Jahresbericht 2011 - Kunstmuseum Liechtenstein
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
Inhalt<br />
A Vorwort 3<br />
B<br />
Sammlung<br />
Ankäufe 4<br />
Schenkungen 8<br />
Leihverkehr 9<br />
C Ausstellungen 10<br />
Der Fürst als Sammler. 11<br />
Neuerwerbungen unter Hans-Adam II<br />
von und zu <strong>Liechtenstein</strong><br />
Bill Bollinger. Die Retrospektive 12<br />
Welttheater. Die Sammlung migros museum für 14<br />
gegenwartskunst, Zürich<br />
Beispiel Schweiz. 16<br />
Entgrenzungen und Passagen als Kunst<br />
Sammlung Mezzanin. Eine Auswahl 18<br />
Sammlungsdialoge 20<br />
Die Sammlung in den Gemeinden 22<br />
Ausstellungsweitergaben 24<br />
D Presse 25<br />
E Kunstvermittlung 26<br />
F Vernissagen 34<br />
G Begleitveranstaltungen 35<br />
H Kooperationen 38<br />
I Publikationen 40<br />
J Künstlereditionen 42<br />
K Statistik 44<br />
L Jahresrechnung <strong>2011</strong> 45<br />
M<br />
<strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
Stiftungsrat 46<br />
Team 48
<strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
Städtle 32, P. O. Box 370,<br />
9490 Vaduz<br />
www.kunstmuseum.li<br />
Die in diesem <strong>Jahresbericht</strong> verwendeten<br />
Personen- und Funktionsbezeichnungen<br />
gelten für Personen männlichen und<br />
weiblichen Geschlechts.
A Vorwort 3<br />
Mit dem <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> gibt das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
erstmals nicht nur den Landesbehörden, sondern auch der breiteren<br />
Öffentlichkeit in einem eigenen Bericht Rechenschaft über seine<br />
Tätigkeit im Berichtsjahr und damit Einblick in sein Wirken im Bereich<br />
von Kunst und Kultur. Diese erweiterte Information erscheint mir<br />
ausserordentlich wichtig, ist doch das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
viel mehr als ein Haus für Ausstellungen. Der <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
dokumentiert die enorme Vielfalt an Aktivitäten dieser Kulturstätte.<br />
Das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> ist heute ein Ort der Begegnung,<br />
bietet alles, was einer Begegnung inneliegen kann: Es beeindruckt,<br />
bereichert, verunsichert, provoziert, berührt. Es führt Menschen<br />
zusammen, ermöglicht Begegnungen mit Künstlern, mit Kunstliebhabern,<br />
mit privaten Sammlern. Es fördert den Dialog in vielfacher<br />
Weise, verbal und nonverbal, strahlt im Inland aus in die Gemeinden,<br />
ist Botschafter <strong>Liechtenstein</strong>s im Ausland und veranlasst Kunstinteressierte<br />
aus dem Ausland zu einem Besuch in <strong>Liechtenstein</strong>. Kunstwerke<br />
verschiedener Zeitepochen stehen einander gegenüber, lösen<br />
Fragen aus und öffnen den Blick für Neues und Ungewohntes. Alles<br />
in allem: Das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> ist eine überaus lebendige,<br />
bereichernde Begegnungsstätte.<br />
Als besonders bedeutsam erachte ich die Aktivitäten im Bereich der<br />
Kunstvermittlung. Führungen, Workshops oder Familiennachmittage<br />
vermitteln einen lebendigen Zugang zu den Kunstwerken und ermöglichen,<br />
auf vielfältige Weise die Kunst zu erforschen. Im museumseigenen<br />
Atelier können Kinder und Jugendliche mit künstlerischen<br />
Techniken Erfahrungen sammeln und das Gesehene durch eigenes<br />
praktisches Arbeiten vertiefen. Kinder aller Altersstufen erhalten so<br />
einen niederschwelligen Zugang zum Museum und damit zum Kunstschaffen.<br />
Hier bewährt sich die Zusammenarbeit mit Schulen, Ausund<br />
Weiterbildungsinstitutionen.<br />
Es ist mir ein grosses Bedürfnis, allen zu danken, die zur erfreulichen<br />
Entwicklung des <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> in den vergangenen<br />
Jahren beigetragen haben: Dr. Friedemann Malsch und seinem Team<br />
für das überaus kreative und fachkompetente Engagement, der<br />
Stiftung Freunde des <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> für die angekauften<br />
Kunstwerke und meinen Kolleginnen und Kollegen im Stiftungsrat des<br />
<strong>Kunstmuseum</strong>s.<br />
Ein Blick in die Zukunft: Unmittelbar neben dem <strong>Kunstmuseum</strong><br />
errichtet die Hilti Art Foundation zur Präsentation eigener Kunstsammlungen<br />
ein Museumsgebäude in Form eines weissen Würfels,<br />
welcher sich architektonisch und städtebaulich optimal in die<br />
Museumslandschaft im Vaduzer Städtle einfügt. Die inhaltliche und<br />
logistische Zusammenarbeit zwischen der Hilti Art Foundation und<br />
dem <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> ist ein Glücksfall für <strong>Liechtenstein</strong><br />
als Kulturstandort. Diese Kooperation wird auch die kulturelle Bedeutung<br />
des <strong>Kunstmuseum</strong>s als lebendige Begegnungsstätte stärken.<br />
Für das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> ist dies eine überaus erfreuliche<br />
Zukunftsperspektive!<br />
Johannes Matt<br />
Präsident des Stiftungsrates
4<br />
B<br />
Sammlung<br />
Ankäufe<br />
1<br />
2<br />
1 Günter Fruhtrunk, Grosse Kadenz, 1972, erworben mit Mitteln<br />
der Stiftung Freunde des <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong>, Foto: Stefan Altenburger<br />
2 Mai-Thu Perret, Donna Come Me, 2008, Foto: Stefan Altenburger
Über die Erweiterung der Sammlung durch<br />
Ankäufe, aber auch über die Entgegennahme von<br />
Leihgaben und Schenkungen, entscheidet<br />
die mit internationalen Experten besetzte<br />
Ankaufskommission des Museums.<br />
5<br />
Alle Beschlüsse fallen einstimmig, nachdem auf<br />
der Basis der schriftlich fixierten Sammlungspolitik<br />
künstlerische Positionen und einzelne Kunstwerke<br />
intensiv diskutiert wurden. Ziel dieses bewusst breit<br />
angelegten Auswahl- und Entscheidungsprozesses<br />
ist es, innerhalb des finanziell möglichen Rahmens<br />
eine starke inhaltliche Kohärenz der Sammlung zu<br />
gewährleisten sowie die höchsten künstlerischen<br />
Ansprüche an die Werke zu garantieren. Beides ist<br />
entscheidend für die Profilierung und die herausragende<br />
Qualität der Sammlung insgesamt.<br />
Zu den wichtigsten Erwerbungen <strong>2011</strong> gehört die<br />
Skulptur Self-Portrait (Sorcerer) (2009) des polnischen<br />
Bildhauers Pawel Althamer (* 1967). Die aus<br />
Maschendraht gebaute lebensgrosse Figur eines<br />
tanzenden Menschen trägt bequeme jugendliche<br />
Kleidung und insbesondere eine Kette aus Mobiltelefonen<br />
um den Hals. Sie verdeutlicht in der für den<br />
Künstler typischen Weise die besondere Befindlichkeit<br />
der jungen Generation zwischen Freiheit<br />
und Kontrolle in einer zunehmend durch die elektronische<br />
Kommunikation geprägten Welt.<br />
Auch ein Selbstporträt ist die Installation Donna<br />
Come Me (2008) der Schweizer Künstlerin Mai-<br />
Thu Perret (* 1976). Dieses Werk, in dem sich<br />
Performance, Skulptur, Design, Malerei, Hoch- und<br />
Populärkultur verbinden, gehört zu den bislang<br />
wichtigsten Arbeiten der Künstlerin, die international<br />
zu den bedeutendsten ihrer Generation zählt.<br />
In dieser Installation verdichten sich verschiedene<br />
thematische Komplexe, die Perret immer wieder<br />
und oft parallel zueinander bearbeitet: Identität,<br />
Tradition und Zukunft, Utopien.<br />
Ebenfalls neu in die Sammlung aufgenommen<br />
wurde ein Werk des Malers Günter Fruhtrunk<br />
(1923–1982). Dank der finanziellen Zuwendung der<br />
Stiftung Freunde des <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
konnte das Museum das grossformatige Gemälde<br />
Grosse Kadenz (1972) erwerben. Fruhtrunk gehört<br />
zu den herausragenden Vertretern einer abstrakten<br />
Malerei nach 1945, die formalästhetische Aspekte<br />
mit existentiellen Fragen zu koppeln versteht. Dies<br />
macht ihn auch zu einem entscheidenden Vorbild<br />
einer jungen Generation internationaler Malerinnen<br />
und Maler, die sich der Kombination dieser zwei<br />
Aspekte in den vergangenen fünfzehn Jahren erneut<br />
intensiv widmet.<br />
Schliesslich konnten erstmals Werkgruppen der<br />
Künstler Rainer Ganahl (* 1961), Christoph und<br />
Markus Getzner (* 1960 und * 1965) sowie<br />
die Videoinstallation Wandersmann von Martin<br />
Walch (* 1960) erworben werden, in welcher Bergund<br />
Talfahrten <strong>Liechtenstein</strong> und unsere heutige<br />
Kultur umschreiben.<br />
Neben diesen neu in die Sammlung aufgenommenen<br />
künstlerischen Positionen hat die Ankaufskommission<br />
gezielt bereits in der Sammlung<br />
vorhandene Künstlerinnen und Künstler durch<br />
Zukäufe verstärkt. Dies gilt insbesondere für Rita<br />
McBride (* 1960), von der mit Split-Level Parking<br />
(2003) eine zentrale frühe Arbeit erworben werden<br />
konnte. Auch die bedeutende Installation Gold<br />
Mic-Mac (2000) des Schweizer Künstlers Thomas<br />
Hirschhorn (* 1957) konnte durch den Ankauf von<br />
zwei weiteren frühen Werken verdichtet werden.<br />
Gleiches gilt für Clemens von Wedemeyer (* 1974),<br />
dessen Videoinstallation Against Death (2009) eine<br />
herausragende Erweiterung der Sammlung darstellt.<br />
Darüber hinaus konnten von Bill Bollinger und<br />
Gary Kuehn weitere Werke angekauft werden, die<br />
den Bestand der 2006 erworbenen Sammlung Rolf<br />
Ricke erheblich verstärken.
6 B Sammlung<br />
Ankäufe<br />
3<br />
4<br />
3 Gary Kuehn, Mattress Piece, 1969, Foto: Stefan Altenburger<br />
4 Pawel Althamer, Self-Portrait (Sorcerer), 2009, Foto: Stefan Altenburger
7<br />
Pawel Althamer, * 1967 in Warschau<br />
Self-Portrait (Sorcerer), 2009<br />
Metallgitter, Feder, Hammer, Hose, T-Shirt,<br />
ein Paar Turnschuhe, Reflektor, Mobiltelefone,<br />
Metallgestell, Motor<br />
270 × 100 × 100 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.04<br />
Erworben bei Foksal Gallery Foundation,<br />
Warschau<br />
Common Task, 2009<br />
3 Collagen, Goldfolie und Bleistift auf Papier<br />
2 Blätter 21 × 29,5 cm;<br />
1 Blatt 21 × 58,5 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.18<br />
Erworben bei Foksal Gallery Foundation,<br />
Warschau<br />
Ohne Titel, 2004<br />
4 Farbfotografien<br />
je 31 × 44 cm<br />
3/5<br />
KML <strong>2011</strong>.16<br />
ARTAX Kunsthandel, Düsseldorf<br />
Joseph Beuys, * 1921 in Krefeld,<br />
† 1986 in Düsseldorf<br />
Raum 3, 1981<br />
Farbvideo, Ton, 12', Computerausdruck auf<br />
Endlospapier, 16 Blatt<br />
Kassette 4.5 × 25 × 17,5 cm<br />
15/25<br />
KML <strong>2011</strong>.14<br />
Erworben bei Heiderune Voss, Düsseldorf<br />
Bill Bollinger, * 1939 in New York,<br />
† 1988 in Pine Plains/New York<br />
Pipe Piece, 1968/1969<br />
2 Aluminiumrohre, Kunststoffschlauch<br />
ø 5 × 200 cm<br />
Auflage 10<br />
KML <strong>2011</strong>.19<br />
Erworben bei der Galerie Bleibtreu, Berlin<br />
Anton Frommelt, * 1895 in Schaan,<br />
† 1975 in Vaduz<br />
Anton Frommelt – Fotografien aus den 20er<br />
Jahren, 2010<br />
10 Schwarz-Weiss-Fotografien, Neuabzüge<br />
ab Originalplatte auf Ilford Baryt Papier,<br />
Hg. vom Archiv Atelier, Vaduz<br />
Auflage 10 Exemplare<br />
KML <strong>2011</strong>.02<br />
Erworben beim Archiv Atelier, Vaduz<br />
Rainer Ganahl, * 1961 in Bludenz<br />
Basic Japanese, Study Sheet, New York,<br />
February 28, 1993<br />
KML <strong>2011</strong>. 49<br />
File Basic Japanese, 1993<br />
KML <strong>2011</strong>.50<br />
Basic Japanese, Studying Japanese,<br />
Vienna, 1993<br />
KML <strong>2011</strong>.51<br />
Basic Modern Greek, Study Sheet, Athens,<br />
February 18, 1995<br />
KML <strong>2011</strong>.52<br />
File Basic Modern Greek, 1994<br />
KML <strong>2011</strong>.53<br />
Basic Modern Greek, Studying Modern<br />
Greek, Athens, 1995<br />
KML <strong>2011</strong>.54<br />
Basic Korean, Study Sheet, June 5,<br />
New York, 1996<br />
KML <strong>2011</strong>.55<br />
File Basic Korean, 1996<br />
KML <strong>2011</strong>.56<br />
Basic Korean, Studying Korean,<br />
Gwangju, 1997<br />
KML <strong>2011</strong>.57<br />
Basic Russian, Study Sheet, New York,<br />
September 17, 1997<br />
KML <strong>2011</strong>.58<br />
File Basic Russian, 1995<br />
KML <strong>2011</strong>.59<br />
Basic Russian, Studying Russian,<br />
Moscow, 1995<br />
KML <strong>2011</strong>.60<br />
Basic Chinese, Study Sheet, New York,<br />
February 15, 1999<br />
KML <strong>2011</strong>.61<br />
File Basic Chinese, 1999<br />
KML <strong>2011</strong>.62<br />
Basic Chinese, Studying Chinese,<br />
New York, 1999<br />
KML <strong>2011</strong>.63<br />
Basic Conflicts, I–V, 1999,<br />
DVD<br />
KML <strong>2011</strong>.64<br />
Basic Arabic, Study Sheet, New York,<br />
October 9, 2002<br />
KML <strong>2011</strong>.65<br />
Basic Arabic, Studying Arabic, Damascus,<br />
Syria, 2004<br />
KML <strong>2011</strong>.66<br />
Erworben beim Künstler<br />
Christoph Getzner, * 1960 in Feldkirch;<br />
Markus Getzner, * 1965 in Bludenz<br />
Werkposition 14. In einem Fort geht dieses<br />
Land verloren, 2010<br />
Pappmaché, Beton, Plexiglas, Holz<br />
170 × 80 × 80 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.12<br />
Erworben bei der Galerie Feuerstein,<br />
Feldkirch<br />
Werkposition 5. In einem Fort geht dieses<br />
Land verloren, 2010<br />
Pappmaché, Holz, Wachs, Glas<br />
320 × 70 × 36 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.11<br />
Erworben bei der Galerie Feuerstein,<br />
Feldkirch<br />
Thomas Hirschhorn, * 1957 in Bern<br />
Lay-Out (B42), 1993<br />
15 Collagen auf weissem Tuch<br />
(3 auf Holz, 5 auf Karton, 6 auf Papier,<br />
1 auf Plastikmappe)<br />
Gesamtmass: 198 × 143 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.47<br />
Erworben bei der Galerie Susanna Kulli,<br />
Zürich<br />
Lay-Out (B41), 1990–1993<br />
48 Collagen auf braunem Samt<br />
(1 auf Holztüre, 1 auf Holz, 1 auf Styropor,<br />
45 auf Karton)<br />
Gesamtmass: 198 × 143 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.48<br />
Erworben bei der Galerie Susanna Kulli,<br />
Zürich<br />
Andrea Kehrer, * 1959 in Stuttgart<br />
