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Quantifizierung ökonomischer Hochwasserschäden für großräumige ...

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<strong>Quantifizierung</strong> <strong>ökonomischer</strong> <strong>Hochwasserschäden</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>großräumige</strong> Schadenszenarien<br />

Abschätzung von Überschwemmungsrisiken:<br />

Von der Gefährdung zur Schadenprognose<br />

Heidi Kreibich<br />

Heiko Apel, Sergiy Auftraggeber: Vorogushyn, Isabel AON Seifert, Rück, Annegret Hamburg Thieken, Bruno Merz<br />

Sektion Ingenieurhydrologie, Laufzeit: 01/2004 GeoForschungsZentrum – 12/2005 Potsdam<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Inhalt<br />

� Hochwasser in Deutschland<br />

� Risikoabschätzung<br />

� Gefährdung<br />

� Schadenprognose<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Blick in die Geschichte<br />

Wasserstand am Pegel Köln/Rhein [m]<br />

15.00<br />

12.00<br />

9.00<br />

6.00<br />

3.00<br />

0.00<br />

1320 1370 1420 1470 1520 1570 1620 1670 1720 1770 1820 1870 1920 1970<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Hochwasser 1342: Sintflut des Mittelalters<br />

� ungeheures Schadensbild in<br />

allen Flussgebieten<br />

Deutschlands<br />

� allein in Donauregion über<br />

6000 Tote<br />

� Bodenerosion wie sonst in<br />

2000 Jahren<br />

� erodierte bis 14 m tiefe<br />

Schluchten<br />

� zerstörte komplette Ernte<br />

� löste mehrjährige Hungersnot<br />

aus<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Hochwasser in Deutschland, 1990 - heute<br />

Elbe 2006<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Hochwasser August 2002: Schäden in Deutschland<br />

• Tote: 20, Verletzte: 110 (allein in Sachsen)<br />

• Gesamtschaden: ca. 12 Mrd. €<br />

6 Bundesländer betroffen, Schäden allein in Sachsen:<br />

20.000 bis 30.000 Häuser<br />

740 km Straßen- und 538 km Schienennetz<br />

180 Brücken<br />

7 Krankenhäuser und 280 Sozialeinrichtungen<br />

• 337 000 Menschen direkt betroffen<br />

• allein in Dresden ca. 35 000 evakuiert<br />

• viele Kulturgüter (Zwinger, Gemäldegalerie,<br />

Semperoper, Schlosspark Wesenstein) schwer geschädigt<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Müglitz 1927 Müglitz 2002<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Hochwasser 2002: Lessons Learned ?<br />

GeoForschungsZentrum<br />

Potsdam, Sektion<br />

Ingenieurhydrologie<br />

Brandenburgische<br />

Technische Universität<br />

Cottbus, Lehrstuhl<br />

Hydrologie und<br />

Wasserwirtschaft<br />

Universität Kiel,<br />

Katastrophenforschungsstelle<br />

Deutsches Komitee<br />

Katastrophenvorsorge e.V.<br />

(Koordination)<br />

Deutsches Rotes Kreuz<br />

(Finanzierung)<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Hochwasser 2002: Lessons Learned ?<br />

“Hochwasservorsorge und die Bewältigung von<br />

Hochwasserkatastrophen sind Querschnittsaufgaben und<br />

erfordern ein hohes Maß an Kooperation, Kommunikation und<br />

Führung. Unsere Analyse zeigt, dass ein ausreichend<br />

integriertes Zusammenwirken über Fach- und Raumgrenzen<br />

hinweg weder bei der Hochwasservorsorge noch bei der<br />

Katastrophenbewältigung stattfindet.”<br />

Lessons Learned-Studie, S. 7<br />

“Was unsere Gesellschaft braucht, ist eine transparente<br />

Diskussion über Risiken. Grundlage ist die Offenlegung von<br />

Gefahren und Verletzlichkeiten sowie eine konsequente<br />

Debatte über Schutzziele.”<br />

Lessons Learned-Studie, S. 7<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Inhalt<br />

� Hochwasser in Deutschland<br />

� Risikoabschätzung<br />

� Gefährdung<br />

� Schadenprognose<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Vom Regen zur Hochwasserkatastrophe ....<br />

Wetterextreme<br />

Reaktionspotenzial<br />

Prozesse im Einzugsgebiet<br />

Nutzung flussnaher<br />

Bereiche<br />

Abflussprozesse in Flüssen<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Risikodefinition<br />

