit dem Bericht des Vorsitzenden,<br />

Wolfgang Fehrs, über die<br />

Arbeit der vergangenen zwei Jahre.<br />

Wichtigste Themen waren die Novellierung<br />

der LBO, der HOAI sowie die<br />

Hochschulpolitik.<br />

Hinrich Möller, Vorstandsmitglied<br />

für die Verbindung zur<br />

AIK, berichtete über das Bestreben der<br />

AIK, einen Kooperationsvertrag mit der<br />

FH Lübeck zu schließen. Er sehe die Meinung<br />

des BDB über Bachelor- und Masterabschlüsse<br />

kritisch: „Der BDB muss<br />

sich mit den Gegebenheiten abfinden<br />

und es sich zur Aufgabe machen, die<br />

Absolventen zu unterstützen, ihren Weg<br />

zu finden. Das Bildungswerk ist bestens<br />

geeignet, die Studenten entsprechend zu<br />

fördern“, sagte er.<br />

Nach wie vor bemängelte Möller den<br />

stockenden Informationsfluss im BDB. Es<br />

müssten sich Gremien treffen und Ziele<br />

ausarbeiten, um neue Motivationen zu<br />

schaffen. Die Bezirksgruppenvorsitzenden<br />

stünden sonst allein auf weiter Flur,<br />

dies könne nicht funktionieren. Auch halte<br />

er es nicht für sinnvoll, dass eine Arbeitsgruppe<br />

der Kammer parallel zur Arbeitsgruppe<br />

des BDB an der Novellierung<br />

der LBO arbeite. Er stellte die Frage, warum<br />

diese Gruppen nicht gemeinsam tagen<br />

könnten.<br />

Sven Steffen, Treuhänder des<br />

BDB-Bildungswerkes, berichtete<br />

über die finanziellen Möglichkeiten des<br />

Bildungswerkes. Er wünschte sich Anregungen<br />

für interessante Themen und<br />

gute Referenten. Den Berichten und Ehrungen<br />

für Vorstandsmitglieder, die auf<br />

eigenen Wunsch ausschieden, folgten<br />

die Wahlen. Bei Interesse kann das Protokoll<br />

der Sitzung beim <strong>Landesverband</strong><br />

angefordert werden.<br />

Der neue Landesvorsitzende, Jorn<br />

Kick, schloss den <strong>Landesverband</strong>stag mit<br />

einem Dank an die Redner, insbesondere<br />

an Hans-Peter Schoop und Georg<br />

Wagner. Er dankte Wolfgang Fehrs, der<br />

für seinen jahrelangen Einsatz den Titel<br />

„Ehrenvorsitzender des BDB“ verliehen<br />

bekam, für die Unterstützung und die<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

AKTUELL<br />

gute Vorbereitung des Tages. Kick kündigte Veränderungen bezüglich der Kommunikation<br />

an. Der neue Vorstand wolle diskutierfreudiger und demokratischer arbeiten.<br />

RED/KB<br />

Wahlergebnisse:<br />

1. Landesvorsitzender: Dipl.-Ing. Jorn Kick, freisch. Architekt, Rendsburg<br />

2. Landesvorsitzender: Dipl.-Ing. Markus Fehrs, freisch. Architekt, Neumünster<br />

Vorstandsmitglied<br />

für Finanzen: Dipl. Ing. Michael Bruhn, berat. Ingenieur, Kiel<br />

für Architekten: Dipl.-Ing. Kai Lorenzen-Silbernagel,<br />

freisch. Architekt, <strong>Schleswig</strong><br />

für Ingenieure: Dipl.-Ing. Matthias Klatt, berat. Ingenieur, Fahrdorf<br />

für Organisation und<br />

Bezirksgruppen: Dipl.-Ing. Hans-Peter Schoop, Architekt, Beamter i. R.,<br />

Eutin<br />

Stellvertreter: Dipl.-Ing. Jörg Faltin, freisch. Architekt, Eckernförde<br />

für Ausbildung und<br />

Studenten: Dipl.-Ing. Ralph Westermann, berat. Ingenieur,<br />

Eckernförde<br />

Landesfachreferenten<br />

für Architekten: Kai Lorenzen-Silbernagel<br />

Vertreter: Markus Fehrs<br />

für Ingenieure: Matthias Klatt<br />

Vertreter: Ralph Westermann<br />

für Unternehmer: Dipl.-Ing. Bernd Heuchert, Unternehmer, Neumünster<br />

Vertreter: Dipl.-Ing. Kurt Börnsen-Buschke, Unternehmer, <strong>Schleswig</strong><br />

für Ausbildung und<br />

Studenten: Ralph Westermann<br />

Vertreter: Dipl.-Ing. Ulrich Gunkel, freisch. Architekt, Lübeck<br />

Treuhänder des<br />

Bildungswerkes: Dipl.-Ing. Sven Steffen, angest. Architekt, Kiel<br />

Öffentlichkeitsarbeit: Dipl.-Design. Kirsten Breindl, Architektin, Schwentinental<br />

Auslandsarbeit: Kirsten Breindl<br />

Landesstudentensprecherin:<br />

Dipl.-Ing. Juliane Bendin, Lübeck<br />

Kassenprüfer: Dipl.-Ing. Einar Rasmussen, angest. Architekt, Flensburg<br />

Dipl.-Ing. Sven König,<br />

Stellvertreter: Dipl.-Ing. Hans-Martin Fäller, Architekt, NMS<br />

Bruhn, Westermann, Kick, Klatt, M. Fehrs, Lorenzen-Silbernagel, Faltin,<br />

Ehrenvorsitzender W. Fehrs<br />

7


TERMINE<br />

BDB-Bezirksgruppen <strong>Schleswig</strong>-Holstein 2008<br />

Zeit/Ort Thema Referent/Sonstiges Veranstalter<br />

September 2008<br />

02. September Monatlicher Klönschnack Näheres bei BG erfragen BG Rendsburg<br />

Schützenheim<br />

Westerrönnfeld<br />

0 43 31/5 52 57<br />

03. September 2008 BDB Stammtisch Näheres bei BG erfragen BG Eckernförde<br />

fortlaufend jeden 1. Mittwoch/Monat 0 43 51/8 27 86<br />

06. und 07. September Exkursion nach Stralsund Näheres bei BG erfragen BG Neumünster/Segeberg<br />

0 43 21/28 09 81<br />

12. bis 14. September Exkursion nach Hamburg Näheres bei BG erfragen BG <strong>Schleswig</strong><br />

Airbus-Werk, Hafencity, BG Flensburg/Nordfriesland<br />

Abendprogramm 0 46 21/5 16 35<br />

September Besichtigung Näheres bei BG erfragen BG Itzehoe<br />

Plöner Schlosses 0 48 21/4 31 00<br />

Oktober 2008<br />

06. Oktober 2008, 19.00 Uhr Fachvortrag mit Gästen Dipl. Ing. BDB. Uwe Kastner BG Neumünster/Segeberg<br />

Hotel Harmonie, Kieler Str. 68 DIN 18599, Gebäude energetisch Fa. Rockwoll<br />

Neumünster berechnen, bilanzieren u. bewerten<br />

09. Oktober 2008, 16.15 Uhr Werkbericht Umbau „Deutsche Bank“ Architekt Bernhardt Riecken BG Kiel<br />

Eingang Deutsche Bank Besichtigung der Münzsammlung,<br />

Kiel, Rathausplatz 1 Vortrag Geschichte des Geldes Herr Domke 0 43 21/5 16 63<br />

12. Oktober 2008 Exkursion mit BDB Flensburg BG <strong>Schleswig</strong><br />

Baukultur in Flensburg näheres in BG erfragen<br />

31. Oktober 2008, 19.00 Uhr Skat und Kniffeln BG Neumünster/Segeberg<br />

Hotel Harmonie<br />

November 2008<br />

12. November 2008 Stammtischrunde auch für Gäste<br />

näheres bei BG erfragen<br />

BG <strong>Schleswig</strong><br />

Dezember 2008<br />

05.Dezember 2008, 19.30 Uhr<br />

Gaststätte Harmonie<br />

Kieler Str. 68<br />

Grünkohlessen BG Neumünster/Segeberg<br />

12. Dezember 2008 Jahresausklang Näheres bei BG erfragen BG <strong>Schleswig</strong><br />

Januar 2009<br />

Januar 2009, 19.30 Uhr Jahreshauptversammlung BG Neumünster/<br />

„Harmonie“<br />

Kieler Str. 68, Neumünster<br />

BG Kreis Segeberg<br />

Sonstige Termine<br />

09. September 2008, 16.30 Uhr Stadtrundgang „Das moderne Kiel“ Katrin Seiler-Kroll Kieler Stadtmuseum<br />

Treffpunkt: Bahnhof Kiel<br />

Kaisertreppe<br />

bis 02. November 2008 Ausstellung „Das moderne Kiel“ Kieler Stadtmuseum<br />

Stadtmuseum Stadtidee und Wirklichkeit 1900 - 1972<br />

Warleberger Hof<br />

19. Oktober 2008 RUSSIA NOW I Modernes Russland Rahmenprogramm Wenzel-Habalik-Museum<br />

Wenzel Hablick Museum Architektur und Design der Gegenwart 04821/888 60 20<br />

Reichenstr. 21., Itzehoe<br />

BDB Bildungswerk<br />

Das gesamte Programm ist im Internet unter www.baumeister.de zu finden.<br />

Fortbildung der AIK<br />

Gesamtes Fortbildungsprogramm ist im Internet unter www.aik-sh.de zu finden.<br />

8<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


Ein traditioneller Treffpunkt für viele<br />

BDB Mitglieder und Gäste ist der <strong>Baumeister</strong>tag<br />

während der NordBau. Er<br />

startet in diesem Jahr mit der Auftaktveranstaltung<br />

des Bauministers. Lothar Hay,<br />

Innenminister des Landes <strong>Schleswig</strong>-Holstein,<br />

wird vor den Gästen des BDB sowie<br />

denen der GmSH zum Baugeschehen<br />

im Lande sprechen.<br />

Der <strong>Baumeister</strong>tag ist für viele Kolleginnen<br />

und Kollegen ein fester Termin im<br />

Kalender. Sie nutzen den Tag um die interessanten<br />

Fachvorträge zu hören, die<br />

Ausstellung zu besichtigen, Kontakte zu<br />

knüpfen und nicht zuletzt um sich mit<br />

Anderen zum Gedankenaustausch zu<br />

treffen.<br />

Nicht erst seit dem starken Ansteigen<br />

der Energiekosten stellt sich für den<br />

Wohnungs- und Gewerbebau die Frage<br />

nach einer Alternative zu Öl und Gas.<br />

Schon heute gilt die Nutzung erneuerbarer<br />

Energien als einzige wirtschaftlich effiziente<br />

und nachhaltige Möglichkeit,<br />

große Gebäudeeinheiten mit Strom und<br />

Wärme zu versorgen. Folglich bezieht<br />

die heutige Architektur die veränderten<br />

Bedürfnisse mit in ihre Gestaltung ein.<br />

Zudem haben sich die erneuerbaren<br />

Energien besonders in Deutschland zu<br />

einem erheblichen Wirtschaftsfaktor ent-<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

11. - 16. September<br />

in Neumünster<br />

Traditioneller Treffpunkt<br />

Der BDB-<strong>Baumeister</strong>tag<br />

startet mit Auftaktveranstaltung<br />

des Bauministers<br />

In diesem Jahr steht die Fachtagung<br />

unter dem Motto: Erneuerbare Energien<br />

– Planung und Realisierung. Prof. Dr.-<br />

Ing. Erwin Strähle, FH Lübeck, wird über<br />

die Unterschiede der EnEV 2008, 2009<br />

und 2012 berichten, Prof. Dipl.-Ing. Georg<br />

Conradi, FH Lübeck, stellt die Verwendung<br />

erneuerbarer Energien und<br />

nachwachsender Baustoffe in der Baugestaltung<br />

vor. Kai Lippert, EWS-Handewitt,<br />

zeigt Ihnen Fallbeispiele zur Verwendung<br />

erneuerbarer Energien im<br />

Wohnungs- und Geschäftsbau. Um Ihr<br />

Interesse für das Thema zu wecken gibt<br />

Ihnen Kai Lippert eine kurze Einführung<br />

in seinen Vortrag. Wir laden Sie zu unserer<br />

Fachtagung herzlich ein.<br />

RED/KB<br />

Einführung zum Impulsreferat<br />

Neue Energien im<br />

Wohnungs- und Gewerbebau<br />

Definition naheliegender Anwendungsbereiche<br />

anhand von Fallbeispielen<br />

wickelt. Davon profitiert in erster Linie<br />

der Mittelstand. Der Arbeitsplatzmotor<br />

erneuerbare Energien wirkt sich hier seit<br />

Jahren positiv aus – nicht nur im Handel<br />

und im verarbeitenden Handwerk, sondern<br />

auch in Planungsbüros, so dass der<br />

Ausbau der Branche weiterhin sichergestellt<br />

ist.<br />

Zukünftig spielen neue ganzheitliche<br />

Energiekonzepte beim Bauen und Wohnen<br />

eine entscheidende Rolle. Dazu<br />

gehören Energieeinsparung, Energieeffizienz<br />

und erneuerbare Energien (die<br />

drei E’s). Nach der Planung müssen sich<br />

NORDBAU 2008<br />

<strong>Bund</strong> Deutscher <strong>Baumeister</strong><br />

Architekten und Ingenieure e. V.<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

laden herzlich ein zum<br />

TAG DER BAUMEISTER<br />

„Erneuerbare Energien –<br />

Planung & Realisierung“<br />

einer Fachtagung auf der<br />

NordBAU 2008<br />

Freitag, 12. September 2008<br />

Neumünster, Holstenhallen<br />

Kongresszentrum<br />

09.30 Uhr Auftaktveranstaltung<br />

des Bauministers (Raum 2-6)<br />

Lothar Hay, Innenminister<br />

des Landes <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

10.15 Uhr Tag der <strong>Baumeister</strong><br />

(Raum 4-6)<br />

10.45 Uhr Grußworte<br />

• Dipl.-Ing. Jorn Kick,<br />

Vorsitzender des BDB <strong>Landesverband</strong>es<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