Boxing Whisper, 2002<br />
Öl und Lack auf Leinwand<br />
210 × 180 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.26<br />
Erworben bei der Künstlerin<br />
Gary Kuehn, * 1939 in Plainfield/<br />
New Jersey<br />
Mattress Piece, 1969<br />
Eisen, Fiberglas, Schaumstoff<br />
55 × 93 × 203 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.15<br />
Erworben bei der Galerie Häusler<br />
Contemporary, München<br />
Rita McBride, * 1960 in Des Moines/<br />
Iowa<br />
Split-Level Parking, 2003<br />
Stahl<br />
76 × 76,5 × 114 cm<br />
3/3<br />
KML <strong>2011</strong>.17<br />
Erworben bei der Galerie Mai 36, Zürich<br />
Mai-Thu Perret, * 1976 in Genf<br />
Donna Come Me, 2008<br />
Schaufensterpuppe, Perücke, Uniform,<br />
Pompons und Acrylfarbe auf Teppich, Holz,<br />
Acryl<br />
Teppich 365,76 × 198,12 cm;<br />
Puppe 139 × 50 × 60 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.01<br />
Erworben bei der Galerie Francesca Pia,<br />
Zürich<br />
Untitled (An Evening of the Book), 2007<br />
Tapete, bedruckt und bemalt, 2-teilig,<br />
Cuts des Bühnenbildes der gleichnamigen<br />
Performance der Künstlerin in The Kitchen,<br />
New York<br />
je 21 × 15 cm<br />
13/30<br />
KML <strong>2011</strong>.46<br />
Erworben bei Mathieu Copeland, London<br />
André Thomkins, * 1930 in Luzern,<br />
† 1985 in West-Berlin<br />
Ohne Titel, 1964<br />
Lackskin auf Papier<br />
65,4 × 49,5 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.27<br />
Erworben bei Germann Auktionshaus,<br />
Zürich<br />
Martin Walch, * 1960 in Vaduz<br />
Wandersmann, 2002<br />
Videoprojektion, Landkarte, rotes Klebeband<br />
Dimensionen variabel;<br />
Landkarte 109,5 × 57 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.03<br />
Erworben beim Künstler<br />
Clemens von Wedemeyer, * 1974 in<br />
Göttingen<br />
Against Death, 2009<br />
2-Kanal-Videoinstallation, bestehend aus:<br />
«Against Death», 9' loop<br />
Interview «How to Deal with the<br />
Uncontacted» (Interview mit Geoffrey Frand),<br />
35', Ton, Farbe<br />
2/5 + 1 A.P.<br />
KML <strong>2011</strong>.05<br />
Erworben bei der Galerie Koch, Oberhuber,<br />
Wolff, Berlin<br />
Erwerbung mit Mitteln der<br />
«Stiftung Freunde des <strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong>»:<br />
Günter Fruhtrunk, * 1923 in München,<br />
† 1982 in München<br />
Grosse Kadenz, 1972<br />
Acryl und Kasein auf Leinwand<br />
190,4 × 265.6 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.21<br />
Erworben bei der Galerie Edith Wahlandt,<br />
Stuttgart
8<br />
B<br />
Sammlung<br />
Schenkungen<br />
Das Museum hat <strong>2011</strong> bedeutende Schenkungen erhalten.<br />
Insbesondere erhielt es im Zusammenhang mit der vom Museum<br />
erarbeiteten Retrospektive zu dem amerikanischen Bildhauer Bill<br />
Bollinger zwei wichtige frühe Werke (durch Rolf Ricke, Berlin sowie<br />
durch Klaus Kertess, New York) als Schenkungen.<br />
Darüber hinaus ist von besonderer Bedeutung die Schenkung eines<br />
frühen Gemäldes (Cortile, 1951) des italienischen Malers Gastone<br />
Novelli (1925 – 1968) durch die Valüna Stiftung in memoriam Henriette<br />
Berczely, Vaduz. Novelli gilt als einer der innovativsten Maler Italiens in<br />
den 1950er Jahren und war Anreger für die Malerei des international<br />
heute bekannteren amerikanischen Künstlers Cy Twombly (1928 – <strong>2011</strong>).<br />
Diese Schenkung stellt deshalb einen ganz besonderen und für die<br />
Zukunft vielversprechenden Zuwachs der Sammlung des <strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong> dar.<br />
5<br />
Bill Bollinger, * 1939 in New York,<br />
† 1988 in Pine Plains/New York<br />
Channel Piece for Corner, 1968<br />
Eloxiertes Aluminium<br />
5 × 150 × 3 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.10<br />
Schenkung Rolf Ricke, Berlin<br />
Extrusion, 1966<br />
Eloxiertes Aluminium, 3-teilig<br />
Gesamtmass: 5 × 265 × 2,5 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.08<br />
Schenkung Klaus Kertess, New York<br />
Rosa Loy, * 1958 in Zwickau<br />
Rosa Loy – Manna,<br />
Ausstellungsplakat für die<br />
gleichnamige Ausstellung,<br />
Lithografie auf Römerturm/Werkdruckpapier<br />
86 × 55,5 cm<br />
180/250<br />
KML <strong>2011</strong>.13<br />
Schenkung der Kunsthalle Gießen<br />
Gastone Novelli, * 1925 in Wien,<br />
† 1968 in Mailand<br />
Cortile, 1951<br />
Öl auf Ölmalkarton<br />
32 × 40,5 cm; Rahmenmass 52.4 × 62,2 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.07<br />
Schenkung der Valüna Stiftung in memoriam<br />
Henriette Berczely<br />
Hanna Roeckle, * 1950 in Vaduz<br />
PAKAL (Ausschnitt), 2009<br />
Malerei und Siebdruck auf Birke<br />
32,8 × 43 × 5,7 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.06<br />
Schenkung der Künstlerin<br />
Richard Serra, * 1939 in San Francisco<br />
Duplicate (Cut Piece), um 1970<br />
Grafitstift auf Papiertüte,<br />
Studie zur Bodenplastik (KML 06.44)<br />
20,2 × 30,3 cm<br />
KML <strong>2011</strong>.09<br />
Schenkung Rolf Ricke, Berlin<br />
5 Gastone Novelli, Cortile, 1951
B Sammlung<br />
9<br />
Leihverkehr<br />
Im Rahmen des internationalen Leihverkehrs und in weiteren professionellen<br />
Fragen ist das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> in engem<br />
Kontakt mit Kunstmuseen in aller Welt. So verdichtet sich zunehmend<br />
das internationale Netzwerk mit Museen und Kunsthallen in ganz<br />
Europa und darüber hinaus.<br />
Die Sammlung des <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> ist seit November<br />
2010 online auf der Homepage des Museums einsehbar.<br />
Das Interesse von anderen Museen an den Werken der Sammlung<br />
des <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> hat in den letzten Jahren sukzessive<br />
zugenommen. Dies zeugt von der wachsenden Bedeutung der noch<br />
jungen Sammlung. <strong>2011</strong> wurden folgende Kunstwerke an andere<br />
Museen verliehen:<br />
Roy Lichtenstein<br />
The Magnifying Glass, 1963<br />
Öl auf Baumwolle<br />
Privatsammlung/<strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong>, Vaduz<br />
Leihgabe für die Ausstellung Roy<br />
Lichtenstein: Black and White 1961–1968,<br />
Albertina, Wien (A),<br />
4. Februar – 16. Mai <strong>2011</strong><br />
Heinz Mack<br />
Black Rotor, 1965<br />
Kunststoff, Aluminium, Spiegel, Holz, Glas,<br />
Motor; Holzsockel<br />
Leihgabe für die Ausstellung Heinz Mack:<br />
Licht – Raum – Farbe, Kunst- und Ausstellungshalle<br />
der Bundesrepublik Deutschland,<br />
Bonn (D), 18. März –10. Juli <strong>2011</strong><br />
Fred Sandback<br />
Untitled, 1967<br />
Acrylgarn<br />
Untitled (Sculpture Nr. II), 1968/83<br />
Autolack auf Stahl, 4-teilig<br />
LSK 1997.22<br />
Leihgaben für die Ausstellung<br />
Zeitgenössische Raumkunst – Bruce<br />
Nauman, Fred Sandback, Franz West,<br />
Museum der Moderne, Salzburg (A),<br />
2. April –10. Juli <strong>2011</strong><br />
Alberto Giacometti<br />
Stehender Akt im Atelier, 1954<br />
Öl auf Leinwand<br />
Mariann Steegmann Art Foundation/<strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong>, Vaduz<br />
Leihgabe für die Ausstellung Alberto<br />
Giacometti: Neu gesehen, Bündner<br />
<strong>Kunstmuseum</strong> Chur (CH),<br />
21. Mai – 4. September <strong>2011</strong><br />
Neo Rauch<br />
Lingua, 1992/93<br />
Öl auf Leinwand<br />
Caspar H. Schübbe/<strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong>, Vaduz<br />
Leihgabe für die Ausstellung Neo Rauch<br />
Museum Frieder Burda, Baden-Baden (D),<br />
26. Mai –18. September <strong>2011</strong><br />
André Thomkins<br />
21 Werke aus dem Nachlass<br />
Leihgaben für die Ausstellung<br />
André Thomkins – Daniel Spoerri<br />
Kunststaulager Spoerri, Hadersdorf (A),<br />
28. Mai –30. August <strong>2011</strong><br />
Mario Merz<br />
Spirale di cera, 1970/81<br />
Wachs<br />
Leihgabe für die Ausstellung Science and<br />
Fiction. Künstlerische Praxis im Dialog mit<br />
den Wissenschaften, <strong>Kunstmuseum</strong><br />
Solothurn (CH),<br />
20. August – 6. November <strong>2011</strong><br />
Meret Oppenheim<br />
Gespenst mit Leintuch<br />
(Spectre au drap), 1962<br />
Holz, Gewebe mit Polyester getränkt,<br />
Ölfarbe<br />
Leihgabe für die Ausstellung Grandes<br />
Dames, Kunstsammlung Nordrhein-<br />
Westfalen, Düsseldorf (D),<br />
24. September <strong>2011</strong>–31. Januar 2012<br />
Alighiero Boetti<br />
I sei sensi, 1974<br />
Kugelschreiber auf Papier, nachträglich auf<br />
Leinwand aufgezogen<br />
Privatsammlung/<strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong>, Vaduz<br />
Leihgabe für die Ausstellung Alighiero<br />
Boetti: Game Plan, Museo National Centro<br />
de Arte Reina Sofia, Madrid (E),<br />
4. Oktober <strong>2011</strong>–27. Februar 2012<br />
Tate Modern, London (GB),<br />
28. Februar –27. Mai 2012<br />
Pino Pascali<br />
Ponte levatoio, 1968<br />
Stahlwolle, Sperrholz<br />
Leihgabe für die Ausstellung Arte Povera<br />
International, Castello di Rivoli, Museo d’Arte<br />
Contemporanea, Turin (I),<br />
8. Oktober <strong>2011</strong>–15. April 2012<br />
Emilio Prini<br />
Un piccolo film, 1968/95<br />
Schwarz-Weiss-Fotografien, 9-teilig<br />
Kienzle Art Commission/<strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong>, Vaduz<br />
Bruce Nauman<br />
Hologram C, 1968<br />
Glas (Hologramm)<br />
Privatsammlung/<strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong>, Vaduz<br />
Hologram J, 1969<br />
Glas (Hologramm)<br />
Privatsammlung/<strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong>, Vaduz<br />
Leihgaben für die Ausstellung Light Years.<br />
Conceptual Art and the Photograph<br />
1965–1977, The Art Institute of Chicago,<br />
Chicago (USA), 11. Dezember <strong>2011</strong>–<br />
11. März 2012
10<br />
C<br />
Ausstellungen<br />
6<br />
7<br />
8<br />
6 Bill Bollinger, Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Altenburger<br />
7 Der Fürst als Sammler, Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Altenburger<br />
8 Beispiel Schweiz, Ausstellungsansicht, Foto: Elma Korac
Das Ausstellungsjahr <strong>2011</strong> lenkte den Blick<br />
auf das aktuelle Kunstschaffen der Schweiz,<br />
auf das Werk von Bill Bollinger und auf die<br />
Bedeutung des Sammelns und Bewahrens.<br />
11<br />
Der Beginn des Jahres war von der Ausstellung<br />
Der Fürst als Sammler. Neuerwerbungen unter<br />
Hans-Adam II von und zu <strong>Liechtenstein</strong> geprägt.<br />
Im Sommer wurde die Frage des Sammelns und<br />
Bewahrens mit der Ausstellung Welttheater. Die<br />
Sammlung migros museum für gegenwartskunst,<br />
Zürich fortgesetzt. Deutlich erkennbar wurde, dass<br />
diese junge Sammlung – ihre Anfänge liegen in den<br />
1970er Jahren – bereits aus heutiger Sicht<br />
herausragende Werke von international renommierten<br />
Künstlerinnen und Künstlern besitzt.<br />
Wie sieht das Sammeln in <strong>Liechtenstein</strong> aus? Seit<br />
Gründung des <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> ist es<br />
ein Anliegen, das Sammeln in <strong>Liechtenstein</strong> vorzustellen,<br />
auch diese Reihe wurde in diesem Jahr fortgeführt<br />
mit der Ausstellung Sammlung Mezzanin.<br />
Eine Auswahl, die so im Kontext internationalen<br />
Sammelns diskutiert wurde.<br />
Darüberhinaus vertiefte das Ausstellungsprogramm<br />
<strong>2011</strong> zwei Schwerpunkte, die das eigenständige<br />
Profil des <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> seit Anbeginn<br />
bestimmen. Zum einen wurde mit der<br />
Ausstellung Bill Bollinger. Die Retrospektive die<br />
wissenschaftlich fundierte Aufarbeitung der 1960er<br />
Jahre weiter verankert. Bereits der Aufbau der Arte<br />
povera-Sammlung mit einer umfassenden Ausstellung<br />
2010, die erste Retrospektive des Werks<br />
von Fred Sandback und die Aufarbeitung der<br />
Sammlung Rolf Ricke haben dem <strong>Kunstmuseum</strong><br />
Anerkennung als Kompetenzort der Kunst seit 1960<br />
in der internationalen Museumswelt gebracht.<br />
Zum anderen wurde mit der Ausstellung Beispiel<br />
Schweiz. Entgrenzungen und Passagen als Kunst<br />
die Ausstellungsreihe fortgesetzt, die sich grundlegenden<br />
Themen der Kunstgeschichte widmet:<br />
Der Fokus dieser Ausstellung lag auf der Frage von<br />
Raum und Zeit im aktuellen Kunstschaffen<br />
der Schweiz.<br />
Der Fürst als Sammler<br />
DER FÜRST ALS SAMMLER.<br />
Neuerwerbungen unter Hans-Adam II<br />
von und zu <strong>Liechtenstein</strong><br />
24. September 2010 – 16. Januar <strong>2011</strong><br />
Obergeschoss 1 und 2<br />
Durch eine aktive Ankaufspolitik des regierenden<br />
Fürsten Hans-Adam II von und zu <strong>Liechtenstein</strong><br />
wird die Jahrhunderte währende Sammeltätigkeit<br />
des Fürstenhauses bis in die heutige Zeit fortgesetzt<br />
und der Bestand der Fürstlichen Sammlungen<br />
stetig erweitert.<br />
Die Ausstellung präsentierte Highlights der Neuerwerbungen<br />
der Fürstlichen Sammlungen der<br />
vergangenen 30 Jahre.<br />
Fürst Hans-Adam II von und zu <strong>Liechtenstein</strong> ist<br />
im Besitz einer der grössten und bedeutendsten<br />
privaten Kunstsammlungen der Welt. Meisterwerke<br />
europäischer Kunst aus fünf Jahrhunderten von<br />
der Frührenaissance bis zum Barock bilden den<br />
Kernbestand dieser Sammlung. Das Mäzenatentum<br />
sowie die Sammeltätigkeit des Hauses <strong>Liechtenstein</strong><br />
reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück,<br />
konsequent wurde dieses Ideal von der Familie<br />
<strong>Liechtenstein</strong> über Generationen gepflegt. Durch<br />
die aktive Ankaufspolitik des heute regierenden<br />
Fürsten konnten die Bestände in den letzten Jahren<br />
durch über 700 hochkarätige Neuerwerbungen<br />
ergänzt werden.<br />
Die Ausstellung wurde vom <strong>Liechtenstein</strong> Museum<br />
in Wien produziert, kuratiert von Johann Kräftner,<br />
Direktor Fürstliche Sammlungen, Vaduz, und<br />
<strong>Liechtenstein</strong> Museum, Wien.