Gefahr<br />

beschrieben durch:<br />

• Intensität<br />

• Wahrscheinlichkeit<br />

Gefährdung<br />

Risiko<br />

Menschen, Güter,<br />

Umwelt...<br />

beschrieben durch:<br />

• Exposition, „Werte“<br />

• Empfindlichkeit, Anfälligkeit<br />

Vulnerabilität<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Elemente der Risikoabschätzung<br />

Überflutungsszenarien<br />

Landnutzung und<br />

Vermögenswerte<br />

Geschätzter Schaden<br />

Relative<br />

Schadensmodelle<br />

Beispiel: Schädigung<br />

von Wohngebäuden<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008<br />

Schädigungsgrad<br />

Gebäude D [-]<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

0.0<br />

D = 0.02 h<br />

D = (2 h² + 2h)/100<br />

D = (27 SQRT(h))/100<br />

0 1 2 3 4 5<br />

Wasserstand h [m über GOF]


Skalen und Anwendungsbereiche<br />

Mikroskala<br />

� objektgenau<br />

� hohe Anforderungen an<br />

Modellierungen und Daten<br />

Verschiedene Anwendungsbereiche<br />

� PML-Abschätzungen<br />

� Risikokartierungen<br />

� Nutzen-Kosten-Untersuchungen<br />

Mesoskala<br />

� Landnutzungseinheiten<br />

� geringere Genauigkeit<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Inhalt<br />

� Hochwasser in Deutschland<br />

� Risikoabschätzung<br />

� Gefährdung<br />

� Schadenprognose<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Hochwassergefährdung<br />

Statische Hochwasserszenarien<br />

Zone Gefährdung Überschwemmungswahrscheinlichkeit<br />

I sehr gering Hochwasser im statistischen Mittel seltener als einmal in 200 Jahren<br />

II gering Hochwasser im statistischen Mittel einmal in 50 bis 200 Jahren<br />

III mäßig Hochwasser im statistischen Mittel einmal in 10 bis 50 Jahren<br />

IV hoch Hochwasser im statistischen Mittel mindestens einmal in 10 Jahren<br />

ZÜRS (Zonierungssystem <strong>für</strong> Überschwemmung, Rückstau und Starkregen)<br />

Bayern: Überschwemmungsgebiete HQ100<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Realistische Hochwasserszenarien<br />

Rees<br />

Köln<br />

D sseldorf<br />

Andernach<br />

Koblenz Kalkofen<br />

Cochem Kaub<br />

Mainz<br />

Trier<br />

Rhein<br />

Mosel<br />

Nahe<br />

Sieg<br />

Strabburg<br />

Rheinfelden<br />

Lippe<br />

Ruhr<br />

Grolsheim<br />

Aare<br />

Lahn<br />

Worms<br />

Maxau<br />

Main<br />

Neckar<br />

Stuttgart<br />

Plochingen<br />

verschiedene<br />

Jährlichkeiten<br />

entlang der<br />

Flüsse<br />

Schweinfurt<br />

W rzburg<br />

Abflusspegel<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Probabilistisches Modellsystem<br />

Discharge Q [m /s]<br />

3<br />

Hydrological<br />

load<br />

x 104<br />

2.5<br />

2<br />

1.5<br />

1<br />

0.5<br />

10 0<br />

0<br />

10 1<br />

10 2<br />

10 3<br />

Return interval T [a]<br />

AMS-<br />

Statistics<br />

Discharge Q [m /s]<br />

3<br />

Routing<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

0 200 400 600 800<br />

Runtime t [h]<br />

Flood wave<br />

transformation<br />

Realisiert am Niederrhein<br />

Modules Result<br />

Levee failure &<br />

outflow<br />

st<br />

Monte-Carlo-Simulation 1 order<br />

1<br />

P [ ]<br />

0.5<br />

0<br />

5<br />

10<br />

te [h] 0<br />

0.1<br />

dh [m]<br />

Failure<br />

probability<br />

Hydraulic<br />

transformation<br />

20<br />

0 10000 20000<br />

HQrelation<br />

Damage<br />

estimation<br />

Risk curve<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008<br />

0.2<br />

Stage H [m]<br />

35<br />

30<br />

25<br />

3<br />

Discharge Q [m /s]<br />

nd<br />

Monte-Carlo-Simulation 2 order<br />

Damage [Euro]<br />

Stage [m]<br />

H-damagerelation<br />

Damage [Euro]<br />

Return interval T [a]<br />

Risk curve &<br />

uncertainty<br />

bounds


Return interval [a]<br />

Probabilistisches Modellsystem<br />

4000<br />

10000<br />

6000 8000 10000 12000 14000 16000<br />

1000<br />

100<br />

10<br />

1<br />

observed discharges 1961 - 1995<br />

extreme value statistics (Pearson III)<br />

extreme value statistics (Gumbel)<br />

probabilistic model<br />

Discharge [m³/s]<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Gefährdungsabschätzung<br />