• Friedrich-Wilhelm Strohdiek,<br />

Stadtpräsident der Stadt Neumünster<br />

• Dipl.-Ing. Harald Peter Hartmann,<br />

Erster Vizepräsident der AIK <strong>Schleswig</strong>-<br />

Holstein<br />

11.15 Uhr<br />

Neue Energien im<br />

Wohnungs- und Gewerbebau,<br />

Fallbeispiele<br />

Kai Lippert, EWS-Handewitt,<br />

Regionalsprecher des BSI<br />

EnEV 2008, EnEV 2009,<br />

EnEV 2012<br />

Prof. Dr.-Ing. Erwin Strähle,<br />

Fachhochschule Lübeck<br />

Erneuerbare Energien und<br />

nachwachsende Rohstoffe<br />

in der Baugestaltung<br />

Prof. Dipl.-Ing. Georg Conradi,<br />

Fachhochschule Lübeck<br />

13.30 Uhr Die Ausstellungsleitung<br />

lädt zu einem zünftigen Erbseneintopf<br />

ein (Messerestaurant Halle1/Empore)<br />

anschließend<br />

Besuch der NordBAU<br />

9


NORDBAU 2008<br />

10<br />

Mittelmannswerft – Solardach<br />

„Schwarzer Adler“ Servaus,<br />

Balkonbrüstungen zur<br />

Energiegewinnung<br />

Solardach<br />

Dachdecker, Heizungsbauer sowie sämtliche<br />

anderen Gewerke, die am Baugewerbe<br />

beteiligt sind, auf die neue Technologie<br />

einstellen und Hand in Hand<br />

zusammenarbeiten.<br />

Schwerpunktmäßig geht es in diesem<br />

Vortrag um die Anwendung und den<br />

Ausbau der erneuerbaren Energien. Einerseits<br />

werden die Auswirkungen des<br />

ab dem 01. Januar 2009 geltenden Erneuerbare-Energien-Wärmegesetztes<br />

(EEWärmeG) thematisiert.<br />

In diesem Zusammenhang ist vor allem<br />

die Kombination von Solarthermie und<br />

Holzpelletskessel im Wohnungsbau hervorzuheben.<br />

Andererseits soll der Unterschied<br />

zwischen einer direkten Finanzierung<br />

und dem Contracting erläutert<br />

werden. Dies betrifft sowohl den Einsatz<br />

erneuerbarer Energien im Neubau als<br />

auch im Gebäudebestand. Hinzu kommt<br />

die Photovoltaik als rentables und modernes<br />

Gestaltungselement.<br />

Kai Lippert, EWS-Handewitt<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


Die NordBau 2008 – eine der größten<br />

Baufachmessen Nordeuropas – ist bereits<br />

seit Anfang des Jahres ausgebucht. Vom<br />

11. bis 16. September erwartet die Messestadt<br />

Neumünster zum 53. Mal rund<br />

900 Aussteller aus dem In- und Ausland.<br />

Mindestens 75.000 Besucher und Gäste<br />

werden wiederum auf 45.000 Quadratmeter<br />

Freigelände und 20.000 Quadratmeter<br />

Hallenfläche ein Füllhorn von<br />

Produkten, Neu- und Weiterentwicklungen<br />

sowie neueste Erkenntnissen aus<br />

Wissenschaft und Technik kennen lernen.<br />

Die NordBau erreicht Fachbesucher aus<br />

Norddeutschland und vielen nordeuropäischen<br />

Ländern, darunter Architekten,<br />

Planer sowie Investoren. Von daher ist<br />

sie für Hersteller und Händler von Baumaschinen,<br />

Kommunaltechnik und Baustoffen<br />

die ideale Plattform, um Geschäfte<br />

vorzubereiten und anzukurbeln.<br />

„Damit gilt der ‚Messe-Klassiker’ Norddeutschlands<br />

wieder einmal als ein Indikator<br />

der wirtschaftlichen Lage auf dem<br />

Bau. Die NordBau boomt, und die Anzahl<br />

der Aussteller sowie der zu erwartende<br />

Besucherandrang sind für uns auch<br />

ein Beweis dafür, dass insgesamt in diesem<br />

Jahr für die Bauwirtschaft, wenn<br />

auch territorial unterschiedlich, ein günstiger<br />

konjunktureller Verlauf zu erwarten<br />

ist“, betonte Dirk Iwersen, Geschäftsführer<br />

der Hallenbetriebe Neumünster GmbH.<br />

Energieeffizientes Bauen<br />

und Modernisieren<br />

Der Wohnungsbestand in Deutschland<br />

kann in der heutigen Form nicht als zukunftsfähig<br />

angesehen werden. Steigende<br />

Anforderungen an den Klimaschutz,<br />

massive demografische Veränderungen,<br />

eine Zunahme älterer Bevölkerungsschichten<br />

und die damit verbundenen sozialen<br />

Probleme mahnen die Bauverbände<br />

an. Außerdem werden immer mehr<br />

Lösungen gesucht, um den teilweise qualitativ<br />

schlechten Zustand von Nachkriegsbauten<br />

zu verbessern. Antworten,<br />

wie man energieeffizient bauen oder modernisieren<br />

kann, geben auf der NordBau<br />

die Aussteller der Baustoffindustrie. Zu<br />

NORDBAU 2008<br />

Nordbau – Neumünster 11. - 16. September 2008<br />

Der „Messe-Klassiker“ Norddeutschlands<br />

boomt und „brummt“<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

diesen brisanten Themen gibt ebenfalls<br />

die Innovationsstiftung <strong>Schleswig</strong> Holstein<br />

Auskunft. Beratung zu Bauen, Sanieren<br />

und Dämmen haben bereits Tradition an<br />

diesem Messestand.<br />

Zu „Wohnformen & Wohnträume“<br />

gehört ganz bestimmt auch das „Mehrgenerationenhaus“.<br />

Die breite Angebotspalette<br />

rund ums Bauen wird von Architekten,<br />

Planern und Wohnungsunternehmen<br />

besonders für Bauherren oder jene, die es<br />

einmal werden wollen, in zehn Hallen<br />

vorgestellt – kein Thema wird ausgespart.<br />

Eine Vielzahl von weiteren hochinteressanten<br />

Kongressen, darunter Klassiker<br />

wie „Bauen für die Umwelt“, das „Backstein<br />

Forum“ mit der Verleihung des Fritz-<br />

Höger-Preis 2008 für Backstein-Architektur<br />

oder das „Forum Zukunft Bauen“<br />

locken auch in diesem Jahr wieder viele<br />

Fachbesucher auf das Messegelände in<br />

Neumünster.<br />

Die NordBau als<br />

„Baustoff-Mekka“<br />

Ob Dachziegel oder Backstein, Baustoffe<br />

– insbesondere die Ziegel – haben seit jeher<br />

eine herausragende Bedeutung. Das wird<br />

auch in diesem Jahr auf der NordBau deutlich,<br />

die sich zunehmend als „Ziegel-Forum“<br />

versteht. Traditionell zeigt auch der<br />

Baustoff Holz während der Messetage sein<br />

breites Spektrum. Nicht nur in der Gemeinschaftshalle<br />

unter Leitung des Landesbeirats<br />

Forst- und Holzwirtschaft <strong>Schleswig</strong>-<br />

Holstein wird das deutlich. Quer durch<br />

Hallen und auf dem Freigelände werden<br />

Fachleute und Besucher zum Thema Holzbau<br />

fündig. Dass Holz unter anderem bei<br />

der Wärmedämmung Punkte gesammelt<br />

hat, zeigen zahlreiche Aussteller auf ihren<br />

Messeständen. Die besonderen energetischen<br />

Eigenschaften und technischen<br />

Möglichkeiten lassen dieses Material für<br />

Architekten und Planer und nicht zuletzt für<br />

Bauherren immer interessanter werden.<br />

Detlef Schäfer<br />

Kongresse und<br />

Sonderschauen<br />

Ergänzt wird die Ausstellung durch<br />

zahlreiche Kongresse und Sonderschauen.<br />

Die ausführlichen Programme finden<br />

Sie unter www.nordbau.de,<br />

unter Tel.: + 49 (0) 43 21 / 91 01 90<br />

oder unter messeleitung@nordbau.de<br />

Neumünster - Messegelände Holstenhallen<br />

11. - 16. Sept. 2008<br />

Donnerstag – Dienstag 9.00 – 18.00 Uhr<br />

Sonderthemen:<br />

���Wohnformen & Wohnträume<br />

energieeffizient bauen und renovieren<br />

���Bauen für die Umwelt<br />

Baumaschinen & Technik<br />

Info-Tel.04321-910 190<br />

oder im Internet unter www.nordbau.de<br />

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11


NORDBAU/BAUSANIERUNG<br />

Trockene Keller in Cuxhaven<br />

Cuxhaven, direkt an der Nordsee im<br />

Mündungsbereich von Elbe und Weser<br />

gelegen, ist eine lebendige Hafenstadt<br />

von internationaler Bedeutung.<br />

Als Wohnort bietet die von Stränden<br />

und hübscher Landschaft umgebene<br />

Kleinstadt viele Reize. Dass sie nur knapp<br />

über dem Meeresspiegel liegt, birgt allerdings<br />

für Hausverwalter, Vermieter und<br />

Einwohner auch Herausforderungen.<br />

„Der Grundwasserspiegel ist hier stellenweise<br />

recht hoch“, sagt Detlef Dettmers,<br />

Fachbereichsleiter Technik der Siedlungsgesellschaft<br />

Cuxhaven. „Die<br />

Siedlung“ wie diese sich auch nennt, ist<br />

ein städtisches Unternehmen, das rund<br />

3.800 Wohnungen besitzt und noch etwa<br />

700 weitere verwaltet. Bei ein paar Altbauten<br />

verzeichnete die Gesellschaft wegen<br />

der Grundwasserproblematik feuchte<br />

Kellerräume – ein Leiden, das allerdings<br />

auch andernorts bei älteren Häusern<br />

recht verbreitet ist.<br />

Für Detlef Dettmers hat die Diagnose<br />

„aufsteigende Mauerfeuchtigkeit“ aber<br />

mittlerweile den anfänglichen Schrecken<br />

verloren, denn er verbindet dies nicht<br />

mehr zwangsläufig mit aufwendigen Erdarbeiten<br />

oder kostspieligen Wandinjektionen.<br />

Denn mit dem Mauerentfeuchtungssystem<br />

„Hydropol“ der Firma BauSanierungsSysteme<br />

gibt es einen innovativen<br />

sowie wesentlich preiswerteren und einfacheren<br />

Weg, um ans Ziel zu kommen. Bei<br />

seinen Recherchen war Detlef Dettmers<br />

12<br />

auf den Apparat gestoßen und hatte seine<br />

Geschäftsführung hierauf aufmerksam<br />

gemacht.<br />

Hydropol, so groß wie ein Schuhkarton,<br />

vertreibt die Nässe per Elektro-Osmose<br />

nachhaltig mit schwachen, genau<br />

abgestimmten Funksignalen aus dem<br />

Mauerwerk. Möglich ist dies auf Grund<br />

der physikalischen Eigenschaften des<br />

Wassers.<br />

Das System Hydropol wird an eine<br />

Steckdose angeschlossen, benötigt aber<br />

nur sehr wenig Strom, der mit kaum mehr<br />

als 10 Euro pro Jahr zu Buche schlägt. Mit<br />

dieser geringen Energiezufuhr legt das<br />

Gerät nach und nach die Wände trocken,<br />

meist im Zeitraum von zwölf Monaten.<br />

Manchmal dauert es etwas länger.<br />

Der Geschäftsführer der „Siedlung“, Erich<br />

Schruff, war von Dettmers Vorschlag<br />

angetan. Im November 2005 beschloss<br />

man, in den Häusern Rathausstraße 23<br />

bis 25 sowie 27, 29 und 31 jeweils ein<br />

Hydropol-System einbauen zu lassen. Die<br />

Kostenersparnis gegenüber anderen<br />

Maßnahmen betrug rund 125.000 Euro.<br />

Ein Risiko bestand nicht: Die Firma BSS<br />

gewährt zehn Jahre Garantie.<br />

Mittlerweile hat sie mit der „Siedlung“<br />

einen zufriedenen Kunden mehr: „Die<br />

Keller sind inzwischen abgetrocknet“,<br />

freut sich Detlef Dettmers. Dies bestätigte<br />

auch Mieterin Anna Bartel-Kunz: „Es<br />

riecht hier unten gar nicht mehr unangenehm“,<br />

stellte sie unlängst fest.<br />

Ähnliche Erfahrungen haben mit Hydropol<br />

schon Tausende Eigentümer privater<br />

und öffentlicher Gebäude gesammelt.<br />

Auf der Homepage www.hydropol.de<br />

kann man Berichte weiterer Referenzkunden<br />

nachlesen.<br />

Die Firma BSS installiert das Gerät<br />

übrigens nur nach eingehender Prüfung<br />

vor Ort. Denn die Monteure wollen sicher<br />

gehen, dass nicht etwa eine undichte Leitung<br />

oder eine defekte Dachrinne Ursache<br />

für die Mauerfeuchtigkeit ist. Zum Service<br />

gehört außerdem mindestens eine Nachmessung.<br />

(Quelle: BSS BauSanierungsSysteme GmbH)<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


Presseinformation<br />

Finanzwelt erschüttert!<br />

Banken in der Krise!<br />

Hypotheken nicht gesichert!<br />

Beinahe täglich sind diese Schlagzeilen zu lesen. Eine<br />

solide Immobilienwertermittlung und ausgereifte Eigentumssicherungssysteme<br />

hingegen schützen das Eigentum<br />

an Grund und Boden und bilden somit die Basis<br />

für gesunde Volkswirtschaften.<br />

Auf der INTERGEO in Bremen, Weltleitmesse und<br />

Kongress für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement,<br />

bilden die aktuellen Themen der Immobilienwertermittlung,<br />

die Fragen zur Neuausrichtung<br />

der <strong>deutsche</strong>n Bodenpolitik in einer sich wandelnden<br />

Gesellschaft und die moderne Entwicklung des<br />

Eigentumskatasters zu einem elementaren Baustein<br />

von E-Government einen klaren Schwerpunkt. Wer<br />

planen, bauen und neu ordnen will, benötigt genau<br />

diese Elemente als unverzichtbare Grundlagen. Dies<br />

gilt für Projektentwickler, kommunale Planer und Politiker<br />

ebenso wie für Grundeigentümer, Versicherer<br />

und Banken.<br />

Im Kongress der INTERGEO werden aktuelle Fragen<br />

zu diesen Themen diskutiert, entsprechende Methoden<br />

und Werkzeuge vorgestellt. Es werden Fragestellungen<br />

behandelt wie: „Welchen Einfluss hat der demografische<br />

Wandel auf die Immobilienwerte?“, „Wie<br />

wird sich die Neufassung der Wertermittlungsverordnung<br />

auswirken?“ und „Welchen Nutzen bringt der<br />

Grundstücksmarktbericht Deutschland?“. Die Fachmesse<br />

bietet ein breites Spektrum von Lösungsangeboten<br />

– Hard- und Software –, die sich mit Projekten des<br />

Immobilienmanagements, der Grundstücksbewertung<br />

und der planerischen Neuausrichtung unserer Umwelt<br />

auseinandersetzen. Kreative Aussteller und interessierte<br />

Fachbesucher sind das bestimmende und belebende<br />

Element des Marktplatzes INTERGEO.<br />

Die INTERGEO 2008 findet vom 30. September bis<br />

2. Oktober 2008 in Bremen statt. Weitere Informationen<br />

unter www.intergeo.de. Veranstalter der INTER-<br />

GEO ist der DVW e. V. – Deutscher Verein für Vermessungswesen.<br />

Pressekontakt:<br />

HINTE Marketing & Media GmbH<br />

Hannah Steffen<br />

Fon: +49 (0) 7 21 / 8 31 4 24- 4 60<br />

E-Mail: hsteffen@hinte-marketing.de<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

13


PLÄTZE ZUM LEBEN<br />

Plätze in Kiel<br />

Vorschläge zur Stadtgestaltung<br />

in der Landeshauptstadt<br />

Als Platz bezeichnet man eine innerstädtische,<br />

meistens allseitig durch Gebäude<br />

umbaute Fläche, deren öffentlicher<br />

Charakter und zentrale Lage häufig<br />

den Ausschlag gaben, hier die wichtigsten<br />

öffentlichen Gebäude zu errichten<br />

und diese architektonisch besonders aufwendig<br />

zu gestalten. Der Begriff weist<br />

zugleich auf die Funktion hin, Platz =<br />

Raum für verschiedenste Funktionen mit<br />

rasch wechselnder Abfolge zu sein:<br />

frühmorgens Markt, mittags eine Demo<br />

oder Hochzeitsgesellschaft vor der Kirche,<br />

nachmittags ein Platzkonzert,<br />

abends Übertragung eines Fußballspieles<br />

auf einer Großleinwand, ganztags<br />

Caféterrassen, Treffpunkt der Flaneure<br />

und Touristen, Informations- und Klatschbörse.<br />

Das ganze Spektrum quirligen<br />

städtischen Lebens macht den Erfolg in<br />

der Annahme eines Platzes durch die<br />

Stadtbewohner und ihre Gäste aus. Wo<br />

trifft man sich: Am Marktplatz, wo sonst?<br />

So war es, und so stellen wir uns einen<br />

Platz vor.<br />

Nun hat sich in den letzten Jahrzehnten<br />

vieles geändert. Straßen und Plätze<br />

sind zunächst vom Verkehr „aufgefressen“,<br />

später wieder zurück erobert und<br />

14<br />

in Fußgängerbereiche einbezogen worden.<br />

In vielen Fällen ist es aber nicht gelungen,<br />

den Plätzen die ursprüngliche<br />

zentrale Bedeutung im städtischen Leben<br />

Abb. 2 – Berliner Platz<br />

Abb. 1 – Alter Markt<br />

zurückzugeben. Das hat sicher viele<br />

Gründe wie die Übernahme des Informationsaustausches<br />

durch andere Medien<br />

oder die Entvölkerung der Innenstädte,<br />

wo fast niemand mehr wohnt, der<br />

„mal so eben“ den Platz als „erweiterte<br />

Wohnstube“ nutzt. Das Übergewicht des<br />

Einzelhandels hat die Stadtzentren veröden<br />

lassen, auch eine Verlängerung der<br />

Ladenöffnungszeiten wird daran nichts<br />

grundsätzlich ändern. Gestalterisch ist<br />

häufig mit besten Absichten zu viel Aufwand<br />

(„overstyling“) getrieben worden,<br />

was das Besondere des Platzes, Raum<br />

für vieles – auch Unvorhersehbares, Provokantes<br />

und Ärgerliches – zu sein, erheblich<br />

einschränkt. Durch Stadtmanager<br />

ebenso gut gemeinte, lautstarke<br />

Events bewirken kurzzeitig Aufsehen,<br />

langfristig aber das Gegenteil, denn<br />

dem letzten lärmresistenten Bürger wird<br />

das Wohnen in der Stadt und am Platz<br />

verleidet.<br />

In Kiel unterscheidet sich die Situation<br />

von der anderer Städte insofern, dass<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


das Bürgertum weniger als anderswo<br />

den Platz als Bühne bürgerlichen Selbstbewusstseins<br />

benötigte und deshalb<br />

auch nicht architektonisch besonders gestaltete.<br />

Auch sind die Tage, an denen<br />

man sich gern und freiwillig auf einem<br />

Platz aufhält, eher seltener als in Italien<br />

oder Süddeutschland.<br />

Ein inniges Verhältnis zu Natur und<br />

Landschaft lässt die Kieler lieber in die<br />

Umgebung ausströmen als in die steinerne<br />

Innenstadt. Dieses und anderes hat<br />

dazu beigetragen, dass es in Kiel keine<br />

wirkliche Kultur der Platzgestaltung oder<br />

aus der Geschichte abzuleitende und in<br />

der Tradition fest verankerte Vorstellungen<br />

gibt, wie ein Platz angemessen zu<br />

gestalten sei. Das Fehlen eines sicheren<br />

Gespürs für die dem Ort angemessene<br />

Gestaltung hat in den letzten Jahrzehnten<br />

immer wieder neue Ansätze zur Gestaltung<br />

hervorgebracht, die intelligent<br />

und für sich genommen interessant und<br />

gut „gemacht“ sind, die Grundvoraussetzung<br />

eines „erfolgreichen Platzes“,<br />

Raum für Vieles und Viele zu sein, aber<br />

nicht erfüllen: Der Europaplatz mit seinen<br />

Bodenwellen ist landschaftsbezogen<br />

und thematisiert den die Stadt durchziehenden<br />

Moränenhang, ist aber für fast<br />

jede andere Nutzung unbrauchbar; der<br />

sehr sorgfältig gestaltete Asmus-Bremer-<br />

Platz erschwert durch seine geschwungenen<br />

Stufen das diagonale Überqueren;<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

Abb. 3 – Berliner Platz<br />

der Alte Markt in der Innenstadt knüpft<br />

an die historische Gestalt mit Rathaus<br />

und Persianischen Häusern an, engt jedoch<br />

den Raum für andere Nutzungen<br />

ein und hat durch die Tieferlegung den<br />

unabdingbaren Zusammenhang mit den<br />

umgebenden Straßen verloren. Neuerdings<br />

ist Bebauug, die wegen ihrer<br />

„Qualität und Besonderheit in der Bun-<br />

PLÄTZE ZUM LEBEN<br />

desrepublik ihresgleichen sucht“ (Astrid<br />

Hansen) in den Focus der denkmalpflegerischer<br />

Überlegungen geraten.<br />

Funktional wie gestalterisch überzeugend<br />

ist dagegen der Holstenplatz, dessen<br />

große Bäume und Baumringe an den<br />

früheren Parkplatz der 1950er Jahre erinnert.<br />

Wechselnde Nutzungen wie Gastronomie,<br />

Spielplatz (Beachball,<br />

Kunsteislauf), Weihnachtsmarkt u. a. zeigen,<br />

dass der Platz gut und angemessen<br />

ist. Die großen Bäume, die unprätentiöse<br />

Pflasterung mit Ziegeln und der Verzicht<br />

auf niedliche Details geben dem Platz eine<br />

angenehme Atmosphäre sogar dann,<br />

wenn dort nichts los ist. Auch der Bootshafen<br />

kann überzeugen, weil er keine<br />

Verhaltensweisen erzwingt. Gelegentlich<br />

hört man Kritik, es fehle das Grün, was<br />

aber dem Charakter des Stadtraumes<br />

widerspräche. Zusammen mit dem<br />

wechselnden Hintergrund, den Werftanlagen<br />

auf dem Ostufer bzw. den am<br />

Schwedenkai liegenden Fähren, bietet<br />

sich ein Stadtbild von ausgeprägter zeichenhafter<br />

Kraft. Was dem Platz fehlt, ist<br />

die unmittelbare Anbindung an den Sartorikai.<br />

Ein faszinierender Platz ist auch<br />

der abgrundtief hässliche Exer, eine<br />

rechteckige, durch ein Karree von Kastanien<br />

umstellte, asphaltierte und nicht als<br />

Stadtplatz, sondern zum Exerzieren angelegte<br />

Fläche. Der Exer bietet aber<br />

Platz für den populärsten Markt in der<br />

Abb. 4 – Berliner Platz<br />

15


PLÄTZE ZUM LEBEN<br />

16<br />

Abb. 5 – Exer<br />

Abb. 6 – Exer in Richtung Nord-West mit Markthalle<br />

Abb. 7<br />

Stadt, ab Nachmittag dient er als Parkplatz,<br />

die Ostseehalle wäre ohne den<br />

Platz nicht funktionsfähig, Großveranstaltungen<br />

sind eigentlich nur hier möglich.<br />

Zu ergänzen sind diese Hinweise<br />

noch um den Rathausplatz als repräsentativer<br />

Architekturplatz (gut nutzbar für<br />

Groß-veranstaltungen wie die glücklicherweise<br />

regelmäßigen Jubelfeiern für<br />

den THW oder anlässlich der Kieler Woche)<br />

und der Vinetaplatz in Gaarden. Im<br />

Großen und Ganzen ist aber ein<br />

kohärenter Zusammenhang der Plätze,<br />

der dazu beitragen könnte, die Identität<br />

der Stadt zu stärken, nur schwer (besser:<br />

nicht) zu erkennen. Aber: Es gibt erhebliche,<br />

bisher nicht oder unzureichend genutzte<br />

Potenziale!<br />

Im Zusammenhang mit der Rahmenplanung<br />

für die Innenstadt habe ich im<br />

Frühjahr ein paar Gestaltungsvorschläge<br />

öffentlich vorgestellt, die bestenfalls Skizzen<br />

und Diskussionsstoff für die Entwicklung<br />

der Innenstadt sein können und<br />

wollen, ich hoffe, damit neue Idee freisetzen<br />

zu helfen, nicht mehr und nicht<br />

weniger!<br />

Alter Markt: Zurzeit besteht kein<br />

Handlungsbedarf, langfristig sollte aber<br />

auf eine Freilegung des Platzes hingewirkt<br />

werden. Die ehemals vorhandene<br />

Trennung von Marktplatz und Kirche<br />

durch die Persianischen Häuser, an die<br />

auch schon die Gestaltung der 1970er<br />

Jahre anknüpft, sollte durch eine bescheidene,<br />

niedrige Architektur mit einer<br />

Pergola und einem Café thematisiert<br />

werden. Die vorhandenen Gewölbe des<br />

ehem. Rathauses sind in die Gestaltung<br />

einzubeziehen, der ehem. Kirchhof als<br />

ruhiger Freiraum zu begrünen. (Abb. 1)<br />

Berliner Platz: Die bisherigen<br />

Bemühungen um die Ausbildung eines<br />

geschlossenen Stadtplatzes berücksichtigen<br />

nicht die besondere Bedeutung der<br />

Holstenbrücke als Scharnier zwischen<br />

den stadtbildprägenden, sich keilförmig<br />

zum Kleinen Kiel bzw. zur Förde öffnenden<br />

Freiräumen und der Holstenstraße<br />

als funktional bedeutender Straßenachse<br />

vom Bahnhof zum Schloss. Die Verbindung<br />

der Wasserflächen sollte durch ein<br />

Fleet wieder hergestellt, die Scharnierfunktion<br />

durch eine baldachinartige Architektur<br />

betont werden (Vorbilder in<br />

Straßburg und Barcelona!). (Abb. 2-4)<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


