Stadt mit Zugkraft – JHV 2008 in Magdeburg - BVGD
Stadt mit Zugkraft – JHV 2008 in Magdeburg - BVGD
Stadt mit Zugkraft – JHV 2008 in Magdeburg - BVGD
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Mitteilungsblatt des <strong>BVGD</strong> <strong>–</strong> Bundesverband der Gästeführer <strong>in</strong> Deutschland e.V. <strong>–</strong> www.bvgd.org<br />
Interview: Der<br />
<strong>BVGD</strong>-Vorstand<br />
Ausgabe 2/2007 Dezember<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>mit</strong> <strong>Zugkraft</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>JHV</strong> <strong>2008</strong> <strong>in</strong> <strong>Magdeburg</strong><br />
Im Kommen:<br />
Regionaltreffen<br />
Blickpunkt:<br />
Führungen für<br />
Beh<strong>in</strong>derte
Neues aus dem <strong>BVGD</strong><br />
Editorial<br />
Liebe Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen,<br />
fast e<strong>in</strong> Jahr nach den Vorstandswahlen<br />
auf der <strong>JHV</strong> <strong>in</strong> Wiesbaden hat der neue<br />
Vorstand zahlreiche Projekte <strong>in</strong> Angriff<br />
genommen. Um die immer vielschichtigeren<br />
Aufgaben unseres Verbandes besser<br />
zu verdeutlichen, eröffnet der CICERONE<br />
<strong>mit</strong> dieser Ausgabe die neue<br />
Rubrik „Quo vadis <strong>BVGD</strong>? <strong>–</strong><br />
Das Interview“. An der ersten<br />
Gesprächsrunde beteiligten<br />
sich die neue Vorsitzende Dr.<br />
Ute Jäger und der stellvertretende<br />
Vorsitzende Dr. Wolther<br />
von Kieseritzky, und sie<br />
stellen die Bildungsoffensive<br />
des <strong>BVGD</strong> <strong>in</strong>s Zentrum ihrer<br />
Ausführungen. Da sich die<br />
Zahl der Mitgliedervere<strong>in</strong>e<br />
beständig erhöht, bietet der<br />
CICERONE künftig allen neuen<br />
Vere<strong>in</strong>en die Möglichkeit sich<br />
vorzustellen und ihre Schwerpunkte<br />
zu präsentieren. Schon<br />
<strong>in</strong> dieser Ausgabe nutzen fünf<br />
Vere<strong>in</strong>e diese Plattform. Und<br />
2 Cicerone 2/2007<br />
CICERONE<br />
Redaktionsteam:<br />
Georg Reichlmayr<br />
und Silke<br />
Kretzschmar<br />
der CICERONE plant e<strong>in</strong>e weitere Neuerung:<br />
Ab 1/<strong>2008</strong> können Sie nicht nur Ihre<br />
Artikel an den CICERONE richten, sondern<br />
auch <strong>in</strong> Leserbriefen auf aktuelle Beiträge<br />
reagieren. Nutzen Sie doch diese neuen<br />
Möglichkeiten zur Intensivierung des<br />
Me<strong>in</strong>ungsaustauschs! Weiterh<strong>in</strong> steht<br />
der CICERONE auf Anfrage auch als pdf-<br />
Datei zur Verfügung, und e<strong>in</strong>e Auswahl<br />
der Beiträge wird auf der Homepage des<br />
<strong>BVGD</strong> veröffentlicht (www.bvgd.org). E<strong>in</strong>e<br />
komplette Umstellung des CICERONE auf<br />
e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e onl<strong>in</strong>e-Ausgabe, wie von e<strong>in</strong>i-<br />
Impressum<br />
gen Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen vorgeschlagen,<br />
wird derzeit nicht erwogen.<br />
Dies hat se<strong>in</strong>en Grund <strong>in</strong> der Erfahrung,<br />
dass viele Gästeführer<strong>in</strong>nen und Gästeführer<br />
den CICERONE gerne im Zug oder<br />
auf der Terrasse lesen, e<strong>in</strong>e onl<strong>in</strong>e-Version<br />
jedoch kaum wahrnehmen würden.<br />
Der CICERONE würde <strong>in</strong> der kaum mehr zu<br />
bewältigenden Flut an Emails und onl<strong>in</strong>e-<br />
Informationen untergehen.<br />
Auch haben viele Mitglieder<br />
ke<strong>in</strong>en Internetanschluss,<br />
sollen die Mitgliederzeitschrift<br />
aber selbstverständlich<br />
erhalten. Zudem werden<br />
Werbeanzeigen nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Druckversion wahrgenommen,<br />
und auch Tourismusbehörden,<br />
Agenturen, Veranstalter<br />
und Öffentlichkeit würden<br />
e<strong>in</strong>er onl<strong>in</strong>e-Version ke<strong>in</strong>erlei<br />
Beachtung schenken. Übrigens:<br />
Falls Sie <strong>in</strong> Ihren örtli-<br />
chen Vere<strong>in</strong>en Interessenten<br />
für Anzeigen fi nden, erhalten<br />
Sie von mir gerne das Angebots-<br />
und Bestellformular.<br />
Ich wünsche Ihnen nun e<strong>in</strong>e<br />
anregende Lektüre der üblichen Druckausgabe<br />
<strong>mit</strong> vielen Informationen aus<br />
dem <strong>BVGD</strong> und von den Mitgliedern. Allen<br />
Autoren vielen Dank für ihr Engagement,<br />
und wie immer freue ich mich schon jetzt<br />
auf die Beiträge für die Ausgabe 1/<strong>2008</strong><br />
(Redaktionsschluss 01.05.<strong>2008</strong>) unter folgender<br />
Anschrift:<br />
<strong>BVGD</strong> <strong>–</strong> Ressort Cicerone<br />
c/o Georg Reichlmayr<br />
Kurfürst-Karl-Theodor-Str. 5<br />
85221 Dachau<br />
reichlmayr@bvgd.org<br />
Redaktion und Anzeigenannahme: Georg Reichlmayr, Kurfürst-Karl-Theodor-Str. 5, 85221 Dachau,<br />
Tel. 0 81 31-8 68 00, Fax: 08131-45 43 04, mailto: reichlmayr@bvgd.org.<br />
Endkorrektur: Hansi Reichlmayr, Dachau<br />
Layout: Silke Kretzschmar, Im Krummen Ra<strong>in</strong> 44, 67661 Kaiserslautern, Tel. 0 63 01 / 79 32 70,<br />
Fax 0 63 01 / 79 32 75<br />
Wir danken unseren Fotografen: Andreas Brücklmair, Christiane Deris, Marianne Dietrich,<br />
Reg<strong>in</strong>a Ebert, Ursula Franz, Freilichtmuseum Vogtsbauernhof, Dr. Ute Jäger, Anni Härtl, Ursula<br />
Hartmann, Kar<strong>in</strong> Hetzenecker, Claudia Holtschneider, Kunstsammlungen und Museen Augsburg,<br />
Silke Kretzschmar, Helmut Lehr, Georg L<strong>in</strong>k, Petra Menk-Koerner, Annette Miksch, MMKT<br />
GmbH Centrum <strong>Magdeburg</strong>, Sigrid Pokorny, Mario Puhane, Renate Ragwitz, Georg Reichlmayr,<br />
Alfred Schneider, Prof. Dr. Rüdiger Selke, Petra Slomka, Sonja Wagenbrenner, Zündholzmuseum<br />
Grafenwiesen.<br />
<strong>BVGD</strong>-Geschäftsstelle: Gustav-Adolf-Str. 33, 90439 Nürnberg, Tel.: 0911-6564675, mailto:<br />
<strong>in</strong>fo@bvgd.org.<br />
Bankverb<strong>in</strong>dung: Kreissparkasse Gelnhausen, BLZ 507 500 94, Kto.-Nr. 61805<br />
Aufl age: 4.500<br />
Titelseite: <strong>Magdeburg</strong> <strong>–</strong> Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Foto: Ulrich Arendt für<br />
MMKT GmbH Centrum <strong>Magdeburg</strong><br />
Quo vadis<br />
„Der <strong>BVGD</strong> ist raus aus<br />
Die neue <strong>BVGD</strong>-Vorsitzende Dr. Ute Jäger<br />
und der stellvertretende Vorsitzende Dr.<br />
Wolther von Kieseritzky über die neue<br />
Bildungsoffensive und die Perspektiven<br />
des <strong>BVGD</strong>.<br />
E<strong>in</strong> halbes Jahr nachdem die <strong>BVGD</strong>-Mitglieder<br />
auf der Jahreshauptversammlung <strong>in</strong><br />
Wiesbaden e<strong>in</strong>en neuen Vorstand gewählt<br />
haben, s<strong>in</strong>d die Aufgaben und Ressorts<br />
verteilt, und das neue Team ist e<strong>in</strong>gearbeitet.<br />
Gelegenheit, e<strong>in</strong>e erste Bilanz zu ziehen<br />
und aktuelle Pläne und Perspektiven<br />
aufzuzeigen. Im Mittelpunkt steht dabei<br />
die Bildungsoffensive der Gästeführer auf<br />
europäischer Ebene und deren Chancen<br />
und Konsequenzen für den <strong>BVGD</strong>. Das<br />
Gespräch führte Georg Reichlmayr (CICE-<br />
RONE) Anfang August 2007 <strong>in</strong> Hildesheim<br />
am Rande e<strong>in</strong>er regelmäßigen Vorstandssitzung.<br />
Es eröffnet die neue Rubrik der<br />
Interviews im CICERONE.<br />
CICERONE: Dr. Jäger, Glückwunsch zu Ihrer<br />
Wahl zur neuen <strong>BVGD</strong>-Vorsitzenden! Gab es<br />
e<strong>in</strong>e Schonzeit?<br />
Dr. Jäger: Kann ich nicht behaupten, ne<strong>in</strong>.<br />
CICERONE: Alle<strong>in</strong> im Sommer 2007 hat der<br />
<strong>BVGD</strong> 12 neue Mitgliedsvere<strong>in</strong>e aufgenommen,<br />
knapp 4.000 Gästeführer s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
Deutschland da<strong>mit</strong> <strong>in</strong> unserem Verband<br />
organisiert. Hatten Sie schon schlafl ose<br />
Nächte angesichts Ihrer neuen Verantwortung?<br />
Dr. Jäger: Der <strong>BVGD</strong> beschäftigt mich<br />
immer. Das ist alle<strong>in</strong>e dadurch gegeben,<br />