Gefährdungskarten, HQ100<br />

Median der maximalen Überflutungstiefe<br />

90% Quantilkarte<br />

� Probabilistische Deichbruchsimulation<br />

� Anwendung an der Elbe<br />

10% Quantilkarte<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Inhalt<br />

� Hochwasser in Deutschland<br />

� Risikoabschätzung<br />

� Gefährdung<br />

� Schadenprognose: Exposition<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Nutzung von flussnahen Bereichen<br />

Entwicklung der bebauten Flächen der Stadt Halle<br />

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut <strong>für</strong> Geographie,<br />

AG Geofernerkundung und Kartographie (http://mars.geographie.uni-halle.de)<br />

1851<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Nutzung von flussnahen Bereichen<br />

Entwicklung der bebauten Flächen der Stadt Halle<br />

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut <strong>für</strong> Geographie,<br />

AG Geofernerkundung und Kartographie (http://mars.geographie.uni-halle.de)<br />

1904<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Nutzung von flussnahen Bereichen<br />

Entwicklung der bebauten Flächen der Stadt Halle<br />

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut <strong>für</strong> Geographie,<br />

AG Geofernerkundung und Kartographie (http://mars.geographie.uni-halle.de)<br />

1958<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Nutzung von flussnahen Bereichen<br />

Entwicklung der bebauten Flächen der Stadt Halle<br />

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut <strong>für</strong> Geographie,<br />

AG Geofernerkundung und Kartographie (http://mars.geographie.uni-halle.de)<br />

1999<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Vermögenswerte<br />

Anlagevermögen pro Gemeinde<br />

60 Branchen, 3 Firmengrößen, 3 Arten<br />

Kleingewerbe (1-10 Mitarbeiter) pro PLZ<br />

Durchschnittliche Verteilung<br />

Erhöhter Anteil von:<br />

Unternehmensdienstl.<br />

Handel<br />

Öffentl. & Priv. Dienstl.<br />

Prod. Gewerbe<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Disaggregierung der Vermögenswerte<br />

Thallwitz<br />

Bennewitz<br />

Thallwitz<br />

Bennewitz<br />

Wohnvermögen (in Mill. Euro)/ km² nach verschiedenen Verteilungsmethoden<br />

Methode V - keine<br />

Disaggregierung<br />

Wurzen<br />

Wurzen<br />

Kuehren-Burkartshain<br />

Methode C2 - Verteilung<br />

nach MENNIS<br />

Kuehren-Burkartshain<br />

Thallwitz<br />

Bennewitz<br />

Thallwitz<br />

Bennewitz<br />

Methode C2 - Binäre<br />

Verteilung<br />

Wurzen<br />

Wurzen<br />

Kuehren-Burkartshain<br />

Methode C3 - Verteilung<br />

nach GALLEGO<br />

Kuehren-Burkartshain<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008<br />

Thallwitz<br />

Bennewitz<br />

Legend<br />

Wohnvermögen<br />

(Mill. Euro/km²)<br />

0,00<br />

0,01 - 24,99<br />

25,00 - 49,99<br />

50,00 - 99,99<br />

100,00 - 149,99<br />

150,00 - 199,99<br />

200,00 - 252,38<br />

Methode A1 - Binäre<br />

Verteilung<br />

Wurzen<br />

Kuehren-Burkartshain<br />

Wünsch A., 2008<br />

-<br />

0 1 2 4 Kilometers


Disaggregierung der Vermögenswerte<br />

Wohnvermögen pro Gemeinde Disaggregiertes Wohnvermögen<br />

Disaggregierung mit Landnutzungsdaten und Dasymetric Mapping-Verfahren<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Inhalt<br />

� Hochwasser in Deutschland<br />

� Risikoabschätzung<br />

� Gefährdung<br />

� Schadenprognose: Anfälligkeit<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Datengrundlage <strong>für</strong> Anfälligkeitsmodell<br />

