Nachrichten - Bund deutsche Baumeister Landesverband Schleswig ...
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Ausgabe 13<br />
August 2008<br />
<strong>Nachrichten</strong><br />
<strong>Bund</strong> Deutscher <strong>Baumeister</strong>, Architekten und Ingenieure<br />
<strong>Landesverband</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
PLÄTZE ZUM LEBEN
Pavillion am Berliner Platz, Kiel, durch den BDA mit der Jurybeurteilung<br />
„vorbildlicher Bau“ ausgezeichnet – bbp.architekten bda<br />
Foto: Arne Biederbeck, siehe auch Titelbild.<br />
Dänische Schule in <strong>Schleswig</strong>, siehe Seite 40<br />
Felsenhotel Helgoland,<br />
Dipl. Arb. Leif Fellu Peters,<br />
siehe Seite 37<br />
Plätze zum Leben – Jugendherberge<br />
Dahme, siehe Seite 27<br />
Energiegewinnung,<br />
siehe Seite 9<br />
Plätze zum Leben – Lärchenhaus, Neubau, Arch. Gebr. Schmidt, siehe Seite 18<br />
Spezialmörtel für Problemlösungen<br />
Vandex Isoliermittel-Gesellschaft mbH<br />
Industriestraße 19-23<br />
21493 Schwarzenbek Tel: 04151 / 89 15-0<br />
Fax: 04151 / 89 15-50<br />
E-Mail: vandex@vandex.de<br />
www.vandex.de
Editorial<br />
Plätze zum Leben<br />
– dieser Begriff kann vielfältig<br />
definiert werden –<br />
direkt und im übertragenen<br />
Sinn. Ursprünglich<br />
hatten Plätze eine zentrale<br />
Bedeutung bei der Ansiedlung von Menschen<br />
als dörflicher oder städtischer Treffpunkt. Heute<br />
ist das oft nicht mehr so klar erkennbar oder erlebbar.<br />
Prof. Mehlhorn hat im Zusammenhang<br />
mit der Rahmenplanung für die Stadt Kiel einige<br />
Gestaltungsvorschläge öffentlich vorgestellt,<br />
die nach seinen Worten, bestenfalls Skizzen<br />
und Diskussionsstoff für die Entwicklung der Innenstadt<br />
sein können und wollen, er hoffe damit<br />
neue Ideen freisetzen zu helfen, nicht mehr<br />
und nicht weniger.<br />
Plätze zum Leben – können auch in einer<br />
dörflichen Lebens- und Arbeitsgemeinschaft<br />
entstehen. Dies wird dargestellt am Projekt „Allmende-Wulfsdorf“.<br />
Hier wird der ursprüngliche<br />
Sinn des Wortes Platz = Platz haben mit Leben<br />
gefüllt. In dieser dörflichen Gemeinschaft gibt es<br />
Platz für viele Lebens- und Arbeitsbereiche, für<br />
Junge und Alte, Singles und Familien, für gemeinsames<br />
Handeln in allen, auch in sozialen<br />
Bereichen.<br />
Plätze zum Leben – findet man auch in<br />
der Jugendherberge in Dahme. In einer besonderen<br />
Lage, direkt an der Steilküste der Ostsee<br />
wurde hier ein Ort zum Leben auf Zeit für junge<br />
Menschen geschaffen. Ein Treffpunkt, ähnlich<br />
einem zentralen Platz, für Begegnungen immer<br />
neuer Menschengruppen und immer<br />
wechselnder Ereignisse.<br />
Plätze zum Leben – werden erhalten<br />
durch den verantwortungsvollen Umgang mit<br />
Ressourcen. Es ist daher selbstverständlich, dass<br />
in den vorgenannten Projekten erneuerbare Energien<br />
eingesetzt wurden. Bedingung von „Allmende-Wulfsdorf“<br />
war ein gesamt ökologisches<br />
Konzept. In der Jugendherberge wird das<br />
Prinzip der Stauwärmenutzung wissenschaftlich<br />
erforscht. Die Fachvorträge zum Thema „Erneuerbare<br />
Energien – Planung und Realisierung“<br />
anlässlich des <strong>Baumeister</strong>tages auf der Nord-<br />
Bau, gehalten von Kai Lippert, EWS-Handewitt,<br />
Prof. Dr.-Ing. Erwin Strähle, FH Lübeck sowie<br />
Prof. Dipl.-Ing. Georg Conradi, FH Lübeck<br />
empfehlen wir Ihnen ganz besonders.<br />
Wir haben Interessantes und Neues im Baugeschehen<br />
unseres Landes gesucht und gefunden<br />
und für Sie zusammengestellt und wünschen<br />
uns, Ihr Interesse daran zu wecken.<br />
Plätze zum Leben und nie versiegende<br />
Energien wünschen wir Ihnen.<br />
Kirsten Breindl, Chefredaktion<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
Vorwort<br />
Liebe Kolleginnen,<br />
liebe Kollegen<br />
Ich freue mich an dieser Stelle<br />
Grußworte an Sie richten zu dürfen. Unser<br />
<strong>Landesverband</strong>stag hat in vielen Positionen<br />
im Vorstand Veränderungen erbracht.<br />
Ein deutlich verjüngter Vorstand<br />
ist seit mehr als 100 Tagen im Amt. Viele<br />
gemeinsame Sitzungen haben hieraus<br />
schon ein richtiges Team geformt.<br />
Dies ist in unserer jetzigen Situation<br />
auch ganz besonders wichtig. Jahrelange<br />
öffentliche Debatten zur Novellierung<br />
der HOAI als Basis für innovative, gehaltvolle<br />
und hochwertigste Bearbeitung<br />
sollten jetzt in unfachmännisch und<br />
handwerklich schlecht gefasste Gesetzesvorlagen<br />
enden.<br />
Unser gemeinsames Entgegentreten<br />
verbunden mit weiteren Ingenieurverbänden<br />
hat letztendlich eine Zusage zur<br />
Überarbeitung erwirkt. Hier gilt es, die<br />
Politik weiter zu fordern und qualitätsvoll<br />
zu unterstützen, damit unsere Zukunft<br />
und die unserer Studenten nicht<br />
Stück für Stück finanziell abgewürgt<br />
wird.<br />
Diese und weitere aktuelle Themen,<br />
u. a. die Mitarbeit bei der Überarbeitung<br />
der LBO oder gar im Bereich der erneuerbaren<br />
Energien zur Reduzierung des<br />
CO 2 -Ausstoßes sowie Inhalte und Bereiche<br />
der eigenen Organisation fordern<br />
gerade auch den jungen Vorstand. Die<br />
vorgenannten Themen zeigen deutlich,<br />
warum der BDB ganz aktuell als starke<br />
berufspolitische Kraft von Nöten ist.<br />
Im <strong>Landesverband</strong> können wir strategisch<br />
steuern und Rahmenbedingungen<br />
vorgeben sowie die Arbeit aller aktiven<br />
Mitglieder hilfreich unterstützen – doch<br />
Basisarbeit wird in den Bezirksgruppen<br />
bis hin zu jedem einzelnen Mitglied betrieben.<br />
Für die Unterstützung des Landesvorstandes<br />
durch die Basis auf diesem Wege<br />
mein, unser herzlichster Dank. Tragen<br />
Sie die gute Arbeit weiter, weiter in<br />
Ihre Büros und zu Kollegen, die noch<br />
nicht organisiert sind, damit wir uns in<br />
Stärke gegen die Verwässerung unserer<br />
Standpunkte und der Aufgabenreiche<br />
von Architekten und Ingenieuren wehren<br />
können.<br />
Mein Dank gilt allen Beteiligten dieser<br />
Ausgabe, sei es der Redaktion oder den<br />
vielen Aktiven mit ihren Beiträgen sowie<br />
unseren Werbepartnern, die zum Gelingen<br />
beigetragen haben.<br />
Herzliche Grüße<br />
Jorn Kick<br />
Landesvorsitzender<br />
Vorankündigung<br />
<strong>Baumeister</strong>tag<br />
2009<br />
Darmstadt<br />
21. – 23. Mai<br />
3
Impressum<br />
Herausgeber/Anzeigen/Satz:<br />
Stahl-Verlag, Uwe Stahl<br />
Pommenring 21<br />
24161 Altenholz<br />
Tel.: 04 31 - 32 80 37<br />
Fax: 04 31 - 32 88 285<br />
E-Mail: uwestahl@t-online.de<br />
Verbandszeitschrift des:<br />
BDB – <strong>Bund</strong> <strong>deutsche</strong>r <strong>Baumeister</strong>,<br />
Architekten und Ingenieure e.V.,<br />
<strong>Landesverband</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
Geschäftsstelle:<br />
Semmelweisstraße 8, 24537 Neumünster<br />
Tel.: 0 43 21 - 95 34 76<br />
Fax: 0 43 21 - 49 97 30<br />
E-Mail: bdb-sh@t-online.de<br />
Internet: www.bdbsh.de<br />
Vorsitzender:<br />
Dipl.-Ing. Jorn Kick, Architekt BDB<br />
Hollesenstraße 19, 24768 Rendsburg<br />
Tel.: 0 43 31 - 4 37 88 - 0<br />
Fax: 0 43 31 - 4 37 88 - 60<br />
E-Mail: info@wdk-architekten.de<br />
Redaktion:<br />
Architektin BDB Kirsten Breindl (KB)<br />
– verantwortlich<br />
Ruschsehn 26, 24222 Schwentinental<br />
Tel.: 04 31 - 26 09 77 79<br />
Fax: 04 31 - 26 09 77 78<br />
E-Mail: architektin.breindl@kielnet.net<br />
Dipl.-Ing. BDB Kerstin Frowein (KF)<br />
Tel.: 04 31 - 78 96 67<br />
E-Mail: kerstinfrowein@gmx.de<br />
Druck/Vertrieb:<br />
hansadruck<br />
Hansastraße 48, 24118 Kiel<br />
Tel.: 04 31 - 56 45 59<br />
E-Mail: hansadruck@t-online.de<br />
Entwurf:<br />
Studio Basiar<br />
Mühlenstraße 2, 24860 Ülsbyholz<br />
Tel.: 0 46 23 - 5 90, Fax 0 46 23 - 17 32<br />
E-Mail: bbasiar@aol.com<br />
Preis pro Ausgabe: 3,60 EURO + Porto<br />
Erscheinungsweise:<br />
28. August, jährlich<br />
Die mit vollem Namen gekennzeichneten Beiträge<br />
geben nicht unbedingt die Meinung des<br />
Herausgebers oder der Redaktion wieder. Die<br />
Redaktion behält sich vor, eingereichte Artikel<br />
zu kürzen. Für die Rücksendung unverlangter<br />
Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />
nach Genehmigung des Herausgebers.<br />
4<br />
Inhalt<br />
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . S. 3<br />
Vorwort . . . . . . . . . . . . . S. 3<br />
• Jorn Kick<br />
Aktuell<br />
• Wolfgang Fehrs geht von Bord . S. 5<br />
• Mitgliederversammlung 2008 . . S. 7<br />
Termine<br />
• BDB-Bezirksgruppen und<br />
sonstige Termine. . . . . . . . . . S. 8<br />
Nordbau 2008<br />
• <strong>Baumeister</strong>tag auf der Nordbau. S. 9<br />
• Neue Energien . . . . . . . . . . . . S. 9 ff<br />
• Der Messeklassiker boomt . . . . S. 11<br />
• Bausanierung . . . . . . . . . . . . . S. 12<br />
Thema Plätze zum Leben<br />
• Plätze in Kiel . . . . . . . . . . S. 14 ff<br />
• Allmende Wulfsdorf . . . . . . S. 18 ff<br />
• Jugendherberge Dahme . . . . S. 27ff<br />
• Energetische Aktivierung von<br />
Dachflächen. . . . . . . . . . . S. 28 ff<br />
Projekt<br />
• Neubau der<br />
Landwirtschaftskammer . . . . S. 23 ff<br />
Ausbildung/Studenten<br />
• FH-Lübeck – 300 Absolvierende<br />
verabschiedet . . . . . . . . . . . . . S. 37<br />
• FH-Lübeck – Ausstellung<br />
der Abschlussarbeiten . . . . . . . S. 38<br />
• FH-Lübeck – Bachelorstudium . . S. 39<br />
• FH-Lübeck – Zukunft Architekt/in<br />
und Bauingenieur/in . . . . . . . . S. 39<br />
Architekten und<br />
Ingenieure<br />
• Berufspolitik – Im Gespräch<br />
mit Volker Kauder . . . . . . . . . . S. 22<br />
• HOAI-Novelle . . . . . . . . . . . . . S. 31<br />
Unternehmer<br />
• Quo vadis <strong>Schleswig</strong>-Holstein? . S. 33<br />
Ausland<br />
• Top 10 – Architekten<br />
aus Dänemark . . . . . . . . . . . S. 35 ff<br />
Bezirksgruppen<br />
• Dänische Schule in<br />
<strong>Schleswig</strong> . . . . . . . . . . . . S. 40 ff<br />
• BG Neumünster-Segeberg . . . S. 42<br />
• BG Iztehoe . . . . . . . . . . . . . . . S. 42<br />
• BG <strong>Schleswig</strong> . . . . . . . . . . . . . S. 42<br />
• BG Eckernförde . . . . . . . . . . . . S. 43<br />
• BG Lübeck. . . . . . . . . . . . . . . . S. 44<br />
• Ideenwettbewerb in<br />
Eckernförde . . . . . . . . . . . . . S. 45 ff<br />
Architekturpreis<br />
• „Gut bedacht“ . . . . . . . . . . . S. 47 ff<br />
Info<br />
• Publikationen, „Wärme aus<br />
erneuerbaren Energien“ u. a. . . S. 32<br />
• T-Mobile Online-Portal für<br />
BDB-Mitglieder . . . . . . . . . . . . S. 34<br />
• Kooperationspartner des BDB . . S. 39<br />
Titelbild:<br />
„Cafe Rühmanns“, Foto Arne Biederbeck<br />
Seit 2003 ist Arne Biederbeck freiberuflich mit seinem Büro alpha-f | architektur-foto-design<br />
schwerpunktmäßig im Bereich der Architekturfotografie tätig.<br />
Für Architekturbüros und Unternehmen überwiegend aus dem nord<strong>deutsche</strong>n<br />
Raum sowie für Fachzeitschriften und Verlage fertigt er professionelle Architekturfotografien<br />
in High-End-Qualität an. Darüber hinaus bietet das Büro alpha-f das<br />
komplette Marketing im Online- und Print-Bereich, insbesondere für Firmen aus<br />
der Baubranche, an.<br />
Neben der Architekturfotografie steht Arne Biederbeck als Diplom-Ingenieur<br />
und zugelassener Energieberater (BAFA/dena) für Neubau- und Sanierungsmaßnahmen<br />
– vorwiegend im Wohnungsbau – als kompetenter und zuverlässiger Partner<br />
zu Verfügung. Modernste Computertechnik unterstützt die Planung und ermöglicht<br />
fotorealistische Visualisierungen der Entwürfe.<br />
Weitere Informationen unter www.alpha-f.de.<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
<strong>Landesverband</strong>stag in Neumünster<br />
Wolfgang Fehrs geht von Bord<br />
Zum <strong>Landesverband</strong>stag und zur Verabschiedung<br />
des 1. Vorsitzenden, Wolfgang<br />
Fehrs, fanden sich viele Gäste aus<br />
Politik, Wirtschaft und Verbänden sowie<br />
aus dem BDB ein.<br />
Wolfgang Fehrs, der gleichzeitig<br />
seinen 70. Geburtstag feierte, blickte in<br />
seiner Begrüßungsrede auf 12 Jahre<br />
Verbandsarbeit als Landesvorsitzender<br />
zurück. Er stellte dabei die wesentlichen<br />
Aufgaben des größten Berufsverbandes<br />
heraus: Fürsorge für die Mitglieder, Erfahrungsaustausch<br />
untereinander, Ausbildung<br />
und Weiterbildung unterstützen<br />
und gewährleisten. Seinen Erfolg der<br />
vergangenen Jahre teile er mit den Bezirksgruppen<br />
und Referaten, dem Landesvorstand<br />
und allen BDB-Gremien<br />
außerhalb von <strong>Schleswig</strong>-Holstein. Er<br />
wünschte den Mitgliedern und dem neuen<br />
Vorstand ein herzliches Glückauf für<br />
die Zukunft.<br />
Als Gastgeber des <strong>Landesverband</strong>stages<br />
begrüßte Hans Martin Fäller, BG<br />
Neumünster/Bad Segeberg, Gäste<br />
und Delegierte. Er dankte Wolfgang Fehrs<br />
für seine langjährige Arbeit als Landesvorsitzender<br />
und sprach seinem Nachfolger<br />
die besten Wünsche aus.<br />
Stadtpräsident Hatto Klämmt<br />
stellte Fehrs Mitwirken in der Stadt<br />
Neumünster im Bereich des Wassersports<br />
und der Lebenshilfe vor und überbrachte<br />
den Dank der Stadt. Den „Tag<br />
der <strong>Baumeister</strong>“ während der<br />
NordBau hob er wegen seiner fachkundigen<br />
und hochinteressanten Themen<br />
besonders hervor.<br />
Uwe Döring, Minister des Landes<br />
<strong>Schleswig</strong> Holstein für Justiz,<br />
Arbeit und Europa, überbrachte<br />
Grüße der Landesregierung und<br />
berichtete über die Möglichkeiten auf<br />
dem europäischen Markt auch für den<br />
Mittelstand. „Eine stärkere Öffnung in<br />
den Ostseeraum ist wünschenswert“,<br />
sagte er. Der demographische Wandel,<br />
der in der Mehrzahl der EU-Länder statt<br />
fände, wurde von ihm ebenfalls angesprochen.<br />
„Wie wird sich Wohnen verändern?<br />
Auf diese Frage muss Architektur<br />
und Bauwirtschaft eine Antwort<br />
haben“, sagte er.<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
Uwe Ferdinand, Präsident der<br />
AIK <strong>Schleswig</strong>-Holstein wünschte<br />
Fehrs „Mast- und Schottbruch für die Zukunft“.<br />
Er würdigte sein langjähriges Engagement<br />
in der Kammer.<br />
Hans-Georg Wagner, Präsident<br />
des BDB, überbrachte die Grüße<br />
des <strong>Bund</strong>esvorstandes aus Berlin. Er stellte<br />
die Positionen des BDB zur veränderten<br />
Ausbildung an den Hochschulen dar<br />
sowie zum Referentenentwurf der HOAI,<br />
der eine einzige Katastrophe sei. Das<br />
Einkommen der Architekten und Ingenieure<br />
hinke bereits 30 % hinter der allgemeinen<br />
Preisentwicklung her. In NRW<br />
gäbe es allein 40 % Büros, die mit einem<br />
Jahresumsatz von 13.500 Euro unter<br />
dem Existenzminimum lägen. Er forderte<br />
auf, die Zeit zu nutzen und mit allen Verbänden<br />
und aller Kraft zu kämpfen, um<br />
den vorliegenden HOAI-Entwurf zu stoppen.<br />
Er forderte die Mitglieder ebenfalls<br />
auf, sich mit dem demographischen<br />
Wandel und den daraus folgenden Veränderungen<br />
im Planen und Bauen zu beschäftigen.<br />
„Alte Leute wollen so lange<br />
wie möglich in Ihren Wohnungen bleiben,<br />
das ist verständlich“, sagte er. „Für<br />
einen entsprechenden Umbau von Städten<br />
und Wohnungen müssen Politik und<br />
Wirtschaft die entsprechenden Weichen<br />
stellen.“ Abschließend ging er noch auf<br />
die Charta von Athen (1938) sowie die<br />
Charta von Leipzig ein, die aufgrund ei-<br />
AKTUELL<br />
nes ganz anderen gesellschaftlichen Lebens<br />
notwendig geworden sei.<br />
Waldemar Kowallak, Landesvorsitzender<br />
BDB Mecklenburg/<br />
Vorpommern, dankte Fehrs für die<br />
Unterstützung beim Aufbau einer BDB-<br />
Gruppe nach dem Fall der Mauer. Der<br />
<strong>Landesverband</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holstein habe<br />
dem <strong>Landesverband</strong> Mecklenburg/Vorpommern<br />
das Laufen beigebracht. Er<br />
freue sich, Fehrs und seinen Nachfolger<br />
beim <strong>Landesverband</strong>stag in Schwerin<br />
begrüßen zu dürfen.<br />
Hans-Peter Schoop, Mitglied<br />
des Landesvorstandes, hielt eine<br />
sehr bewegende Laudatio auf den scheidenden<br />
Vorsitzenden. Er erinnerte an die<br />
gemeinsame Arbeit, die guten Ergebnisse<br />
dieser Arbeit sowie an die Niederlagen.<br />
Er endete mit den Worten: „Wi<br />
wünscht Di nu vun Harten Glück, Vunt't<br />
Leben noch een grote Stück. Bliev gesund<br />
un hol die stief: Holl Arger Di nun<br />
wiet vun'n Lief. Lehn Di trüch und giff nu<br />
Roh. Kiek annern bi de Arbeit to. Hartligen<br />
Dank leve Wolfgang för allens wat<br />
Du för us und för denn BDB mookt un<br />
daan hest. Ich treck mien Hoot för alle<br />
Dine Leistungen un roop die to: Alltied<br />
goode Fahrt un ahoi Kommodore Fehrs.<br />
Din oole Fründ, Köllech und Wechgefährte<br />
Peter Schoop.“ Im Anschluss an<br />
die öffentliche Festveranstaltung lud der<br />
BDB-<strong>Landesverband</strong> zum Buffet ein.<br />
Das Ehepaar Fehrs – endlich mehr Zeit<br />
5
AKTUELL<br />
Frau Miksch, Vorstand BDB NRW, AIK-Präsident Ferdinant, H. Möller, Kiel Im Foyer<br />
BG Rendsburg, Kick und Frau, hinten Maas, Kiel, Bruhn, Kiel BG <strong>Schleswig</strong>, Plarre, Henningsen, Klatt, Börnsen-Buschke<br />
Mich. Fehrs, Geschäftsstelle, Jörg Faltin BG ECK, Vorstandsmitglied<br />
für Bezirksgruppen<br />
BG Itzehoe im Gespräch<br />
6<br />
H.P. Schoop, OH und H. Möller, Kiel<br />
Im Foyer, K. Frowein, BG Kiel, M. Petschner, BG Kiel<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
<strong>Landesverband</strong>stag – Mitgliederversammlung 2008<br />
Jüngster Landesvorstand bundesweit –<br />
diskutierfreudig und demokratisch<br />
Die Mitgliederversammlung begann<br />
am Nachmittag mit dem Bericht des Vorsitzenden,<br />
Wolfgang Fehrs, über die<br />
Arbeit der vergangenen zwei Jahre.<br />
Wichtigste Themen waren die Novellierung<br />
der LBO, der HOAI sowie die<br />
Hochschulpolitik.<br />
Hinrich Möller, Vorstandsmitglied<br />
für die Verbindung zur<br />
AIK, berichtete über das Bestreben der<br />
AIK, einen Kooperationsvertrag mit der<br />
FH Lübeck zu schließen. Er sehe die Meinung<br />
des BDB über Bachelor- und Masterabschlüsse<br />
kritisch: „Der BDB muss<br />
sich mit den Gegebenheiten abfinden<br />
und es sich zur Aufgabe machen, die<br />
Absolventen zu unterstützen, ihren Weg<br />
zu finden. Das Bildungswerk ist bestens<br />
geeignet, die Studenten entsprechend zu<br />
fördern“, sagte er.<br />
Nach wie vor bemängelte Möller den<br />
stockenden Informationsfluss im BDB. Es<br />
müssten sich Gremien treffen und Ziele<br />
ausarbeiten, um neue Motivationen zu<br />
schaffen. Die Bezirksgruppenvorsitzenden<br />
stünden sonst allein auf weiter Flur,<br />
dies könne nicht funktionieren. Auch halte<br />
er es nicht für sinnvoll, dass eine Arbeitsgruppe<br />
der Kammer parallel zur Arbeitsgruppe<br />
des BDB an der Novellierung<br />
der LBO arbeite. Er stellte die Frage, warum<br />
diese Gruppen nicht gemeinsam tagen<br />
könnten.<br />
Sven Steffen, Treuhänder des<br />
BDB-Bildungswerkes, berichtete<br />
über die finanziellen Möglichkeiten des<br />
Bildungswerkes. Er wünschte sich Anregungen<br />
für interessante Themen und<br />
gute Referenten. Den Berichten und Ehrungen<br />