12 C Ausstellungen<br />
Bill Bollinger<br />
9<br />
10<br />
9 Bill Bollinger, Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Altenburger<br />
10 Bill Bollinger, Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Altenburger
BILL BOLLINGER.<br />
Die Retrospektive<br />
11. Februar – 8. Mai <strong>2011</strong><br />
Obergeschoss 1 bis 4<br />
13<br />
Das radikale plastische Werk des nahezu in Vergessenheit<br />
geratenen amerikanischen Künstlers Bill<br />
Bollinger (1939–1988) wurde mit dieser Werkschau<br />
erstmals wissenschaftlich fundiert aufgearbeitet und<br />
der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Es ist mit dieser ersten, umfassenden Werkschau<br />
Bill Bollingers ein weiterer Schritt der Grundlagenforschung<br />
gelungen. Bill Bollinger ist in das<br />
Gedächtnis der Kunstgeschichte zurückgekehrt.<br />
Dies auch Dank der gewichtigen Kooperationen mit<br />
dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie<br />
Karlsruhe, mit The Fruitmarket Gallery,<br />
Edinburgh und mit dem SculptureCenter in New<br />
York. In Artforum, eines der international anerkanntesten<br />
Kunstmagazine weltweit, wurde die Retrospektive<br />
zu einer der besten Ausstellungen des<br />
Jahres <strong>2011</strong> gekürt.<br />
Bill Bollinger gehörte Ende der 1960er Jahre zu<br />
den wichtigsten Bildhauern seiner Zeit und wurde<br />
in einem Atemzug mit Bruce Nauman, Robert<br />
Smithson, Eva Hesse und Richard Serra genannt,<br />
bevor er ab Mitte der 1970er Jahre in Vergessenheit<br />
geriet und nicht länger im internationalen Kunstbetrieb<br />
präsent war. Diese Retrospektive stellte über<br />
30 Skulpturen und an die 100 Arbeiten auf Papier<br />
vor. Zahlreiches, unbekanntes Dokumentationsmaterial<br />
vermittelte zudem einen vertieften Einblick<br />
in das überraschende Werk. Zusammen mit der<br />
anlässlich der Ausstellung erschienenen Publikation<br />
ist diese Retrospektive das Ergebnis einer mehrjährigen<br />
Recherchearbeit. Eine Anzahl der gezeigten<br />
Werke wurde, basierend auf historischen Dokumenten,<br />
wieder aufgetauchten Installationsanweisungen<br />
Bollingers und Aussagen von Zeitzeugen, speziell<br />
für diese Ausstellung rekonstruiert.<br />
Charakteristisch für Bollingers künstlerisches Werk<br />
war sein feinfühliger Umgang mit einfachsten, industriell<br />
gefertigten Materialien. Aluminiumrohre, Seile,<br />
Gummischläuche, Maschendraht, Lampen oder<br />
Schubkarren setzte er radikal, direkt und mit leichter<br />
Eleganz ein. Fasziniert vom gekrümmten Raum, der<br />
Vertikalen und dem Horizont, waren für Bollinger<br />
der Kosmos und das Wasser zentral. Es entstanden<br />
flüchtige, puristische und energiegeladene Arbeiten,<br />
die uns in ihrer Radikalität heute noch erstaunen<br />
lassen.<br />
Ein interdisziplinär angelegtes Begleitprogramm vermittelte<br />
Bill Bollingers Werkansatz aus vielfältigen<br />
Perspektiven mit klassischen Führungen, mit<br />
Dialogführungen, aus dem Blick des Zeitzeugens<br />
Rolf Ricke, aus dem Blick der Weltraumforschung<br />
durch Dr. Marcel Egli, Leiter der Forschungsgruppe<br />
Weltraumbiologie an der ETH Zürich, aus dem Blick<br />
der Literatur mit Heiderose Hildebrand, Kunst und<br />
Bildung, Wien und Klagenfurt sowie aus dem physischen<br />
Verstehen heraus mit Hanni Schierscher,<br />
Lehrerin für Qigong Yangsheng. Zur Wiederentdeckung<br />
in Vergessenheit geratener Künstler wurde<br />
ein Symposium abgehalten.<br />
Im letzten Ausstellungssaal, in dem vor allem Dokumentationsmaterial<br />
zu sehen war, wurde für die<br />
Besucher auch ein Lese- und Experimentierbereich<br />
eingerichtet.<br />
Aufgrund wetterbedingter Transportschwierigkeiten<br />
aus den USA musste die Vernissage der Ausstellung<br />
um eine Woche verschoben werden und fand<br />
am 10. Februar <strong>2011</strong> statt.<br />
Zur Ausstellung ist ein umfassender Katalog,<br />
herausgegeben von Christiane Meyer-Stoll, in einer<br />
deutschen und einer englischen Ausgabe mit Texten<br />
von Christiane Meyer-Stoll, Saul Ostrow, Harris<br />
Rosenstein und Peter Schjeldahl, Schriften des<br />
Künstlers sowie Gedanken und Erinnerungen von<br />
verschiedenen Zeitzeugen erschienen.<br />
Die Ausstellung, kuratiert von Christiane Meyer-Stoll<br />
in konzeptueller Zusammenarbeit mit Rolf Ricke,<br />
ist eine Eigenproduktion des <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
in Kooperation mit dem ZKM | Zentrum für<br />
Kunst und Medientechnologie Karlsruhe, mit<br />
The Fruitmarket Gallery, Edinburgh und mit dem<br />
SculptureCenter New York.
14 C Ausstellungen<br />
Welttheater<br />
11<br />
12<br />
11 Welttheater, Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Altenburger<br />
12 Welttheater, Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Altenburger
WELTTHEATER.<br />
Die Sammlung migros museum für<br />
gegenwartskunst, Zürich<br />
27. Mai – 4. September <strong>2011</strong><br />
Obergeschoss 1 bis 4<br />
15<br />
Das 1996 in Zürich eröffnete migros museum für<br />
gegenwartskunst ist ein bedeutendes Engagement<br />
des Migros-Kulturprozent. Die Sammeltätigkeit<br />
des Museums geht bis in die 1970er Jahre zurück.<br />
Bereits aus heutiger Sicht besitzt das migros<br />
museum für gegenwartskunst, Zürich eine herausragende<br />
Sammlung mit Werken von international<br />
renommierten Künstlerinnen und Künstlern.<br />
Bewusst wurden in der Ausstellung verschiedene<br />
Künstlergenerationen zusammengebracht. Die<br />
Generationen der 1960er und 1970er Jahre waren<br />
ebenso präsent wie junge Positionen. Diese Herangehensweise<br />
kennzeichnet zugleich das Profil<br />
des <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong>, welches seit<br />
seiner Gründung in seinen Sammlungspräsentationen<br />
dialogische Gegenüberstellungen durch die<br />
Jahrhunderte spannt, und damit das Historische in<br />
die Aktualität holt und das Aktuelle an die Tradition<br />
anbindet.<br />
Der Umbau des Löwenbräu-Areals in Zürich war für<br />
die Verantwortlichen des migros museum für gegenwartskunst<br />
ein Impuls gewesen, Museen einzuladen,<br />
eine Ausstellung mit Werken aus ihrer Sammlung<br />
zu kuratieren. Dadurch ergab sich die Gelegenheit,<br />
eine bekannte, in der Nähe beheimatete Sammlung<br />
mit neuem Blick vorzustellen.<br />
Die Ausstellung im <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
ging vom Motiv des «Welttheaters» aus, inspiriert<br />
vom gleichnamigen Werk der deutschen Konzeptkünstlerin<br />
Hanne Darboven. Die Auswahl der Werke<br />
und der Aufbau der Ausstellung zeigten in lockerer<br />
Art und Weise eine sinnliche Wahrnehmung des<br />
Themas. Ziel war es dabei, über das Thema des<br />
Welttheaters auf den ersten Blick kaum vereinbar<br />
scheinende Werke in einen fruchtbaren Dialog zu<br />
bringen, damit sie sich in einem Wechselspiel untereinander<br />
zu einer grossen, assoziativen Erzählung<br />
verbinden.<br />
Zu sehen waren Werke von John Baldessari, Lothar<br />
Baumgarten, Alighiero Boetti, Christine Borland,<br />
Olaf Breuning, Heidi Bucher, Stefan Burger,<br />
Jean-Marc Bustamante, Maurizio Cattelan, Marc<br />
Camille Chaimowicz, Hanne Darboven, Jan Dibbets,<br />
Jimmie Durham, Berta Fischer, Urs Fischer, Dan<br />
Flavin, Sylvie Fleury, Gilbert & George, Douglas<br />
Gordon, Fabrice Gygi, Thomas Hirschhorn, Kerstin<br />
Kartscher, Jannis Kounellis, Robert Kusmirowski,<br />
Richard Long, Dawn Mellor, Juan Muñoz, Bruce<br />
Nauman, Elodie Pong, Ugo Rondinone, Christoph<br />
Ruckhäberle, Ed Ruscha, Markus Schinwald,<br />
Thomas Schütte, Katharina Sieverding, Katja Strunz,<br />
Paul Thek, Piotr Uklanski, Banks Violette und<br />
Philip Wiegard.<br />
Zur Ausstellung ist eine Dokumentation mit Texten<br />
von Heike Munder und Friedemann Malsch<br />
erschienen.<br />
Die Ausstellung wurde vom <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
produziert und von Friedemann Malsch<br />
kuratiert.
16 C Ausstellungen<br />
Beispiel Schweiz<br />
13<br />
14<br />
13 Beispiel Schweiz, Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Altenburger<br />
14 Beispiel Schweiz, Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Altenburger
BEISPIEL SCHWEIZ.<br />
Entgrenzungen und Passagen als Kunst<br />
30. September <strong>2011</strong>–15. Januar 2012<br />
Obergeschoss 1 bis 4<br />
17<br />
Die Ausstellung Beispiel Schweiz zeigte in einem<br />
offenen thematischen Parcours eine dezidierte<br />
Auswahl von Arbeiten raumorientierter Kunst aus<br />
der Schweiz, Installationen, aber auch Gemälde,<br />
Zeichnungen, Fotografien und Objekte vorwiegend<br />
seit 1970, jedoch auf einzelne ältere Positionen<br />
zurückgreifend.<br />
Sie fügt sich in eine Reihe von thematischen Ausstellungen<br />
ein, die das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
von Beginn an regelmässig grundlegenden Themen<br />
der Kunst widmet, zu nennen sind Migration, Kunst<br />
und Spiel, Nachhaltigkeit, Materie und Geist.<br />
Diesmal stand das Thema Raum und Zeit im Mittelpunkt.<br />
Es gehört zu den wegweisenden Fragestellungen<br />
des 20. Jahrhunderts.<br />
Die im frühen 20. Jahrhundert einsetzende Erweiterung<br />
des Werkbegriffs durch die Künstler und<br />
die damit einhergehende Befragung von Raum und<br />
Zeit ist ein bis heute unabgeschlossener Prozess.<br />
Sichtbar wurden Formen der Konzeptualisierung<br />
und Entgrenzung des Kunstwerkbegriffs. Zahlreiche<br />
Arbeiten der zeitgenössischen Kunst, insbesondere<br />
installative Werke, bilden in sich räumliche<br />
Konstellationen, die nicht wie Werke der Malerei<br />
oder Skulptur betrachtet werden, sondern die man<br />
erleben kann.<br />
Entgrenzungen und Passagen gehören im doppelten<br />
Sinne zur Kunst der Gegenwart, denn<br />
Werke der zeitgenössischen Kunst können nicht<br />
nur Prozesse auslösen, welche Raumerfahrungen<br />
betreffen, sondern sind nicht selten selbst Ergebnis<br />
bildnerischer Prozesse, in denen der Kunstbegriff<br />
geprüft und auf seine Veränderbarkeit hin getestet<br />
wurde. Die Entgrenzung betrifft somit sowohl den<br />
Werkbegriff selbst als auch die ästhetische Erfahrung<br />
mit einer einzelnen Arbeit und deren gestaltbildenden<br />
Eigenschaften.<br />
Die Ausstellung verstand sich als geografisch lokalisierbare<br />
Erzählung innerhalb dieser internationalen<br />
Geschichte von Kunst, welche sich mit der Erfahrung,<br />
der Reflexion und dem Entwurf von Raum und<br />
Zeit befasst. Zu entdecken war eine internationale<br />
Kunstgeschichte, die an den dynamischen, die nationalen<br />
Grenzen überwindenden Diskurs der Kunst<br />
seit langem aktiv beteiligt ist.<br />
Gezeigt wurde Werke John M Armleder, Silvia<br />
Bächli, Bruno Bertozzi, Max Bill, Miriam Cahn,<br />
Valentin Carron, Andreas Christen, Latifa Echakhch,<br />
Hans Emmenegger, Helmut Federle, Peter<br />
Fischli/David Weiss, Sylvie Fleury, Clara Friedrich,<br />
Alberto Giacometti, Camille Graeser, Thomas<br />
Hirschhorn, Karin Hueber, Bruno Jakob, Emma<br />
Kunz, Verena Loewensberg, Richard Paul Lohse,<br />
Christian Marclay, Mario Merz, Karim Noureldin,<br />
Mai-Thu Perret, Vaclav Pozarek, René Pulfer,<br />
Pamela Rosenkranz, Dieter Roth, Adrian<br />
Schiess, Shirana Shahbazi, Roman Signer,<br />
Erik Steinbrecher, Sophie Taeuber-Arp, André<br />
Thomkins, Niele Toroni, Felice Varini, Ben Vautier,<br />
Hannah Villiger, Aldo Walker und Caspar Wolf.<br />
Das Begleitprogramm für Erwachsene und Kinder<br />
führte mit vielen Führungen und öffentlichen<br />
Gesprächen mit beteiligten Künstlern in das<br />
umfangreiche Thema ein und vertiefte die nachbarschaftlichen<br />
Beziehungen noch einmal. So war<br />
auch die in diesem Rahmen stattfindende Pecha<br />
Kucha Night der Schweiz gewidmet.<br />
Zur Ausstellung erschien ein Ausstellungskatalog,<br />
herausgegeben von Roman Kurzmeyer und<br />
Friedemann Malsch, mit Beiträgen von Jacqueline<br />
Burckhardt, Helmut Federle, Christian Kerez,<br />
Thomas Hirschhorn, Mai-Thu Perret, Peter Suter<br />
und Adam Szymczyk in einer deutschen und in<br />
einer englischen Ausgabe im Hatje Cantz Verlag.<br />
Zur Ausstellung erschienen zudem Künstlereditionen<br />
von Karin Hueber, Bruno Jakob, Vaclav<br />
Pozarek, Pamela Rosenkranz und Erik Steinbrecher.<br />
Anlässlich der Ausstellung wurde von der Philatelie<br />
<strong>Liechtenstein</strong> und der Schweizer Post AG eine<br />
Gemeinschaftsbriefmarke <strong>Liechtenstein</strong> – Schweiz<br />
mit einem Sujet von Shirana Shahbazi aufgelegt.<br />
Der Verein der Schweizer in <strong>Liechtenstein</strong> lud seine<br />
Mitglieder zur Vernissage der Ausstellung. Die<br />
Ausstellung wurde von RR Aurelia Frick eröffnet.<br />
Am Tag der Vernissage fand eine Performance von<br />
Bruno Jakob statt.<br />
Die Ausstellung wurde vom <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
produziert und von Roman Kurzmeyer und<br />
Friedemann Malsch kuratiert.
