Forschungsbericht über einen Brandversuch an einer ...

09.09.2008 13:19:00
FB-TUM-010-2008-1 vom 2. September 2008 Seite 13 von 29 Seiten
Brandversuch am 28.04.2008
3.4.3 Beobachtungen während des Brandversuchs vom 28.04.2008
Zeit seit Brandversuchsbeginn
B/K Beobachtung
(B = Brandraum, K = Kaltseite)
0 min Start mit Brenner 1 bis 4
ca. 30 min B Gipsverspachtelung der äußeren Lage fällt heraus
ca. 50 min B 1. Lage GK-Platten innen fällt ab
51 min K MS111 abgefallen; wieder angebracht
ca. 60 min B 2. Lage GK-Platten innen fällt ab
ca. 70 min B Mineralwolle fällt aus der Ständerkonstruktion
77 min B Bei MS25 ist Mineralwolle herausgefallen
79 min K Max. zulässige Temperaturerhöhung von 180K an Messstelle
MS 27 erreicht
82 min K Spalt oberhalb MS27 erkennbar
91 min BV beendet
3.4.4 Beobachtungen nach dem Brandversuch vom 28.04.2008
Zeit seit Brandversuchsbeginn
B/K Beobachtung
(B = Brandraum, K = Kaltseite)
200 min K GK-Platten über Riß bei MS27 gehen weit auseinander
K starke Wandverfärbung in den Eckbereichen
B Ständerprofil an MS27 stark in den Brandraum ausgebaucht;
Ständerprofil hat keine Verbindung zu der äußeren GK-
Beplankung; äußere GK-Beplankung baucht nach außen aus (entgegen
gesetzte Richtung zum Ständerprofil)
Ursache: Die Verschraubung der äußeren Beplankung fehlt auf ca.
85 cm (gefordert alle 25 cm)
Aus den Fotos in dem Abschnitt 6.1 sind die Veränderungen infolge der Brandversuchs ersichtlich.
3.5 Gesamtergebnis des Brandversuchs am 28.04.2008
An der Temperaturmessstelle MS 27 oberhalb des rechten Ständerprofils mit nicht verspachtelter
1. Lage der GK-Platten wurde eine Temperaturüberschreitung nach 79 Minuten festgestellt.
Ursache hierfür ist, dass zu den bekannten Mängeln zusätzlich der Schraubenabstand der 2. äußeren
Lage der GK-Beplankung nicht im geforderten Abstand von maximal 25 cm, sondern in
dem Bereich mit Temperaturüberschreitung im Abstand von 78 cm erfolgte. Die exakten Schraubenabstände
wurden nach dem Brandversuch entsprechend Abbildung 3 ermittelt.
Dieser zu hohe Schraubenabstand der 2. äußeren Lage führte dazu, dass sich die Beplankung von
dem Ständerprofil löste – das Ständerprofil knickte in den Brandraum hinein und die GK-
Beplankung bauchte aus dem Brandraum heraus -, so dass sich Risse bildeten und die maximal
zulässigen Temperaturen überschritten wurden.
Ebenfalls konnte beobachtet werden, dass auf Grund des zu hohen Schraubabstandes sich die
Ständerprofile stark verbogen und somit die Mineralwolle aus den Ständerprofilen heraus fallen
konnte.
Generell wurde festgestellt, dass im Bereich der fehlenden Verspachtelung der Stoßfugen der 1.
Lage der GK-Beplankung um die Schrauben herum die GK-Platten ausgebrochen sind - dies wur-
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Forschungs- und Versuchslabor des Lehrstuhls für Bauklimatik und Haustechnik der TU München