Exer: Die Multifunktionalität des Platzes<br />

ist beizubehalten. Schon früher entwickelte<br />

Pläne für eine Markthalle entlang<br />

dem Knooper Weg oder die Anlage<br />

einer Tiefgarage sollten wieder aus der<br />

Schublade geholt werden. Wünschenswert<br />

sind stärker ausgeprägte Raumkanten<br />

am Knooper Weg und an der Ostseehalle.<br />

(Abb. 5-6)<br />

Schlossplatz: Die Neugestaltung des<br />

heutigen „Unraums“ hängt von stadtstrukturell<br />

wichtigen Entscheidungen ab<br />

wie Nutzung des Schlosses und Umgang<br />

mit der Eggerstedtstraße. Mein Vorschlag:<br />

Publikum anziehende Nutzung<br />

des Schlosses = Konzertsaal + Historisches<br />

Zentrum unter Beibehaltung der bestehenden<br />

Gebäude einschließlich der<br />

den Raum begrenzenden Landeshalle.<br />

Die Verengung der Eggerstadtstraße und<br />

deren Nutzung als ÖPNV-Trasse, würde<br />

es ermöglichen, hier einen zentralen ÖP-<br />

NV-Haltepunkt zur Belebung der nördlichen<br />

Altstadt einzurichten. (Abb. 7+8)<br />

Alte Feuerwache: Einen aktuellen<br />

Anlass gibt es, über einen kleinen noch<br />

nicht vorhandenen Platz nachzudenken.<br />

Hinter dem Warleberger Hof haben sich<br />

Reste der mittelalterlichen Stadtmauer er-<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

halten, die es verdienen, freigelegt, konserviert<br />

und als sichtbares und buchstäblich<br />

begreifbares Geschichtsdokument in<br />

die Neugestaltung des Bereiches einbezogen<br />

zu werden. Eine kürzliche Wettbewerbsentscheidung<br />

zeichnete einen<br />

Abb. 9 – Warleberger Hof mit mittelalterlicher Stadtmauer<br />

PLÄTZE ZUM LEBEN<br />

Abb. 8 – Schloss<br />

Entwurf mit dem Ersten Preis aus, der die<br />

Mauerreste in den Keller einer Tiefgarage<br />

verbannt und damit dem Vergessen<br />

preisgibt. Ich hoffe sehr, dass die Weiterbearbeitung<br />

eine stärkere Berücksichtigung<br />

dieses einmaligen Denkmals Kieler<br />

Stadtgeschichte bringt. Die Skizze<br />

zeigt eine Möglichkeit, wie die Reste der<br />

Mauer und die stadtseitig mit Feldsteinen<br />

befestigte Mauergasse als kleiner vertiefter<br />

Platz mit Sitzstufen ausgebildet werden<br />

könnten. Der „Platz“ ist als Verknüpfungspunkt<br />

von Wegen zum Klosterhof,<br />

zum Ratsdienergarten und zur Dänischen<br />

Straße auszubilden, ohne das<br />

städtebauliche Konzept der preisgekrönten<br />

Arbeit grundsätzlich auf den Kopf zu<br />

stellen. (Abb. 9)<br />

Diese wenigen Hinweise sollen zeigen,<br />

dass die Gestaltung der Innenstadt von<br />

Kiel noch große Potenziale bietet, die<br />

stadträumlichen Qualitäten zu stärken.<br />

Dazu braucht es aber einen langen<br />

Atem und vor allem den kommunalpolitischen<br />

Willens, sicher auch Geld, das<br />

stets knapp ist, aber immer dann vorhanden,<br />

wenn auch der dazu Wille besteht,<br />

etwas zu bewegen. Die Plätze in<br />

Kiel haben es verdient, die Kieler und die<br />

Kielerinnen und ihre Gäste sowieso!<br />

Prof. Dieter Mehlhorn<br />

17


PLÄTZE ZUM LEBEN<br />

Allmende Wulfsdorf<br />

Zusammen Wohnen und Arbeiten<br />

am Stadtrand von Hamburg<br />

Im Jahr 1999 hatte der „Initiativkreis<br />

Gut Wulfsdorf“ die Idee, auf dem ehemaligen<br />

AZW, Ausbildungszentrum<br />

Wulfsdorf, ein Heim für schwer erziehbare<br />

Kinder, eine dörfliche Wohn-, Arbeits-<br />

und Lebensgemeinschaft zu realisieren.<br />

„Allmende“ im Ortsteil Wulfsdorf bei<br />

Ahrensburg (Nähe Hamburg–Volksdorf )<br />

hieß in alten Zeiten, die von einer Dorfgemeinde<br />

gemeinschaftlich genutzte<br />

Fläche – Felder, Wälder, Wege.<br />

Die neue Allmende baut bewusst eine<br />

Dorfgemeinschaft, in der verantwortliches<br />

Handeln im Sozialen, Ökologischen<br />

und Wirtschaftlichen zentrale<br />

Punkte sind.<br />

18<br />

Morgentau – Neubau,<br />

Arch. smf, Lübeck<br />

Grundstück und Wohnung werden<br />

durch die Bewohner zwar als Eigentum<br />

erworben, unterliegen aber bestimmten<br />

Auflagen.<br />

Sechs Jahre hat es gebraucht, bis die<br />

Dorfgemeinschaft in ihrer heutigen Form<br />

zusammen gewachsen ist.<br />

Umgebungsplan – Landschaftsplanung<br />

Planungsbüro WFP werkstatt freiräume + jansen<br />

Der Verein „Allmende Wulfsdorf“ mit<br />

dem Motto „leben.gemeinsam.natürlich“<br />

gründete sich 2002 und sucht bis heute<br />

nach weiteren Teilnehmern und Investoren<br />

für das Projekt. Der Verein fand professionelle<br />

Hilfe bei der conplan gmbH,<br />

Lübeck und im Bereich der Projektsteuerung<br />

bei den Architekten Gebr. Schmidt,<br />

Bad Segeberg.<br />

Entstanden ist in den letzten Jahren ein<br />

kleines ökologisches Dorf mit rund 300<br />

Menschen, die dort in den unterschiedlichsten<br />

Gebäuden auf einem 6,5 ha großen<br />

Areal wohnen, leben und arbeiten.<br />

Die Institution Netzwerk Nachbarschaft<br />

hat das Dorf „Allmende Wulfsdorf“<br />

mit dem Preis des Landessiegers<br />

2007 ausgezeichnet.<br />

Bei der Überplanung des Dorfes wurde<br />

die vorhandene Bausubstanz, unter<br />

anderem die vier Wohnheime sowie die<br />

Sporthalle, die Verwaltungsgebäude, die<br />

Kantine und die Werkstätten, als Basis<br />

zur Entwicklung mit angesetzt.<br />

Die Umnutzung und die Umgestaltung<br />

des Geländes und der vorhandenen<br />

Bausubstanz zu ihrer jetzigen Form hatten<br />

einen neuen B-Plan als Sondergebiet<br />

im Außenbereich als Grundlage.<br />

Die geforderte ausgewogene Mischung<br />

zwischen Wohnraum, sozialen<br />

Einrichtungen, Sport- und Spielstätten<br />

und landschaftlich gestalteten Freiräumen<br />

sowie einigen Neubauten wurde im<br />

B-Plan durch die Stadt Ahrensburg festgeschrieben.<br />

Das Gelände wurde autofrei realisiert,<br />

Stellplätze sind in ausreichender Anzahl<br />

am Rande entstanden. Nahverkehrsmittel<br />

sind in Form von Bus und Bahn unmittelbar<br />

in der Nähe vorhanden.<br />

Bedingung des Dorfes war es, ein gesamt<br />

ökologisches Konzept zu erarbeiten,<br />

dem sich alle Parteien anschließen<br />

mussten.<br />

Gemeinsam mit dem Büro Ökoplan,<br />

Hamburg wurden im einzelnen die technischen<br />

Standards festgelegt. Dazu<br />

gehören im wesentlichen eine zentrale<br />

Beheizung über ein Holzhackschnitzelwerk<br />

gekoppelt mit einer Gas-Brennwertanlage,<br />

Solarkollektoren zur<br />

Brauchwasserversorgung und eine Regenwassernutzung<br />

über Zisternen mit<br />

Einspeisung in jedes Haus.<br />

Die Architekten hatten die Aufgabe attraktiven<br />

Wohnraum im Bestand zu planen<br />

und zu realisieren. Schwierigkeiten<br />

der individuellen Grundrissgestaltung, der<br />

tragenden Elemente und des Schallschutzes<br />

waren dabei zu berücksichtigen.<br />

Haus der Zeit – Bestattungsunternehmen.<br />

Arch. smf, Lübeck<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


Die zweigeschossigen Bestandsbauten<br />

der Wohnheime wurden alle durch ein<br />

Staffelgeschoss erweitert und im KFW-40<br />

und dena-Standard zu Wohnhäusern im<br />

Niedrigenergiestandard mit 100 Eigentums-<br />

und 10 Sozialwohnungen umgebaut.<br />

Die Sanierung ist eines von insgesamt<br />

20 Pilotprojekten, die die Deutsche<br />

Energie-Agentur GmbH (dena) bundesweit<br />

begleitet hat. Der Erfolg wird durch<br />

den dena-Energieausweis dokumentiert,<br />

der für die Gebäude ausgestellt wird.<br />

Mit einem Primärenergiebedarf von<br />

unter 40 Kilowattstunden pro Quadratmeter<br />

und Jahr liegen sie optimal im grünen<br />

Bereich der Energieeffizienzskala.<br />

Es erfolgte entsprechend der Nachweise<br />

eine Auszeichnung und bundesweite Anerkennung<br />

mit finanzieller Förderung.<br />

Ein Projekt dieser Größenordnung mit<br />

einer gemeinsamen Zielsetzung unter<br />

Berücksichtigung der verschiedenen Personenkreise<br />

erforderte durch die Initiatoren<br />

und Projektsteuerer viel Geduld und<br />

Ausdauer, um Einzelinteressen aufzunehmen,<br />

zu kanalisieren und die Vorstellungen<br />

in die Gesamtidee zu integrieren.<br />

Im Durchschnitt wohnen 2-12 Parteien<br />

der insgesamt 14 Hausgemeinschaften<br />

in einem gemeinsamen Wohnhaus.<br />

Wenn mehrere Eigentümer an einem<br />

Haus beteiligt sind, sind sie in einer GbR<br />

vertreten und durch das Büro Stattbau<br />

Hamburg organisiert.<br />

Die Grundrisse in jedem Wohnhaus<br />

sind mit den entsprechenden Eigentümer<br />

sowohl in ihrer Größe als auch in ihrer<br />

Gestaltung speziell entwickelt und gestaltet<br />

worden.<br />

Das Finden der einzelnen Gemeinschaften<br />

und die Zuordnung der Grundrisse<br />

sind in Zusammenkünften ergebnisorientiert<br />

diskutiert und vereinbart<br />

worden. Die Vielfalt an Wohnformen<br />

fördern die gegenseitige Aufmerksamkeit<br />

und das dörfliche Miteinander.<br />

Der finanzielle Rahmen begleite das<br />

Zusammenfinden von den Wünschen der<br />

Bauherrn und den technischen Erfordernissen<br />

unter Vermittlung der jeweiligen<br />

Architekten.<br />

Urbanes Wohnen wird in diesem Dorf<br />

in den verschiedenen Gebäuden realisiert.<br />

Neben den Eigentumswohneinheiten<br />

und den gebauten Sozialwohnungen,<br />

die durch einen Sozialfond der Gesamtheit<br />

gestützt werden, befinden sich in den<br />

ca. 4.000 qm Gewerbeflächen z. B. in<br />

den Werkhallen Handwerker, Künstler,<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

11,075 2,00<br />

Wohnen/<br />

Essen<br />

Arbeiten<br />

WF<br />

Flur<br />

Küche<br />

Abstr.<br />

WC<br />

Ankleide<br />

Bad<br />

19,385 15,95<br />

Wohnen/Essen<br />

Schlafen<br />

6,95<br />

Abstr.<br />

WF<br />

WE-01 WE-02<br />

Arbeiten<br />

2,86<br />

Bad<br />

20,075 15,26<br />

PLÄTZE ZUM LEBEN<br />

Treppenhaus/Torhaus – Arch. smf, Lübeck<br />

Küche Schlafen<br />

Kochen/Wohnen<br />

Terrasse<br />

Schlafen Bad<br />

Arbeiten Arbeiten<br />

Abstr.<br />

WC Abstr.<br />

Flur<br />

WE-03<br />

Bad<br />

WE-04<br />

Flur<br />

Wohnen<br />

Kochen<br />

Schlafen<br />

2,00 11,07 5<br />

Beispiel:<br />

Umplanung Erdgeschoss<br />

ehem. Wohnheim<br />

Gebr. Schmidt, Bad Segeberg<br />

Grundriss Beispiel<br />

19


PLÄTZE ZUM LEBEN<br />

eine Saatgutforschung (Demeterhof Gut<br />

Wulfsdorf), in der ehemaligen Kantine eine<br />

Therapeutengemeinschaft sowie auf<br />

dem Gelände ein Gartenbaubetrieb, eine<br />

Steuerberaterin, eine Rechtsanwältin, das<br />

Bestattungsunternehmen „ Haus der Zeit“<br />

und ein integrativer Kindergarten (Architekt<br />

Hans-Jörg Peter, Hamburg).<br />

Die Außenflächen gestalteten die Bewohner<br />

in nachbarschaftlicher Selbsthilfe<br />

und legten auf dem weitläufigen Grundstück<br />

verschiedene Gemüse- und Obstgärten<br />

an.<br />

20<br />

Regelmäßige Treffen und auch hausübergreifende<br />

Veranstaltungen bieten jedem<br />

Bewohner des Dorfes die Möglichkeiten<br />

das soziale Netz zu erweitern,<br />

sich gemeinschaftlich zu engagieren<br />

oder auch Sportangebote in der vorh.<br />

Sporthalle, auf dem angelegten Fußballplatz<br />

oder dem Schwimmteich zu nutzen.<br />

Für die Kinder gibt es einen Gemeinschaftsspielplatz<br />

und ein<br />

Jugendhaus.<br />

Die städtebauliche Ordnung und das<br />

äußere Erscheinungsbild der Häuser<br />

Lärchenhaus – Neubau, Arch. Gebr. Schmidt<br />

strahlt trotz der Farbenvielfalt und der<br />

verschiedenen Haustypen Ruhe und Harmonie<br />

aus. Innovativ war vor allem die<br />

Umnutzung der vier bestehenden Backsteinbauten<br />

aus dem Jahr 1976 (realisiert<br />

durch Architekten Gebr. Schmidt,<br />

Bad Segeberg und Architekten Steffens<br />

Meier Frank, Lübeck), in Verbindung mit<br />

einer grundlegenden Sanierung wurden<br />

neue Maßstäbe im Energiesparen im Bestand<br />

gesetzt. Sie benötigen jetzt jährlich<br />

nur noch 17 KWh/m 2 Energie. Das sind<br />

90 Prozent weniger als vorher und 81<br />

Buntspecht – Neubau, Arch. steffen/meyer/frank, Lübeck<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


Prozent weniger als ein vergleichbarer<br />

Neubau.<br />

Ziel des dena-Modellvorhabens „Niedrigenergiehaus<br />

im Bestand“ ist es, den<br />

Einsatz energiesparender und wirtschaftlicher<br />

Techniken bei der Gebäudesanierung<br />

zu erproben. Die Allmende Wulfsdorf<br />

setzte vor allem auf optimale<br />

Dämmung, sehr gute Wärmeschutzverglasung<br />

und modernste Haushaltstechnik<br />

wie eine Abluftanlage mit Außenwandluftdurchlässen.<br />

„Ökologie und Umweltschutz gehören<br />

fest zu unserem Konzept“, sagt Volker<br />

Spiel von der Allmende Wulfsdorf. „Deshalb<br />

war es für uns selbstverständlich,<br />

auch bei der Sanierung unserer Gebäude<br />

natürliche Ressourcen zu schonen.<br />

Wir freuen uns, wenn wir damit ein zukunftsweisendes<br />

Beispiel für die Baupraxis<br />

liefern konnten.“<br />

In einzelnen Häusern ist z. B. Wandheizung<br />

zum Einsatz gekommen, welche<br />

in Verbindung mit Lehmputz eine optimales<br />

Wohnklima entstehen lässt. Alle<br />

Baumaterialien sind ökologisch ausgewählt,<br />

z. B. sind die Fenster mit Hanfdämmung<br />

statt Bauschaum eingebaut,<br />

das Wärmedämmverbundsystem ist mineralisch,<br />

die Dachsparrenzwischenräume<br />

sind mit Isofloc ausgefüllt.<br />

Einzelne Wohnungen wurden mit einem<br />

Kupfergewebe von äußeren Strahlen<br />

abgeschirmt.<br />

Zurzeit befinden sich noch ein weiteres<br />

Neubau-Wohnprojekt, der Umbau der<br />

Künstlerhalle als die letzte Gewerbehalle<br />

mit unterschiedlich großen Werkstätten<br />

zum Teil über zwei Ebenen im Bau.<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

Mittenmang – Bestandsumbau<br />

Sternthaler, Arch. Gebr. Schmidt<br />

PLÄTZE ZUM LEBEN<br />

In naher Zukunft soll das Gemeinschaftshaus<br />

mit Flächen für den Gemeinbedarf<br />

auf dem Gelände wie z. B. Gruppenräume,<br />

Veranstaltungsräume und<br />

das Jugendhaus, in dem die Jugendlichen<br />

einen gemeinsamen Treffpunkt finden<br />

sollen, fertiggestellt werden.<br />

In Planung ist der letzte Wohnneubau<br />

für acht Parteien im Rahmen eines ambulant<br />

betreuten Wohnprojektes mit etwa<br />

400 m 2 Wohn-/Nutzfläche. Die Planung<br />

und Realisierung begleitet das<br />

Architekturbüro Gebr. Schmidt.<br />

Ziel des Projektes ist es, alle sozialen<br />

Komponenten der bestehenden Wohnanlage<br />

und des Vereines mitzunutzen<br />

und die neuen Bewohner mit in die Dorfgemeinschaft<br />

zu integrieren.<br />

Dem Verein „Allmende Wulfsdorf“ ist<br />

es gelungen, für leer stehende Wohngebäude<br />

und Werkhallen eine Umnutzungs-<br />

und Nachverdichtungsperspektive<br />

zu entwickeln. Dadurch ist ein Raum<br />

entstanden für eine große zukunftsorientierte<br />

Lebens- und Arbeitsgemeinschaft.<br />

Entscheidend für den Erfolg des Dorfes<br />

ist die Realisierung einer „Nutzungsmischung<br />

in dörflichem Maßstab“. Die<br />

zahlreichen ökologischen und sozialen<br />

Ansätze zeichnen dieses Projekt aus.<br />

JS 06/08<br />

Weitere Informationen:<br />

www.allmende-wulfsdorf.de<br />

Quellen:<br />

Internet – Netzwerk Nachbarschaft; Deutsche<br />

Energie Agentur; Werkstatt-Stadt<br />

Alleehaus – Bestandsumbau, Arch. Gebr. Schmidt, Segeberg<br />

21


BERUFSPOLITIK<br />

BDB und BIngK im Gespräch<br />

mit Volker Kauder<br />

Die Reihe der berufspolitischen Gespräche<br />

des BDB hat noch vor der Sommerpause<br />

ihren vorläufigen Abschluß<br />

gefunden. Nach Gesprächsrunden u.a.<br />

mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Dr.<br />

Peter Struck und dem CSU-Landesgruppenchef<br />

Dr. Peter Ramsauer war dieses<br />

Mal am 1. Juli in Berlin CDU/CSU-<br />

Franktionsvorsitzender Volker Kauder<br />

Gastgeber und Gesprächspartner des<br />

BDB. Neben dem BDB-Präsidenten Hans<br />

Georg Wagner und dem Hauptgeschäftsfürer<br />

Herbert Barton bestand die<br />

Delegation der Architekten und Ingenieure<br />

auch aus dem Präsidenten der <strong>Bund</strong>esingenieurkammer<br />

(BingK), Dr. Jens<br />

Karstedt, und deren <strong>Bund</strong>esgeschäftsführer<br />

Thomas Noebel. Volker Kauder hatte<br />

als zusätzlichen Experten der CDU/<br />

CSU-Fraktion den Abgeordneten Gero<br />

Storjohann (<strong>Schleswig</strong>-Holstein) zu dem<br />

Gespräch hinzugezogen.<br />

Wenn auch der Deutsche <strong>Bund</strong>estag<br />

bei der Änderung der Honorarordnung<br />

für Architekten und Ingenieure (HOAI)<br />

als Rechtsverordnung der <strong>Bund</strong>esregierung<br />

mit Zustimmung des <strong>Bund</strong>esrates<br />

nicht „direkter Beiteiligter“ sei, so konnte<br />

der Fraktionsvorsitzende dennoch<br />

Mitteilung machen, dass das <strong>Bund</strong>es-<br />

22<br />

wirtschaftsministerium die Kritik der Verbände<br />

und Kammern an dem ersten Entwurf<br />

des Hauses aufgenommen habe<br />

und – den Einwänden der Berufsorganisationen<br />

folgend – in Kürze einen völlig<br />

überarbeiten Entwurf vorlegen werde.<br />

Er hoffe, dass dieser dann auch die<br />

Unterstützung der Berufsstände finden<br />

und umgesetzt werden könne. Die politische<br />

Leitung des BMWT, insbesondere<br />

auch der hierfür zuständige Parlamentarische<br />

Staatssekretär Hartmut Schauerte,<br />

verfolge intensiv diese Zielsetzung.<br />

Jedoch sei es auch notwendig, aufgrund<br />

der europrechtlichen Vorgaben insbesondere<br />

der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

einen geeigneten Weg zu finden, die<br />

HOAI nach 2009 „europafest“ zu gestalten.<br />

Die Präsidenten Wagner und Dr. Karstedt<br />

erläuterten ihre Bereitschaft zur<br />

konstruktiven Mitwirkung an einer nachhaltigen<br />

und praxisorientierten HOAI-<br />

Novellierung, die auch die seit 1996<br />

eingetretene Entwicklung der wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen in Form von<br />

