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Highflyers?<br />

Researchstudie<br />

General Research GmbH<br />

Lenbachplatz 1<br />

D-80333 München<br />

Dr. Georg Hochwimmer<br />

+49 89 25004330<br />

hochwimmer@general<strong>research</strong>.de


Research Report<br />

Turbodyne<br />

US-$<br />

0,20<br />

0,18<br />

0,16<br />

0,14<br />

0,12<br />

0,10<br />

0,08<br />

0,06<br />

0,04<br />

0,02<br />

0,00<br />

Sept<br />

Mrz<br />

Symbol (Deutschland)<br />

TUD<br />

WPKN (Deutschland) 893345<br />

Symbol (USA)<br />

TRBD<br />

Aktien (oustanding) US-$ M 103.5<br />

Kurs (27.03.03) US-$ 0.09<br />

Marktkapitalisierung US-$ 9.8 Mio.<br />

RATING<br />

SPECULATIVE BUY<br />

Unternehmen und Strategie<br />

Turbodyne ist ein Ingenieurtechnik- und Technologieunternehmen,<br />

das 1993 durch den Erfinder der e-boosting<br />

Technologie Ed Halimi gegründet wurde. Obwohl in das<br />

Unternehmen bisher mehr als US-$ 100 Mio. geflossen sind,<br />

hatte Turbodyne in der Vergangenheit aufgrund von<br />

„Missmanagement“ und „Fehlallokationen“ des Kapitals mit<br />

erheblichen Problemen zu kämpfen.<br />

Zusätzlich hat sich ein Lizenzabkommen mit Honeywell zur Vermarktung der e-boosting Technologien<br />

nicht im Sinne der Gesellschaft entwickelt und zu einer deutlichen Verzögerung bei der<br />

Markteinführung geführt. Innerhalb der letzten zwei Jahre wurde die Gesellschaft sodann von dem<br />

CEO Daniel Black und dem Director of Technology David Willett restrukturiert. Mit dem ursprünglichen<br />

Ingenieurteam hat Turbodyne mittlerweile bedeutende Fortschritte bei der Markteinführung der e-<br />

boosting Technologien in der Automobil- und LKW-Industrie gemacht. Der Lizenzierungs- und<br />

Technologietransfervertrag mit IHI, einem führenden Automobilzulieferer, ist ein erster wesentlicher<br />

Schritt für die Wiederbelebung des Geschäftes und des Aktienkurses. Wir erwarten erste signifikante<br />

Produktverkäufe bereits in diesem Jahr und einen weiteren Absatzanstieg in den nächsten Jahren.<br />

Technologie und Produktportfolio<br />

Turbodyne hat die sogenannte e-boosting Technologie entwickelt. Turbolader sind heute ein vielfach<br />

eingesetztes Equipment zur Leistungssteigerung von Autos und kleineren LKWs. Der größte<br />

Schwachpunkt der heutzutage eingesetzten Turbolader liegt jedoch im Beschleunigungsverhalten<br />

insbesondere aus sehr niedrigen Drehzahlen heraus, da dann noch kein ausreichend starker<br />

Abgasstrom zur Verfügung steht. Die e-boosting Technologie (Turbopac TM , Dynacharger TM und<br />

TurboAir TM ) schafft hier Abhilfe, indem sie zusätzlich Energie zur Verfügung stellt, bis der Turbolader<br />

einsetzt. Die Kerntechnologie ist durch 18 Patente, 17 Patentanmeldungen und weitere in<br />

Vorbereitung umfassend geschützt. Wichtig ist hier insbesondere, dass der Patentschutz das<br />

allgemeine Konzept umfasst, so dass es für Wettbewerber verhältnismäßig schwierig ist, dies zu<br />

umgehen.<br />

Geschäftsentwicklung<br />

1999 unterzeichnete Turbodyne ein umfassendes Entwicklungs - und Lizenzierungsabkommen mit<br />

Honeywell für die Kommerzialisierung der Dynacharger TM (Januar 1999) und der Turbopac TM<br />

(Dezember 1999) Technologie. Vorher hatte die Gesellschaft bereits entsprechende Beziehungen zu<br />

potenziellen Abnehmern aufgebaut. So wurden zwischen 1997 und 2000 etwa 500 Turbopac TM<br />

Systeme an Detroit Diesel geliefert. Weiterhin wurde das System von einer Reihe bekannter<br />

Automobil- und LKW-Hersteller getestet. Aufgrund des Vertrages mit AlliedSignal (Honeywell) wurden<br />

diese Aktivitäten zur Eigenvermarktung gestoppt. Obwohl Honeywell gemäß Vertrag verpflichtet war,<br />

für eine schnelle Marktdurchdringung zu sorgen, kam es praktisch zu keinen Umsätzen mit der e-<br />

boosting Technology. Neben der Vertragskündigung erhebt Turbodyne gegenüber Honeywell<br />

nunmehr Schadensersatzansprüche von bis zu US-$ 3 Mrd. für entgangenen Gewinn und Verlust an<br />

Unternehmenswert. Derzeit gibt es jedoch keine Hinweise darauf, dass es tatsächlich zu einer<br />

Zahlung von Honeywell an Turbodyne kommen wird. Obwohl dadurch die Markteinführung der<br />

Turbodynetechnologie deutlich verzögert wurde, unternimmt die Gesellschaft nun erhebliche<br />

Anstrengungen, um die Markteinführung anderweitig zu realisieren. Die Vereinbarung mit IHI ist dazu<br />

ein erster substanzieller Schritt. Wir gehen weiterhin davon aus, dass Turbodyne mit einer Reihe von<br />

Auto- und LKW-Herstellern in Verhandlungen ist, um die Produkte zu testen. Da gerade innerhalb<br />

dieser Industrie die Einführung von neuen Technologien erhebliche Testphasen in Anspruch nimmt,<br />

rechnen wir erst in etwa einem Jahr mit signifikanten Absatzmöglichkeiten. Aufgrund unserer<br />

Technologieevaluation erachten wir dies jedoch als wahrscheinlich.<br />

März 2003 2 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

Wesentliche Chancen und Risiken<br />

Turbodyne ist der Haupterfinder der e-boosting Technologien und zumindest in einigen Bereich an der<br />

Spitze der technologischen Entwicklung. Die Triebkräfte für den Einsatz derartiger Technologien in<br />

Fahrzeugen sind die Verringerung der notwendigen Motorleistungen, die Verringerung des<br />

Energieverbrauchs und der CO 2 -Emissionen, hohe Energiekosten, rigide Abgasvorschriften, ein<br />

besseres Beschleunigungsverhalten der Fahrzeuge und eine Reduzierung des Gewicht/Leistungsverhältnisses.<br />

Obwohl auch Wettbewerber, wie Visteon oder Bosch, in diesen Markt vordringen, hat<br />

die Technologie von Turbodyne einige wesentliche Vorteile. Diese resultieren im Wesentlichen aus<br />

dem patentierten Design und der Anordnung der Komponenten - insbesondere die Kombination der<br />

Luftkanäle, mechanischen und elektrischen Einheiten. Diese einzigartige Technologie ist wohl auch<br />

der Hauptgrund warum die Gesellschaft die sehr schwierigen Zeiten Ende der 90er überhaupt<br />

überlebt hat. Gerade der Vertrag mit IHI ist ein Vertrauensbeweis in das Management und die<br />

Strategie. Außerdem erwarten wir, dass die Gesellschaft mit einer Reihe weiterer Automobil- und<br />

LKW-Hersteller Verhandlungen und Tests durchführt. Der anhängige Rechtsstreit gegen Honeywell<br />

bringt zusätzliche Fantasie in die Aktie. Aus unserer Sicht liegen die Hauptrisiken derzeit in der<br />

angespannten Finanzlage der Gesellschaft, die wohl weitere Finanzierungsrunden erfordert, in den<br />

langen Entscheidungsprozessen bei den potenziellen Hauptkunden sowie in der durchaus gegebenen<br />

Möglichkeit, dass die Technologie den Durchbruch zur Massenanwendung nicht schafft.<br />

Finanzielle Entwicklung<br />

Turbodyne’s Fokus liegt auf der weiteren Entwicklung und der Kommerzialisierung der e-boosting<br />

Technologie. Während die Gesellschaft in 2000 hauptsächlich durch die Verkäufe an Detroit Diesel<br />

noch einen Umsatz von US -$ 539.833 ausgewiesen hat, ist dieser aufgrund des Vertrages mit<br />

Honeywell in 2001 auf US-$ 9.470 geschrumpft. Für das Geschäftsjahr 2002 erwarten wir einen<br />

Verlust in der Größenordnung von US-$ 1,3 Mio. sowie einen Umsatz aus Vorauszahlungen von IHI<br />

und einem anderen potenziellen Kunden in Höhe von etwa US-$ 300.000. Erste Produktverkäufe<br />

erwarten wir ab dem dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres, die dann in 2004 erheblich<br />

ansteigen sollten. Verläuft die Entwicklung planmäßig, sollte selbst ohne Zahlungen von Honeywell in<br />

2004 die Profitabilität erreicht werden.<br />

Fazit und Einschätzung<br />

Die derzeitige Marktkapitalisierung von Turbodyne ist aus unserer Sicht das Resultat der erheblichen<br />

Probleme mit dem früheren Management, den extrem aggressiven Investor und Public Relations<br />

Programmen Ende der 90er sowie dem sehr unglücklichen Verlauf der Zusammenarbeit mit<br />

Honeywell. Diese Probleme sind mittlerweile aber überwunden und David Willett ist es gelungen das<br />

ehemalige Ingenieurteam, das die Technologie entwickelt hat, wieder in das Unternehmen zu holen<br />

und die eigenständige Kommerzialisierung wieder voranzutreiben. Der Kooperationsvertrag, der<br />

zudem eine Vorauszahlung enthält, ist ein erster Meilenstein. Wir gehen außerdem davon aus, dass<br />