dass ich als hauptberufl iche Gästeführer<strong>in</strong><br />
arbeite und me<strong>in</strong> Amt Hand <strong>in</strong> Hand <strong>mit</strong><br />
me<strong>in</strong>er berufl ichen Tätigkeit geht, und ich<br />
mich nach Kräften dafür e<strong>in</strong>setze, dass es<br />
vorwärts geht.<br />
CICERONE: Die Mitgliederversammlung hat<br />
sich <strong>mit</strong> breiter Mehrheit für die E<strong>in</strong>richtung<br />
e<strong>in</strong>er neuen Geschäftsstelle entschieden,<br />
die <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> Nürnberg aktiv ist. Welche<br />
Freiräume verschafft diese Erleichterung<br />
den Vorstands<strong>mit</strong>gliedern und s<strong>in</strong>d die<br />
da<strong>mit</strong> verbundenen Kosten gerechtfertigt?<br />
Dr. Jäger: Die Kosten, die der <strong>BVGD</strong> für die<br />
Geschäftsstelle zu kalkulieren hat, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
jeder H<strong>in</strong>sicht dem angemessen, was sie<br />
uns an Erleichterungen br<strong>in</strong>gt. Unsere<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>, Carol<strong>in</strong> Schuster, steht aber<br />
besonders unseren Mitgliedern und anderen<br />
Interessierten für Anfragen zur Verfügung.<br />
Die neuen Geschäftszeiten s<strong>in</strong>d <strong>mit</strong>h<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong> verb<strong>in</strong>dliches Signal nach außen, dass<br />
der <strong>BVGD</strong> erreichbar ist, dass er im S<strong>in</strong>ne
<strong>BVGD</strong>? <strong>–</strong> Das Interview<br />
den K<strong>in</strong>derschuhen“ <strong>–</strong><br />
se<strong>in</strong>er Mitglieder und im allgeme<strong>in</strong>en Interesse<br />
tätig werden möchte.<br />
CICERONE: Dr. von Kieseritzky, auch im<br />
neuen Vorstand fungieren Sie wieder als<br />
stellvertretender Vorsitzender. Stellt die<br />
Wahl e<strong>in</strong>es neuen Vorstands <strong>in</strong> Wiesbaden<br />
dennoch e<strong>in</strong>e Zäsur dar?<br />
Dr. von Kieseritzky: Die meisten Vorstands<strong>mit</strong>glieder<br />
s<strong>in</strong>d ja seit mehreren Jahren <strong>in</strong><br />
verantwortlicher Tätigkeit. Insofern betont<br />
auch der neue Vorstand die kont<strong>in</strong>uierliche<br />
Weiterentwicklung der bisherigen Ziele des<br />
<strong>BVGD</strong>. Dennoch bedeutet jeder neue Vorstand<br />
durch se<strong>in</strong>e veränderte Schwerpunktsetzung<br />
und die neue Ressortverteilung<br />
auch e<strong>in</strong>e Zäsur.<br />
CICERONE: Bei den Ressorts hat sich ja e<strong>in</strong>iges<br />
geändert. Sie s<strong>in</strong>d jetzt federführend im<br />
Ressort Bildungsplanung und für das CEN-<br />
Projekt tätig, das nun <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e entscheidende<br />
Phase geht. Lässt sich der Grund für<br />
diese europäische Bildungs- und Qualifi zierungsoffensive<br />
knapp beschreiben?<br />
Dr. von Kieseritzky: E<strong>in</strong> so kompliziertes<br />
Projekt ganz knapp zu beschreiben ist<br />
tatsächlich schwer. Grundsätzlich gilt die<br />
Notwendigkeit kont<strong>in</strong>uierlicher Fort- und<br />
Weiterbildung, die <strong>in</strong> anderen Berufen<br />
selbstverständlich ist, natürlich auch für<br />
den Beruf des Gästeführers. Die Festsetzung<br />
europaweit gültiger Standards trägt<br />
dieser Entwicklung Rechnung. Dies ist der<br />
e<strong>in</strong>e Grund für die gewaltige Anstrengung,<br />
die der <strong>BVGD</strong> seit mehreren Jahren <strong>in</strong> diesem<br />
Bereich unternimmt. Es gibt aber noch<br />
zwei weitere Gründe: Zum e<strong>in</strong>en geht es um<br />
die Angleichung<br />
der europäischenUnterschiede<br />
<strong>in</strong><br />
den e<strong>in</strong>zelnenAusbildungssystemen.<br />
Zum<br />
CICERONE im Interview <strong>mit</strong> Dr. Ute Jäger und Dr.<br />
Wolther von Kieseritzky<br />
anderen ist für die Beteiligung des <strong>BVGD</strong><br />
entscheidend, dass wir <strong>mit</strong> den künftigen<br />
europäischen Ausbildungsnormen e<strong>in</strong>er<br />
berufl ichen Anerkennung unserer Tätigkeit<br />
wesentlich näherkommen.<br />
CICERONE: Ist die Frage der Aus- und Fortbildung<br />
der eigentliche Kern der <strong>BVGD</strong>-<br />
Arbeit?<br />
Dr. von Kieseritzky: Ich halte dies für e<strong>in</strong>e<br />
zentrale Aufgabe des <strong>BVGD</strong>. Denn e<strong>in</strong>e der<br />
entscheidenden Folgen des jetzt fast vollendeten<br />
CEN-Projektes wird e<strong>in</strong> anerkannter<br />
Standard <strong>in</strong> den Anforderungen an e<strong>in</strong>en<br />
qualifi zierten Gästeführer se<strong>in</strong>, dem dann<br />
auch das Ausbildungssystem entsprechen<br />
muss. Für die Berufstätigkeit und die soziale<br />
Absicherung der Gästeführer sche<strong>in</strong>t<br />
mir von überragender Bedeutung, dass wir<br />
nun e<strong>in</strong>e noch größere Chance erhalten, e<strong>in</strong><br />
über den <strong>BVGD</strong> h<strong>in</strong>aus bekanntes Zeichen<br />
unserer qualifi zierten Ausbildung zu setzen.<br />
Gleichwohl bleibt dies e<strong>in</strong> mühevoller Weg,<br />
auf dem man nur <strong>mit</strong> vielen kle<strong>in</strong>en Schritten<br />
vorwärts kommt.<br />
CICERONE: Dr. Jäger, Sie haben den komplizierten<br />
Prozess der Me<strong>in</strong>ungsbildung<br />
auf europäischer Ebene und die Abstimmung<br />
<strong>mit</strong> nationalen Interessen auf den<br />
Jahreshauptversammlungen erläutert.<br />
Was unterscheidet denn grundsätzlich die<br />
Gästeführerausbildungen <strong>in</strong>nerhalb der<br />
europäischen Staaten?<br />
Dr. Jäger: Was uns wohl am meisten<br />
<strong>in</strong>nerhalb Europas unterscheidet ist die<br />
Tatsache, dass es Länder gibt, die e<strong>in</strong>e<br />
staatliche Regelung und<br />
Zulassungsbed<strong>in</strong>gungen<br />
zur<br />
Ausbildung von<br />
Gästeführern<br />
kennen. Auf<br />
der anderen<br />
Seite gibt es<br />
Staaten, die<br />
Neues aus dem <strong>BVGD</strong><br />
dies nicht kennen, was allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />
heißt, dass es dort ke<strong>in</strong>erlei Ausbildung<br />
oder Fortbildung gäbe. Nur haben wir die<br />
Schwierigkeit, dass es auf diesem breiten<br />
europäischen touristischen Markt Kollegen<br />
und Kolleg<strong>in</strong>nen gibt, die uns ihre Lizenz vor<br />
die Nase halten und sagen: „Wir s<strong>in</strong>d die<br />
zertifi zierten Gästeführer, und ihr habt doch<br />
nicht e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Ausbildung vorzuweisen“.<br />
Dem entgegen zu wirken ist e<strong>in</strong> wesentlicher<br />
Antrieb für den <strong>BVGD</strong>, sich <strong>in</strong> diesem<br />
Bereich sehr stark zu engagieren.<br />
CICERONE: Inzwischen sche<strong>in</strong>en ja greifbare<br />
Ergebnisse des CEN-Projekts nahe.<br />
Gibt es Tipps für die Vere<strong>in</strong>e und die dar<strong>in</strong><br />
organisierten Gästeführer?<br />
Dr. Jäger: Bildet Euch fort!<br />
CICERONE: Dr. von Kieseritzky, Sie haben<br />
sich geme<strong>in</strong>sam <strong>mit</strong> Stefan Thehos lange<br />
Zeit durch e<strong>in</strong>e Mitgliederumfrage <strong>mit</strong> der<br />
Struktur der im <strong>BVGD</strong> organisierten Gästeführer<br />
beschäftigt. Hat sich das Profi l der<br />
Gästeführer <strong>in</strong> den vergangenen Jahren<br />
durch die Tätigkeit des <strong>BVGD</strong> verändert?<br />
Dr. von Kieseritzky: Aus dieser repräsentativ<br />
geführten Umfrage s<strong>in</strong>d, glaube ich, zwei<br />
Befunde sehr auffällig: Zum e<strong>in</strong>en, dass<br />
sich seit Bestehen der Gästeführerausbildung<br />
<strong>–</strong> also seitdem der <strong>BVGD</strong> vor knapp<br />
10 Jahren se<strong>in</strong>e Richtl<strong>in</strong>ien formuliert hat<br />
<strong>–</strong> die Zahl der ausgebildeten Gästeführer<br />
wesentlich erhöht hat.<br />
Zum zweiten:<br />
E<strong>in</strong>e bemerkenswert<br />
hohe Zahl<br />
von Gästeführern,<br />
e<strong>in</strong>e<br />
überwiegende<br />
Mehrheit, gibt<br />
an, speziell<br />
aufgrund<br />