für Vorstandsmitglieder, die auf<br />
eigenen Wunsch ausschieden, folgten<br />
die Wahlen. Bei Interesse kann das Protokoll<br />
der Sitzung beim <strong>Landesverband</strong><br />
angefordert werden.<br />
Der neue Landesvorsitzende, Jorn<br />
Kick, schloss den <strong>Landesverband</strong>stag mit<br />
einem Dank an die Redner, insbesondere<br />
an Hans-Peter Schoop und Georg<br />
Wagner. Er dankte Wolfgang Fehrs, der<br />
für seinen jahrelangen Einsatz den Titel<br />
„Ehrenvorsitzender des BDB“ verliehen<br />
bekam, für die Unterstützung und die<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
AKTUELL<br />
gute Vorbereitung des Tages. Kick kündigte Veränderungen bezüglich der Kommunikation<br />
an. Der neue Vorstand wolle diskutierfreudiger und demokratischer arbeiten.<br />
RED/KB<br />
Wahlergebnisse:<br />
1. Landesvorsitzender: Dipl.-Ing. Jorn Kick, freisch. Architekt, Rendsburg<br />
2. Landesvorsitzender: Dipl.-Ing. Markus Fehrs, freisch. Architekt, Neumünster<br />
Vorstandsmitglied<br />
für Finanzen: Dipl. Ing. Michael Bruhn, berat. Ingenieur, Kiel<br />
für Architekten: Dipl.-Ing. Kai Lorenzen-Silbernagel,<br />
freisch. Architekt, <strong>Schleswig</strong><br />
für Ingenieure: Dipl.-Ing. Matthias Klatt, berat. Ingenieur, Fahrdorf<br />
für Organisation und<br />
Bezirksgruppen: Dipl.-Ing. Hans-Peter Schoop, Architekt, Beamter i. R.,<br />
Eutin<br />
Stellvertreter: Dipl.-Ing. Jörg Faltin, freisch. Architekt, Eckernförde<br />
für Ausbildung und<br />
Studenten: Dipl.-Ing. Ralph Westermann, berat. Ingenieur,<br />
Eckernförde<br />
Landesfachreferenten<br />
für Architekten: Kai Lorenzen-Silbernagel<br />
Vertreter: Markus Fehrs<br />
für Ingenieure: Matthias Klatt<br />
Vertreter: Ralph Westermann<br />
für Unternehmer: Dipl.-Ing. Bernd Heuchert, Unternehmer, Neumünster<br />
Vertreter: Dipl.-Ing. Kurt Börnsen-Buschke, Unternehmer, <strong>Schleswig</strong><br />
für Ausbildung und<br />
Studenten: Ralph Westermann<br />
Vertreter: Dipl.-Ing. Ulrich Gunkel, freisch. Architekt, Lübeck<br />
Treuhänder des<br />
Bildungswerkes: Dipl.-Ing. Sven Steffen, angest. Architekt, Kiel<br />
Öffentlichkeitsarbeit: Dipl.-Design. Kirsten Breindl, Architektin, Schwentinental<br />
Auslandsarbeit: Kirsten Breindl<br />
Landesstudentensprecherin:<br />
Dipl.-Ing. Juliane Bendin, Lübeck<br />
Kassenprüfer: Dipl.-Ing. Einar Rasmussen, angest. Architekt, Flensburg<br />
Dipl.-Ing. Sven König,<br />
Stellvertreter: Dipl.-Ing. Hans-Martin Fäller, Architekt, NMS<br />
Bruhn, Westermann, Kick, Klatt, M. Fehrs, Lorenzen-Silbernagel, Faltin,<br />
Ehrenvorsitzender W. Fehrs<br />
7
TERMINE<br />
BDB-Bezirksgruppen <strong>Schleswig</strong>-Holstein 2008<br />
Zeit/Ort Thema Referent/Sonstiges Veranstalter<br />
September 2008<br />
02. September Monatlicher Klönschnack Näheres bei BG erfragen BG Rendsburg<br />
Schützenheim<br />
Westerrönnfeld<br />
0 43 31/5 52 57<br />
03. September 2008 BDB Stammtisch Näheres bei BG erfragen BG Eckernförde<br />
fortlaufend jeden 1. Mittwoch/Monat 0 43 51/8 27 86<br />
06. und 07. September Exkursion nach Stralsund Näheres bei BG erfragen BG Neumünster/Segeberg<br />
0 43 21/28 09 81<br />
12. bis 14. September Exkursion nach Hamburg Näheres bei BG erfragen BG <strong>Schleswig</strong><br />
Airbus-Werk, Hafencity, BG Flensburg/Nordfriesland<br />
Abendprogramm 0 46 21/5 16 35<br />
September Besichtigung Näheres bei BG erfragen BG Itzehoe<br />
Plöner Schlosses 0 48 21/4 31 00<br />
Oktober 2008<br />
06. Oktober 2008, 19.00 Uhr Fachvortrag mit Gästen Dipl. Ing. BDB. Uwe Kastner BG Neumünster/Segeberg<br />
Hotel Harmonie, Kieler Str. 68 DIN 18599, Gebäude energetisch Fa. Rockwoll<br />
Neumünster berechnen, bilanzieren u. bewerten<br />
09. Oktober 2008, 16.15 Uhr Werkbericht Umbau „Deutsche Bank“ Architekt Bernhardt Riecken BG Kiel<br />
Eingang Deutsche Bank Besichtigung der Münzsammlung,<br />
Kiel, Rathausplatz 1 Vortrag Geschichte des Geldes Herr Domke 0 43 21/5 16 63<br />
12. Oktober 2008 Exkursion mit BDB Flensburg BG <strong>Schleswig</strong><br />
Baukultur in Flensburg näheres in BG erfragen<br />
31. Oktober 2008, 19.00 Uhr Skat und Kniffeln BG Neumünster/Segeberg<br />
Hotel Harmonie<br />
November 2008<br />
12. November 2008 Stammtischrunde auch für Gäste<br />
näheres bei BG erfragen<br />
BG <strong>Schleswig</strong><br />
Dezember 2008<br />
05.Dezember 2008, 19.30 Uhr<br />
Gaststätte Harmonie<br />
Kieler Str. 68<br />
Grünkohlessen BG Neumünster/Segeberg<br />
12. Dezember 2008 Jahresausklang Näheres bei BG erfragen BG <strong>Schleswig</strong><br />
Januar 2009<br />
Januar 2009, 19.30 Uhr Jahreshauptversammlung BG Neumünster/<br />
„Harmonie“<br />
Kieler Str. 68, Neumünster<br />
BG Kreis Segeberg<br />
Sonstige Termine<br />
09. September 2008, 16.30 Uhr Stadtrundgang „Das moderne Kiel“ Katrin Seiler-Kroll Kieler Stadtmuseum<br />
Treffpunkt: Bahnhof Kiel<br />
Kaisertreppe<br />
bis 02. November 2008 Ausstellung „Das moderne Kiel“ Kieler Stadtmuseum<br />
Stadtmuseum Stadtidee und Wirklichkeit 1900 - 1972<br />
Warleberger Hof<br />
19. Oktober 2008 RUSSIA NOW I Modernes Russland Rahmenprogramm Wenzel-Habalik-Museum<br />
Wenzel Hablick Museum Architektur und Design der Gegenwart 04821/888 60 20<br />
Reichenstr. 21., Itzehoe<br />
BDB Bildungswerk<br />
Das gesamte Programm ist im Internet unter www.baumeister.de zu finden.<br />
Fortbildung der AIK<br />
Gesamtes Fortbildungsprogramm ist im Internet unter www.aik-sh.de zu finden.<br />
8<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
Ein traditioneller Treffpunkt für viele<br />
BDB Mitglieder und Gäste ist der <strong>Baumeister</strong>tag<br />
während der NordBau. Er<br />
startet in diesem Jahr mit der Auftaktveranstaltung<br />
des Bauministers. Lothar Hay,<br />
Innenminister des Landes <strong>Schleswig</strong>-Holstein,<br />
wird vor den Gästen des BDB sowie<br />
denen der GmSH zum Baugeschehen<br />
im Lande sprechen.<br />
Der <strong>Baumeister</strong>tag ist für viele Kolleginnen<br />
und Kollegen ein fester Termin im<br />
Kalender. Sie nutzen den Tag um die interessanten<br />
Fachvorträge zu hören, die<br />
Ausstellung zu besichtigen, Kontakte zu<br />
knüpfen und nicht zuletzt um sich mit<br />
Anderen zum Gedankenaustausch zu<br />
treffen.<br />
Nicht erst seit dem starken Ansteigen<br />
der Energiekosten stellt sich für den<br />
Wohnungs- und Gewerbebau die Frage<br />
nach einer Alternative zu Öl und Gas.<br />
Schon heute gilt die Nutzung erneuerbarer<br />
Energien als einzige wirtschaftlich effiziente<br />
und nachhaltige Möglichkeit,<br />
große Gebäudeeinheiten mit Strom und<br />
Wärme zu versorgen. Folglich bezieht<br />
die heutige Architektur die veränderten<br />
Bedürfnisse mit in ihre Gestaltung ein.<br />
Zudem haben sich die erneuerbaren<br />
Energien besonders in Deutschland zu<br />
einem erheblichen Wirtschaftsfaktor ent-<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
11. - 16. September<br />
in Neumünster<br />
Traditioneller Treffpunkt<br />
Der BDB-<strong>Baumeister</strong>tag<br />
startet mit Auftaktveranstaltung<br />
des Bauministers<br />
In diesem Jahr steht die Fachtagung<br />
unter dem Motto: Erneuerbare Energien<br />
– Planung und Realisierung. Prof. Dr.-<br />
Ing. Erwin Strähle, FH Lübeck, wird über<br />
die Unterschiede der EnEV 2008, 2009<br />
und 2012 berichten, Prof. Dipl.-Ing. Georg<br />
Conradi, FH Lübeck, stellt die Verwendung<br />
erneuerbarer Energien und<br />
nachwachsender Baustoffe in der Baugestaltung<br />
vor. Kai Lippert, EWS-Handewitt,<br />
zeigt Ihnen Fallbeispiele zur Verwendung<br />
erneuerbarer Energien im<br />
Wohnungs- und Geschäftsbau. Um Ihr<br />
Interesse für das Thema zu wecken gibt<br />
Ihnen Kai Lippert eine kurze Einführung<br />
in seinen Vortrag. Wir laden Sie zu unserer<br />
Fachtagung herzlich ein.<br />
RED/KB<br />
Einführung zum Impulsreferat<br />
Neue Energien im<br />
Wohnungs- und Gewerbebau<br />
Definition naheliegender Anwendungsbereiche<br />
anhand von Fallbeispielen<br />
wickelt. Davon profitiert in erster Linie<br />
der Mittelstand. Der Arbeitsplatzmotor<br />
erneuerbare Energien wirkt sich hier seit<br />
Jahren positiv aus – nicht nur im Handel<br />
und im verarbeitenden Handwerk, sondern<br />
auch in Planungsbüros, so dass der<br />
Ausbau der Branche weiterhin sichergestellt<br />
ist.<br />
Zukünftig spielen neue ganzheitliche<br />
Energiekonzepte beim Bauen und Wohnen<br />
eine entscheidende Rolle. Dazu<br />
gehören Energieeinsparung, Energieeffizienz<br />
und erneuerbare Energien (die<br />
drei E’s). Nach der Planung müssen sich<br />
NORDBAU 2008<br />
<strong>Bund</strong> Deutscher <strong>Baumeister</strong><br />
Architekten und Ingenieure e. V.<br />
<strong>Landesverband</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
laden herzlich ein zum<br />
TAG DER BAUMEISTER<br />
„Erneuerbare Energien –<br />
Planung & Realisierung“<br />
einer Fachtagung auf der<br />
NordBAU 2008<br />
Freitag, 12. September 2008<br />
Neumünster, Holstenhallen<br />
Kongresszentrum<br />
09.30 Uhr Auftaktveranstaltung<br />
des Bauministers (Raum 2-6)<br />
Lothar Hay, Innenminister<br />
des Landes <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
10.15 Uhr Tag der <strong>Baumeister</strong><br />
(Raum 4-6)<br />
10.45 Uhr Grußworte<br />
• Dipl.-Ing. Jorn Kick,<br />
Vorsitzender des BDB <strong>Landesverband</strong>es<br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
• Friedrich-Wilhelm Strohdiek,<br />
Stadtpräsident der Stadt Neumünster<br />
• Dipl.-Ing. Harald Peter Hartmann,<br />
Erster Vizepräsident der AIK <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holstein<br />
11.15 Uhr<br />
Neue Energien im<br />
Wohnungs- und Gewerbebau,<br />
Fallbeispiele<br />
Kai Lippert, EWS-Handewitt,<br />
Regionalsprecher des BSI<br />
EnEV 2008, EnEV 2009,<br />
EnEV 2012<br />
Prof. Dr.-Ing. Erwin Strähle,<br />
Fachhochschule Lübeck<br />
Erneuerbare Energien und<br />
nachwachsende Rohstoffe<br />
in der Baugestaltung<br />
Prof. Dipl.-Ing. Georg Conradi,<br />
Fachhochschule Lübeck<br />
13.30 Uhr Die Ausstellungsleitung<br />
lädt zu einem zünftigen Erbseneintopf<br />
ein (Messerestaurant Halle1/Empore)<br />
anschließend<br />
Besuch der NordBAU<br />
9
NORDBAU 2008<br />
10<br />
Mittelmannswerft – Solardach<br />
„Schwarzer Adler“ Servaus,<br />
Balkonbrüstungen zur<br />
Energiegewinnung<br />
Solardach<br />
Dachdecker, Heizungsbauer sowie sämtliche<br />
anderen Gewerke, die am Baugewerbe<br />
beteiligt sind, auf die neue Technologie<br />
einstellen und Hand in Hand<br />
zusammenarbeiten.<br />
Schwerpunktmäßig geht es in diesem<br />
Vortrag um die Anwendung und den<br />
Ausbau der erneuerbaren Energien. Einerseits<br />
werden die Auswirkungen des<br />
ab dem 01. Januar 2009 geltenden Erneuerbare-Energien-Wärmegesetztes<br />
(EEWärmeG) thematisiert.<br />
In diesem Zusammenhang ist vor allem<br />
die Kombination von Solarthermie und<br />
Holzpelletskessel im Wohnungsbau hervorzuheben.<br />
Andererseits soll der Unterschied<br />
zwischen einer direkten Finanzierung<br />
und dem Contracting erläutert<br />
werden. Dies betrifft sowohl den Einsatz<br />
erneuerbarer Energien im Neubau als<br />
auch im Gebäudebestand. Hinzu kommt<br />
die Photovoltaik als rentables und modernes<br />
Gestaltungselement.<br />
Kai Lippert, EWS-Handewitt<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
Die NordBau 2008 – eine der größten<br />
Baufachmessen Nordeuropas – ist bereits<br />
seit Anfang des Jahres ausgebucht. Vom<br />
11. bis 16. September erwartet die Messestadt<br />
Neumünster zum 53. Mal rund<br />
900 Aussteller aus dem In- und Ausland.<br />
Mindestens 75.000 Besucher und Gäste<br />
werden wiederum auf 45.000 Quadratmeter<br />
Freigelände und 20.000 Quadratmeter<br />
Hallenfläche ein Füllhorn von<br />
Produkten, Neu- und Weiterentwicklungen<br />
sowie neueste Erkenntnissen aus<br />
Wissenschaft und Technik kennen lernen.<br />
Die NordBau erreicht Fachbesucher aus<br />
Norddeutschland und vielen nordeuropäischen<br />
Ländern, darunter Architekten,<br />
Planer sowie Investoren. Von daher ist<br />
sie für Hersteller und Händler von Baumaschinen,<br />
Kommunaltechnik und Baustoffen<br />
die ideale Plattform, um Geschäfte<br />
vorzubereiten und anzukurbeln.<br />
„Damit gilt der ‚Messe-Klassiker’ Norddeutschlands<br />
wieder einmal als ein Indikator<br />
der wirtschaftlichen Lage auf dem<br />
Bau. Die NordBau boomt, und die Anzahl<br />
der Aussteller sowie der zu erwartende<br />
Besucherandrang sind für uns auch<br />
ein Beweis dafür, dass insgesamt in diesem<br />
Jahr für die Bauwirtschaft, wenn<br />
auch territorial unterschiedlich, ein günstiger<br />
konjunktureller Verlauf zu erwarten<br />
ist“, betonte Dirk Iwersen, Geschäftsführer<br />
der Hallenbetriebe Neumünster GmbH.<br />
Energieeffizientes Bauen<br />
und Modernisieren<br />
Der Wohnungsbestand in Deutschland<br />
kann in der heutigen Form nicht als zukunftsfähig<br />
angesehen werden. Steigende<br />
Anforderungen an den Klimaschutz,<br />
massive demografische Veränderungen,<br />
eine Zunahme älterer Bevölkerungsschichten<br />
und die damit verbundenen sozialen<br />
Probleme mahnen die Bauverbände<br />
an. Außerdem werden immer mehr<br />
Lösungen gesucht, um den teilweise qualitativ<br />
schlechten Zustand von Nachkriegsbauten<br />
zu verbessern. Antworten,<br />
wie man energieeffizient bauen oder modernisieren<br />
kann, geben auf der NordBau<br />
die Aussteller der Baustoffindustrie. Zu<br />
NORDBAU 2008<br />
Nordbau – Neumünster 11. - 16. September 2008<br />
Der „Messe-Klassiker“ Norddeutschlands<br />
boomt und „brummt“<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
diesen brisanten Themen gibt ebenfalls<br />
die Innovationsstiftung <strong>Schleswig</strong> Holstein<br />
Auskunft. Beratung zu Bauen, Sanieren<br />
und Dämmen haben bereits Tradition an<br />
diesem Messestand.<br />
Zu „Wohnformen & Wohnträume“<br />
gehört ganz bestimmt auch das „Mehrgenerationenhaus“.<br />
Die breite Angebotspalette<br />
rund ums Bauen wird von Architekten,<br />
Planern und Wohnungsunternehmen<br />
besonders für Bauherren oder jene, die es<br />
einmal werden wollen, in zehn Hallen<br />
vorgestellt – kein Thema wird ausgespart.<br />
Eine Vielzahl von weiteren hochinteressanten<br />
Kongressen, darunter Klassiker<br />
wie „Bauen für die Umwelt“, das „Backstein<br />
Forum“ mit der Verleihung des Fritz-<br />
Höger-Preis 2008 für Backstein-Architektur<br />
oder das „Forum Zukunft Bauen“<br />
locken auch in diesem Jahr wieder viele<br />
Fachbesucher auf das Messegelände in<br />
Neumünster.<br />
Die NordBau als<br />
„Baustoff-Mekka“<br />
Ob Dachziegel oder Backstein, Baustoffe<br />
– insbesondere die Ziegel – haben seit jeher<br />
eine herausragende Bedeutung. Das wird<br />
auch in diesem Jahr auf der NordBau deutlich,<br />
die sich zunehmend als „Ziegel-Forum“<br />
versteht. Traditionell zeigt auch der<br />
Baustoff Holz während der Messetage sein<br />
breites Spektrum. Nicht nur in der Gemeinschaftshalle<br />
unter Leitung des Landesbeirats<br />
Forst- und Holzwirtschaft <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holstein wird das deutlich. Quer durch<br />
Hallen und auf dem Freigelände werden<br />
Fachleute und Besucher zum Thema Holzbau<br />
fündig. Dass Holz unter anderem bei<br />
der Wärmedämmung Punkte gesammelt<br />
hat, zeigen zahlreiche Aussteller auf ihren<br />
Messeständen. Die besonderen energetischen<br />
Eigenschaften und technischen<br />
Möglichkeiten lassen dieses Material für<br />
Architekten und Planer und nicht zuletzt für<br />
Bauherren immer interessanter werden.<br />
Detlef Schäfer<br />
Kongresse und<br />
Sonderschauen<br />
Ergänzt wird die Ausstellung durch<br />
zahlreiche Kongresse und Sonderschauen.<br />
Die ausführlichen Programme finden<br />
Sie unter www.nordbau.de,<br />
unter Tel.: + 49 (0) 43 21 / 91 01 90<br />
oder unter messeleitung@nordbau.de<br />
Neumünster - Messegelände Holstenhallen<br />
11. - 16. Sept. 2008<br />
Donnerstag – Dienstag 9.00 – 18.00 Uhr<br />
Sonderthemen:<br />
���Wohnformen & Wohnträume<br />
energieeffizient bauen und renovieren<br />
���Bauen für die Umwelt<br />
Baumaschinen & Technik<br />
Info-Tel.04321-910 190<br />
oder im Internet unter www.nordbau.de<br />
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11
NORDBAU/BAUSANIERUNG<br />
Trockene Keller in Cuxhaven<br />
Cuxhaven, direkt an der Nordsee im<br />
Mündungsbereich von Elbe und Weser<br />
gelegen, ist eine lebendige Hafenstadt<br />
von internationaler Bedeutung.<br />
Als Wohnort bietet die von Stränden<br />
und hübscher Landschaft umgebene<br />
Kleinstadt viele Reize. Dass sie nur knapp<br />
über dem Meeresspiegel liegt, birgt allerdings<br />
für Hausverwalter, Vermieter und<br />
Einwohner auch Herausforderungen.<br />
„Der Grundwasserspiegel ist hier stellenweise<br />
recht hoch“, sagt Detlef Dettmers,<br />
Fachbereichsleiter Technik der Siedlungsgesellschaft<br />
Cuxhaven. „Die<br />
Siedlung“ wie diese sich auch nennt, ist<br />
ein städtisches Unternehmen, das rund<br />
3.800 Wohnungen besitzt und noch etwa<br />
700 weitere verwaltet. Bei ein paar Altbauten<br />
verzeichnete die Gesellschaft wegen<br />
der Grundwasserproblematik feuchte<br />
Kellerräume – ein Leiden, das allerdings<br />
auch andernorts bei älteren Häusern<br />
recht verbreitet ist.<br />
Für Detlef Dettmers hat die Diagnose<br />
„aufsteigende Mauerfeuchtigkeit“ aber<br />
mittlerweile den anfänglichen Schrecken<br />
verloren, denn er verbindet dies nicht<br />
mehr zwangsläufig mit aufwendigen Erdarbeiten<br />
oder kostspieligen Wandinjektionen.<br />
Denn mit dem Mauerentfeuchtungssystem<br />
„Hydropol“ der Firma BauSanierungsSysteme<br />
gibt es einen innovativen<br />
sowie wesentlich preiswerteren und einfacheren<br />
Weg, um ans Ziel zu kommen. Bei<br />
seinen Recherchen war Detlef Dettmers<br />
12<br />
auf den Apparat gestoßen und hatte seine<br />
Geschäftsführung hierauf aufmerksam<br />
gemacht.<br />
Hydropol, so groß wie ein Schuhkarton,<br />
vertreibt die Nässe per Elektro-Osmose<br />
nachhaltig mit schwachen, genau<br />
abgestimmten Funksignalen aus dem<br />
Mauerwerk. Möglich ist dies auf Grund<br />
der physikalischen Eigenschaften des<br />
Wassers.<br />
Das System Hydropol wird an eine<br />
Steckdose angeschlossen, benötigt aber<br />
nur sehr wenig Strom, der mit kaum mehr<br />
als 10 Euro pro Jahr zu Buche schlägt. Mit<br />
dieser geringen Energiezufuhr legt das<br />
Gerät nach und nach die Wände trocken,<br />
meist im Zeitraum von zwölf Monaten.<br />
Manchmal dauert es etwas länger.<br />
Der Geschäftsführer der „Siedlung“, Erich<br />
Schruff, war von Dettmers Vorschlag<br />
angetan. Im November 2005 beschloss<br />
man, in den Häusern Rathausstraße 23<br />
bis 25 sowie 27, 29 und 31 jeweils ein<br />
Hydropol-System einbauen zu lassen. Die<br />
Kostenersparnis gegenüber anderen<br />
Maßnahmen betrug rund 125.000 Euro.<br />
Ein Risiko bestand nicht: Die Firma BSS<br />
gewährt zehn Jahre Garantie.<br />
Mittlerweile hat sie mit der „Siedlung“<br />
einen zufriedenen Kunden mehr: „Die<br />
Keller sind inzwischen abgetrocknet“,<br />
freut sich Detlef Dettmers. Dies bestätigte<br />
auch Mieterin Anna Bartel-Kunz: „Es<br />