Turbodyne mit einer Reihe von Automobil- und LKW-Herstellern direkt verhandelt. Da die Technologie<br />

eine Reihe von Vorteilen aufweist und Prototypen bereits existieren, gehen wir davon aus, dass sich<br />

bereits im laufenden Jahr erste Erfolge bei der Kommerzialisierung einstellen werden, die dann im<br />

nächsten Jahr zu substanziellen Umsätzen führen sollten. Obwohl die knappen Finanzmittel sicherlich<br />

ein wesentlicher Schwachpunkt sind, ist mit Eintreten erster Absatzerfolge bereits ein positiver Cash<br />

Flow zu erwarten. Aus unserer Sicht spiegelt die derzeitige Marktkapitalisierung nur die<br />

Vergangenheit und nicht die Zukunft wieder! Bereits ein substanzieller Abnahmevertrag mit einem<br />

größeren Kunden sollte eine neue Sicht auf Turbodyne zur Folge und entsprechende Auswirkungen<br />

auf den Aktienkurs haben. Die größten Risiken gehen aus unserer Sicht derzeit von der angespannten<br />

Finanzsituation aus – wenngleich die Auseinandersetzung mit Honeywell auch eine zusätzliche<br />

Upsidefantasie beinhaltet. Auf dem derzeitigen Niveau ist Turbodyne aus unserer Sicht ein<br />

spekulatives Investment für risikobereite Investoren mit einem erheblichen Upsidepotenzial, sobald<br />

das neue Team und die neue Strategie die Früchte erntet.<br />

Diese Studie stellt kein Verkaufs- oder Kaufangebot für Wertpapiere dar und ist nicht Teil eines solchen. Sie ist keine Aufforderung für ein<br />

Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren und ist nicht in diesem Sinne auszulegen, noch darf sie oder ein Teil davon als Grundlage<br />

für einen verbindlichen Vertrag, welcher Art auch immer, dienen oder in einem solchen Zusammenhang als verlässlich herangezogen werden.<br />

Diese Studie beruht auf Quellen und Informationen, die wir für vertrauenswürdig erachten. Die in dieser Studie verwendeten Unterlagen,<br />

Quellen und Informationen wurden von der General Research GmbH jedoch nicht näher geprüft. Die General Research GmbH behält sich vor,<br />

die Studie jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern. Weder die General Research GmbH noch der Autor übernehmen eine Haftung oder<br />

Gewährleistung für die Richtigkeit, Angemessenheit, Genauigkeit oder Vollständigkeit der in der Studie dargelegten Informationen. Weder die<br />

General Research GmbH, der Autor, noch Turbodyne übernehmen eine Haftung für die Schäden, die aufgrund der Nutzung dieser Publikation<br />

oder seines Inhaltes oder auf irgendeine andere Art und Weise in diesem Zusammenhang entstehen. Diese Studie enthält eine Vielzahl<br />

sogenannter „Forward Looking Statements“, was impliziert, dass eine Vielzahl der dargelegten Informationen auf Annahmen beruht, deren<br />

Eintreten nicht sichergestellt werden kann. Vielmehr ist mit einer erheblichen Abweichung von den Planungen zu rechnen.<br />

Durch die Annahme dieser Studie unterwerfen Sie sich den vorgenannten Beschränkungen. Vervielfältigungen, hier insbesondere der<br />

Nachdruck, die Anfertigung von Kopien oder die Verwendung in elektronischen Medien – auch auszugsweise – ist nur nach vorheriger<br />

Absprache mit dem Herausgeber gestattet. Die Anlage in Aktien ist generell mit Risiken behaftet, die bis hin zum Totalverlust des eingesetzten<br />

Kapitals gehen. Anleger sollten sich vor dem Kauf von Aktien gründlich von verschiedenen Seiten über das entsprechende Unternehmen<br />

informieren und grundsätzlich nur einen eingeschränkten Teil ihres liquiden Barvermögens für den Kauf von Aktien eines Unternehmens verwenden.<br />

Vor dem Kauf oder Verkauf von Aktien ist grundsätzlich die Beratung durch einen Bankberater zu empfehlen. Die Studie wurde von<br />

einem Aktionär von Turbodyne in Auftrag gegeben. Die General Research GmbH bzw. der Autor besitzt derzeit keine Aktien der Gesellschaft.<br />

März 2003 3 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

US-$<br />

0,20<br />

0,18<br />

0,16<br />

0,14<br />

0,12<br />

0,10<br />

0,08<br />

0,06<br />

0,04<br />

0,02<br />

0,00<br />

Sept<br />

Mrz<br />

Symbol (Germany)<br />

TUD<br />

WPKN (Germany) 893345<br />

Symbol (US)<br />

TRBD<br />

Shares (oustanding) US-$ M 103.5<br />

Price (03.26.03) US-$ 0.09<br />

Market <strong>Cap</strong>italization US-$ 9.8<br />

RATING<br />

SPECULATIVE BUY<br />

Company and Strategy<br />

Turbodyne is an engineering and technology company originally<br />

founded in 1993 by the inventor of the e-boosting technology Ed<br />

Halimi. Although the company has raised more than US-$ 100 M,<br />

Turbodyne went through struggling years mainly due to the<br />

former “unprofessional” management and certain “misallocation”<br />

of capital.<br />

Furthermore a very unfruitful licensing agreement with Honeywell to market the e-boosting<br />

technologies failed resulting in a significant time delay for a potential mass application of the<br />

technology. Within the last two years the company was restructured by the CEO Daniel Black and the<br />

Director of Technology David Willett. With the original engineers on board the company made<br />

significant improvements for potential mass application of the core technology in the automotive and<br />

truck industry. The agreement with IHI – a leading supplier of the automotive and truck industry – is a<br />

first major step towards a revival of the company both in business and on the stock market. Already<br />

within this year we expect first shipments of the core products to internationally leading customers.<br />

Technology and Products<br />

Turbodyne has developed the so-called e-boosting technologies. Today the turbocharger is a widely<br />

used system to improve the efficiency of passenger cars and small and medium sized trucks. The<br />

major bottleneck of a turbocharger is the inadequate take-off performance from low engine rotations<br />

due to the absence of enough gas stream energy within the first acceleration step. The e-boosting<br />

technologies (Turbopac TM , Dynacharger TM , and TurboAir TM ) overcome this drawback by initially<br />

supplying additional energy to the engine before the turbocharger starts operating. The core<br />

technology is broadly patented protected with 18 patents issued, 17 patents pending, and others in<br />

preparation. Crucial for the future performance of the company is that some of these patents protect<br />

the general concept of the technology excluding other vendors from circumventing.<br />

Business Development<br />

In 1999 Turbodyne entered into substantial joint development and license agreements with Honeywell<br />

to commercialize both the Dynacharger TM (January 1999) and the Turbopac TM technology (December<br />

1999). Prior to those agreements the company had already extensive business relationships to<br />

commercialize the technology itself. E. g. between 1997 and 2000 Turbodyne delivered around 500<br />

Turbopac TM systems to Detroit Diesel. Also the systems were extensively tested by a number of wellknown<br />

car and truck manufacturers. Due to the agreement with AlliedSignal (Honeywell) Turbodyne<br />

stopped all these initiatives. While Honeywell was in charge to rapidly develop and commercialize<br />

these products for mass application in combustion engines, this partner has not realized this. In<br />

contrary Turbodyne blames Honeywell for intentionally blocking the development of Turbodyne’s<br />

products in order to protect Honeywell’s well established turbocharger business. Besides cancelling<br />

the agreements and regaining the rights to the licensed intellectual property Turbodyne is engaged in<br />

a binding arbitration lawsuit against Honeywell claiming up to US-$ 3 billion for depriving of income,<br />

potential income, and obviously the market valuation of the company. Currently there is no evidence<br />

whether Turbodyne will get substantial compensation from this affair. Although commercialisation and<br />

deployment of both technologies have faced a significant delay the company intensified its own efforts<br />

to bring the technologies to market. The licensing agreement with IHI is a first significant step towards<br />

a substantial market penetration of the technologies. We assume that the company has approached<br />

truck industry, is associated with time consuming testing phases, and suppose that a potential<br />

März 2003 4 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

application in significant numbers needs at least one further year. However, our technology evaluation<br />

gives some evidence that this has a certain probability.<br />

Major Opportunities and Risks<br />

Turbodyne is the key inventor of the e-boosting technologies and is ahead of competition to other<br />

vendors at least in some key technology areas. The driving forces for the application of e-boosting<br />

technologies are engine downsizing resulting in fuel economy mainly associated with CO 2 emission<br />

and high energy costs, increasing restrictions on general pollution emission, obviously a better weight<br />

to power ratio of the whole engine system, and driving convenience. Although other vendors, e. g.<br />

Visteon or Bosch, are also approaching this market, Turbodyne’s technology has some substantial<br />

benefits compared to the other technologies. This is mainly due to the patent protected overall design<br />

and arrangement of the components especially the unique concept to channel air flow, to arrange<br />

mechanical and electrical components. This should be basically the reason why the company survived<br />

even during very struggling times in the late 90ies. The agreement with IHI provides substantial trust in<br />

the new management and strategy. We expect that the company is in negotiations with several other<br />

automotive and truck manufacturers. Also the lawsuit against Honeywell adds some excitement on<br />

potential future cash flows. From our point of view the main risks are in the tight financial sources of<br />

the company with the need to raise additional funding, the relatively long time frames in the relevant<br />

industry to deploy new concepts, and obviously that the technology fails to reach mass application.<br />

Financials<br />

Turbodyne’s only focus is the further development and commercialization of e-boosting technologies.<br />

While the company realized revenues of US-$ 539,833 in 2000 primarily through the sales of<br />

Turbopac TM systems to Detroit Diesel, the agreement with Honeywell lead to a completely break down<br />

of sales. In 2001 the company accounted just US -$ 9,470 in revenues. For the fiscal year 2002 we<br />

expect a net loss of approximately US-$ 1.3 M and revenues around US -$ 300,000 as a consequence<br />

of upfront payments of IHI and another potential customer. We expect first significant product sales<br />

revenues in the third quarter of 2003 increasing substantially in 2004. Excluding any potential<br />

compensation of the lawsuit against Honeywell we suppose that the company should turn profitable in<br />