18 C Ausstellungen<br />
Sammlung Mezzanin<br />
15<br />
16<br />
15 Sammlung Mezzanin, Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Altenburger<br />
16 Sammlung Mezzanin, Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Altenburger
SAMMLUNG MEZZANIN.<br />
Eine Auswahl<br />
28. Oktober <strong>2011</strong>–26. Februar 2012<br />
Kunstlichtsaal<br />
19<br />
«Kunst ist das Zwischengeschoss zum Himmel.»<br />
Hanny Frick<br />
Mit dieser Ausstellung stellte das <strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong> die in <strong>Liechtenstein</strong> beheimatete<br />
Sammlung Mezzanin erstmals einer breiten Öffentlichkeit<br />
vor.<br />
Es handelt sich um eine Sammlung internationaler,<br />
vorwiegend zeitgenössischer Kunst. Geprägt von<br />
grosser Sorgfalt und persönlichem Engagement<br />
der Sammlerin Hanny Frick, wächst die seit mehreren<br />
Jahrzehnten aufgebaute Sammlung kontinuierlich<br />
weiter.<br />
Die Sammlerin vertraut der unmittelbaren Begegnung<br />
mit Kunstwerken und Künstlern. Aus dieser<br />
Haltung ist über die Jahre eine Sammlung entstanden,<br />
die das persönliche Umfeld der Sammlerin mit<br />
der internationalen Kunstwelt gleichwertig verbindet.<br />
Das Spektrum reicht dabei von Malerei über<br />
Zeichnungen, Druckgrafik und Fotografie bis zu<br />
Objekten und einer beachtenswerten Gruppe von<br />
Skulpturen aus Europa und Afrika. Des Weiteren<br />
umfasst die Sammlung auch Artefakte wie Fundstücke<br />
aus der Natur, Arbeitswerkzeuge von Künstlern<br />
sowie eine Gruppe von auf Papier übertragenen<br />
vor- und frühgeschichtlichen Felszeichnungen.<br />
Die Ausstellung im <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
konzentrierte sich in ihrer Auswahl auf Gemälde,<br />
einzelne zeichnerische Werke und eine Gruppe<br />
von Skulpturen afrikanischer Herkunft. Sie machte<br />
deutlich, dass für Hanny Frick emotionale Werte,<br />
transzendente Aspekte und existentielle Fragen im<br />
Mittelpunkt stehen.<br />
Die Ausstellung zeigte, neben anonymen Skulpturen<br />
aus Afrika, Werke folgender Künstlerinnen und<br />
Künstler: Erwin Bohatsch, Kwang-Young Chun,<br />
Martin Disler, Helmut Federle, Thomas Feuerstein,<br />
Angelo Filomeno, Eva Frommelt, Martin Frommelt,<br />
Ferdinand Gehr, Per Kirkeby, Evi Kliemand, Eugène<br />
Leroy, Joseph Marioni, Ferdinand Nigg, Rütjer<br />
Rühle, Stefan Sprenger, Michael Toenges, Peter<br />
Tollens, Cécile Wick und Otto Zitko.<br />
Das in enger Zusammenarbeit mit der Sammlerin<br />
entwickelte Begleitprogramm erschloss interdisziplinär<br />
Erwachsenen und Kindern die Ausstellung mit<br />
einem Schwerpunkt in der Musik. Zudem wurde<br />
ein spezielles Programm für Senioren angeboten,<br />
das wie die eigens veranstalteten Konzerte auf<br />
grosse Resonanz und zahlreiche Besucher stiess.<br />
Ein Gespräch von Friedemann Malsch mit der<br />
Sammlerin Hanny Frick war ein weiterer, vielbesprochener<br />
Höhepunkt des Begleitprogramms.<br />
Zur Ausstellung erschien eine Publikation mit<br />
Texten von Friedemann Malsch und Guido<br />
Magnaguagno.<br />
Die Ausstellung wurde vom <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
produziert und von Friedemann Malsch<br />
kuratiert.
20 C Ausstellungen<br />
Sammlungsdialoge<br />
Präsentationen aus der Sammlung<br />
des <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
17<br />
18<br />
17 Rising with a Sun, Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Altenburger<br />
18 Wege, Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Altenburger
Seit der Eröffnung des <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
wird die Sammlung des Museums in immer<br />
neuen dialogischen Konstellationen der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt.<br />
21<br />
Diese Herangehensweise kennzeichnet das Profil<br />
des <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong>. Die dialogischen<br />
Gegenüberstellungen über die Jahrhunderte<br />
bewirken, dass historische Werke in die Aktualität<br />
geholt werden, und zugleich wird sichtbar, wie<br />
das aktuelle Kunstgeschehen aus der Tradition<br />
heraus entsteht. Zudem ermöglicht diese Methode<br />
durch neue Nachbarschaften die weite Spanne der<br />
Kunstwerke sichtbar werden zu lassen, denn auf<br />
diese Weise treten Aspekte hervor, die zuvor nicht<br />
in dieser Deutlichkeit zu erkennen waren.<br />
Die Sammlungspräsentationen im Jahr <strong>2011</strong> waren<br />
den folgenden Schwerpunkten gewidmet:<br />
Von der (Un)Schärfe der Welt<br />
24. September 2010–16. Januar <strong>2011</strong><br />
Oberschoss 3 und 4<br />
Mit Werken von Thom Barth, Joseph Beuys,<br />
Philippe Cazal, Andreas Christen, Fortunato<br />
Depero, Jürgen Drescher, Carin Ellberg, Max<br />
Ernst, Otto Freundlich, Hreinn Fridfinnsson, Gloria<br />
Friedmann, Diango Hernández, Meindert Hobbema,<br />
Anne Marie Jehle, Wilhelm Lehmbruck, Rita<br />
McBride, Bruce Nauman, Marcel Odenbach,<br />
Steven Parrino, Dan Peterman, Richard Serra,<br />
Gino Severini, Alfred Sisley, Keith Sonnier, Xavier<br />
Noiret-Thomé, André Thomkins, Cy Twombly,<br />
Maurice de Vlaminck und Andy Warhol.<br />
Dialog <strong>Liechtenstein</strong><br />
22. Oktober 2010–27. Februar <strong>2011</strong><br />
Kunstlichtsaal, Seitenlichtsaal<br />
Mit Werken von Barbara Bühler, Christo (Christo<br />
Wladimirow Jawaschew), Jeanne Faust, Gloria<br />
Friedmann, Anton Frommelt, Martin Frommelt,<br />
Olafur Gislason, Anne Marie Jehle, Andrea Kehrer,<br />
Georg Malin, Regina Marxer, Marcel Odenbach,<br />
Martin Walch, Martin Wöhrl und Susanne Zouyène.<br />
Rising with a Sun<br />
10. März–13. Juni <strong>2011</strong><br />
Seitenlichtsaal<br />
Gewidmet Bill Bollinger und kuratiert im Rahmen<br />
des Seminars «Präsentation und Inszenierung als<br />
Analyse kultureller Phänomene» von Friedemann<br />
Malsch und Christiane Meyer-Stoll an der Zeppelin<br />
University Friedrichshafen.<br />
Wege<br />
10. März–9. Oktober <strong>2011</strong><br />
Kunstlichtsaal<br />
Mit Werken von Franz Ackermann, Joseph Beuys,<br />
Matti Braun, James Lee Byars, Giorgio de Chirico,<br />
Diango Hernández, Meindert Hobbema, Leiko<br />
Ikemura, Kerstin Kartscher, Ernst Ludwig Kirchner,<br />
Wilhelm Lehmbruck, Ferdinand Nigg, Simon<br />
Starling und André Thomkins.<br />
Dieser Dialog fand in Anbindung an das Morgenland<br />
Festival <strong>2011</strong>, Schaan statt.<br />
Ausbruch<br />
30. Juni–9. Oktober <strong>2011</strong><br />
Seitenlichtsaal<br />
Mit Werken von Hans Arp, Fernando Botero,<br />
Lucio Fontana, Georg Herold, AnneMarie Jehle,<br />
Gary Kuehn, Barry Le Va, Fabian Marcaccio,<br />
François Morellet, Steven Parrino, Keith Sonnier<br />
und Otto Zitko.<br />
Schau mir in die Augen<br />
28. Oktober <strong>2011</strong>–28. Mai 2012<br />
Seitenlichtsaal<br />
Mit Werken von Pawel Althamer, Joseph Beuys,<br />
Jan De Bray, Rineke Dijkstra, Frans Hals, Rebecca<br />
Horn, James Lee Byars, Matts Leiderstam,<br />
Bernardino Licinio da Pordenone, Julian Opie,<br />
Michelangelo Pistoletto, Jan Steen, Rosemarie<br />
Trockel, Anthonis van Dyck und Andy Warhol.<br />
Mit Werken von Joseph Beuys, Max Bill, Alexander<br />
Stirling Calder, Francesco Clemente, Carin Ellberg,<br />
Dan Flavin, Barbara Hepworth, Leiko Ikemura,<br />
Jasper Johns, Matthew McCaslin, Steven Parrino,<br />
Jesus Rafael Soto, Jason Rhoades, Jessica<br />
Stockholder und Martin Walch.
22 C<br />
Ausstellungen<br />
Die Sammlung<br />
in den Gemeinden<br />
19<br />
20<br />
19 Eduardo Chillida, La Puerta de la Libertad, Planken, Foto: KML<br />
20 Heureux Danger, Vernissage, Foto: Küefer-Martis-Huus
Mit dem Projekt «Sammlung in den Gemeinden»<br />
möchte das <strong>Kunstmuseum</strong> den Einwohnern<br />
<strong>Liechtenstein</strong>s seine Sammlung auf eine neue<br />
Art und Weise zugänglich machen und so das<br />
Interesse und das Verständnis für moderne und<br />
zeitgenössische Kunst weiter fördern.<br />
23<br />
Das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> betreut und<br />
verwaltet die staatliche Kunstsammlung, die einen<br />
bedeutenden Teil der Kunstschätze des Landes<br />
<strong>Liechtenstein</strong> darstellt.<br />
In Zusammenarbeit mit dem <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
kuratieren Verantwortliche in den Gemeinden<br />
eine Ausstellung aus den Beständen des<br />
Museums in ihrer Gemeinde und bringen dabei<br />
ihre eigene Sicht oder ihren Blickwinkel aus den<br />
Gemeinden auf die Sammlung zum Ausdruck.<br />
Ruggell<br />
Küefer-Martis-Huus<br />
HEUREUX DANGER<br />
27. November 2010–6. Februar <strong>2011</strong><br />
In Ruggell wurde die damals laufende Ausstellung<br />
Zuflucht auf Raten. <strong>Liechtenstein</strong> und die Juden<br />
zum Anlass genommen, den thematischen Rahmen<br />
zu wählen.<br />
Heureux Danger ist der Titel eines Gemäldes von<br />
Francis Picabia, das die Zeit des gesellschaftlichen<br />
Umbruchs in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts und<br />
die Position des Künstlers zwischen ungehemmter<br />
Experimentierlust, dem Aufbrechen aller Ordnungen<br />
und der massiven Bedrohung durch das<br />
daraus entstehende Chaos in sich birgt. Das Bild<br />
stammt aus der Sammlung des international renommierten<br />
Verlegers, Mäzens und Sammlers Robert<br />
Altmann, dessen Eltern 1938 die liechtensteinische<br />
Staatsbürgerschaft erworben hatten und so der<br />
Verfolgung durch die Nationalsozialisten entkommen<br />
konnten. Robert Altmann ist <strong>Liechtenstein</strong><br />
stets verbunden geblieben.<br />
Das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> hat Teile seiner<br />
Sammlung erworben. Daraus wurden im Küefer-<br />
Martis-Huus neben dem Bild von Francis Picabia<br />
auch Werke von Isidore Isou, Man Ray und Gil<br />
Volman gezeigt. Ergänzt wurden diese durch<br />
Arbeiten von Altmanns Sohn Roberto und anderen<br />
Künstlern mit jüdischem Hintergrund wie Otto<br />
Freundlich, Meret Oppenheim, Olga Carol Rama<br />
und Christian Boltanski. Thematisch erweitert<br />
wurden sie durch eine Arbeit von Jochen Gerz zum<br />
Thema Erinnerung.<br />
Planken<br />
Gemeindehaus<br />
EDUARDO CHILLIDA – GRAFIK<br />
1. April–1. Mai <strong>2011</strong><br />
Seit Sommer 2010 thront auf dem Areal des ehemaligen<br />
Restaurants Saroja in Planken die monumentale<br />
Skulptur La Puerta de la Libertad (Das Tor<br />
der Freiheit) des spanischen Bildhauers Eduardo<br />
Chillida aus der Sammlung des <strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong>.<br />
Im April <strong>2011</strong> wurde aus diesem Anlass im Gemeindehaus<br />
Planken eine Auswahl an grafischen Blättern<br />
von Chillida ausgestellt.<br />
Eduardo Chillida (1924–2002), in San Sebastián<br />
geboren, zählt zu den wegweisenden Bildhauern<br />
des 20. Jahrhunderts. Dabei lässt sich der Autodidakt,<br />
der anfänglich Architektur studierte, keiner<br />
künstlerischen Strömung zuordnen. Kontinuierlich<br />
verfolgte er seinen eigenen Weg und blieb zeitlebens<br />
ein Einzelgänger, mit einer grossen öffentlichen<br />
Präsenz. Hierzu tragen besonders seine<br />
Monumente für den öffentlichen Raum bei, die er<br />
wegweisenden Persönlichkeiten widmete, aber<br />
auch humanistischen Werten wie Toleranz, Brüderlichkeit<br />
oder Freiheit. Weltweit stehen heute seine<br />
Skulpturen an vielen bedeutungsträchtigen Orten<br />
im öffentlichen Raum und regen einen Diskurs an:<br />
in Berlin vor dem Bundeskanzleramt, in Houston,<br />
Barcelona, Paris – und nun in Planken.<br />
Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der<br />
Kulturkommission Planken erarbeitet.<br />
Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der<br />
Kulturkommission Ruggell erarbeitet.