Tafelwerterhöhungen einschließen müßte.<br />

Das Angebot der Zusammenarbeit sei<br />

von Seiten der Berufsverbänden und –<br />

kammern schon verschiedentlich dem<br />

v. l. nach rechts: Hans Georg Wagner, Volker Kauder, Gero Storjohann,<br />

Jens Karstedt, Thomas Noebel, Herbert Barton<br />

BMWT unterbreitet worden und man<br />

hoffe, dass nunmehr die längst überfällige<br />

Novelle zur HOAI kurzfristig und erfolgreich<br />

zum Abschluß gebracht werden<br />

könne.<br />

Weiterer Gesprächsgegenstand war<br />

das Thema der Schaffung eines Förderprogramms<br />

zum seniorengerechten Bauen.<br />

Dazu wurden von Seiten des BDB<br />

und der BIngK die von 25 Verbänden<br />

der Bau- und Wohnungswirtschaft sowie<br />

der Gewerkschaft IG BAU erarbeiteten<br />

Forderungspapiere und Umsetzungsvorschläge<br />

übergeben und im Einzelnen erläutert.<br />

Die gesellschaftspolitische Notwendigkeit<br />

eines solchen Programms<br />

unter den Rahmenbedingungen des demografischen<br />

Wandels im Grundsatz<br />

anerkennend dürfe man die Zuständigkeit<br />

der Länder für dieses Thema nicht<br />

unberücksichtigt lassen, so die Auffassung<br />

von Volker Kauder zu den eingebrachten<br />

Vorschlägen. Ein Förderprogramm<br />

könne nur in Absprache mit dem<br />

Koalitionspartner SPD und unter Einbindung<br />

der für den Wohnungsbau wichtigen<br />

Länder gestaltet werden, wobei BDB<br />

und BIngK sich im ersten Schritt zumindest<br />

für die Umsetzung im <strong>Bund</strong>eshaushalt<br />

2009 im Rahmen eines KfW-Förderprogramms<br />

einsetzten.<br />

Der konstruktive und ca. 45 Minuten<br />

umfassende Meinungsaustausch im Interesse<br />

der mittelstandspolitischen Belange<br />

der Architekten und Ingenieure wurde<br />

von beiden Seiten als fruchtbar und ergebnisorientiert<br />

angesehen. BDB und<br />

BIngK trugen den Wunsch vor, den Dialog<br />

mit der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen<br />

<strong>Bund</strong>estag zu intensivieren, was<br />

vom Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder<br />

ausdrücklich begrüßt wurde.<br />

Quelle: BDB aktuell, Berlin<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


Im Süden von Rendsburg, unmittelbar<br />

neben dem NORLA-Messegelände, entsteht<br />

der Neubau der Hauptverwaltung<br />

der Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<br />

Holstein. Ein Verwaltungsgebäude mit<br />

7.500 m 2 Nutzfläche.<br />

Etwa 10 bis 11 Millionen Euro wird<br />

die Landwirtschaftskammer in das neue<br />

Gebäude investieren.<br />

Durch die Ansiedlung an diesem Standort<br />

rundet die Kammer als Dienstleister<br />

für Landwirtschaft, Gartenbau, Forsten<br />

und Fischerei das Angebot der jetzt<br />

schon vorhandenen agrarischen Einrichtungen<br />

wie DEULA, Fachhochschule,<br />

Fachschule, Berufsschule und Fischerei-<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

PROJEKT/LANDWIRTSCHAFTSKAMMER<br />

Neubau der Landwirtschaftskammer<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein in Rendsburg<br />

schule ab und schafft mit der Bündelung<br />

der landwirtschaftlichen Kompetenz das<br />

Agrarzentrum in <strong>Schleswig</strong>-Holstein.<br />

Der zentrale Standort Rendsburg in<br />

der Landesmitte und die vorhandenen<br />

guten Verkehrsanbindungen bewirken<br />

einen kundenfreundlichen Standort. Zudem<br />

kommen weitere 140 Arbeitsplätze<br />

nach Rendsburg.<br />

Entwurfsgedanke sind zwei parallel<br />

zueinander angeordnete langgestreckte<br />

Baukörper, die im Süden zusammengebunden<br />

werden durch eine dreigechossige<br />

gläserne Eingangshalle, im Norden<br />

durch eine zweigeschossige, transparent<br />

ausgebildete Verbindungsbrücke.<br />

23


PROJEKT/LANDWIRTSCHAFTSKAMMER<br />

Eingefasst von diesen vier Gebäudekörpern<br />

entsteht ein Innenhof, der zum<br />

Verweilen einladen soll.<br />

Der Neubau besitzt drei Vollgeschosse,<br />

die Büroräume in klassischer Form<br />

aufnehmen und ein Kellergeschoss, in<br />

dem Archivräume und Lager untergebracht<br />

sind.<br />

Die Hüllen der Hauptbaukörper werden<br />

mit einem dunkelrot geflammten<br />

Klinker gestaltet, die Fenster erscheinen<br />

24<br />

in hellgrau. Die Tonnendächer der<br />

Hauptbaukörper und der Eingangshalle<br />

erhalten eine Eindeckung mit Aluminiumblech.<br />

Die Erschließung des Grundstückes erfolgt<br />

von der Straße „Am Kamp“, der<br />

Haupteingang ist den Stellplätzen an der<br />

Südseite des Grundstückes zugewandt.<br />

Ende 2008 wird die Landwirtschaftskammer<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein ihren Sitz in<br />

Rendsburg beziehen.<br />

Verantwortlich für Planung und<br />

Bauleitung ist das Architekturbüro:<br />

Architekten WDK<br />

Hollesenstraße 19, 24768 Rendsburg<br />

Kleckerwaldweg 73, 21266 Jesteburg<br />

Text und Fotos:<br />

B. Hansen/S. Preuß (Architekten WDK)<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

PROJEKT/LANDWIRTSCHAFTSKAMMER<br />

25


PROJEKT/LANDWIRTSCHAFTSKAMMER<br />

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26<br />

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BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


Direkt an der Ostsee<br />

Jugendherberge Dahme<br />

Die Jugendherberge liegt direkt an der<br />

Steilküste zur Ostsee am Ortsrand von<br />

Dahme im Kreis Ostholstein.<br />

Der Bezug auf diese besondere Lage<br />

ist ein immer wieder kehrendes Thema<br />

der Architektur des gesamten Gebäudes.<br />

Das Sommerhaus für saisonale Besucherspitzen<br />

ist ein komplett begrüntes<br />

Hügelhaus in Anlehnung an das Thema<br />

Zeltplatz.<br />

Das Hauptgebäude gliedert sich in einen<br />

nördlichen, parallel zur Steilküste<br />

verlaufenden und einen leicht nach Südwesten<br />

verschwenkten, südlichen Flügel.<br />

Diese sind über einen dreigeschossigen<br />

Turm als Gelenk miteinander verbunden.<br />

Dadurch entsteht zur Straße eine Situation,<br />

die den ankommenden Besucher<br />

auffängt.<br />

Im Nordflügel befinden sich Wirtschafts-/Personalräume<br />

und Appartements<br />

für Zivildienstleistende im Erdgeschoss<br />

sowie eine Herbergselternwohnung<br />

und ein Bettentrakt im Obergeschoss.<br />

Im südlichen Flügel, der im Gegensatz<br />

zum Nordflügel zusätzlich ein Souterrain<br />

erhält, sind über alle Geschosse Bettenzimmer<br />

vorhanden. Im Souterrain befin-<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

den sich außerdem Technik- sowie Freizeiträume<br />

und ein Trockenraum mit Anbindung<br />

an den westlich vorgelagerten,<br />

ins Gelände eingegrabenen Hof. Im<br />

Turm sind im Erdgeschoss die Anmeldung,<br />

die Speisenausgabe sowie die Tagesräume<br />

angeordnet.<br />

Zwei Clubräume für die Bettentrakte<br />

im Obergeschoss haben vorgelagerte<br />

Freisitze mit direktem Blick auf die<br />

Ostsee.<br />

PLÄTZE ZUM LEBEN<br />

Entlang der Steilküste waren auf dem<br />

ehemals militärisch genutzten Grundstück<br />

bereits befestigte Flächen vorhanden.<br />

Diese werden als Terrassen und als<br />

Spielflächen für Streetball, Skating etc.<br />

genutzt.<br />

Die Gebäude werden durch eine Stauwärmeanlage<br />

unterhalb der Metalldachdeckung<br />

des Haupthauses zusätzlich mit<br />

Warmwasser versorgt und beheizt. Auf<br />

Monitoren in der Eingangshalle können<br />

sowohl die Werte dieser Anlage als auch<br />

die Messergebnisse einer auf dem<br />

Grundstück untergebrachten meteomedia–Wetterstation<br />

(Kachelmannwetter)<br />

verfolgt werden.<br />

Berndt + Lutz, Architekten<br />

27


PLÄTZE ZUM LEBEN<br />

Energetische Aktivierung von<br />

Dachflächen in Neu- und Altbauten<br />

durch Stauwärmenutzung<br />

dargestellt am Beispiel des Neubaus der Jugendherberge<br />

in Dahme/Ostsee<br />

Einleitung<br />

Die Solarthermie gewinnt in Deutschland<br />

aufgrund der stetig steigenden Energiepreise<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Die Nutzung von solarer Strahlungsenergie<br />

mit Hilfe von Kollektoren oder photovoltaischen<br />

Zellen ist eine bekannte und<br />

vielfach angewandte Technologie. Die<br />

Umsetzung dieser kostenintensiven Lösung<br />

ist jedoch derzeit nicht ohne eine finanzielle<br />

Förderung wirtschaftlich.<br />

Weniger bekannt ist die kostengünstige<br />

Verwertung der Sonnenstrahlung<br />

durch die Nutzung der unter Dach-<br />

28<br />

flächen entstehenden Stauwärme. Mit einer<br />

handelsüblichen Metalldacheindeckung<br />

ist es möglich, die Sonnenbestrahlung<br />

von Dachflächen energetisch<br />

zu nutzen. Die auch schon bei geringer<br />

Sonneneinstrahlung im Dachraum entstehende<br />

Stauwärme wird abgeführt und<br />

über eine Wärmepumpe in den Heizungskreislauf<br />

eingespeist. Die gewonnene<br />

Energie wird zur Brauchwassererwärmung<br />

und Heizungsunterstützung<br />

genutzt. Zur Praxiserprobung wurde der<br />

Neubau einer Jugendherberge des Deutschen<br />

Jugendherbergswerkes in Dahme<br />

(Abb. 1) mit einem Energiedachsystem<br />

mit Metalleindeckung ausgestattet.<br />

Es wird davon ausgegangen, dass<br />

die Wirtschaftlichkeit der Stauwärmenutzung<br />

maßgeblich von der Arbeitszahl<br />

der Wärmepumpe, den Investitions-<br />

und Installationskosten für die<br />

Wärmepumpe und den Kosten für das<br />

zusätzliche Luftkanalsystem beeinflusst<br />

wird. Erste Schätzungen gehen davon<br />

aus, dass sich die Anlage, je nach erreichter<br />

Arbeitszahl der Wärmepumpe<br />

und Entwicklung des Heizöl- und Strompreises,<br />

in einem Zeitraum von 6 bis 10<br />

Jahren amortisiert.<br />

Abb. 1: Lageplan der Jugendherberge Dahme<br />

© Berndt + Lutz Architekten<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


Die Potenziale der Stauwärmenutzung<br />

lassen sich wie folgt beschreiben:<br />

• erhöhte Leistungsziffer der Wärmepumpe<br />

und dadurch geringere elektrische<br />

Leistungsaufnahme,<br />

• einfache und kostengünstige Möglichkeit,<br />

durch Metalldächer schon kurze<br />

Sonnenscheinphasen zur Energiegewinnung<br />

zu nutzen,<br />

• Reduktion des Primärenergieverbrauchs,<br />

gerade in der Übergangszeit<br />

im Frühjahr und Herbst,<br />

• erheblichen Kostenreduktion der solarthermischen<br />

Energiegewinnung, da lediglich<br />

die Ziegeldacheindeckung<br />

durch ein in der Regel kostengleiches<br />

Metalldach ersetzt werden muss,<br />

• eine Reduktion von klimarelevanten<br />

Schadgasen, insbesondere Kohlendioxid.<br />

Ziele des Projektes<br />

• Optimierung und Integration der Wärmepumpe<br />

in das Heizungssystem,<br />

• Ermittlung des Betriebsverhaltens der<br />

Anlage,<br />

• Ermittlung der möglichen Einsparung<br />

an fossilen Energieträgern und klima-<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

relevanten Emissionen,<br />

• Untersuchung der Wirtschaftlichkeit<br />

der Stauwärmenutzung,<br />

• Simulationsrechnungen für andere<br />

Standorte unter Berücksichtigung von<br />

Klimadaten.<br />

Aufbau des Energiedaches<br />

zur Stauwärmenutzung<br />

Bei der Jugendherberge Dahme handelt<br />

es sich um ein zweiflügeliges Gebäude,<br />

das mit einer Dacheindeckung<br />

aus polyesterbeschichtetem Aluminium<br />

(Kalzip Aluminium-Profiltafel, Typ:<br />

50/429 / Farbton: 7016 anthrazitgrau)<br />

versehen ist. Die südlich des Turms gelegenen<br />

Dachflächen wurden zur Stauwärmenutzung<br />

vorbereitet. Zur Praxiserprobung<br />

der Stauwärmenutzung<br />

wird bisher jedoch lediglich der nach<br />

Südosten angestellte Teil des Daches mit<br />

einer Fläche von rund 150 Quadratmetern<br />

genutzt.<br />

Der Aufbau des Energiedaches zur<br />

Stauwärmenutzung unterscheidet sich<br />

kaum von dem eines konventionellen<br />

hinterlüfteten Metalldaches. Zur solaren<br />

Nutzung wird das Dach lediglich für ei-<br />

Abb. 2: Aufbau des Energiedaches<br />

zur Stauwärmenutzung<br />

© Berndt + Lutz Architekten<br />

PLÄTZE ZUM LEBEN<br />

ne gleichmäßige Luftdurchströmung in<br />

einzelne Felder aufgeteilt, am First verschlossen<br />

und durch eine in Längsrichtung<br />

verlegte Konterlattung angehoben.<br />

Über einen Einlass an der Traufe wird<br />

die Luft, mit der Unterstützung eines Ventilators,<br />

angesaugt und in Richtung First<br />

durch das Dach hindurch geführt. Der<br />

für die Luftführung notwendige Strömungskanal<br />

ergibt sich auf der Oberseite<br />

aus der Metalleindeckung und auf der<br />

Unterseite durch eine Holzwerkstoffplatte.<br />

Die auf den Dachsparren angebrachte<br />

Konterlattung hebt die Dachlattung so<br />

weit an, dass zwischen der Oberseite<br />

der Metalleindeckung und der Holzwerkstoffplatte<br />

ein Strömungskanal entsteht.<br />

Dieser Kanal wird in Strömungsrichtung<br />

der Luft in regelmäßigen Abständen<br />

durch die Dachlatten verengt, um eine<br />

intensive Verwirbelung der durchströmenden<br />

Luft, auch bei geringen Luftgeschwindigkeiten,<br />

zu gewährleisten. Eine<br />

Übersicht über den Aufbau des Energiedaches<br />

der Jugendherberge Dahme gibt<br />

die Abb. 2.<br />

Prinzip der<br />

Stauwärmenutzung<br />

Das Prinzip der Stauwärmenutzung ist<br />

einfach: Mit Ventilatorunterstützung fließt<br />

die einströmende Umgebungsluft von<br />

der Traufe durch den Luftkanal des Daches<br />

und nimmt, durch die erzwungene<br />

Turbolenz, sehr effektiv Wärme von der<br />

durch die Sonne erhitzen Dachhaut auf.<br />

In Richtung First endet dieser Strömungskanal<br />

in einem Trichter, der in einem runden<br />

Luftkanal mündet. Dieser Kanal führt<br />

die erwärmte Luft dem Luft-Sole-Wärmetauscher<br />

zu. Über ein Rohrleitungssystem<br />

wird die Wärme mittels eines Solekreislaufs<br />

vom Dachraum an die Wärmepumpe<br />

im Technikraum geführt, um die<br />

Energie dort auf einem hohen Temperaturniveau<br />

in den Heizungskreislauf abzugeben.<br />

Die im Wärmetauscher abgekühlte<br />

Luft wird im Dach über zwei<br />

Ventilatoren und einem geeigneten Rohrleitungssystem<br />

aus dem Gebäude heraus<br />

geführt. Einen Überblick über den Aufbau<br />

der Stauwärmenutzung gibt die<br />

Abb. 3.<br />

Grundvoraussetzung für die effektive<br />

Lufterwärmung ist die gleichmäßige<br />

Durchströmung des Daches. Im Tagesablauf<br />

auftretende Strahlungsschwankun-<br />

29


PLÄTZE ZUM LEBEN<br />

Abb. 3: Prinzip der Stauwärmenutzung in der Jugendherberge Dahme<br />

gen werden durch die Wärmespeicherfähigkeit<br />

des Daches gedämpft. Der<br />

Wirkungsgrad des Stauwärmdaches ist<br />

im Vergleich zu Kollektoren mit Abdeckung<br />

relativ niedrig. Der niedrige<br />

Wirkungsgrad kann zum einen durch<br />

die kostengünstige Nutzung großer<br />

Dachflächen kompensiert werden. Zum<br />

anderen ist eine Erhöhung des Wirkungsgrades<br />

durch eine vergrößerte<br />

Strömungsgeschwindigkeit und zusätzlichen<br />

Luftverwirbelungseinbauten<br />

möglich.<br />

Die Auslegung und Dimensionierung<br />

der Pilotanlage zur Stauwärmenutzung<br />

dient vornehmlich der Praxiserprobung<br />

unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten.<br />

Aufgrund der noch<br />

nicht abgeschlossenen Forschungsarbeiten<br />

unterliegt die Anlage einer ständigen<br />

Modifizierung. Gesicherte Aussagen<br />

über die Wirtschaftlichkeit,<br />

Auslegung und Dimensionierung der<br />

30<br />

Anlage können erst nach Beendigung<br />

der Forschungsarbeit getroffen werden.<br />

Es wird deshalb ausdrücklich darauf<br />

hingewiesen, dass die aktuelle<br />

Auslegung der Pilotanlage zur Erarbeitung<br />

wissenschaftlicher Daten dient<br />

und nicht für konventionelle Zwecke<br />

geeignet sein muss.<br />

Ausblick<br />

Das Anwendungsgebiet des Energiedaches<br />

liegt im Niedertemperaturbereich.<br />

Die Energiedachlösung stellt nicht<br />

nur eine Alternative für Neubauten dar,<br />

sondern eignet sich gleichermaßen für<br />

die Sanierung von Altbauten. Diese Alternative<br />

bietet sich besonders für Gebäude<br />

mit großen Dachflächen an.<br />

Neueste Überlegungen verfolgen den<br />

Ansatz, die Energiedachlösung zum Antrieb<br />

von sorptionsgestützten Klimatisierungen<br />

von Wohn-, Verwaltungsgebäu-<br />

de, Werkstätten und Stallanlagen in der<br />

Nutztierhaltung zu nutzen. Bei dieser<br />

Nutzungsform fällt das Angebot an solarer<br />

Strahlungsenergie und die Nachfrage<br />

nach solarer Kühlung proportional<br />

zusammen. Somit ist theoretisch ein völlig<br />

autonomer Solarbetrieb der Klimaanlage<br />

möglich.<br />

Matthias Baum<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.stauwaermenutzung.de<br />

Gefördert durch die Deutsche <strong>Bund</strong>esstiftung<br />

Umwelt (DBU)<br />

Georg-August-Universität Göttingen<br />

Department für Nutzpflanzenwissenschaften<br />

Abteilung Agrartechnik<br />

in Kooperation mit<br />

DJH <strong>Landesverband</strong> Nordmark e. V.<br />

Conergy Wärmepumpen GmbH<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


Berlin – HOAI-Novelle:<br />

<strong>Bund</strong>eswirtschaftsministerium zieht<br />

umstrittenen Entwurf zurück<br />

Berufspolitisch haben die Verbände<br />

und Kammern der Architekten und Ingenieure,<br />

in vorderster Front natürlich auch<br />

der BDB, einen nicht hoch genug einzuschätzenden<br />

ersten Erfolg erzielt: Nach<br />

offizieller Stellungnahme des Parlamentarischen<br />

Staatssekretärs im <strong>Bund</strong>esministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie,<br />