2004.<br />

Summary and Recommendation<br />

Turbodyne’s current market capitalization is the consequence of serious troubles with the previous<br />

management, an extremely aggressive investor and public relations policy in the late 90ies and the<br />

very unsuccessful agreement with Honeywell. While most of these issues are a matter of the past, the<br />

new Director of Technology David Willett has retracted the former engineering team which has<br />

developed the core technology and immediately refreshed previous commercialisation efforts. The<br />

licensing agreement with IHI is a first major step also providing some upfront payments. The company<br />

also has secured OEM funding for development of its Turbopac and Dynacharger products. We<br />

assume that the company is in negotiations with several other automotive and truck manufacturers. As<br />

a consequence of the clear benefits of the core technology and the existing prototypes we expect first<br />

commercialisation success already this year, significantly increasing within the next years. While the<br />

tight financial situation is a certain bottleneck, positive cash flow could be reached very quickly after<br />

commercialisation takes place. From our point of view the current market valuation reflects just<br />

the past and not the future! Only one significant application agreement with a major customer would<br />

initiate a new view on Turbodyne associated with a major impact on the stock price. However, the tight<br />

financial situation implies certain risks, the lawsuit against Honeywell is a second source of major<br />

upside. At the current depressed share price we see Turbodyne as a speculative investment for<br />

risk aware investors with a tremendous upside potential when the new team and strategy of the<br />

company yields its next fruits.<br />

This publication is not a solicitation to purchase or sell securities are part of such a solicitation. This publication is not an offer to purchase or<br />

sell securities. This publication is not a part of a contract. This publication is based on information which General Research GmbH and the<br />

author relies on but the publication does not provide full information about the company, market or other aspects. In preparing this publication,<br />

General Research GmbH and the author used information provided by Turbodyne. Neither General Research GmbH nor the author made<br />

investigations to proof the correctness of the information provided by Turbodyne. This publication could be changed every time. Neither<br />

General Research GmbH nor the author take any responsibility for the correctness or the completeness for the information provided. Neither<br />

General Research GmbH nor the author or Turbodyne take any responsibility for damages resulting from the use of this publication or parts of<br />

this publication. The investment in securities has risks. These risks can result in loosing all the money invested. Investors should be aware of<br />

these risks and should not invest all their money in securities of one company. Also they should rely on the advice of their financial advisers<br />

before investing in securities of a specific company.<br />

The statements which are not historical facts contained in this publication are forward looking statements that involve certain risks and<br />

uncertainties including but not limited to risks associated with the uncertainty of future financial results, additional financial requirements,<br />

development of new product or services, government approval, the impact of competitive products or pricing, technological changes, the effect<br />

of economic conditions and other uncertainties detailed in the Company’s filing with the securities and Exchange Commission. The publication<br />

was compensated by a shareholder of Turbodyne. Neither the author nor General Research GmbH are shareholders of Turbodyne.<br />

März 2003 5 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

1. Turbodyne Systems, Inc.<br />

1.1. Überblick<br />

Turbodyne wurde 1993 von Ed Halimi, dem Miterfinder der e-boosting Technologie<br />

gegründet. Dies ist eine Technologie zur Verbesserung der Leistung von<br />

Verbrennungsmotoren in niedrigen Drehzahlbereichen. Während für die Leistungssteigerung<br />

von Verbrennungsmotoren und die Ausnutzung der Strömungsenergie in Abgasen<br />

Turbolader heutzutage eine breite Marktdurchdringung erreicht haben, hat der Turbolader für<br />

die Beschleunigung aus niedrigen Drehzahlen heraus keine leistungssteigernde Wirkung.<br />

Hier setzt die e-boosting Technologie an. Durch einen elektrischen Motor wird die Frischluft<br />

bereits bei niedrigen Drehzahlen – vor Wirksamwerden des Turboladers – komprimiert, so<br />

dass sich das Beschleunigungsverhalten wesentlich verbessert, die Leistung des Motors<br />

gesteigert wird und die Schadstoffemissionen verringert werden.<br />

1995 standen die ersten Prototypen zur Erprobung in Kraftfahrzeugen zur Verfügung.<br />

Zwischen 1997 und 1999 wurden sodann etwa 500 Einheiten des Turbopac TM 2500 an<br />

Detroit Diesel für den Einsatz in Stadtbussen ausgeliefert. Damit konnte die<br />

Schadstoffemission dieser Fahrzeuge signifikant verringert werden. Die Systeme sind nach<br />

Aussage von Turbodyne noch heute im Einsatz.<br />

In Zusammenarbeit mit Visteon und Lotus Engineering wurde in der zweiten Hälfte 1999 für<br />

Ford ein System für die Applikation in 1,4 bis 1,8 L Dieselmotoren entwickelt. Die Ergebnisse<br />

zeigten, dass ein 1,6 L Motor mit e-boosting Techologie die gleiche Performance lieferte, wie<br />

eine 1,8 L Motor ohne. Gleichzeitig konnte der Treibstoffverbrauch um 16% reduziert<br />

werden. Außerdem hatte Turbodyne vor Abschluss des exklusiven Lizenz- und<br />

Kooperationsvertrages mit Honeywell mit einer Reihe von anderen namhaften Fahrzeugherstellern<br />

Testprogramme für die e-boosting Technologie laufen.<br />

Zur Vermarktung hatte Turbodyne in 1999 sowohl für die Turbopac TM (Dezember 1999) als<br />

auch die Dynacharger TM (Januar 1999) Technologie ein umfassendes und exklusives<br />

Lizenzabkommen mit AlliedSignal (Honeywell) abgeschlossen. Honeywell hat jedoch<br />

entgegen der vertraglichen Vereinbarung keine Anstrengungen zur Kommerzialisierung der<br />

Technologie unternommen. Vielmehr beschuldigt Turbodyne Honeywell, dass diese bewusst<br />

die weitere Entwicklung unterlassen haben, um das angestammte Geschäft mit den<br />

Turboladern nicht zu gefährden und Turbodyne vom Marktzutritt auszuschließen.<br />

Infolgedessen hatte Turbodyne mittlerweile wiederum die Rechte und die<br />

Lizenzierungsrechte an der Turbopac TM und Dynacharger TM zumindest auf nichtexklusiver<br />

Basis zurückerhalten. Weiterhin ist ein Gerichtsverfahren beim United States District Court in<br />

Los Angeles anhängig, wo Turbodyne Honeywell auf bis zu US-$ 3 Mrd. Schadensersatz<br />

verklagt. Der Ausgang dieses Verfahrens ist derzeit jedoch völlig offen.<br />

Weiterhin ist Turbodyne Ende der 90er Jahre durch eine äußerst aggressive Public und<br />

Investor Relations Arbeit in die Schlagzeilen geraten. Dies hatte zunächst dazu geführt, dass<br />

die Aktie über ein hohes Handelsvolumen verfügte und sehr ambitioniert bewertet war.<br />

Obwohl das Unternehmen mehr als US-$ 100 Mio. eingeworben hat, ist der größte Teil der<br />

Mittel nicht im Sinne der Unternehmenswertsteigerung eingesetzt worden. Vielmehr wurde<br />

ein Großteil der Mittel in Tochtergesellschaften verbrannt, die nicht unmittelbar an der<br />

Kommerzialisierung der e-boosting Technologie beteiligt waren. So wurden 1997 US-$ 13,1<br />

Mio., 1998 US-$ 30,0 Mio., 1999 US-$ 36,0 und 2000 US-$ Mio. 17,0 Mio. Verlust<br />

ausgewiesen. Hauptverantwortlich für diese Fehlentscheidungen war sicherlich das frühere<br />

Management, das mittlerweile ersetzt wurde.<br />

Die Restrukturierung der Gesellschaft und der neue Anlauf zur Kommerzialisierung der e-<br />

boosting Technologie beruht wesentlich auf den Anstrengungen des neuen CEO Daniel<br />

März 2003 6 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

Black und des Directors of Technology David Willett. Ihnen ist es gelungen, das ehemalige<br />

Ingenieurteam, das die e-boosting Technologie entwickelt hat, wieder für die Gesellschaft zu<br />

gewinnen und mit potenziellen Kunden wieder Gespräche und Testprogramme<br />

aufzunehmen.<br />

Ein erster Meilenstein dieser Restrukturierung ist sicherlich das Lizenzierungs- und<br />

Technologietransferabkommen mit IHI (Ishikawajima-Harima Heavy Industries Co.,Ltd.),<br />

einem international tätigen Automobilzulieferer, der über eine große Turboladersparte<br />

verfügt. Weiterhin führt Turbodyne derzeit Gespräche mit einer Reihe von Kfz-Herstellern<br />

über die Anwendung der e-boosting Technologie.<br />

1.2. Geschäftsstrategie<br />

Strategie des neuen Managements ist es, möglichst schnell die e-boosting Technologie zum<br />

kommerziellen Erfolg zu führen. Ganz im Gegensatz zur Informations- und Promotionspolitik<br />

des früheren Managementteams ist das neue Management sehr zurückhaltend mit der<br />

Weitergabe von Informationen über potenzielle Kunden. Unsere Recherchen haben ergeben,<br />

dass die Technologie von Turbodyne derzeit wohl von mehreren Kfz-Herstellern intensiver<br />

auf einen potenziellen Einsatz geprüft wird. Darauf deutet auch die Vereinbarung mit IHI hin,<br />

die wohl nur daraufhin zustande gekommen ist, weil potenzielle Kunden nach Technologien<br />

für die Verbesserung der Turbolader angefragt haben.<br />

Turbodyne’s Fokus liegt derzeit auf der Kommerzialisierung und Weiterentwicklung der<br />

Technologie. Die Produktion der Elektromotoren, der elektronischen und Leichtmetallkomponenten<br />

wird ausgelagert, wobei die Endmontage bei kleineren Volumina noch inhouse<br />

durchgeführt werden kann. Bei größeren Volumina soll der gesamt Fertigungs- und<br />