24 C Ausstellungen<br />
Ausstellungsweitergaben<br />
Im Sinne des internationalen Austausches und der finanziellen<br />
Möglichkeiten ist das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> bestrebt, seine<br />
Ausstellungsproduktionen anderen Museen anzubieten sowie<br />
grössere Ausstellungsprojekte gemeinsam mit anderen Museen<br />
zu realisieren. Folgende Ausstellungsproduktionen des <strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong> wurden von anderen Institutionen übernommen<br />
und <strong>2011</strong> gezeigt.<br />
Che fare? Arte povera –<br />
Die historischen Jahre<br />
18. Februar – 29. Mai <strong>2011</strong>,<br />
Lentos <strong>Kunstmuseum</strong>, Linz (A)<br />
Bill Bollinger. Die Retrospektive<br />
28. Mai – 25. September <strong>2011</strong>,<br />
ZKM | Zentrum für Kunst und<br />
Medientechnologie Karlsruhe (D)<br />
28. Oktober <strong>2011</strong>– 8. Januar 2012,<br />
The Fruitmarket Gallery,<br />
Edinburgh (GB)<br />
21<br />
21 Ausstellungsankündigung Bill Bollinger am ZKM Karlsruhe, Foto: KML
D<br />
Das <strong>Kunstmuseum</strong><br />
in der Presse<br />
25<br />
Zur Ausstellung<br />
Bill Bollinger. Die Retrospektive<br />
Best of <strong>2011</strong>: Ausstellung Bill Bollinger im<br />
<strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
Best of <strong>2011</strong>, Critics’ Picks, artforum.com,<br />
Dezember <strong>2011</strong><br />
Dass das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
dennoch mit einer einfühlsamen Schau<br />
und mit einem hervorragenden Katalog an<br />
den amerikanischen Künstler erinnert, ist<br />
überaus verdienstvoll.<br />
Tages-Anzeiger (CH), März <strong>2011</strong><br />
As I wandered the bright, boxy galleries<br />
of the <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong>, where<br />
Christiane Meyer-Stoll has assiduously<br />
mounted the first survey in four decades of<br />
Bollinger’s forgotten oeuvre, the feeling that<br />
emerged from the approximately 80 works<br />
was of inexplicable buoyancy.<br />
Frieze Magazine (GB), März <strong>2011</strong><br />
Wie konnte man ihn nur vergessen?<br />
Zustandsaussagen: Vaduz zeigt die erste<br />
europäische Retrospektive des Bildhauers<br />
Bill Bollinger.<br />
Monopol Magazin (D), April <strong>2011</strong><br />
Die längst fällige Retrospektive umfasst nur<br />
vier Jahre – diese Zeitspanne genügte<br />
Bollinger, um ein durch und durch puristisches<br />
und radikales Oeuvre zu formen,<br />
dem die Ausstellung auf sorgfältige Weise<br />
gerecht wird.<br />
Kunstbulletin (CH), April <strong>2011</strong><br />
Eine Kernzeit des Bill Bollinger wird festgehalten,<br />
ein geniales Frühwerk, zu dem es kein<br />
Hauptwerk gibt; das sind sechs grandiose<br />
Jahre, sie erscheinen wie ein Augenblick.<br />
Der Künstler schafft Paradigmen, von fordernder<br />
Grundsätzlichkeit. Vier grosse Säle,<br />
die ganze obere Etage, stehen für diese<br />
mutige Ausstellung zur Verfügung.<br />
Kunstforum International (D)<br />
Thanks to the first-ever large-scale Bollinger<br />
show at a museum, his work, hardly visible<br />
these past 35 years, matters anew.<br />
Art in America (USA)<br />
Zur Ausstellung<br />
Welttheater. Die Sammlung migros<br />
museum für gegenwartskunst, Zürich<br />
«Welttheater» in Vaduz<br />
Unter dem Titel «Welttheater» zeigt Malsch<br />
grosse, wagemutige Werke neben kleineren,<br />
intimeren. Ihnen allen gemeinsam ist die<br />
Tatsache, dass sie im engeren und weiteren<br />
Sinn mit dem Abbild der Welt zu tun haben.<br />
Von modellhaften, seelisch-emotionalen<br />
über menschenleere bis hin zu vielfältigen<br />
Weltbildern reicht dabei die Palette.<br />
<strong>Liechtenstein</strong>er Vaterland (FL), 26. Mai <strong>2011</strong><br />
Im <strong>Kunstmuseum</strong> eröffnet das<br />
«Welttheater» der Assoziationen<br />
Als verbindende Linie griff er für die<br />
Ausstellung den Titel «Welttheater» nach<br />
einem gleichnamigen Werk von Hanne<br />
Darboven aus dem Jahr 1979 heraus. Dieser<br />
Begriff bildet den thematischen Rahmen<br />
für die Werke von über 40 Künstlern. «Wir<br />
wollen die Werke miteinander ins Gespräch<br />
bringen», betont Friedemann Malsch. Die<br />
Werke können durch die geschaffene Verbindung<br />
eine grosse gemeinsame Erzählung<br />
schaffen.<br />
<strong>Liechtenstein</strong>er Volksblatt (FL), 26. Mai <strong>2011</strong><br />
Sowohl die Auswahl als auch Aufbau der<br />
Schau vermögen mit einer lockeren Art<br />
scheinbar kaum vereinbare Werke in ein<br />
Wechselspiel assoziativer Erzählungen<br />
zu bringen. So kommen unter Kurator<br />
Friedemann Malsch gleich mehrere<br />
Künstlergenerationen zusammen.<br />
Form. The Making of Design (D),<br />
21. Juni <strong>2011</strong><br />
Neue Perspektiven<br />
Das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> bietet eine<br />
beeindruckende Ausstellung, die hintergründig<br />
und oftmals witzig Zeitgeschichte<br />
einbindet und die Ambivalenz der Gefühle<br />
auslotet.<br />
Südkurier (D), 12. August <strong>2011</strong><br />
Zur Ausstellung<br />
Beispiel Schweiz. Entgrenzung und<br />
Passagen als Kunst<br />
Von aussen sieht man schärfer<br />
Um es gleich vorwegzunehmen: «Beispiel<br />
Schweiz» ist eine beispielhafte Ausstellung.<br />
Eine genau konzipierte, ja poetische Ausstellung,<br />
die einen prägnanten Blick auf die<br />
Schweizer Kunst vermittelt. Es ist eine jener<br />
Ausstellungen, die die Handschrift der<br />
Kuratoren klar erkennen lassen – jedoch<br />
ganz und gar unaufdringlich und ohne<br />
Selbstverliebtheit und mit Mut zu neuen<br />
Einsichten und zum teilweise Unbekannten.<br />
(...) Und so geht das Saal für Saal weiter:<br />
immer wieder Überraschungen.<br />
Tages-Anzeiger (CH), 8. November <strong>2011</strong><br />
Top Schwiiz<br />
Was zeichnet die Kunst der Schweiz aus?<br />
Dasselbe wie das Land: Vielfalt, Weltläufigkeit,<br />
Präzision. Dieser Nenner lässt die Ausstellung<br />
hervortreten, die Roman Kurzmeyer<br />
und Friedemann Malsch im <strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong> eingerichtet haben. (...)<br />
Wer erleben will, wie sinnreich Künstler<br />
hierzulande arbeiten, sollten die Reise nach<br />
Vaduz nicht scheuen.<br />
NZZ am Sonntag (CH), 18. Dezember <strong>2011</strong><br />
Entgrenzung als Raumerfahrung<br />
Die gezielte Zusammenführung ausgewählter<br />
Arbeiten von mehr als 40 Schweizer<br />
Kunstschaffenden zeigt verschiedene<br />
künstlerische Auffassungen in der Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema Raum. (...)<br />
Dadurch erhält die Vielschichtigkeit dieser<br />
spannenden Ausstellung eine weitere<br />
Ebene, und die verschiedenen Facetten der<br />
raumbezogenen Kunst der letzten 40 Jahre<br />
werden erlebbar.<br />
NZZ (CH), 10. Dezember <strong>2011</strong><br />
Die Schweiz nach <strong>Liechtenstein</strong> tragen<br />
Die von Roman Kurzmeyer und Friedemann<br />
Malsch kuratierte Ausstellung erzählt die<br />
Geschichte einer offenen Schweiz, die<br />
sich zumindest künstlerisch bewusst immer<br />
wieder einem rite de passage unterzieht,<br />
um neue Prozesse auszulösen. (...) Dass die<br />
Schweiz solche Künstlerkaliber ins Rennen<br />
schicken kann, steht ihr gut an – nicht nur in<br />
<strong>Liechtenstein</strong>.<br />
Du (CH), November <strong>2011</strong>
26 E Kunstvermittlung<br />
22<br />
23<br />
24<br />
22 Familiennachmittag, Foto: KML<br />
23 Im Museumsatelier, Foto: KML<br />
24 Führung durch die Sammlungspräsentation Wege, Foto: KML
Von Null bis Neunundneunzig – die Vermittlungsarbeit<br />
am <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> richtet<br />
sich an Menschen jeden Lebensalters.<br />
27<br />
Mit Familien-Nachmittagen, Ferien-Ateliers,<br />
Angeboten für Schulklassen, Einführungen für<br />
Lehrpersonen, verschiedenen Führungen für<br />
Erwachsene und dem Seniorenprogramm «Kunst<br />
60 +» sprechen wir unterschiedliche Zielgruppen<br />
an und heissen die BesucherInnen im <strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong> willkommen. Anliegen ist es,<br />
eine lebendige und aktive Auseinandersetzung mit<br />
den Kunstwerken anzuregen.<br />
Kinder und Jugendliche im Museum<br />
«Ein Ferien-Nachmittag im Museum! Zeit zum<br />
Betrachten, Entdecken, selber Tun». Zum Ferien-<br />
Atelier laden wir Kinder mit diesen Worten ein.<br />
Auch mit den Eltern sind sie im <strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong> herzlich willkommen: Beim «Familien-<br />
Nachmittag – Ein Sonntagsausflug in die Welt der<br />
Kunst» warten Aktivitäten in Ausstellung und Atelier<br />
auf die jungen Besucher und ihre Eltern.<br />
Viele Kinder und Jugendliche besuchen das<br />
Museum jedoch nicht in ihrer Freizeit, sondern im<br />
Rahmen des Schulunterrichts. Über die Schulen<br />
können potentiell alle jungen Menschen unabhängig<br />
ihres familiären, kulturellen und gesellschaftlichen<br />
Hintergrunds erreicht werden und somit an Kunst<br />
und Kultur teilhaben. Deshalb sind Angebote für<br />
Schulklassen und die Zusammenarbeit mit Schulen<br />
ein Schwerpunkt der Kunstvermittlungsarbeit.<br />
Schule und Museum<br />
Was bietet der ausserschulische Lernort Museum?<br />
Welche Impulse gibt die Kunst für das Individuum<br />
und für die Gruppe? Welche Erfahrungen und<br />
Bildungsprozesse werden initiiert und angestossen?<br />
Können neue Lernqualitäten entstehen?<br />
Wie können sich die Bildungsorte Schule und<br />
Museum ergänzen? Welche Potenziale liegen in<br />
einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit?<br />
Welche Rahmenbedingungen benötigt eine<br />
Kooperation? Diese Fragen umreissen das Thema<br />
«Schule und Museum» sowie «Kulturelle Bildung».<br />
Angebote für Schulen<br />
Das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> erarbeitet zu<br />
seinen Ausstellungen verschiedene Angebote für<br />
Schulklassen aller Altersstufen und Schultypen.<br />
Die Führungen und Workshops vermitteln einen<br />
lebendigen Zugang zu den Kunstwerken und bieten<br />
die Möglichkeit, auf vielfältige Weise die Kunst zu<br />
entdecken. Im museumseigenen Atelier sammeln<br />
die Kinder und Jugendlichen mit künstlerischen<br />
Techniken Erfahrungen und vertiefen das Gesehene<br />
durch eigenes gestalterisches Arbeiten.<br />
Für Lehrpersonen werden Einführungs- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />
angeboten, um die aktuellen<br />
Ausstellungen kennenzulernen und die eigene<br />
Vermittlungskompetenz zu erweitern. Im Mittelpunkt<br />
steht die Begegnung mit den Kunstwerken, ihren<br />
Impulsen, Aspekten und Bezügen zur Welt, die eine<br />
Vernetzung zwischen verschiedenen Wissensbereichen<br />
und unterschiedlichen Unterrichtsfächern<br />
ermöglichen. Im Dialog, verbunden mit praktischen<br />
Übungen werden methodische Anregungen für<br />
einen selbständigen Museumsbesuch mit der<br />
eigenen Klasse vermittelt.<br />
Die Veranstaltungen finden in Kooperation mit<br />
dem Schulamt <strong>Liechtenstein</strong> und der Pädagogischen<br />
Hochschule Vorarlberg statt, die diese<br />
Veranstaltungen als Weiterbildungen anerkennen.<br />
In Workshops für die Pädagogische Hochschule<br />
Chur wird für Studierende der Kindergarten- bzw.<br />
Primarschulpädagogik der Bildungsort Museum<br />
schon in der Ausbildung thematisiert und Impulse<br />
für die Kunstbegegnungen mit jungen Menschen<br />
entwickelt und erprobt.<br />
Schulprojekte<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> entwickelte das <strong>Kunstmuseum</strong> –<br />
neben den regulären Angeboten für Schulklassen<br />
und jährlich wiederkehrenden Projekttagen<br />
(Kunstwoche für das Freiwillige 10. Schuljahr<br />
Vaduz, Kulturtag für die ersten Klassen des <strong>Liechtenstein</strong>ischen<br />
Gymnasiums) – Schulprojekte mit<br />
unterschiedlichem Charakter. Durch die Kooperationspartner<br />
bzw. den Auftraggeber gab es verschiedene<br />
Voraussetzungen für die Zusammenarbeit und<br />
das Zusammenwirken von Schule und Museum,<br />
drei verschiedene Schulprojekte entstanden:<br />
Vermittelt durch das Schulamt <strong>Liechtenstein</strong><br />
traten das Tiefbauamt und das Amt für Umweltschutz<br />
an das <strong>Kunstmuseum</strong> heran: Sie wurden<br />
mit dem Bindingpreis ausgezeichnet und wollten<br />
ihr Preisgeld für ein gestalterisches Schulprojekt<br />
einsetzen. Durch diesen «Auftrag» konnte erstmals<br />
ein ganztägiger Projekttag für Schulen entwickelt<br />
(DER SAUM DER SANDBANK – Eine Ausschnitts-<br />
VERMESSUNG des Alpenrheins) und angeboten<br />
werden, ein Vermittlungsformat, das über die<br />
regulären zweistündigen Museumsworkshops<br />
hinausgeht. Es eröffneten sich Möglichkeiten,<br />
inhaltlich und gestalterisch vertiefender zu arbeiten<br />
sowie Prozessen mehr Raum zu geben. Gleichzeitig<br />
konnte der Projekttag vielfältig in den Schulunterricht<br />
eingebunden werden.
28 E Kunstvermittlung<br />
25<br />
26<br />
27<br />
25 DER SAUM DER SANDBANK, Foto: Barbara Geyer<br />
26 DER SAUM DER SANDBANK, Foto: Barbara Geyer<br />
27 Meteora – «Auftakt zur Projektwoche Natur und Architektur», Foto: KML
29<br />
Für die Projektwoche «Natur und Architektur»<br />
der Oberschule Triesen entwickelten Schule und<br />
Museum bzw. Projektverantwortliche und Kunstvermittlerin<br />
gemeinsam die Idee eines Projekt-Auftakts<br />
im <strong>Kunstmuseum</strong>. Das Kunstwerk Meteora. Ein<br />
Projekt für die Berge von Gloria Friedmann aus der<br />
Sammlung des <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> bot<br />
sich dafür an. Alle SchülerInnen sollten das Kunstwerk<br />
im Vorfeld der Projektwoche kennenlernen.<br />
Basierend auf dem Prinzip «SchülerInnen führen<br />
SchülerInnen» sollten die SchülerInnen eigenverantwortlich<br />
mit ihren MitschülerInnen das Kunstwerk<br />
erkunden.<br />