Hartmut Schauerte – veröffentlicht im Informationsdienst<br />

ibr-online – soll der heftigst<br />

kritisierte Referentenentwurf des Ministeriums<br />

zur HOAI-Novelle nun doch<br />

zurückgezogen, grundsätzlich überarbeitet<br />

und anschließend mit den Repräsentanten<br />

der Berufsorganisationen erörtert<br />

werden, so die überraschende Wendung.<br />

Diese Information wurde am 29. Mai in<br />

Düsseldorf durch entsprechende Stellungnahmen<br />

des baupolitischen Sprechers<br />

der CDU-Fraktion in NRW, Heinz Sahnen,<br />

sowie des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden<br />

der CDU im Landtag, Bernd<br />

Schulte, in der Öffentlichkeit bekannt.<br />

„Die Rücknahme des umstrittenen Entwurfs<br />

zur Novellierung der Honorarordnung<br />

für Architekten und Ingenieure (HO-<br />

AI) ist auch das Verdienst von<br />

Landesregierung und Kammern in<br />

NRW“, so die CDU-Landesregierung in<br />

einer Pressemitteilung vom selben Tage.<br />

Die CDU-Landesregierung fordert weiterhin,<br />

dass eine befriedigende Lösung nur<br />

durch eine umfängliche Beteiligung der<br />

betroffenen Berufsverbände der Architekten<br />

und Ingenieure im Sinne der in einem<br />

gemeinsamen Brief von Landeswirtschaftsministerin<br />

Christa Thoben und Bauminister<br />

Oliver Wittke vorgeschlagenen<br />

Einsetzung einer entsprechenden Arbeitsgruppe<br />

mit Vertretern aus den beteiligten<br />

<strong>Bund</strong>esministerien und Verbänden gefunden<br />

werden soll.<br />

Höchst erfreulich, dass diese ablehnende<br />

Haltung zur vorgelegten HOAI-Novelle<br />

des BMWi von einer Vielzahl weiterer<br />

<strong>Bund</strong>esländer geteilt wird, beispielsweise<br />

durch klare Positionen der Länder Bayern<br />

und Baden-Württemberg. Auch der<br />

bayerische Ministerpräsident Dr. Beckstein<br />

und der Landeswirtschaftsminister<br />

Pfister in Baden-Württemberg sind inten-<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

siv in ähnlichem Sinne für eine allseits<br />

tragfähige HOAI-Novellierung und Rücknahme<br />

des vom BMWi vorgelegten Referentenentwurfes<br />

eingetreten. Wichtig in<br />

diesem Zusammenhang ist sicherlich auch<br />

die eindeutig ablehnende Position des<br />

Deutschen Städtetages zum vom BMWi<br />

eingebrachten Entwurf, die in der öffentlichen<br />

Anhörung am 9. April in Berlin dezidiert<br />

vorgetragen wurde.<br />

Bei aller Freude über diesen Erfolg, der<br />

nur durch die enge Geschlossenheit und<br />

Solidarität aller Verbände und Kammern<br />

der Architekten und Ingenieure möglich<br />

war, darf nicht vergessen werden, dass<br />

nunmehr die Sacharbeit einzusetzen hat.<br />

Dazu Hartmut Schauerte in der bereits zitierten<br />

Pressemitteilung: „...Die Überarbeitung,<br />

die auch grundsätzlicher Natur<br />

ist, findet zurzeit statt. Sie soll vor der<br />

Sommerpause abgeschlossen sein.“ Neben<br />

dieser zeitlichen Vorgabe kündigt<br />

Herr PStS Schauerte auch an, dass vor einer<br />

Kabinettsbefassung die Erörterung mit<br />

den Berufsrepräsentanten erfolgen werde.<br />

Wir hoffen intensiv, dass das <strong>Bund</strong>eswirtschaftsministerium<br />

aus der vernichtenden<br />

Kritik gelernt hat und materiell auch<br />

wirklich einen Entwurf vorbereitet, der die<br />

berechtigten Anliegen der Architekten<br />

und Ingenieure, des Verbraucherschutzes,<br />

des Leistungswettbewerbs und der Baukultur<br />

berücksichtigt.<br />

Der AHO gab folgende Informationen<br />

über die wesentlichen Eckpunkte des nunmehr<br />

vom <strong>Bund</strong>eswirtschaftsministerium<br />

eingeschlagenen Reformweges.<br />

- Es soll eine reale Honorarerhöhung in<br />

einem ersten Schritt um 10 % für alle<br />

Leistungsbereiche geben.<br />

- Für weitere Honoraranpassungen wird<br />

ein neues Gutachten für erforderlich<br />

gehalten.<br />

- Es soll bei der verbindlichen Regelung<br />

von neun Leistungsphasen in der HOAI<br />

bleiben.<br />

- Eine Regelung für den Umbauzuschlag<br />

für das Planen im Bestand soll wieder<br />

aufgenommen werden.<br />

- Ebenso wird eine Regelung zur Abschlagszahlung<br />

wieder berücksichtigt.<br />

- Die heftig kritisierte Ermittlung der an-<br />

ARCHITEKTEN<br />

rechenbaren Kosten wird überarbeitet.<br />

- Im Hinblick auf den Tabellenentwert will<br />

das <strong>Bund</strong>eswirtschaftsministerium aber<br />

offensichtlich weiterhin an der 5 Millionen-Euro-Grenze<br />

festhalten und nicht<br />

die „Inländer-HOAI“ anstreben. Hier ist<br />

aber noch etliches im Fluss. Die Diskussion<br />

im Hinblick auf die Europafestigkeit<br />

im <strong>Bund</strong>esbauministerium steht<br />

noch am Anfang und es sollen auch die<br />

Informationen des Deutschen Baugerichtstages<br />

diesbezüglich abgewartet<br />

werden.<br />

- Auch die sogenannten Beratungsleistungen,<br />

die nach Vorstellung des <strong>Bund</strong>eswirtschaftsministeriums<br />

in einen unverbindlichen<br />

Anhang übernommen<br />

werden sollen, stellen sich als noch ungelöstes<br />

Problem dar.<br />

- Die Reduzierung der Bezugsgrößen im<br />

Bereich der Flächenplanungen wird<br />

überarbeitet.<br />

- Der Erarbeitung einer VOF / B (vergleichbar<br />

der VOB / B) steht das <strong>Bund</strong>eswirtschaftsministerium<br />

offen gegenüber.<br />

Damit soll eine<br />

Vertragsordnung für Architekten- und<br />

Ingenieurverträge geschaffen werden.<br />

Der so grundlegend überarbeitete Referentenentwurf<br />

soll noch vor der Sommerpause<br />

vorgelegt werden. Für den 25. Juni<br />

2008 ist ein Gespräch des Staatssekretärs<br />

Schauerte mit den Verbänden AHO, <strong>Bund</strong>esingenieurkammer<br />

und <strong>Bund</strong>esarchitektenkammer<br />

terminiert.<br />

Ich glaube, dass an dieser Stelle<br />

nochmals der Hinweis angemessen ist,<br />

dass aufgrund unseres gemeinsamen Widerstandes<br />

gegen den vorgelegten Entwurf<br />

zumindest ein „Teilsieg“ erkennbar<br />

ist. Dies darf uns nicht davon abhalten,<br />

weiterhin massiv auf allen Ebenen<br />

Überzeugungsarbeit insbesondere gegenüber<br />

politischen Entscheidungsträgern<br />

zu leisten und für eine weiterhin zukunftsorientierte<br />

aber auch funktionsfähige<br />

HOAI einzutreten.<br />

Wir werden Sie über die weiteren Entwicklungen<br />

auf dem Laufenden halten.<br />

Vorher wurde an allen Fronten<br />

gekämpft, um diesen indiskutablen Referentenentwurf<br />

zur HOAI vom Tisch zu be-<br />

31


INGENIEURE<br />

kommen. Auf <strong>Bund</strong>esebene hatten sich<br />

die <strong>Bund</strong>eskammern und die Berufsverbände<br />

darunter auch der BDB zusammengetan<br />

und einen offenen Protestbrief<br />

an den <strong>Bund</strong>eswirtschaftsminister Glos<br />

und <strong>Bund</strong>esbauminister Tiefensee geschrieben.<br />

Auf Initiative von Präsident Hans Georg<br />

Wagner und Hauptgeschäftsführer Barton<br />

hatten der Vorsitzende des Vereins zur<br />

Förderung der Wettbewerbswirtschaft,<br />

Hansjürgen Doss, selber Architekt, und<br />

der Präsident des Europaverbandes der<br />

Selbstständigen, Kuni Both, sich an Minister<br />

Glos gewandt und gebeten, den Referentenentwurf<br />

zur HOAI so nicht weiter<br />

32<br />

zu verfolgen, da er praxisuntauglich und<br />

mittelstandsfeindlich sei.<br />

Da der <strong>Bund</strong>esrat aber der HOAI-Novelle<br />

zustimmen muss, gab es auf Länderebene<br />

ebenfalls viele Aktivitäten. Die<br />

Landesvorsitzenden hatten sich entweder<br />

in Gesprächen oder schriftlich an die für<br />

das Bauen zuständigen Landesminister<br />

gewandt und darum gebeten, dem Entwurf<br />

nicht zuzustimmen. Die Bezirksgruppen<br />

und auch viele Mitglieder wandten<br />

sich an ihre Landtagsabgeordneten, um<br />

die prekäre Situation darzustellen. In einigen<br />

Ländern hatten sich Aktionsplattformen<br />

gebildet, um die Aktivitäten der<br />

Kammern und Verbände zu koordinieren.<br />

BDB/aktuellBerlin<br />

Publikationen<br />

dena-Ratgeber<br />

Planungshilfe „Erneuerbare Energien“<br />

Der Ratgeber stellt thermische Solaranlagen,<br />

Biomasseanlagen und Wärmepumpen<br />

in Ein- und Mehrfamilienhäusern<br />

ausführlich vor – stets im Kontext<br />

des energieeffizienten Bauens und Sanierens.<br />

Praktische Planungskennwerte und<br />

Hintergrundinfos zur Abschätzung von<br />

Potenzialen und Einsatzmöglichkeiten<br />

der erneuerbaren Heizungstechniken<br />

helfen Fachleuten, eine fundierte Energieberatung<br />

für Hausbesitzer anzubieten.<br />

Denn sinnvolle Lösungen, wie die<br />

Kombination aus einer guten Gebäudedämmung<br />

und einer effizienten Heizung<br />

senken nachhaltig Energieverbrauch und<br />

-kosten. Wer in einem energiesparenden<br />

Haus auf Wärme aus erneuerbaren Energien<br />

setzt, sorgt tatsächlich für weitgehende<br />

Unabhängigkeit von Öl oder Gas.<br />

Die neue Planungshilfe zeigt auf, wie<br />

die energetische Verbesserung der Gebäudehülle<br />

im Zusammenhang mit Erneuerbaren<br />

Energien noch wirkungsvoller<br />

und wirtschaftlicher wird. Wie<br />

funktionieren Solarwärmeanlagen, Holzheizungen<br />

und Wärmepumpen? Welche<br />

Komponenten gibt es und welche Anlagetypen<br />

eignen sich für welches Haus?<br />

Fachleute finden zu diesen und anderen<br />

Fragen verständliche Hinweise und Antworten.<br />

Zusätzlich informiert ein ausführliches<br />

Kapitel über Praxisbeispiele.<br />

Auch zu Wirtschaftlichkeitsrechnungen,<br />

Förderprogrammen und der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) gibt die Fachbroschüre<br />

praktische Tipps und Hintergrundinformationen.<br />

DIN A4, 68 Seiten, vollfarbig<br />

Die Broschüre kann zum Einzelstückpreis<br />

von 19,90 € inkl. MwSt. erworben werden.<br />

Bestelladresse:<br />

Art.-Nr. 2075,<br />

bestellung@zukunft-haus.info<br />

dena c/o FDS GmbH, Wilhelmstr. 37,<br />

75015 Bretten<br />

Beruf Aktuell<br />

BDB-Initiativen zur<br />

HOAI Novelle<br />

Neben dem Präsidium haben auch die<br />

Landesverbände Baden-Württemberg,<br />

Brandenburg und Nordrhein-Westfalen<br />

und die Bezirksgruppe Köln an die <strong>Bund</strong>esregierung<br />

und den <strong>Bund</strong>esrat apelliert<br />

diesen indiskutablen Referentenentwurf<br />

zur HOAI-Novelle zurück zu ziehen.<br />

Die Stellungnahmen finden Sie unter<br />

baumeister-online.de/home/<br />

Beruf aktuell/20.06.2008<br />

Raimund Probsts<br />

Drucksammlungen:<br />

Baupathologie In 24 Originalteilen<br />

Authentischer autorisierter Nachdruck<br />

aus „db <strong>deutsche</strong> bauzeitung“<br />

Hefte 1-1987 bis 12-1988, 13,– Euro,<br />

Wißner Verlag, Augsburg<br />

Nachdruck der Berichtfolge aus<br />

„Der Sachverständige“:<br />

Hefte Juli-August 1999 bis März 2000,<br />

7,50 Euro, Wißner-Verlag,<br />

Nachdruck aus „VfA Profil“:<br />

Abschiedsvorlesung über<br />

Egon Eiermann,<br />

wie ihn sein Schüler RAIMUND PROBST<br />

von 1947 bis 1950 sah. RAIMUND PR-<br />

OBSTS Abschiedsvorlesung als Lehrbeauftragter<br />

für Analyse von Bauschäden<br />

an der Universität Karlsruhe. „Das ist die<br />

Dokumentation eines authentischen<br />

Band-Mitschnittes.“<br />

10,– Euro<br />

Die Drucksammlungen können schriftlich,<br />

per Fax oder online bestellt werden.<br />

Versandkostenpauschale: 4,00 € innerhalb<br />

Deutschlands bzw. 7,50 € außerhalb.<br />

Bestelladresse:<br />

SAX GmbH, „Drucksammlungen“,<br />

Burgfrauenstr. 41, 13465 Berlin,<br />

Fax: 0 30/406 320 97<br />

Ausführliche Informationen erhalten<br />

Sie unter www.bauschaeden-forum.de<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


Aus dem Landes-Unternehmerreferat<br />

Quo vadis<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein?<br />

Unter Bezugnahme auf den ZDB 2007/2008<br />

Zahlen-Nov und des Statistischen Landesamt S-H<br />

(3. Quartal)<br />

Das Baujahr 2007 startete mit einer ungewöhnlich<br />

regen Bautätigkeit ins 1.<br />

Quartal. Auslöser waren Aufträge aus<br />

dem Vorjahr, eine anfangs noch lebhafte<br />

Nachfrage, überaus günstige Witterungsbedingungen<br />

und aus den Vorzieheffekten<br />

des Jahres 2006 ein noch hoher Beschäftigungsstand.<br />

Im Verlauf des Jahres<br />

ging die Dynamik immer mehr zurück.<br />

Dies gilt gleichermaßen für das Arbeitsvolumen,<br />

die Nachfrage und den Umsatz.<br />

Auch die steigenden Einstandspreise<br />

konnten im Laufe des Jahres nicht in den<br />

Verkaufspreisen weitergegeben werden,<br />

die Ertragslage in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

kann daher meist nicht zufrieden stellen.<br />

Der Wohnungsbau hat den größten Anteil<br />

am Arbeitsvolumen und in S-H ist dieser<br />

bundesweit am höchsten 48,7 %! Dies<br />

erklärt, dass der Rückgang der Baugenehmigungen<br />

in diesem Bereich uns am Stärksten<br />

trifft, dazu später mehr. Der Wobau<br />

ist nur zu gut 31,6 % am Umsatz, aber<br />

zum überwiegenden Anteil an den Bauinvestitionen<br />

mit 56,8 % beteiligt. Wenn Sie<br />

andere Zahlen lesen als ich hier vortrage,<br />

so liegt das an der jeweiligen unterschiedlichen<br />

Bezugsgröße. Bezüglich des Arbeitsvolumens<br />

ist auch die Aufteilung<br />

Hochbau/Tiefbau interessant. Den Gewerbebau<br />

prägt der Hochbau mit 58 %,<br />

der Tiefbau ist dort nur mit 42 % beteiligt.<br />

Der öffentliche Bau wird dagegen mit<br />

79 % durch den Tiefbau geprägt. Im Folgenden<br />

stelle ich die veröffentlichten Zahlen<br />

des Jahres 2007 im Vergleich zum<br />

Jahr 2006 des ZDB denen des statistischen<br />

Landesamtes für S-H gegenüber:<br />

Während im <strong>Bund</strong> der baugewerbliche<br />

Umsatz etwa 1,5 % wachsen wird, ist anhand<br />

der abrufbaren Zahlen des stat.<br />

Landesamtes für S-H vom September 07<br />

(= -0,3 %) ein Rückgang von 1,5 % für<br />

das Jahr hoch zurechnen.<br />

Wir wissen, das letzte Quartal 2006<br />

war besonders stark, da ist ein noch<br />

größerer Rückgang wahrscheinlich. Die<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

Bausparten Wohnungsbau, Wirtschaftsbau<br />

und öffentlicher + Verkehrsbau haben<br />

sich dabei sehr unterschiedlich entwickelt.<br />

Im Wohnungsbau ist bis zum<br />

Sept. bundesweit noch ein Zuwachs von<br />

2,3 %, in S-H bereits ein Rückgang um<br />

4,4 % zu verzeichnen. Zum Jahresende<br />

erwartet man bundesweit einen Rückgang<br />

von 4,7 %, während es in S-H noch<br />

deutlich mehr sein wird (-12%?). Dann<br />

werden die Auswirkungen des Rückganges<br />

der Baugenehmigungen um fast<br />

40 % deutlich spürbar. Der Ausblick für<br />

2008 im <strong>Bund</strong> lautet: Weiterer Rückgang<br />

auf -9,5 % gegenüber 2007!<br />

Quo vadis S-H? Der gewerbliche und<br />

industrielle Bau einschl. landwirtschaftlichem<br />

Bau, Bahn und Post, kurz der Wirtschaftsbau,<br />

hat sich bis zum Sept. im<br />

<strong>Bund</strong> um + 6,5 %, in S-H um + 5,3 % erhöht<br />

und wird sich zum Jahresende auf<br />

etwa 6 % halten, für 2008 wird eine Steigerung<br />

von 5 % gegenüber 2007 erwartet.<br />

Der öffentliche und der Verkehrsbau<br />

haben sich bis zum Sept. im <strong>Bund</strong> auf +<br />

3,8 % in S-H auf + 0,7 % gesteigert. Zum<br />

Jahresende erwartet man im <strong>Bund</strong> ein<br />

Wachstum in Höhe von 2,5 % und für<br />

2008 eine weitere Steigerung der Investitionen<br />

des <strong>Bund</strong>es auf + 3,5 % gegenüber<br />

2007. Der Tiefbau hat also durchaus<br />

noch positive Signale zu empfangen –<br />

aber der Hochbau? Was die Kassen in S-<br />

H wohl hergeben? Im langfristigen Vergleich<br />

haben wir nach mehrjähriger Talfahrt<br />

und zwei sogenannten Wachstumsjahren<br />

(2006 und 2007) gerade<br />

82,5 % des Niveaus von 1995 erreicht!<br />

Die Beschäftigungszunahme erfolgte zu<br />

90% in den Ausbaugewerken. Die Zahl<br />

der Betriebe ist um 1,7 % zurückgegangen<br />

und zwar fast ausschließlich bei den<br />

Betrieben mit 1-19 Beschäftigten! Ein<br />

Alarmzeichen, denn in den Vorjahren<br />

nahm die Zahl dieser Betriebe stets zu!<br />

Die Statistik wird nächstes Jahr durch<br />

Großprojekte sicherlich verzerrt werden.<br />

UNTERNEHMER<br />

Bernd Heuchert<br />

Ich denke an den Neubau des Terminalgebäudes<br />

auf dem Fliegerhorst in Jagel.<br />

Dieses Projekt allein erhöht mal eben das<br />

Gesamtjahresvolumen des Auftragseinganges<br />

der Bausparte Wirtschaftsbau um<br />

21,6 % (BH AIRGATE SH GmbH & Co.<br />

KG). Welche Unternehmen werden wohl<br />

vom Neubau eines Hangars von 72 x<br />

120 m profitieren? Wie viel bleibt in unserer<br />

Region? In der Bausparte öffentlicher<br />

Bau verfälscht 2008 die Baumaßnahme<br />

der A 20 das Bild.<br />

Prognose für 2008 – <strong>Bund</strong>:<br />

• Im Wohnungsbau weitere Verschlechterung<br />

(-9,5 %), im Wirtschaftsbau<br />

(+4,8 %) und öffentlicher Bau (+3,2 %)<br />

leichte Verbesserung. Im Bauhauptgewerbe<br />

insgesamt Stagnation! Darin<br />

enthalten: Steigerungen im Ausbau<br />

(+2 %) und Energie- und Gebäudetechnik<br />

(+3 %)<br />

• Bauinvestitionen I-III 2007 (+4,1 %), darin<br />

enthalten: Wohnungsbau (+2,3 %),<br />

öffentl. Bau (+6,5 % - Großprojekte),<br />

• Wobau: Auftragsbestände (-9,9 %) unter<br />

2007! Umsatz (-6,2 %), Stunden<br />

(-5,6 %), z. B. Baugenehmigungen für<br />

EFH liegen mit -37,6 % unter dem<br />

Durchschnitt der Jahre 2000-2006.<br />

MFH (-13,7 %) und Tiefbau: um ca.<br />

5 % bessere Zahlen.<br />

Fazit:<br />

In S-H Stabilisierung 2007, vorsichtiger<br />

Optimismus für 2008; aber weiterer<br />

Rückgang im Wobau wird erwartet, das<br />

sind die Zahlen bundesweit.<br />

33


UNTERNEHMER<br />

Meine persönlichen<br />

Anmerkungen dazu:<br />

Gefühlt haben meine Kollegen in<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein etwas anderes: Es ist<br />

viel schlimmer, als diese Zahlen suggerieren.<br />

Das Jahr 2007 ist schlechter als das<br />

Jahr 2006 gelaufen, es wurden weniger<br />

Stunden als im Vorjahr verkauft. Wir haben<br />

schwer unter den Preiserhöhungen<br />

der Industrie zu leiden, denn an eine<br />

Weitergabe an unsere Kunden ist nicht<br />

zu denken.<br />

Das Referat für Unternehmer beschäftigt<br />

sich jedoch nicht nur mit<br />

Prognosen und Analysen unseres<br />

Baumarktes:<br />

Es fehlt am Bauwerk das Etikett des Unternehmers,<br />

dies will unser Referat ändern.<br />

Unser Referat tritt für die Einführung<br />

einer Stoffgleitklausel ein. Im<br />

Moment wird ein Entwurf der gemeinsamen<br />

Angebots- und Vertragsbedingungen<br />

für Bauaufträge der Wirtschaft des<br />

Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie<br />

e. V. diskutiert mit dem Ziel ausgewogene<br />

Vertragsinhalte, auch bei Aufträgen<br />

der Wirtschaft, zu erreichen. Aktuell<br />

wird auch die Zwangseinführung der<br />

Präqualifikation von Bauunternehmen bei<br />

beschränkten Ausschreibungen des <strong>Bund</strong>eshochbaues<br />

kontrovers diskutiert.<br />

Während bislang jedes Unternehmen<br />

seine Referenzliste, Freistellungsbescheinigungen<br />

und alle sonstigen Nachweise<br />

je Auftrag selbst zusammenstellte, soll<br />

dies der Verein für die Präqualifikation<br />

34<br />

von Bauunternehmen übernehmen – gegen<br />

Entgeld natürlich und aufgrund dort<br />

ständig nachzureichender aktualisierter<br />

Unterlagen. Die Attraktivität dieses Angebotes<br />

sieht man an der Anzahl der dort<br />

eingetragenen Unternehmen, es sind<br />

nicht einmal fünf im Bereich Rohbau in<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein. Das Präsidium hat<br />

ein Diskussionspapier „10 Goldene Regeln<br />

zur Qualitätssicherung“ vorgestellt.<br />

Herr Dr. Mollenhauer möchte mit diesem<br />

Papier das verlorene Vertrauensverhältnis<br />

zwischen Bauherrn, Bauträgern, ausführenden<br />

Firmen, Architekten und Ingenieuren<br />

wiederherstellen. Natürlich<br />

haben wir dieses Jahr die immer aktuelle<br />

Thematik Bauqualität und deren Preis diskutiert.<br />

T-Mobile Online-Portal<br />

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die Sie im Geschäftsleben brauchen.<br />