Assemblierungsprozess ausgelagert werden.<br />

Unseren Recherchen nach versucht Turbodyne weiterhin einen Teil der Prototypkosten<br />

durch Entwicklungskostenzuschüsse von potenziellen Kunden zu finanzieren, um so die<br />

äußerst knappen Finanzmittel zu schonen.<br />

1.3. Aktuelle Entwicklungen<br />

Im Februar 2003 hat die Gesellschaft bekannt gegeben, dass die Auseinandersetzung mit<br />

der Rechtsanwaltskanzlei Sheppard, Mullin, Richter & Hampton im gegenseitigen<br />

Einvernehmen beendet wurde. Turbodyne hat die Anwaltskanzlei aufgrund von angeblicher<br />

Falschberatung dafür mitverantwortlich gemacht, dass die Aktien der Gesellschaft von der<br />

EASDAQ delistet wurden. Nähere Details wurden von der Gesellschaft nicht bekannt<br />

gegeben.<br />

Für die Entwicklung und Kommerzialisierung der neuen Generation der e-boosting<br />

Technologie TurboAir TM hat die Gesellschaft im Mai 2002 die Electronic Boosting Systems<br />

Inc. gegründet. Außerdem sind die Aktien mittlerweile wieder an der Berliner Börse sowie am<br />

NASDAQ OTC Markt gelistet, während sie zwischenzeitlich nur im Pink Sheets Market<br />

gelistet waren.<br />

Aufgrund der angespannten Finanzlage der Gesellschaft erwarten wir, dass weitere<br />

Finanzierungsrunden bis zum Erreichen des Break Evens notwendig werden.<br />

März 2003 7 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

2. Technologie, Markt und Wettbewerb<br />

2.1. Turbolader – allgemein<br />

Die wesentlichen Bestimmungsparameter für die Leistung eines Verbrennungsmotors sind<br />

die Kraftstoff- und Luftmenge, die während eines bestimmten Zeitraums zugeführt werden<br />

und dann für den Verbrennungsprozess zur Verfügung stehen. So benötigt ein Motor ca. 14<br />

kg Luft, um 1 kg Kraftstoff vollständig verbrennen zu können. Über die Veränderung der<br />

zugeführten Kraftstoff- und Luftmenge wird im Wesentlichen die Leistung eines Motors<br />

geregelt. Die Leistungssteigerung des Motors durch Erhöhung der zugeführten Kraftstoffmenge<br />

wird wesentlich durch die zugeführte Luftmenge (Sauerstoff) begrenzt. Steht zu<br />

wenig Sauerstoff für die Verbrennung zur Verfügung, kommt es zur Überhitzung des Motors<br />

und starker Abgasentwicklung – ausgelöst durch die unvollständige und umweltschädliche<br />

Verbrennung der zugeführten Kraftstoffmenge.<br />

Zur Leistungssteigerung von Saugmotoren werden im Wesentlichen Hubraum und Drehzahl<br />

erhöht. Ein größeres Zylindervolumen (Hubraum) hat aber schwerere und teurere Motoren<br />

zur Folge. Die Erhöhung der Drehzahl führt zu anderen Problemen, wie zunehmenden<br />

Verschleiß. Eine sehr elegante Lösung zur Leistungssteigerung von Motoren ist daher die<br />

Vorverdichtung der Ansaugluft. Dadurch gelangt eine höhere Frischluftmenge in den<br />

Brennraum und dem Motor wird die Saugarbeit abgenommen. Dies hat wiederum zur Folge,<br />

dass für die gleiche Leistung ein kleinerer Motor ausreicht als ohne Vorverdichtung.<br />

Hier wird zwischen mechanischer<br />

Aufladung und Turboaufladung<br />

unterschieden. Bei der<br />

mechanischen Aufladung wird die<br />

Verbrennungsluft durch einen<br />

Kompressor verdichtet, der über die<br />

Kurbelwelle des Motors angetrieben<br />

wird. Wesentlicher Nachteil dieses<br />

Verfahrens ist jedoch, dass die<br />

erreichte Leistungssteigerung z. T.<br />

wieder durch den Kompressor<br />

aufgebraucht wird. Die Abgasturboaufladung<br />

(Turbolader) nutzt<br />

dagegen die Strömungsenergie in<br />

den Motorabgasen zum Antrieb des<br />

Verdichters. Einer der wesentlichen<br />

Nachteile der Turboaufladung<br />

besteht darin, dass eine ausreichende<br />

Verdichtung nur dann<br />

erreicht wird, wenn die Abgase mit<br />

einer genügend hohen Strömungsenergie<br />

austreten.<br />

Dies führt insbesondere bei Beschleunigungsvorgängen aus niedrigen Drehzahlen heraus zu<br />

einer signifikanten Todzeit, bis der Abgasstrom eine ausreichende Geschwindigkeit aufweist,<br />

damit für den Verdichter genügend Leistung zur Verfügung steht. Für die Auslegung der<br />

Motorleistung ist dies von entscheidender Bedeutung. Denn gerade das Beschleunigungsverhalten<br />

eines Fahrzeugs wird durch die Motorleistung wesentlich bestimmt.<br />

März 2003 8 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

2.2. e-boosting Technologie<br />

Mit der e-boosting Technologie hat Turbodyne ein System entwickelt, das dem Motor bereits<br />

vor dem Einsetzen des Turboladers komprimierte Frischluft zuführt. Während bei mittleren<br />

und hohen Geschwindigkeiten bzw. Drehzahlen das Abgas eine sehr hohe Strömungsgeschwindigkeit<br />

aufweist und damit sehr effizient den Turbolader antreibt, reicht diese bei<br />

niedrigen Geschwindigkeiten nicht aus. Dieser Nachteil wirkt sich insbesondere bei<br />

Beschleunigungsvorgängen aus niedrigen Geschwindigkeiten bzw. Drehzahlen aus. Hier ist<br />

eine hohe Motorleistung notwendig, andererseits kommt die Leistungssteigerung durch den<br />

Turbolader erst ab einer bestimmten Geschwindigkeit bzw. Drehzahl zum Tragen. Obwohl<br />

durch Modifikationen der Konstruktion des Turboladers diese Todzeit bereits verringert<br />

werden konnte, gibt es physikalische Grenzen, die nicht unterschritten werden können.<br />

Zusätzlich weisen die Motoren zur Verringerung umweltschädlicher Abgase mittlerweile<br />

diverse Regelungen auf, die gerade in Beschleunigungsphasen die Kraftstoffzufuhr an die<br />

vorhandene Luftmenge anpassen, um so den Ausstoß schädlicher Abgase zu begrenzen.<br />

Dies führt ebenfalls zu einer verringerten Beschleunigungsleistung.<br />

Diese Todzeit des Turboladers und die daraus resultierende Verringerung der Motorleistung<br />

am Beginn von Beschleunigungsvorgängen kann nahezu vollständig eliminiert werden,<br />

indem der Turbolader in diesen Phasen von einer externen Kraft angetrieben wird. Hierzu<br />

gibt es mittlerweile eine Reihe von unterschiedlichen Entwicklungen, die überwiegend darauf<br />

setzen, dem Motor bereits vor Einsetzen des Turboladers einen ausreichend komprimierten<br />

Frischluftstrom zuzuleiten.<br />

Turbodyne setzt dabei auf den Antrieb des Turboladers durch einen (integrierten)<br />

Elektromotor und hat dafür ein Technologieportofolio entwickelt, wobei mit TurboAir TM<br />

mittlerweile die „dritte“ Generation in der Entwicklung ist.<br />

Turbopac TM :<br />

Turbopac TM ist ein System, das dem Motor im Drehzahlbereich zwischen 0 und 2.500 U/min<br />

komprimierte Frischluft zur Verfügung stellt und andererseits die Wirkung des Turboladers<br />

bei höheren Umdrehungen nicht beeinträchtigt. Es stellt den technologischen Vorläufer der<br />

anderen Produkte dar. Dabei wird über einen Elektromotor ein Kompressor angetrieben, der<br />

für einen kurzen Zeitraum komprimierte Luft zur Verfügung stellt, bevor die Wirkung des<br />

Turboladers wirklich einsetzt. Die Steuerung des Turbopac TM erfolgt über eine separate<br />

Elektronik. Ende der 90er Jahre wurden etwa 500 Einheiten an Detroit Diesel verkauft, um<br />

insbesondere die Abgasemissionen zu verringern.<br />

Dynacharger TM :<br />

Der Dynacharger TM ist eine Weiterentwicklung<br />

der Turbopac TM Technologie. Dabei erfolgt die<br />

Zuführung der komprimierten Luft nicht mehr<br />

über einen separaten Kompressor, sondern<br />

der Turbolader dient auch als Kompressor<br />

während der niedrigen Abgasströmungsgeschwindigkeiten.<br />

In den Turbolader wird ein<br />

Elektromotor integriert, der den Turbolader<br />

während der niedrigen Abgasströmungsgeschwindigkeiten<br />

antreibt und abgeschaltet<br />

wird, sobald das Abgas die für den<br />

unabhängigen Antrieb des Turboladers<br />

notwendige Geschwindigkeit erreicht hat.<br />

Über diesen Weg steht dem Motor bereits nach etwa 200 ms komprimierte Frischluft zur<br />

Verfügung. Insgesamt führt dieses System zu einer Reihe von Vorteilen:<br />

März 2003 9 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

• Drastische Verringerung der Todzeit des Turboladers<br />

• Verbesserung der Leistung und des Drehmoments<br />

• Verbesserung des Beschleunigungsverhaltens<br />

• Verringerte Schadstoffemissionen<br />

• Verringerung des Kraftstoffverbrauchs<br />

• Verbessertes Kaltstartverhalten<br />

• Optimale Anpassung an den Turbolader<br />

Da die Welle des Elektromotors direkt in den<br />

Turbolader integriert ist und die bei hohen<br />

Drehzahlen zur Verfügung stehende<br />

Abgasströmungsgeschwindigkeit oft mehr als<br />

ausreichend ist, kann dieser in diesem Fall<br />

auch als Generator zur Stromerzeugung oder<br />

Aufladung der Batterie im Fahrzeug genutzt<br />

werden. Insbesondere bei sehr hohen Abgasströmungsgeschwindigkeiten<br />

kann dadurch<br />

die Rotation der Welle verringert und die<br />

Motorregelung verbessert werden.<br />

Diese Entwicklung wurde 1995 zum Patent angemeldet und das US-Patent 1997 erteilt.<br />