riecht hier unten gar nicht mehr unangenehm“,<br />
stellte sie unlängst fest.<br />
Ähnliche Erfahrungen haben mit Hydropol<br />
schon Tausende Eigentümer privater<br />
und öffentlicher Gebäude gesammelt.<br />
Auf der Homepage www.hydropol.de<br />
kann man Berichte weiterer Referenzkunden<br />
nachlesen.<br />
Die Firma BSS installiert das Gerät<br />
übrigens nur nach eingehender Prüfung<br />
vor Ort. Denn die Monteure wollen sicher<br />
gehen, dass nicht etwa eine undichte Leitung<br />
oder eine defekte Dachrinne Ursache<br />
für die Mauerfeuchtigkeit ist. Zum Service<br />
gehört außerdem mindestens eine Nachmessung.<br />
(Quelle: BSS BauSanierungsSysteme GmbH)<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
Presseinformation<br />
Finanzwelt erschüttert!<br />
Banken in der Krise!<br />
Hypotheken nicht gesichert!<br />
Beinahe täglich sind diese Schlagzeilen zu lesen. Eine<br />
solide Immobilienwertermittlung und ausgereifte Eigentumssicherungssysteme<br />
hingegen schützen das Eigentum<br />
an Grund und Boden und bilden somit die Basis<br />
für gesunde Volkswirtschaften.<br />
Auf der INTERGEO in Bremen, Weltleitmesse und<br />
Kongress für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement,<br />
bilden die aktuellen Themen der Immobilienwertermittlung,<br />
die Fragen zur Neuausrichtung<br />
der <strong>deutsche</strong>n Bodenpolitik in einer sich wandelnden<br />
Gesellschaft und die moderne Entwicklung des<br />
Eigentumskatasters zu einem elementaren Baustein<br />
von E-Government einen klaren Schwerpunkt. Wer<br />
planen, bauen und neu ordnen will, benötigt genau<br />
diese Elemente als unverzichtbare Grundlagen. Dies<br />
gilt für Projektentwickler, kommunale Planer und Politiker<br />
ebenso wie für Grundeigentümer, Versicherer<br />
und Banken.<br />
Im Kongress der INTERGEO werden aktuelle Fragen<br />
zu diesen Themen diskutiert, entsprechende Methoden<br />
und Werkzeuge vorgestellt. Es werden Fragestellungen<br />
behandelt wie: „Welchen Einfluss hat der demografische<br />
Wandel auf die Immobilienwerte?“, „Wie<br />
wird sich die Neufassung der Wertermittlungsverordnung<br />
auswirken?“ und „Welchen Nutzen bringt der<br />
Grundstücksmarktbericht Deutschland?“. Die Fachmesse<br />
bietet ein breites Spektrum von Lösungsangeboten<br />
– Hard- und Software –, die sich mit Projekten des<br />
Immobilienmanagements, der Grundstücksbewertung<br />
und der planerischen Neuausrichtung unserer Umwelt<br />
auseinandersetzen. Kreative Aussteller und interessierte<br />
Fachbesucher sind das bestimmende und belebende<br />
Element des Marktplatzes INTERGEO.<br />
Die INTERGEO 2008 findet vom 30. September bis<br />
2. Oktober 2008 in Bremen statt. Weitere Informationen<br />
unter www.intergeo.de. Veranstalter der INTER-<br />
GEO ist der DVW e. V. – Deutscher Verein für Vermessungswesen.<br />
Pressekontakt:<br />
HINTE Marketing & Media GmbH<br />
Hannah Steffen<br />
Fon: +49 (0) 7 21 / 8 31 4 24- 4 60<br />
E-Mail: hsteffen@hinte-marketing.de<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
13
PLÄTZE ZUM LEBEN<br />
Plätze in Kiel<br />
Vorschläge zur Stadtgestaltung<br />
in der Landeshauptstadt<br />
Als Platz bezeichnet man eine innerstädtische,<br />
meistens allseitig durch Gebäude<br />
umbaute Fläche, deren öffentlicher<br />
Charakter und zentrale Lage häufig<br />
den Ausschlag gaben, hier die wichtigsten<br />
öffentlichen Gebäude zu errichten<br />
und diese architektonisch besonders aufwendig<br />
zu gestalten. Der Begriff weist<br />
zugleich auf die Funktion hin, Platz =<br />
Raum für verschiedenste Funktionen mit<br />
rasch wechselnder Abfolge zu sein:<br />
frühmorgens Markt, mittags eine Demo<br />
oder Hochzeitsgesellschaft vor der Kirche,<br />
nachmittags ein Platzkonzert,<br />
abends Übertragung eines Fußballspieles<br />
auf einer Großleinwand, ganztags<br />
Caféterrassen, Treffpunkt der Flaneure<br />
und Touristen, Informations- und Klatschbörse.<br />
Das ganze Spektrum quirligen<br />
städtischen Lebens macht den Erfolg in<br />
der Annahme eines Platzes durch die<br />
Stadtbewohner und ihre Gäste aus. Wo<br />
trifft man sich: Am Marktplatz, wo sonst?<br />
So war es, und so stellen wir uns einen<br />
Platz vor.<br />
Nun hat sich in den letzten Jahrzehnten<br />
vieles geändert. Straßen und Plätze<br />
sind zunächst vom Verkehr „aufgefressen“,<br />
später wieder zurück erobert und<br />
14<br />
in Fußgängerbereiche einbezogen worden.<br />
In vielen Fällen ist es aber nicht gelungen,<br />
den Plätzen die ursprüngliche<br />
zentrale Bedeutung im städtischen Leben<br />
Abb. 2 – Berliner Platz<br />
Abb. 1 – Alter Markt<br />
zurückzugeben. Das hat sicher viele<br />
Gründe wie die Übernahme des Informationsaustausches<br />
durch andere Medien<br />
oder die Entvölkerung der Innenstädte,<br />
wo fast niemand mehr wohnt, der<br />
„mal so eben“ den Platz als „erweiterte<br />
Wohnstube“ nutzt. Das Übergewicht des<br />
Einzelhandels hat die Stadtzentren veröden<br />
lassen, auch eine Verlängerung der<br />
Ladenöffnungszeiten wird daran nichts<br />
grundsätzlich ändern. Gestalterisch ist<br />
häufig mit besten Absichten zu viel Aufwand<br />
(„overstyling“) getrieben worden,<br />
was das Besondere des Platzes, Raum<br />
für vieles – auch Unvorhersehbares, Provokantes<br />
und Ärgerliches – zu sein, erheblich<br />
einschränkt. Durch Stadtmanager<br />
ebenso gut gemeinte, lautstarke<br />
Events bewirken kurzzeitig Aufsehen,<br />
langfristig aber das Gegenteil, denn<br />
dem letzten lärmresistenten Bürger wird<br />
das Wohnen in der Stadt und am Platz<br />
verleidet.<br />
In Kiel unterscheidet sich die Situation<br />
von der anderer Städte insofern, dass<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
das Bürgertum weniger als anderswo<br />
den Platz als Bühne bürgerlichen Selbstbewusstseins<br />
benötigte und deshalb<br />
auch nicht architektonisch besonders gestaltete.<br />
Auch sind die Tage, an denen<br />
man sich gern und freiwillig auf einem<br />
Platz aufhält, eher seltener als in Italien<br />
oder Süddeutschland.<br />
Ein inniges Verhältnis zu Natur und<br />
Landschaft lässt die Kieler lieber in die<br />
Umgebung ausströmen als in die steinerne<br />
Innenstadt. Dieses und anderes hat<br />
dazu beigetragen, dass es in Kiel keine<br />
wirkliche Kultur der Platzgestaltung oder<br />
aus der Geschichte abzuleitende und in<br />
der Tradition fest verankerte Vorstellungen<br />
gibt, wie ein Platz angemessen zu<br />
gestalten sei. Das Fehlen eines sicheren<br />
Gespürs für die dem Ort angemessene<br />
Gestaltung hat in den letzten Jahrzehnten<br />
immer wieder neue Ansätze zur Gestaltung<br />
hervorgebracht, die intelligent<br />
und für sich genommen interessant und<br />
gut „gemacht“ sind, die Grundvoraussetzung<br />
eines „erfolgreichen Platzes“,<br />
Raum für Vieles und Viele zu sein, aber<br />
nicht erfüllen: Der Europaplatz mit seinen<br />
Bodenwellen ist landschaftsbezogen<br />
und thematisiert den die Stadt durchziehenden<br />
Moränenhang, ist aber für fast<br />
jede andere Nutzung unbrauchbar; der<br />
sehr sorgfältig gestaltete Asmus-Bremer-<br />
Platz erschwert durch seine geschwungenen<br />
Stufen das diagonale Überqueren;<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
Abb. 3 – Berliner Platz<br />
der Alte Markt in der Innenstadt knüpft<br />
an die historische Gestalt mit Rathaus<br />
und Persianischen Häusern an, engt jedoch<br />
den Raum für andere Nutzungen<br />
ein und hat durch die Tieferlegung den<br />
unabdingbaren Zusammenhang mit den<br />
umgebenden Straßen verloren. Neuerdings<br />
ist Bebauug, die wegen ihrer<br />
„Qualität und Besonderheit in der Bun-<br />
PLÄTZE ZUM LEBEN<br />
desrepublik ihresgleichen sucht“ (Astrid<br />
Hansen) in den Focus der denkmalpflegerischer<br />
Überlegungen geraten.<br />
Funktional wie gestalterisch überzeugend<br />
ist dagegen der Holstenplatz, dessen<br />
große Bäume und Baumringe an den<br />
früheren Parkplatz der 1950er Jahre erinnert.<br />
Wechselnde Nutzungen wie Gastronomie,<br />
Spielplatz (Beachball,<br />
Kunsteislauf), Weihnachtsmarkt u. a. zeigen,<br />
dass der Platz gut und angemessen<br />
ist. Die großen Bäume, die unprätentiöse<br />
Pflasterung mit Ziegeln und der Verzicht<br />
auf niedliche Details geben dem Platz eine<br />
angenehme Atmosphäre sogar dann,<br />
wenn dort nichts los ist. Auch der Bootshafen<br />
kann überzeugen, weil er keine<br />
Verhaltensweisen erzwingt. Gelegentlich<br />
hört man Kritik, es fehle das Grün, was<br />
aber dem Charakter des Stadtraumes<br />
widerspräche. Zusammen mit dem<br />
wechselnden Hintergrund, den Werftanlagen<br />
auf dem Ostufer bzw. den am<br />
Schwedenkai liegenden Fähren, bietet<br />
sich ein Stadtbild von ausgeprägter zeichenhafter<br />
Kraft. Was dem Platz fehlt, ist<br />
die unmittelbare Anbindung an den Sartorikai.<br />
Ein faszinierender Platz ist auch<br />
der abgrundtief hässliche Exer, eine<br />
rechteckige, durch ein Karree von Kastanien<br />
umstellte, asphaltierte und nicht als<br />
Stadtplatz, sondern zum Exerzieren angelegte<br />
Fläche. Der Exer bietet aber<br />
Platz für den populärsten Markt in der<br />
Abb. 4 – Berliner Platz<br />
15
PLÄTZE ZUM LEBEN<br />
16<br />
Abb. 5 – Exer<br />
Abb. 6 – Exer in Richtung Nord-West mit Markthalle<br />
Abb. 7<br />
Stadt, ab Nachmittag dient er als Parkplatz,<br />
die Ostseehalle wäre ohne den<br />
Platz nicht funktionsfähig, Großveranstaltungen<br />
sind eigentlich nur hier möglich.<br />
Zu ergänzen sind diese Hinweise<br />
noch um den Rathausplatz als repräsentativer<br />
Architekturplatz (gut nutzbar für<br />
Groß-veranstaltungen wie die glücklicherweise<br />
regelmäßigen Jubelfeiern für<br />
den THW oder anlässlich der Kieler Woche)<br />
und der Vinetaplatz in Gaarden. Im<br />
Großen und Ganzen ist aber ein<br />
kohärenter Zusammenhang der Plätze,<br />
der dazu beitragen könnte, die Identität<br />
der Stadt zu stärken, nur schwer (besser:<br />
nicht) zu erkennen. Aber: Es gibt erhebliche,<br />
bisher nicht oder unzureichend genutzte<br />
Potenziale!<br />
Im Zusammenhang mit der Rahmenplanung<br />
für die Innenstadt habe ich im<br />
Frühjahr ein paar Gestaltungsvorschläge<br />
öffentlich vorgestellt, die bestenfalls Skizzen<br />
und Diskussionsstoff für die Entwicklung<br />
der Innenstadt sein können und<br />
wollen, ich hoffe, damit neue Idee freisetzen<br />
zu helfen, nicht mehr und nicht<br />
weniger!<br />
Alter Markt: Zurzeit besteht kein<br />
Handlungsbedarf, langfristig sollte aber<br />
auf eine Freilegung des Platzes hingewirkt<br />
werden. Die ehemals vorhandene<br />
Trennung von Marktplatz und Kirche<br />
durch die Persianischen Häuser, an die<br />
auch schon die Gestaltung der 1970er<br />
Jahre anknüpft, sollte durch eine bescheidene,<br />
niedrige Architektur mit einer<br />
Pergola und einem Café thematisiert<br />
werden. Die vorhandenen Gewölbe des<br />
ehem. Rathauses sind in die Gestaltung<br />
einzubeziehen, der ehem. Kirchhof als<br />
ruhiger Freiraum zu begrünen. (Abb. 1)<br />
Berliner Platz: Die bisherigen<br />
Bemühungen um die Ausbildung eines<br />
geschlossenen Stadtplatzes berücksichtigen<br />
nicht die besondere Bedeutung der<br />
Holstenbrücke als Scharnier zwischen<br />
den stadtbildprägenden, sich keilförmig<br />
zum Kleinen Kiel bzw. zur Förde öffnenden<br />
Freiräumen und der Holstenstraße<br />
als funktional bedeutender Straßenachse<br />
vom Bahnhof zum Schloss. Die Verbindung<br />
der Wasserflächen sollte durch ein<br />
Fleet wieder hergestellt, die Scharnierfunktion<br />
durch eine baldachinartige Architektur<br />
betont werden (Vorbilder in<br />
Straßburg und Barcelona!). (Abb. 2-4)<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
Exer: Die Multifunktionalität des Platzes<br />
ist beizubehalten. Schon früher entwickelte<br />
Pläne für eine Markthalle entlang<br />
dem Knooper Weg oder die Anlage<br />
einer Tiefgarage sollten wieder aus der<br />
Schublade geholt werden. Wünschenswert<br />
sind stärker ausgeprägte Raumkanten<br />
am Knooper Weg und an der Ostseehalle.<br />
(Abb. 5-6)<br />
Schlossplatz: Die Neugestaltung des<br />
heutigen „Unraums“ hängt von stadtstrukturell<br />
wichtigen Entscheidungen ab<br />
wie Nutzung des Schlosses und Umgang<br />
mit der Eggerstedtstraße. Mein Vorschlag:<br />
Publikum anziehende Nutzung<br />
des Schlosses = Konzertsaal + Historisches<br />
Zentrum unter Beibehaltung der bestehenden<br />
Gebäude einschließlich der<br />
den Raum begrenzenden Landeshalle.<br />
Die Verengung der Eggerstadtstraße und<br />
deren Nutzung als ÖPNV-Trasse, würde<br />
es ermöglichen, hier einen zentralen ÖP-<br />
NV-Haltepunkt zur Belebung der nördlichen<br />
Altstadt einzurichten. (Abb. 7+8)<br />
Alte Feuerwache: Einen aktuellen<br />
Anlass gibt es, über einen kleinen noch<br />
nicht vorhandenen Platz nachzudenken.<br />
Hinter dem Warleberger Hof haben sich<br />
Reste der mittelalterlichen Stadtmauer er-<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
halten, die es verdienen, freigelegt, konserviert<br />
und als sichtbares und buchstäblich<br />
begreifbares Geschichtsdokument in<br />
die Neugestaltung des Bereiches einbezogen<br />
zu werden. Eine kürzliche Wettbewerbsentscheidung<br />
zeichnete einen<br />
Abb. 9 – Warleberger Hof mit mittelalterlicher Stadtmauer<br />
PLÄTZE ZUM LEBEN<br />
Abb. 8 – Schloss<br />
Entwurf mit dem Ersten Preis aus, der die<br />
Mauerreste in den Keller einer Tiefgarage<br />
verbannt und damit dem Vergessen<br />
preisgibt. Ich hoffe sehr, dass die Weiterbearbeitung<br />
eine stärkere Berücksichtigung<br />
dieses einmaligen Denkmals Kieler<br />
Stadtgeschichte bringt. Die Skizze<br />
zeigt eine Möglichkeit, wie die Reste der<br />
Mauer und die stadtseitig mit Feldsteinen<br />
befestigte Mauergasse als kleiner vertiefter<br />
Platz mit Sitzstufen ausgebildet werden<br />
könnten. Der „Platz“ ist als Verknüpfungspunkt<br />
von Wegen zum Klosterhof,<br />
zum Ratsdienergarten und zur Dänischen<br />
Straße auszubilden, ohne das<br />
städtebauliche Konzept der preisgekrönten<br />
Arbeit grundsätzlich auf den Kopf zu<br />
stellen. (Abb. 9)<br />
Diese wenigen Hinweise sollen zeigen,<br />
dass die Gestaltung der Innenstadt von<br />
Kiel noch große Potenziale bietet, die<br />
stadträumlichen Qualitäten zu stärken.<br />
Dazu braucht es aber einen langen<br />
Atem und vor allem den kommunalpolitischen<br />
Willens, sicher auch Geld, das<br />
stets knapp ist, aber immer dann vorhanden,<br />
wenn auch der dazu Wille besteht,<br />
etwas zu bewegen. Die Plätze in<br />
Kiel haben es verdient, die Kieler und die<br />
Kielerinnen und ihre Gäste sowieso!<br />
Prof. Dieter Mehlhorn<br />
17
PLÄTZE ZUM LEBEN<br />
Allmende Wulfsdorf<br />
Zusammen Wohnen und Arbeiten<br />
am Stadtrand von Hamburg<br />
Im Jahr 1999 hatte der „Initiativkreis<br />
Gut Wulfsdorf“ die Idee, auf dem ehemaligen<br />
AZW, Ausbildungszentrum<br />
Wulfsdorf, ein Heim für schwer erziehbare<br />
Kinder, eine dörfliche Wohn-, Arbeits-<br />
und Lebensgemeinschaft zu realisieren.<br />
„Allmende“ im Ortsteil Wulfsdorf bei<br />
Ahrensburg (Nähe Hamburg–Volksdorf )<br />
hieß in alten Zeiten, die von einer Dorfgemeinde<br />
gemeinschaftlich genutzte<br />
Fläche – Felder, Wälder, Wege.<br />
Die neue Allmende baut bewusst eine<br />
Dorfgemeinschaft, in der verantwortliches<br />
Handeln im Sozialen, Ökologischen<br />
und Wirtschaftlichen zentrale<br />
Punkte sind.<br />
18<br />
Morgentau – Neubau,<br />
Arch. smf, Lübeck<br />
Grundstück und Wohnung werden<br />
durch die Bewohner zwar als Eigentum<br />
erworben, unterliegen aber bestimmten<br />
Auflagen.<br />
Sechs Jahre hat es gebraucht, bis die<br />
Dorfgemeinschaft in ihrer heutigen Form<br />
zusammen gewachsen ist.<br />
Umgebungsplan – Landschaftsplanung<br />
Planungsbüro WFP werkstatt freiräume + jansen<br />
Der Verein „Allmende Wulfsdorf“ mit<br />
dem Motto „leben.gemeinsam.natürlich“<br />
gründete sich 2002 und sucht bis heute<br />
nach weiteren Teilnehmern und Investoren<br />
für das Projekt. Der Verein fand professionelle<br />
Hilfe bei der conplan gmbH,<br />
Lübeck und im Bereich der Projektsteuerung<br />
bei den Architekten Gebr. Schmidt,<br />
Bad Segeberg.<br />
Entstanden ist in den letzten Jahren ein<br />
kleines ökologisches Dorf mit rund 300<br />
Menschen, die dort in den unterschiedlichsten<br />
Gebäuden auf einem 6,5 ha großen<br />
Areal wohnen, leben und arbeiten.<br />
Die Institution Netzwerk Nachbarschaft<br />
hat das Dorf „Allmende Wulfsdorf“<br />
mit dem Preis des Landessiegers<br />
2007 ausgezeichnet.<br />
Bei der Überplanung des Dorfes wurde<br />
die vorhandene Bausubstanz, unter<br />
anderem die vier Wohnheime sowie die<br />
Sporthalle, die Verwaltungsgebäude, die<br />
Kantine und die Werkstätten, als Basis<br />
zur Entwicklung mit angesetzt.<br />
Die Umnutzung und die Umgestaltung<br />
des Geländes und der vorhandenen<br />
Bausubstanz zu ihrer jetzigen Form hatten<br />
einen neuen B-Plan als Sondergebiet<br />
im Außenbereich als Grundlage.<br />
Die geforderte ausgewogene Mischung<br />
zwischen Wohnraum, sozialen<br />
Einrichtungen, Sport- und Spielstätten<br />
und landschaftlich gestalteten Freiräumen<br />
sowie einigen Neubauten wurde im<br />
B-Plan durch die Stadt Ahrensburg festgeschrieben.<br />
Das Gelände wurde autofrei realisiert,<br />
Stellplätze sind in ausreichender Anzahl<br />
am Rande entstanden. Nahverkehrsmittel<br />
sind in Form von Bus und Bahn unmittelbar<br />
in der Nähe vorhanden.<br />
Bedingung des Dorfes war es, ein gesamt<br />
ökologisches Konzept zu erarbeiten,<br />
dem sich alle Parteien anschließen<br />
mussten.<br />
Gemeinsam mit dem Büro Ökoplan,<br />
Hamburg wurden im einzelnen die technischen<br />
Standards festgelegt. Dazu<br />
gehören im wesentlichen eine zentrale<br />
Beheizung über ein Holzhackschnitzelwerk<br />
gekoppelt mit einer Gas-Brennwertanlage,<br />
Solarkollektoren zur<br />
Brauchwasserversorgung und eine Regenwassernutzung<br />
über Zisternen mit<br />
Einspeisung in jedes Haus.<br />
Die Architekten hatten die Aufgabe attraktiven<br />
Wohnraum im Bestand zu planen<br />
und zu realisieren. Schwierigkeiten<br />
der individuellen Grundrissgestaltung, der<br />
tragenden Elemente und des Schallschutzes<br />
waren dabei zu berücksichtigen.<br />
Haus der Zeit – Bestattungsunternehmen.<br />
Arch. smf, Lübeck<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
Die zweigeschossigen Bestandsbauten<br />
der Wohnheime wurden alle durch ein<br />
Staffelgeschoss erweitert und im KFW-40<br />
und dena-Standard zu Wohnhäusern im<br />
Niedrigenergiestandard mit 100 Eigentums-<br />
und 10 Sozialwohnungen umgebaut.<br />
Die Sanierung ist eines von insgesamt<br />
20 Pilotprojekten, die die Deutsche<br />
Energie-Agentur GmbH (dena) bundesweit<br />
begleitet hat. Der Erfolg wird durch<br />
den dena-Energieausweis dokumentiert,<br />
der für die Gebäude ausgestellt wird.<br />
Mit einem Primärenergiebedarf von<br />
unter 40 Kilowattstunden pro Quadratmeter<br />
und Jahr liegen sie optimal im grünen<br />
Bereich der Energieeffizienzskala.<br />
Es erfolgte entsprechend der Nachweise<br />
eine Auszeichnung und bundesweite Anerkennung<br />
mit finanzieller Förderung.<br />
Ein Projekt dieser Größenordnung mit<br />