umfangreicherSchulungenqualifi<br />
ziert zu<br />
se<strong>in</strong>, um<br />
sich auf dem<br />
Markt erfolgreich<br />
zu<br />
behaupten.<br />
Cicerone Cicerone 2/2007 1/2007 3<br />
3
Neues aus dem <strong>BVGD</strong><br />
Dr. Wolther von Kieseritzky <strong>–</strong> Nur durch<br />
Qualität kann man sich auf dem Markt<br />
behaupten<br />
ch halte das für besonders aussagekräftig,<br />
weil zugleich e<strong>in</strong> steigender Anteil der Gästeführer<br />
<strong>in</strong> dieser Tätigkeit e<strong>in</strong>e wesentliche<br />
Existenzgrundlage sieht.<br />
CICERONE: Das <strong>BVGD</strong>-Modell „Anerkennung<br />
durch immer bessere Qualität und<br />
Ausbildung“ hat sich da<strong>mit</strong> langfristig und<br />
erfolgreich durchgesetzt?<br />
Dr. von Kieseritzky: Auf alle Fälle! Nicht nur<br />
aus Sicht des <strong>BVGD</strong>, sondern vor allen D<strong>in</strong>gen<br />
auch aus Sicht unserer Mitglieder, wie<br />
die Umfrage e<strong>in</strong>drucksvoll ergeben hat.<br />
CICERONE: Doch Qualität hat ihren Preis am<br />
Markt! Wird sich die klassische Gästeführung<br />
dauerhaft gegen die immer aggressiver<br />
<strong>mit</strong> Billigangeboten auftretenden Mitbewerber,<br />
<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den Großstädten, auf<br />
dem Markt behaupten können?<br />
Dr. von Kieseritzky: Ich glaube, nur durch<br />
Qualität kann man sich überhaupt auf dem<br />
Markt behaupten. Man wird sicherlich Billiganbieter<br />
oder Anbieter kostenloser Führungen<br />
nie ganz vom Markt verdrängen<br />
können. Aber das Unterscheidungskriterium<br />
gegenüber anderen, nicht ausgebildeten<br />
Gästeführern ist eben die Qualität und<br />
<strong>in</strong>tensive Schulung <strong>–</strong> und diese sollte für den<br />
Gast auch durch e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong> bekanntes<br />
Zertifi kat erkennbar se<strong>in</strong>.<br />
CICERONE: Der <strong>BVGD</strong> hat 12 Jahre nach<br />
se<strong>in</strong>er Gründung die K<strong>in</strong>derschuhe längst<br />
abgelegt. Dr. Jäger, bei Ihnen kommen nun<br />
alle Anrufe und Faxe an, Sie kriegen ständig<br />
Rückmeldungen über die Wahrnehmung des<br />
<strong>BVGD</strong> <strong>in</strong> der Öffentlichkeit. Haben Homepage,<br />
Flyers, Button und CICERONE den<br />
<strong>BVGD</strong> nachhaltig <strong>in</strong> der Öffentlichkeit verankert?<br />
Dr. Jäger: Ich denke auf jeden Fall. E<strong>in</strong> sehr<br />
4 Cicerone 2/2007<br />
wichtiger Schritt des <strong>BVGD</strong> war die Entwicklung<br />
unserer corporate identity. Der<br />
<strong>BVGD</strong> hat e<strong>in</strong> Bild nach außen entworfen,<br />
das <strong>mit</strong>tlerweile gekannt und erkannt wird.<br />
E<strong>in</strong> wesentlicher Teil, und aus unserer<br />
modernen Zeit gar nicht mehr wegzudenken,<br />
ist selbstverständlich die Homepage,<br />
die e<strong>in</strong>e Visitenkarte unseres Verbandes<br />
darstellt. E<strong>in</strong> immer wichtiger werdender<br />
und zunehmend aufgewerteter Bereich<br />
ist die Verbandszeitschrift des CICERONE.<br />
Dort haben wir ja <strong>in</strong> den letzten zwei Jahren<br />
e<strong>in</strong>ige Neuerungen vorgenommen und werden<br />
diesen Weg auch weiter gehen.<br />
CICERONE: Auf welchen Veranstaltungen,<br />
Kongressen und Tagungen ist der <strong>BVGD</strong><br />
<strong>in</strong>zwischen vertreten?<br />
Dr. von Kieseritzky: Auf politischen Fachtreffen<br />
und vielen großen Tagungen und<br />
Kongressen der Tourismuswirtschaft, wie<br />
auf dem Tourismusgipfel, auf der ITB, dem<br />
DTV-Städte- und Kulturforum, aber auch auf<br />
Regionaltagungen.<br />
CICERONE: 2007 nahmen über 10.000 Besucher<br />
an den Führungen der <strong>BVGD</strong>-Mitglieder<br />
zum WGFT teil. Der Weltgästeführertag<br />
- e<strong>in</strong>es der großen Erfolgsprojekte des<br />
<strong>BVGD</strong>?<br />
Dr. Jäger: Würde ich schon so sehen, ja!<br />
Der WGFT ist <strong>mit</strong>tlerweile so etabliert, dass<br />
wir verstärkt <strong>in</strong> den letzten zwei, drei Jahren<br />
Nachahmer aus den Reihen der nicht im<br />
<strong>BVGD</strong> organisierten Veranstalter fi nden, die<br />
sich dem WGFT anschließen und das vom<br />
<strong>BVGD</strong> vorgegebene Motto aufgreifen. Da<br />
ist schon e<strong>in</strong>e sehr breite Öffentlichkeitswirkung<br />
gegeben, zwar im eher lokalen<br />
Bereich, aber auf e<strong>in</strong>er sehr niveauvollen<br />
Ebene <strong>in</strong>nerhalb des eigenen Umfeldes. Die<br />
wichtige Berichterstattung <strong>in</strong> der Presse ist<br />
regelmäßig sehr stark und stellt e<strong>in</strong>e bedeutende<br />
Plattform für das Auftreten des <strong>BVGD</strong><br />
dar. Die lokale Presse können wir über den<br />
WGFT besonders gut aktivieren und ansprechen.<br />
Zudem werden die Vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> ihrem<br />
gesellschaftlichen Umfeld gestärkt.<br />
CICERONE: Auf der <strong>JHV</strong> des <strong>BVGD</strong> und auf<br />
vielen Regionaltreffen der Gästeführer, zu<br />
denen der <strong>BVGD</strong> manchmal Referenten<br />
schickt, wurden <strong>in</strong> den vergangenen Jahren<br />
immer wieder Fragen zur Problematik<br />
der Sche<strong>in</strong>selbständigkeit gestellt und diskutiert.<br />
Der <strong>BVGD</strong> versucht <strong>in</strong>tensiv, allen<br />
Mitgliedern die Gesetzeslage zu verdeutlichen.<br />
F<strong>in</strong>det der <strong>BVGD</strong> Gehör bei Gästeführern<br />
und Tourismuse<strong>in</strong>richtungen?<br />
Dr. von Kieseritzky: Davon b<strong>in</strong> ich überzeugt.<br />
So wurde der <strong>BVGD</strong> bereits von örtlichen<br />
Tourismus<strong>in</strong>stitutionen befragt, wie man<br />
der Gefahr sche<strong>in</strong>selbständiger Beschäftigungsverhältnisse<br />
<strong>–</strong> also zu großer Abhängigkeit<br />
von e<strong>in</strong>em Auftraggeber <strong>–</strong> entgegen<br />
wirken könne. Wir haben zu diesem Thema<br />
viele Informationen e<strong>in</strong>geholt; es gibt auch<br />
Vorlagen für Verträge zwischen Gästeführer,<br />
Ver<strong>mit</strong>tler und Auftraggeber. Wo der<br />
<strong>BVGD</strong> vielleicht noch nicht <strong>in</strong> ausreichendem<br />
Maße gehört wird, fürchte ich, ist bei<br />
e<strong>in</strong>em Teil unserer Mitglieder: Diese könnten<br />
die von uns erarbeiteten Informationen<br />
noch häufi ger nutzen und gleichzeitig ihre<br />
spezifi schen Probleme am Ort noch stärker<br />
an den <strong>BVGD</strong> zurück melden.<br />
CICERONE: <strong>2008</strong> werden sich die Gästeführer<br />
zur nächsten Jahreshauptversammlung<br />
<strong>in</strong> <strong>Magdeburg</strong> treffen. Wie stark ist denn der<br />
<strong>BVGD</strong> <strong>in</strong> den neuen Bundesländern vertreten,<br />
und gibt es strukturelle Unterschiede?<br />
Dr. Jäger: Interessanter Weise haben wir<br />
<strong>in</strong> den neuen Bundesländern e<strong>in</strong>en hohen<br />
Anteil an <strong>BVGD</strong>-Mitgliedern und e<strong>in</strong>e gute<br />
Verteilung <strong>in</strong> der Fläche. Trotzdem gibt es<br />
noch genügend Regionen <strong>in</strong> Deutschland,<br />
<strong>in</strong> welchen der <strong>BVGD</strong> unbekannt ist. Dort<br />
müssen wir darum kämpfen, unseren Verband<br />
bekannt zu machen und existierende<br />
Vere<strong>in</strong>e für den <strong>BVGD</strong> zu <strong>in</strong>teressieren oder<br />
überhaupt erst Strukturen zu schaffen. Oft-<br />
Dr. Ute Jäger <strong>–</strong> Bildet Euch fort!<br />
mals s<strong>in</strong>d es die aus ganz Deutschland<br />
an uns gerichteten Anfragen zu Grundausbildungen<br />
von Gästeführern, die den<br />
ersten Kontakt zu Tourismus<strong>in</strong>stitutionen,<br />
Bildungse<strong>in</strong>richtungen und Gästeführervere<strong>in</strong>en<br />
herstellen. Über solche Anfragen<br />
s<strong>in</strong>d oft örtliche Strukturen entstanden, die<br />
wiederum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Mitgliedschaft im <strong>BVGD</strong><br />
mündeten.<br />
CICERONE: Frau Dr. Jäger, Herr Dr. von<br />
