Offensive für bezahlbaren Wohnraum in Lübeck - NEUE LÜBECKER
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15.04.2013<br />
HL-live.de - Montag, der 15. April 2013<br />
<strong>Offensive</strong> <strong>für</strong> <strong>bezahlbaren</strong> <strong>Wohnraum</strong> <strong>in</strong> <strong>Lübeck</strong><br />
Am Freitag besuchte Innenm<strong>in</strong>ister Andreas Breitner mehrere Wohnprojekte <strong>in</strong> <strong>Lübeck</strong>. Anschließend<br />
wurde das Projekt Stadtteilentwicklung Moisl<strong>in</strong>g vorgestellt. Breitner verwies dabei auf die Förderung<br />
des Landes beim kommunalen Wohnungsbau.<br />
Das Innenm<strong>in</strong>isterium hat den sozialen Wohnungsbau <strong>in</strong> <strong>Lübeck</strong> <strong>in</strong> den vergangenen acht Jahren mit<br />
<strong>in</strong>sgesamt 115 Millionen Euro gefördert. Mehr als die Hälfte des Geldes (62 Millionen Euro) g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> den<br />
Neubau von 1234 Mietwohnungen. Für rund 18,5 Millionen Euro wurden Mietwohnungen modernisiert, um<br />
Energie e<strong>in</strong>zusparen. 31,5 Millionen Euro flossen <strong>in</strong> den Bau von 481 neuen Eigenheimen, und drei Millionen<br />
Euro stellte das Land <strong>für</strong> die Förderung von 196 Wohnungen <strong>für</strong> Studierende zur Verfügung. Diese Zahlen<br />
nannte Innenm<strong>in</strong>ister Andreas Breitner auf e<strong>in</strong>er Pressekonferenz am Freitagmittag im <strong>Lübeck</strong>er Rathaus.<br />
Zuvor hatte sich der M<strong>in</strong>ister mit Vertretern der Hansestadt und von Wohnungsbauunternehmen an mehreren<br />
Orten im Stadtgebiet über verschiedene Wohnungsbauprojekte <strong>in</strong>formiert. Stationen der Informationstour<br />
waren das Bauvorhaben "Wohnen <strong>für</strong> Generationen" <strong>in</strong> Kücknitz, das Projekt "Neuer Kaufhof" <strong>in</strong> Marli und die<br />
Neubaumaßnahme "Generationenübergreifendes Wohnen" auf dem Gelände des ehemaligen Busdepots <strong>in</strong><br />
St. Gertrud.<br />
"In <strong>Lübeck</strong> funktionieren Wohnungsbau und Stadtquartiersentwicklung sehr gut", sagte Breitner. Mit der<br />
Grundstücksgesellschaft "Trave", e<strong>in</strong>em kommunalen Wohnungsunternehmen, und starken<br />
Wohnungsgenossenschaften wie "<strong>Lübeck</strong>er Bauvere<strong>in</strong>" und "Neue <strong>Lübeck</strong>er" sei die Hansestadt <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e<br />
aktive Stadtentwicklungspolitik gut aufgestellt. <strong>Lübeck</strong> sei <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht gegenüber anderen Städten im<br />
Vorteil.<br />
<strong>Lübeck</strong> gehört neben Kiel, der Insel Sylt und e<strong>in</strong>igen Städten <strong>in</strong> direkter Nachbarschaft zu Hamburg zu der<br />
Zielregion der "<strong>Offensive</strong> <strong>für</strong> bezahlbares Wohnen". Mit dieser zu Jahresbeg<strong>in</strong>n gestarteten Initiative wollen<br />
das Innenm<strong>in</strong>isterium, die Verbände der Wohnungswirtschaft und der Mieterbund geme<strong>in</strong>sam gegen<br />
steigende Mieten und <strong>für</strong> mehr preiswerte und qualitativ gute Wohnungen sorgen.<br />
<strong>Lübeck</strong>s Bürgermeister Bernd Saxe wies auf das kürzlich vorgestellte Wohnungsmarktkonzept h<strong>in</strong>. "Die<br />
Hansestadt hat damit die Weichen <strong>für</strong> die Zukunft gestellt", sagte Saxe. Man wolle die<br />
Bevölkerungsentwicklung stabilisieren und gleichzeitig attraktive Angebote <strong>für</strong> e<strong>in</strong> breites Spektrum an<br />
Nachfragern bereitstellen. Das Augenmerk richte sich auch auf das Umland. "Wir wollen die urbanen Wohnund<br />