einer gemeinsamen Zielsetzung unter<br />
Berücksichtigung der verschiedenen Personenkreise<br />
erforderte durch die Initiatoren<br />
und Projektsteuerer viel Geduld und<br />
Ausdauer, um Einzelinteressen aufzunehmen,<br />
zu kanalisieren und die Vorstellungen<br />
in die Gesamtidee zu integrieren.<br />
Im Durchschnitt wohnen 2-12 Parteien<br />
der insgesamt 14 Hausgemeinschaften<br />
in einem gemeinsamen Wohnhaus.<br />
Wenn mehrere Eigentümer an einem<br />
Haus beteiligt sind, sind sie in einer GbR<br />
vertreten und durch das Büro Stattbau<br />
Hamburg organisiert.<br />
Die Grundrisse in jedem Wohnhaus<br />
sind mit den entsprechenden Eigentümer<br />
sowohl in ihrer Größe als auch in ihrer<br />
Gestaltung speziell entwickelt und gestaltet<br />
worden.<br />
Das Finden der einzelnen Gemeinschaften<br />
und die Zuordnung der Grundrisse<br />
sind in Zusammenkünften ergebnisorientiert<br />
diskutiert und vereinbart<br />
worden. Die Vielfalt an Wohnformen<br />
fördern die gegenseitige Aufmerksamkeit<br />
und das dörfliche Miteinander.<br />
Der finanzielle Rahmen begleite das<br />
Zusammenfinden von den Wünschen der<br />
Bauherrn und den technischen Erfordernissen<br />
unter Vermittlung der jeweiligen<br />
Architekten.<br />
Urbanes Wohnen wird in diesem Dorf<br />
in den verschiedenen Gebäuden realisiert.<br />
Neben den Eigentumswohneinheiten<br />
und den gebauten Sozialwohnungen,<br />
die durch einen Sozialfond der Gesamtheit<br />
gestützt werden, befinden sich in den<br />
ca. 4.000 qm Gewerbeflächen z. B. in<br />
den Werkhallen Handwerker, Künstler,<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
11,075 2,00<br />
Wohnen/<br />
Essen<br />
Arbeiten<br />
WF<br />
Flur<br />
Küche<br />
Abstr.<br />
WC<br />
Ankleide<br />
Bad<br />
19,385 15,95<br />
Wohnen/Essen<br />
Schlafen<br />
6,95<br />
Abstr.<br />
WF<br />
WE-01 WE-02<br />
Arbeiten<br />
2,86<br />
Bad<br />
20,075 15,26<br />
PLÄTZE ZUM LEBEN<br />
Treppenhaus/Torhaus – Arch. smf, Lübeck<br />
Küche Schlafen<br />
Kochen/Wohnen<br />
Terrasse<br />
Schlafen Bad<br />
Arbeiten Arbeiten<br />
Abstr.<br />
WC Abstr.<br />
Flur<br />
WE-03<br />
Bad<br />
WE-04<br />
Flur<br />
Wohnen<br />
Kochen<br />
Schlafen<br />
2,00 11,07 5<br />
Beispiel:<br />
Umplanung Erdgeschoss<br />
ehem. Wohnheim<br />
Gebr. Schmidt, Bad Segeberg<br />
Grundriss Beispiel<br />
19
PLÄTZE ZUM LEBEN<br />
eine Saatgutforschung (Demeterhof Gut<br />
Wulfsdorf), in der ehemaligen Kantine eine<br />
Therapeutengemeinschaft sowie auf<br />
dem Gelände ein Gartenbaubetrieb, eine<br />
Steuerberaterin, eine Rechtsanwältin, das<br />
Bestattungsunternehmen „ Haus der Zeit“<br />
und ein integrativer Kindergarten (Architekt<br />
Hans-Jörg Peter, Hamburg).<br />
Die Außenflächen gestalteten die Bewohner<br />
in nachbarschaftlicher Selbsthilfe<br />
und legten auf dem weitläufigen Grundstück<br />
verschiedene Gemüse- und Obstgärten<br />
an.<br />
20<br />
Regelmäßige Treffen und auch hausübergreifende<br />
Veranstaltungen bieten jedem<br />
Bewohner des Dorfes die Möglichkeiten<br />
das soziale Netz zu erweitern,<br />
sich gemeinschaftlich zu engagieren<br />
oder auch Sportangebote in der vorh.<br />
Sporthalle, auf dem angelegten Fußballplatz<br />
oder dem Schwimmteich zu nutzen.<br />
Für die Kinder gibt es einen Gemeinschaftsspielplatz<br />
und ein<br />
Jugendhaus.<br />
Die städtebauliche Ordnung und das<br />
äußere Erscheinungsbild der Häuser<br />
Lärchenhaus – Neubau, Arch. Gebr. Schmidt<br />
strahlt trotz der Farbenvielfalt und der<br />
verschiedenen Haustypen Ruhe und Harmonie<br />
aus. Innovativ war vor allem die<br />
Umnutzung der vier bestehenden Backsteinbauten<br />
aus dem Jahr 1976 (realisiert<br />
durch Architekten Gebr. Schmidt,<br />
Bad Segeberg und Architekten Steffens<br />
Meier Frank, Lübeck), in Verbindung mit<br />
einer grundlegenden Sanierung wurden<br />
neue Maßstäbe im Energiesparen im Bestand<br />
gesetzt. Sie benötigen jetzt jährlich<br />
nur noch 17 KWh/m 2 Energie. Das sind<br />
90 Prozent weniger als vorher und 81<br />
Buntspecht – Neubau, Arch. steffen/meyer/frank, Lübeck<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
Prozent weniger als ein vergleichbarer<br />
Neubau.<br />
Ziel des dena-Modellvorhabens „Niedrigenergiehaus<br />
im Bestand“ ist es, den<br />
Einsatz energiesparender und wirtschaftlicher<br />
Techniken bei der Gebäudesanierung<br />
zu erproben. Die Allmende Wulfsdorf<br />
setzte vor allem auf optimale<br />
Dämmung, sehr gute Wärmeschutzverglasung<br />
und modernste Haushaltstechnik<br />
wie eine Abluftanlage mit Außenwandluftdurchlässen.<br />
„Ökologie und Umweltschutz gehören<br />
fest zu unserem Konzept“, sagt Volker<br />
Spiel von der Allmende Wulfsdorf. „Deshalb<br />
war es für uns selbstverständlich,<br />
auch bei der Sanierung unserer Gebäude<br />
natürliche Ressourcen zu schonen.<br />
Wir freuen uns, wenn wir damit ein zukunftsweisendes<br />
Beispiel für die Baupraxis<br />
liefern konnten.“<br />
In einzelnen Häusern ist z. B. Wandheizung<br />
zum Einsatz gekommen, welche<br />
in Verbindung mit Lehmputz eine optimales<br />
Wohnklima entstehen lässt. Alle<br />
Baumaterialien sind ökologisch ausgewählt,<br />
z. B. sind die Fenster mit Hanfdämmung<br />
statt Bauschaum eingebaut,<br />
das Wärmedämmverbundsystem ist mineralisch,<br />
die Dachsparrenzwischenräume<br />
sind mit Isofloc ausgefüllt.<br />
Einzelne Wohnungen wurden mit einem<br />
Kupfergewebe von äußeren Strahlen<br />
abgeschirmt.<br />
Zurzeit befinden sich noch ein weiteres<br />
Neubau-Wohnprojekt, der Umbau der<br />
Künstlerhalle als die letzte Gewerbehalle<br />
mit unterschiedlich großen Werkstätten<br />
zum Teil über zwei Ebenen im Bau.<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
Mittenmang – Bestandsumbau<br />
Sternthaler, Arch. Gebr. Schmidt<br />
PLÄTZE ZUM LEBEN<br />
In naher Zukunft soll das Gemeinschaftshaus<br />
mit Flächen für den Gemeinbedarf<br />
auf dem Gelände wie z. B. Gruppenräume,<br />
Veranstaltungsräume und<br />
das Jugendhaus, in dem die Jugendlichen<br />
einen gemeinsamen Treffpunkt finden<br />
sollen, fertiggestellt werden.<br />
In Planung ist der letzte Wohnneubau<br />
für acht Parteien im Rahmen eines ambulant<br />
betreuten Wohnprojektes mit etwa<br />
400 m 2 Wohn-/Nutzfläche. Die Planung<br />
und Realisierung begleitet das<br />
Architekturbüro Gebr. Schmidt.<br />
Ziel des Projektes ist es, alle sozialen<br />
Komponenten der bestehenden Wohnanlage<br />
und des Vereines mitzunutzen<br />
und die neuen Bewohner mit in die Dorfgemeinschaft<br />
zu integrieren.<br />
Dem Verein „Allmende Wulfsdorf“ ist<br />
es gelungen, für leer stehende Wohngebäude<br />
und Werkhallen eine Umnutzungs-<br />
und Nachverdichtungsperspektive<br />
zu entwickeln. Dadurch ist ein Raum<br />
entstanden für eine große zukunftsorientierte<br />
Lebens- und Arbeitsgemeinschaft.<br />
Entscheidend für den Erfolg des Dorfes<br />
ist die Realisierung einer „Nutzungsmischung<br />
in dörflichem Maßstab“. Die<br />
zahlreichen ökologischen und sozialen<br />
Ansätze zeichnen dieses Projekt aus.<br />
JS 06/08<br />
Weitere Informationen:<br />
www.allmende-wulfsdorf.de<br />
Quellen:<br />
Internet – Netzwerk Nachbarschaft; Deutsche<br />
Energie Agentur; Werkstatt-Stadt<br />
Alleehaus – Bestandsumbau, Arch. Gebr. Schmidt, Segeberg<br />
21
BERUFSPOLITIK<br />
BDB und BIngK im Gespräch<br />
mit Volker Kauder<br />
Die Reihe der berufspolitischen Gespräche<br />
des BDB hat noch vor der Sommerpause<br />
ihren vorläufigen Abschluß<br />
gefunden. Nach Gesprächsrunden u.a.<br />
mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Dr.<br />
Peter Struck und dem CSU-Landesgruppenchef<br />
Dr. Peter Ramsauer war dieses<br />
Mal am 1. Juli in Berlin CDU/CSU-<br />
Franktionsvorsitzender Volker Kauder<br />
Gastgeber und Gesprächspartner des<br />
BDB. Neben dem BDB-Präsidenten Hans<br />
Georg Wagner und dem Hauptgeschäftsfürer<br />
Herbert Barton bestand die<br />
Delegation der Architekten und Ingenieure<br />
auch aus dem Präsidenten der <strong>Bund</strong>esingenieurkammer<br />
(BingK), Dr. Jens<br />
Karstedt, und deren <strong>Bund</strong>esgeschäftsführer<br />
Thomas Noebel. Volker Kauder hatte<br />
als zusätzlichen Experten der CDU/<br />
CSU-Fraktion den Abgeordneten Gero<br />
Storjohann (<strong>Schleswig</strong>-Holstein) zu dem<br />
Gespräch hinzugezogen.<br />
Wenn auch der Deutsche <strong>Bund</strong>estag<br />
bei der Änderung der Honorarordnung<br />
für Architekten und Ingenieure (HOAI)<br />
als Rechtsverordnung der <strong>Bund</strong>esregierung<br />
mit Zustimmung des <strong>Bund</strong>esrates<br />
nicht „direkter Beiteiligter“ sei, so konnte<br />
der Fraktionsvorsitzende dennoch<br />
Mitteilung machen, dass das <strong>Bund</strong>es-<br />
22<br />
wirtschaftsministerium die Kritik der Verbände<br />
und Kammern an dem ersten Entwurf<br />
des Hauses aufgenommen habe<br />
und – den Einwänden der Berufsorganisationen<br />
folgend – in Kürze einen völlig<br />
überarbeiten Entwurf vorlegen werde.<br />
Er hoffe, dass dieser dann auch die<br />
Unterstützung der Berufsstände finden<br />
und umgesetzt werden könne. Die politische<br />
Leitung des BMWT, insbesondere<br />
auch der hierfür zuständige Parlamentarische<br />
Staatssekretär Hartmut Schauerte,<br />
verfolge intensiv diese Zielsetzung.<br />
Jedoch sei es auch notwendig, aufgrund<br />
der europrechtlichen Vorgaben insbesondere<br />
der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
einen geeigneten Weg zu finden, die<br />
HOAI nach 2009 „europafest“ zu gestalten.<br />
Die Präsidenten Wagner und Dr. Karstedt<br />
erläuterten ihre Bereitschaft zur<br />
konstruktiven Mitwirkung an einer nachhaltigen<br />
und praxisorientierten HOAI-<br />
Novellierung, die auch die seit 1996<br />
eingetretene Entwicklung der wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen in Form von<br />
Tafelwerterhöhungen einschließen müßte.<br />
Das Angebot der Zusammenarbeit sei<br />
von Seiten der Berufsverbänden und –<br />
kammern schon verschiedentlich dem<br />
v. l. nach rechts: Hans Georg Wagner, Volker Kauder, Gero Storjohann,<br />
Jens Karstedt, Thomas Noebel, Herbert Barton<br />
BMWT unterbreitet worden und man<br />
hoffe, dass nunmehr die längst überfällige<br />
Novelle zur HOAI kurzfristig und erfolgreich<br />
zum Abschluß gebracht werden<br />
könne.<br />
Weiterer Gesprächsgegenstand war<br />
das Thema der Schaffung eines Förderprogramms<br />
zum seniorengerechten Bauen.<br />
Dazu wurden von Seiten des BDB<br />
und der BIngK die von 25 Verbänden<br />
der Bau- und Wohnungswirtschaft sowie<br />
der Gewerkschaft IG BAU erarbeiteten<br />
Forderungspapiere und Umsetzungsvorschläge<br />
übergeben und im Einzelnen erläutert.<br />
Die gesellschaftspolitische Notwendigkeit<br />
eines solchen Programms<br />
unter den Rahmenbedingungen des demografischen<br />
Wandels im Grundsatz<br />
anerkennend dürfe man die Zuständigkeit<br />
der Länder für dieses Thema nicht<br />
unberücksichtigt lassen, so die Auffassung<br />
von Volker Kauder zu den eingebrachten<br />
Vorschlägen. Ein Förderprogramm<br />
könne nur in Absprache mit dem<br />
Koalitionspartner SPD und unter Einbindung<br />
der für den Wohnungsbau wichtigen<br />
Länder gestaltet werden, wobei BDB<br />
und BIngK sich im ersten Schritt zumindest<br />
für die Umsetzung im <strong>Bund</strong>eshaushalt<br />
2009 im Rahmen eines KfW-Förderprogramms<br />
einsetzten.<br />
Der konstruktive und ca. 45 Minuten<br />
umfassende Meinungsaustausch im Interesse<br />
der mittelstandspolitischen Belange<br />
der Architekten und Ingenieure wurde<br />
von beiden Seiten als fruchtbar und ergebnisorientiert<br />
angesehen. BDB und<br />
BIngK trugen den Wunsch vor, den Dialog<br />
mit der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen<br />
<strong>Bund</strong>estag zu intensivieren, was<br />
vom Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder<br />
ausdrücklich begrüßt wurde.<br />
Quelle: BDB aktuell, Berlin<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
Im Süden von Rendsburg, unmittelbar<br />
neben dem NORLA-Messegelände, entsteht<br />
der Neubau der Hauptverwaltung<br />
der Landwirtschaftskammer <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holstein. Ein Verwaltungsgebäude mit<br />
7.500 m 2 Nutzfläche.<br />
Etwa 10 bis 11 Millionen Euro wird<br />
die Landwirtschaftskammer in das neue<br />
Gebäude investieren.<br />
Durch die Ansiedlung an diesem Standort<br />
rundet die Kammer als Dienstleister<br />
für Landwirtschaft, Gartenbau, Forsten<br />
und Fischerei das Angebot der jetzt<br />
schon vorhandenen agrarischen Einrichtungen<br />
wie DEULA, Fachhochschule,<br />
Fachschule, Berufsschule und Fischerei-<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
PROJEKT/LANDWIRTSCHAFTSKAMMER<br />
Neubau der Landwirtschaftskammer<br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein in Rendsburg<br />
schule ab und schafft mit der Bündelung<br />
der landwirtschaftlichen Kompetenz das<br />
Agrarzentrum in <strong>Schleswig</strong>-Holstein.<br />
Der zentrale Standort Rendsburg in<br />
der Landesmitte und die vorhandenen<br />
guten Verkehrsanbindungen bewirken<br />
einen kundenfreundlichen Standort. Zudem<br />
kommen weitere 140 Arbeitsplätze<br />
nach Rendsburg.<br />
Entwurfsgedanke sind zwei parallel<br />
zueinander angeordnete langgestreckte<br />
Baukörper, die im Süden zusammengebunden<br />
werden durch eine dreigechossige<br />
gläserne Eingangshalle, im Norden<br />
durch eine zweigeschossige, transparent<br />
ausgebildete Verbindungsbrücke.<br />
23
PROJEKT/LANDWIRTSCHAFTSKAMMER<br />
Eingefasst von diesen vier Gebäudekörpern<br />
entsteht ein Innenhof, der zum<br />
Verweilen einladen soll.<br />
Der Neubau besitzt drei Vollgeschosse,<br />
die Büroräume in klassischer Form<br />
aufnehmen und ein Kellergeschoss, in<br />
dem Archivräume und Lager untergebracht<br />
sind.<br />
Die Hüllen der Hauptbaukörper werden<br />
mit einem dunkelrot geflammten<br />
Klinker gestaltet, die Fenster erscheinen<br />
24<br />
in hellgrau. Die Tonnendächer der<br />
Hauptbaukörper und der Eingangshalle<br />
erhalten eine Eindeckung mit Aluminiumblech.<br />
Die Erschließung des Grundstückes erfolgt<br />
von der Straße „Am Kamp“, der<br />
Haupteingang ist den Stellplätzen an der<br />
Südseite des Grundstückes zugewandt.<br />
Ende 2008 wird die Landwirtschaftskammer<br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein ihren Sitz in<br />
Rendsburg beziehen.<br />
Verantwortlich für Planung und<br />
Bauleitung ist das Architekturbüro:<br />
Architekten WDK<br />
Hollesenstraße 19, 24768 Rendsburg<br />
Kleckerwaldweg 73, 21266 Jesteburg<br />
Text und Fotos:<br />
B. Hansen/S. Preuß (Architekten WDK)<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
PROJEKT/LANDWIRTSCHAFTSKAMMER<br />
25
PROJEKT/LANDWIRTSCHAFTSKAMMER<br />
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26<br />
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BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
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Die Jugendherberge liegt direkt an der<br />
Steilküste zur Ostsee am Ortsrand von<br />
Dahme im Kreis Ostholstein.<br />
Der Bezug auf diese besondere Lage<br />
ist ein immer wieder kehrendes Thema<br />
der Architektur des gesamten Gebäudes.<br />
Das Sommerhaus für saisonale Besucherspitzen<br />
ist ein komplett begrüntes<br />
Hügelhaus in Anlehnung an das Thema<br />
Zeltplatz.<br />
Das Hauptgebäude gliedert sich in einen<br />
nördlichen, parallel zur Steilküste<br />
verlaufenden und einen leicht nach Südwesten<br />
verschwenkten, südlichen Flügel.<br />
Diese sind über einen dreigeschossigen<br />
Turm als Gelenk miteinander verbunden.<br />
Dadurch entsteht zur Straße eine Situation,<br />
die den ankommenden Besucher<br />
auffängt.<br />
Im Nordflügel befinden sich Wirtschafts-/Personalräume<br />
und Appartements<br />
für Zivildienstleistende im Erdgeschoss<br />
sowie eine Herbergselternwohnung<br />
und ein Bettentrakt im Obergeschoss.<br />
Im südlichen Flügel, der im Gegensatz<br />
zum Nordflügel zusätzlich ein Souterrain<br />
erhält, sind über alle Geschosse Bettenzimmer<br />
vorhanden. Im Souterrain befin-<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
den sich außerdem Technik- sowie Freizeiträume<br />
und ein Trockenraum mit Anbindung<br />
an den westlich vorgelagerten,<br />
ins Gelände eingegrabenen Hof. Im<br />
Turm sind im Erdgeschoss die Anmeldung,<br />
die Speisenausgabe sowie die Tagesräume<br />
angeordnet.<br />
Zwei Clubräume für die Bettentrakte<br />
im Obergeschoss haben vorgelagerte<br />
Freisitze mit direktem Blick auf die<br />
Ostsee.<br />
PLÄTZE ZUM LEBEN<br />
Entlang der Steilküste waren auf dem<br />
ehemals militärisch genutzten Grundstück<br />
bereits befestigte Flächen vorhanden.<br />
Diese werden als Terrassen und als<br />
Spielflächen für Streetball, Skating etc.<br />
genutzt.<br />
Die Gebäude werden durch eine Stauwärmeanlage<br />
unterhalb der Metalldachdeckung<br />
des Haupthauses zusätzlich mit<br />
Warmwasser versorgt und beheizt. Auf<br />
Monitoren in der Eingangshalle können<br />
sowohl die Werte dieser Anlage als auch<br />
die Messergebnisse einer auf dem<br />
Grundstück untergebrachten meteomedia–Wetterstation<br />
(Kachelmannwetter)<br />
verfolgt werden.<br />
Berndt + Lutz, Architekten<br />
27
PLÄTZE ZUM LEBEN<br />
Energetische Aktivierung von<br />
Dachflächen in Neu- und Altbauten<br />
durch Stauwärmenutzung<br />
dargestellt am Beispiel des Neubaus der Jugendherberge<br />
in Dahme/Ostsee<br />
Einleitung<br />
Die Solarthermie gewinnt in Deutschland<br />
aufgrund der stetig steigenden Energiepreise<br />
zunehmend an Bedeutung.<br />
Die Nutzung von solarer Strahlungsenergie<br />
mit Hilfe von Kollektoren oder photovoltaischen<br />
Zellen ist eine bekannte und<br />
vielfach angewandte Technologie. Die<br />
Umsetzung dieser kostenintensiven Lösung<br />
ist jedoch derzeit nicht ohne eine finanzielle<br />
Förderung wirtschaftlich.<br />
Weniger bekannt ist die kostengünstige<br />
Verwertung der Sonnenstrahlung<br />
durch die Nutzung der unter Dach-<br />
28<br />
flächen entstehenden Stauwärme. Mit einer<br />
handelsüblichen Metalldacheindeckung<br />
ist es möglich, die Sonnenbestrahlung<br />
von Dachflächen energetisch<br />
zu nutzen. Die auch schon bei geringer<br />
Sonneneinstrahlung im Dachraum entstehende<br />
Stauwärme wird abgeführt und<br />
über eine Wärmepumpe in den Heizungskreislauf<br />
eingespeist. Die gewonnene<br />
Energie wird zur Brauchwassererwärmung<br />
und Heizungsunterstützung<br />
genutzt. Zur Praxiserprobung wurde der<br />
Neubau einer Jugendherberge des Deutschen<br />
Jugendherbergswerkes in Dahme<br />
(Abb. 1) mit einem Energiedachsystem<br />
mit Metalleindeckung ausgestattet.<br />
Es wird davon ausgegangen, dass<br />
die Wirtschaftlichkeit der Stauwärmenutzung<br />
maßgeblich von der Arbeitszahl<br />
der Wärmepumpe, den Investitions-<br />
und Installationskosten für die<br />
Wärmepumpe und den Kosten für das<br />
zusätzliche Luftkanalsystem beeinflusst<br />
wird. Erste Schätzungen gehen davon<br />
aus, dass sich die Anlage, je nach erreichter<br />
Arbeitszahl der Wärmepumpe<br />