Kieseritzky, ich danke Ihnen für das<br />
Gespräch.<br />
Georg Reichlmayr, <strong>BVGD</strong><br />
Redaktion CICERONE<br />
reichlmayr@bvgd.org
DTV-Städte- und Kulturforum 2007 <strong>in</strong> Augsburg <strong>–</strong><br />
UNESCO-Welterbestätten im Bewusstse<strong>in</strong> der Gästeführer<br />
Das Städte- und Kulturforum ist e<strong>in</strong>e zweimal<br />
jährlich stattfi ndende Veranstaltung des<br />
DTV <strong>mit</strong> jeweils ca. 120 Teilnehmern überwiegend<br />
aus der Tourismusbranche, die<br />
immer häufi ger an Informationen über den<br />
<strong>BVGD</strong> <strong>in</strong>teressiert s<strong>in</strong>d. Ingrid Schwoon vertritt<br />
den <strong>BVGD</strong> seit zwei Jahren regelmäßig<br />
auf diesen Tagungen. CICERONE und <strong>BVGD</strong>-<br />
Flyer s<strong>in</strong>d jedes Mal schnell vergriffen. Die<br />
Gespräche und Kontakte führen zwar nicht<br />
immer sofort zu greifbaren Ergebnissen,<br />
doch der kont<strong>in</strong>uierliche und persönliche<br />
Austausch trägt Früchte. So wurde <strong>in</strong><br />
Augsburg die kostenlose Verl<strong>in</strong>kung <strong>mit</strong><br />
dem Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer<br />
e.V. vere<strong>in</strong>bart, die <strong>in</strong>zwischen<br />
aktiviert ist (www.bdo-onl<strong>in</strong>e.de).<br />
Im Rahmen der Fachvorträge stellte Horst<br />
Wadehn <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Vortrag „Netzwerke für<br />
Neues aus dem <strong>BVGD</strong><br />
Was tut eigentlich die KBB?<br />
Petra Slomka ist seit 12 Jahren <strong>in</strong> der Kommission für Berufl iche Bildung<br />
Seit der Mitgliederversammlung 1996 <strong>in</strong><br />
Regensburg besteht das Gremium engagierter<br />
Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen, das e<strong>in</strong>en<br />
wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der<br />
Richtl<strong>in</strong>ien unserer Gästeführer-Qualifi zierung<br />
leistet. Die Mitglieder dieser Kommission<br />
werden vom Vorstand des <strong>BVGD</strong> alle<br />
zwei Jahre nach den Wahlen neu berufen.<br />
Richtl<strong>in</strong>ien für Grundkurse und das <strong>BVGD</strong>-<br />
Fortbildungszertifi kat zu erstellen war die<br />
erste große Hürde, die wir nehmen mussten.<br />
Die Umsetzung dieser Richtl<strong>in</strong>ien und<br />
die Werbung um Verständnis bei den Ortsvere<strong>in</strong>en<br />
und Touristik-Veranstaltern die<br />
zweite Herausforderung. Rückblickend<br />
wird klar: Wir haben immer für die Zukunft<br />
des <strong>BVGD</strong> gearbeitet. Zu unseren „Alltagsaufgaben“<br />
gehört es, Anträge für Aus- und<br />
Fortbildungsprogramme zu bearbeiten und<br />
zu beurteilen und dem Vorstand des <strong>BVGD</strong><br />
das Ergebnis zu unterbreiten. Die Mitglieder<br />
der KBB fahren zu Hospitationen bei<br />
Grundkursen, gehören bei e<strong>in</strong>er Zertifi zierung<br />
zur Prüfungskommission und fahren<br />
auch zu Prüfungen bei Grundkursen, wenn<br />
dies vom Veranstalter gewünscht wird.<br />
Während der Jahreshauptversammlungen<br />
des <strong>BVGD</strong> halten wir stets e<strong>in</strong>e „Sprechstunde“<br />
ab, um Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen <strong>in</strong><br />
den Ortsvere<strong>in</strong>en zu beraten und Lösungen<br />
für Probleme zu fi nden. E<strong>in</strong> Mitglied der KBB<br />
kommt aus dem <strong>BVGD</strong>-Vorstand und ist für<br />
das „Netzwerk“ KBB - Vorstand zuständig.<br />
Bisher waren wir immer zu sechst, seit 2007<br />
den Kulturtourismus: Die UNESCO-Welterbestätten<br />
<strong>in</strong> Deutschland“ den Vere<strong>in</strong><br />
„UNESCO-Welterbestätten Deutschland<br />
e.V.“ <strong>mit</strong> Sitz <strong>in</strong> Quedl<strong>in</strong>burg vor.<br />
Nicht alle Ideen waren ganz neu, denn<br />
unter www.unesco-welterbe.de werden<br />
bereits Routenvorschläge veröffentlicht.<br />
Vor e<strong>in</strong>igen Jahren gab es e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />
Angebot von Goslar, Hildesheim und<br />
Quedl<strong>in</strong>burg. Inzwischen bieten Hildesheimer<br />
Hotels e<strong>in</strong>e „UNESCO-Pauschale“<br />
an, die so gut läuft, dass dies auch bei den<br />
öffentlichen Führungen bemerkbar ist,<br />
weil das Paket u.a. e<strong>in</strong>en Gutsche<strong>in</strong> für<br />
e<strong>in</strong>e <strong>Stadt</strong>führung enthält. Die pauschale<br />
Aussage, die Gästeführer würden nicht<br />
ausreichend auf die Welterbestätten <strong>in</strong><br />
ihren Städten h<strong>in</strong>weisen, konnte so jedoch<br />
nicht akzeptiert werden und führte zu e<strong>in</strong>em<br />
Die KBB im Sommer 2004 <strong>in</strong> Heidelberg. V.l.n.r.: Urs Lehmann, Petra Slomka, Anke<br />
Wickboldt, Anne Schmieder-Matten, Markus Müller-Tenckhoff<br />
s<strong>in</strong>d wir acht, davon drei Vorstands<strong>mit</strong>glieder,<br />
denn das CEN-Projekt erfordert erheblich<br />
mehr Arbeit. Wir treffen uns zweimal<br />
im Jahr für jeweils zwei Tage, denn der<br />
persönliche Kontakt zu den anderen Mitgliedern<br />
der KBB ist nicht durch Email, Fax<br />
und Telefon zu ersetzen. Seit 12 Jahren<br />
reise ich nun für die KBB durch die Republik,<br />
habe viele Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen<br />
kennen gelernt und sehr unterschiedliche<br />
Sichtweisen auf unseren Beruf erfahren.<br />
Der persönliche Kontakt zu den im Laufe<br />
sehr konstruktiven Gespräch zwischen<br />
Ingrid Schwoon und Horst Wadehn. Führungen<br />
zu den Welterbestätten s<strong>in</strong>d sicher<br />
nicht nur <strong>in</strong> Hildesheim seit Jahren Bestandteil<br />
des Führungsangebotes. E<strong>in</strong> verstärkter<br />
E<strong>in</strong>satz der Gästeführer und des <strong>BVGD</strong> wäre<br />
aber durchaus denkbar. Da es <strong>in</strong>zwischen 32<br />
Welterbestätten <strong>in</strong> Deutschland gibt, könnte<br />
dies e<strong>in</strong> workshop-Thema auf der nächsten<br />
<strong>BVGD</strong>-Jahreshauptversammlung werden,<br />
<strong>mit</strong> dem Ziel, dass möglichst viele Vere<strong>in</strong>e<br />
Führungen speziell zu „ihrem Welterbe“<br />
anbieten <strong>–</strong> <strong>in</strong>sbesondere am „Welterbetag“,<br />
der seit drei Jahren jeweils am ersten Sonntag<br />
im Juni veranstaltet wird.<br />
Ingrid Schwoon, <strong>BVGD</strong> - Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
schwoon@bvgd.org<br />
der Jahre wechselnden Kommissions<strong>mit</strong>gliedern<br />
war für mich e<strong>in</strong>e Bereicherung<br />
nicht nur des berufl ichen sondern auch des<br />
privaten Lebens. Wir haben um Entscheidungen<br />
gerungen, die unterschiedlichen<br />
Me<strong>in</strong>ungen kanalisiert <strong>–</strong> ja, und gelacht<br />
haben wir auch! Und wir arbeiten weiter<br />
für die Zukunft des <strong>BVGD</strong>! Und nebenbei: Es<br />
ist e<strong>in</strong> Ehrenamt, auch wenn wir manchmal<br />
daran (ver)zweifeln...<br />
Petra Slomka, Kölner <strong>Stadt</strong>führer e.V.<br />
www.vks-aktuell.de<br />
Cicerone 2/2007 5
Neues aus dem <strong>BVGD</strong><br />
In Wiesbaden hat das <strong>BVGD</strong>-Plenum bestätigt:<br />
Die Jahreshauptversammlung <strong>2008</strong> ist <strong>in</strong> <strong>Magdeburg</strong>!<br />
Seit der <strong>JHV</strong> 2003 <strong>in</strong> Bad Dürkheim war die<br />
Austragung e<strong>in</strong>er <strong>JHV</strong> <strong>in</strong> <strong>Magdeburg</strong> unser<br />
Anliegen, und es ist auch e<strong>in</strong> Vermächtnis,<br />
weil es im S<strong>in</strong>ne unseres verstorbenen Vorsitzenden<br />
Günter Lange ist. Wir freuen uns<br />
auf Sie, unsere Gäste. Die Mitglieder des<br />
Verbandes <strong>Magdeburg</strong>er <strong>Stadt</strong>führer e.V.<br />
haben die Ärmel hochgekrempelt! Dabei<br />
haben wir für die Vorbereitung und Umsetzung<br />
e<strong>in</strong>en verlässlichen Partner an unserer<br />
Seite: Die <strong>Magdeburg</strong> Market<strong>in</strong>g Kongress<br />
und Tourismus GmbH (MMKT). Die wichtigste<br />
Entscheidung war die Auswahl des<br />
