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Leitungswasserschäden in der Gebäudeversicherung - E+S Rück

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Entwicklung – Ursachen – Ansätze für die Schadenverhütung<br />

Mark Grusdas<br />

Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Hannover, den 10.06.2008


Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Agenda<br />

• Lw <strong>in</strong> <strong>der</strong> VGV – Zahlen im Überblick<br />

• Risikolage <strong>in</strong> <strong>der</strong> Leitungswasserversicherung<br />

• Entwicklung des Schadendurchschnitts<br />

• Risikomerkmale<br />

• Schadenaufwand, Zahl <strong>der</strong> Schäden, monetäre Betrachtung<br />

• GDV-Schadenursachenstatistik<br />

• Ansätze für die Schadenverhütung / mögliche Schadenursachen<br />

• Ableitungsrohre - Dichtheitsprüfung<br />

• Vorsorge<br />

• Trocknung von Wasserschäden<br />

• Fazit / Prognose<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Zahlen <strong>der</strong> VGV im Überblick<br />

• ca. 19 Mio. Verträge <strong>der</strong> Verbundenen Gebäudeversicherung VGV<br />

• gebuchtes Beitragsaufkommen <strong>in</strong> VGV: 4 Mrd. EUR<br />

(zum Vergleich Kraftfahrtversicherung ca. 21 Mrd. EUR, Hausratvers. ca. 2,6 Mrd. EUR)<br />

• ca. 67 % davon mit Leitungswasserdeckung<br />

• dies entspricht ca. 13 Mio. Verträgen mit dem Risiko Lw<br />

Gesamtsituation <strong>der</strong> GDV Mitgliedsunternehmen<br />

• ca. 428 Mio. Versicherungsverträge<br />

• ca. 161 Mrd. EUR per anno Beitragsaufkommen<br />

• ca. 50 Mio. Versicherungsfälle jährlich<br />

Bild: www. - Recherche<br />

Quelle: Mitglie<strong>der</strong>basierende Daten des GDV gemäß statistischem Jahrbuch 2007<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Schadendurchschnitt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohngebäude-<br />

Leitungswasserversicherung<br />

200<br />

190<br />

180<br />

Schadendurchschnitt Wohngebäude-Leitungswasser (Branchenstatistik)<br />

Anpassungsfaktor: Baupreisentwicklung, allg. Teuerungsrate, Inflation<br />

Index (1990=100)<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

1.082 EUR<br />

1.126 EUR<br />

1.260 EUR<br />

1.372 EUR<br />

1.411 EUR<br />

120<br />

925 EUR<br />

110<br />

100<br />

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />

Quelle: GDV-Statistik<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Risikomerkmale, z.B. Gebäudealter<br />

140<br />

120<br />

Schadensatz Leitungswasser = Schadenaufwand / Versicherungsumme<br />

Schadensatz<strong>in</strong>dex<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100+<br />

Gebäudealter<br />

Quelle: GDV-Statistik<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Risikomerkmale, z.B. Tarifzone<br />

• Zonierung ist nicht vom Schadendurchschnitt<br />

son<strong>der</strong>n eher von <strong>der</strong> Schadenhäufigkeit<br />

geprägt.<br />

• Die Gründe für diese Verteilung s<strong>in</strong>d<br />

vielschichtig. Mögliche E<strong>in</strong>flussfaktoren/<br />

weitere Merkmale s<strong>in</strong>d u.a.:<br />

• Wasserqualität<br />

• Sanierungsgrad<br />

• Gebäudetyp<br />

• Gebäudealter<br />

• Vorschadensituation<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Schäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verbundenen Hausrat- und<br />

Gebäudeversicherung<br />

Quelle: Jahrbuch 2007 des GDV, erhältlich unter www.gdv.de<br />

Zahl <strong>der</strong> Schäden <strong>in</strong> 1000 Schadenaufwand <strong>in</strong> Mio. EUR Schadendurchschnitt <strong>in</strong> EUR 3)<br />