Mit dem Projekt «Spurensuche Malerei» setzte das<br />
<strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> die Kooperation mit<br />
dem TAK Theater <strong>Liechtenstein</strong> fort, die im Vorjahr<br />
mit «Reich der Farben» begonnen hatte. Grundgedanke<br />
dieser Zusammenarbeit ist es, mit einem<br />
aufeinander abgestimmten Angebot von Theater<br />
und Museum ein vernetztes Erfahrungs- und Lernfeld<br />
sowie eine sinnenreiche und lustvolle «Tür»<br />
zur Kultur zu öffnen. Für <strong>2011</strong> stand das Thema<br />
«Malerei» im Mittelpunkt.<br />
Details zu den Schulprojekten<br />
DER SAUM DER SANDBANK – Eine Ausschnitts-VERMESSUNG<br />
des Alpenrheins<br />
DER SAUM DER SANDBANK war ein gestalterisches<br />
Projekt für die 1. Klasse Sekundarstufe in<br />
<strong>Liechtenstein</strong>. Es wurde aus dem Binding-Preisgeld<br />
2008 finanziert, welches das Tiefbauamt und das<br />
Amt für Umweltschutz für ihr Engagement zur<br />
Wiederbelebung des Alpenrheins erhalten hatten.<br />
Das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> war verantwortlich<br />
für Konzeption und Durchführung.<br />
Schwerpunkt des Projektes war ein prozesshaftes,<br />
gestalterisch-künstlerisches Arbeiten direkt am<br />
Rhein, an einer ausgewählten Rheinsandbank.<br />
Dadurch entstand die Möglichkeit örtliche Gegebenheiten<br />
aufzuspüren, wahrzunehmen und damit in<br />
einen Dialog zu treten. Diese Auseinandersetzung<br />
sensibilisierte die SchülerInnen für den Lebensraum<br />
Alpenrhein und seine Gestaltung durch<br />
den Menschen in Vergangenheit, Gegenwart und<br />
Zukunft. Gleichzeitig konnte schon im Vorfeld des<br />
Projektes in der Schule das Thema «Alpenrhein»<br />
aufgenommen und unter verschiedenen Aspekten<br />
fächerübergreifend bearbeitet werden.<br />
Der Projekttag wurde mit verschiedenen Schulklassen<br />
fünfmal im April durchgeführt. Jede<br />
teilnehmende Klasse hatte einen ganzen Tag zu<br />
Verfügung, der am Morgen mit einem Workshop<br />
im <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> begann. Durch<br />
die aktuelle Ausstellung Bill Bollinger. Die Retrospektive<br />
begegneten sie gestalterischen Aspekten<br />
wie Fläche, Raum, Linie und weiteren Themen<br />
wie Schwerkraft, Balance sowie Wasser, Natur<br />
und Umwelt. Mit den mittels der Kunst gemachten<br />
Erfahrungen ging es anschliessend zu Fuss an den<br />
Rhein. Dort, auf einer ausgewählten Rheinsandbank,<br />
in direktem Kontakt mit Landschaft, Uferlinie,<br />
Fluss, Steinen, Wasser und bei jedem Wetter,<br />
setzten sich die SchülerInnen handelnd mit dem<br />
Ort auseinander und arbeiteten in einem gemeinsamen<br />
Prozess mit der Landschaft. Ausgangspunkt<br />
war jeweils die vorgefundene Situation: die<br />
Sandbank, von Wetter und Fluss geformt, bzw. die<br />
gestalterischen Eingriffe der vorangegangenen<br />
Klasse und unbekannten Besuchern.<br />
Über einen Webblog erlebten alle Projektbeteiligten<br />
und Interessierten den Projektverlauf «direkt»<br />
mit und konnten ihre Erfahrungen und Gedanken<br />
einbringen: https://dersaumdersandbank.wordpress.com/<br />
Als Abschluss wurde eine Postkarte produziert,<br />
die den Zustand der Rheinsandbank am letzten<br />
Projekttag festhielt. Sie wurde unmittelbar nach<br />
Projektende gedruckt und an alle Jugendlichen weitergegeben<br />
oder an öffentlichen Orten aufgelegt.<br />
SchülerInnen folgender Schulen nahmen an dem<br />
Projekt teil: Realschule Vaduz; Heilpädagogisches<br />
Zentrum Schaan; <strong>Liechtenstein</strong>isches Gymnasium,<br />
Vaduz; Realschule Triesen; Realschule Schaan.<br />
Projektpartner:<br />
Amt für Bevölkerungsschutz: Emanuel Banzer,<br />
Elmar Ritter; Amt für Umweltschutz: Helmut Kindle;<br />
Ressort Umwelt, Raum, Wald und Landwirtschaft:<br />
Remo Looser; Schulamt <strong>Liechtenstein</strong>: Arnold Kind;<br />
<strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong>: Christina Jacoby mit<br />
den Projektverantwortlichen Barbara Geyer und<br />
Doris Defranceschi.<br />
Meteora – «Auftakt zur Projektwoche Natur<br />
und Architektur»<br />
«Die bedeutsame Wechselwirkung von Mensch<br />
und Raum» war ein zentraler Aspekt des Schulprojekts<br />
«Natur und Architektur» der Oberschule<br />
Triesen im September <strong>2011</strong>. Dabei «(dient) die<br />
Natur (…) als Lern- und Erfahrungsraum für die<br />
Auseinandersetzung der Jugendlichen mit gebautem<br />
Raum.»<br />
Einstimmung auf die Kunstwoche war für alle<br />
SchülerInnen ein Besuch im <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong>.<br />
Einstieg war das Modell für das noch<br />
nicht realisierte Projekt Meteora. Ein Projekt für<br />
die Berge der Künstlerin Gloria Friedmann.<br />
Die Thematiken Mensch und Natur sowie Natur<br />
und Architektur werden darin in besondere Weise<br />
formuliert und erlebbar. Die Künstlerin konzipiert<br />
einfache Gebäude für das Hochgebirge, die an<br />
einem zurückgezogenen Ort realisiert werden
30 E Kunstvermittlung<br />
28<br />
29<br />
30<br />
28 Schulworkshop in der Ausstellung Bill Bollinger, Foto: KML<br />
29 Schulworkshop in der Ausstellung Welttheater, Foto: KML<br />
30 Schulworkshop in der Ausstellung Beispiel Schweiz, Foto: KML
31<br />
sollen. Meteora ist dreiteilig: Es besteht aus Le<br />
refuge, L’ oberservatoire sowie La chapelle und<br />
bietet damit für den Menschen eine Schutzhütte,<br />
einen Aussichtspunkt in die Bergwelt und einen<br />
Andachtsort, der überkonfessionell gedacht ist.<br />
Er kann von allen Menschen genutzt werden und<br />
ist nur zu Fuss zugänglich.<br />
Für die Schule wurde das Modell Meteora. Ein Projekt<br />
für die Berge aus dem Museumsdepot geholt<br />
und für zwei Wochen im Auditorium ausgestellt.<br />
Alle SchülerInnen konnten, auch ausserhalb der<br />
regulären Museumsöffnungszeiten, einen «Ausflug<br />
zur Kunst» machen und das Werk von Gloria<br />
Friedmann kennenlernen. Begleitet und geführt<br />
wurde jede Klasse von je zwei MitschülerInnen, die<br />
im Vorfeld am «Scouttraining» teilgenommen hatten.<br />
Im «Scouttraining» lernten sie das Kunstwerk kennen,<br />
wurden mit ihm vertraut und erarbeiteten eine<br />
Strategie, wie sie das Werk ihren MitschülerInnen<br />
vermitteln konnten.<br />
In der anschliessende Projektwoche «Natur und<br />
Architektur» konnten die SchülerInnen über unterschiedliche<br />
Angebote, wie z.B. «Architektur im<br />
Bregenzerwald» (Erwandern verschiedener Bauwerke<br />
von Hermann Kaufmann), «Der Naturbaustoff<br />
Lehm und seine Einsatzmöglichkeiten» (Lehmworkshop<br />
bei der Firma LanaTherm), «Architektur macht<br />
Schule» (Kennenlernen verschiedener Schulbauten<br />
in der Region) intensiv in die Thematik einsteigen<br />
und auch kreativ umsetzen. Die Erlebnisse und<br />
Eindrücke sowie Erfahrungen und gestalterischen<br />
Arbeiten wurden auf vielfältige Weise dokumentiert<br />
und im Schulhaus im Rahmen einer Finissage<br />
präsentiert und ausgestellt.<br />
Spurensuche Malerei<br />
Für Schulklassen der 3. bis 6. Schulstufe konzipierte<br />
das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> gemeinsam<br />
mit dem TAK Theater <strong>Liechtenstein</strong> das Programm<br />
«Spurensuche Malerei». Mit diesem Angebot<br />
tauchten die Kinder gleich zweimal in die Welt der<br />
Bildenden Kunst und das Thema Malerei ein: Im<br />
Theaterstück Der vergessene Maler verfolgten sie<br />
die Geschichten um Leben und Werk des Künstlers<br />
Aksel Waldemar Johannessen und im Museums-<br />
Workshop «Farben-Küche & Co» begegneten sie<br />
Gemälden und Farben auf vielfältige Art und Weise.<br />
Das Theaterstück Der vergessene Maler, eine<br />
Koproduktion des Theater des Kindes, Linz und des<br />
TAK Theater <strong>Liechtenstein</strong>, wurde im Rahmen des<br />
internationalen Theaterfestivals SCHÄXPIR <strong>2011</strong><br />
uraufgeführt.<br />
Aus der Ankündigung des Theaterstücks: «Der<br />
Kunstsammler Haakon Mehren geht gerne in seiner<br />
Heimat Norwegen in der Sonne spazieren. Wer<br />
hätte gedacht, dass dieser Spaziergang zum Krimi<br />
wird. Ein Freund möchte dem Kunstsammler Bilder<br />
zeigen. Bilder sieht Herr Mehren jeden Tag – doch<br />
noch nie solche Bilder wie in diesem Hinterhof in<br />
Oslo. Sie werden sein Leben verändern!<br />
Eine Spurensuche, die zum Kriminalfall wird. Herr<br />
Mehren will wissen, wer diese Bilder gemalt hat.<br />
Er entziffert die Signatur auf den Bildern: Aksel<br />
Waldemar Johannessen. Wer soll das sein?<br />
Haakon Mehren wird zum Detektiv und nimmt die<br />
Spur auf. Er sucht den vergessenen Maler.»<br />
Mit dem Workshop «Farben-Küche & Co» im<br />
<strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> entdecken die Kinder<br />
in den Ausstellungsräumen spielerisch die Welt der<br />
Gemälde und der Farben: Wie kommt die Farbe<br />
auf die Leinwand? Wie sieht die Rückseite eines<br />
Gemäldes aus? Wie wirkt Farbe? Wie setzen<br />
Künstler die verschiedenen Farbtöne ein? Haben<br />
die Farben eine Ordnung? Gibt es Malerei auch<br />
ohne Leinwand und Pinsel?<br />
Anschliessend stellten die Kinder im Museumsatelier,<br />
der «Farben-Küche», selbst Farben nach<br />
einem Rezept aus Ei, Öl, Wasser und Pigment her.<br />
Die angerührten Farben wurden gleich ausprobiert<br />
und jedes Kind sammelte in einem Farben-Büchlein<br />
unterschiedliche Farbtöne.<br />
Die «Spurensuche Malerei» war zeitlich so angelegt,<br />
dass die Klassen Ende Oktober ins Theater<br />
gehen und im November das <strong>Kunstmuseum</strong> besuchen<br />
konnten. Wegen der grossen Nachfrage wurden<br />
weitere Workshops im <strong>Kunstmuseum</strong> bis Mitte<br />
Dezember angeboten. Ein Grossteil der Klassen<br />
besuchte beide Angebote.<br />
Für die Klasse 5b der Primarschule Balzers war der<br />
Workshop im <strong>Kunstmuseum</strong> Auftakt zu «Nahmad –<br />
Nachgemacht», ihrem mehrere Monate dauernden<br />
Kunstprojekt in der Schule.<br />
Rückblick<br />
Im Museum kommen junge Menschen mit der Welt<br />
der Kunst in Kontakt, begegnen originalen Kunstwerken<br />
und dem «besonderen» Ort Museum, einem<br />
Ort der Sinnesaktivierung und der Wahrnehmung.<br />
Gleichzeitig begegnen die Kinder und Jugendlichen<br />
Vielfalt und Potenzial von Kunst und Kultur und<br />
können diese Welt für sich entdecken.<br />
Mit den Schulprojekten im Jahr <strong>2011</strong> konnte das<br />
<strong>Kunstmuseum</strong> sein Angebot für Schulen erweitern,<br />
neue Vermittlungsformate entwickeln und erproben,<br />
und damit neue Wege in der Vermittlung gehen.<br />
Neben den regulären Schulführungen und Workshops<br />
sind sie ein weiterer Baustein, das Museum<br />
bei der jungen Generation im Lande und der<br />
Region zu verankern.
32 E Kunstvermittlung<br />
31<br />
32<br />
33<br />
31 Rückmeldungen von Schülern zur Ausstellung Bill Bollinger<br />
32 Rückmeldungen von Schülern zur Ausstellung Welttheater<br />
33 Rückmeldungen von Schülern zur Ausstellung Beispiel Schweiz
33<br />
Woran erinnerst du dich?<br />
Am Ende des Museumsbesuchs bekommen die Schülerinnen und<br />
Schüler ein Kuvert mit der Frage «Woran erinnerst du dich?», eine<br />
Frage, die sie im Schulunterricht beantworten. Die Antworten<br />
schicken sie zurück ans Museum. Unter anderem hat das <strong>Kunstmuseum</strong><br />
folgende Antworten zu den Ausstellungen <strong>2011</strong> erhalten:<br />
Rückmeldungen zur Ausstellung<br />
Bill Bollinger.<br />
Die Retrospektive<br />
«Ich kann mich noch an ziemlich<br />
viel erinnern... (...) an die<br />
Kreisformen und Linien, an den<br />
Gedanken, dass alles sich auf ein<br />
gewisses Mass einpendelt und<br />
dass es Grenzen/Horizonte gibt.<br />
Grenzüberschreitung und auch<br />
Unendlichkeit. (...) es war eine<br />
neue Erfahrung!»<br />
«Die Werke von Bill sind eigentlich<br />
ein grosses WUNDER.<br />
Es ist unglaublich wie man aus<br />
so einfachen Dingen etwas so<br />
Weltbewegendes machen kann.<br />
Am meisten fasziniert hat mich,<br />
dass er so viele Werke mit der<br />
Horizontlinie machen konnte.»<br />
«Seine Kunst ist gewöhnungsbedürftig.<br />
Wenn er leben würde,<br />
würde ich ihn fragen, was er<br />
unter Kunst versteht.»<br />
«(…) vielen vielen Dank dass<br />
ich kommen durfte. Ich fand<br />
alles sehr toll. Ich fand auch die<br />
gespannten Seile toll.»<br />
Rückmeldungen zur Ausstellung<br />
Welttheater<br />
«Mir hat am besten der eine<br />
gefallen, der vom Hochhaus<br />
gesprungen ist, weil der Künstler<br />
unten vom Bild was abgeschnitten<br />
hat und man viel darüber<br />
nachdenken kann, warum er<br />
springt.»<br />
«Es war sehr eindrücklich und<br />
gab mir viel zum Nachdenken.<br />
Ich fand es schön, dass wir<br />
dieses Gesicht mit der Knete<br />
machten.»<br />
«Die Darstellung vom Cowboy<br />
neben dem Pferd ist sehr gut<br />
gelungen. Er hat den Halfter in<br />
der Hand. Die verstehen sich gut.<br />
Die Prärie liegt in der Sonne.»<br />
Rückmeldungen zur Ausstellung<br />
Beispiel Schweiz<br />
«Das Scherbenbild hat mir am<br />
besten gefallen. Es war einmal<br />
anders als alle anderen Bilder, es<br />
kommt nicht nur aus der Hand,<br />
sondern aus dem ganzen Körper.<br />
Ich fand es eine gute Idee.»<br />
«Toll war auch, dass wir die farbigen<br />
Kärtchen selbst auflegen<br />
durften, wie es uns gefällt.<br />
Ich fand es cool, wie man aus<br />
Pulver Farbe herstellen konnte.<br />
Ich finde es schön, dass es so<br />
verschiedene Kunstwerke zu<br />
sehen gab.»<br />
«Mir hat super gut gefallen, dass<br />
die Frau mit den Kohlebildern<br />
sich für die Frauenrechte eingesetzt<br />
hat. Das mit den Scherben<br />
hat mir besonders gut gefallen.<br />
Es ist einfach eine andere Art von<br />
Kunst, eine wunderschöne Art<br />
von Kunst, um ehrlich zu sein.»<br />
«Ich erinnere mich an ein Bild, da<br />
sah man das Ende vom Winter.<br />
Und ich will unbedingt noch<br />
einmal dort hin.»