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lohnt sich.<br />

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durch Anklicken unter<br />

der Rubrik „BDB Intern“ (linke Seite<br />

der Startseite) des Bereichs „zum Login“.<br />

Anschließend öffnet sich das Fenster<br />

für den internen Mitgliederbereich,<br />

in den der Eintritt nur unter Angabe<br />

des Benutzernamens (= Mitgliedernummer,<br />

s. Mitgliederkarte oder Beitragsrechnung!)<br />

und des Kennwortes (= in<br />

der Regel der Nachname, aber bitte in<br />

Kleinbuchstaben schreiben!) möglich<br />

Dazu möchte aus Presseartikel des ZDB<br />

zitieren:<br />

„Geiz ist am Bau eben nicht geil – sondern<br />

führt notwendigerweise zu niedrigerer<br />

Qualität und Mängeln.“<br />

Die Politik hat darüber hinaus mit der<br />

Abschaffung der Meisterpflicht in wichtigen<br />

Gewerken der Qualität einen Bärendienst<br />

erwiesen. Wenn Sie den nächsten<br />

Bericht in Monitor oder Panorama über<br />

die schlechte Bauqualität sehen, denken<br />

Sie bitte mal darüber nach.<br />

Bernd Heuchert, Unternehmerreferent<br />

Hygiene- und Vorratsschutz, Holz- und Bautenschutz<br />

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BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


TOP 10 – Architekten<br />

aus Dänemark<br />

Im Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, stellten<br />

10 der markantesten Architekturfirmen Dänemarks aus.<br />

Am 8. April fand ein Empfang für geladene<br />

Presse mit dem dänischen Kulturminister<br />

Brian Mikkelsen, dem Hamburger<br />

Senator für Stadtentwicklung und<br />

Umwelt, Axel Gedaschko sowie Anne H.<br />

Steffensen, Staatssekretärin des Dänischen<br />

Exportrates, statt.<br />

Die Begrüßung erfolgte durch Dan<br />

Larsen, den Dänischen Generalkonsul<br />

in Hamburg. Brian Mikkelsen, Kulturminister<br />

des Königreichs Dänemark,<br />

eröffnete die Pressekonferenz.<br />

In der Ausstellung stellten die Büros ihre<br />

Projekte vor. Einige Planer hatten bereits<br />

in Deutschland gebaut, so z. B. C.F.<br />

MÖLLER, Aarhus, (dänische Schule<br />

<strong>Schleswig</strong>), HENNING LARSEN, Kopenhagen,<br />

(Verlagsgebäude des <strong>Nachrichten</strong>magazins<br />

„Der Spiegel“), JUUL<br />

FROST ARCHITEKTEN, Kopenhagen, (1.<br />

Preis für Mischnutzung Hamburg-Barmbeck)<br />

und DISSING + WEITLING, Kopenhagen,<br />

(Erweiterungsbau des K 20, der<br />

Kunstsammlung in Nordrheinwestfalen).<br />

Weitere Aussteller waren: 3XN ARCHI-<br />

TEKTEN, Kopenhagen, ARKITEMA, Aarhus,<br />

KHR ARCHITEKTEN, Kopenhagen,<br />

SCHMIDT, HAMMER, LASSEN, Aarhus,<br />

VILHELM LAUARITZEN, Kopenhagen und<br />

AART ARCHITEKTEN, Aarhus.<br />

Warum wurde gerade<br />

Hamburg als Ausstellungsort<br />

gewählt?<br />

Der Senator für Stadtteilentwicklung<br />

und Umwelt, Axel Gedaschko,<br />

wies in seinen Grußworten<br />

auf die gelebte Geschichte zwischen<br />

Hamburg und Dänemark hin. Die Ausstellung<br />

sei eine Fortsetzung davon. So<br />

baute z. B. Christian Frederik Hansen einige<br />

der schönsten Hamburger Villen<br />

und Arne Jacobsens Gebäude wie das<br />

HEW-Haus in der City-Nord sowie das<br />

Christianeum. Diese Architekten prägten<br />

das Hamburger Stadtbild mit. Für Kopenhagen<br />

und Hamburg sei die Lage am<br />

Wasser gleichermaßen prägend, das<br />

meist diskutierte Bauwerk in Dänemark<br />

sei zurzeit die königliche Oper von Hen-<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

ning Larsen. Dies Gebäude sei vergleichbar<br />

mit der geplanten Elbphilharmonie<br />

in Hamburg, einem der besten Konzertsäle<br />

der Welt. Auch solle die Nachbarschaft<br />

zu Dänemark stärker mit Inhalten<br />

gefüllt werden.<br />

Anne H. Steffensen, Staatssekretärin<br />

des Dänischen Exportrates,<br />

sprach über die Globalisierung und Innovation<br />

der dänischen Architektur und<br />

des dänischen Designs.<br />

Christian Hanak, Arch. m. n. n.<br />

DAC/Danisch Architecture Centre, stellte<br />

die 10 Architekturfirmen anhand einiger<br />

Projekte vor. In der nachfolgenden Aussprache<br />

wurden die Fragen der Presse<br />

beantwortet.<br />

Was macht die dänische<br />

Architektur aus?<br />

„Die dänische Architektur hat einen<br />

ganzheitlichen Zugang zur Projektlösung,<br />

die die Bedürfnisse und Wünsche<br />

des Nutzers in den Vordergrund rückt.<br />

Gleichzeitig beruht dänische Architektur<br />

auf solider Tradition und Erfahrung“,<br />

sagte Brian Mikkelsen.<br />

Warum ist Architektur ein<br />

Exportartikel Dänemarks?<br />

Die dänische Regierung hat eine umfangreiche<br />

Architekturpolitik vorgelegt.<br />

Dan Larsen, Generalkonsul<br />

AUSLANDSREFERAT<br />

Die Architekturfirmen erfahren eine starke<br />

Unterstützung durch die Politik. So hat<br />

das dänische Außenministerium im Januar<br />

2008 beispielsweise eine 12-seitige<br />

Broschüre über die Geschichte der<br />

dänischen Architektur unter dem Titel<br />

„Factsheet Denmark“ publiziert. Dänische<br />

Architektur ist die Triebkraft für den<br />

Export dänischer Kultur ins Ausland. Sie<br />

zeichnet sich aus durch hohe Lebensqualität,<br />

skandinavisches Design, humanistische<br />

Lösungen, Wohlfahrt, Demokratie<br />

und Nachhaltigkeit.<br />

Marktlage der dänischen<br />

Architekturbüros<br />

Es gibt ca. 6.000 dänische Architekten.<br />

710 Architekturfirmen haben insgesamt<br />

5.000 Mitarbeiter. Die meisten<br />

Büros bestehen nur aus dem Inhaber ohne<br />

Mitarbeiter. Die großen Firmen arbeiten<br />

in ca. 20 Ländern, die Exporttätigkeit<br />

beträgt etwa 60 %. Es gibt Tochtergesellschaften<br />

in Norwegen, Schweden, England,<br />

dem nahen und fernen Osten. Etwa<br />

50 % der Aufträge entstehen durch<br />

gewonnene Wettbewerbe. Etwa 40 Architekturfirmen<br />

sind irgendwie im Export<br />

tätig. Zur Ausstellung waren alle Büros<br />

eingeladen, eine Auswahl hat nicht stattgefunden.<br />

Ausbildung der<br />

dänischen Architekten<br />

Im Unterschied zu <strong>deutsche</strong>n Architekten,<br />

die mehr auf Ingenieurbasis ausgebildet<br />

werden, findet die Ausbildung der<br />

dänischen Architekten auf Kunsthochschulen<br />

statt. Hervorgehoben wurde der<br />

offene und demokratische Prozess und<br />

das Lernen von Anderen, auch internationalen<br />

Architekten.<br />

Die Veranstaltung wurde durch einen<br />

Rundgang und Besichtigung der vorgestellten<br />

Projekte zusammen mit Brian Mikkelsen<br />

und einem Empfang beendet. Am<br />

folgenden Tag standen die Architekten zu<br />

persönlichen Gesprächen und individuellen<br />

Beratungen zur Verfügung. Mit dieser<br />

Veranstaltung wollen die dänischen Architekturfirmen<br />

ihren Architekturexport<br />

nach Deutschland, insbesondere nach<br />

Hamburg verstärken, denn dort gibt es<br />

noch viel zu tun, wie Senator Gedatschko<br />

erläuterte. Für alle Projekte seien internationale<br />

Wettbewerbe geplant.<br />

RED/KB<br />

35


AUSLANDSREFERAT<br />

Die Königlich Dänische Botschaft,<br />

3XN architects<br />

Sluseholmen, Arkitema<br />

Fiberline, KHR Architekten<br />

Rheingoldhalle<br />

36<br />

IT Science Park Katrinebjerg, NCC Construktion Danmark<br />

Hamburg Domplatz<br />

Kontorhaus Ørestad,<br />

Juul Frost Architekten<br />

New Urban Housing Development,<br />

Vilhelm Lauritzen Architekten<br />

Das Studentenwohnheim in Ørestad,<br />

AART A/S<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


AUSBILDUNG UND STUDIERENDE<br />

FH Lübeck<br />

300 Absolvierende verabschiedet<br />

In der zentralen Graduierungsfeier der FH Lübeck in St. Petri wurden<br />

über 300 Absolvierende verabschiedet<br />

Am Freitag, d. 25. Juli 2008, verabschiedete<br />

die Fachhochschule Lübeck in<br />

einer zentralen Graduierungsfeier ihre<br />

AbsolventInnen in der St. Petri Kirche.<br />

Die Feierstunde für die angehenden Ingenieure<br />

und Ingenieurinnen begann um<br />

14.00 Uhr.<br />

Die Fachhochschule Lübeck, mit ca.<br />

4.000 Studierenden die größte Hoch-<br />

schule am Standort Lübeck, verabschiedete<br />

in diesem Jahr über 300 Absolvierende.<br />

Gut 650 Gäste nahmen an der<br />

Graduierungsfeier teil, als die etwa 200<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

angemeldeten AbsolventInnen ihre Diplom-,<br />

Bachelor- und Masterurkunden in<br />

Empfang nehmen konnten. Dazu sprachen<br />

Prof. Dr. Stefan Bartels, Rektor der<br />

Fachhochschule Lübeck, Ina v Konortzfleisch,<br />

Pastorin von St. Marien und<br />

Stadtpräsidentin Frau Gabriele Schopenhauer<br />

die Grußworte.<br />

Die Graduierung in St. Petri mit der<br />

Zeugnisübergabe<br />

bildeten den feierlichen<br />

Rahmen für<br />

die Verleihung von<br />

Preisen für besondershervorzuhebendeStudienundAbschlussarbeiten.<br />

So wurde<br />

der Schütt-Preis für<br />

den Fachbereich<br />

Bauwesen (alle<br />

zwei Jahre) in diesem<br />

Sommer vergeben.<br />

Im Rahmen<br />

der Graduierung<br />

zählte die Preisverleihung<br />

zu einem besonderen Highlight.<br />

Der Preis wird von dem Bauunternehmen<br />

Schütt & Sohn GmbH gestiftet und zeichnet<br />

die besten Abschlussarbeiten des<br />

2. <strong>Bund</strong>esstudententreffen 2008<br />

in Dessau<br />

Donnerstag, 02. Oktober 2008, 16.00 Uhr, Dauer: 4 Tage<br />

Das zweite <strong>Bund</strong>esstudententreffen<br />

2008 findet in Dessau statt. Anreise<br />

und Unterkunft werden für die Landesstudentensprecher<br />

gezahlt. Die Bezirksgruppenstudentensprecher<br />

und<br />

interessierte Mitglieder können ebenfalls<br />

teilnehmen und sich bereits jetzt<br />

einen Platz sichern, indem Sie mir eine<br />

Mail schreiben.<br />

Bauwesens aus. Er ist mit 500 Euro pro<br />

Arbeit dotiert. Überreicht wurden die<br />

Geldpreise in diesem Jahr vom Preisgeber<br />

Jan Friedrich Schütt an die besten<br />

Abschlussarbeiten in der Architektur und<br />

im Bauingenieurwesen. In diesem Jahr<br />

gab es erstmals einen zusätzlichen Förderpreis,<br />

da die Jury eine weitere Arbeit<br />

in der Architektur für unbedingt preiswürdig<br />

erachtete. Der Schütt-Förderpreis<br />

ging an die Dipl.-Ing. Inga Müller-Hagen<br />

und den Dipl.-Ing. Lothar Többen für die<br />

Gemeinschaftsarbeit mit dem Titel HabourCity<br />

University in Hamburg. Den regulären<br />

Schütt-Preis bekamen die Dipl.-<br />

Ing. Tina Jokschus aus der Architektur<br />

und der Dipl.-Ing. Piet Bendixen und aus<br />

dem Studiengang Bauingenieurwesen.<br />

Ebenfalls im Rahmen der Graduierungsfeier<br />

verliehen Prof. Dr. Jürgen<br />

Tchorz (FH Lübeck), Geschäftsführer, und<br />

Dipl.-Ing. Axel Weidner (Mankenberg<br />

GmbH) 1. Vorsitzender der Fördergesellschaft<br />

der Fachhochschule Lübeck e. V.<br />

die Buchpreise des Fördervereins (50,–<br />

Euro) für besonders herausragende Studienleistungen<br />

von Studierenden. Ausgezeichnet<br />

werden jeweils die Jahrgangsbesten<br />

eines Fachbereichs.<br />

Pressemitteilung FH Lübeck, 6.8.2008<br />

Themen sind voraussichtlich:<br />

- Aufpeppen der Begrüßungspakete<br />

für Studenten<br />

- Studentenförderpreis<br />

Kontakt Info:<br />

Katrin Hemmersbach<br />

(<strong>Bund</strong>esstudentensprecherin)<br />

bund@bdb-studentensprecher.de<br />

37


AUSBILDUNG UND STUDIERENDE<br />

FH-Lübeck<br />

Ausstellung der Abschlussarbeiten<br />

Vom 14.07. bis zum 25.7.08 stellten die Absolvierenden des Bauwesens ihre Arbeiten aus.<br />

Der Fachbereich Bauwesen der Fachhochschule<br />

Lübeck stellte die Abschlussarbeiten<br />

im Foyer des neuen Audimax<br />

aus (Bachelor-, Master- und Diplomstudiengänge<br />

des Sommersemesters 2008)<br />

sowie die letzten Diplomarbeiten der FH<br />

Eckernförde, die von Lübeck mit betreut<br />

wurden.<br />

Wir besuchten die Ausstellung, die<br />

uns einen aufschlussreichen Einblick in<br />

das breite Spektrum der Lehre und die<br />

Vielschichtigkeit des Berufs der Architektinnen<br />

und Architekten, der Bauingenieurin<br />

und des Bauingenieurs sowie<br />

der Städtebauplanerinnen und Städtebauplaner<br />

vermittelte. Exemplarisch stellen<br />

wir hier die Modelle der sehr spektakulären<br />

und auch sehr unterschiedlichen<br />

Entwürfe eines neuen Felsenmuseums<br />

auf Helgoland vor.<br />

RED/KB<br />

Felsenmuseum Helgoland,<br />

Dipl. Arb. Yves Kerschkamp/Scheuning<br />

38<br />

Felsenhotel Helgoland, Dipl. Arb. Leif Fellu Peters<br />

Felsenmuseum Helgoland,<br />

Dipl. Arb. Marianne Damerow<br />

Felsenmuseum Helgoland,<br />

Dipl. Arb. T. Paraeyke<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


FH Lübeck<br />

BACHELORSTUDIUM<br />

Studienziel<br />

Studienziel der Ausbildung ist die<br />

Vermittlung künstlerischer und wissenschaftlicher<br />

Fähigkeiten für die Berufsausübung<br />

von Architektinnen und<br />

Architekten.<br />

Die Studierenden sollen durch das<br />

Studium die Fähigkeit zu auf wissenschaftlicher<br />

und künstlerischer Grundlage<br />

beruhendem Denken und auf<br />

wissenschaftlicher und künstlerischer<br />

Grundlage beruhender Arbeit sowie<br />

die entsprechenden Methoden und<br />

Fachkenntnisse auf dem Fachgebiet der<br />

Architektur erwerben und sich auf ein<br />

berufliches Tätigkeitsfeld im Ingenieurbereich<br />

vorbereiten.<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

Mit dem Abschluss des Studiums erhält<br />

der Bachelorabsolvent einen europaweit<br />

anerkannten ersten akademischen Abschluss<br />

und erlangt die Ansprüche zur<br />

Aufnahme eines anschließenden konsekutiven<br />

Masterstudiums.<br />

Die Aufnahme in die Architekten-<br />

und Ingenieurkammer des<br />

Landes <strong>Schleswig</strong>-Holstein und<br />

damit das Führen der Berufsbezeichnung<br />

„Architekt/in“ ist mit<br />

dem Bachelorabschluss nach einer<br />

fünfjährigen Praxistätigkeit<br />

mit Fortbildung möglich.<br />

AUSBILDUNG UND STUDIERENDE<br />

Quelle: Internet FH-Lübeck<br />

Zukunft als Architekt/in<br />

oder Bauingenieur/in<br />

In Zeiten geringerer Bautätigkeit, wie<br />

in den vergangenen Jahren, ist es notwendig,<br />

Nischen und Neuland zu besetzen,<br />

insbesondere im Fachgebiet Architektur.<br />

Hier sind neben Begabung, Ausdauer<br />

und besonderem Engagement im Studium<br />

und Beruf auch kommunikative<br />

Fähigkeiten erforderlich, um erfolgreich<br />

zu sein.<br />

Für das Fachgebiet Bauingenieurwesen<br />

gehen Prognosen der <strong>deutsche</strong>n<br />

Bauindustrie ab dem Jahr 2006 von einem<br />

Mangel an qualifizierten Bauingenieuren/innen<br />

aus:<br />

„Der Bauingenieurmangel<br />

herrscht deutschlandweit.“<br />

Gemäß einer Analyse der Bauverbände<br />

benötigt die <strong>deutsche</strong> Bauwirtschaft<br />

im kommenden Jahr zur Erfüllung ihrer<br />

Aufgaben national wie international<br />

mindestens 4.500 junge Bauingenieure.<br />

Derzeit sind aber nur rund 7.800<br />

Bauingenieure deutschlandweit für das<br />

WS 2006/07 eingeschrieben, davon<br />

rund 2000 Bauingenieurinnen.<br />

Insgesamt halb so viele wie 1995 und<br />

um 7,9 % weniger als im letzten Jahr.<br />

Aufgrund der gesunkenen Erstsemesterzahlen<br />

sind im Jahre 2011 nur noch<br />

rund 3.100 Absolventen zu erwarten.<br />

<strong>Bund</strong>esweit droht damit eine jährliche<br />

Lücke von 1.400 Bauingenieuren.<br />

„Wer also heute ein Bauingenieurstudium<br />

aufnimmt, studiert gegen den<br />

Trend. Er hat damit beste Berufs- und<br />

Karrierechancen.“<br />

(Quelle: Statitisches <strong>Bund</strong>esamt Deutschland,<br />

Bauindustrieverband e.V.,)<br />

Service:<br />

Kooperationspartner<br />

des BDB<br />

• NEU: Sonderkonditionen für<br />

Mitglieder des BDB bei AUDI<br />

• mb AEC Software GmbH - Sonderkonditionen<br />

für BDB-Mitglieder<br />

• BDB-Vorzugspreise 2008,<br />

Hotel President, Berlin<br />

• Aon Private Clients Versicherungsprogramm<br />

• Allianz<br />

• Citroën<br />

• id Verlags GmbH<br />

• Berufshaftpflichtversicherung<br />

• CAD/AVA<br />

• T-Mobile Sonderkonditionen<br />

• Betriebliche Altersversorgung<br />

• Private Krankenversicherung<br />

• HP-Internet Store<br />

• Fraunhofer-Informationszentrum<br />

Raum und Bau IRB<br />

• Kostengünstige Fahrzeuganmietungen<br />

bei Europcar<br />

• Hilton Sonderraten<br />

Näheres unter baumeister-online.de<br />

oder direkt bei der <strong>Bund</strong>esgeschäftsstelle,<br />

Berlin.<br />

Studentinnen<br />

und Studenten<br />

beim BDB<br />

Der BDB ist der größte Berufsverband<br />

für Architekten und Bauingenieure in<br />

Deutschland mit 26.000 Mitgliedern,<br />

darunter über 5.000 Studenten.<br />

Der BDB ist der einzige Berufsverband,<br />

in dem Studenten Vollmitglieder<br />

sind! So sind wir Studenten auf allen<br />

Ebenen vertreten: vor Ort in den Bezirksgruppen,<br />

im Landesvorstand, im<br />

<strong>Bund</strong>esvorstand und seit dem <strong>Baumeister</strong>tag<br />