2006 2005 2004 2006 2005 2004 2006 2005 2004<br />

Verbundene Hausratversicherung (VHV)<br />

gesamt 1) 1 303 1 338 1 426 1 153 1 175 1 226 884 878 860<br />

Feuer 2) 520 540 580 450 460 480 862 838 820<br />

E<strong>in</strong>bruchdiebstahl 2) 410 440 460 410 450 480 1 018 1 046 1 045<br />

Leitungswasser 2) 240 230 230 210 190 190 885 847 828<br />

Sturm 2) 80 70 90 40 30 30 408 360 349<br />

Glas 2) 30 30 50 10 10 10 267 259 275<br />

Elementar 2) 10 10 10 10 20 10 1 298 1 555 1 218<br />

Verbundene Wohngebäudeversicherung<br />

(VGV) gesamt 1) 1 923 1 978 2 092 3 165 2 996 3 017 1 646 1 515 1 442<br />

Feuer 2) 190 190 180 740 700 700 3 384 3 451 3 653<br />

Leitungswasser 2) 1 140 1 060 1 020 1 710 1 610 1 540 1 411 1 405 1 410<br />

Sturm 2) 610 700 860 610 600 710 868 763 759<br />

Elementar 2) 20 20 10 50 40 20 2 358 2 136 1 668<br />

1) alle Versicherungsunternehmen,<br />

2) Schätzung aufgrund von Teilbeständen (mit <strong>der</strong> Genauigkeit gerundet auf 10.000 Stück bzw. 10 Mio. EUR),<br />

3) es wurden alle Unternehmen berücksichtigt, die beide <strong>der</strong> jeweiligen Kennzahl zugrunde liegenden Messzahlen auf die Untersparten<br />

aufgeteilt haben. Daraus wurde direkt (ohne Hochrechnung) <strong>der</strong> Schadendurchschnitt ermittelt.<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

GDV-Schadenursachenstatistik<br />

• Statistik nur bed<strong>in</strong>gt als Basis für zukünftige Schadenverhütung nutzbar<br />

• Fragestellungen z.B. nach Alter, Material, Installationen möglich<br />

• GDV-Schadenschlüssel Schadenursachen<br />

• Frost spielt bis auf die Spitzen <strong>in</strong> z.B. 1996 und 1997 praktisch ke<strong>in</strong>e<br />

Rolle<br />

Frostschäden an<br />

CU-Rohr Bil<strong>der</strong>: IFS<br />

Kiel<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Schadenschlüssel 2000, Berichtsjahr 2000-2005, Lw<br />

Wohngebäude<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 0<br />

Erstschlüssel<br />

*TWK = Tr<strong>in</strong>kwasser kalt<br />

Zahl <strong>der</strong> Schäden <strong>in</strong> %<br />

Rohrbruch durch<br />

Verschleiß – TWK*<br />

Rohrbruch durch<br />

Verschleiß -<br />

sonstiges<br />

Zweitschlüssel<br />

Erstschlüssel (Schadengrund)<br />

1 Frost<br />

2 Rohrbruch durch Verschleiß<br />

3 Rohrbruch durch plötzliche Krafte<strong>in</strong>wirkung<br />

4 Armaturen<br />

5 Schläuche<br />

6 Feste Verb<strong>in</strong>dungen / Dichtungen<br />

7 Geräte<br />

8 Anlagen<br />

9 Fahrlässiges Fehlverhalten<br />

0 Sonstiges<br />

Frost ist ohne Bedeutung,<br />

Rohrbruch durch Verschleiß<br />

an TWK* sche<strong>in</strong>t<br />

Hauptschadenursache<br />

Zweitschlüssel (Hauptsystembereich)<br />

1 Tr<strong>in</strong>kwasser kalt <strong>in</strong>nerhalb von<br />

Gebäuden<br />

2 Tr<strong>in</strong>kwasser warm <strong>in</strong>nerhalb von Gebäuden<br />

3 Tr<strong>in</strong>kwasser außerhalb von Gebäuden<br />

4 Heizwasser <strong>in</strong>nerhalb von Gebäuden<br />

5 Heizwasser außerhalb von Gebäuden<br />

6 Abwasser <strong>in</strong>nerhalb von Gebäuden<br />

7 Abwasser außerhalb von Gebäuden<br />

0 Sonstiges<br />

Quelle: GDV Statistik<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenverhütung - mögliche Ursachen<br />