34 F Vernissagen<br />
10. Februar <strong>2011</strong><br />
Bill Bollinger. Die Retrospektive<br />
26. Mai <strong>2011</strong><br />
Welttheater. Die Sammlung migros<br />
museum für gegenwartskunst, Zürich<br />
29. September <strong>2011</strong><br />
Beispiel Schweiz. Entgrenzungen und<br />
Passagen als Kunst<br />
27. Oktober <strong>2011</strong><br />
Sammlung Mezzanin. Eine Auswahl<br />
Sonstige Ausstellungseröffnungen<br />
Im Lentos <strong>Kunstmuseum</strong>, Linz (A)<br />
17. Februar <strong>2011</strong><br />
Che fare? Arte povera –<br />
Die historischen Jahre<br />
Im Gemeindehaus Planken<br />
1. April <strong>2011</strong><br />
Eduardo Chillida – Grafik<br />
Im ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie<br />
Karlsruhe (D)<br />
27. Mai <strong>2011</strong><br />
Bill Bollinger. Die Retrospektive<br />
In The Fruitmarket Gallery, Edinburgh (GB)<br />
27. Oktober <strong>2011</strong><br />
Bill Bollinger. The Retrospective<br />
34<br />
35<br />
34 Beispiel Schweiz, Vernissage, Foto: Marcel Marxer<br />
35 Bill Bollinger, Vernissage, Foto: Elma Korac
G<br />
Begleitveranstaltungen<br />
35<br />
Öffentliche Führungen<br />
13. Januar <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Führung durch die Ausstellung Der Fürst<br />
als Sammler mit Johann Kräftner, Direktor<br />
Fürstliche Sammlungen<br />
20. Januar <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Führung durch die Ausstellung Dialog<br />
<strong>Liechtenstein</strong> mit Denise Rigaud<br />
21. Januar <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Küefer-Martis-Huus, Führung durch<br />
die Ausstellung Heureux Danger mit<br />
Friedemann Malsch<br />
17. Februar <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Führung durch die Ausstellung Bill Bollinger<br />
mit Denise Rigaud<br />
10. März <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Führung durch die Ausstellung Bill Bollinger<br />
mit Denise Rigaud<br />
5. Mai <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Führung durch die Ausstellung Bill Bollinger<br />
mit Christiane Meyer-Stoll<br />
19. Mai <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Blick hinter die Kulissen – Backstage-<br />
Führung mit Thomas Soraperra<br />
9. Juni <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Führung durch die Ausstellung Welttheater<br />
mit Friedemann Malsch<br />
30. Juni <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Führung durch die Ausstellung Welttheater<br />
mit Christina Jacoby<br />
1. September <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Führung durch die Ausstellung Welttheater<br />
mit Friedemann Malsch<br />
15. September <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Führung durch den Sammlungsdialog Wege<br />
6. Oktober <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Führung durch die Ausstellung Beispiel<br />
Schweiz mit Denise Rigaud<br />
20. Oktober <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Führung durch die Ausstellung Beispiel<br />
Schweiz mit Roman Kurzmeyer, Kurator<br />
3. November <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Führung durch die Ausstellung Sammlung<br />
Mezzanin mit Friedemann Malsch<br />
17. November <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Führung durch die Ausstellung Beispiel<br />
Schweiz mit Denise Rigaud<br />
1. Dezember <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Führung durch die Ausstellung Beispiel<br />
Schweiz mit Christina Jacoby<br />
15. Dezember <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Führung durch die Ausstellung Sammlung<br />
Mezzanin mit Christiane Meyer-Stoll<br />
Take Away<br />
30 min Kurzführung in der Mittagspause.<br />
Hinaus aus dem Alltag und hinein in die<br />
Kunst:<br />
Das Take Away ist die etwas andere Mittagspause<br />
in Vaduz. In 30 Minuten erhalten die<br />
Besucher Einblick in eine aktuelle Ausstellung<br />
und erfahren Interessantes zu Künstlern<br />
und Werken.<br />
24. Februar <strong>2011</strong>, 12.30 Uhr<br />
Take Away durch die Ausstellung<br />
Bill Bollinger<br />
31. März <strong>2011</strong>, 12.30 Uhr<br />
Take Away durch den Sammlungsdialog<br />
Rising with a Sun<br />
28. April <strong>2011</strong>, 12:30 Uhr<br />
Take Away durch die Ausstellung<br />
Bill Bollinger<br />
26. Mai <strong>2011</strong>, 12.30 Uhr<br />
Take Away durch den Sammlungsdialog<br />
Wege<br />
30. Juni <strong>2011</strong>, 12.30 Uhr<br />
Take Away durch die Ausstellung<br />
Welttheater<br />
25. August <strong>2011</strong>, 12.30 Uhr<br />
Take Away durch die Ausstellung<br />
Welttheater<br />
29. September <strong>2011</strong>, 12.30 Uhr<br />
Take Away durch den Sammlungsdialog<br />
Ausbruch<br />
27. Oktober <strong>2011</strong>, 12.30 Uhr<br />
Take Away durch die Ausstellung<br />
Beispiel Schweiz<br />
24. November <strong>2011</strong>, 12.30 Uhr<br />
Take Away durch die Ausstellung<br />
Beispiel Schweiz<br />
Kunstwerk des Monats<br />
6. Februar <strong>2011</strong>, 11 Uhr<br />
Kunstwerk des Monats, Führung zu Marcel<br />
Odenbach, Herdentrieb oder als hätte man<br />
sich abgesprochen, 1999<br />
6. März <strong>2011</strong>, 11 Uhr<br />
Kunstwerk des Monats, Führung zu Bill<br />
Bollinger, Wire Piece, 1970<br />
3. April <strong>2011</strong>, 11 Uhr<br />
Kunstwerk des Monats, Führung zu Leiko<br />
Ikemura, Liegende in gelbem Kleid, 2009<br />
1. Mai <strong>2011</strong>, 11 Uhr<br />
Kunstwerk des Monats, Führung zu Ernst<br />
Ludwig Kirchner, Bergbach mit Steg im<br />
Wald, 1921<br />
5. Juni <strong>2011</strong>, 11 Uhr<br />
Kunstwerk des Monats, Führung zu<br />
Fernando Botero, Reclining Woman, 1993<br />
3. Juli <strong>2011</strong>, 11 Uhr<br />
Kunstwerk des Monats, Führung zu François<br />
Morellet, Lunatique neonly Nr. 7, 1998<br />
4. September <strong>2011</strong>, 11 Uhr<br />
Kunstwerk des Monats, Führung zu Hans<br />
Arp, Mirr, 1949/50<br />
2. Oktober <strong>2011</strong>, 11 Uhr<br />
Kunstwerk des Monats, Führung zu Ben<br />
Vautier, Ben reçoit ici, 1962/70<br />
6. November <strong>2011</strong>, 11 Uhr<br />
Kunstwerk des Monats, Führung zu Mai-Thu<br />
Perret, Donna Come Me, 2008<br />
4. Dezember <strong>2011</strong>, 11 Uhr<br />
Kunstwerk des Monats, Führung zu André<br />
Thomkins, Gründerzeit, 1953<br />
27. Januar <strong>2011</strong>, 12.30 Uhr<br />
Take Away durch die Ausstellung<br />
Dialog <strong>Liechtenstein</strong>
36<br />
G Begleitveranstaltungen<br />
36<br />
37<br />
38<br />
36 Symposium In and Out, Ausstellung Bill Bollinger, Foto: KML<br />
37 Performance Bruno Jakob, Ausstellung Beispiel Schweiz, Foto: Elma Korac<br />
38 Lehrereinführung, Ausstellung Bill Bollinger, Foto: KML
37<br />
Sonstige Begleitveranstaltungen<br />
16. Januar <strong>2011</strong>, 11 Uhr<br />
Il Decamerone<br />
Lesung in der Ausstellung Der Fürst als<br />
Sammler mit Marco Caduff, Rezitation und<br />
Jerry Rojas, Gitarre<br />
Unter der Schirmherrschaft von I.K.H. Erbprinzessin<br />
Sophie von und zu <strong>Liechtenstein</strong><br />
Carte Blanche<br />
24. Februar <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Mit dem Berufsverband Bildender Künstlerinnen<br />
und Künstler <strong>Liechtenstein</strong>s (BBKL)<br />
Kunstsamstag<br />
26. Februar <strong>2011</strong>, 9.30–12.30 Uhr<br />
Der sehende Körper – Konzentrierte Werkbetrachtung<br />
und Qigong Yangsheng<br />
Mit Christiane Meyer-Stoll und Hanni<br />
Schierscher, Lehrerin für Qigong Yangsheng<br />
11. März <strong>2011</strong>, 15–17 Uhr<br />
Dialogisches Ausstellungsgespräch zur<br />
Ausstellung Bill Bollinger mit Christiane<br />
Meyer-Stoll<br />
In Kooperation mit dem Bildungshaus<br />
St. Arbogast<br />
24. März <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Menschlicher Organismus und<br />
Schwerelosigkeit<br />
Vortrag von Dr. Marcel Egli, Leiter der<br />
Forschungsgruppe Weltraumbiologie an der<br />
ETH Zürich<br />
31. März <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Leselust – Lesung und Imagination zu<br />
Bill Bollinger<br />
Lesung mit Heiderose Hildebrand, Kunst<br />
und Dialog, Wien und Klagenfurt<br />
14. April <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Gespannte Linie, gekrümmte Fläche<br />
Workshop zu Bill Bollinger für Erwachsene<br />
mit Christina Jacoby<br />
12. Mai <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Sammlungsdialog Rising with a Sun –<br />
Präsentation und Gespräch mit Studenten<br />
des Lehrstuhls für Kulturmanagement &<br />
inszenatorische Praxis an der Zeppelin<br />
University Friedrichshafen (D)<br />
14. Juli <strong>2011</strong><br />
Vortrag von Christiane Meyer-Stoll zu<br />
Bill Bollinger an der Kunstakademie<br />
Karlsruhe (D)<br />
25. August <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Sammeln: Zwischen Produktion und<br />
Reflektion<br />
Ausstellungsgespräch mit Heike Munder,<br />
Leiterin, und Judith Welter, Sammlungskonservatorin<br />
des migros museum für gegenwartskunst,<br />
Zürich<br />
10. November <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Künstlergespräch: René Pulfer, Künstler,<br />
Kurator und Dozent, im Gespräch mit<br />
Friedemann Malsch<br />
Symposium<br />
7. April <strong>2011</strong>, 14–20 Uhr<br />
In and Out<br />
Die Wiederentdeckung in Vergessenheit<br />
geratener Künstler<br />
Kurzvorträge von Christiane Meyer-Stoll zu<br />
Bill Bollinger, Annette Tietenberg zu Eva<br />
Hesse, Philip Ursprung zu Allan Kaprow<br />
Anschliessend Gespräch mit Egidio Marzona,<br />
Olaf Metzel, Christiane Meyer-Stoll,<br />
Annette Tietenberg und Philip Ursprung,<br />
geleitet von Ines Goldbach.<br />
Kinder<br />
Ein Ferien-Nachmittag im Museum? Zeit<br />
zum Betrachten, Entdecken, selber Tun! Die<br />
Kinder erkunden spielerisch und aktiv die<br />
Ausstellungen des <strong>Kunstmuseum</strong>s.<br />
4. Mai <strong>2011</strong>, 14–16 Uhr<br />
Ferien-Atelier zu Bill Bollinger für Kinder<br />
von 6 bis 12 Jahren<br />
5. Mai <strong>2011</strong>, 14–16 Uhr<br />
Ferien-Atelier zu Bill Bollinger für Kinder<br />
von 6 bis 12 Jahren<br />
10. August <strong>2011</strong>, 14–17 Uhr<br />
Ferien-Atelier zu Welttheater für Kinder<br />
von 6 bis 12 Jahren<br />
11. August <strong>2011</strong>, 14–17 Uhr<br />
Ferien-Atelier zu Welttheater für Kinder<br />
von 6 bis 12 Jahren<br />
12. August, <strong>2011</strong>, 14–17 Uhr<br />
Ferien-Atelier zu Welttheater für Kinder<br />
von 6 bis 12 Jahren<br />
12. Oktober <strong>2011</strong>, 14–16 Uhr<br />
Ferien-Atelier zu Beispiel Schweiz für Kinder<br />
von 6 bis 12 Jahren<br />
13. Oktober <strong>2011</strong>, 14–16 Uhr<br />
Ferien-Atelier zu Beispiel Schweiz für Kinder<br />
von 6 bis 12 Jahren<br />
Kooperationen Kinder-Freizeit<br />
13. April <strong>2011</strong><br />
Ferien-Atelier<br />
Ferienpass Sevelen – Sevelino<br />
19. April <strong>2011</strong><br />
Ferien-Atelier<br />
Jugendservice der Stadt Feldkirch<br />
20. April <strong>2011</strong><br />
Ferien-Atelier<br />
Gamser Ferienspass<br />
Familien<br />
23. Januar <strong>2011</strong>, 14–17 Uhr<br />
Familien-Nachmittag: Ein Sonntagsausflug<br />
in die Welt der Kunst<br />
27. März <strong>2011</strong>, 14–17 Uhr<br />
Familien-Nachmittag: Ein Sonntagsausflug<br />
in die Welt der Kunst<br />
15. Mai <strong>2011</strong>, 14–17 Uhr<br />
Familien-Nachmittag im Rahmen des Internationalen<br />
Museumstags<br />
6. November <strong>2011</strong>, 14–17 Uhr<br />
Familien-Nachmittag: Ein Sonntagsausflug<br />
in die Welt der Kunst<br />
Kunst 60+<br />
Eine Veranstaltungsreihe für Menschen<br />
ab 60 Jahren, die Lust und Zeit haben,<br />
das <strong>Kunstmuseum</strong> und seine aktuellen<br />
Ausstellungen näher kennenzulernen.<br />
17. März <strong>2011</strong>, 14–16 Uhr<br />
31. März <strong>2011</strong>, 14–16 Uhr<br />
14. April <strong>2011</strong>, 14–16 Uhr<br />
4. August <strong>2011</strong>, 14–16 Uhr<br />
18. August <strong>2011</strong>, 14–16 Uhr<br />
1. September <strong>2011</strong>, 14–16 Uhr<br />
27. Oktober <strong>2011</strong>, 14–16 Uhr<br />
10. November <strong>2011</strong>, 14–16 Uhr<br />
24. November <strong>2011</strong>, 14–16 Uhr<br />
Einführungen für Lehrpersonen<br />
Die Kunstvermittlung lädt Lehrpersonen<br />
ein, die aktuellen Ausstellungen kennenzulernen<br />
und mit den Kunstwerken vertraut zu<br />
werden. Im Mittelpunkt steht die Begegnung<br />
mit den künstlerischen Arbeiten, ihren<br />
Impulsen, Aspekten und Bezügen zur Welt,<br />
die eine Vernetzung zwischen verschiedenen<br />
Wissensbereichen und unterschiedlichen<br />
Unterrichtsfächern ermöglichen.<br />
Im Dialog, verbunden mit praktischen<br />
Übungen, werden methodische Anregungen<br />
für einen selbständigen Museumsbesuch mit<br />
der eigenen Klasse vermittelt.<br />
8. Februar <strong>2011</strong>, 17–19 Uhr<br />
Bill Bollinger. Einführung für Lehrpersonen<br />
aller Schulstufen mit Christina Jacoby<br />
In Kooperation mit dem Schulamt<br />
<strong>Liechtenstein</strong><br />
9. Februar <strong>2011</strong>, 15–17 Uhr<br />
Bill Bollinger. Einführung für Lehrpersonen<br />
aller Schulstufen mit Christina Jacoby<br />
In Kooperation mit dem Schulamt<br />
<strong>Liechtenstein</strong><br />
6. April <strong>2011</strong>, 16–18 Uhr<br />
Kennenlernen – Kunstimpuls für<br />
Lehrpersonen<br />
Mit Christina Jacoby und Doris Defranceschi<br />
1. Juni <strong>2011</strong>, 15–17 Uhr<br />
Welttheater. Einführung für Lehrpersonen<br />
aller Schulstufen mit Christina Jacoby<br />
In Kooperation mit dem Schulamt<br />
<strong>Liechtenstein</strong><br />
7. Juni <strong>2011</strong>, 17–19 Uhr<br />
Welttheater. Einführung für Lehrpersonen<br />
aller Schulstufen mit Christina Jacoby<br />
In Kooperation mit dem Schulamt<br />
<strong>Liechtenstein</strong><br />
8. Juni <strong>2011</strong>, 18–20 Uhr<br />
Welttheater. Einführung für Lehrpersonen<br />
aller Schulstufen aus Österreich mit<br />
Christina Jacoby<br />
In Kooperation mit der PH Vorarlberg<br />
19. Oktober <strong>2011</strong>, 18–20 Uhr<br />
Mit der Kunst ins Gespräch kommen. Workshop<br />
für Lehrpersonen aus Österreich<br />
In Kooperation mit der PH Vorarlberg<br />
25. Oktober <strong>2011</strong>, 17–19 Uhr<br />
Beispiel Schweiz. Einführung für<br />
Lehrpersonen aller Schulstufen<br />
mit Christina Jacoby<br />
In Kooperation mit dem Schulamt<br />
<strong>Liechtenstein</strong><br />
26. Oktober <strong>2011</strong>, 15–17 Uhr<br />
Beispiel Schweiz. Einführung für<br />
Lehrpersonen aller Schulstufen<br />
mit Christina Jacoby<br />
In Kooperation mit dem Schulamt<br />
<strong>Liechtenstein</strong><br />
9. November <strong>2011</strong>, 15–17 Uhr<br />
Mit der Kunst ins Gespräch kommen. Workshop<br />
für Lehrpersonen aller Schulstufen<br />
In Kooperation mit dem Schulamt<br />
<strong>Liechtenstein</strong><br />
Sonderveranstaltungen<br />
1. Mai <strong>2011</strong>, Slow Up <strong>Liechtenstein</strong>,<br />
ganztags Eintritt frei<br />
15. Mai <strong>2011</strong>, Internationaler Museumstag,<br />
ganztags Eintritt frei,<br />
14–17 Uhr Familien-Nachmittag<br />
15. August <strong>2011</strong>, 10–20 Uhr, Eintritt frei<br />
<strong>Kunstmuseum</strong> spezial zum Staatsfeiertag mit<br />
Streifzügen und Kinderprogramm<br />
1. Oktober <strong>2011</strong>, 18–01 Uhr<br />
ORF Lange Nacht der Museen
38<br />
H Kooperationen<br />
Als Kulturinstitution hat das <strong>Kunstmuseum</strong> ein Netz mit Partnern in<br />
<strong>Liechtenstein</strong> und in der Region geknüpft.<br />
Dieses geht weit über den Bereich der Bildenden Kunst hinaus.<br />