und Entwicklung des Heizöl- und Strompreises,<br />
in einem Zeitraum von 6 bis 10<br />
Jahren amortisiert.<br />
Abb. 1: Lageplan der Jugendherberge Dahme<br />
© Berndt + Lutz Architekten<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
Die Potenziale der Stauwärmenutzung<br />
lassen sich wie folgt beschreiben:<br />
• erhöhte Leistungsziffer der Wärmepumpe<br />
und dadurch geringere elektrische<br />
Leistungsaufnahme,<br />
• einfache und kostengünstige Möglichkeit,<br />
durch Metalldächer schon kurze<br />
Sonnenscheinphasen zur Energiegewinnung<br />
zu nutzen,<br />
• Reduktion des Primärenergieverbrauchs,<br />
gerade in der Übergangszeit<br />
im Frühjahr und Herbst,<br />
• erheblichen Kostenreduktion der solarthermischen<br />
Energiegewinnung, da lediglich<br />
die Ziegeldacheindeckung<br />
durch ein in der Regel kostengleiches<br />
Metalldach ersetzt werden muss,<br />
• eine Reduktion von klimarelevanten<br />
Schadgasen, insbesondere Kohlendioxid.<br />
Ziele des Projektes<br />
• Optimierung und Integration der Wärmepumpe<br />
in das Heizungssystem,<br />
• Ermittlung des Betriebsverhaltens der<br />
Anlage,<br />
• Ermittlung der möglichen Einsparung<br />
an fossilen Energieträgern und klima-<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
relevanten Emissionen,<br />
• Untersuchung der Wirtschaftlichkeit<br />
der Stauwärmenutzung,<br />
• Simulationsrechnungen für andere<br />
Standorte unter Berücksichtigung von<br />
Klimadaten.<br />
Aufbau des Energiedaches<br />
zur Stauwärmenutzung<br />
Bei der Jugendherberge Dahme handelt<br />
es sich um ein zweiflügeliges Gebäude,<br />
das mit einer Dacheindeckung<br />
aus polyesterbeschichtetem Aluminium<br />
(Kalzip Aluminium-Profiltafel, Typ:<br />
50/429 / Farbton: 7016 anthrazitgrau)<br />
versehen ist. Die südlich des Turms gelegenen<br />
Dachflächen wurden zur Stauwärmenutzung<br />
vorbereitet. Zur Praxiserprobung<br />
der Stauwärmenutzung<br />
wird bisher jedoch lediglich der nach<br />
Südosten angestellte Teil des Daches mit<br />
einer Fläche von rund 150 Quadratmetern<br />
genutzt.<br />
Der Aufbau des Energiedaches zur<br />
Stauwärmenutzung unterscheidet sich<br />
kaum von dem eines konventionellen<br />
hinterlüfteten Metalldaches. Zur solaren<br />
Nutzung wird das Dach lediglich für ei-<br />
Abb. 2: Aufbau des Energiedaches<br />
zur Stauwärmenutzung<br />
© Berndt + Lutz Architekten<br />
PLÄTZE ZUM LEBEN<br />
ne gleichmäßige Luftdurchströmung in<br />
einzelne Felder aufgeteilt, am First verschlossen<br />
und durch eine in Längsrichtung<br />
verlegte Konterlattung angehoben.<br />
Über einen Einlass an der Traufe wird<br />
die Luft, mit der Unterstützung eines Ventilators,<br />
angesaugt und in Richtung First<br />
durch das Dach hindurch geführt. Der<br />
für die Luftführung notwendige Strömungskanal<br />
ergibt sich auf der Oberseite<br />
aus der Metalleindeckung und auf der<br />
Unterseite durch eine Holzwerkstoffplatte.<br />
Die auf den Dachsparren angebrachte<br />
Konterlattung hebt die Dachlattung so<br />
weit an, dass zwischen der Oberseite<br />
der Metalleindeckung und der Holzwerkstoffplatte<br />
ein Strömungskanal entsteht.<br />
Dieser Kanal wird in Strömungsrichtung<br />
der Luft in regelmäßigen Abständen<br />
durch die Dachlatten verengt, um eine<br />
intensive Verwirbelung der durchströmenden<br />
Luft, auch bei geringen Luftgeschwindigkeiten,<br />
zu gewährleisten. Eine<br />
Übersicht über den Aufbau des Energiedaches<br />
der Jugendherberge Dahme gibt<br />
die Abb. 2.<br />
Prinzip der<br />
Stauwärmenutzung<br />
Das Prinzip der Stauwärmenutzung ist<br />
einfach: Mit Ventilatorunterstützung fließt<br />
die einströmende Umgebungsluft von<br />
der Traufe durch den Luftkanal des Daches<br />
und nimmt, durch die erzwungene<br />
Turbolenz, sehr effektiv Wärme von der<br />
durch die Sonne erhitzen Dachhaut auf.<br />
In Richtung First endet dieser Strömungskanal<br />
in einem Trichter, der in einem runden<br />
Luftkanal mündet. Dieser Kanal führt<br />
die erwärmte Luft dem Luft-Sole-Wärmetauscher<br />
zu. Über ein Rohrleitungssystem<br />
wird die Wärme mittels eines Solekreislaufs<br />
vom Dachraum an die Wärmepumpe<br />
im Technikraum geführt, um die<br />
Energie dort auf einem hohen Temperaturniveau<br />
in den Heizungskreislauf abzugeben.<br />
Die im Wärmetauscher abgekühlte<br />
Luft wird im Dach über zwei<br />
Ventilatoren und einem geeigneten Rohrleitungssystem<br />
aus dem Gebäude heraus<br />
geführt. Einen Überblick über den Aufbau<br />
der Stauwärmenutzung gibt die<br />
Abb. 3.<br />
Grundvoraussetzung für die effektive<br />
Lufterwärmung ist die gleichmäßige<br />
Durchströmung des Daches. Im Tagesablauf<br />
auftretende Strahlungsschwankun-<br />
29
PLÄTZE ZUM LEBEN<br />
Abb. 3: Prinzip der Stauwärmenutzung in der Jugendherberge Dahme<br />
gen werden durch die Wärmespeicherfähigkeit<br />
des Daches gedämpft. Der<br />
Wirkungsgrad des Stauwärmdaches ist<br />
im Vergleich zu Kollektoren mit Abdeckung<br />
relativ niedrig. Der niedrige<br />
Wirkungsgrad kann zum einen durch<br />
die kostengünstige Nutzung großer<br />
Dachflächen kompensiert werden. Zum<br />
anderen ist eine Erhöhung des Wirkungsgrades<br />
durch eine vergrößerte<br />
Strömungsgeschwindigkeit und zusätzlichen<br />
Luftverwirbelungseinbauten<br />
möglich.<br />
Die Auslegung und Dimensionierung<br />
der Pilotanlage zur Stauwärmenutzung<br />
dient vornehmlich der Praxiserprobung<br />
unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten.<br />
Aufgrund der noch<br />
nicht abgeschlossenen Forschungsarbeiten<br />
unterliegt die Anlage einer ständigen<br />
Modifizierung. Gesicherte Aussagen<br />
über die Wirtschaftlichkeit,<br />
Auslegung und Dimensionierung der<br />
30<br />
Anlage können erst nach Beendigung<br />
der Forschungsarbeit getroffen werden.<br />
Es wird deshalb ausdrücklich darauf<br />
hingewiesen, dass die aktuelle<br />
Auslegung der Pilotanlage zur Erarbeitung<br />
wissenschaftlicher Daten dient<br />
und nicht für konventionelle Zwecke<br />
geeignet sein muss.<br />
Ausblick<br />
Das Anwendungsgebiet des Energiedaches<br />
liegt im Niedertemperaturbereich.<br />
Die Energiedachlösung stellt nicht<br />
nur eine Alternative für Neubauten dar,<br />
sondern eignet sich gleichermaßen für<br />
die Sanierung von Altbauten. Diese Alternative<br />
bietet sich besonders für Gebäude<br />
mit großen Dachflächen an.<br />
Neueste Überlegungen verfolgen den<br />
Ansatz, die Energiedachlösung zum Antrieb<br />
von sorptionsgestützten Klimatisierungen<br />
von Wohn-, Verwaltungsgebäu-<br />
de, Werkstätten und Stallanlagen in der<br />
Nutztierhaltung zu nutzen. Bei dieser<br />
Nutzungsform fällt das Angebot an solarer<br />
Strahlungsenergie und die Nachfrage<br />
nach solarer Kühlung proportional<br />
zusammen. Somit ist theoretisch ein völlig<br />
autonomer Solarbetrieb der Klimaanlage<br />
möglich.<br />
Matthias Baum<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.stauwaermenutzung.de<br />
Gefördert durch die Deutsche <strong>Bund</strong>esstiftung<br />
Umwelt (DBU)<br />
Georg-August-Universität Göttingen<br />
Department für Nutzpflanzenwissenschaften<br />
Abteilung Agrartechnik<br />
in Kooperation mit<br />
DJH <strong>Landesverband</strong> Nordmark e. V.<br />
Conergy Wärmepumpen GmbH<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
Berlin – HOAI-Novelle:<br />
<strong>Bund</strong>eswirtschaftsministerium zieht<br />
umstrittenen Entwurf zurück<br />
Berufspolitisch haben die Verbände<br />
und Kammern der Architekten und Ingenieure,<br />
in vorderster Front natürlich auch<br />
der BDB, einen nicht hoch genug einzuschätzenden<br />
ersten Erfolg erzielt: Nach<br />
offizieller Stellungnahme des Parlamentarischen<br />
Staatssekretärs im <strong>Bund</strong>esministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie,<br />
Hartmut Schauerte – veröffentlicht im Informationsdienst<br />
ibr-online – soll der heftigst<br />
kritisierte Referentenentwurf des Ministeriums<br />
zur HOAI-Novelle nun doch<br />
zurückgezogen, grundsätzlich überarbeitet<br />
und anschließend mit den Repräsentanten<br />
der Berufsorganisationen erörtert<br />
werden, so die überraschende Wendung.<br />
Diese Information wurde am 29. Mai in<br />
Düsseldorf durch entsprechende Stellungnahmen<br />
des baupolitischen Sprechers<br />
der CDU-Fraktion in NRW, Heinz Sahnen,<br />
sowie des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden<br />
der CDU im Landtag, Bernd<br />
Schulte, in der Öffentlichkeit bekannt.<br />
„Die Rücknahme des umstrittenen Entwurfs<br />
zur Novellierung der Honorarordnung<br />
für Architekten und Ingenieure (HO-<br />
AI) ist auch das Verdienst von<br />
Landesregierung und Kammern in<br />
NRW“, so die CDU-Landesregierung in<br />
einer Pressemitteilung vom selben Tage.<br />
Die CDU-Landesregierung fordert weiterhin,<br />
dass eine befriedigende Lösung nur<br />
durch eine umfängliche Beteiligung der<br />
betroffenen Berufsverbände der Architekten<br />
und Ingenieure im Sinne der in einem<br />
gemeinsamen Brief von Landeswirtschaftsministerin<br />
Christa Thoben und Bauminister<br />
Oliver Wittke vorgeschlagenen<br />
Einsetzung einer entsprechenden Arbeitsgruppe<br />
mit Vertretern aus den beteiligten<br />
<strong>Bund</strong>esministerien und Verbänden gefunden<br />
werden soll.<br />
Höchst erfreulich, dass diese ablehnende<br />
Haltung zur vorgelegten HOAI-Novelle<br />
des BMWi von einer Vielzahl weiterer<br />
<strong>Bund</strong>esländer geteilt wird, beispielsweise<br />
durch klare Positionen der Länder Bayern<br />
und Baden-Württemberg. Auch der<br />
bayerische Ministerpräsident Dr. Beckstein<br />
und der Landeswirtschaftsminister<br />
Pfister in Baden-Württemberg sind inten-<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
siv in ähnlichem Sinne für eine allseits<br />
tragfähige HOAI-Novellierung und Rücknahme<br />
des vom BMWi vorgelegten Referentenentwurfes<br />
eingetreten. Wichtig in<br />
diesem Zusammenhang ist sicherlich auch<br />
die eindeutig ablehnende Position des<br />
Deutschen Städtetages zum vom BMWi<br />
eingebrachten Entwurf, die in der öffentlichen<br />
Anhörung am 9. April in Berlin dezidiert<br />
vorgetragen wurde.<br />
Bei aller Freude über diesen Erfolg, der<br />
nur durch die enge Geschlossenheit und<br />
Solidarität aller Verbände und Kammern<br />
der Architekten und Ingenieure möglich<br />
war, darf nicht vergessen werden, dass<br />
nunmehr die Sacharbeit einzusetzen hat.<br />
Dazu Hartmut Schauerte in der bereits zitierten<br />
Pressemitteilung: „...Die Überarbeitung,<br />
die auch grundsätzlicher Natur<br />
ist, findet zurzeit statt. Sie soll vor der<br />
Sommerpause abgeschlossen sein.“ Neben<br />
dieser zeitlichen Vorgabe kündigt<br />
Herr PStS Schauerte auch an, dass vor einer<br />
Kabinettsbefassung die Erörterung mit<br />
den Berufsrepräsentanten erfolgen werde.<br />
Wir hoffen intensiv, dass das <strong>Bund</strong>eswirtschaftsministerium<br />
aus der vernichtenden<br />
Kritik gelernt hat und materiell auch<br />
wirklich einen Entwurf vorbereitet, der die<br />
berechtigten Anliegen der Architekten<br />
und Ingenieure, des Verbraucherschutzes,<br />
des Leistungswettbewerbs und der Baukultur<br />
berücksichtigt.<br />
Der AHO gab folgende Informationen<br />
über die wesentlichen Eckpunkte des nunmehr<br />
vom <strong>Bund</strong>eswirtschaftsministerium<br />
eingeschlagenen Reformweges.<br />
- Es soll eine reale Honorarerhöhung in<br />
einem ersten Schritt um 10 % für alle<br />
Leistungsbereiche geben.<br />
- Für weitere Honoraranpassungen wird<br />
ein neues Gutachten für erforderlich<br />
gehalten.<br />
- Es soll bei der verbindlichen Regelung<br />
von neun Leistungsphasen in der HOAI<br />
bleiben.<br />
- Eine Regelung für den Umbauzuschlag<br />
für das Planen im Bestand soll wieder<br />
aufgenommen werden.<br />
- Ebenso wird eine Regelung zur Abschlagszahlung<br />
wieder berücksichtigt.<br />
- Die heftig kritisierte Ermittlung der an-<br />
ARCHITEKTEN<br />
rechenbaren Kosten wird überarbeitet.<br />
- Im Hinblick auf den Tabellenentwert will<br />
das <strong>Bund</strong>eswirtschaftsministerium aber<br />
offensichtlich weiterhin an der 5 Millionen-Euro-Grenze<br />
festhalten und nicht<br />
die „Inländer-HOAI“ anstreben. Hier ist<br />
aber noch etliches im Fluss. Die Diskussion<br />
im Hinblick auf die Europafestigkeit<br />
im <strong>Bund</strong>esbauministerium steht<br />
noch am Anfang und es sollen auch die<br />
Informationen des Deutschen Baugerichtstages<br />
diesbezüglich abgewartet<br />
werden.<br />
- Auch die sogenannten Beratungsleistungen,<br />
die nach Vorstellung des <strong>Bund</strong>eswirtschaftsministeriums<br />
in einen unverbindlichen<br />
Anhang übernommen<br />
werden sollen, stellen sich als noch ungelöstes<br />
Problem dar.<br />
- Die Reduzierung der Bezugsgrößen im<br />
Bereich der Flächenplanungen wird<br />
überarbeitet.<br />
- Der Erarbeitung einer VOF / B (vergleichbar<br />
der VOB / B) steht das <strong>Bund</strong>eswirtschaftsministerium<br />
offen gegenüber.<br />
Damit soll eine<br />
Vertragsordnung für Architekten- und<br />
Ingenieurverträge geschaffen werden.<br />
Der so grundlegend überarbeitete Referentenentwurf<br />
soll noch vor der Sommerpause<br />
vorgelegt werden. Für den 25. Juni<br />
2008 ist ein Gespräch des Staatssekretärs<br />
Schauerte mit den Verbänden AHO, <strong>Bund</strong>esingenieurkammer<br />
und <strong>Bund</strong>esarchitektenkammer<br />
terminiert.<br />
Ich glaube, dass an dieser Stelle<br />
nochmals der Hinweis angemessen ist,<br />
dass aufgrund unseres gemeinsamen Widerstandes<br />
gegen den vorgelegten Entwurf<br />
zumindest ein „Teilsieg“ erkennbar<br />
ist. Dies darf uns nicht davon abhalten,<br />
weiterhin massiv auf allen Ebenen<br />
Überzeugungsarbeit insbesondere gegenüber<br />
politischen Entscheidungsträgern<br />
zu leisten und für eine weiterhin zukunftsorientierte<br />
aber auch funktionsfähige<br />
HOAI einzutreten.<br />
Wir werden Sie über die weiteren Entwicklungen<br />
auf dem Laufenden halten.<br />
Vorher wurde an allen Fronten<br />
gekämpft, um diesen indiskutablen Referentenentwurf<br />
zur HOAI vom Tisch zu be-<br />
31
INGENIEURE<br />
kommen. Auf <strong>Bund</strong>esebene hatten sich<br />
die <strong>Bund</strong>eskammern und die Berufsverbände<br />
darunter auch der BDB zusammengetan<br />
und einen offenen Protestbrief<br />
an den <strong>Bund</strong>eswirtschaftsminister Glos<br />
und <strong>Bund</strong>esbauminister Tiefensee geschrieben.<br />
Auf Initiative von Präsident Hans Georg<br />
Wagner und Hauptgeschäftsführer Barton<br />
hatten der Vorsitzende des Vereins zur<br />
Förderung der Wettbewerbswirtschaft,<br />
Hansjürgen Doss, selber Architekt, und<br />
der Präsident des Europaverbandes der<br />
Selbstständigen, Kuni Both, sich an Minister<br />
Glos gewandt und gebeten, den Referentenentwurf<br />
zur HOAI so nicht weiter<br />
32<br />
zu verfolgen, da er praxisuntauglich und<br />
mittelstandsfeindlich sei.<br />
Da der <strong>Bund</strong>esrat aber der HOAI-Novelle<br />
zustimmen muss, gab es auf Länderebene<br />
ebenfalls viele Aktivitäten. Die<br />
Landesvorsitzenden hatten sich entweder<br />
in Gesprächen oder schriftlich an die für<br />
das Bauen zuständigen Landesminister<br />
gewandt und darum gebeten, dem Entwurf<br />
nicht zuzustimmen. Die Bezirksgruppen<br />
und auch viele Mitglieder wandten<br />
sich an ihre Landtagsabgeordneten, um<br />
die prekäre Situation darzustellen. In einigen<br />
Ländern hatten sich Aktionsplattformen<br />
gebildet, um die Aktivitäten der<br />
Kammern und Verbände zu koordinieren.<br />
BDB/aktuellBerlin<br />
Publikationen<br />
dena-Ratgeber<br />
Planungshilfe „Erneuerbare Energien“<br />
Der Ratgeber stellt thermische Solaranlagen,<br />
Biomasseanlagen und Wärmepumpen<br />
in Ein- und Mehrfamilienhäusern<br />
ausführlich vor – stets im Kontext<br />
des energieeffizienten Bauens und Sanierens.<br />
Praktische Planungskennwerte und<br />
Hintergrundinfos zur Abschätzung von<br />
Potenzialen und Einsatzmöglichkeiten<br />
der erneuerbaren Heizungstechniken<br />
helfen Fachleuten, eine fundierte Energieberatung<br />
für Hausbesitzer anzubieten.<br />
Denn sinnvolle Lösungen, wie die<br />
Kombination aus einer guten Gebäudedämmung<br />
und einer effizienten Heizung<br />
senken nachhaltig Energieverbrauch und<br />
-kosten. Wer in einem energiesparenden<br />
Haus auf Wärme aus erneuerbaren Energien<br />
setzt, sorgt tatsächlich für weitgehende<br />
Unabhängigkeit von Öl oder Gas.<br />
Die neue Planungshilfe zeigt auf, wie<br />
die energetische Verbesserung der Gebäudehülle<br />
im Zusammenhang mit Erneuerbaren<br />
Energien noch wirkungsvoller<br />
und wirtschaftlicher wird. Wie<br />
funktionieren Solarwärmeanlagen, Holzheizungen<br />
und Wärmepumpen? Welche<br />
Komponenten gibt es und welche Anlagetypen<br />
eignen sich für welches Haus?<br />
Fachleute finden zu diesen und anderen<br />
Fragen verständliche Hinweise und Antworten.<br />
Zusätzlich informiert ein ausführliches<br />
Kapitel über Praxisbeispiele.<br />
Auch zu Wirtschaftlichkeitsrechnungen,<br />
Förderprogrammen und der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) gibt die Fachbroschüre<br />
praktische Tipps und Hintergrundinformationen.<br />
DIN A4, 68 Seiten, vollfarbig<br />
Die Broschüre kann zum Einzelstückpreis<br />
von 19,90 € inkl. MwSt. erworben werden.<br />
Bestelladresse:<br />
Art.-Nr. 2075,<br />
bestellung@zukunft-haus.info<br />
dena c/o FDS GmbH, Wilhelmstr. 37,<br />
75015 Bretten<br />
Beruf Aktuell<br />
BDB-Initiativen zur<br />
HOAI Novelle<br />
Neben dem Präsidium haben auch die<br />
Landesverbände Baden-Württemberg,<br />
Brandenburg und Nordrhein-Westfalen<br />
und die Bezirksgruppe Köln an die <strong>Bund</strong>esregierung<br />
und den <strong>Bund</strong>esrat apelliert<br />
diesen indiskutablen Referentenentwurf<br />
zur HOAI-Novelle zurück zu ziehen.<br />
Die Stellungnahmen finden Sie unter<br />
baumeister-online.de/home/<br />
Beruf aktuell/20.06.2008<br />
Raimund Probsts<br />
Drucksammlungen:<br />
Baupathologie In 24 Originalteilen<br />
Authentischer autorisierter Nachdruck<br />
aus „db <strong>deutsche</strong> bauzeitung“<br />
Hefte 1-1987 bis 12-1988, 13,– Euro,<br />
Wißner Verlag, Augsburg<br />
Nachdruck der Berichtfolge aus<br />
„Der Sachverständige“:<br />
Hefte Juli-August 1999 bis März 2000,<br />
7,50 Euro, Wißner-Verlag,<br />
Nachdruck aus „VfA Profil“:<br />
Abschiedsvorlesung über<br />
Egon Eiermann,<br />
wie ihn sein Schüler RAIMUND PROBST<br />
von 1947 bis 1950 sah. RAIMUND PR-<br />
OBSTS Abschiedsvorlesung als Lehrbeauftragter<br />
für Analyse von Bauschäden<br />
an der Universität Karlsruhe. „Das ist die<br />
Dokumentation eines authentischen<br />
Band-Mitschnittes.“<br />
10,– Euro<br />
Die Drucksammlungen können schriftlich,<br />
per Fax oder online bestellt werden.<br />
Versandkostenpauschale: 4,00 € innerhalb<br />
Deutschlands bzw. 7,50 € außerhalb.<br />
Bestelladresse:<br />
SAX GmbH, „Drucksammlungen“,<br />
Burgfrauenstr. 41, 13465 Berlin,<br />
Fax: 0 30/406 320 97<br />
Ausführliche Informationen erhalten<br />