• Gestiegene Komfortansprüche / gestiegener Ausstattungsstandard<br />

• kaum e<strong>in</strong> Raum im Gebäude ohne wasserführende Installationen<br />

• Trend zum Zweitbad / Gäste-WC / Luxusbad mit<br />

Whirlpool, Sauna, Komfortdusche….<br />

• Neue Bauwerkstoffe / Neue Bautechniken<br />

• Leichtbauweise mit z. B. Gipskartonplatten führt<br />

bei Durchnässung oftmals zum Totalschaden<br />

Bild: www.maidl-holzbau.de<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenverhütung - mögliche Ursachen<br />

• Neue Verlege- u. Verb<strong>in</strong>dungstechniken, neue Rohrmaterialien<br />

• z.B. Problemfeld <strong>der</strong> Pressverb<strong>in</strong>dungstechnik<br />

• Produktzyklen werden immer kürzer – Testphase f<strong>in</strong>det beim Verbraucher statt<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Verb<strong>in</strong>dungstechniken <strong>in</strong> <strong>der</strong> Installation – prozentuale<br />

Verteilung nach Befragung von Handwerksbetrieben<br />

Kleben<br />

Schieben<br />

Pressen<br />

Schrauben<br />

Löten<br />

Schweissen<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenverhütung - mögliche Ursachen<br />

Vielfältiger E<strong>in</strong>satz von Pressverb<strong>in</strong>dungen<br />

’sanpress INOX’- System<br />

Viega profipress’ - System<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenverhütung - mögliche Ursachen<br />

• Schimmelbefall nach e<strong>in</strong>em Wasserschaden<br />

Bild: www-Recherche/IFS Kiel<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenverhütung - mögliche Ursachen<br />

• Planungs- und Installationsmängel<br />

• mangelhafte Sach- und Fachkenntnis führt früher o<strong>der</strong><br />

später zu Schäden; Mangel an qualifiziertem Nachwuchs<br />

• Do-it-yourself Aktivitäten nehmen weiter zu<br />

• Vorschriftendschungel auch vom Fachmann<br />

schwer zu überschauen<br />

• Korrosion<br />

• Vorschadensituation / Mehrfachschäden<br />

Auswertungen zeigen, dass mit e<strong>in</strong>er erhöhten E<strong>in</strong>trittswahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

bei Mehrfach- und Vorschäden zu<br />

rechnen ist<br />

• Kostendruck<br />

Bild: IFS Kiel<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenverhütung - mögliche Ursachen<br />

• Sanierungsstau bei e<strong>in</strong>er hohen Zahl von<br />

Gebäuden mit veralterten Installationen<br />

Prognose Wohnungsbauvolumen <strong>in</strong> Mrd. €:<br />

20.000<br />

18.000<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

Wohne<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> Tausend<br />

bis 1900 bis 1918 bis 1948 bis 1978 bis 1990 ab 1991<br />

Baujahr<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland 2006<br />

18 Mio. WE ca. 30 – 60 Jahre alt!<br />

Gesamtbestand etwa 39 Mio. WE<br />

www.baul<strong>in</strong>ks.de<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenverhütung - mögliche Ursachen<br />

• Maro<strong>der</strong> Zustand <strong>der</strong> Gebäudeentwässerung*<br />

• Im Durchschnitt s<strong>in</strong>d 47 Meter Ableitungsrohr pro Grundstück verlegt<br />

• Durchschnittliche Schadendichte: 250 Schäden pro Kilometer Rohrlänge<br />

(geschätzte Gesamtlänge >1 Mio. km )<br />

• Schadenursachen:<br />

37% Lageabweichung<br />

27% H<strong>in</strong><strong>der</strong>nis (z. B. Wurzele<strong>in</strong>wuchs, Ablagerungen)<br />