Regelmässig kooperiert das Haus mit den kulturellen Einrichtungen<br />
<strong>Liechtenstein</strong>s und des Rheintals, namentlich mit den Theatern und<br />
Kunstmuseen.<br />
Auch mit Kindergärten, Schulen, Hochschulen sowie mit Einrichtungen<br />
der Berufs- und Weiterbildung arbeitet das Museum konsequent<br />
und dauerhaft zusammen. Zudem werden immer wieder gemeinsame<br />
Projekte mit anderen Interessengruppen organisiert.<br />
39<br />
40<br />
39 Ausstellungsgespräch mit Rolf Ricke, Foto: KML<br />
40 Konzert Cage und Co, Kooperation Klangfest <strong>Liechtenstein</strong>, Foto: KML
39<br />
Erwachsenenbildung Stein Egerta<br />
«Kunst am Mittag»<br />
Jeweils 30 min zu ausgewählten Kunstwerken<br />
aus der Sammlung des <strong>Kunstmuseum</strong>s<br />
Frühling <strong>2011</strong><br />
Der Horizont –<br />
Linie zwischen Himmel und Erde<br />
Kunstgespräche im Rahmen der Ausstellung<br />
Bill Bollinger. Water is life and like art it<br />
finds its own level: 26. Januar, 23. Februar,<br />
23. März, 20. April, 25. Mai<br />
Herbst <strong>2011</strong><br />
Das menschliche Antlitz in der Kunst seit<br />
der Klassischen Moderne<br />
Kunstgespräche zu ausgewählten Kunstwerken<br />
aus der Sammlung des <strong>Kunstmuseum</strong>s:<br />
24. August, 21. September,<br />
19. Oktober, 16. November, 4. Dezember<br />
Filmclub im <strong>Kunstmuseum</strong><br />
17. Februar <strong>2011</strong>, 20 Uhr<br />
Im Schatten des Mondes,<br />
von David Sington, USA 2007, 100'<br />
17. März <strong>2011</strong>, 20 Uhr<br />
Conceptual Paradise, von Stefan Römer,<br />
D 2006, 109'<br />
19. Mai <strong>2011</strong>, 20 Uhr<br />
Film Socialisme, von Jean-Luc Godard,<br />
F/CH 2010, 102'<br />
16. Juni <strong>2011</strong>, 20 Uhr<br />
Weltuntergang im Welttheater – Einsiedeln<br />
spielt verrückt, von Marianne Pletscher, CH<br />
2007, 55'<br />
18. August <strong>2011</strong>, 20 Uhr<br />
Dutti der Riese, von Martin Witz,<br />
CH 2007, 100'<br />
15. September <strong>2011</strong>, 20 Uhr<br />
Urs Fischer, von Iwan Schumacher,<br />
CH 2010, 90'<br />
20. Oktober <strong>2011</strong>, 20 Uhr<br />
Der Geringste Widerstand, von Peter<br />
Fischli/David Weiss, CH 1981, 30’<br />
Der Rechte Weg, von Peter Fischli/David<br />
Weiss, CH 1983, 55'<br />
10. November <strong>2011</strong>, 20 Uhr<br />
Schweizer Videos aus der Sammlung von<br />
René Pulfer, Künstler, Kurator und Dozent,<br />
Leitung Institut Kunst an der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz<br />
<strong>Liechtenstein</strong>ische Kunstgesellschaft<br />
17. März <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Ein Zeitgenosse erzählt, Gespräch zu Bill<br />
Bollinger mit Rolf Ricke, Sammler und<br />
Galerist<br />
16. Juni <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Museums in Transition, Vortrag von Jan<br />
Debbaut, Professor für Curatorial Studies,<br />
Universität Groningen<br />
7. Juli <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Die 54. Biennale Venedig – Eine Einschätzung,<br />
Vortrag von Julia Voss, Leiterin<br />
Kunstressort, F.A.Z.<br />
24. November <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Im Gespräch durch die Ausstellung Beispiel<br />
Schweiz mit Beat Wismer, Generaldirektor<br />
des Museum Kunstpalast in Düsseldorf, und<br />
Roman Kurzmeyer, Kurator<br />
neuland.li<br />
1. Dezember <strong>2011</strong>, 20.20 Uhr<br />
Pecha Kucha Night zum Thema Schweiz,<br />
poolbar festival, Feldkirch<br />
5. August <strong>2011</strong>, 20.30 Uhr<br />
Elodie Pong, Kurzfilme, Vorführung am<br />
poolbar festival Feldkirch im Rahmen der<br />
Ausstellung Welttheater<br />
Stabsstelle für Kulturfragen<br />
Atelier Berlin<br />
Künstler berichten von ihren Erfahrungen im<br />
<strong>Liechtenstein</strong>-Atelier in Berlin<br />
22. September <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Atelier Berlin – Beate Frommelt<br />
13. Oktober <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />
Atelier Berlin – Patrick Kaufmann<br />
TAK – Theater <strong>Liechtenstein</strong><br />
Oktober bis Dezember <strong>2011</strong><br />
Projekt<br />
Spurensuche Malerei<br />
Zeitklänge Feldkirch<br />
16. Oktober <strong>2011</strong>, 11 Uhr<br />
Katharina Gross (Violoncello), Solokonzert<br />
Klangfest <strong>Liechtenstein</strong><br />
10. April <strong>2011</strong>, 11 Uhr<br />
Cage und Co, Viertes Konzert der Reihe<br />
Klangfest Moderne Musik im <strong>Kunstmuseum</strong><br />
In Kooperation mit der Reihe Klangfest<br />
des TAK
40<br />
I<br />
Publikationen<br />
41<br />
43<br />
42<br />
41 Beispiel Schweiz. Entgrenzungen und Passagen als Kunst<br />
42 Bill Bollinger. Water is Life and Like Art it Finds its own Level<br />
43 Sammlung Mezzanin. Eine Auswahl
41<br />
<strong>2011</strong> hat das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> zu den grösseren Ausstellungen<br />
unten angeführte Publikationen erarbeitet und herausgegeben.<br />
Die Kataloge zu den Ausstellungen Bill Bollinger und Beispiel<br />
Schweiz erschienen jeweils in einer deutschen und einer englischen<br />
Ausgabe.<br />
Beispiel Schweiz. Entgrenzungen und<br />
Passagen als Kunst<br />
Herausgeber: Roman Kurzmeyer,<br />
Friedemann Malsch, <strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong><br />
Mit Beiträgen von Jacqueline Burckhardt,<br />
Helmut Federle, Christian Kerez, Thomas<br />
Hirschhorn, Mai-Thu Perret, Peter Suter und<br />
Adam Szymczyk<br />
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern <strong>2011</strong><br />
Softcover, 16 × 22 cm, 248 Seiten,<br />
178 farbige und 18 s/w Abbildungen, dt.<br />
Example Switzerland – Unbounding<br />
and Crossing as Art<br />
Edited by Roman Kurzmeyer and Friedemann<br />
Malsch, <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
With contributions by Jacqueline<br />
Burckhardt, Helmut Federle, Christian Kerez,<br />
Thomas Hirschhorn, Mai-Thu Perret,<br />
Peter Suter and Adam Szymczyk<br />
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern <strong>2011</strong><br />
Softcover, 16 × 22 cm, 248 pages,<br />
196 illustrations, 178 in color, engl.<br />
Bill Bollinger. Water is Life and Like Art<br />
it Finds its own Level<br />
Herausgeber: Christiane Meyer-Stoll,<br />
<strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
Mit Texten von Christiane Meyer-Stoll,<br />
Saul Ostrow, Harris Rosenstein und Peter<br />
Schjeldahl, Schriften des Künstlers sowie<br />
Gedanken und Erinnerungen von verschiedenen<br />
Zeitzeugen<br />
Verlag der Buchhandlung Walther König,<br />
Köln <strong>2011</strong><br />
Hardcover, 27,8 × 21,5 cm, 256 Seiten,<br />
131 farbige und 181 s/w Abbildungen, dt.<br />
Bill Bollinger. Water is Life and Like Art<br />
it Finds its own Level<br />
Edited by Christiane Meyer-Stoll,<br />
<strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
With essays by Christiane Meyer-Stoll,<br />
Saul Ostrow, Harris Rosenstein and Peter<br />
Schjeldahl, writings by the artist as well<br />
as thoughts and memories by various<br />
contemporary witnesses<br />
Verlag der Buchhandlung Walther König,<br />
Cologne <strong>2011</strong><br />
Hardcover, 27,8 × 21,5 cm, 256 pages,<br />
131 color and 181 b/w illustrations, engl.<br />
Sammlung Mezzanin. Eine Auswahl<br />
Herausgeber: Friedemann Malsch,<br />
<strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong>, <strong>2011</strong><br />
Mit Texten von Friedemann Malsch und<br />
Guido Magnaguagno<br />
Softcover, 14,7 × 21 cm, 56 Seiten, dt.<br />
Welttheater. Die Sammlung migros<br />
museum für gegenwartskunst, Zürich<br />
Herausgeber: <strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong>, <strong>2011</strong><br />
Mit Texten von Heike Munder und<br />
Friedemann Malsch<br />
Softcover, 14,7 × 21 cm, 72 Seiten, dt.
42<br />
J<br />
Künstlereditionen<br />
44<br />
47<br />
45<br />
46 48<br />
44 Karin Hueber, Ohne Titel, <strong>2011</strong><br />
45 Bruno Jakob, Visitors, <strong>2011</strong><br />
46 Vaclav Pozarek, Graues Loch, <strong>2011</strong><br />
47 Pamela Rosenkranz, Ultramarine Photographed, <strong>2011</strong><br />
48 Erik Steinbrecher, Orakura I + II, <strong>2011</strong>
43<br />
Mit seinen Künstlereditionen bietet das <strong>Kunstmuseum</strong> sowohl jungen<br />
als auch langjährigen Sammlern die Möglichkeit, ein Auflagenobjekt<br />
der in den Ausstellungen vertretenen Künstler zu erwerben. <strong>2011</strong> wurden<br />
im Rahmen der Ausstellung Beispiel Schweiz folgende Editionen<br />
aufgelegt:<br />
Karin Hueber<br />
Ohne Titel, <strong>2011</strong><br />
Papier, bemalt und gefaltet<br />
Auflage: 20<br />
Verkaufspreis: CHF 700<br />
Bruno Jakob<br />
Visitors, <strong>2011</strong><br />
Snail, morning dew, brainwaves, light on<br />
paper<br />
Auflage: 15<br />
Verkaufspreis: CHF 900<br />
Pamela Rosenkranz<br />
Ultramarine Photographed, <strong>2011</strong><br />
Fotografie<br />
Auflage: 10<br />
Verkaufspreis: CHF 700<br />
Erik Steinbrecher<br />
Orakura I + II, <strong>2011</strong><br />
Plakat, signiert und gestempelt<br />
Verkaufspreis: CHF 150<br />
Vaclav Pozarek<br />
Graues Loch, <strong>2011</strong><br />
Gummistiefel, gestanzt, gestempelt und<br />
nummeriert<br />
Auflage: 15<br />
Verkaufspreis: CHF 900
44<br />
K Statistik<br />
<strong>Kunstmuseum</strong>:<br />
17'028 Besucher<br />
Freunde auf Facebook:<br />
2151 Personen<br />
Website www.kunstmuseum.li:<br />
51'523 Besucher<br />
Ausstellung Heureux Danger<br />
im Küefer-Martis-Huus, Ruggell:<br />
477 Besucher<br />
Ausstellung Eduardo Chillida<br />
im Gemeindehaus Planken:<br />
ca. 200 Besucher<br />
Ausstellung Bill Bollinger<br />
im ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe:<br />
9915 Besucher<br />
Ausstellung Bill Bollinger<br />
in The Fruitmarket Gallery, Edinburgh:<br />
27'015 Besucher<br />
Ausstellung Che fare? Arte povera – Die historischen Jahre<br />
im Lentos <strong>Kunstmuseum</strong>, Linz:<br />
ca. 20'000 Besucher
L Jahresrechnung <strong>2011</strong><br />
45<br />
Bilanz per 31.12.<strong>2011</strong> Aktiven Passiven<br />
Kasse<br />
9'746.64<br />
Bankguthaben<br />
594'220.89<br />
Skulpturen 1.00<br />
Kunstgut 1.00<br />
Debitoren<br />
186'667.23<br />
Kreditoren<br />
338'858.78<br />
Kreditor Landeskasse<br />
64'643.10<br />
Gewinnvortrag per 01.01.<strong>2011</strong><br />
483'643.03<br />
Aufwandüberschuss <strong>2011</strong><br />
-96'508.15<br />
Gewinnvortrag per 31.12.<strong>2011</strong> 387'134.88 387'134.88<br />
Total 790'636.76 790'636.76<br />
Erfolgsrechnung von 1.1. bis 31.12.<strong>2011</strong> Aufwand Ertrag<br />
Personalkosten<br />
Kunstankäufe aus Landesbeitrag<br />
Kunstankäufe aus Stiftungsvermögen<br />
Kunstankäufe Freundeskreis<br />
Ausstellungen<br />
Museumspädagogik<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Betreuung Sammlung<br />
Sonstige Aufwendungen<br />
Staatsbeitrag<br />
Sponsorengelder<br />
Sonstige Erträge<br />
Aufwandüberschuss <strong>2011</strong><br />
1'699'277.07<br />
499'737.97<br />
108'000.04<br />
141'600.06<br />
804'360.43<br />
100'841.87<br />
212'196.06<br />
299'158.46<br />
427'704.70<br />
4'292'876.66<br />
4'292'876.66<br />
3'651'000.00<br />
152'933.00<br />
392'435.51<br />
4'196'368.51<br />
96'508.15<br />
4'292'876.66
46 M <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
Stiftungsrat<br />
49<br />
AUSSENANSICHT<br />
HAUS<br />
50<br />
49 <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong>, Aussenansicht, Foto: Ruedi Walti<br />
50 <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong>, Aussenansicht, Foto: Marcel Marxer
47<br />
Stiftungsrat<br />
Der Stiftungsrat befasste sich in neun ordentlichen Sitzungen mit<br />
der Konstituierung des neuen Stiftungsrates, mit Strukturen und<br />
Prozessen am <strong>Kunstmuseum</strong>, mit der Erarbeitung eines neuen<br />
Organisations- und Spesenreglements, mit der Budget- und Finanzgebahrung<br />
und mit dem Prüfbericht der Finanzkontrolle, mit verschiedenen<br />
Kooperationsvereinbarungen, u.a. mit der <strong>Liechtenstein</strong>ischen<br />
Kunstgesellschaft, sowie mit der Eignerstrategie. Ein wichtiger<br />
Schwerpunkt der Arbeit des Stiftungsrates stellte weiters das Projekt<br />
Weisser Würfel dar, die geplante engere räumliche und logistische<br />
Zusammenarbeit des <strong>Kunstmuseum</strong>s mit der Hilti Art Foundation.<br />
Iwan Ackermann<br />
(bis 31.12.2012 bestellt)<br />
Dr. Christoph Ebersberg<br />
(bis 31.12.2012 bestellt)<br />
Dr. Christine<br />
Glinski-Kaufmann<br />
(bis 31.12.2014 bestellt)<br />
Dr. Norbert Hilty<br />
(bis 31.12.2014 bestellt)<br />
Johannes Matt<br />
Präsident<br />
(bis 31.12.2014 bestellt)<br />
Marcel Ritter<br />
(bis 31.12.2014 bestellt)<br />
Dr. Andrea Willi<br />
Vizepräsidentin<br />
(bis 31.12.2012 bestellt)<br />
Internationaler Beirat<br />
Die jährliche Sitzung des Internationalen Beirates zur Evaluierung der<br />
Arbeit des <strong>Kunstmuseum</strong>s fand am 6. Dezember <strong>2011</strong> statt.<br />
Dr. Felix Baumann<br />
(bis 31.12.2012 bestellt)<br />
Dr. Volker Rattemeyer<br />
(bis 31.12.2012 bestellt)<br />
Prof. Dr. Dieter Bogner<br />
(bis 31.12.2012 bestellt)<br />
Ankaufskommission<br />
<strong>2011</strong> fanden zwei Sitzungen der Ankaufskommission statt:<br />
von 29. Juni bis 1. Juli sowie am 6. Dezember.<br />
Dr. Ulrike Groos<br />
(bis 31.12.2012 bestellt)<br />
Thomas Wagner<br />
(bis 31.12.2012 bestellt)<br />
Dr. Roman Kurzmeyer<br />
(bis 31.12.2012 bestellt)<br />
Angaben gemäss Art. 22 Abs. 1 Bst. d des Gesetzes über die Steuerung und Überwachung<br />
öffentlicher Unternehmen (ÖUSG):<br />
Die Mitglieder des Stiftungsrates (strategische Führungsebene) verzichten für ihre Stiftungsratstätigkeit<br />
freiwillig auf eine Entschädigung. Die Gesamtbezüge der Direktion (3 Personen)<br />
beliefen sich <strong>2011</strong> auf CHF 451460 brutto (operative Führungsebene). Der Internationale<br />
Beirat erhielt für seine Tätigkeit eine Entschädigung von gesamt CHF 4500, die Ankaufskommission<br />
eine Entschädigung von CHF 4800.
48<br />
M <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
Team<br />
Daniel Biedermann<br />
Sammlungstechniker<br />
Melanie Büchel<br />
PR, Marketing (80 %)<br />
(ab 1. Dez. <strong>2011</strong>)<br />
Robin Hemmer<br />
Registrar (40 %)<br />
Christina Jacoby<br />
Leitung Kunstvermittlung (80 %)<br />
Dr. Friedemann Malsch<br />
Direktor<br />
Christiane Meyer-Stoll<br />
Konservatorin<br />
Karoline Quaderer<br />
Administration/Empfang<br />
Denise Rigaud<br />
Ausstellungsassistenz (80 %)<br />
René Schierscher<br />
PR, Marketing<br />
(bis 31. Dez. <strong>2011</strong>)<br />
Thomas Soraperra<br />
kaufmännische Leitung<br />
Aufsicht/Kassa<br />
(Teilzeit)<br />
Pascale Chatelain<br />
Lars Fischer<br />
Claudia Hidber<br />
Aki Huchler<br />
Agripina Kieber<br />
Hubert Malin<br />
Ewa Matthies<br />
Uli Mayer<br />
Angelika Salaj<br />
Sirkit Schächle<br />
Marie-Luise von Falz-Fein<br />
Kunstvermittlung<br />
(freie Mitarbeiterinnen)<br />
Doris Defranceschi<br />
Barbara Geyer<br />
Barbara Heeb<br />
Barbara Redmann<br />
Ausstellungsauf- und abbau<br />
(freie Mitarbeiter)<br />
Roland Adlassnigg<br />
Rita Frommelt-Dörig<br />
Stephan Sude<br />
Praktikanten<br />
Brigitte Bischof<br />
Johanna Schindler<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Texte:<br />
<strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong><br />
Redaktion:<br />
Thomas Soraperra<br />
Lektorat:<br />
Gila Strobel<br />
Grafik:<br />
7+40 – Janto Lenherr<br />
Druck:<br />
Gutenberg AG, 2012