Turboair TM :<br />

Turboair TM ist eine Weiterentwicklung der Dynacharger TM Technologie, wobei der Fortschritt<br />

insbesondere im Design und der Anordnung der Komponenten besteht. Bei diesem System<br />

wird die Regelung des Elektromotors direkt am Turbolader angebracht. Außerdem ist das<br />

System mit einer aktiven Luftkühlung ausgestattet.<br />

Diese Kompaktbauweise soll primär in<br />

kleineren Dieselmotoren eingesetzt<br />

werden. Das Modell 412 zielt auf den<br />

Einsatz in 1,4 bis 1,8 L Dieselmotoren und<br />

wird derzeit bereits getestet. Außerdem<br />

arbeitet Turbodyne an Prototypen des<br />

Modells X220 für den Einsatz in 2,0 L<br />

Motoren.<br />

Die Forschung und Entwicklung zielt auf<br />

eine weitere Steigerung der Integration der<br />

Komponenten und eine noch kompaktere<br />

Bauweise. Hier ist insbesondere das<br />

Kühlungsproblem für die elektronischen<br />

Komponenten zu lösen.<br />

März 2003 10 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

2.3. Trends in der Kfz-Industrie und Marktpotenzial<br />

Obwohl die Automobilindustrie in den westlichen Industrieländern bereits zu den reifen<br />

Industrien zählt, ist die Innovationsdynamik weiterhin sehr hoch. Diese wird im Wesentlichen<br />

durch folgende Anforderungen getrieben:<br />

• Steigerung des Fahrkomforts<br />

• Steigerung der Sicherheit auch bei hohen Geschwindigkeiten<br />

• Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs<br />

• Reduzierung der Schadstoffemissionen<br />

• Wunsch nach hoher Typen- und Modellvielfalt<br />

Durch den Einsatz der e-boosting Technologie werden gleich drei dieser Anforderungen<br />

verbessert: Steigerung des Fahrkomforts, Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und der<br />

Schadstoffemissionen.<br />

Im Bereich der Nutzfahrzeuge spielen wirtschaftliche Überlegungen die Hauptrolle. Hier sind<br />

neben den Investitionskosten, der Kraftstoffverbrauch und die Wartungsintervalle von<br />

entscheidender Bedeutung. So sollten die Produkte von Turbodyne nach unserer<br />

Einschätzung auch zunächst im Nutzfahrzeugbereich zum Einsatz kommen, da dort eine<br />

Verringerung des Treibstoffverbrauchs und der notwendigen Motorleistung für das gleiche<br />

Beschleunigungsverhalten ein entscheidender ökonomischer Vorteil ist.<br />

Insgesamt werden weltweit derzeit knapp 60 Mio. Fahrzeuge produziert, die nahezu<br />

ausschließlich über einen Verbrennungsmotor verfügen. Prinzipiell können nahezu alle<br />

Verbrennungsmotoren – ob mit oder ohne Turbolader – mit der e-boosting Technologie<br />

ausgestattet werden, wenngleich diese Technologie für einen Motor mit Turbolader<br />

entwickelt wurde.<br />

Weltjahresproduktion Fahrzeuge<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Mio.<br />

40<br />

30<br />

NFZ<br />

PKW<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1997 1998 1999 2000 2001<br />

Quelle: VDA<br />

Insbesondere die Dieselfahrzeuge sind heutzutage mit einem Turbolader ausgestattet.<br />

Während im Nutzfahrzeugbereich praktisch ausschließlich Dieselantriebe eingesetzt werden,<br />

nimmt die Bedeutung des Diesels auch im PKW-Segment permanent zu. Im<br />

März 2003 11 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

Automotivebereich hat der Dieselantrieb in Europa mit ca. 4,9 Mio. Einheiten bereits einen<br />

Marktanteil von etwa 33% erreicht. Bis zum Jahr 2006 soll der Anteil der neu zugelassenen<br />

Diesel-PKWs in Europa auf etwa 7,3 Mio. (47%) ansteigen. Die Dieselmotoren werden dann<br />

wohl alle auch über einen Turbolader verfügen. Mittlerweile werden aber auch immer mehr<br />

Benzinmotoren mit Turbolader ausgestattet. Insgesamt wird der Anteil von neuzugelassenen<br />

Fahrzeugen mit Turboladern in Europa derzeit auf etwa 40% geschätzt, soll bis 2005 auf<br />

etwa 50% zunehmen und in 2010 bereits 65% erreichen.<br />

2.4. Wettbewerbssituation<br />

Das gesamte theoretische Marktpotenzial der<br />

Turbodyneprodukte liegt allein im<br />

Fahrzeugbereich in den nächsten Jahren also<br />

bei ca. 15 Mio. Einheiten wenn nur die<br />

Fahrzeuge mit Turbolader betrachtet werden.<br />

Aufgrund zunehmender Konkurrenz, dem<br />

Einsatz der Technologie nur in einigen<br />

Teilsegmenten und der verhältnismäßig<br />

langen Adaptionsrate der Fahrzeugindustrie<br />

sehen wir mittelfristig (ca. 5 Jahre) einen<br />

maximalen Anteil am Gesamtmarkt in Höhe<br />

von 10% als realistische Größenordnung. Dies<br />

entspricht aber immer noch einer Anzahl von<br />

bis zu 1,5 Mio. Einheiten pro Jahr.<br />

Die Entwicklung mit Honeywell zeigt, dass die etablierten Hersteller von Turboladern nicht<br />

unbedingt ein Interesse an der Markteinführung der e-boosting Technologie haben. Diese<br />

wollen vielmehr ihre eigenen Produkte und Produktinnovationen verkaufen, ohne einen<br />

wesentlichen Teil der Wertschöpfung (bedingt durch patentrechtliche Exklusivität) an andere<br />

abgeben zu müssen. Die Turbolader sind mittlerweile auch soweit verbessert, dass die<br />

Nachteile des Turboladers gerade im Auto kaum mehr in Erscheinung treten. Die Einführung<br />

der e-boosting Technologie gefährdet daher ggf. Neuentwicklungen etablierter Hersteller von<br />

Turboladern oder macht einfachere Turboladerkonzepte realisierbar. Ohne die Kooperation<br />

mit etablierten Turboladerherstellern ist daher aus unserer Sicht gerade im<br />

Automotivebereich eine Markteinführung kaum möglich. Im Bereich der Nutzfahrzeuge dürfte<br />

dies anders sein, da dort die technologische Notwendigkeit aus unserer Sicht größer ist.<br />

Gerade die Verringerung der notwendigen Motorleistung verbunden mit der dadurch zu<br />

erzielenden Kraftstoffeinsparung ist ein wesentliches Argument für e-boosting. Außerdem<br />

werden auch im Nutzfahrzeugbereich die Abgasvorschriften laufend strenger, was den<br />

Einsatz von e-boosting tendenziell begünstigt.<br />

Somit war die Kooperation mit Honeywell zunächst ein richtiger strategischer Schritt,<br />

wenngleich sich dies dann zu ungunsten von Turbodyne entwickelt hat. Die Vereinbarung mit<br />

IHI auf nichtexklusiver Basis ist sicherlich der richtige strategische Schritt. Die<br />

Hauptkonkurrenz für Turbodyne erwarten wir folglich auch von den führenden Herstellern<br />

von Turboladern und großen Automobilzulieferern:<br />

Zu den größten Wettbewerbern von Turbodyne zählen nach unseren Recherchen die<br />

Hersteller von Turboladern:<br />

Garrett ist der ehemalige Vertragspartner von Turbodyne<br />

für die Kommerzialisierung der e-boosting Technologie. Die<br />

Tochter von Honeywell ist einer der führenden Hersteller<br />

von Turboladern.<br />

März 2003 12 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

Mit der VNT Turbocharger Technologie (variable Geometrie) hat Garrett nach eigenen<br />

Angaben in Europa einen Marktanteil von etwa 33% bei kleineren Dieselmotoren. Gerade die<br />

Kombination eines einfachen Turboladers mit dem TurbopacTM ist wohl eine ernsthafte<br />

Konkurrenz für Garrett. Dies ist nach Ansicht von Turbodyne auch der Grund, warum Garrett<br />

trotz des Vertrages keine Anstrengungen unternommen hat, die Turbodynetechnologie zu<br />

kommerzialisieren.<br />

Visteon ist einer der größten Automobilzulieferer der Welt<br />

und 2000 aus dem Fordkonzern hervorgegangen. Das<br />

Unternehmen hat das Visteon Torque Enhancement<br />

System (VTES) entwickelt, das direkt mit Turbodyne<br />

konkurriert. Mittlerweile gibt es erste Testfahrzeuge, die mit<br />

diesem System ausgestattet sind.<br />

Ursprünglich wollte Visteon eine Unterlizenz von Honeywell erwerben, wobei sich Honeywell<br />

sehr unkoperativ zeigte. Zusammen mit Ford, Lotus Engineering und Turbodyne wurden<br />

Ende der 90er Jahre bereits umfangreiche Tests durchgeführt, die sehr positiv ausgefallen<br />

sind. Visteon hat das System aufgrund der vertraglichen Vereinbarungen von Turbodyne mit<br />

Honeywell dann eigenständig weiterentwickelt. Turbodyne geht davon aus, dass VTES<br />