Sie unter www.bauschaeden-forum.de<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
Aus dem Landes-Unternehmerreferat<br />
Quo vadis<br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein?<br />
Unter Bezugnahme auf den ZDB 2007/2008<br />
Zahlen-Nov und des Statistischen Landesamt S-H<br />
(3. Quartal)<br />
Das Baujahr 2007 startete mit einer ungewöhnlich<br />
regen Bautätigkeit ins 1.<br />
Quartal. Auslöser waren Aufträge aus<br />
dem Vorjahr, eine anfangs noch lebhafte<br />
Nachfrage, überaus günstige Witterungsbedingungen<br />
und aus den Vorzieheffekten<br />
des Jahres 2006 ein noch hoher Beschäftigungsstand.<br />
Im Verlauf des Jahres<br />
ging die Dynamik immer mehr zurück.<br />
Dies gilt gleichermaßen für das Arbeitsvolumen,<br />
die Nachfrage und den Umsatz.<br />
Auch die steigenden Einstandspreise<br />
konnten im Laufe des Jahres nicht in den<br />
Verkaufspreisen weitergegeben werden,<br />
die Ertragslage in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
kann daher meist nicht zufrieden stellen.<br />
Der Wohnungsbau hat den größten Anteil<br />
am Arbeitsvolumen und in S-H ist dieser<br />
bundesweit am höchsten 48,7 %! Dies<br />
erklärt, dass der Rückgang der Baugenehmigungen<br />
in diesem Bereich uns am Stärksten<br />
trifft, dazu später mehr. Der Wobau<br />
ist nur zu gut 31,6 % am Umsatz, aber<br />
zum überwiegenden Anteil an den Bauinvestitionen<br />
mit 56,8 % beteiligt. Wenn Sie<br />
andere Zahlen lesen als ich hier vortrage,<br />
so liegt das an der jeweiligen unterschiedlichen<br />
Bezugsgröße. Bezüglich des Arbeitsvolumens<br />
ist auch die Aufteilung<br />
Hochbau/Tiefbau interessant. Den Gewerbebau<br />
prägt der Hochbau mit 58 %,<br />
der Tiefbau ist dort nur mit 42 % beteiligt.<br />
Der öffentliche Bau wird dagegen mit<br />
79 % durch den Tiefbau geprägt. Im Folgenden<br />
stelle ich die veröffentlichten Zahlen<br />
des Jahres 2007 im Vergleich zum<br />
Jahr 2006 des ZDB denen des statistischen<br />
Landesamtes für S-H gegenüber:<br />
Während im <strong>Bund</strong> der baugewerbliche<br />
Umsatz etwa 1,5 % wachsen wird, ist anhand<br />
der abrufbaren Zahlen des stat.<br />
Landesamtes für S-H vom September 07<br />
(= -0,3 %) ein Rückgang von 1,5 % für<br />
das Jahr hoch zurechnen.<br />
Wir wissen, das letzte Quartal 2006<br />
war besonders stark, da ist ein noch<br />
größerer Rückgang wahrscheinlich. Die<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
Bausparten Wohnungsbau, Wirtschaftsbau<br />
und öffentlicher + Verkehrsbau haben<br />
sich dabei sehr unterschiedlich entwickelt.<br />
Im Wohnungsbau ist bis zum<br />
Sept. bundesweit noch ein Zuwachs von<br />
2,3 %, in S-H bereits ein Rückgang um<br />
4,4 % zu verzeichnen. Zum Jahresende<br />
erwartet man bundesweit einen Rückgang<br />
von 4,7 %, während es in S-H noch<br />
deutlich mehr sein wird (-12%?). Dann<br />
werden die Auswirkungen des Rückganges<br />
der Baugenehmigungen um fast<br />
40 % deutlich spürbar. Der Ausblick für<br />
2008 im <strong>Bund</strong> lautet: Weiterer Rückgang<br />
auf -9,5 % gegenüber 2007!<br />
Quo vadis S-H? Der gewerbliche und<br />
industrielle Bau einschl. landwirtschaftlichem<br />
Bau, Bahn und Post, kurz der Wirtschaftsbau,<br />
hat sich bis zum Sept. im<br />
<strong>Bund</strong> um + 6,5 %, in S-H um + 5,3 % erhöht<br />
und wird sich zum Jahresende auf<br />
etwa 6 % halten, für 2008 wird eine Steigerung<br />
von 5 % gegenüber 2007 erwartet.<br />
Der öffentliche und der Verkehrsbau<br />
haben sich bis zum Sept. im <strong>Bund</strong> auf +<br />
3,8 % in S-H auf + 0,7 % gesteigert. Zum<br />
Jahresende erwartet man im <strong>Bund</strong> ein<br />
Wachstum in Höhe von 2,5 % und für<br />
2008 eine weitere Steigerung der Investitionen<br />
des <strong>Bund</strong>es auf + 3,5 % gegenüber<br />
2007. Der Tiefbau hat also durchaus<br />
noch positive Signale zu empfangen –<br />
aber der Hochbau? Was die Kassen in S-<br />
H wohl hergeben? Im langfristigen Vergleich<br />
haben wir nach mehrjähriger Talfahrt<br />
und zwei sogenannten Wachstumsjahren<br />
(2006 und 2007) gerade<br />
82,5 % des Niveaus von 1995 erreicht!<br />
Die Beschäftigungszunahme erfolgte zu<br />
90% in den Ausbaugewerken. Die Zahl<br />
der Betriebe ist um 1,7 % zurückgegangen<br />
und zwar fast ausschließlich bei den<br />
Betrieben mit 1-19 Beschäftigten! Ein<br />
Alarmzeichen, denn in den Vorjahren<br />
nahm die Zahl dieser Betriebe stets zu!<br />
Die Statistik wird nächstes Jahr durch<br />
Großprojekte sicherlich verzerrt werden.<br />
UNTERNEHMER<br />
Bernd Heuchert<br />
Ich denke an den Neubau des Terminalgebäudes<br />
auf dem Fliegerhorst in Jagel.<br />
Dieses Projekt allein erhöht mal eben das<br />
Gesamtjahresvolumen des Auftragseinganges<br />
der Bausparte Wirtschaftsbau um<br />
21,6 % (BH AIRGATE SH GmbH & Co.<br />
KG). Welche Unternehmen werden wohl<br />
vom Neubau eines Hangars von 72 x<br />
120 m profitieren? Wie viel bleibt in unserer<br />
Region? In der Bausparte öffentlicher<br />
Bau verfälscht 2008 die Baumaßnahme<br />
der A 20 das Bild.<br />
Prognose für 2008 – <strong>Bund</strong>:<br />
• Im Wohnungsbau weitere Verschlechterung<br />
(-9,5 %), im Wirtschaftsbau<br />
(+4,8 %) und öffentlicher Bau (+3,2 %)<br />
leichte Verbesserung. Im Bauhauptgewerbe<br />
insgesamt Stagnation! Darin<br />
enthalten: Steigerungen im Ausbau<br />
(+2 %) und Energie- und Gebäudetechnik<br />
(+3 %)<br />
• Bauinvestitionen I-III 2007 (+4,1 %), darin<br />
enthalten: Wohnungsbau (+2,3 %),<br />
öffentl. Bau (+6,5 % - Großprojekte),<br />
• Wobau: Auftragsbestände (-9,9 %) unter<br />
2007! Umsatz (-6,2 %), Stunden<br />
(-5,6 %), z. B. Baugenehmigungen für<br />
EFH liegen mit -37,6 % unter dem<br />
Durchschnitt der Jahre 2000-2006.<br />
MFH (-13,7 %) und Tiefbau: um ca.<br />
5 % bessere Zahlen.<br />
Fazit:<br />
In S-H Stabilisierung 2007, vorsichtiger<br />
Optimismus für 2008; aber weiterer<br />
Rückgang im Wobau wird erwartet, das<br />
sind die Zahlen bundesweit.<br />
33
UNTERNEHMER<br />
Meine persönlichen<br />
Anmerkungen dazu:<br />
Gefühlt haben meine Kollegen in<br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein etwas anderes: Es ist<br />
viel schlimmer, als diese Zahlen suggerieren.<br />
Das Jahr 2007 ist schlechter als das<br />
Jahr 2006 gelaufen, es wurden weniger<br />
Stunden als im Vorjahr verkauft. Wir haben<br />
schwer unter den Preiserhöhungen<br />
der Industrie zu leiden, denn an eine<br />
Weitergabe an unsere Kunden ist nicht<br />
zu denken.<br />
Das Referat für Unternehmer beschäftigt<br />
sich jedoch nicht nur mit<br />
Prognosen und Analysen unseres<br />
Baumarktes:<br />
Es fehlt am Bauwerk das Etikett des Unternehmers,<br />
dies will unser Referat ändern.<br />
Unser Referat tritt für die Einführung<br />
einer Stoffgleitklausel ein. Im<br />
Moment wird ein Entwurf der gemeinsamen<br />
Angebots- und Vertragsbedingungen<br />
für Bauaufträge der Wirtschaft des<br />
Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie<br />
e. V. diskutiert mit dem Ziel ausgewogene<br />
Vertragsinhalte, auch bei Aufträgen<br />
der Wirtschaft, zu erreichen. Aktuell<br />
wird auch die Zwangseinführung der<br />
Präqualifikation von Bauunternehmen bei<br />
beschränkten Ausschreibungen des <strong>Bund</strong>eshochbaues<br />
kontrovers diskutiert.<br />
Während bislang jedes Unternehmen<br />
seine Referenzliste, Freistellungsbescheinigungen<br />
und alle sonstigen Nachweise<br />
je Auftrag selbst zusammenstellte, soll<br />
dies der Verein für die Präqualifikation<br />
34<br />
von Bauunternehmen übernehmen – gegen<br />
Entgeld natürlich und aufgrund dort<br />
ständig nachzureichender aktualisierter<br />
Unterlagen. Die Attraktivität dieses Angebotes<br />
sieht man an der Anzahl der dort<br />
eingetragenen Unternehmen, es sind<br />
nicht einmal fünf im Bereich Rohbau in<br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein. Das Präsidium hat<br />
ein Diskussionspapier „10 Goldene Regeln<br />
zur Qualitätssicherung“ vorgestellt.<br />
Herr Dr. Mollenhauer möchte mit diesem<br />
Papier das verlorene Vertrauensverhältnis<br />
zwischen Bauherrn, Bauträgern, ausführenden<br />
Firmen, Architekten und Ingenieuren<br />
wiederherstellen. Natürlich<br />
haben wir dieses Jahr die immer aktuelle<br />
Thematik Bauqualität und deren Preis diskutiert.<br />
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für den internen Mitgliederbereich,<br />
in den der Eintritt nur unter Angabe<br />
des Benutzernamens (= Mitgliedernummer,<br />
s. Mitgliederkarte oder Beitragsrechnung!)<br />
und des Kennwortes (= in<br />
der Regel der Nachname, aber bitte in<br />
Kleinbuchstaben schreiben!) möglich<br />
Dazu möchte aus Presseartikel des ZDB<br />
zitieren:<br />
„Geiz ist am Bau eben nicht geil – sondern<br />
führt notwendigerweise zu niedrigerer<br />
Qualität und Mängeln.“<br />
Die Politik hat darüber hinaus mit der<br />
Abschaffung der Meisterpflicht in wichtigen<br />
Gewerken der Qualität einen Bärendienst<br />
erwiesen. Wenn Sie den nächsten<br />
Bericht in Monitor oder Panorama über<br />
die schlechte Bauqualität sehen, denken<br />
Sie bitte mal darüber nach.<br />
Bernd Heuchert, Unternehmerreferent<br />
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BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
TOP 10 – Architekten<br />
aus Dänemark<br />
Im Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, stellten<br />
10 der markantesten Architekturfirmen Dänemarks aus.<br />
Am 8. April fand ein Empfang für geladene<br />
Presse mit dem dänischen Kulturminister<br />
Brian Mikkelsen, dem Hamburger<br />
Senator für Stadtentwicklung und<br />
Umwelt, Axel Gedaschko sowie Anne H.<br />
Steffensen, Staatssekretärin des Dänischen<br />
Exportrates, statt.<br />
Die Begrüßung erfolgte durch Dan<br />
Larsen, den Dänischen Generalkonsul<br />
in Hamburg. Brian Mikkelsen, Kulturminister<br />
des Königreichs Dänemark,<br />
eröffnete die Pressekonferenz.<br />
In der Ausstellung stellten die Büros ihre<br />
Projekte vor. Einige Planer hatten bereits<br />
in Deutschland gebaut, so z. B. C.F.<br />
MÖLLER, Aarhus, (dänische Schule<br />
<strong>Schleswig</strong>), HENNING LARSEN, Kopenhagen,<br />
(Verlagsgebäude des <strong>Nachrichten</strong>magazins<br />
„Der Spiegel“), JUUL<br />
FROST ARCHITEKTEN, Kopenhagen, (1.<br />
Preis für Mischnutzung Hamburg-Barmbeck)<br />
und DISSING + WEITLING, Kopenhagen,<br />
(Erweiterungsbau des K 20, der<br />
Kunstsammlung in Nordrheinwestfalen).<br />
Weitere Aussteller waren: 3XN ARCHI-<br />
TEKTEN, Kopenhagen, ARKITEMA, Aarhus,<br />
KHR ARCHITEKTEN, Kopenhagen,<br />
SCHMIDT, HAMMER, LASSEN, Aarhus,<br />
VILHELM LAUARITZEN, Kopenhagen und<br />
AART ARCHITEKTEN, Aarhus.<br />
Warum wurde gerade<br />
Hamburg als Ausstellungsort<br />
gewählt?<br />
Der Senator für Stadtteilentwicklung<br />
und Umwelt, Axel Gedaschko,<br />
wies in seinen Grußworten<br />
auf die gelebte Geschichte zwischen<br />
Hamburg und Dänemark hin. Die Ausstellung<br />
sei eine Fortsetzung davon. So<br />
baute z. B. Christian Frederik Hansen einige<br />
der schönsten Hamburger Villen<br />
und Arne Jacobsens Gebäude wie das<br />
HEW-Haus in der City-Nord sowie das<br />
Christianeum. Diese Architekten prägten<br />
das Hamburger Stadtbild mit. Für Kopenhagen<br />
und Hamburg sei die Lage am<br />
Wasser gleichermaßen prägend, das<br />
meist diskutierte Bauwerk in Dänemark<br />
sei zurzeit die königliche Oper von Hen-<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
ning Larsen. Dies Gebäude sei vergleichbar<br />
mit der geplanten Elbphilharmonie<br />
in Hamburg, einem der besten Konzertsäle<br />
der Welt. Auch solle die Nachbarschaft<br />
zu Dänemark stärker mit Inhalten<br />
gefüllt werden.<br />
Anne H. Steffensen, Staatssekretärin<br />
des Dänischen Exportrates,<br />
sprach über die Globalisierung und Innovation<br />
der dänischen Architektur und<br />
des dänischen Designs.<br />
Christian Hanak, Arch. m. n. n.<br />
DAC/Danisch Architecture Centre, stellte<br />
die 10 Architekturfirmen anhand einiger<br />
Projekte vor. In der nachfolgenden Aussprache<br />
wurden die Fragen der Presse<br />
beantwortet.<br />
Was macht die dänische<br />
Architektur aus?<br />
„Die dänische Architektur hat einen<br />
ganzheitlichen Zugang zur Projektlösung,<br />
die die Bedürfnisse und Wünsche<br />
des Nutzers in den Vordergrund rückt.<br />
Gleichzeitig beruht dänische Architektur<br />
auf solider Tradition und Erfahrung“,<br />
sagte Brian Mikkelsen.<br />
Warum ist Architektur ein<br />
Exportartikel Dänemarks?<br />
Die dänische Regierung hat eine umfangreiche<br />
Architekturpolitik vorgelegt.<br />
Dan Larsen, Generalkonsul<br />
AUSLANDSREFERAT<br />
Die Architekturfirmen erfahren eine starke<br />
Unterstützung durch die Politik. So hat<br />
das dänische Außenministerium im Januar<br />
2008 beispielsweise eine 12-seitige<br />
Broschüre über die Geschichte der<br />
dänischen Architektur unter dem Titel<br />
„Factsheet Denmark“ publiziert. Dänische<br />
Architektur ist die Triebkraft für den<br />
Export dänischer Kultur ins Ausland. Sie<br />
zeichnet sich aus durch hohe Lebensqualität,<br />
skandinavisches Design, humanistische<br />
Lösungen, Wohlfahrt, Demokratie<br />
und Nachhaltigkeit.<br />
Marktlage der dänischen<br />
Architekturbüros<br />
Es gibt ca. 6.000 dänische Architekten.<br />
710 Architekturfirmen haben insgesamt<br />
5.000 Mitarbeiter. Die meisten<br />
Büros bestehen nur aus dem Inhaber ohne<br />
Mitarbeiter. Die großen Firmen arbeiten<br />
in ca. 20 Ländern, die Exporttätigkeit<br />
beträgt etwa 60 %. Es gibt Tochtergesellschaften<br />
in Norwegen, Schweden, England,<br />
dem nahen und fernen Osten. Etwa<br />
50 % der Aufträge entstehen durch<br />
gewonnene Wettbewerbe. Etwa 40 Architekturfirmen<br />
sind irgendwie im Export<br />
tätig. Zur Ausstellung waren alle Büros<br />
eingeladen, eine Auswahl hat nicht stattgefunden.<br />
Ausbildung der<br />
dänischen Architekten<br />
Im Unterschied zu <strong>deutsche</strong>n Architekten,<br />
die mehr auf Ingenieurbasis ausgebildet<br />
werden, findet die Ausbildung der<br />
dänischen Architekten auf Kunsthochschulen<br />
statt. Hervorgehoben wurde der<br />
offene und demokratische Prozess und<br />
das Lernen von Anderen, auch internationalen<br />
Architekten.<br />
Die Veranstaltung wurde durch einen<br />
Rundgang und Besichtigung der vorgestellten<br />
Projekte zusammen mit Brian Mikkelsen<br />
und einem Empfang beendet. Am<br />
folgenden Tag standen die Architekten zu<br />
persönlichen Gesprächen und individuellen<br />
Beratungen zur Verfügung. Mit dieser<br />
Veranstaltung wollen die dänischen Architekturfirmen<br />
ihren Architekturexport<br />
nach Deutschland, insbesondere nach<br />
Hamburg verstärken, denn dort gibt es<br />
noch viel zu tun, wie Senator Gedatschko<br />
erläuterte. Für alle Projekte seien internationale<br />
Wettbewerbe geplant.<br />
RED/KB<br />
35
AUSLANDSREFERAT<br />
Die Königlich Dänische Botschaft,<br />
3XN architects<br />
Sluseholmen, Arkitema<br />
Fiberline, KHR Architekten<br />
Rheingoldhalle<br />
36<br />
IT Science Park Katrinebjerg, NCC Construktion Danmark<br />
Hamburg Domplatz<br />
Kontorhaus Ørestad,<br />
Juul Frost Architekten<br />
New Urban Housing Development,<br />
Vilhelm Lauritzen Architekten<br />
Das Studentenwohnheim in Ørestad,<br />
AART A/S<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
AUSBILDUNG UND STUDIERENDE<br />
FH Lübeck<br />
300 Absolvierende verabschiedet<br />
In der zentralen Graduierungsfeier der FH Lübeck in St. Petri wurden<br />
über 300 Absolvierende verabschiedet<br />
Am Freitag, d. 25. Juli 2008, verabschiedete<br />
die Fachhochschule Lübeck in<br />
einer zentralen Graduierungsfeier ihre<br />
AbsolventInnen in der St. Petri Kirche.<br />
Die Feierstunde für die angehenden Ingenieure<br />
und Ingenieurinnen begann um<br />
14.00 Uhr.<br />
Die Fachhochschule Lübeck, mit ca.<br />
4.000 Studierenden die größte Hoch-<br />
schule am Standort Lübeck, verabschiedete<br />
in diesem Jahr über 300 Absolvierende.<br />
Gut 650 Gäste nahmen an der<br />
Graduierungsfeier teil, als die etwa 200<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
angemeldeten AbsolventInnen ihre Diplom-,<br />
Bachelor- und Masterurkunden in<br />
Empfang nehmen konnten. Dazu sprachen<br />
Prof. Dr. Stefan Bartels, Rektor der<br />
Fachhochschule Lübeck, Ina v Konortzfleisch,<br />
Pastorin von St. Marien und<br />
Stadtpräsidentin Frau Gabriele Schopenhauer<br />
die Grußworte.<br />
Die Graduierung in St. Petri mit der<br />
Zeugnisübergabe<br />
bildeten den feierlichen<br />
Rahmen für<br />
die Verleihung von<br />
Preisen für besondershervorzuhebendeStudienundAbschlussarbeiten.<br />
So wurde<br />
der Schütt-Preis für<br />
den Fachbereich<br />
Bauwesen (alle<br />
zwei Jahre) in diesem<br />
Sommer vergeben.<br />
Im Rahmen<br />
der Graduierung<br />
zählte die Preisverleihung<br />
zu einem besonderen Highlight.<br />
Der Preis wird von dem Bauunternehmen<br />
Schütt & Sohn GmbH gestiftet und zeichnet<br />
die besten Abschlussarbeiten des<br />
2. <strong>Bund</strong>esstudententreffen 2008<br />
in Dessau<br />
Donnerstag, 02. Oktober 2008, 16.00 Uhr, Dauer: 4 Tage<br />
Das zweite <strong>Bund</strong>esstudententreffen<br />
2008 findet in Dessau statt. Anreise<br />
und Unterkunft werden für die Landesstudentensprecher<br />
gezahlt. Die Bezirksgruppenstudentensprecher<br />
und<br />
interessierte Mitglieder können ebenfalls<br />
teilnehmen und sich bereits jetzt<br />
einen Platz sichern, indem Sie mir eine<br />
Mail schreiben.<br />
Bauwesens aus. Er ist mit 500 Euro pro<br />
Arbeit dotiert. Überreicht wurden die<br />
Geldpreise in diesem Jahr vom Preisgeber<br />
Jan Friedrich Schütt an die besten<br />
Abschlussarbeiten in der Architektur und<br />
im Bauingenieurwesen. In diesem Jahr<br />
gab es erstmals einen zusätzlichen Förderpreis,<br />
da die Jury eine weitere Arbeit<br />
in der Architektur für unbedingt preiswürdig<br />
erachtete. Der Schütt-Förderpreis<br />
ging an die Dipl.-Ing. Inga Müller-Hagen<br />
und den Dipl.-Ing. Lothar Többen für die<br />
Gemeinschaftsarbeit mit dem Titel HabourCity<br />
University in Hamburg. Den regulären<br />
Schütt-Preis bekamen die Dipl.-<br />
Ing. Tina Jokschus aus der Architektur<br />
und der Dipl.-Ing. Piet Bendixen und aus<br />
dem Studiengang Bauingenieurwesen.<br />
Ebenfalls im Rahmen der Graduierungsfeier<br />
verliehen Prof. Dr. Jürgen<br />
Tchorz (FH Lübeck), Geschäftsführer, und<br />
Dipl.-Ing. Axel Weidner (Mankenberg<br />
GmbH) 1. Vorsitzender der Fördergesellschaft<br />
der Fachhochschule Lübeck e. V.<br />
die Buchpreise des Fördervereins (50,–<br />
Euro) für besonders herausragende Studienleistungen<br />
von Studierenden. Ausgezeichnet<br />
werden jeweils die Jahrgangsbesten<br />
eines Fachbereichs.<br />
Pressemitteilung FH Lübeck, 6.8.2008<br />
Themen sind voraussichtlich:<br />
- Aufpeppen der Begrüßungspakete<br />
für Studenten<br />
- Studentenförderpreis<br />
Kontakt Info:<br />
Katrin Hemmersbach<br />
(<strong>Bund</strong>esstudentensprecherin)<br />
bund@bdb-studentensprecher.de<br />
37
AUSBILDUNG UND STUDIERENDE<br />
FH-Lübeck<br />
Ausstellung der Abschlussarbeiten<br />
Vom 14.07. bis zum 25.7.08 stellten die Absolvierenden des Bauwesens ihre Arbeiten aus.<br />