Tagungsortes. Dank der fi nanziellen Unterstützung<br />
unseres Oberbürgermeisters Dr.<br />
Trümper und des M<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft<br />
und Arbeit des Landes Sachsen-<br />
Anhalt wird die <strong>JHV</strong> <strong>in</strong> der Johanniskirche<br />
stattfi nden. Sie ist die älteste Pfarrkirche<br />
<strong>Magdeburg</strong>s und fi el im Januar 1945 den<br />
Bomben zum Opfer. Die Ru<strong>in</strong>e blieb als<br />
Mahnmal erhalten und macht seit 1999 als<br />
außergewöhnlicher Veranstaltungsort von<br />
sich Reden. Die nächste wichtige Entscheidung<br />
betraf die Hotelangebote. Sie werden<br />
sich wohl fühlen im Hotel Ratswaage ganz<br />
<strong>in</strong> der Nähe des Tagungsortes, oder im Inter<br />
City Hotel neben dem Hauptbahnhof oder<br />
dem Hotel <strong>in</strong> der Grünen Zitadelle von <strong>Magdeburg</strong>,<br />
dem letzten Architekturprojekt des<br />
Künstlers Friedensreich Hundertwasser <strong>in</strong><br />
der Nähe des Domes, oder dem Jugendgästehaus,<br />
e<strong>in</strong>er der modernsten Jugendherbergen<br />
Deutschlands im Herzen der <strong>Stadt</strong>.<br />
In der Festungsmark, e<strong>in</strong>er Kasernenanlage<br />
aus dem 19.Jahrhundert, wo Konzerte und<br />
Festivals, Ausstellungen und Lesungen, The-<br />
6 Cicerone 2/2007<br />
<strong>Magdeburg</strong>er Organisationsteam bei der Vorbereitung der <strong>JHV</strong><br />
ater und Film, Workspops und Partys stattfi<br />
nden, werden Sie <strong>in</strong> den alten Gewölben<br />
zum geselligen Beisammense<strong>in</strong> erwartet.<br />
An festlich gedeckten Tischen werden Sie<br />
den Galaabend im Hotel Ratswaage genießen,<br />
und falls Sie schon am Vortag e<strong>in</strong>treffen,<br />
werden Sie sich vom Ratskeller überzeugen<br />
können. Natürlich erwartet Sie e<strong>in</strong><br />
spannendes Vor- und Nachprogramm, das<br />
auch die Lutherstadt Wittenberg, die Bauhausstadt<br />
Dessau, die We<strong>in</strong>region Freyburg,<br />
die Domstadt Naumburg, die Harzregion<br />
<strong>mit</strong> Halberstadt und Wernigerode, Quedl<strong>in</strong>burg<br />
und Gernrode sowie Halle/Saale e<strong>in</strong>schließt.<br />
Sie werden sehen: <strong>Magdeburg</strong> ist<br />
e<strong>in</strong>e schöne <strong>Stadt</strong>. Die <strong>Magdeburg</strong>er Jungfrau<br />
im Wappen begrüßt Sie nicht nur an<br />
vielen Stellen unserer <strong>Stadt</strong>, sondern auch<br />
unter www.magdeburg-tourist.de<br />
Ursula Hartmann, Verband <strong>Magdeburg</strong>er<br />
<strong>Stadt</strong>führer e.V.<br />
<strong>BVGD</strong> <strong>–</strong> Organisation <strong>JHV</strong><br />
hartmann@bvgd.org<br />
<strong>Magdeburg</strong> überrascht!<br />
<strong>2008</strong> trifft sich der <strong>BVGD</strong> <strong>in</strong> der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts zu<br />
Diskussionen, Gesprächen und e<strong>in</strong>em spannenden Rahmenprogramm<br />
Wo steht der älteste gotische Dom<br />
Deutschlands, entstand das <strong>Stadt</strong>recht<br />
vieler europäischer Metropolen, werden<br />
die weltgrößten W<strong>in</strong>dräder gebaut, steht<br />
der leistungsstärkste Kernsp<strong>in</strong>tomograph<br />
Europas, tra<strong>in</strong>iert der zur Zeit erfolgreichste<br />
deutsche Sportclub? Hätten Sie die Antwort<br />
vermutet? <strong>Magdeburg</strong> überrascht...<br />
... <strong>mit</strong> Weltgeschichte<br />
Für Kaiser Otto den Großen war <strong>Magdeburg</strong><br />
e<strong>in</strong>e Herzensangelegenheit. Er schenkte der<br />
<strong>Stadt</strong> e<strong>in</strong>e prächtige Kathedrale, den Vorgängerbau<br />
des heutigen Doms, und setzte<br />
die Erhebung der <strong>Stadt</strong> zum Erzbistum<br />
durch. E<strong>in</strong>e wichtige Rolle spielte <strong>Magdeburg</strong><br />
später als geistiges und künstlerisches<br />
Zentrum der Reformation. Luthers Predigt <strong>in</strong><br />
der Johanniskirche machte <strong>Magdeburg</strong> zu<br />
„Unseres Herrgotts Kanzlei“. Bürgermeister<br />
Otto von Guericke bestimmte nach dem<br />
Dreißigjährigen Krieg über die Geschicke<br />
der <strong>Stadt</strong>. Berühmt: Se<strong>in</strong> <strong>Magdeburg</strong>er<br />
Halbkugelversuch zum Nachweis des Luftdrucks.<br />
... <strong>mit</strong> Farbenfreude<br />
Unübersehbar erstrahlt seit kurzem e<strong>in</strong><br />
architektonisches Meisterwerk <strong>mit</strong>ten <strong>in</strong><br />
der <strong>Stadt</strong>. „E<strong>in</strong>e Oase für die Menschlich-<br />
keit“ wollte Friedensreich Hundertwasser<br />
<strong>mit</strong> der GRÜNEN ZITADELLE VON MAGDE-<br />
BURG der <strong>Stadt</strong> schenken. Entstanden ist<br />
e<strong>in</strong> begrüntes Haus <strong>mit</strong> „Fensterrecht“ und<br />
„Baummietern“. Bemerkenswert ist der<br />
Kontrast zu den historischen und modernen<br />
Gebäuden am Domplatz, an dem sich Architektur<br />
aus 800 Jahren versammelt. <strong>Magdeburg</strong><br />
präsentiert e<strong>in</strong>e farbenfreudige Vielfalt<br />
unterschiedlichster Baustile. Barocke Bürgerhäuser,<br />
prachtvolle Gründerzeitarchitektur<br />
und idyllische Jugendstilviertel prägen<br />
ebenso das <strong>Stadt</strong>bild wie Spuren des Neuen<br />
Bauens unter Bruno Taut, Zuckerbäckerstil<br />
oder Postmoderne. Grün ist aber nicht nur
Elbe <strong>mit</strong> <strong>Magdeburg</strong>er <strong>Stadt</strong>ansicht <strong>Magdeburg</strong>er Dom und Kloster bei Nacht<br />
das Dach des Hundertwasser-Architekturprojekts.<br />
Als grüne Domstadt an der Elbe<br />
macht <strong>Magdeburg</strong> se<strong>in</strong>em Be<strong>in</strong>amen alle<br />
Ehre. Und schließlich: Das Blaue Band<br />
der Elbe. E<strong>in</strong>er der wenigen weitgehend<br />
unregulierten Ströme Europas fl ießt durch<br />
die grüne <strong>Stadt</strong>. Die e<strong>in</strong>zigartige Flusslandschaft<br />
ist e<strong>in</strong>e Oase für Naturliebhaber und<br />
Wassersportler.<br />
... <strong>mit</strong> Bühnenwelten<br />
Richard Wagner arbeitete e<strong>in</strong>st als Kapellmeister<br />
am <strong>Magdeburg</strong>er <strong>Stadt</strong>theater.<br />
Se<strong>in</strong>e zweite Oper „Das Liebesverbot“ kam<br />
hier zur Uraufführung. Das theater magdeburg<br />
hat noch heute große Namen im Repertoire,<br />
wie Strauß, Pucc<strong>in</strong>i und Bizet. Fantastische<br />
Opern- und Operetten aber auch<br />
Musical- und Ballettaufführungen begeistern<br />
das Publikum im opernhaus. Anrührend<br />
und aufregend, laut und leise, heiter<br />
und traurig <strong>–</strong> eigenartige Gestalten lassen<br />
Hundertwassers Grüne Zitadelle <strong>in</strong> <strong>Magdeburg</strong><br />
an ungewöhnlichen Orten verzauberte Bühnenwelten<br />
entstehen. Alle zwei Jahre trifft<br />
sich <strong>in</strong> <strong>Magdeburg</strong> die fantastische Welt des<br />
<strong>in</strong>ternationalen Figurentheaters. Aber nicht<br />
nur dann versetzt das Puppentheater <strong>Magdeburg</strong><br />
große wie kle<strong>in</strong>e Gäste <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Welt<br />
zwischen Traum und Wirklichkeit.<br />
... <strong>mit</strong> Leidenschaft<br />
Ohne den SC <strong>Magdeburg</strong> würde dem deutschen<br />
Handball etwas fehlen. Zehn DDR-<br />
Meistertitel, sechs nationale Pokalsiege,<br />
der Sieg <strong>in</strong> der Deutschen Meisterschaft<br />
2001 und der bislang e<strong>in</strong>zige Sieg e<strong>in</strong>er<br />
deutschen Mannschaft <strong>in</strong> der Champions<br />
League <strong>–</strong> der SCM ist der erfolgreichste<br />
deutsche Handballvere<strong>in</strong> der vergangenen<br />
Jahrzehnte. Die <strong>Magdeburg</strong>er lieben ihren<br />
Vere<strong>in</strong>. Zwanzigtausend Fans feierten nach<br />
dem Erfolg <strong>in</strong> der Champions League begeistert<br />
die Handball-Könige Europas!<br />
Auch <strong>in</strong> anderen Diszipl<strong>in</strong>en arbeitet der<br />
Neues aus dem <strong>BVGD</strong><br />
SCM seit Jahrzehnten erfolgreich als Bundesleistungszentrum<br />
und Olympiastützpunkt.<br />
