K U B A T U R E N
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K U B A T U R E N<br />
Gedichte. Philipp Weber<br />
Quartheft 10<br />
Bibliothek Belletristik
II<br />
Das Zerbrechen der Schau<br />
von Perigonien, von in den See<br />
hinab reichenden Trauerästen.<br />
Wenig Nacht, die sich legt.<br />
Asterisches Blinken. Du wünschst.<br />
Und wie du dann den Atem hältst,<br />
dahinter<br />
dass die Sekunde nicht verstreiche.<br />
Es stehen dahinter: die Geburt<br />
der Träne, die weise Scham, das<br />
immer wiederkehrende Zerbrechen.<br />
/ / 6
III<br />
Dein Hals liegt in Federn<br />
von Goldrausch geschmückt.<br />
Hinter wrasigem Glas blick ich dich.<br />
Deine Nägel verziert<br />
Ornamentik: die schlechte Un<br />
—endlichkeit.<br />
Ich bleibe in der Distanz.<br />
Wunschangst<br />
: weil ich die Liebe auf<br />
—gebe, weil mich die<br />
Liebe aufgibt, weil ich<br />
die Liebe aufgebe.<br />
dahinter<br />
— — — — — — — — — —<br />
Du schmückst den Zenit jeder<br />
Syllabierung, aller bitteren<br />
Fristen Glücks.<br />
/ / 7
IV<br />
In deinen<br />
kobaltfarbenen Augen wuchert die<br />
Lassheit und<br />
Lassheit<br />
Fernlicht der Sonne<br />
Konturen<br />
in der Helle, die das Fernlicht der Sonne<br />
dir entgegenhält, verlieren sich deine Konturen.<br />
Deine Lippen verbleiben ein<br />
dahinter<br />
Federzug, deine höfische Nase<br />
ein Punkt und ein andrer. Wehten<br />
nicht deine Kastanienhaare,<br />
meinte ich, du bliebest Bild.<br />
— — — — — — — — — —<br />
An ihm wärest du endlich den<br />
fremden Dingen zusamt<br />
: der Wunsch der Verlassenen.<br />
/ / 8
Irmas Traum<br />
Die Nistung eines Verborgenen.<br />
In tiefsten Wäldern<br />
liegt – beschlossen – unter<br />
taubekränztem Laub : Irmas Traum.<br />
Treibhausstille voller Zeichen : Nachtblüten.<br />
Im nächsten Moment ein<br />
Verborgenen<br />
Lassheit<br />
Fernlicht der Sonne<br />
Konturen<br />
Entzünden der Wälder — — Data der Vergessenheit.<br />
Ein aschenes Erwachen. Schichtentraum<br />
Ein<br />
Schichtentraum und im Untersten dahinter<br />
gelagert<br />
: der blitzende Avers ihres Wissens.<br />
Im Stillstand der<br />
Wälder, im Verfolg<br />
ihrer Geschichte. Und<br />
man weiß nicht, wie<br />
man leben soll.<br />
/ / 9
Udeis<br />
I<br />
Distanz ist zugleich Leiden.<br />
An ihren Ranken<br />
wag ich weiter<br />
mich empor. –<br />
Leviathane<br />
wissen von dem Glück,<br />
bloß an den Rändern<br />
einer<br />
Schichtentraum<br />
sagst du,<br />
dahinter<br />
Verborgenen<br />
Lassheit<br />
Fernlicht der Sonne<br />
Konturen<br />
Welt zu leben.<br />
/Udeis/,<br />
eingesperrt wie Tiere,<br />
Auswege suchend.<br />
/Udeis/,<br />
sagst du.<br />
Duzfreund bleibst<br />
du, bist du.<br />
Kein Entrinnen<br />
war ein Zeichen.<br />
Häretisch weist du<br />
mir die Wege,<br />
Glück entgegen.<br />
Schaust mich:<br />
Distanz ist zugleich Leiden.
II<br />
Verborgenen<br />
Wunderfähre: bringe mich an seine Plätze.<br />
Durch Zyklonentriebe, durch<br />
den großen Durst. Wo ent<br />
—springt der erste Wunsch? Wo<br />
ist das Ganze nicht, das<br />
nicht im Außen ist. Nicht<br />
Lassheit<br />
Fernlicht der Sonne<br />
Konturen<br />
Schichtentraum<br />
dahinter<br />
Enden, bloße Wenden, bloß<br />
—es Räubern des<br />
Eigenen.Verlier es<br />
endlich und träum den<br />
Verlust, du<br />
bleibst fest gebunden<br />
am Mast deiner Wunderfähre.<br />
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