in Celle ´99 sogar im Präsidium.<br />

Die Studentensprecher der Bezirksgruppen<br />

und der Länder treffen sich mit<br />

dem <strong>Bund</strong>esstudentensprecher zwei Mal<br />

im Jahr zum <strong>Bund</strong>esstudententreffen.<br />

Hierbei werden die studentischen Belange<br />

diskutiert und das Treffen bietet<br />

außerdem die Möglichkeit zum Austausch<br />

unter den Studenten.<br />

Internetseite der BDB-Studenten:<br />

www.bdb-campus.de<br />

39


BEZIRKSGRUPPEN<br />

Dänische Schule in <strong>Schleswig</strong><br />

Unser Ziel bestand darin, eine Schule<br />

zu schaffen, die auf unkomplizierte Weise<br />

den Träumen und Ansprüchen nach<br />

Identität und Zugehörigkeit, Gemeinschaft<br />

und Individualität gerecht wird.<br />

Dies wurde gelöst durch eine offene und<br />

dichte Schulstruktur, bei der kurze mentale<br />

und physische Abstände zwischen<br />

Fächern und Lernenden bestehen. Die<br />

physische Erscheinung der Schule ist entsprechend<br />

einfach und ablesbar: Klare<br />

Figur, wieder erkennbares Profil. Ein solitärer,<br />

skulptural geformter Klinkerkorpus<br />

auf einer weiträumigen, grünen<br />

Fläche.<br />

Geschaffen für moderne,<br />

demokratische Pädagogik<br />

Bei der Gesamtplanung wurde auf eine<br />

offene Unterrichtsstruktur Wert gelegt,<br />

in der nicht nur das Klassenzimmer, sondern<br />

die ganze Schule ein Unterrichtsmilieu<br />

für Einzelarbeit, Gruppenarbeit und<br />

Plenum bildet. Die innere Offenheit und<br />

Organisation der Schule verkörpert eine<br />

moderne, demokratische Pädagogik in<br />

einem abwechslungsreichen Unterrichtsmilieu.<br />

Durch die enge Gruppierung der<br />

traditionellen Klassenräume um die Aula<br />

und die Gemeinschaftsfunktionen herum<br />

wird auf einfache Weise erreicht, dass<br />

die Unterrichtsformen in der täglichen<br />

40<br />

Arbeit frei gewählt werden können.<br />

Ebenso wird ein hohes Maß an fächerübergreifender<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

verschiedenen Fachgruppen sichergestellt<br />

– auf Schüler – wie auf Lehrerebene.<br />

Der Haupteingang und die Gemeinschaftsräume<br />

sind so ausgerichtet, dass<br />

sie den Blick über das Holmer Noor und<br />

das Profil der Stadt <strong>Schleswig</strong> mit dem<br />

Dom freigeben, der wie ein Fixpunkt das<br />

Landschaftsbild bestimmt. Bei der weiteren<br />

Bewegung durch das Gebäude<br />

eröffnen sich laufend neue Aussichten<br />

über die Stadt und die Natur, während<br />

sich aus den oberen Etagen eine großartige<br />

Aussicht über die gesamte Schleilandschaft<br />

bietet.<br />

Zwei Haupträume<br />

im Zentrum<br />

Als Ausdruck des Wunsches nach<br />

Klarheit, Dichte und Ablesbarkeit des<br />

Gebäudes als markanter Geländepunkt<br />

wurde bei der Planung von zwei großen,<br />

inneren Räumlichkeiten ausgegangen:<br />

Der Aula mit Kantine, Aufenthaltsbereich,<br />

Festsaal und Wissenscenter im<br />

südlichen Teil sowie der Sport- und<br />

Mehrzweckhalle im nördlichen Teil. Über<br />

diese Bereiche spannt sich ein großes,<br />

verbindendes Dach, das sich nach Süden<br />

hin erhebt und das Außenprofil des<br />

Gebäudes widerspiegelt. Eingangsbereich,<br />

Haupttreppe, Garderoben etc. befinden<br />

sich zentral angeordnet zwischen<br />

den beiden großen Räumen.<br />

Alle naturwissenschaftlichen Fächer<br />

konzentrieren sich im Erdgeschoss, wo<br />

die Räume in direktem Kontakt mit den<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


Gemeinschafts- und Außenbereichen<br />

der Schule stehen.<br />

Eine große Aufenthalts- und Lesetreppe<br />

mit Sitzplätzen führt weiter auf den<br />

ersten Stock, wo die Grundschule zusammengefasst<br />

ist. Entsprechend ist der<br />

gymnasiale Überbau mit zentralem Gemeinschaftsraum<br />

auf der darüber liegenden<br />

Etage angeordnet. Somit wird eine<br />

natürliche Aufteilung in Alters- und Klassenstufen<br />

erreicht, ohne dass die räumliche<br />

Ganzheit und der Zusammenhang<br />

zwischen den Funktionen verloren gehen.<br />

Die Aula dient als Gemeinschaftsbereich.<br />

Sie ist ein verbindendes Element<br />

dank des Wissenscenters, der Aufent-<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

haltsbalkone, Lounges, IT-Räume, Arbeitsplätze<br />

etc.<br />

Klinkerkorpus und<br />

Kupferdach<br />

Der architektonische Ausdruck der<br />

Schule besteht aus zwei schlichten Elementen,<br />

die mit ihrem jeweiligen Ausdruck<br />

Funktionalität und skulpturale<br />

Form miteinander verbinden.<br />

Das erste Element ist der aus den<br />

Stockwerken zusammengesetzte Klinkerkorpus,<br />

der sich mit seinen Perforationen<br />

und Versetzungen wie eine einrahmende<br />

und stellenweise auch<br />

BEZIRKSGRUPPEN<br />

hervorhebende Fassade um die inneren<br />

Räume gruppiert.<br />

Die Fassaden sind in zwei Schichten<br />

ausgeführt. Die Außenschicht besteht aus<br />

hellem, gelbgrauem Klinkerstein mit tiefen<br />

Nischen und ausgekragten Deckenvorsprüngen.<br />

Hinter den Klinkerflächen<br />

befinden sich Glaspartien, die auf diese<br />

Art vor Sonne, Niederschlag und Wind<br />

geschützt werden. Diese tiefe Fassade ist<br />

gleichermaßen hell und offen.<br />

Das zweite Element ist die große, sich<br />

neigende Kupferdachfläche, die sich<br />

durch die Masse des Schulgebäudes hindurch<br />

schneidet und – hervorgerufen<br />

durch die Konturen der beiden inneren<br />

Haupträume - dessen Struktur sichtbar<br />

werden lässt. Über die beiden Haupträume<br />

gespannt liegt als verbindendes Element<br />

das Dach, dessen Lichtöffnungen<br />

wie ein abwechslungsreicher Himmel<br />

wirken. Das Kupferdach erscheint als<br />

großer, verbindender Gestus.<br />

Räume mit Sonderfunktionen werden<br />

durch die Verwendung abweichender<br />

Materialien hervorgehoben. Somit besteht<br />

der Festsaal aus ausdrucksvollem,<br />

dekorativem Granit aus Bornholm – mit<br />

präzisen Öffnungen zur umgebenden<br />

Landschaft hin. Die Innenwände sind mit<br />

akustisch geformten Ahornpaneelen bekleidet.<br />

Die Lounge und der IT-Bereich<br />

sind in dem großen Raum wie ein freistehender<br />

Holzkasten in Ahorn ausgeführt.<br />

Das Kunstwerk „Tellurium“ von Olafur<br />

Eliasson mit den neun, im Himmelsgewölbe<br />

der Aula schwebenden Planeten,<br />

folgt der schrägen Bewegung durch den<br />

Raum.<br />

Wir hoffen, dass das Gesamterlebnis<br />

von Lehre, Gemeinschaft und Kunst sowie<br />

Architektur als Vermittlerin einen inspirierenden<br />

und dekorativen Rahmen<br />

für die Benutzer der A. P. Møller-Schule<br />

bilden wird.<br />

Architektenbüro<br />

C. F. Møller A/S, Århus, DK<br />

Mads Møller<br />

41


BEZIRKSGRUPPEN<br />

Bezirksgruppe Neumünster-Segeberg<br />

Mitgliederzahl konstant<br />

Mit 230 Mitgliedern hat die BG<br />

Neumünster-Segeberg ihre Stärke gegenüber<br />

dem Vorjahr nahezu erhalten<br />

können.<br />

Dies wurde vom 1. Vorsitzenden<br />

Hans-Martin Fäller während der JHV im<br />

Januar berichtet. Trotzdem appellierte er<br />

an die Mitglieder, verstärkt für den Verband<br />

zu werben, damit auch in Zukunft<br />

ein starker BDB unsere Interessen vertreten<br />

könne.<br />

Ebenso warb er um Mitarbeit im Vorstand,<br />

insbesondere in Hinblick auf die<br />

Wahlen im Jahr 2010, bei denen der 1.<br />

Vorsitzende neu gewählt würde. Er stünde<br />

dann nicht mehr zur Wahl. Er bedankte<br />

sich beim Vorstand und bei den<br />

Mitgliedern für die vielfältige Unterstützung<br />

im vergangenen Jahr. Langjährige<br />

Mitglieder wurden mit der silbernen,<br />

bzw. goldenen Treuenadel und Urkunden<br />

ausgezeichnet. Für besondere Verdienste<br />

und großes Engagement wurden<br />

den Kollegen Dipl.-Ing. Jens Blunck, Dipl.-Ing.<br />

Erhard Jennrich (beide seit 1984<br />

im Vorstand), Dipl.-Ing. Jürgen Horn und<br />

Dipl.-Ing. Karl-Manfred Bünger (beide<br />

im Vorstand seit 1986) die goldene Ehrennadel<br />

mit Urkunde verliehen. Ein besonderer<br />

Dank ging an den Ehrenvorsitzenden<br />

Dipl.-Ing. Uwe Kröger für<br />

30-jährige Vorstandsarbeit mit der<br />

Überreichung eines Büchergutscheines<br />

und einer Ehrennadel. Nach den Berichten<br />

der Fachreferenten und der Entlastung<br />

des Vorstandes wurden neue Referenten<br />

gewählt.<br />

42<br />

<strong>Baumeister</strong>tafel<br />

Fachreferat Architekten:<br />

1. U. Kekeritz,<br />

2. M. Fehrs<br />

Fachreferat Ingenieure:<br />

1. O. Petersen,<br />

2. E. Jennrich<br />

Fachreferat Unternehmer:<br />

1. J. Horn,<br />

2. B. Heuchert<br />

Fachreferat<br />

Hochschule/Studenten:<br />

1. Angelika Richter<br />

2. O. Böge<br />

Besondere Aufgaben:<br />

1. P. Roos<br />

2. C. Jessen<br />

Schriftführer:<br />

2. Vertreter M. Büngert<br />

Wahl der Kassenprüfer<br />

und Stellvertreter:<br />

1. Herr Rouahia,<br />

2. Günter Ascher,<br />

Vertreter: C. Lohmann<br />

Nach der Vorstellung des Jahresprogrammes<br />

mit den besonderen Programmpunkten<br />

<strong>Baumeister</strong>tafel im Museum<br />

Tuch + Technik sowie einem 2-tägigen<br />

Herbstausflug nach Stralsund wurden diverse<br />

Punkte diskutiert. Insbesondere<br />

wurde der geringe Teil der fachlichen<br />

Vorträge bedauert. H.-M. Fäller begründet<br />

das mit der zu geringen Teilnehmerzahl<br />

an solchen Veranstaltungen. Des<br />

Weiteren folgt eine Diskussion über das<br />

Architekten-Urheberrecht anlässlich eines<br />

aktuellen Projektes.<br />

BG Itzehoe<br />

Jahreshauptversammlung<br />

Die Bezirksgruppe Itzehoe führte im<br />

Februar ihre Jahreshauptversammlung<br />

unter Leitung des 1. Vorsitzenden,<br />

B. Greibel durch. Anwesende Gäste waren<br />

W. Fehrs und Jorn Kick, die über die<br />

Arbeit des <strong>Landesverband</strong>es berichteten.<br />

Über die JHV wurde ein ausführliches<br />

Protokoll geschrieben und als Rundbrief<br />

an die Mitglieder versandt. Bei Interesse<br />

kann das Protokoll bei der Geschäftsstelle<br />

der BG angefordert werden.<br />

1. Vorsitzender:<br />

Bernhard Griebel<br />

Tel.: 0 48 21/4 31 00<br />

Fax: 0 48 21/88 82 78<br />

Ehrungen<br />

Für 40-jährige Mitgliedschaft im BDB<br />

wurde Peter Rebhahn ausgezeichnet.<br />

Wahl des stellvertretenden<br />

Vorsitzenden:<br />

Ivo Hannemann, Wiederwahl<br />

Wahl des stellvertretenden<br />

Schatzmeisters:<br />

Horstdieter, Krüger, Wiederwahl<br />

Wahl des Ingenieurreferenten:<br />

Christian Meyer-Dellus.<br />

BG <strong>Schleswig</strong><br />

Referenten<br />

neu gewählt<br />

Die Mitgliederzahl innerhalb der Bezirksgruppe<br />

<strong>Schleswig</strong> des <strong>Bund</strong>es Deutscher<br />

<strong>Baumeister</strong>, Architekten und Ingenieure<br />

ist 2007 konstant geblieben. Dieses<br />

gab Vorsitzender Kurt Böhrnsen-Buschke,<br />

Berend, in seinem Jahresbericht den versammelten<br />

Mitgliedern bekannt. Es wurde<br />

seitens des Vorsitzenden und des Stell-<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


vertretenden Vorsitzenden Friedrich Plarre,<br />

<strong>Schleswig</strong>, jedoch auf die weiterhin<br />

bestehende Notwendigkeit der aktiven<br />

Anwerbung von jungen Berufskollegen,<br />

vor allem auch schon zur Studienzeit,<br />

hingewiesen.<br />

Jedes Mitglied ist aufgerufen, in seinem<br />

Umfeld, ob beruflich oder privat, auf den<br />

Berufsverband mit seinem vielen Vorteilen<br />

aufmerksam zu machen. Dabei ist insbesondere<br />

auf die Schaffung und Pflege<br />

von Kontakten, dem beruflichen Erfahrungsaustausch,<br />

der Mitwirkung in Referaten,<br />

Ausschüssen, Arbeitskreisen, Nutzung<br />

von Fortbildungsangeboten in<br />

einem solidarisch und demokratisch geprägtem<br />

Verband hinzuweisen.<br />

Während der Jahreshauptversammlung<br />

der Bezirksgruppe Eckernförde hatten<br />

die Mitglieder am 14. Januar 2008<br />

in der Siegfried-Werft die Aufgabe, einen<br />

neuen ersten Vorsitzenden zu<br />

wählen. Nach über 20 Jahren stellte Dipl.-Ing.<br />

Harro Schröder sein Amt zur<br />

Verfügung. „Ich habe das Rentenalter erreicht<br />

und ihr wisst ja, dass Rentner keine<br />

Zeit haben“, sagte Schröder. „Ein<br />

Vorsitzender muss präsent sein und ich<br />

werde in nächster Zeit viel auf Reisen<br />

sein“.<br />

Zum Nachfolger wurde Dipl.-Ing.<br />

Hauke Haß einstimmig gewählt. Der 37jährige<br />

Unternehmer war bereits<br />

während seines Studiums an der Fachhochschule<br />

Eckernförde als Studentensprecher<br />

der Bezirksgruppe aktiv. In seiner<br />

Antrittsrede dankte er seinem<br />

Vorgänger für die langjährige ehrenamtliche<br />

Vorstandsarbeit:<br />

„Harro Schröder hat seit vielen Jahren<br />

die Geschicke des BDB hier in Eckernförde<br />

mit Augenmaß und Verstand geleitet<br />

und war in dieser Zeit für unzählige Vorträge,<br />

die Jahreshauptversammlungen<br />

und Herbstessen zuständig. Er hat erlebnisreiche<br />

Gruppenfahrten organisiert<br />

und die Bezirksgruppe auf Landes- und<br />

<strong>Bund</strong>esebene vertreten.“<br />

Neben Hauke Haß gehören dem Vorstand<br />

folgende Kollegen an: Architekt<br />

Jörg Faltin – zweiter Vorsitzender,<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

Auch für die Inanspruchnahme von<br />

Service- und Dienstleistungen, wie Berufshaftpflichtversicherungen,betriebliche<br />

Altersvorsorge oder Krankenversicherungen<br />

stehen allen Mitgliedern<br />

attraktive Angebote zur Auswahl.<br />

Für langjährige Mitgliedschaft im Berufsverband<br />

erhielten die Mitglieder Hellmuth<br />

Freiberg, <strong>Schleswig</strong>, und Karl Heinz<br />

Steinhilp, Ulsnis, jeweils 50 Jahre, sowie<br />

Rolf Richter, <strong>Schleswig</strong>, für 40 Jahre im<br />

Berufsverband, die jeweiligen Auszeichnungen<br />

im Namen des Präsidiums der<br />

<strong>Bund</strong>es Deutscher <strong>Baumeister</strong>, Architekten<br />

und Ingenieure, Berlin.<br />

Die Kassenprüfung ergab eine ordnungsgemäße<br />

Kassenführung, so dass<br />

Vorstandswechsel beim BDB Eckernförde<br />

Harro Schröder übergibt die Leitung<br />

der BG an Hauke Hass<br />

Dipl.-Ing. Uwe Rix – Kassenwart und<br />

Dipl.-Ing. Ralph Westermann – <strong>Landesverband</strong><br />

und Referate. Ziel des neuen<br />

Vorstandes ist es, den monatlichen Bezirksgruppenabend<br />

zu einem Treffpunkt<br />

von Bauschaffenden aus Eckernförde<br />

und Umgebung zu machen und die regelmäßigen<br />

Vorträge einem breiten Publikum<br />

zu öffnen.<br />

Für den <strong>Landesverband</strong> überbrachte<br />

Architekt Jorn Kick die besten Glückwünsche<br />

und dankte Harro Schröder auch<br />

für sein Engagement im Unternehmerreferat,<br />

in dem er lange Zeit die Funktion<br />

Von links nach rechts: Harro Schröder, Hauke Haß, Jorn Kick<br />

BEZIRKSGRUPPEN<br />

Vorstand und Schatzmeister einstimmig<br />

Entlastung erteilt werden konnte.<br />

Für sämtliche Berufsgruppen waren die<br />

zuständigen Referenten neu zu wählen.<br />

Folgende Wahlen erfolgten:<br />

Architekten:<br />

Kai Lorenzen-Silbernagel, <strong>Schleswig</strong><br />

Beratende Ingenieure:<br />

Matthias Klatt, Fahrdorf<br />

Stellvertreter:<br />

Hermann Bietenbeck-Hille, Mildstedt<br />

Unternehmer:<br />

Kurt Böhrnsen-Buschke, Berend<br />

Stellvertreter: Sven Foth, Schuby<br />

Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Peter Henningsen, Busdorf.<br />