Mit sieben Medaillen ist der SCM<br />
2004 der beste Vere<strong>in</strong> bei den Olympischen<br />
Spielen <strong>in</strong> Athen. Sportler wie Antje Buschschulte,<br />
Mark Zabel und Björn Bach zählen<br />
zu den großen Namen des Sportclubs.<br />
... <strong>mit</strong> Wissensdurst<br />
<strong>Magdeburg</strong> ist mehr als e<strong>in</strong> attraktiver<br />
Wissenschaftsstandort. Um die Otto-von-<br />
Guericke - Universität und die Hochschule<br />
<strong>Magdeburg</strong> - Stendal (FH) ist e<strong>in</strong>e beachtliche<br />
Forschungs- und Wissenschafts<strong>in</strong>frastruktur<br />
aufgebaut worden. Rund 15.000<br />
Studenten, zum Großteil <strong>in</strong> <strong>in</strong>genieurwissenschaftlichen<br />
Fakultäten, studieren <strong>in</strong> <strong>Magdeburg</strong>.<br />
<strong>2008</strong> feiert <strong>Magdeburg</strong> e<strong>in</strong> „Jahr<br />
der Wissenschaft“. Alle wissenschaftlichen<br />
E<strong>in</strong>richtungen und die bedeutendsten technologiebezogenen<br />
Unternehmen der <strong>Stadt</strong><br />
beteiligen sich an Veranstaltungen rund um<br />
das Thema Wissenschaft und ihrer Bedeutung<br />
für das moderne Leben.<br />
... <strong>mit</strong> Lebensart<br />
Gemütliche Stunden <strong>in</strong> angenehmer Umgebung<br />
<strong>–</strong> <strong>in</strong> <strong>Magdeburg</strong> erwartet Sie gastronomische<br />
Vielfalt vom erstklassigen Restaurant<br />
bis zum Biergarten an der Elbe, vom<br />
zeitgemäßen Ambiente bis zum historischen<br />
Gemäuer. Bars und Kneipen <strong>in</strong> Hülle und<br />
Fülle bietet der Hasselbachplatz - abends<br />
herrscht jede Menge Trubel im Gründerzeitviertel.<br />
Und Partyspaß gibt’s nicht nur<br />
hier. Ob auf ehemaligem Industriegelände,<br />
<strong>in</strong> unterirdischen Kellergewölben oder alten<br />
Festungsmauern <strong>–</strong> am Wochenende bieten<br />
sich zahlreiche Gelegenheiten für ausgelassene<br />
Abende.<br />
Ursula Hartmann, Verband <strong>Magdeburg</strong>er<br />
<strong>Stadt</strong>führer e.V.<br />
<strong>BVGD</strong> <strong>–</strong> Organisation <strong>JHV</strong><br />
hartmann@bvgd.org<br />
Fotos und Material: MMKT <strong>–</strong> <strong>Magdeburg</strong><br />
Market<strong>in</strong>g Kongress und Tourismus GmbH<br />
Cicerone 2/2007 7
Neues aus dem <strong>BVGD</strong><br />
Verstärkung für den <strong>BVGD</strong>!<br />
Neue Mitgliedsvere<strong>in</strong>e stellen sich vor<br />
Im Sommer 2007 wurden 12 Vere<strong>in</strong>e aus den<br />
unterschiedlichsten Regionen Deutschlands<br />
Mitglieder im <strong>BVGD</strong>: Von Stralsund bis Pas-<br />
Der Gründungsvorstand des Passauer<strong>Stadt</strong>führerVere<strong>in</strong>s: Anneliese Hertel, Gerard<br />
Glotz, Anneliese Stang, Mario Puhane, Sonja Reiche-Lipke<br />
Wirtschaftskraft<br />
motiviert:<br />
Passauer<strong>Stadt</strong>führerVere<strong>in</strong> e.V.<br />
E<strong>in</strong>e bis dato wachsende Entwicklung<br />
brachte den Tourismus <strong>in</strong> der 50.000-E<strong>in</strong>wohnerstadt<br />
Passau <strong>in</strong> den letzten 25<br />
Jahren unter die „Top Drei“ der örtlichen<br />
Wirtschaftsfaktoren. Die Zahl der Übernachtungen<br />
stieg auf 405.000 (2006). Ebenso kletterte<br />
die Zahl der geschätzten Tagesgäste<br />
auf 1,8 Millionen. Dies wirkte sich auf die<br />
Führungsangebote von Passau Tourismus<br />
sowie auf die Bereitstellung von qualifi zierten<br />
und speziell ausgebildeten Gästeführern<br />
aus. Gab es vor 1985 <strong>in</strong>sgesamt sieben<br />
<strong>Stadt</strong>führer, so s<strong>in</strong>d heute 62 <strong>Stadt</strong>führer<br />
für den Passauer Tourismusvere<strong>in</strong> tätig.<br />
Bis 2005 trafen sich die Passauer <strong>Stadt</strong>führer<br />
sporadisch zu <strong>in</strong>formellen Begegnungen,<br />
Besprechungen und weiterbildenden Exkursionen.<br />
Im November 2007 rief <strong>Stadt</strong>führer<br />
Gerard Glotz, Market<strong>in</strong>gleiter bei Passau<br />
Tourismus, die Passauer <strong>Stadt</strong>führer zur<br />
Gründung des Passauer<strong>Stadt</strong>führerVere<strong>in</strong>s<br />
(PSV) zusammen. Mario Puhane wurde zum<br />
Vorsitzenden gewählt. Mit der Vere<strong>in</strong>sgründung<br />
erhielten die Passauer <strong>Stadt</strong>führer e<strong>in</strong><br />
Gremium, das ihre Interessen, Pfl ichten und<br />
Rechte bündelt und gegenüber Passau Tourismus<br />
e. V. und Dritten vertritt. Schnell reifte<br />
8 Cicerone 2/2007<br />
sau und von Remscheid bis zur Weser. Fünf<br />
davon nutzen die Möglichkeit, sich und ihre<br />
Region im CICERONE vorzustellen.<br />
die Absicht des jungen PSV, e<strong>in</strong>e Mitgliedschaft<br />
beim <strong>BVGD</strong> zu beantragen. Von diesem<br />
Beitritt erhofft man sich e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terne<br />
Aufwertung und Akzeptanz als Partnervere<strong>in</strong><br />
sowie externe Hilfe, Ratschläge und<br />
Kompetenz seitens des <strong>BVGD</strong>.<br />
Mario Puhane, Passauer<strong>Stadt</strong>führerVere<strong>in</strong><br />
puhane.schaerd<strong>in</strong>g@aon.at<br />
AG Wesertourismus bei e<strong>in</strong>er Weiterbildung <strong>in</strong> R<strong>in</strong>teln<br />
Remscheider Gästeführer bei e<strong>in</strong>er<br />
Kostümführung für K<strong>in</strong>der<br />
Zusammenarbeit für<br />
besseren Service:<br />
AG Wesertourismus<br />
Die AG Wesertourismus wurde im Februar<br />
2007 im Café am Stift <strong>in</strong> Fischbeck gegründet.<br />
Fischbeck gehört zur <strong>Stadt</strong> Hessisch Oldendorf<br />
und liegt an der Weser zwischen R<strong>in</strong>teln<br />
und Hameln. H<strong>in</strong>tergrund war die Idee, sich<br />
überregional auszutauschen und weiterzubilden.<br />
Zu den meisten Weiterbildungen<br />
werden auch Mitarbeiter der Tourist-Infos<br />
sowie der Fremdenverkehrsämter e<strong>in</strong>geladen,<br />
da<strong>mit</strong> sie bei Gästeanfragen besser<br />
beraten können. Zu unseren Mitgliedern<br />
gehören <strong>Stadt</strong>führer, Landschafts- und<br />
Naturführer, Museums- und Höhlenführer.<br />
Wir arbeiten <strong>mit</strong> Museen und Freizeitparks<br />
zusammen, <strong>mit</strong> denen auch Weiterbildungen<br />
organisiert werden. Der Schwerpunkt unserer<br />
Arbeit liegt im gesamten Weserbereich<br />
und bietet Nachtwächterrundgänge, Bustouren,<br />
Radtouren, <strong>Stadt</strong>führungen, Naturführungen,<br />
Höhlenführungen, Themenführungen<br />
und komplette Wochenend-Pakete<br />
oder Mehrtagestouren.<br />
Alfred Schneider, AG Wesertourismus<br />
www.ag-wesertourismus.de
Ausgezeichnete<br />
K<strong>in</strong>derführungen:<br />
IG <strong>Stadt</strong>führer Remscheid<br />
Die <strong>Stadt</strong> Remscheid im Bergischen Land<br />
gehört <strong>mit</strong> Sol<strong>in</strong>gen und Wuppertal zu den<br />
drei Städten im Bergischen Städtedreieck.<br />
Holz, Eisen und Wasserkraft schufen hier<br />
die Basis für die Entfaltung e<strong>in</strong>es blühenden<br />
Eisengewerbes und e<strong>in</strong>er blühenden Industriestadt<br />
des 19. Jahrhunderts. Kriege und<br />
Wirtschaftskrisen des 20. Jahrhunderts<br />
h<strong>in</strong>terließen <strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong> tiefe Narben. Im<br />
Rahmen e<strong>in</strong>es vom Land NRW geförderten<br />
Projekts, der REGIONALE 2007, wurde<br />
<strong>in</strong> den letzten Jahren versucht, den Strukturwandel<br />
der Region zu unterstützen und<br />
die Städte der Region touristisch bekannter<br />
zu machen. Dafür <strong>in</strong>itiierte die <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
Remscheid e<strong>in</strong>e Ausbildung für <strong>Stadt</strong>führer,<br />
und die Teilnehmer schlossen sich<br />
zur IG <strong>Stadt</strong>führer Remscheid zusammen.<br />
Große Aufmerksamkeit erreichten wir durch<br />
unseren „Staffellauf für K<strong>in</strong>der“ <strong>in</strong> der Altstadt<br />
von Lennep: In Kostümen erwarten<br />
die K<strong>in</strong>der an sechs Stationen: e<strong>in</strong> <strong>Stadt</strong>wächter,<br />