Patente von Turbodyne verletzt.<br />

Boch ist einer der größten Automobilzulieferer und weltweit<br />

führend bei Einspritzsystemen insbesondere für Dieselmotoren.<br />

Uns liegen zwar keine genaueren Informationen<br />

zu den Entwicklungen von Bosch in diesem Umfeld vor, es<br />

ist jedoch davon auszugehen, dass Bosch ebenfalls an<br />

Konkurrenzsystemen zur Turbodynetechnologie arbeitet.<br />

BorgWarner ist ein internationaler Automobilzulieferer mit<br />

einer starken Marktstellung im Bereich Turbolader. Uns<br />

liegen zu den Entwicklungen von BorgWarner in diesem<br />

Umfeld zwar keine genaueren Informationen vor, es ist<br />

aber davon auszugehen, dass auch BorgWarner aktiv an<br />

derartigen Systemen arbeitet.<br />

Neben den angeführten Automobilzulieferern beschäftigen sich sicherlich weltweit noch<br />

andere Unternehmen mit diesem Thema. Auch die Automobilkonzerne selbst arbeiten nach<br />

unseren Informationen z. T. an derartigen Systemen. Es ist daher davon auszugehen, dass<br />

sich mittelfristig eine Reihe verschiedener Systeme am Markt etablieren werden.<br />

März 2003 13 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

3. SWOT-Analyse<br />

3.1. Chancen und Stärken<br />

Bereits eingesetzte Systeme<br />

Turbodyne hat vor der exklusiven Vereinbarung mit Honeywell bereits etwa 500 Turbopac TM<br />

Systeme an Detroit Diesel verkauft und war mit einer Reihe namhafter Fahrzeughersteller in<br />

weitergehenden Testphasen. Dies bestätigt, dass die Systeme von Turbodyne bereits vor<br />

der Vereinbarung mit Honeywell eine gewisse Praxistauglichkeit hatten. Seit dieser<br />

Vereinbarung hat Turbodyne zusätzliche Mittel in Forschung und Entwicklung investiert.<br />

Allein in 2002 dürfte der Forschungs- und Entwicklungsaufwand bei etwa US-$ 3,5 Mio.<br />

gelegen haben. Außerdem verfügt Turbodyne aufgrund der Kommerzialisierungsbestrebungen<br />

vor dem Vertrag mit Honeywell über gute Kontakte zu führenden Kfz-Herstellern.<br />

Technologisch interessante Produkte<br />

Die auf der e-boosting Technologie von Turbodyne basierenden Produkte haben gegenüber<br />

anderen Systemen z. T. erhebliche Vorteile und verbessern insbesondere die Wirkung von<br />

Turboladern. Unsere Recherchen haben ergeben, dass Fahrzeughersteller derartige<br />

Systeme derzeit testen, um die Schadstoffemissionen und den Energieverbrauch zu senken<br />

und das Gewicht/Leistungsverhältnis zu verbessern. Gerade die kompakte Bauweise und<br />

bestimmte, patentrechtlich geschützte Merkmale sprechen für die Produkte.<br />

Kooperationsvereinbarung mit IHI<br />

Aufgrund der limitieren eigenen Fertigungs- und Vertriebkapazitäten ist Turbodyne auf einen<br />

leistungsfähigen Partner angewiesen. Die Kooperationsvereinbarung mit IHI ist ein erster<br />

Schritt, um die internationalen Kunden auch mit Produkten in größeren Stückzahlen bedienen<br />

zu können. Zudem ist die Vereinbarung nicht exklusiv, so dass ein zweites<br />

„Honeywell-Desaster“ nicht zu erwarten ist.<br />

Starke IP Situation<br />

Turbodyne hat die e-boosting-Technologie umfassend patentiert. Insgesamt sind 18 Patente<br />

erteilt und 17 in der Prüfung. Mit weiteren Patenterteilungen ist zu rechnen. Wesentlich ist,<br />

dass Turbodyne zu den Pionieren der e-boosting Technologie zählt und über wichtige<br />

Patente in diesem Umfeld verfügt. Zudem investiert die Gesellschaft weiter in Forschung und<br />

Entwicklung. Aus unserer Sicht sind die Patente derzeit die wesentlichen Assets der<br />

Gesellschaft.<br />

Technologie zur Verbesserung des Beschleunigungsverhaltens<br />

Die e-boosting Technologie verbessert das Beschleunigungsverhalten von Kraftfahrzeugen,<br />

die über einen Turbolader verfügen. Da der Turbolader erst ab einer bestimmten<br />

Abgasgeschwindigkeit seine volle Wirkung entfaltet, ist gerade das Beschleunigungsverhalten<br />

von niedrigen Drehzahlen oder dem Kaltstart weg unbefriedigend. Dies wird<br />

typischerweise durch Motoren mit höherer Leistung kompensiert. Durch den Einsatz von e-<br />

boosting Technologien wird gerade das Beschleunigungsverhalten aus niedrigen Drehzahlen<br />

heraus wesentlich verbessert, so dass Motoren mit niedriger Leistung zu einem äquivalenten<br />

Fahrverhalten führen.<br />

Steigende Umweltschutzanforderungen<br />

Die Einführung des Katalysators, die Abschaffung von verbleitem Benzin und regelmäßige<br />

Abgasuntersuchungen kennzeichnen die Bemühungen nahezu aller westlichen<br />

Industrieländer, die Emissionen von Schadstoffen aus dem laufend zunehmenden Verkehr<br />

zu begrenzen. Auch weiterhin ist damit zu rechnen, dass sich die Vorschriften verschärfen<br />

und der Bedarf für Technologien, die Schadstoffemissionen und Energieverbrauch<br />

reduzieren weiter zunimmt. Die e-boosting Technologie sollte von diesen Entwicklungen<br />

profitieren, da sowohl der Schadstoffausstoß als auch der Energieverbrauch reduziert wird.<br />

März 2003 14 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

Neues Managementteam<br />

Die schlechte Performance von Turbodyne und der starke Einbruch des Aktienkurses Ende<br />

der 90er Jahre ist zu einem erheblichen Ausmaß auf das ehemalige Management<br />

zurückzuführen. Das neue Management um Daniel Black und David Willett hat das<br />

ehemalige Ingenieurteam, das die Technologie vormals entwickelt hat, wieder ins<br />

Unternehmen geholt, arbeitet am Aufbau von Kundenbeziehungen und hat mit der<br />

Vereinbarung mit IHI bereits einen substanziellen Erfolg erzielt.<br />

Rechtsstreit mit Honeywell<br />

Obwohl derzeit keine Anhaltspunkte vorliegen, welchen Ausgang der Rechtsstreit mit<br />

Honeywell nehmen wird, besteht dennoch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer<br />

Zahlung von Honeywell an Turbodyne kommt. Turbodyne macht einen Gesamtschaden von<br />

bis zu US-$ 3 Mrd. geltend. Selbst wenn Turbodyne nur 1% dieser Summe zufließen würde,<br />

entspricht dies dem dreifachen der derzeitigen Marktkapitalisierung. Dieser Rechtsstreit<br />

verleiht der Aktie eine zusätzliche Fantasie, wenngleich wir nicht mit einer Einigung innerhalb<br />

der nächsten 24 Monate rechnen.<br />

3.2. Schwächen und Risiken<br />

Knappe Finanzmittel und weiterer Finanzierungsbedarf<br />

Obwohl wir für das vierte Quartal 2002 mit einem Umsatz in Höhe von etwa US-$ 300.000<br />

aufgrund von Entwicklungskostenzuschüssen von IHI und einem anderen potenziellen<br />

Kunden rechnen, sind die Finanzmittel der Gesellschaft äußerst knapp. Die Quartalbilanz für<br />

das dritte Quartal weist eine Überschuldung der Gesellschaft und einen Barmittelbestand<br />

von gerade einmal US-$ 39.320 auf. Essentiell für das Überleben der Gesellschaft und die<br />

Umsetzung der weiteren Unternehmensstrategie ist daher der Zufluss neuer Finanzmittel.<br />

Ob dies in dem erforderlichen Umfang angesichts der äußerst schwierigen Kapitalmärkte<br />

gelingt, ist aus unserer Sicht zumindest fraglich. Damit ist die Existenz der Gesellschaft<br />

insgesamt gefährdet.<br />

Wachsende Konkurrenz<br />

Aufgrund der wesentlichen Vorteile von Technologien, die vor dem Einsetzen des<br />

Turboladers die Ansaugluft verdichten, der Verzögerungen durch die Kooperation mit<br />

Honeywell und dem steigenden Bedarf von Seiten der Kfz-Industrie haben auch<br />

Konkurrenten begonnen, entsprechende Systeme zu entwickeln. Beispielsweise gibt es erste<br />

Testfahrzeuge mit dem Torque Enhancement System von Visteon. Da die Konkurrenten<br />

meist über eine deutlich bessere Finanzausstattung, etablierte Vertriebskanäle und<br />

Produktionsstätten verfügen, ist es auf jeden Fall wahrscheinlich, dass die Konkurrenten<br />

selbst im Falle einer unterlegenen Technologie vorerst signifikante Marktanteile erzielen.<br />

Abhängigkeit vom Management<br />

Die Abhängigkeit des Unternehmenserfolges und damit des Shareholder Values wird bei<br />

Turbodyne umso deutlicher. Eine wesentliche Ursache für den Absturz der Aktie waren<br />

sicherlich Managementfehler des früheren Managements. Entscheidend für das Comeback<br />

der Aktie von Turbodyne ist sicherlich, dass das derzeitige Management dem Unternehmen<br />

dauerhaft zur Verfügung steht. Es hat gerade in den letzten eineinhalb Jahren gezeigt, dass<br />

es die Gesellschaft restrukturieren kann und eine hervorragende Arbeit geleistet.<br />

Abhängigkeit von Kooperationspartnern<br />

Trotz des Scheiterns der Kooperation mit Honeywell hat Turbodyne mit IHI eine neue<br />

Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Dies zeigt, dass für die erfolgreiche Umsetzung<br />

der Unternehmensstrategie Kooperationspartner essentiell ist. Turbodyne verfügt weder über<br />

die Mittel noch die Kapazitäten, um den Systemlieferanten von Kfz-Unternehmen gerecht zu<br />

werden. Die Gesellschaft ist somit auf Produktionsauslagerungen und Partnerschaften<br />

angewiesen.<br />

März 2003 15 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

Verhältnismäßige langwierige Tests der potenziellen Kunden<br />

Bevor sich die Kfz-Industrie für den Einsatz neuer Technologien entscheidet, müssen<br />

typischerweise relativ aufwendige und v. a. langwierige Testphasen durchlaufen werden.<br />