15% Bruch<br />

14% Riss<br />

7% Sonstiges<br />

*vgl. Vortragsreihe von Robert Thoma / DWA<br />

Bild: R. Thoma<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Risse und Brüche an Ableitungsrohren<br />

Bil<strong>der</strong>: R. Thoma<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenverhütung - mögliche Ursachen<br />

• Verpflichtende Dichtheitsprüfung <strong>der</strong> Abwasseranlagen gem.<br />

DIN 1986 und WHG* bis spätestens Ende 2015<br />

• Wer muss prüfen?<br />

Der Eigentümer <strong>der</strong> Anlagen muss<br />

i.d.R. den Dichtheitsnachweis erbr<strong>in</strong>gen<br />

• Was ist zu prüfen?<br />

Abwasserleitungen auf dem privaten<br />

Grundstück – Achtung: es gibt<br />

Ausnahmen!<br />

• Wie ist zu prüfen?<br />

Nachweise s<strong>in</strong>d gem. DIN EN 1610<br />

o<strong>der</strong> DIN 1986-30 zu erbr<strong>in</strong>gen und<br />

erfolgen i.d.R. mit Wasserdruck<br />

*WHG - Wasserhaushaltsgesetz<br />

Kanäle und Leitungen im Mischsystem<br />

Bild: Umweltm<strong>in</strong>isterium NRW<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenverhütung - mögliche Ursachen<br />

Bild: Umweltm<strong>in</strong>isterium NRW<br />

Grundvoraussetzungen für dichte<br />

Kanäle s<strong>in</strong>d u.a.:<br />

• Normkonformität zu DIN 1986 und EN<br />

752<br />

• Überprüfbarkeit und Dokumentation <strong>der</strong><br />

Anlagen<br />

• Aktueller Dichtheitsnachweis e<strong>in</strong>es<br />

Sachkundigen<br />

Alte, unsanierte Anlagen bis Baujahr<br />

ca. 1970 gelten i.d.R. als undicht!<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenverhütung – Vorsorge<br />

Regelmäßige Wartung <strong>der</strong> leitungswasserführenden Systeme ist die beste Vorsorge!<br />

Weitere mögliche Maßnahmen zur Schadenverhütung <strong>in</strong> Tr<strong>in</strong>kwassersystemen:<br />

• Entleeren <strong>der</strong> Anlage als e<strong>in</strong>fachste Vorsorgemaßnahme<br />

• Nicht immer s<strong>in</strong>nvoll aus Hygiene- (vgl. VDI 6023) und Korrosionsgründen<br />

• Wasserschaden unmöglich<br />

• Absperren <strong>der</strong> Anlage <strong>in</strong> Phasen <strong>der</strong> Nichtnutzung – Nachts, bei Abwesenheit ….<br />

• Durch manuelles o<strong>der</strong> durch elektrisches Betätigen e<strong>in</strong>er Absperre<strong>in</strong>richtung<br />

• Ger<strong>in</strong>ger Wasseraustritt möglich - aber Schaden eher ger<strong>in</strong>g<br />

• Überwachen <strong>der</strong> Anlage als permanente Vorsorge<br />

• Erkennung von bestimmungswidrigem Wasseraustritt<br />

• mittels Wassermel<strong>der</strong><br />

• mittels Durchflusskontrolle<br />

• Ger<strong>in</strong>ger Wasseraustritt möglich - aber Schaden eher ger<strong>in</strong>g<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenverhütung – Vorsorge<br />

Möglichkeiten zur Schadenverhütung<br />

• Absperren durch elektr. betätigte Armatur, Schalter kann beliebig positioniert werden<br />

• In stromlosen Zustand <strong>in</strong> Stellung „Zu“<br />

• Achtung: E<strong>in</strong>friergefahr im W<strong>in</strong>ter beachten<br />

Bild: Firma Kemper<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenverhütung – Vorsorge<br />

Möglichkeiten zur Schadenverhütung<br />

• Überwachen <strong>der</strong> Anlage durch elektr. betätigte Armatur UND Wassermel<strong>der</strong><br />