Peter Henningsen<br />

des Landesfachreferenten inne hatte.<br />

Kick berichtete über den Stand der Novellierung<br />

der HOAI und die Kontakte<br />

zur Landes- und <strong>Bund</strong>espolitik. Darüber<br />

hinaus regte er einen engeren Kontakt<br />

der Bezirksgruppen untereinander an.<br />

Der erste Schritt ist hierzu schon getan,<br />

denn im April fand eine gemeinsame<br />

Fahrt der Bezirksgruppen aus Rendsburg<br />

und Eckernförde nach Berlin statt. Die<br />

BDB'ler treffen sich regelmäßig am ersten<br />

Mittwoch jeden Monats im Clubraum<br />

der Siegfried-Werft. HH-ECK<br />

43


BEZIRKSGRUPPEN<br />

BG Lübeck<br />

Neue Studentensprecher gewählt<br />

Die Jahreshauptversammlung 2008<br />

fand in Lübeck „Im alten Zolln“ statt. Als<br />

Gast nahm Ralf Westermann, Eckernförde<br />

(Landesvorstand und Hochschulrefefernt)<br />

an der Versammlung teil um gemeinsam<br />

mit der BG zu überlegen, wie<br />

der Kontakt zur Hochschule lebendiger<br />

gestaltet werden könnte. Im vergangenen<br />

Jahr wurde eine Informationsveranstaltung<br />

zu den Ausbildungsgängen Bachelor<br />

und Master durchgeführt.<br />

Anlässlich des traditionellen Erstsemesterabends<br />

mit Feuerzangenbowle (gesponsert<br />

durch den BDB) gab es viele<br />

Möglichkeiten zum Kennenlernen und zu<br />

interessanten Gesprächen. Bedauerlich<br />

war, dass einige geplante Aktionen mangels<br />

Anmeldungen abgesagt werden<br />

mussten. Zukünftig soll in den Einladungen<br />

stärker darauf hingewiesen werden,<br />

das auch Gäste herzlich willkommen<br />

sind.<br />

Juliane Bendin wünschte sich mehr Information<br />

über den BDB, z. B. beim Studentenstammtisch,<br />

Dirk Nibbrig machte den Vorschlag<br />

ein „schwarzes Brett“ mit BDB Informationen<br />

in der FH zu installieren (inzwischen<br />

verwirklicht).<br />

Wahlergebnisse:<br />

1. Vorsitzender:<br />

Ulrich Gunkel,Tel.: 04 51 / 7 29 71<br />

Geschäftsstelle:<br />

Dieter Trost, Tel.: 04 51 / 7 07 86 47<br />

Schriftführer und Schatzmeister<br />

1. Kassenprüfer/In:<br />

Juliane Bendin<br />

2. Kassenprüfer/In:<br />

Lars Warnholz<br />

Fachreferenten<br />

für Architekten: Ulrich Gunkel<br />

für Ingenieure: Matthias Steinchen<br />

für Unternehmer: nicht besetzt<br />

für Ausbildung und<br />

Studenten: Juliane Bendin<br />

Studentensprecher:<br />

Dirk Nibbrig<br />

Leif-Hendrik Tobis<br />

44<br />

Hamburg-Exkursion der Studierenden<br />

Am 17.05.2008 besuchte eine kleine Gruppe des BDB Lübeck Hamburg, um das<br />

„Neue Bauen am Wasser“ zu erleben. Neun Interessierte hatten sich zusammengefunden,<br />

um unter der sachkundigen Führung von Christoph Schild die Bebauung von<br />

Jungfernstieg, Europa-Passage, Hafen-City und nördliche Elbhang-Bebauung zu besichtigen.<br />

Besonders schön ist es, dass sich unter den Teilnehmern 4 studentische<br />

noch-nicht-BDB-Mitglieder befanden.<br />

Die vielen schönen und interessanten Eindrücke wurden durch das regnerische<br />

Wetter kaum getrübt.<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


BEZIRKSGRUPPEN<br />

Architekturprojekt<br />

„Ideenwettbewerb ZwischenSpeichern“<br />

30 Schüler der 11. und 12. Klasse der Freien Waldorfschule<br />

Eckernförde beplanen eine innerstädtische Baulücke<br />

Den Anlass für die Planungswerkstatt<br />

lieferten die beginnenden Abbrucharbeiten<br />

des ungeliebten Betongetreidespeichers<br />

zum Ende der Segelsaison 2005.<br />

Beim Gang über die Holzbrücke von<br />

Eckernförde nach Borby hielt Lorenz<br />

Dobrot, Eckernförder Unternehmer und<br />

Mitglied des „Vereins zur Förderung des<br />

Selbstbestimmten Lebens im Alter e.V.“<br />

inne und sein Blick fiel auf die Hafensilhouette<br />

mit der zukünftigen Baulücke.<br />

„Daraus müsse man doch etwas machen“,<br />

dachte er, für den entstehenden<br />

Freiraum an einem so prominenten Ort<br />

könnten doch Waldorfschüler mal etwas<br />

Schönes ausarbeiten…<br />

Der Verein „Selbstbestimmtes Leben“<br />

entwickelte diese Idee weiter und lobte einen<br />

Ideenwettbewerb in Form einer Architekturwerkstatt<br />

aus und beauftragte für<br />

die professionelle Durchführung das in<br />

Hamburg und Eckernförde ansässige Architekturbüro<br />

„Auraplan – bauen ist<br />

formsache“. Die Bearbeitung fand vom<br />

6. bis 10. März 2006, Montag bis Freitag<br />

jeweils 4 Schulstunden lang statt.<br />

Die „Architekten auf Zeit“ beplanten<br />

die Fläche zwischen den Speichern mit<br />

Läden, Cafes, Restaurants, Parkanlagen,<br />

Wohnungen, Seminar- und Veranstaltungsräumen,<br />

Gewerbe, Hotels, Ferienwohnungen<br />

und Wellness. Ferner mit einem<br />

Rosengarten und einem Saal mit<br />

Bühne. Spektakuläre oder unangemessene<br />

Entwürfe wie Großkino oder Einkaufszentrum<br />

waren nicht dabei.<br />

Die Wettbewerbsgewinner entschieden<br />

sich für eine Begegnungsstätte mit überre-<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

gionalem Seminarbetrieb und Cafe. Die<br />

flach gestufte Gebäudeform schwingt sich<br />

elegant um den sich zum Wasser öffnenden<br />

Hof. Diese Freifläche ist zudem noch<br />

mit einer Brunnenanlage und einer<br />

großen Windharfe als Kunstobjekt eingerichtet.<br />

Der ansonsten überwiegend zweigeschossige<br />

Bau fügt sich gefällig an den<br />

historischen Rundspeicher an und bildet in<br />

Richtung Speicherpassage einen klaren<br />

Abschluss mit Bewahrung der vorhandenen<br />

Wegeführung zum Wasser hin.<br />

Zitat aus dem Erläuterungstext: „… Die<br />

öffentliche Nutzung des Cafes im Nebengebäude<br />

soll der Kommunikation<br />

zwischen den Generationen dienen und<br />

allen Gästen Eckernfördes die Gelegenheit<br />

bieten bei Kaffee, Kuchen und Kunst<br />

die Aussicht auf den Hafen zu genießen.<br />

Um den Eckernförder Einwohnern auch<br />

die dauerhafte Möglichkeit zu geben<br />

diese Aussicht zu erleben, kommen in<br />

das Nebengebäude über das Cafe<br />

Eigentumswohnungen. …“<br />

Ein markantes Flugdach bis über das<br />

Wasser ist der Kern des Entwurfes der<br />

Gruppe des 2. Preisträgers. Sie sieht Geschäfte,<br />

Gastronomie, Veranstaltungsräume<br />

und Wohnen vor. Geschäfte öffnen<br />

sich hier zu einer mit Glas<br />

überdachten und damit lichtdurchfluteten<br />

breiten Wegfläche hin. Dies schafft eine<br />

hohe Aufenthaltsqualität, die andere<br />

Eckernförder Passagen in dieser Form<br />

noch nicht bieten können.<br />

Das von der dritten Preisträger-Gruppe<br />

entworfene Gebäude dürfte das<br />

größte Volumen aufweisen. Es teilt sich<br />

1.Preis 2.Preis 3.Preis<br />

durch eine eigenwillige Dachgestaltung<br />

geschickt in zwei Bereiche und sieht zudem<br />

an deren Verbindung einen Durchgang<br />

bis zur Frau-Clara-Straße vor. Nutzungen<br />

sind hier: Hotel mit Wellnessangeboten<br />

und Rosengarten sowie<br />

Ausstellungsflächen und Gastronomie.<br />

Auch alle anderen Entwürfe weisen interessante<br />

Lösungsansätze für diesen Ort<br />

auf und zeigen schöne Architekturdetails.<br />

Bis der Wettbewerb jedoch beginnen<br />

konnte war allerhand zu bedenken und<br />

zu organisieren, sollte doch alles so realitätsnah<br />

wie möglich sein: Auslobungsunterlagen<br />

mussten erarbeitet, Termine<br />

abgestimmt und inhaltliche Vorgaben<br />

und Leistungen festgesetzt werden. Da innerhalb<br />

der Unterrichtszeiten gearbeitet<br />

werden sollte, wurde die Zustimmung aller<br />

betroffenen Lehrer eingeholt. Die Teilnahme<br />

war freiwillig, die Zahl derer, die<br />

sich beteiligten, überraschend hoch.<br />

Die tägliche Betreuung wurde gewährleistet<br />

von den Architekten Rose Scharnowski,<br />

Hamburg und Jörg Faltin, Eckernförde,<br />

beide vom Büro Auraplan und<br />

dem Eckernförder Stehgeiger und Architekten<br />

Helmut Herzog.<br />

Die Vorstellung, gemeinsam, quasi in<br />

einer großen Architektur-Werkstatt zu arbeiten,<br />

ließ sich nicht realisieren, da über<br />

eine ganze Woche kein ausreichend<br />

großer Raum in der Schule zur Verfügung<br />

stand. So verteilten sich die 10 Arbeitsgruppen<br />

über die gesamte Schule, z.<br />

B. Oberstufen-Cafe, Foyer, Flur, Computerraum<br />

usw.<br />

45


BEZIRKSGRUPPEN<br />

Sonderpreis<br />

Anfangs waren viele Fragen zu inhaltlichen<br />

und technischen Anforderungen zu<br />

beantworten. Die betreuenden Architekten<br />

„besuchten“ die einzelnen Gruppen<br />

und gaben Hilfestellung zum richtigen<br />

Umrechnen verschiedener Maßstäbe, zur<br />

Zeiteinteilung bis zur Abgabe und machten<br />

Hinweise zur Gestaltung der Pläne.<br />

Schließlich waren ja keine erfahrenen<br />

Planer am Werk, obwohl einige Arbeiten<br />

der meist freihändig angefertigten Pläne<br />

durchaus mit solchen von Architekturstudenten<br />

der ersten Semester mithalten<br />

können.<br />

Zum Abgabetermin am Freitag um<br />

12.00 Uhr („muss das wirklich bis auf die<br />

Minute genau sein?“) waren dann<br />

tatsächlich alle Arbeiten und Bearbeiter<br />

versammelt und es wurde ein neugieriger<br />

Blick auf die Ergebnisse der anderen geworfen.<br />

Noch in den letzten Minuten<br />

wurde mit Klebe- und Farbstiften an Modell<br />

und Zeichnung Feinschliff betrieben.<br />

Der 19 Tage später tagenden Jury fiel es<br />

46<br />

nicht leicht, sich nach dem ersten Rundgang<br />

und Durchsicht aller Arbeiten von<br />

denjenigen zu trennen, die nicht die besten<br />

werden sollten. Gegen Ende des ersten<br />

Durchgangs stellte Jurymitglied<br />

Jochen Hillers, Forum für Innenstadtentwicklung,<br />

fest: „Alle Gebäude, die wir<br />

bis jetzt gesehen haben, hätten bessere<br />

Chancen durchzukommen, als die (gescheiterte)<br />

Planung des Projektentwicklers<br />

an der Hafenspitze“. Juryvorsitzender<br />

war der Kieler Architekturprofessor Peter<br />

Hense, der auch die Jury zum Ideenwettbewerb<br />

zur Neugestaltung der Kieler<br />

Straße in Eckernförde geleitet hatte. Die<br />

weiteren Jurymitglieder waren Jenna<br />

Lemke und Diotima Engelbrecht als Vertreter<br />

des auslobenden Vereins „Selbstbestimmtes<br />

Leben im Alter e. V.“, Monika<br />

Breustedt und Karsten Haufschild aus<br />

dem Altstadtverein sowie der Eckernförder<br />

Bauamtsleiter Roy Köppen. Er zeigte<br />

sich angenehm überrascht angesichts der<br />

zahlreichen Grünanlagen.<br />

Auffällig an den Ergebnissen ist die<br />

deutliche Eigenständigkeit des jeweiligen<br />

Entwurfs. Jedes Modell (M 1:500), jeder<br />

Lageplan (M 1:500), jedes Detail (mind.<br />

M 1:100) und jeder Text – dies waren die<br />

geforderten Leistungen – hat seinen eigenen<br />

Charakter.<br />

Neben den drei beschriebenen Preisen<br />

wurden zwei Sonderpreise vergeben:<br />

1. Preis: Mara Jensen, Sarina Jensen,<br />

Simon Lucas, Ulrike Lauritzen.<br />

2. Preis: Manuel Eumann, Finn Blümel.<br />

3. Preis: Laura Unrau, Anton Leu.<br />

Sonderpreise: Ramon Wegner und Jakob<br />

Lutz; Ole Wiese und Johann Fritzsche.<br />

Wie geht es weiter? Alle Beteiligten<br />

sind um eine schöne Erfahrung reicher,<br />

auch die Jurymitglieder haben ihre Arbeit<br />

sehr gerne getan. Herr Köppen hat<br />

bereits einen weiteren Architekturwettbewerb<br />

bei einer Eckernförder Realschule<br />

angeregt, zum Thema: Wie wollen Jugendliche<br />

wohnen?<br />

Von Rose Scharnowski und Jörg Faltin<br />

BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008


Architekturpreis<br />

„Gut bedacht“<br />

Beinahe schon eine Tradition: Zum<br />

dritten Mal hat Braas gemeinsam mit<br />

dem BDB „Gut bedacht 2007“ ausgeschrieben.<br />

Mehr als 64 Architekten und<br />

Planer aus dem deutschsprachigen Raum<br />

hatten ihre Arbeiten eingereicht. Am 12.<br />

März fand im Deutschen Architekturmuseum<br />

in Frankfurt die Preisverleihung<br />

statt. Der Architekturpreis „Gut bedacht“<br />

zeichnet beispielhafte, bereits realisierte<br />

Bauwerke aus, die das geneigte Dach<br />

als optimal integrierten Bestandteil der<br />

Gesamt-Architektur auffassen.<br />

Nach der Begrüßung des stellvertretenden<br />

Direktors des Deutschen Architekturmuseums,<br />

Wolfgang Voigt, hob<br />

der Vorsitzende der Monier GmbH, Rudolf<br />

Rauss, die hohe Qualität der eingereichten<br />

Projekte hervor, die den Zielen<br />

des Wettbewerbs besonders gut entsprachen.<br />

Nach den Worten des Vizepräsidenten<br />

des BDB, Ernst Storzum soll der Preis<br />

zeigen, dass sich gute Architektur und<br />

geneigtes Dach nicht ausschließen. Geneigte<br />

Dächer würden seit Jahrtausenden<br />

überall auf der Erde, in jedem Kulturkreis<br />

und in jeder Klimazone<br />

errichtet. Sie böten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und ermöglichten<br />

die Anpassung an Landschaften und<br />

Nachbarbauten und an regionale Besonderheiten.<br />

Zuvor, am 25. Oktober 2007, hatte die<br />

Jury unter der Leitung von Prof. Hinrich<br />

Baller, Berlin, die Preisträger ermittelt.<br />

Heinz Jürgens GmbH<br />

Werksvertretungen u. techn. Beratung für Bauelemente Tel.: 0 45 51 / 48 84<br />

Tür- und Beschlagtechnik Fax: 0 45 51 / 9 22 18<br />

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23795 Bad Segeberg<br />

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BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />

Der erste Preis, dotiert mit 6.000 Euro,<br />

wurde dem Team H2M Architekten<br />

aus Kulmbach, Stephan Häublein und<br />

Johannes Müller, zugesprochen. In Bayreuth-Gesees<br />

hatten sie ein bestehendes<br />

Siedlungshaus um einen Bereich für die<br />

Töchter der Familie erweitert. Dabei waren<br />

restriktive Vorgaben der Genehmigungsbehörde,<br />

die sich vor allem auf<br />

das Satteldach sowie die Verwendung<br />

roter Dach-Ziegel bezogen, zu beachten.<br />

Das Ergebnis ist ein kleiner Anbau<br />

von 77 m 2 , dessen Dach und Außenwände<br />

vollständig mit naturroten Dach-<br />

Ziegeln gedeckt bzw. bekleidet sind.<br />

U. a. begründet die Jury die Vergabe<br />

des ersten Preises für dieses Objekt folgendermaßen:<br />

„Das Haus kann leicht<br />

umgenutzt, sogar separiert werden und<br />

so dem laufenden Generationenwechsel<br />

folgen. Die Dach-Ziegel – auch an den<br />

Wänden – umhüllen die Räume, unterbrochen<br />

und geöffnet von Glasfensterflächen<br />

für den Ausblick. Die eingefügten<br />

Galerieflächen im Inneren geben<br />

dem Dachraum erlebbare Atmosphäre<br />

und unterstreichen die individuellen Bereiche<br />

der beiden Kinder.“<br />

Für ein Einfamilienhaus in Lilling in der<br />

Fränkischen Schweiz, das in der Gliederung<br />

der Baukörper sorgfältig auf die<br />

Maßstäblichkeit des Ortes Rücksicht<br />

nimmt, erhielt der Architekt Markus Gentner,<br />

att architekten, Nürnberg, den zweiten<br />

Preis in Höhe von 4.000 Euro. Passend<br />

zu den klar definierten Baumassen<br />

wählte er ein Dach in der Farbe Granit.<br />

Hierzu führt die Jury aus: „Die Arbeit<br />

stellt einen wichtigen Beitrag zum Einfamilienhausbau<br />

in dörflichen Strukturen<br />

dar. Die Aufteilung eines, die üblichen<br />

Größenordnungen sprengenden Bauvolumens<br />

in drei dem dörflichen Kontext<br />

entsprechende Gebäudeeinheiten erreicht<br />

die Wahrung des dörflichen Maßstabes.<br />

Die Gebäudestellung markiert<br />

einen Eingangshof, der die Wohngebäude<br />

erschließt. Die seitliche zaunartige<br />

Begrenzung wird allerdings als „modisch“<br />

empfunden. Die sichere<br />

Architektursprache verleugnet nicht den<br />

heutigen Bauzeitpunkt. Die Grundrisse<br />

folgen offensichtlich den Bewohnerwünschen.<br />

Insgesamt gelingt es, die Gebäudeanlage<br />

wie selbstverständlich in das<br />

dörfliche Umfeld zu integrieren.“<br />

Mit 2.500 Euro ging der dritte Preis<br />

an die Architekten Just. Burgeff aus<br />

Frankfurt am Main, die dort ein Zentrum<br />

für die Schwedische Gemeinde umgebaut<br />

und erweitert haben. Das markante,<br />

steil geneigte Dach des Gemeindesaals<br />

ist mit Dach-Ziegeln in Grau<br />

gedeckt. Die Kritik der Jury zu diesem<br />

Preis: „Drei um einen Hof gruppierte Bestandsgebäude<br />

aus den 1950er Jahren<br />

mit Flachdächern wurden zu einem<br />

großen Volumen zusammengefasst, um<br />

den Bedürfnissen der schwedischen Gemeinde<br />

Rechnung zu tragen. Ein extrem<br />

steiles Dach betont den neuen, flexibel<br />

nutzbaren, großen Raum. Von außen<br />

bleibt die Dachform klar ungestört ablesbar<br />

und zeigt die feierliche Atmosphäre.<br />

Im Innenraum wäre die sichtbare<br />

OTLAV CATO<br />

47


Architekturpreis<br />

prämierte Projekte<br />

Konstruktion wünschenswert gewesen. Dachneigung<br />

(65°) und Farbe transportieren ganz selbstverständlich<br />

schwedische Bautradition nach Frankfurt,<br />

ohne sich anzubiedern.“<br />

In der Uckermark wurde durch die Berliner Architekten<br />

Suhren Streckwall ein Wohnhaus in ein ehemaliges<br />

Stallgebäude integriert. Dieses Objekt wurde<br />

mit dem vierten Preis in Höhe von 1.500 Euro<br />

ausgezeichnet. Das großflächige Dach ist mit matten<br />

Dach-Ziegeln in Naturrot neu eingedeckt.<br />

Die Juroren würdigten das Projekt so: „Die Arbeit<br />

wird als ein wertvoller Beitrag in dem für die Zukunft<br />

wichtigen Aufgabengebiet ,Bauen jm Bestand'<br />

gesehen. Der Umgang mit der historischen Konstruktion<br />

erfolgt behutsam und es gelingt, die neue<br />

Nutzung „Wohnen“ mit dem Historischen als Stallgebäude<br />

zu verbinden. Kritikpunkt ist dagegen die<br />

Verwendung von Dachflächenfenstern, die das Bild<br />

der großen Dachfläche stören. Der große Innenraum<br />

der Halle vermittelt eindrucksvoll die Größe<br />

des Gebäudes und macht die Konstruktion des historischen<br />

Pfettendachstuhls erlebbar. Die neue Fassadengestaltung<br />

wird als gelungen angesehen.“<br />

3. Preis: Architekten Just. Burgeff, Frankfurt am Main<br />

2. Preis: Architekt Markus Gentner, att architekten, Nürnberg<br />

1. Preis: Team H2M Architekten aus Kulmbach,<br />

Stephan Häublein und Johannes Müller<br />

Der große Erfolg des Architekturpreises<br />

„Gut bedacht“, der sich in den Projekten<br />

der Preisträger, aber auch zahlreichen<br />

weiteren Entwürfen widerspiegelt,<br />

zeigt, dass dieser Preis einen<br />

interessanten, weiterhin viel versprechenden<br />

Weg geht. Dabei hat sich die<br />

Zusammenarbeit zwischen Braas und<br />

dem BDB als kongenial gezeigt. Der<br />

nächste Architekturpreis „Gut bedacht“<br />

wird im Jahr 2009 ausgelobt.<br />

BDB aktuell, Berlin

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