Dies führt auf Seite eines potenziellen Lieferanten – wie Turbodyne – zu einer<br />

verhältnismäßig langen Phase der Unsicherheit. Da Turbodyne keine anderen Produkte im<br />

Portfolio hat, kann dieser Zeitraum nicht durch andere Produktumsätze kompensiert werden.<br />

Verbesserungen der etablierten Turboladertechnik<br />

Während bei den Turboladern der ersten Generation die Todzeit bis zum Einsetzen des<br />

Turbos („Turboloch“) noch deutlich zu spüren war, ist insbesondere im Bereich der<br />

Automobilindustrie diese Technik mittlerweile soweit ausgereift, dass dies kaum mehr<br />

spürbar ist. Damit wird die Notwendigkeit auf die e-boosting Technologie zurückzugreifen<br />

gerade im Automotivebereich deutlich verringert. Dies kann auch die Absatzchancen der<br />

Turbodyneprodukte negativ beeinflussen.<br />

Geringe Marktkapitalisierung und niedriges Handelsvolumen<br />

Mit einer Marktkapitalisierung von unter US-$ 10 Mio. und einem durchschnittlichen<br />

Handelsvolumen von ca. 250.000 Stück am Tag zählt die Aktie von Turbodyne zu den <strong>Small</strong>-<br />

<strong>Cap</strong>s. Diese kommen beispielsweise für eine Reihe institutioneller Investoren überhaupt<br />

nicht in Betracht. Größere Orders haben zudem einen signifikanten Einfluss auf den<br />

Börsenkurs. Außerdem haben wichtige Pressemeldungen voraussichtlich einen<br />

bedeutenden Einfluss auf den Börsenkurs in beide Richtungen.<br />

März 2003 16 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

4. Finanzielle Daten<br />

Turbodyne hat in den Geschäftsjahren 1999 bis 2001 einen kummulierten Verlust von US-$<br />

60,3 Mio. ausgewiesen. Der Verlust wurde dabei von US-$ 36,0 Mio. in 1999 auf US-$ 17<br />

Mio. in 2000 und US-$ 7,4 Mio. in 2001 reduziert. Insgesamt beträgt der kummulierte Verlust<br />

seit der Gründung US-$ 119,1 Mio.<br />

in US-$ 2001 2000 1999<br />

Reifenhandel 0 0 13.750.000<br />

Motorkomponenten 0 0 34.753.000<br />

Turbodyneprodukte 9.470 539.833 1.715.161<br />

Umsatz 9.470 539.833 50.218.161<br />

Umsatzkosten 363.780 1.217.592 46.430.198<br />

Rohertrag -354.310 -677.759 3.787.963<br />

Marketing und Sales 2.226.966 4.458.545 12.379.186<br />

Forschung und Entwicklung 3.740.058 3.697.763 8.419.975<br />

Kosten für Rechtsstreitigkeiten 885.058 6.022.554 6.051.531<br />

Preisanpassung von Optionen 0 813.977 0<br />

Ausserordentliche Abschreibung 0 790.397 0<br />

Abschreibung und Amortisation 150.745 376.551 3.692.104<br />

Umzugskosten 0 3.945 96.328<br />

Betriebsaufwand 7.002.827 16.163.732 30.639.124<br />

Betriebsergebnis -7.357.137 -16.841.491 -26.851.161<br />

Zinsen -21778 -50528 -1538529<br />

Verkauf von Patenten 0 0 5996789<br />

Verkauf von Anlagevermögen 17695 -70226 -14298395<br />

EBT -7.361.220 -16.962.245 -36.691.296<br />

Steuern -4.000 -4.000 702.400<br />

Verlust -7.365.220 -16.966.245 -35.988.896<br />

Verlust je Aktie -0,11 -0,35 -0,88<br />

Ausstehende Aktien (Durchschnitt) 69.351.716 49.164.622 40.952.987<br />

Quelle: Geschäftsberichte der Gesellschaft<br />

In den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres wurde der Verlust weiter auf<br />

US-$ 4,51 Mio. reduziert und kein Umsatz erzielt. Ohne außerordentliche Erträge schätzen<br />

wir den Gesamtverlust für das Geschäftsjahr 2002 auf etwa US-$ 6 Mio. Da wir im vierten<br />

Quartal 2002 von außerordentlichen Erträgen ausgehen, schätzen wir den Verlust auf<br />

Jahresbasis auf etwa US-$ 1,3 Mio. Die Bilanz zum 30.09.02 weist Barmittel in Höhe US-$<br />

39.320 auf. Insgesamt ist die Gesellschaft zum 30.09.02 mit einem Eigenkapitaldefizit von<br />

US-$ 9,26 Mio. überschuldet. Dies resultiert zu einem erheblichen Anteil aus Rückstellungen<br />

März 2003 17 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

für Gerichtsverfahren in Höhe von US-$ 6,2 Mio. und Verbindlichkeiten in Höhe von US-$ 2,9<br />

Mio.<br />

in US-$ 30.09.2002 31.12.2001<br />

Aktiva<br />

Liquide Mittel 39.320 20.257<br />

Anzahlungen und andere Vermögensgegenstände 4.775 0<br />

Umlaufvermögen 44.095 20.257<br />

Sachanlagen und Ausrüstungsgegenstände 183.918 210.550<br />

Lizenzen 884.000 1.040.000<br />

Summe Aktiva 1.112.013 1.270.807<br />

Passiva<br />

Derzeitige Fälligkeit von langfristigen Verbindlichkeiten 73.071 73.071<br />

Verbindlichkeiten 2.899.405 2.751.769<br />

Rückstellungen 727.571 354.474<br />

Kredite von Aktionären 498.210<br />

Rückstellungen für Gerichtsverfahren 6.169.238 6.169.238<br />

Verbindlichkeiten gesamt 10.367.495 9.348.552<br />

Aktien (102.261.028 Common Shares à $ 0,001) 102.261 84.037<br />

Treasury Stock -1.907.612 -1.755.534<br />

Kapitalrücklage 111.614.806 108.147.994<br />

Fremdwährungsgewinne 35.119 35.119<br />

Verlustvortrag -119.100.056 -114.589.361<br />

Eigenkapital -9.255.482 -8.077.745<br />

Summe Passiva 1.112.013 1.270.807<br />

Quelle: Geschäftsberichte der Gesellschaft, 30.09.02 nicht geprüft<br />

Obwohl die Gesellschaft überschuldet war und ist, ist es bisher immer gelungen, die<br />

notwendigen Mittel zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes zu beschaffen. Wir gehen<br />

daher davon aus, dass dies der Gesellschaft auch in Zukunft gelingt, zumal die Burn Rate<br />

bereits deutlich zurückgefahren wurde.<br />

Für das Geschäftsjahr 2002, dessen Zahlen bisher noch nicht veröffentlicht sind, erwarten<br />

wir einen Umsatz in Höhe von ca. US-$ 300.000 und einen Verlust von ca. US-$ 1,3 Mio. Der<br />

Umsatz resultiert aus Entwicklungskostenzuschüssen und Zahlungen für Prototypen von IHI<br />

und einem anderen potenziellen Kunden. Eine ausreichende Finanzierung und den<br />

erfolgreichen Abschluss von Testphasen vorausgesetzt, schätzen wir den Umsatz in<br />

2003 auf etwa US-$ 3 bis 4 Mio. – bei einem Verlust in ähnlicher Größenordnung wie 2002.<br />

Den Break Even erwarten wir in diesem Fall in 2004, wobei wir den Umsatz auf eine<br />

Größenordnung von US-$ 30 Mio. schätzen. Dies entspricht unseren Schätzungen nach<br />

etwa 120.000 bis 200.000 verkauften Einheiten. Bei einem geschätzten Verkaufspreis von<br />

März 2003 18 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

US-$ 150 bis 250 je Einheit und einem Marktanteil von 10% am etwa 15 Mio. Motoren<br />

umfassenden Markt für Motoren mit Turbolader sehen wir mittelfristig ein Umsatzpotenzial<br />

von US-$ 225 bis 375 Mio. Es ist jedoch fraglich, ob Turbodyne diesen Umsatz tatsächlich<br />

als Eigenumsatz verbuchen kann, da ggf. nur über Lizenzen daran partizipiert wird.<br />

Diese Schätzungen setzen jedoch voraus, dass der Gesellschaft tatsächlich der Durchbruch<br />

gelingt und mehrere Hersteller zumindest teilweise die Turbodyne Technologie in großen<br />

Stückzahlen einsetzen. Im derzeitigen Entwicklungsstadium ist dies wahrscheinlich – aber<br />

nicht gesichert. Welche Technologien und Hersteller sich tatsächlich am Markt durchsetzen,<br />

kann im derzeitigen Entwicklungsstadium dieser Technologie noch nicht mit hinreichender<br />

Sicherheit prognostiziert werden.<br />

März 2003 19 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Turbodyne<br />

5. Aktionärsstruktur<br />

Die Gesellschaft hat derzeit 103,5 Mio. Aktien ausständig. Die größten Aktionäre sind mit<br />

54,2 Mio. die CEDE & Co. sowie mit 16,7 Mio. die CDS & Co. Weiterhin gibt es etwa 30<br />

Aktionäre, die mehr als 500.000 Aktien halten. Nach unseren Recherchen hält auch das<br />

Management der Gesellschaft größere Aktienbestände.<br />

6. Kursentwicklung<br />

Die Aktie von Turbodyne notiert derzeit bei<br />

ca. US-$ 0,10, was einer Marktkapitalisierung<br />

von ca. US-$ 10 Mio. entspricht.<br />

Dies ist in der Nähe des Allzeittiefs<br />

von US-$ 0,08. Mitte 1998 notierte die Aktie<br />

bei über US-$ 15, wenngleich damals<br />

deutlich weniger Aktien ausgegeben waren.<br />

Das durchschnittliche Handelsvolumen am<br />

NASDAQ OTC liegt bei etwa 250.000 Stück<br />

pro Tag. In Deutschland liegt das Volumen<br />

bei ca. 20.000 Stück pro Tag.<br />

US-$<br />

0,20<br />

0,18<br />

0,16<br />

0,14<br />

0,12<br />

0,10<br />

0,08<br />

0,06<br />

0,04<br />

0,02<br />

0,00<br />

Sept<br />

Mrz<br />

März 2003 20 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Radius Exploration<br />