Der Fachbereich Bauwesen der Fachhochschule<br />
Lübeck stellte die Abschlussarbeiten<br />
im Foyer des neuen Audimax<br />
aus (Bachelor-, Master- und Diplomstudiengänge<br />
des Sommersemesters 2008)<br />
sowie die letzten Diplomarbeiten der FH<br />
Eckernförde, die von Lübeck mit betreut<br />
wurden.<br />
Wir besuchten die Ausstellung, die<br />
uns einen aufschlussreichen Einblick in<br />
das breite Spektrum der Lehre und die<br />
Vielschichtigkeit des Berufs der Architektinnen<br />
und Architekten, der Bauingenieurin<br />
und des Bauingenieurs sowie<br />
der Städtebauplanerinnen und Städtebauplaner<br />
vermittelte. Exemplarisch stellen<br />
wir hier die Modelle der sehr spektakulären<br />
und auch sehr unterschiedlichen<br />
Entwürfe eines neuen Felsenmuseums<br />
auf Helgoland vor.<br />
RED/KB<br />
Felsenmuseum Helgoland,<br />
Dipl. Arb. Yves Kerschkamp/Scheuning<br />
38<br />
Felsenhotel Helgoland, Dipl. Arb. Leif Fellu Peters<br />
Felsenmuseum Helgoland,<br />
Dipl. Arb. Marianne Damerow<br />
Felsenmuseum Helgoland,<br />
Dipl. Arb. T. Paraeyke<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
FH Lübeck<br />
BACHELORSTUDIUM<br />
Studienziel<br />
Studienziel der Ausbildung ist die<br />
Vermittlung künstlerischer und wissenschaftlicher<br />
Fähigkeiten für die Berufsausübung<br />
von Architektinnen und<br />
Architekten.<br />
Die Studierenden sollen durch das<br />
Studium die Fähigkeit zu auf wissenschaftlicher<br />
und künstlerischer Grundlage<br />
beruhendem Denken und auf<br />
wissenschaftlicher und künstlerischer<br />
Grundlage beruhender Arbeit sowie<br />
die entsprechenden Methoden und<br />
Fachkenntnisse auf dem Fachgebiet der<br />
Architektur erwerben und sich auf ein<br />
berufliches Tätigkeitsfeld im Ingenieurbereich<br />
vorbereiten.<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
Mit dem Abschluss des Studiums erhält<br />
der Bachelorabsolvent einen europaweit<br />
anerkannten ersten akademischen Abschluss<br />
und erlangt die Ansprüche zur<br />
Aufnahme eines anschließenden konsekutiven<br />
Masterstudiums.<br />
Die Aufnahme in die Architekten-<br />
und Ingenieurkammer des<br />
Landes <strong>Schleswig</strong>-Holstein und<br />
damit das Führen der Berufsbezeichnung<br />
„Architekt/in“ ist mit<br />
dem Bachelorabschluss nach einer<br />
fünfjährigen Praxistätigkeit<br />
mit Fortbildung möglich.<br />
AUSBILDUNG UND STUDIERENDE<br />
Quelle: Internet FH-Lübeck<br />
Zukunft als Architekt/in<br />
oder Bauingenieur/in<br />
In Zeiten geringerer Bautätigkeit, wie<br />
in den vergangenen Jahren, ist es notwendig,<br />
Nischen und Neuland zu besetzen,<br />
insbesondere im Fachgebiet Architektur.<br />
Hier sind neben Begabung, Ausdauer<br />
und besonderem Engagement im Studium<br />
und Beruf auch kommunikative<br />
Fähigkeiten erforderlich, um erfolgreich<br />
zu sein.<br />
Für das Fachgebiet Bauingenieurwesen<br />
gehen Prognosen der <strong>deutsche</strong>n<br />
Bauindustrie ab dem Jahr 2006 von einem<br />
Mangel an qualifizierten Bauingenieuren/innen<br />
aus:<br />
„Der Bauingenieurmangel<br />
herrscht deutschlandweit.“<br />
Gemäß einer Analyse der Bauverbände<br />
benötigt die <strong>deutsche</strong> Bauwirtschaft<br />
im kommenden Jahr zur Erfüllung ihrer<br />
Aufgaben national wie international<br />
mindestens 4.500 junge Bauingenieure.<br />
Derzeit sind aber nur rund 7.800<br />
Bauingenieure deutschlandweit für das<br />
WS 2006/07 eingeschrieben, davon<br />
rund 2000 Bauingenieurinnen.<br />
Insgesamt halb so viele wie 1995 und<br />
um 7,9 % weniger als im letzten Jahr.<br />
Aufgrund der gesunkenen Erstsemesterzahlen<br />
sind im Jahre 2011 nur noch<br />
rund 3.100 Absolventen zu erwarten.<br />
<strong>Bund</strong>esweit droht damit eine jährliche<br />
Lücke von 1.400 Bauingenieuren.<br />
„Wer also heute ein Bauingenieurstudium<br />
aufnimmt, studiert gegen den<br />
Trend. Er hat damit beste Berufs- und<br />
Karrierechancen.“<br />
(Quelle: Statitisches <strong>Bund</strong>esamt Deutschland,<br />
Bauindustrieverband e.V.,)<br />
Service:<br />
Kooperationspartner<br />
des BDB<br />
• NEU: Sonderkonditionen für<br />
Mitglieder des BDB bei AUDI<br />
• mb AEC Software GmbH - Sonderkonditionen<br />
für BDB-Mitglieder<br />
• BDB-Vorzugspreise 2008,<br />
Hotel President, Berlin<br />
• Aon Private Clients Versicherungsprogramm<br />
• Allianz<br />
• Citroën<br />
• id Verlags GmbH<br />
• Berufshaftpflichtversicherung<br />
• CAD/AVA<br />
• T-Mobile Sonderkonditionen<br />
• Betriebliche Altersversorgung<br />
• Private Krankenversicherung<br />
• HP-Internet Store<br />
• Fraunhofer-Informationszentrum<br />
Raum und Bau IRB<br />
• Kostengünstige Fahrzeuganmietungen<br />
bei Europcar<br />
• Hilton Sonderraten<br />
Näheres unter baumeister-online.de<br />
oder direkt bei der <strong>Bund</strong>esgeschäftsstelle,<br />
Berlin.<br />
Studentinnen<br />
und Studenten<br />
beim BDB<br />
Der BDB ist der größte Berufsverband<br />
für Architekten und Bauingenieure in<br />
Deutschland mit 26.000 Mitgliedern,<br />
darunter über 5.000 Studenten.<br />
Der BDB ist der einzige Berufsverband,<br />
in dem Studenten Vollmitglieder<br />
sind! So sind wir Studenten auf allen<br />
Ebenen vertreten: vor Ort in den Bezirksgruppen,<br />
im Landesvorstand, im<br />
<strong>Bund</strong>esvorstand und seit dem <strong>Baumeister</strong>tag<br />
in Celle ´99 sogar im Präsidium.<br />
Die Studentensprecher der Bezirksgruppen<br />
und der Länder treffen sich mit<br />
dem <strong>Bund</strong>esstudentensprecher zwei Mal<br />
im Jahr zum <strong>Bund</strong>esstudententreffen.<br />
Hierbei werden die studentischen Belange<br />
diskutiert und das Treffen bietet<br />
außerdem die Möglichkeit zum Austausch<br />
unter den Studenten.<br />
Internetseite der BDB-Studenten:<br />
www.bdb-campus.de<br />
39
BEZIRKSGRUPPEN<br />
Dänische Schule in <strong>Schleswig</strong><br />
Unser Ziel bestand darin, eine Schule<br />
zu schaffen, die auf unkomplizierte Weise<br />
den Träumen und Ansprüchen nach<br />
Identität und Zugehörigkeit, Gemeinschaft<br />
und Individualität gerecht wird.<br />
Dies wurde gelöst durch eine offene und<br />
dichte Schulstruktur, bei der kurze mentale<br />
und physische Abstände zwischen<br />
Fächern und Lernenden bestehen. Die<br />
physische Erscheinung der Schule ist entsprechend<br />
einfach und ablesbar: Klare<br />
Figur, wieder erkennbares Profil. Ein solitärer,<br />
skulptural geformter Klinkerkorpus<br />
auf einer weiträumigen, grünen<br />
Fläche.<br />
Geschaffen für moderne,<br />
demokratische Pädagogik<br />
Bei der Gesamtplanung wurde auf eine<br />
offene Unterrichtsstruktur Wert gelegt,<br />
in der nicht nur das Klassenzimmer, sondern<br />
die ganze Schule ein Unterrichtsmilieu<br />
für Einzelarbeit, Gruppenarbeit und<br />
Plenum bildet. Die innere Offenheit und<br />
Organisation der Schule verkörpert eine<br />
moderne, demokratische Pädagogik in<br />
einem abwechslungsreichen Unterrichtsmilieu.<br />
Durch die enge Gruppierung der<br />
traditionellen Klassenräume um die Aula<br />
und die Gemeinschaftsfunktionen herum<br />
wird auf einfache Weise erreicht, dass<br />
die Unterrichtsformen in der täglichen<br />
40<br />
Arbeit frei gewählt werden können.<br />
Ebenso wird ein hohes Maß an fächerübergreifender<br />
Zusammenarbeit zwischen<br />
verschiedenen Fachgruppen sichergestellt<br />
– auf Schüler – wie auf Lehrerebene.<br />
Der Haupteingang und die Gemeinschaftsräume<br />
sind so ausgerichtet, dass<br />
sie den Blick über das Holmer Noor und<br />
das Profil der Stadt <strong>Schleswig</strong> mit dem<br />
Dom freigeben, der wie ein Fixpunkt das<br />
Landschaftsbild bestimmt. Bei der weiteren<br />
Bewegung durch das Gebäude<br />
eröffnen sich laufend neue Aussichten<br />
über die Stadt und die Natur, während<br />
sich aus den oberen Etagen eine großartige<br />
Aussicht über die gesamte Schleilandschaft<br />
bietet.<br />
Zwei Haupträume<br />
im Zentrum<br />
Als Ausdruck des Wunsches nach<br />
Klarheit, Dichte und Ablesbarkeit des<br />
Gebäudes als markanter Geländepunkt<br />
wurde bei der Planung von zwei großen,<br />
inneren Räumlichkeiten ausgegangen:<br />
Der Aula mit Kantine, Aufenthaltsbereich,<br />
Festsaal und Wissenscenter im<br />
südlichen Teil sowie der Sport- und<br />
Mehrzweckhalle im nördlichen Teil. Über<br />
diese Bereiche spannt sich ein großes,<br />
verbindendes Dach, das sich nach Süden<br />
hin erhebt und das Außenprofil des<br />
Gebäudes widerspiegelt. Eingangsbereich,<br />
Haupttreppe, Garderoben etc. befinden<br />
sich zentral angeordnet zwischen<br />
den beiden großen Räumen.<br />
Alle naturwissenschaftlichen Fächer<br />
konzentrieren sich im Erdgeschoss, wo<br />
die Räume in direktem Kontakt mit den<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
Gemeinschafts- und Außenbereichen<br />
der Schule stehen.<br />
Eine große Aufenthalts- und Lesetreppe<br />
mit Sitzplätzen führt weiter auf den<br />
ersten Stock, wo die Grundschule zusammengefasst<br />
ist. Entsprechend ist der<br />
gymnasiale Überbau mit zentralem Gemeinschaftsraum<br />
auf der darüber liegenden<br />
Etage angeordnet. Somit wird eine<br />
natürliche Aufteilung in Alters- und Klassenstufen<br />
erreicht, ohne dass die räumliche<br />
Ganzheit und der Zusammenhang<br />
zwischen den Funktionen verloren gehen.<br />
Die Aula dient als Gemeinschaftsbereich.<br />
Sie ist ein verbindendes Element<br />
dank des Wissenscenters, der Aufent-<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
haltsbalkone, Lounges, IT-Räume, Arbeitsplätze<br />
etc.<br />
Klinkerkorpus und<br />
Kupferdach<br />
Der architektonische Ausdruck der<br />
Schule besteht aus zwei schlichten Elementen,<br />
die mit ihrem jeweiligen Ausdruck<br />
Funktionalität und skulpturale<br />
Form miteinander verbinden.<br />
Das erste Element ist der aus den<br />
Stockwerken zusammengesetzte Klinkerkorpus,<br />
der sich mit seinen Perforationen<br />
und Versetzungen wie eine einrahmende<br />
und stellenweise auch<br />
BEZIRKSGRUPPEN<br />
hervorhebende Fassade um die inneren<br />
Räume gruppiert.<br />
Die Fassaden sind in zwei Schichten<br />
ausgeführt. Die Außenschicht besteht aus<br />
hellem, gelbgrauem Klinkerstein mit tiefen<br />
Nischen und ausgekragten Deckenvorsprüngen.<br />
Hinter den Klinkerflächen<br />
befinden sich Glaspartien, die auf diese<br />
Art vor Sonne, Niederschlag und Wind<br />
geschützt werden. Diese tiefe Fassade ist<br />
gleichermaßen hell und offen.<br />
Das zweite Element ist die große, sich<br />
neigende Kupferdachfläche, die sich<br />
durch die Masse des Schulgebäudes hindurch<br />
schneidet und – hervorgerufen<br />
durch die Konturen der beiden inneren<br />
Haupträume - dessen Struktur sichtbar<br />
werden lässt. Über die beiden Haupträume<br />
gespannt liegt als verbindendes Element<br />
das Dach, dessen Lichtöffnungen<br />
wie ein abwechslungsreicher Himmel<br />
wirken. Das Kupferdach erscheint als<br />
großer, verbindender Gestus.<br />
Räume mit Sonderfunktionen werden<br />
durch die Verwendung abweichender<br />
Materialien hervorgehoben. Somit besteht<br />
der Festsaal aus ausdrucksvollem,<br />
dekorativem Granit aus Bornholm – mit<br />
präzisen Öffnungen zur umgebenden<br />
Landschaft hin. Die Innenwände sind mit<br />
akustisch geformten Ahornpaneelen bekleidet.<br />
Die Lounge und der IT-Bereich<br />
sind in dem großen Raum wie ein freistehender<br />
Holzkasten in Ahorn ausgeführt.<br />
Das Kunstwerk „Tellurium“ von Olafur<br />
Eliasson mit den neun, im Himmelsgewölbe<br />
der Aula schwebenden Planeten,<br />
folgt der schrägen Bewegung durch den<br />
Raum.<br />
Wir hoffen, dass das Gesamterlebnis<br />
von Lehre, Gemeinschaft und Kunst sowie<br />
Architektur als Vermittlerin einen inspirierenden<br />
und dekorativen Rahmen<br />
für die Benutzer der A. P. Møller-Schule<br />
bilden wird.<br />
Architektenbüro<br />
C. F. Møller A/S, Århus, DK<br />
Mads Møller<br />
41
BEZIRKSGRUPPEN<br />
Bezirksgruppe Neumünster-Segeberg<br />
Mitgliederzahl konstant<br />
Mit 230 Mitgliedern hat die BG<br />
Neumünster-Segeberg ihre Stärke gegenüber<br />
dem Vorjahr nahezu erhalten<br />
können.<br />
Dies wurde vom 1. Vorsitzenden<br />
Hans-Martin Fäller während der JHV im<br />
Januar berichtet. Trotzdem appellierte er<br />
an die Mitglieder, verstärkt für den Verband<br />
zu werben, damit auch in Zukunft<br />
ein starker BDB unsere Interessen vertreten<br />
könne.<br />
Ebenso warb er um Mitarbeit im Vorstand,<br />
insbesondere in Hinblick auf die<br />
Wahlen im Jahr 2010, bei denen der 1.<br />
Vorsitzende neu gewählt würde. Er stünde<br />
dann nicht mehr zur Wahl. Er bedankte<br />
sich beim Vorstand und bei den<br />
Mitgliedern für die vielfältige Unterstützung<br />
im vergangenen Jahr. Langjährige<br />
Mitglieder wurden mit der silbernen,<br />
bzw. goldenen Treuenadel und Urkunden<br />
ausgezeichnet. Für besondere Verdienste<br />
und großes Engagement wurden<br />
den Kollegen Dipl.-Ing. Jens Blunck, Dipl.-Ing.<br />
Erhard Jennrich (beide seit 1984<br />
im Vorstand), Dipl.-Ing. Jürgen Horn und<br />
Dipl.-Ing. Karl-Manfred Bünger (beide<br />
im Vorstand seit 1986) die goldene Ehrennadel<br />
mit Urkunde verliehen. Ein besonderer<br />
Dank ging an den Ehrenvorsitzenden<br />
Dipl.-Ing. Uwe Kröger für<br />
30-jährige Vorstandsarbeit mit der<br />
Überreichung eines Büchergutscheines<br />
und einer Ehrennadel. Nach den Berichten<br />
der Fachreferenten und der Entlastung<br />
des Vorstandes wurden neue Referenten<br />
gewählt.<br />
42<br />
<strong>Baumeister</strong>tafel<br />
Fachreferat Architekten:<br />
1. U. Kekeritz,<br />
2. M. Fehrs<br />
Fachreferat Ingenieure:<br />
1. O. Petersen,<br />
2. E. Jennrich<br />
Fachreferat Unternehmer:<br />
1. J. Horn,<br />
2. B. Heuchert<br />
Fachreferat<br />
Hochschule/Studenten:<br />
1. Angelika Richter<br />
2. O. Böge<br />
Besondere Aufgaben:<br />
1. P. Roos<br />
2. C. Jessen<br />
Schriftführer:<br />
2. Vertreter M. Büngert<br />
Wahl der Kassenprüfer<br />
und Stellvertreter:<br />
1. Herr Rouahia,<br />
2. Günter Ascher,<br />
Vertreter: C. Lohmann<br />
Nach der Vorstellung des Jahresprogrammes<br />
mit den besonderen Programmpunkten<br />
<strong>Baumeister</strong>tafel im Museum<br />
Tuch + Technik sowie einem 2-tägigen<br />
Herbstausflug nach Stralsund wurden diverse<br />
Punkte diskutiert. Insbesondere<br />
wurde der geringe Teil der fachlichen<br />
Vorträge bedauert. H.-M. Fäller begründet<br />
das mit der zu geringen Teilnehmerzahl<br />
an solchen Veranstaltungen. Des<br />
Weiteren folgt eine Diskussion über das<br />
Architekten-Urheberrecht anlässlich eines<br />
aktuellen Projektes.<br />
BG Itzehoe<br />
Jahreshauptversammlung<br />
Die Bezirksgruppe Itzehoe führte im<br />
Februar ihre Jahreshauptversammlung<br />
unter Leitung des 1. Vorsitzenden,<br />
B. Greibel durch. Anwesende Gäste waren<br />
W. Fehrs und Jorn Kick, die über die<br />
Arbeit des <strong>Landesverband</strong>es berichteten.<br />
Über die JHV wurde ein ausführliches<br />
Protokoll geschrieben und als Rundbrief<br />
an die Mitglieder versandt. Bei Interesse<br />
kann das Protokoll bei der Geschäftsstelle<br />
der BG angefordert werden.<br />
1. Vorsitzender:<br />
Bernhard Griebel<br />
Tel.: 0 48 21/4 31 00<br />
Fax: 0 48 21/88 82 78<br />
Ehrungen<br />
Für 40-jährige Mitgliedschaft im BDB<br />
wurde Peter Rebhahn ausgezeichnet.<br />
Wahl des stellvertretenden<br />
Vorsitzenden:<br />
Ivo Hannemann, Wiederwahl<br />
Wahl des stellvertretenden<br />
Schatzmeisters:<br />
Horstdieter, Krüger, Wiederwahl<br />
Wahl des Ingenieurreferenten:<br />
Christian Meyer-Dellus.<br />
BG <strong>Schleswig</strong><br />
Referenten<br />
neu gewählt<br />
Die Mitgliederzahl innerhalb der Bezirksgruppe<br />
<strong>Schleswig</strong> des <strong>Bund</strong>es Deutscher<br />
<strong>Baumeister</strong>, Architekten und Ingenieure<br />
ist 2007 konstant geblieben. Dieses<br />
gab Vorsitzender Kurt Böhrnsen-Buschke,<br />
Berend, in seinem Jahresbericht den versammelten<br />
Mitgliedern bekannt. Es wurde<br />
seitens des Vorsitzenden und des Stell-<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
vertretenden Vorsitzenden Friedrich Plarre,<br />
<strong>Schleswig</strong>, jedoch auf die weiterhin<br />
bestehende Notwendigkeit der aktiven<br />
Anwerbung von jungen Berufskollegen,<br />
vor allem auch schon zur Studienzeit,<br />
hingewiesen.<br />
Jedes Mitglied ist aufgerufen, in seinem<br />
Umfeld, ob beruflich oder privat, auf den<br />
Berufsverband mit seinem vielen Vorteilen<br />
aufmerksam zu machen. Dabei ist insbesondere<br />
auf die Schaffung und Pflege<br />
von Kontakten, dem beruflichen Erfahrungsaustausch,<br />
der Mitwirkung in Referaten,<br />
Ausschüssen, Arbeitskreisen, Nutzung<br />
von Fortbildungsangeboten in<br />
einem solidarisch und demokratisch geprägtem<br />
Verband hinzuweisen.<br />
Während der Jahreshauptversammlung<br />
der Bezirksgruppe Eckernförde hatten<br />
die Mitglieder am 14. Januar 2008<br />
in der Siegfried-Werft die Aufgabe, einen<br />
neuen ersten Vorsitzenden zu<br />
wählen. Nach über 20 Jahren stellte Dipl.-Ing.<br />
Harro Schröder sein Amt zur<br />
Verfügung. „Ich habe das Rentenalter erreicht<br />
und ihr wisst ja, dass Rentner keine<br />
Zeit haben“, sagte Schröder. „Ein<br />
Vorsitzender muss präsent sein und ich<br />
werde in nächster Zeit viel auf Reisen<br />
sein“.<br />
Zum Nachfolger wurde Dipl.-Ing.<br />
Hauke Haß einstimmig gewählt. Der 37jährige<br />
Unternehmer war bereits<br />
während seines Studiums an der Fachhochschule<br />
Eckernförde als Studentensprecher<br />
der Bezirksgruppe aktiv. In seiner<br />
Antrittsrede dankte er seinem<br />
Vorgänger für die langjährige ehrenamtliche<br />
Vorstandsarbeit:<br />
„Harro Schröder hat seit vielen Jahren<br />
die Geschicke des BDB hier in Eckernförde<br />
mit Augenmaß und Verstand geleitet<br />
und war in dieser Zeit für unzählige Vorträge,<br />
die Jahreshauptversammlungen<br />
und Herbstessen zuständig. Er hat erlebnisreiche<br />
Gruppenfahrten organisiert<br />
und die Bezirksgruppe auf Landes- und<br />
<strong>Bund</strong>esebene vertreten.“<br />
Neben Hauke Haß gehören dem Vorstand<br />
folgende Kollegen an: Architekt<br />
Jörg Faltin – zweiter Vorsitzender,<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
Auch für die Inanspruchnahme von<br />
Service- und Dienstleistungen, wie Berufshaftpflichtversicherungen,betriebliche<br />
Altersvorsorge oder Krankenversicherungen<br />
stehen allen Mitgliedern<br />
attraktive Angebote zur Auswahl.<br />
Für langjährige Mitgliedschaft im Berufsverband<br />
erhielten die Mitglieder Hellmuth<br />
Freiberg, <strong>Schleswig</strong>, und Karl Heinz<br />
Steinhilp, Ulsnis, jeweils 50 Jahre, sowie<br />
Rolf Richter, <strong>Schleswig</strong>, für 40 Jahre im<br />
Berufsverband, die jeweiligen Auszeichnungen<br />
im Namen des Präsidiums der<br />
<strong>Bund</strong>es Deutscher <strong>Baumeister</strong>, Architekten<br />
und Ingenieure, Berlin.<br />
Die Kassenprüfung ergab eine ordnungsgemäße<br />
Kassenführung, so dass<br />
Vorstandswechsel beim BDB Eckernförde<br />
Harro Schröder übergibt die Leitung<br />