e<strong>in</strong>e Nixe, e<strong>in</strong>e Nonne, e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d,<br />
das e<strong>in</strong>en <strong>Stadt</strong>brand verursacht, und e<strong>in</strong>e<br />
Tuchmacher<strong>in</strong>. Für unser Engagement für<br />
K<strong>in</strong>der wurden wir 2006 von der Oberbürgermeister<strong>in</strong><br />
der <strong>Stadt</strong> Remscheid für unsere<br />
„K<strong>in</strong>der- und Familienfreundlichkeit“ ausgezeichnet.<br />
Claudia Holtschneider,<br />
IG <strong>Stadt</strong>führer Remscheid<br />
www.stadtfuehrungen-remscheid.de<br />
Beständig im Tourismus<br />
engagiert:<br />
Soest<br />
Seit über 26 Jahren lebe ich <strong>in</strong> der alten<br />
Hansestadt Soest <strong>in</strong> Westfalen und b<strong>in</strong><br />
fast ebenso lange für den Tourismus tätig.<br />
Zunächst war ich im Tourismusbüro der<br />
<strong>Stadt</strong> tätig. Nach dem Ausscheiden aus<br />
dem aktiven Dienst, habe ich me<strong>in</strong>e Kenntnisse<br />
genutzt und diese <strong>Stadt</strong>, die durch die<br />
Hanse, dem Grünsandste<strong>in</strong> und den vielen<br />
<strong>mit</strong>telalterlichen Kirchen geprägt ist, als<br />
<strong>Stadt</strong>führer<strong>in</strong> präsentiert. Durch viele <strong>in</strong>teressante<br />
Gespräche <strong>mit</strong> Mitgliedern des<br />
<strong>BVGD</strong> bei e<strong>in</strong>er me<strong>in</strong>er Städtetouren<br />
wurde ich auf die Vere<strong>in</strong>igung aufmerksam<br />
und veranlasst, beizutreten.<br />
Petra Menke-Koerner,<br />
E<strong>in</strong>zel<strong>mit</strong>glied Soest<br />
Naturkundeführer Wetterau-Vogelsberg-Taunus bei e<strong>in</strong>er Schulung<br />
Umweltgerechter<br />
Tourismus:<br />
Natur- und Kulturführer Wetterau <strong>–</strong> Vogelsberg<br />
<strong>–</strong> Taunus e.V.<br />
Der Vere<strong>in</strong> gründete sich im Anschluss an<br />
e<strong>in</strong>e Qualifi zierungsmaßnahme des Wetteraukreises<br />
im Februar 2007. Die 21 organisierten<br />
Naturkundeführer haben es sich<br />
zur Aufgabe gemacht, für die Wetterau und<br />
die angrenzenden Regionen vielfältige touristische<br />
Angebote zu erarbeiten, um da<strong>mit</strong><br />
e<strong>in</strong>en naturnahen und umweltgerechten<br />
Tourismus zu fördern. Ebenso wollen<br />
wir das kulturelle Bewusstse<strong>in</strong> der <strong>in</strong> der<br />
Region lebenden Bevölkerung stärken. Auf<br />
E<strong>in</strong>zel<strong>mit</strong>glied Petra Menke-Koerner aus Soest<br />
Neues aus dem <strong>BVGD</strong><br />
Grund der an archäologischen Funden und<br />
geologischen Gegebenheiten reichen und<br />
landschaftlich <strong>in</strong>teressanten Wetterau s<strong>in</strong>d<br />
unsere Führungsangebote breit gefächert.<br />
Sie befassen sich <strong>mit</strong> den Keltenfunden vom<br />
Glauberg und dem römischen Leben am<br />
Limes ebenso wie <strong>mit</strong> dem Vulkan Vogelsberg,<br />
den Schutzgebieten im Auenverbund<br />
Wetterau und den stolzen Burgen dieser<br />
Landschaft. Unseren Flyer für <strong>2008</strong> fi nden<br />
Sie ab kommenden Jahr unter:<br />
www.wetteraukreis.de/erleben/tourismus<br />
oder www.vogelsberg-touristik.de.<br />
Annette Miksch,<br />
NaturKulturführer-Wetterau<br />
natur-kulturfuehrer@freenet.de<br />
Cicerone 2/2007 9
Städte und Regionen <strong>–</strong> Infos aus den Mitgliedervere<strong>in</strong>en<br />
Zu Gast beim Gästeführertreffen <strong>in</strong><br />
Gdansk:<br />
Polnische Gästeführer zwischen Reformen und<br />
Sicherung des eigenen Marktes<br />
Referenten, Gäste und Organisatoren beim Polnischen Gästeführertreffen <strong>in</strong> Gdansk<br />
Bereits im Frühjahr erreichte uns die E<strong>in</strong>ladung<br />
unserer Kollegen aus Gdansk (Danzig),<br />
zum „1. Internationalen Tourist Guide Sem<strong>in</strong>ar“<br />
anlässlich des 28. Welttourismustages<br />
vom 27.09. bis 29.09. <strong>in</strong> Polen. E<strong>in</strong>ladungen<br />
erg<strong>in</strong>gen an Kollegen aus den europäischen<br />
Hauptstädten, denen Berl<strong>in</strong>, Heidelberg,<br />
Wien, London, Kopenhagen und St. Petersburg<br />
folgten. Paris hat leider kurzfristig<br />
abgesagt, <strong>in</strong> den anderen Ländern hat sich<br />
auf Grund der laufenden Saison niemand<br />
bereit erklärt zu kommen <strong>–</strong> und wir, die wir<br />
da waren, können une<strong>in</strong>geschränkt sagen:<br />
sie haben etwas verpasst! Die Polen präsentierten<br />
sich äußerst gastfreundlich und<br />
sehr <strong>in</strong>teressiert an all unseren Informationen!<br />
Die polnischen Kollegen wollten die<br />
veränderte Situation der Gästeführer nach<br />
der Transformation (Wende) <strong>in</strong> Polen analysieren.<br />
Sie wollten die Organisation, Ausbildung,<br />
Qualifi kation bzw. Zertifi zierung der<br />
Gästeführer <strong>in</strong> verschiedenen europäischen<br />
Ländern kennen lernen und überlegen, wie<br />
man nach dem Beitritt Polens zur EU im<br />
Jahre 2004 die Rechtslage der Gästeführer<br />
<strong>in</strong> Polen an die europäische Norm anpassen<br />
kann. Die Vorträge und Workshops sollten<br />
e<strong>in</strong>en Überblick über die willkommenen bzw.<br />
unerwünschten Folgen der „Öffnung“ des<br />
Marktes geben und <strong>mit</strong> den Erfahrungen<br />
der Kollegen aus anderen europäischen<br />
Ländern vergleichen. Es wurde lebhaft<br />
10 Cicerone 2/2007<br />
diskutiert, wie viel Reformen und wie viel<br />
eigene Tradition zukünftig notwendig ist,<br />
aber e<strong>in</strong>es war unbestritten: Man kann die<br />
„Professionalisierung“ der Tätigkeit e<strong>in</strong>es<br />
Gästeführers nicht aufhalten, auch wenn<br />
zunächst offen bleibt, <strong>in</strong>wiefern es e<strong>in</strong><br />
Hobby oder e<strong>in</strong> Beruf ist. In Polen selbst<br />
war die Tagung hochkarätig aufgestellt.<br />
Unterstützt durch das Tourismusm<strong>in</strong>isterium,<br />
waren aus jedem Tourismusvere<strong>in</strong><br />
(Bergführer, Reiseleiter, Gästeführer) die<br />
jeweiligen Vorstände e<strong>in</strong>geladen. Etwa 200<br />
Leute waren anwesend, abgesehen von den<br />
zahlreichen Honoratioren. Nach anstrengender<br />
Tagesarbeit wurden zwei wunderbare<br />
Abendveranstaltungen organisiert: E<strong>in</strong><br />
feucht-kühler Abend unter freiem Himmel <strong>in</strong><br />
der berühmten Waldoper hat uns <strong>mit</strong> kulturellen<br />
Highlights, kul<strong>in</strong>arisch rustikalem<br />
Wildschwe<strong>in</strong> vom Spieß und jeder Menge<br />
Bier und Musik ordentlich e<strong>in</strong>geheizt. Als<br />
Kontrastprogramm gab es am nächsten<br />
Abend die klassische Gala <strong>mit</strong> überdimensional<br />
riesigem Mitternachts-Kuchen, der<br />
doch tatsächlich für alle anwesenden 200<br />
Gäste gereicht hat!<br />
Sigrid Pokorny-Peters, Verband der<br />
Berl<strong>in</strong>er <strong>Stadt</strong>führer Berl<strong>in</strong> Guide e.V.<br />
www.berl<strong>in</strong>-guide.org<br />
Gabriela Skolaut,<br />
Heidelberger Gästeführer e.V.,<br />
www.heidelberger-gaestefuehrer.de<br />
9. Ostbayerisches<br />
Gästeführersem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong><br />
Regensburg<br />
Pünktlich fi el am 10. November 2007 der<br />
erste Schnee, als über 200 Gästeführer<br />
aus Niederbayern und der Oberpfalz <strong>in</strong><br />
die Welterbestadt Regensburg kamen, um<br />
sich <strong>in</strong> Fachvorträgen zu <strong>in</strong>formieren und<br />
die Regensburger Gästeführer kennen zu<br />
lernen. Im Namen der <strong>Stadt</strong> begrüßte Kulturreferent<br />
Klemens Unger die Teilnehmer.<br />
Er er<strong>in</strong>nerte an die Zeit, als es nur 25 Gästeführer<br />
gab, die sehnsüchtig auf Touristen<br />
warteten, während heute 130 Gästeführer<br />
im E<strong>in</strong>satz s<strong>in</strong>d und jährlich über 6.000 Führungen<br />
bewältigen. Der Geschäftsführer<br />
des Tourismusverbandes Ostbayern, Dr.<br />
Michael Braun, erläuterte das veränderte<br />
Reiseverhalten der Deutschen und den<br />