• Armatur fährt bei Wassermeldung und bei Stromausfall zu<br />

• Achtung: E<strong>in</strong>friergefahr im W<strong>in</strong>ter beachten<br />

Bild: Firma Kemper<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenverhütung – Vorsorge<br />

Möglichkeiten zur Schadenverhütung<br />

• Überwachen <strong>der</strong> Anlage mittels Kontrolle des Durchflusses<br />

• Vergleich mit vorgegebenen Maximalverbräuchen und Verbrauchszeiten<br />

• Auch als selbstadaptierende Geräte möglich<br />

• Erkennen ger<strong>in</strong>ger Leckraten (Tropfen) sche<strong>in</strong>t schwierig<br />

Leckschutzgerät mit <strong>in</strong>tegriertem Druckm<strong>in</strong><strong>der</strong>er und Rückspülfilter<br />

Fa. Sasserath & Co. KG<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenm<strong>in</strong>imierung – Trocknung<br />

E<strong>in</strong>e erfolgreiche Trocknung <strong>der</strong> Gebäudesubstanz nach e<strong>in</strong>em Wasserschaden ist<br />

nur möglich, wenn<br />

• schnell und angemessen reagiert wird UND<br />

• die Schadenursache e<strong>in</strong>deutig lokalisiert,<br />

identifiziert und behoben ist.<br />

Die Wahl des geeigneten Trocknungsverfahrens ist u.a. abhängig vom<br />

• Bauteil bzw. Baustoff (Holz z.B. reagiert empf<strong>in</strong>dlich auf Übertrocknung)<br />

• Feuchtegrad des geschädigten Bauteils<br />

• Schadenausmaß / Zeitverlust seit Schadene<strong>in</strong>tritt<br />

www.feuchtekl<strong>in</strong>ik.de<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenm<strong>in</strong>imierung – Trocknung<br />

• Lüften und Heizen<br />

• Kondensationstrocknung<br />

feuchte Raumluft wird über Kühlrippen geführt. Durch<br />

Unterschreitung <strong>der</strong> Taupunkttemperatur fällt die Feuchte<br />

als Kondenswasser aus.<br />

Pr<strong>in</strong>zip ähnlich des häuslichen Wäschetrockners<br />

• Vorteil<br />

• ger<strong>in</strong>ger Energieverbrauch bei rel. hoher Effizienz<br />

• ger<strong>in</strong>ge Gefahr <strong>der</strong> „Übertrocknung“ da ca. 15% rel. Feuchte nicht<br />

unterschritten werden können<br />

• Nachteil<br />

• nur im Temperaturbereich +5°C bis +30°C e<strong>in</strong>setzbar<br />

• evtl. Schimmelsporen werden u.U. im Raum verteilt<br />

www.feuchtekl<strong>in</strong>ik.de<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenm<strong>in</strong>imierung – Trocknung<br />

• Adsorptionstrocknung<br />

Die feuchte Luft wird durch e<strong>in</strong>en Rotor geleitet, dessen wabenförmige Struktur<br />

e<strong>in</strong>e große Oberfläche bildet. Diese Fläche ist mit e<strong>in</strong>em Sorptionsmittel<br />

(Silicagel) beschichtet, das <strong>der</strong> durchgeführten Luft die Feuchtigkeit entzieht.<br />

• Vorteil<br />

• Großer E<strong>in</strong>satzbereich -10 bis +30°C und 0- 100 %rel. Feuchte<br />

• Universell <strong>in</strong> fast allen Fällen e<strong>in</strong>setzbar<br />

• Betrieb ohne permanente Kontrolle möglich - wartungsarm<br />

• Nachteil<br />

• Hohe Energie- und Anschaffungskosten (3-facher Stromverbrauch)<br />

• Feuchtigkeitsabgabe nach außen über Schlauch notwendig<br />

• Gefahr <strong>der</strong> Übertrocknung<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenm<strong>in</strong>imierung – Trocknung<br />