der BG an Hauke Hass<br />
Dipl.-Ing. Uwe Rix – Kassenwart und<br />
Dipl.-Ing. Ralph Westermann – <strong>Landesverband</strong><br />
und Referate. Ziel des neuen<br />
Vorstandes ist es, den monatlichen Bezirksgruppenabend<br />
zu einem Treffpunkt<br />
von Bauschaffenden aus Eckernförde<br />
und Umgebung zu machen und die regelmäßigen<br />
Vorträge einem breiten Publikum<br />
zu öffnen.<br />
Für den <strong>Landesverband</strong> überbrachte<br />
Architekt Jorn Kick die besten Glückwünsche<br />
und dankte Harro Schröder auch<br />
für sein Engagement im Unternehmerreferat,<br />
in dem er lange Zeit die Funktion<br />
Von links nach rechts: Harro Schröder, Hauke Haß, Jorn Kick<br />
BEZIRKSGRUPPEN<br />
Vorstand und Schatzmeister einstimmig<br />
Entlastung erteilt werden konnte.<br />
Für sämtliche Berufsgruppen waren die<br />
zuständigen Referenten neu zu wählen.<br />
Folgende Wahlen erfolgten:<br />
Architekten:<br />
Kai Lorenzen-Silbernagel, <strong>Schleswig</strong><br />
Beratende Ingenieure:<br />
Matthias Klatt, Fahrdorf<br />
Stellvertreter:<br />
Hermann Bietenbeck-Hille, Mildstedt<br />
Unternehmer:<br />
Kurt Böhrnsen-Buschke, Berend<br />
Stellvertreter: Sven Foth, Schuby<br />
Öffentlichkeitsarbeit:<br />
Peter Henningsen, Busdorf.<br />
Peter Henningsen<br />
des Landesfachreferenten inne hatte.<br />
Kick berichtete über den Stand der Novellierung<br />
der HOAI und die Kontakte<br />
zur Landes- und <strong>Bund</strong>espolitik. Darüber<br />
hinaus regte er einen engeren Kontakt<br />
der Bezirksgruppen untereinander an.<br />
Der erste Schritt ist hierzu schon getan,<br />
denn im April fand eine gemeinsame<br />
Fahrt der Bezirksgruppen aus Rendsburg<br />
und Eckernförde nach Berlin statt. Die<br />
BDB'ler treffen sich regelmäßig am ersten<br />
Mittwoch jeden Monats im Clubraum<br />
der Siegfried-Werft. HH-ECK<br />
43
BEZIRKSGRUPPEN<br />
BG Lübeck<br />
Neue Studentensprecher gewählt<br />
Die Jahreshauptversammlung 2008<br />
fand in Lübeck „Im alten Zolln“ statt. Als<br />
Gast nahm Ralf Westermann, Eckernförde<br />
(Landesvorstand und Hochschulrefefernt)<br />
an der Versammlung teil um gemeinsam<br />
mit der BG zu überlegen, wie<br />
der Kontakt zur Hochschule lebendiger<br />
gestaltet werden könnte. Im vergangenen<br />
Jahr wurde eine Informationsveranstaltung<br />
zu den Ausbildungsgängen Bachelor<br />
und Master durchgeführt.<br />
Anlässlich des traditionellen Erstsemesterabends<br />
mit Feuerzangenbowle (gesponsert<br />
durch den BDB) gab es viele<br />
Möglichkeiten zum Kennenlernen und zu<br />
interessanten Gesprächen. Bedauerlich<br />
war, dass einige geplante Aktionen mangels<br />
Anmeldungen abgesagt werden<br />
mussten. Zukünftig soll in den Einladungen<br />
stärker darauf hingewiesen werden,<br />
das auch Gäste herzlich willkommen<br />
sind.<br />
Juliane Bendin wünschte sich mehr Information<br />
über den BDB, z. B. beim Studentenstammtisch,<br />
Dirk Nibbrig machte den Vorschlag<br />
ein „schwarzes Brett“ mit BDB Informationen<br />
in der FH zu installieren (inzwischen<br />
verwirklicht).<br />
Wahlergebnisse:<br />
1. Vorsitzender:<br />
Ulrich Gunkel,Tel.: 04 51 / 7 29 71<br />
Geschäftsstelle:<br />
Dieter Trost, Tel.: 04 51 / 7 07 86 47<br />
Schriftführer und Schatzmeister<br />
1. Kassenprüfer/In:<br />
Juliane Bendin<br />
2. Kassenprüfer/In:<br />
Lars Warnholz<br />
Fachreferenten<br />
für Architekten: Ulrich Gunkel<br />
für Ingenieure: Matthias Steinchen<br />
für Unternehmer: nicht besetzt<br />
für Ausbildung und<br />
Studenten: Juliane Bendin<br />
Studentensprecher:<br />
Dirk Nibbrig<br />
Leif-Hendrik Tobis<br />
44<br />
Hamburg-Exkursion der Studierenden<br />
Am 17.05.2008 besuchte eine kleine Gruppe des BDB Lübeck Hamburg, um das<br />
„Neue Bauen am Wasser“ zu erleben. Neun Interessierte hatten sich zusammengefunden,<br />
um unter der sachkundigen Führung von Christoph Schild die Bebauung von<br />
Jungfernstieg, Europa-Passage, Hafen-City und nördliche Elbhang-Bebauung zu besichtigen.<br />
Besonders schön ist es, dass sich unter den Teilnehmern 4 studentische<br />
noch-nicht-BDB-Mitglieder befanden.<br />
Die vielen schönen und interessanten Eindrücke wurden durch das regnerische<br />
Wetter kaum getrübt.<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
BEZIRKSGRUPPEN<br />
Architekturprojekt<br />
„Ideenwettbewerb ZwischenSpeichern“<br />
30 Schüler der 11. und 12. Klasse der Freien Waldorfschule<br />
Eckernförde beplanen eine innerstädtische Baulücke<br />
Den Anlass für die Planungswerkstatt<br />
lieferten die beginnenden Abbrucharbeiten<br />
des ungeliebten Betongetreidespeichers<br />
zum Ende der Segelsaison 2005.<br />
Beim Gang über die Holzbrücke von<br />
Eckernförde nach Borby hielt Lorenz<br />
Dobrot, Eckernförder Unternehmer und<br />
Mitglied des „Vereins zur Förderung des<br />
Selbstbestimmten Lebens im Alter e.V.“<br />
inne und sein Blick fiel auf die Hafensilhouette<br />
mit der zukünftigen Baulücke.<br />
„Daraus müsse man doch etwas machen“,<br />
dachte er, für den entstehenden<br />
Freiraum an einem so prominenten Ort<br />
könnten doch Waldorfschüler mal etwas<br />
Schönes ausarbeiten…<br />
Der Verein „Selbstbestimmtes Leben“<br />
entwickelte diese Idee weiter und lobte einen<br />
Ideenwettbewerb in Form einer Architekturwerkstatt<br />
aus und beauftragte für<br />
die professionelle Durchführung das in<br />
Hamburg und Eckernförde ansässige Architekturbüro<br />
„Auraplan – bauen ist<br />
formsache“. Die Bearbeitung fand vom<br />
6. bis 10. März 2006, Montag bis Freitag<br />
jeweils 4 Schulstunden lang statt.<br />
Die „Architekten auf Zeit“ beplanten<br />
die Fläche zwischen den Speichern mit<br />
Läden, Cafes, Restaurants, Parkanlagen,<br />
Wohnungen, Seminar- und Veranstaltungsräumen,<br />
Gewerbe, Hotels, Ferienwohnungen<br />
und Wellness. Ferner mit einem<br />
Rosengarten und einem Saal mit<br />
Bühne. Spektakuläre oder unangemessene<br />
Entwürfe wie Großkino oder Einkaufszentrum<br />
waren nicht dabei.<br />
Die Wettbewerbsgewinner entschieden<br />
sich für eine Begegnungsstätte mit überre-<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
gionalem Seminarbetrieb und Cafe. Die<br />
flach gestufte Gebäudeform schwingt sich<br />
elegant um den sich zum Wasser öffnenden<br />
Hof. Diese Freifläche ist zudem noch<br />
mit einer Brunnenanlage und einer<br />
großen Windharfe als Kunstobjekt eingerichtet.<br />
Der ansonsten überwiegend zweigeschossige<br />
Bau fügt sich gefällig an den<br />
historischen Rundspeicher an und bildet in<br />
Richtung Speicherpassage einen klaren<br />
Abschluss mit Bewahrung der vorhandenen<br />
Wegeführung zum Wasser hin.<br />
Zitat aus dem Erläuterungstext: „… Die<br />
öffentliche Nutzung des Cafes im Nebengebäude<br />
soll der Kommunikation<br />
zwischen den Generationen dienen und<br />
allen Gästen Eckernfördes die Gelegenheit<br />
bieten bei Kaffee, Kuchen und Kunst<br />
die Aussicht auf den Hafen zu genießen.<br />
Um den Eckernförder Einwohnern auch<br />
die dauerhafte Möglichkeit zu geben<br />
diese Aussicht zu erleben, kommen in<br />
das Nebengebäude über das Cafe<br />
Eigentumswohnungen. …“<br />
Ein markantes Flugdach bis über das<br />
Wasser ist der Kern des Entwurfes der<br />
Gruppe des 2. Preisträgers. Sie sieht Geschäfte,<br />
Gastronomie, Veranstaltungsräume<br />
und Wohnen vor. Geschäfte öffnen<br />
sich hier zu einer mit Glas<br />
überdachten und damit lichtdurchfluteten<br />
breiten Wegfläche hin. Dies schafft eine<br />
hohe Aufenthaltsqualität, die andere<br />
Eckernförder Passagen in dieser Form<br />
noch nicht bieten können.<br />
Das von der dritten Preisträger-Gruppe<br />
entworfene Gebäude dürfte das<br />
größte Volumen aufweisen. Es teilt sich<br />
1.Preis 2.Preis 3.Preis<br />
durch eine eigenwillige Dachgestaltung<br />
geschickt in zwei Bereiche und sieht zudem<br />
an deren Verbindung einen Durchgang<br />
bis zur Frau-Clara-Straße vor. Nutzungen<br />
sind hier: Hotel mit Wellnessangeboten<br />
und Rosengarten sowie<br />
Ausstellungsflächen und Gastronomie.<br />
Auch alle anderen Entwürfe weisen interessante<br />
Lösungsansätze für diesen Ort<br />
auf und zeigen schöne Architekturdetails.<br />
Bis der Wettbewerb jedoch beginnen<br />
konnte war allerhand zu bedenken und<br />
zu organisieren, sollte doch alles so realitätsnah<br />
wie möglich sein: Auslobungsunterlagen<br />
mussten erarbeitet, Termine<br />
abgestimmt und inhaltliche Vorgaben<br />
und Leistungen festgesetzt werden. Da innerhalb<br />
der Unterrichtszeiten gearbeitet<br />
werden sollte, wurde die Zustimmung aller<br />
betroffenen Lehrer eingeholt. Die Teilnahme<br />
war freiwillig, die Zahl derer, die<br />
sich beteiligten, überraschend hoch.<br />
Die tägliche Betreuung wurde gewährleistet<br />
von den Architekten Rose Scharnowski,<br />
Hamburg und Jörg Faltin, Eckernförde,<br />
beide vom Büro Auraplan und<br />
dem Eckernförder Stehgeiger und Architekten<br />
Helmut Herzog.<br />
Die Vorstellung, gemeinsam, quasi in<br />
einer großen Architektur-Werkstatt zu arbeiten,<br />
ließ sich nicht realisieren, da über<br />
eine ganze Woche kein ausreichend<br />
großer Raum in der Schule zur Verfügung<br />
stand. So verteilten sich die 10 Arbeitsgruppen<br />
über die gesamte Schule, z.<br />
B. Oberstufen-Cafe, Foyer, Flur, Computerraum<br />
usw.<br />
45
BEZIRKSGRUPPEN<br />
Sonderpreis<br />
Anfangs waren viele Fragen zu inhaltlichen<br />
und technischen Anforderungen zu<br />
beantworten. Die betreuenden Architekten<br />
„besuchten“ die einzelnen Gruppen<br />
und gaben Hilfestellung zum richtigen<br />
Umrechnen verschiedener Maßstäbe, zur<br />
Zeiteinteilung bis zur Abgabe und machten<br />
Hinweise zur Gestaltung der Pläne.<br />
Schließlich waren ja keine erfahrenen<br />
Planer am Werk, obwohl einige Arbeiten<br />
der meist freihändig angefertigten Pläne<br />
durchaus mit solchen von Architekturstudenten<br />
der ersten Semester mithalten<br />
können.<br />
Zum Abgabetermin am Freitag um<br />
12.00 Uhr („muss das wirklich bis auf die<br />
Minute genau sein?“) waren dann<br />
tatsächlich alle Arbeiten und Bearbeiter<br />
versammelt und es wurde ein neugieriger<br />
Blick auf die Ergebnisse der anderen geworfen.<br />
Noch in den letzten Minuten<br />
wurde mit Klebe- und Farbstiften an Modell<br />
und Zeichnung Feinschliff betrieben.<br />
Der 19 Tage später tagenden Jury fiel es<br />
46<br />
nicht leicht, sich nach dem ersten Rundgang<br />
und Durchsicht aller Arbeiten von<br />
denjenigen zu trennen, die nicht die besten<br />
werden sollten. Gegen Ende des ersten<br />
Durchgangs stellte Jurymitglied<br />
Jochen Hillers, Forum für Innenstadtentwicklung,<br />
fest: „Alle Gebäude, die wir<br />
bis jetzt gesehen haben, hätten bessere<br />
Chancen durchzukommen, als die (gescheiterte)<br />
Planung des Projektentwicklers<br />
an der Hafenspitze“. Juryvorsitzender<br />
war der Kieler Architekturprofessor Peter<br />
Hense, der auch die Jury zum Ideenwettbewerb<br />
zur Neugestaltung der Kieler<br />
Straße in Eckernförde geleitet hatte. Die<br />
weiteren Jurymitglieder waren Jenna<br />
Lemke und Diotima Engelbrecht als Vertreter<br />
des auslobenden Vereins „Selbstbestimmtes<br />
Leben im Alter e. V.“, Monika<br />
Breustedt und Karsten Haufschild aus<br />
dem Altstadtverein sowie der Eckernförder<br />
Bauamtsleiter Roy Köppen. Er zeigte<br />
sich angenehm überrascht angesichts der<br />
zahlreichen Grünanlagen.<br />
Auffällig an den Ergebnissen ist die<br />
deutliche Eigenständigkeit des jeweiligen<br />
Entwurfs. Jedes Modell (M 1:500), jeder<br />
Lageplan (M 1:500), jedes Detail (mind.<br />
M 1:100) und jeder Text – dies waren die<br />
geforderten Leistungen – hat seinen eigenen<br />
Charakter.<br />
Neben den drei beschriebenen Preisen<br />
wurden zwei Sonderpreise vergeben:<br />
1. Preis: Mara Jensen, Sarina Jensen,<br />
Simon Lucas, Ulrike Lauritzen.<br />
2. Preis: Manuel Eumann, Finn Blümel.<br />
3. Preis: Laura Unrau, Anton Leu.<br />
Sonderpreise: Ramon Wegner und Jakob<br />
Lutz; Ole Wiese und Johann Fritzsche.<br />
Wie geht es weiter? Alle Beteiligten<br />
sind um eine schöne Erfahrung reicher,<br />
auch die Jurymitglieder haben ihre Arbeit<br />
sehr gerne getan. Herr Köppen hat<br />
bereits einen weiteren Architekturwettbewerb<br />
bei einer Eckernförder Realschule<br />
angeregt, zum Thema: Wie wollen Jugendliche<br />
wohnen?<br />
Von Rose Scharnowski und Jörg Faltin<br />
BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008
Architekturpreis<br />
„Gut bedacht“<br />
Beinahe schon eine Tradition: Zum<br />
dritten Mal hat Braas gemeinsam mit<br />
dem BDB „Gut bedacht 2007“ ausgeschrieben.<br />
Mehr als 64 Architekten und<br />
Planer aus dem deutschsprachigen Raum<br />
hatten ihre Arbeiten eingereicht. Am 12.<br />
März fand im Deutschen Architekturmuseum<br />
in Frankfurt die Preisverleihung<br />
statt. Der Architekturpreis „Gut bedacht“<br />
zeichnet beispielhafte, bereits realisierte<br />
Bauwerke aus, die das geneigte Dach<br />
als optimal integrierten Bestandteil der<br />
Gesamt-Architektur auffassen.<br />
Nach der Begrüßung des stellvertretenden<br />
Direktors des Deutschen Architekturmuseums,<br />
Wolfgang Voigt, hob<br />
der Vorsitzende der Monier GmbH, Rudolf<br />
Rauss, die hohe Qualität der eingereichten<br />
Projekte hervor, die den Zielen<br />
des Wettbewerbs besonders gut entsprachen.<br />
Nach den Worten des Vizepräsidenten<br />
des BDB, Ernst Storzum soll der Preis<br />
zeigen, dass sich gute Architektur und<br />
geneigtes Dach nicht ausschließen. Geneigte<br />
Dächer würden seit Jahrtausenden<br />
überall auf der Erde, in jedem Kulturkreis<br />
und in jeder Klimazone<br />
errichtet. Sie böten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />
und ermöglichten<br />
die Anpassung an Landschaften und<br />
Nachbarbauten und an regionale Besonderheiten.<br />
Zuvor, am 25. Oktober 2007, hatte die<br />
Jury unter der Leitung von Prof. Hinrich<br />
Baller, Berlin, die Preisträger ermittelt.<br />
Heinz Jürgens GmbH<br />
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BDB <strong>Nachrichten</strong> – 13/August 2008<br />
Der erste Preis, dotiert mit 6.000 Euro,<br />
wurde dem Team H2M Architekten<br />
aus Kulmbach, Stephan Häublein und<br />
Johannes Müller, zugesprochen. In Bayreuth-Gesees<br />
hatten sie ein bestehendes<br />
Siedlungshaus um einen Bereich für die<br />
Töchter der Familie erweitert. Dabei waren<br />
restriktive Vorgaben der Genehmigungsbehörde,<br />
die sich vor allem auf<br />
das Satteldach sowie die Verwendung<br />
roter Dach-Ziegel bezogen, zu beachten.<br />
Das Ergebnis ist ein kleiner Anbau<br />
von 77 m 2 , dessen Dach und Außenwände<br />
vollständig mit naturroten Dach-<br />
Ziegeln gedeckt bzw. bekleidet sind.<br />
U. a. begründet die Jury die Vergabe<br />
des ersten Preises für dieses Objekt folgendermaßen:<br />
„Das Haus kann leicht<br />
umgenutzt, sogar separiert werden und<br />
so dem laufenden Generationenwechsel<br />
folgen. Die Dach-Ziegel – auch an den<br />
Wänden – umhüllen die Räume, unterbrochen<br />
und geöffnet von Glasfensterflächen<br />
für den Ausblick. Die eingefügten<br />
Galerieflächen im Inneren geben<br />
dem Dachraum erlebbare Atmosphäre<br />
und unterstreichen die individuellen Bereiche<br />
der beiden Kinder.“<br />
Für ein Einfamilienhaus in Lilling in der<br />
Fränkischen Schweiz, das in der Gliederung<br />
der Baukörper sorgfältig auf die<br />
Maßstäblichkeit des Ortes Rücksicht<br />
nimmt, erhielt der Architekt Markus Gentner,<br />
att architekten, Nürnberg, den zweiten<br />
Preis in Höhe von 4.000 Euro. Passend<br />
zu den klar definierten Baumassen<br />
wählte er ein Dach in der Farbe Granit.<br />
Hierzu führt die Jury aus: „Die Arbeit<br />
stellt einen wichtigen Beitrag zum Einfamilienhausbau<br />
in dörflichen Strukturen<br />
dar. Die Aufteilung eines, die üblichen<br />
Größenordnungen sprengenden Bauvolumens<br />
in drei dem dörflichen Kontext<br />
entsprechende Gebäudeeinheiten erreicht<br />
die Wahrung des dörflichen Maßstabes.<br />
Die Gebäudestellung markiert<br />
einen Eingangshof, der die Wohngebäude<br />
erschließt. Die seitliche zaunartige<br />
Begrenzung wird allerdings als „modisch“<br />
empfunden. Die sichere<br />
Architektursprache verleugnet nicht den<br />
heutigen Bauzeitpunkt. Die Grundrisse<br />
folgen offensichtlich den Bewohnerwünschen.<br />
Insgesamt gelingt es, die Gebäudeanlage<br />
wie selbstverständlich in das<br />
dörfliche Umfeld zu integrieren.“<br />
Mit 2.500 Euro ging der dritte Preis<br />
an die Architekten Just. Burgeff aus<br />
Frankfurt am Main, die dort ein Zentrum<br />
für die Schwedische Gemeinde umgebaut<br />
und erweitert haben. Das markante,<br />
steil geneigte Dach des Gemeindesaals<br />
ist mit Dach-Ziegeln in Grau<br />
gedeckt. Die Kritik der Jury zu diesem<br />
Preis: „Drei um einen Hof gruppierte Bestandsgebäude<br />
aus den 1950er Jahren<br />
mit Flachdächern wurden zu einem<br />
großen Volumen zusammengefasst, um<br />
den Bedürfnissen der schwedischen Gemeinde<br />
Rechnung zu tragen. Ein extrem<br />
steiles Dach betont den neuen, flexibel<br />
nutzbaren, großen Raum. Von außen<br />
bleibt die Dachform klar ungestört ablesbar<br />
und zeigt die feierliche Atmosphäre.<br />
Im Innenraum wäre die sichtbare<br />
OTLAV CATO<br />
47
Architekturpreis<br />
prämierte Projekte<br />
Konstruktion wünschenswert gewesen. Dachneigung<br />
(65°) und Farbe transportieren ganz selbstverständlich<br />
schwedische Bautradition nach Frankfurt,<br />
ohne sich anzubiedern.“<br />
In der Uckermark wurde durch die Berliner Architekten<br />
Suhren Streckwall ein Wohnhaus in ein ehemaliges<br />
Stallgebäude integriert. Dieses Objekt wurde<br />
mit dem vierten Preis in Höhe von 1.500 Euro<br />
ausgezeichnet. Das großflächige Dach ist mit matten<br />
Dach-Ziegeln in Naturrot neu eingedeckt.<br />
Die Juroren würdigten das Projekt so: „Die Arbeit<br />
wird als ein wertvoller Beitrag in dem für die Zukunft<br />
wichtigen Aufgabengebiet ,Bauen jm Bestand'<br />
gesehen. Der Umgang mit der historischen Konstruktion<br />
erfolgt behutsam und es gelingt, die neue<br />
Nutzung „Wohnen“ mit dem Historischen als Stallgebäude<br />
zu verbinden. Kritikpunkt ist dagegen die<br />
Verwendung von Dachflächenfenstern, die das Bild<br />
der großen Dachfläche stören. Der große Innenraum<br />
der Halle vermittelt eindrucksvoll die Größe<br />
des Gebäudes und macht die Konstruktion des historischen<br />
Pfettendachstuhls erlebbar. Die neue Fassadengestaltung<br />
wird als gelungen angesehen.“<br />
3. Preis: Architekten Just. Burgeff, Frankfurt am Main<br />
2. Preis: Architekt Markus Gentner, att architekten, Nürnberg<br />
1. Preis: Team H2M Architekten aus Kulmbach,<br />
Stephan Häublein und Johannes Müller<br />
Der große Erfolg des Architekturpreises<br />
„Gut bedacht“, der sich in den Projekten<br />
der Preisträger, aber auch zahlreichen<br />
weiteren Entwürfen widerspiegelt,<br />
zeigt, dass dieser Preis einen<br />
interessanten, weiterhin viel versprechenden<br />
Weg geht. Dabei hat sich die<br />
Zusammenarbeit zwischen Braas und<br />
dem BDB als kongenial gezeigt. Der<br />
nächste Architekturpreis „Gut bedacht“<br />
wird im Jahr 2009 ausgelobt.<br />
BDB aktuell, Berlin