Befragung 2002<br />

Befragung Hochwasser 2002<br />

� 1697 Privathaushalte<br />

� 415 Unternehmen<br />

Befragung Hochwasser 2005/2006<br />

� 461 Privathaushalte<br />

� 227 Unternehmen<br />

Potentielle Schadenseinflüsse:<br />

� hydrologische Kenngrößen wie<br />

Wasserstand, Überflutungsdauer<br />

� Kontamination<br />

� Frühwarnung und Notmaßnahmen<br />

� Hochwassererfahrung<br />

� langfristige Vorsorgemaßnahmen<br />

� Größe, Qualität von Gebäude,<br />

Hausrat<br />

� Sozio-ökonomische Indikatoren<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Einfluss des Wasserstands<br />

Schädigungsgrad der Gebäude<br />

0.40<br />

0.35<br />

0.30<br />

0.25<br />

0.20<br />

0.15<br />

0.10<br />

0.05<br />

0.00<br />

75%-Fraktil, Gesamtdatensatz<br />

50%-Fraktil, Gesamtdatensatz<br />

25%-Fraktil, Gesamtdatensatz<br />

-250 bis -<br />

150<br />

aus: Thieken et al. (2005) – WRR 41(12): W 12430.<br />

-149 bis -50 -49 bis 50 51 bis 150 151 bis 250 251 bis 350 351 bis 450 451 bis 550 551 bis 650<br />

Wasserstand über Geländeoberfläche [cm]<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008<br />

0.40<br />

0.35<br />

0.30<br />

0.25<br />

0.20<br />

0.15<br />

0.10<br />

0.05<br />

0.00


Bauvorsorge und <strong>Hochwasserschäden</strong><br />

Schädigungsgrad Gebäude [%]<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Nutzung<br />

angepasst nicht<br />

angepasst<br />

aus: Kreibich et al. (2005) – NHESS 5: 117-126.<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Inneneinrichtung<br />

angepasst nicht<br />

angepasst<br />

Versorgungseinrichtungen<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

in höheren<br />

Stockwerken<br />

Stockwerken<br />

in unteren


Schadenserhöhung durch Kontaminationen<br />

Schädigungsgrade [%]<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Hausrat<br />

keine Abwasser Öl/Benzin Chemikalien<br />

n = 346 435 457 197<br />

aus: Kreibich et al. (2005) – NHESS 5: 117-126.<br />

Gebäude<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

keine Abwasser Öl/Benzin Chemikalien<br />

n = 239 273 319 129


Mikroskaliges Modell <strong>für</strong> Schäden in Privathaushalten<br />

Inundation<br />

depth<br />

Haupteinflussfaktoren<br />

Impact<br />

Hydrological<br />

load<br />

+<br />

+<br />

Contamination<br />

LOSS RATIO<br />

aus: Büchele et al. (2006) - NHESS 6:485-503.<br />

Resistance<br />

Permanent<br />

Resistance<br />

-<br />

Building<br />

quality<br />

Building type<br />

Precaution<br />

1. Stufe:<br />

Überflutungshöhe<br />

bis 20 cm, 21-60 cm, 61-100 cm,<br />

101-150 cm, > 150 cm<br />

Gebäudetyp<br />

Einfamilienhaus, Reihen-/Doppelhaus,<br />

Mehrfamilienhaus<br />

Gebäudequalität (Ausstattung)<br />

mittlere, sehr gute<br />

2. Stufe:<br />

(falls Zusatzinformation vorliegt)<br />

Vorsorge<br />

keine, gute, sehr gute<br />

Kontamination<br />

keine, mittlere, starke<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Schädigungsgrad des Gebäudes [%]<br />

Mikroskaliges Schadenmodell - Wohngebäude<br />

1. Modellstufe: Grundmodell<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Einfamilienhaus<br />

Reihen-/Doppelhaus<br />

Mehrfamilienhaus<br />

sehr gute<br />

Ausstattung<br />

einfache/mittlere<br />

Ausstattung<br />

< 21 cm 21-60 cm 61-100 cm 101-150 cm > 150 cm<br />

Überflutungshöhe (über Geländeoberfläche)<br />

Analoges Modell <strong>für</strong><br />

Schäden in Unternehmen<br />

aus: Büchele et al. (2006) -NHESS :485-503.<br />

Kontamination<br />

2. Modellstufe: Zu- /Abschläge<br />

Vorsorge<br />

keine gute sehr<br />

gute<br />

keine 0.92 0.64 0.41<br />

mittlere 1.20 0.86 0.71<br />

starke 1.58 --- ---<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Skalierung – Anwendung auf der Mesoskala<br />