7. Bewertung und Einschätzung<br />

Turbodyne hat bewegte Jahre hinter sich und der Aktienkurs notiert derzeit in der Nähe des<br />

Allzeittiefs von US-$ 0,08. Dies ist aus unserer Sicht das Resultat der erheblichen Probleme<br />

mit dem früheren Management, extrem aggressiven Investor und Public Relations<br />

Programmen Ende der 90er Jahre, einer Fehlallokation des eingeworbenen Kapitals<br />

(insgesamt etwa US-$ 110 Mio.!), dem sehr unglücklichen Verlauf der Zusammenarbeit mit<br />

Honeywell, sowie sicherlich auch der allgemeinen Marktschwäche – insbesondere für<br />

Unternehmen, die keine schwarzen Zahlen erwirtschaften. Das neue Management hat<br />

bereits Zeichen gesetzt und die Burn Rate deutlich verringert. Außerdem hat das Team um<br />

Daniel Black und David Willett die ehemaligen Ingenieure, die die e-boosting Technologie<br />

entwickelt haben, wieder ins Unternehmen geholt und somit die Grundlage für ein Comeback<br />

von Turbodyne gelegt. Obwohl die Rechte an Turbopac TM und Dynacharger TM 1999 exklusiv<br />

an Honeywell lizenziert wurden, hat Turbodyne diese Rechte zumindest auf nichtexklusiver<br />

Basis wieder ins Unternehmen zurückgeholt. Weiterhin läuft ein Gerichtsverfahren gegen<br />

Honeywell. Turbodyne klagt auf einen Gesamtschaden von bis zu US-$ 3 Mrd., wobei es<br />

derzeit keine Anhaltpunkte dafür gibt, wie dieser Rechtsstreit ausgehen wird.<br />

Nachdem Turbodyne die Rechte zumindest auf nichtexklusiver Basis von Honeywell wieder<br />

zurückerhalten hat, liegen die Anstrengungen des Managements nun auf der eigenständigen<br />

Kommerzialisierung der e-boosting Technologie. Diese Aktivitäten haben mit dem<br />

nichtexklusiven Lizenzvertrag mit IHI, einem bedeutenden Automobilzulieferer, im Herbst<br />

2002 bereits einen ersten substanziellen Erfolg gebracht. Turbodyne erhält daraus<br />

Entwicklungskostenzuschüsse und Royalties. Weiterhin haben unsere Recherchen ergeben,<br />

dass führende Kfz-Hersteller derzeit die e-boosting Technologie in verschiedenen Stadien<br />

testen. Technologisch gesehen weist die e-boosting Technologie eine Reihe von Vorteilen<br />

auf. So kann durch deren Einsatz das Beschleunigungsverhalten von Fahrzeugen wesentlich<br />

verbessert und die Schadstoffemission sowie die insgesamt notwendige Motorleistung<br />

verringert werden, was sich wiederum in einem reduzierten Verbrauch äußerst. Da<br />

Turbodyne über wesentliche Patente für diese Technologie verfügt, sollte es für die<br />

mittlerweile auch auf den Plan gekommene Konkurrenz relativ schwierig sein gleichwertige<br />

oder ggf. bessere Systeme anzubieten – wenngleich dies zumindest mittelfristig nicht<br />

auszuschließen ist. Mit TurboAir TM arbeitet Turbodyne bereits an der dritten<br />

Produktgeneration. Diese zeichnet sich gegenüber den Vorgängermodellen Turbopac TM und<br />

Dynacharger TM durch ihre äußerst kompakte Bauart aus, die sie gerade für den Einsatz in<br />

Personenwagen prädestiniert.<br />

Der größte Schwachpunkt der Gesellschaft und damit auch das größte Risiko für den<br />

Aktionär ist die sehr schwache Ausstattung mit Finanzmitteln. Bilanziell ist die Gesellschaft<br />

sogar überschuldet. Bis dato ist es aber immer gelungen, die erforderlichen Mittel zu<br />

beschaffen, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Wenngleich dies im derzeitigen<br />

Marktumfeld äußerst schwierig ist, gehen wir davon aus, dass dies der Gesellschaft auch<br />

weiterhin gelingt. Das zweite wesentliche Risiko besteht darin, dass sich die Produkte von<br />

Turbodyne – mit Ausnahme der bei Detroit Diesel eingesetzten Systeme – erst im<br />

Teststadium befinden. Dass es tatsächlich zu einer substanziellen Marktdurchdringung<br />

kommt, ist somit auf Basis der derzeit verfügbaren Informationen nicht sichergestellt.<br />

Aus unserer Sicht spiegelt die derzeitige Marktkapitalisierung nur die Vergangenheit<br />

und nicht die Zukunft wieder! Bereits ein substanzieller Abnahmevertrag mit einem<br />

größeren Kunden sollte eine neue Sicht auf Turbodyne zur Folge und entsprechende<br />

Auswirkungen auf den Aktienkurs haben. Die größten Risiken gehen aus unserer Sicht<br />

derzeit von der angespannten Finanzsituation aus – wenngleich die Auseinandersetzung mit<br />

Honeywell auch eine zusätzliche Upsidefantasie beinhaltet. Auf dem derzeitigen Niveau ist<br />

Turbodyne aus unserer Sicht ein spekulatives Investment für risikobereite Investoren mit<br />

einem erheblichen Kurssteigerungspotenzial, sobald das neue Team und die neue Strategie<br />

die ersten Erfolge hervorbringt.<br />

März 2003 21 Dr. Georg Hochwimmer


Research Report<br />

Radius Exploration<br />

8. Haftungsausschluss<br />

Diese Studie stellt kein Verkaufs- oder Kaufangebot für Wertpapiere dar und ist nicht Teil<br />

eines solchen. Sie ist keine Aufforderung für ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von<br />

Wertpapieren und ist nicht in diesem Sinne auszulegen, noch darf sie oder ein Teil davon als<br />

Grundlage für einen verbindlichen Vertrag, welcher Art auch immer, dienen oder in einem<br />

solchen Zusammenhang als verlässlich herangezogen werden.<br />

Diese Studie beruht auf Quellen und Informationen, die wir für vertrauenswürdig erachten.<br />

Die in dieser Studie verwendeten Unterlagen, Quellen und Informationen wurden von der<br />

General Research GmbH jedoch nicht näher geprüft. Die General Research GmbH behält<br />

sich vor, die Studie jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern. Weder die General<br />

Research GmbH noch der Autor übernehmen eine Haftung oder Gewährleistung für die<br />

Richtigkeit, Angemessenheit, Genauigkeit oder Vollständigkeit der in der Studie dargelegten<br />

Informationen. Weder die General Research GmbH, der Autor, noch die Turbodyne<br />

übernehmen eine Haftung für die Schäden, die aufgrund der Nutzung dieser Publikation oder<br />

seines Inhaltes oder auf irgendeine andere Art und Weise in diesem Zusammenhang<br />

entstehen.<br />

Diese Studie darf, sofern sie im UK vertrieben wird, nur solchen Personen zugänglich<br />

gemacht werden, die im Sinne des Financial Services Act 1986 als ermächtigt oder befreit<br />

gelten, oder Personen gemäß Definition in § 9 (3) des Financial Services Act (Investment<br />

Advertisement) (Exemptions) Erlass 1988 (in geänderter Fassung), und darf anderen<br />

Personen oder Personengruppen weder direkt noch indirekt übermittelt werden. Weiterhin<br />

darf diese Publikation oder Exemplare weder direkt noch indirekt in die USA oder an US-<br />

Amerikaner übermittelt werden. Diese Publikation oder Exemplare davon dürfen nicht nach<br />

Kanada ausgeführt, noch in Kanada oder an kanadische Personen verteilt werden, es sei<br />

denn, einschlägige Regularien seien anwendbar und würden dies erlauben. Diese<br />

Publikation oder Exemplare davon dürfen weder nach Japan ausgeführt werden noch in<br />

Japan oder an japanische Staatsbürger, die außerhalb Japans leben, verteilt werden.<br />

Personen, die diese Publikation erhalten, sollten sich über alle Einschränkungen informieren<br />

und diese beachten. Werden diese Restriktionen nicht beachtet, kann dies als Verstoß<br />

gegen US-amerikanische oder kanadische Wertpapiergesetze oder die Wertpapiergesetze<br />

anderer Länder oder Gerichtsbarkeiten gewertet werden.<br />

Durch die Annahme dieser Studie unterwerfen Sie sich den vorgenannten Beschränkungen.<br />

Vervielfältigungen, hier insbesondere der Nachdruck, die Anfertigung von Kopien oder die<br />

Verwendung in elektronischen Medien – auch auszugsweise – ist nur nach vorheriger<br />

Absprache mit dem Herausgeber gestattet.<br />

Die Anlage in Aktien ist generell mit Risiken behaftet, die bis hin zum Totalverlust des<br />

eingesetzten Kapitals gehen. Anleger sollten sich vor dem Kauf von Aktien gründlich von<br />

verschiedenen Seiten über das entsprechende Unternehmen informieren und grundsätzlich<br />

nur einen eingeschränkten Teil ihres liquiden Barvermögens für den Kauf von Aktien eines<br />

Unternehmens verwenden. Vor dem Kauf oder Verkauf von Aktien ist grundsätzlich die<br />

Beratung durch einen Bankberater zu empfehlen.<br />

Die Studie wurde von einem Aktionär von Turbodyne in Auftrag gegeben. Weder der Autor<br />

der Studie noch die General Research GmbH besitzt derzeit Aktien der Turbodyne.<br />

März 2003 22 Dr. Georg Hochwimmer

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