Freizeitqualitäten hervorheben, die Vorzüge des Lebens <strong>in</strong> der Stadt betonen, auch um heutige<br />
E<strong>in</strong>pendler als Bewohner von morgen zu gew<strong>in</strong>nen", sagte Saxe.<br />
Dazu sollen <strong>in</strong> den kommenden Jahren bis 2030 rund 850 Wohne<strong>in</strong>heiten neu errichtet werden. Die<br />
Hansestadt <strong>Lübeck</strong> benötige da<strong>für</strong> ke<strong>in</strong>e zusätzlichen Flächen. Vielmehr gelte es, Wohnstandorte wie St.<br />
Jürgen und Travemünde (Beispiel Fischereihafen / Baggersand, Neue Teutendorfer Siedlung) sowie<br />
<strong>in</strong>nenstadtnahe Brach- und Konversionsflächen, etwa im Gründungsviertel, an der Falkenstraße oder<br />
Bahnflächen <strong>in</strong> St. Lorenz Süd, aber auch aufgegebene Nutzungen, wie die Johannes-Kepler-Schule <strong>in</strong><br />
Eichholz <strong>für</strong> Wohnbauland zu nutzen.<br />
"Unsere <strong>Offensive</strong> geht <strong>in</strong> Regionen, <strong>in</strong> denen die Mietsteigerungen, Miethöhen und die Unterschiede<br />
zwischen Bestandsmieten und Mieten bei Neuvermietungen deutlich über dem Landesdurchschnitt liegen",<br />
sagte Breitner. In <strong>Lübeck</strong> gebe es e<strong>in</strong>en großen Bedarf an preisgünstigen Wohnungen. Die Stadt sei zugleich<br />
Arbeits-, Ausbildungs-, Studien- und Wohnort. Im Zuge der "<strong>Offensive</strong> <strong>für</strong> bezahlbares Wohnen" erhalten<br />
Investoren <strong>in</strong> der Hansestadt aus dem landesweiten <strong>Wohnraum</strong>förderungsprogramm <strong>in</strong> diesem und im<br />
nächsten Jahr <strong>in</strong>sgesamt 48 Millionen Euro <strong>für</strong> den Neubau oder die Modernisierung von rund 430<br />
Mietwohnungen. Wie Breitner sagte, wurden die Mittel bereits vollständig <strong>für</strong> konkrete Bauvorhaben<br />
e<strong>in</strong>geplant.<br />
Zur "<strong>Offensive</strong> <strong>für</strong> bezahlbares Wohnen" gehören neue Förderbestimmungen, die auch <strong>in</strong> <strong>Lübeck</strong> Anwendung<br />
f<strong>in</strong>den. Wegen der hohen Mieten <strong>in</strong> der Hansestadt fördert das Land bis zu 85 Prozent statt bisher bis zu 75<br />
Prozent der Gesamtkosten e<strong>in</strong>er neu gebauten Wohnung. Parallel zu den höheren Förderdarlehen steigt die<br />
Mietobergrenze der geförderten Wohnungen <strong>in</strong> <strong>Lübeck</strong> von 4,95 Euro auf 5,50 Euro pro Quadratmeter<br />
Nettokaltmiete. Das Monatsnettoe<strong>in</strong>kommen der bezugsberechtigen Mieter darf je nach Haushaltsgröße nicht<br />
über 1450 Euro (E<strong>in</strong>-Personen-Haushalt) und 2733 Euro (Vier-Personen-Haushalt) liegen. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
können <strong>in</strong> <strong>Lübeck</strong> auch Haushalte gefördert werden, deren E<strong>in</strong>kommen bis zu 20 Prozent über den sonst<br />
üblichen E<strong>in</strong>kommensgrenzen liegen. Für diesen Personenkreis, <strong>für</strong> den es bislang ke<strong>in</strong>e staatliche<br />
Förderung gab, gilt e<strong>in</strong>e Nettokaltmiete von sieben Euro pro Quadratmeter. Wer als Alle<strong>in</strong>stehender <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
solche Wohnung e<strong>in</strong>ziehen möchte, darf mit se<strong>in</strong>em Monatsnettoe<strong>in</strong>kommen nicht über 1740 Euro liegen, e<strong>in</strong>
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15.04.2013<br />
Vier-Personen-Haushalt kann bis zu 3280 Euro verdienen.<br />
Innenm<strong>in</strong>ister Andreas Breitner<br />
<strong>in</strong>formierte sich zusammen mit<br />
Bürgermeister Bernd Saxe über<br />
den kommunalen Wohnungsbau<br />
<strong>in</strong> <strong>Lübeck</strong>.<br />
Presseamt <strong>Lübeck</strong> 12.04.2013 15.34