Inundation<br />

scenario<br />

Asset data per<br />

community<br />

Land cover data<br />

(CLC2000)<br />

Dasymetric mapping<br />

Disaggregated asset data<br />

(dasymetric map)<br />

Intersection and Modelling<br />

Damage estimate per community<br />

Characteristics of the<br />

municipal building stock<br />

Mean loss model<br />

per community<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008<br />

Loss ratio, Building [%]<br />

35<br />

one-family house<br />

30<br />

(semi-)detached Loss model per<br />

multifamily house<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

building type<br />

< 21 cm 21-60 cm 61-100 cm 101-150 cm > 150 cm<br />

Water level (m above ground surface)<br />

Intersection<br />

Information on<br />

contamination<br />

and<br />

precaution


Validierung - Mesoskala<br />

Estimated Building Loss [Mill. Euro]<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Source: Thieken et al. – submitted to J. Hydrol.<br />

0<br />

FLEMO+<br />

MURL (2000)<br />

ICPR (2001)<br />

MURL ICPR FLEMO+<br />

(2000) (2001)<br />

MBE [Mill. €] -27.6 -3.9 -1.7<br />

RMSE [Mill. €] 34.0 16.1 11.9<br />

MAE [Mill. €] 27.6 12.0 9.7<br />

MRE 79% 54% 42%<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />

Reported Building Repair Costs at SAB [Mill. Euro]<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008<br />

1:1


Validierung - Mikroskala<br />

Datenbasis (LTV/Kobsch, 2006):<br />

381 Gebäude mit Schadensangaben der SAB,<br />

simulierten und gemessenen Wasserständen<br />

Schadenssumme SAB: 45,74 Mill. Euro<br />

10000 Stichproben<br />

(Bootstrap)<br />

95%: 40,24 M Euro … 52,27 M Euro<br />

Gemeinde Döbeln – Hochwasser 2002<br />

Geschätzter Schaden<br />

HW-Marken: 43,01 Mill. Euro<br />

Simulation 1: 39,40 Mill. Euro<br />

Simulation 2: 41,24 Mill. Euro<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008<br />

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HOWAS 21 – Zielstellung<br />

Aufbau einer objekt-spezifischen<br />

Hochwasserschadensdatenbank <strong>für</strong> Deutschland <strong>für</strong><br />

verschiedene Sektoren<br />

�Sammlung, Homogenisierung und Bereitstellung von Schadensdaten, die<br />

Mindeststandards erfüllen (Schaden, Wasserstand, Zeitpunkt, Ort, Sektor,<br />

Metadaten)<br />

�Dokumentation der Datenerhebung und Datenqualität<br />

�Integration von vorhandenen Datenbeständen, sowie kontinuierliche<br />

Integration neuer Schadensdaten, die von Versicherungen,<br />

Wissenschaftlern, Ingenieurbüros oder Behörden erhoben werden<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Entwicklung von Mindeststandards<br />

Ziel: Identifizierung von Mindestkriterien <strong>für</strong> sechs verschiedene<br />

Sektoren<br />

Methode: Expertenbefragung nach der Delphi-Methode<br />

Teilnehmer: 45 Experten aus Wissenschaft, Verwaltung, (Rück-)Versicherung<br />

und Ingenieurbüros<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


HOWAS 21 – Nutzungskonzept<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


HOWAS 21 – Implementierung<br />

Öffentlicher und interner Bereich<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


HOWAS 21 – Implementierung<br />

Öffentlicher und interner Bereich<br />

Recherchefunktion<br />

(öffentlich)<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


HOWAS 21 – Implementierung<br />

Öffentlicher und interner Bereich<br />

Recherchefunktion<br />

(öffentlich)<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


HOWAS 21 – Implementierung<br />

Funktionalitäten im internen Bereich<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


HOWAS 21 – Implementierung<br />

Funktionalitäten im internen Bereich<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


HOWAS 21 – Implementierung<br />

Funktionalitäten im internen Bereich<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008


Zusammenfassung<br />

� Hochwasser in Deutschland<br />

� wiederkehrendes Phänomen, zunehmende Schäden<br />

� Schadenpotenzial: einige 10 Mrd. €<br />

� Gute Dokumentation ist wichtig <strong>für</strong> Katastrophenmanagement<br />

� Risikoabschätzung<br />

� Wissensdefizite bei <strong>großräumige</strong>n Hochwasserszenarien<br />

� Schäden auch abhängig von Vorsorge, Kontamination, etc.<br />

Heidi Kreibich – GFZ Potsdam HANNOVER-FORUM „Brennpunkt Wohngebäudeversicherung“, 10. Juni 2008

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