• Mikrowellentrocknung<br />

direkte Entfeuchtung durch Bestrahlung / Erhöhung<br />

des Wasserdampfdruckes. Wassermoleküle werden<br />

erwärmt und die Bausubstanz trocknet von <strong>in</strong>nen nach<br />

außen<br />

• Vorteil<br />

• Schnelles Verfahren<br />

• Geeignet für kle<strong>in</strong>e Flächen<br />

www.feuchtekl<strong>in</strong>ik.de<br />

• Trocknung großer Wandstärken aus MW, Gasbeton usw. möglich<br />

• Nachteil<br />

• Hohe Energiekosten bei großen Flächen<br />

• Strahlenrisiko für Mensch und Material<br />

• Schädigung <strong>der</strong> Materialstruktur möglich - Gefahr <strong>der</strong> lokalen<br />

Erhitzung von im Baukörper verborgener Armierung<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenm<strong>in</strong>imierung – Trocknung<br />

• Dämmschichttrocknung mit Seitenkanalverdichter SKV<br />

Trockene Luft wird über e<strong>in</strong>en SKV <strong>in</strong> die nasse Dämmschicht e<strong>in</strong>gebracht und<br />

reichert sich dort mit Feuchtigkeit an. In e<strong>in</strong>em Trocknungsgerät wird <strong>der</strong> Luft die<br />

Feuchtigkeit entzogen und diese dann abgeleitet.<br />

• Vorteil:<br />

durchfeuchtete Dämmschichten erhalten ihre bauliche Funktion wie<strong>der</strong><br />

www.trockner24.de<br />

www.feuchtekl<strong>in</strong>ik.de<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Ansätze für die Schadenm<strong>in</strong>imierung - Trocknung<br />

Trocknungen s<strong>in</strong>d zeitnah mit Fachkompetenz<br />

durchzuführen und sollten u.a. folgende<br />

Gesichtspunkte berücksichtigen:<br />

• Max. Erhaltung <strong>der</strong> Bausubstanz bzw.<br />

• M<strong>in</strong>. Zerstörung <strong>der</strong> Bausubstanz beim<br />

Gerätee<strong>in</strong>satz<br />

• M<strong>in</strong>. Bee<strong>in</strong>trächtigung <strong>der</strong> Gebäudenutzer<br />

• Vermeidung von BU<br />

• Vermeidung von gesundheitl. Gefahren<br />

• Dokumentation <strong>der</strong> Trocknung / des<br />

Trocknungserfolges<br />

www.alltrosan.de<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Leitungswasserschäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeversicherung<br />

Fazit<br />

• Die Gründe für den Schadenverlauf s<strong>in</strong>d vielschichtig und beschränken sich nicht<br />

alle<strong>in</strong> auf technische Parameter<br />

• Der Faktor Mensch ist die ausschlaggebende Größe<br />

• E<strong>in</strong>zelne Ursachen/Faktoren treten häufig geme<strong>in</strong>sam und <strong>in</strong><br />

Komb<strong>in</strong>ation auf und bee<strong>in</strong>flussen die Schadenhöhe negativ<br />

Prognose<br />

Bild: www. daserste.ndr.de<br />

• auch zukünftig wird kaum e<strong>in</strong>e Wartung u. Prüfung <strong>der</strong> Leitungssysteme erfolgen<br />

• ohne ganzheitlichen Ansatz - auch unter kritischer Betrachtung <strong>der</strong> vertrieblichen und<br />

betrieblichen Prozesse - ist mit weiter steigendem Schadenaufwand zu rechnen<br />

• Quantität <strong>der</strong> Installationen nimmt zu, Qualität nimmt ab<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Ansprechpartner beim GDV:<br />

Dipl.-Ing. Mark Grusdas<br />

Abt. Sach-, Technische-, Transport- und Luftfahrtversicherung<br />

Tel. 030 / 20 20 – 53 49<br />

m.grusdas@gdv.de<br />

Gesamtverband <strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Wilhelmstraße 43 / 43 G<br />

10117 Berl<strong>in</strong><br />

www.gdv.de<br />

Hannover, den 10.06.2008<br />

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