Trend zur Kurzreise, der den Städten e<strong>in</strong><br />
Wachstum von 8 % bescherte. Er betonte,<br />
dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tourismusregion, die wie Ostbayern<br />
auch Erholungsurlaub und Landschaftserlebnisse<br />
ver<strong>mit</strong>telt, die Dienstleistungsqualität<br />
besonders hoch se<strong>in</strong><br />
müsse. In diesem Zusammenhang sprach<br />
er den Gästeführern e<strong>in</strong> großes Lob aus,<br />
s<strong>in</strong>d sie doch diejenigen, die den engsten<br />
Kontakt zum Gast haben. Kar<strong>in</strong> Hetzenecker<br />
von KultTouren, dem Verband der Regensburger<br />
Gästeführer, betonte den Netzwerk-Charakter,<br />
den die Veranstaltung für<br />
alle Teilnehmer habe. Es sei wichtig, dass<br />
die Ostbayerischen Gästeführer nicht nur<br />
<strong>in</strong> ihrer eigenen <strong>Stadt</strong> Bescheid wüssten,<br />
sondern den Gästen auch weitere Dest<strong>in</strong>ationen<br />
empfehlen könnten. Den ersten<br />
Fachvortrag hielt Christian Frick, Vorstands<strong>mit</strong>glied<br />
des <strong>BVGD</strong>, zum Thema „Mit e<strong>in</strong>em<br />
Be<strong>in</strong> im Schuldenturm? Versicherungsfragen<br />
bei Gästeführern“. Mit drastischen<br />
Beispielen machte er klar, dass Unfälle,<br />
Verspätung des Gästeführers, Schlechtleistung<br />
oder „vertane Urlaubsfreude“<br />
<strong>–</strong> e<strong>in</strong> Begriff, der <strong>in</strong> den Gesetzen tatsächlich<br />
auftaucht - schnell zum fi nanziellen Ru<strong>in</strong><br />
des Gästeführers beitragen können. Vielen<br />
der versammelten Gästeführern war diese<br />
Problematik bis dah<strong>in</strong> offensichtlich nicht<br />
klar gewesen, und der Rat, sich im <strong>BVGD</strong><br />
zu organisieren stieß auf großes Interesse.<br />
Im Anschluss sprach Dr. Eugen Trapp vom<br />
Amt für Archiv und Denkmalpfl ege über „Die<br />
<strong>mit</strong>telalterliche Großstadt. Regensburg als<br />
Welterbestätte der UNESCO“. Regensburg<br />
gehört seit 2006 zu diesem illustren Kreis,<br />
und Trapp, der e<strong>in</strong>en Großteil des Antrages<br />
für die Welterbe-Jury geschrieben hatte,<br />
erläuterte den Gästen, warum Regensburg<br />
diese Auszeichnung erhalten hat. Dann g<strong>in</strong>g<br />
es h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> die Kälte, um an den <strong>Stadt</strong>führungen<br />
von KultTouren teilzunehmen. Den
Kar<strong>in</strong> Hetzenecker von KultTouren<br />
würdigen Abschluss des Tages beg<strong>in</strong>gen<br />
die Gästeführer <strong>in</strong> der Alten Kapelle. Die im<br />
letzten Jahr anlässlich des Papst-Besuches<br />
e<strong>in</strong>geweihte „Benediktorgel“ brachte Stiftskapellmeister<br />
Prof. Josef Kohlhäufl zum Kl<strong>in</strong>gen<br />
<strong>–</strong> e<strong>in</strong>e festliche Fanfare am Ende des 9.<br />
Ostbayerischen Gästeführersem<strong>in</strong>ars.<br />
Birgit Angerer<br />
KultTouren - Verband der Regensburger<br />
Gästeführer e.V.<br />
Städte übergreifende<br />
Projekte und Kontakte <strong>–</strong><br />
Regionaltreffen <strong>in</strong> Halle<br />
Im März 2007 folgten etwa 15 Gästeführer<br />
aus Halle und Umgebung der E<strong>in</strong>ladung<br />
zu e<strong>in</strong>em Gedankenaustausch.<br />
Nach e<strong>in</strong>leitenden Informationen über<br />
die Jahreshauptversammlung des <strong>BVGD</strong><br />
<strong>in</strong> Wiesbaden folgten Diskussionen über<br />
unterschiedliche Organisationsarten von<br />
<strong>Stadt</strong>führungen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Ortschaften.<br />
Hauptanliegen unseres Treffens war<br />
jedoch die bessere Vernetzung der Gästeführer<br />
untere<strong>in</strong>ander, da es gerade im<br />
Bundesland Sachsen-Anhalt e<strong>in</strong>ige übergreifende<br />
touristische Projekte gibt. So<br />
verb<strong>in</strong>det zum Beispiel der Name Mart<strong>in</strong><br />
Luther die Städte Eisleben und Wittenberg<br />
<strong>mit</strong> der <strong>Stadt</strong> Halle, <strong>in</strong> der die Mart<strong>in</strong>-Luther-<br />
Universität e<strong>in</strong>e reiche Tradition besitzt, und<br />
wo <strong>in</strong> der Marktkirche die Totenmaske des<br />
Reformators zu besichtigen ist. Solche<br />
Städte übergreifende Themen führen zu<br />
Aufträgen, bei denen nicht nur <strong>Stadt</strong>führungen,<br />
sondern auch Tagestouren gewünscht<br />
werden. Im März <strong>2008</strong> wird das Mitteldeutsche<br />
Gästeführertreffen fortgeführt, um<br />
die Beschlüsse der <strong>BVGD</strong>-Jahreshauptversammlung<br />
von <strong>Magdeburg</strong> zu diskutieren.<br />
Außerdem sollen die Gästeführer<br />
aus den umliegenden Orten, die noch als<br />
„weiße Flecken“ im <strong>BVGD</strong> gelten, für e<strong>in</strong>e<br />
Mitgliedschaft im Bundesverband gewonnen<br />
werden.<br />
Dr. Roselies Meder, Hans-Joachim Gunkel<br />
Interessenverband Hallesche Gästeführer<br />
Die Möglichkeit, Gleichges<strong>in</strong>nte zu treffen<br />
und sich <strong>mit</strong> ihnen auszutauschen, ist für<br />
jeden, der e<strong>in</strong>mal bei e<strong>in</strong>er Jahreshauptversammlung<br />
des <strong>BVGD</strong> dabei war, immer e<strong>in</strong>e<br />
spannende Sache. Umso mehr die Vorstellung,<br />
Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen aus der eigenen<br />
Region zu begrüßen, ihnen die eigene<br />
<strong>Stadt</strong> zu zeigen und ihr Interesse zu wecken!<br />
Die Diskussion um die Wichtigkeit des Tourismus<br />
gibt es <strong>in</strong> allen Orten und die Möglichkeit,<br />
Netzwerke zu nutzen, ist gefragt.<br />
Auf der <strong>JHV</strong> <strong>in</strong> Wiesbaden wurde <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en<br />
Gesprächsgruppen festgelegt, dass es e<strong>in</strong><br />
Regionaltreffen noch im Sommer 2007 geben<br />
sollte, wobei wir den Bogen nach Westen<br />
spannen wollten <strong>–</strong> immerh<strong>in</strong> war <strong>in</strong>zwischen<br />
der Vere<strong>in</strong> der Saarland-GästeführerInnen<br />
gegründet worden. Und weil ebenso die<br />
Südwestpfalz teilnehmen sollte, bot sich<br />
das im Mittelpunkt liegende Kaiserslautern<br />
als idealer Treffpunkt an.<br />
Als Referent konnten<br />
wir Christian Frick vom<br />
<strong>BVGD</strong> gew<strong>in</strong>nen, der uns<br />
über das Thema „Gästeführung<br />
<strong>–</strong> e<strong>in</strong>e Chance<br />
für den Tourismus <strong>–</strong> am<br />
Beispiel Gelnhausens“<br />
<strong>in</strong>formierte.<br />
Silke Kretzschmar,<br />
Barbarossa Gästeführer<br />
Kaiserslautern e.V.<br />
www.gaestefuehrerkaiserslautern.de<br />
Die Lauterer Barbarossa<br />
Gästeführer <strong>mit</strong><br />
ihrer Vorsitzenden Silke<br />
Kretzschmar luden im<br />
Juli 2007 zu e<strong>in</strong>em regionalen<br />
Treffen e<strong>in</strong>. Wir<br />
kamen zu sechst aus<br />
Heidelberg, erwartungsvoll<br />
und neugierig, denn<br />
Kaiserslautern war wohl<br />
als WM-Austragungsort<br />
<strong>in</strong> unser Bewusstse<strong>in</strong><br />
gedrungen, aber sehr viel<br />
mehr Gedanken hatten<br />
wir uns über die Heimat<br />
des 1. FCK bisher nicht<br />
gemacht. Im Casimirsaal,<br />
der „guten Stube“ der<br />
<strong>Stadt</strong>, wurden wir bei<br />
e<strong>in</strong>em Umtrunk begrüßt.<br />
Wir erfuhren, dass Kaiserslautern<br />
nicht nur Sitz<br />
e<strong>in</strong>er bedeutenden Technischen<br />
Universität und<br />
Städte und Regionen <strong>–</strong> Infos aus den Mitgliedervere<strong>in</strong>en<br />
Saarpfälzisches Regionaltreffen <strong>in</strong><br />
Kaiserslautern <strong>–</strong> E<strong>in</strong>e Idee nimmt Gestalt an<br />
zahlreicher Fraunhofer- und Forschungs<strong>in</strong>stitute<br />
ist, sondern auch Zentrum für IT-Firmen.<br />
„Von der Torfabrik <strong>–</strong> zur Denkfabrik“,<br />
heißt der städtische Werbeslogan. Vis-àvis<br />
des Casimirsaals steht das 84 m hohe<br />
Rathaus aus den 1960er Jahren, e<strong>in</strong>es der<br />
Wahrzeichen der <strong>Stadt</strong>. Dort haben wir uns<br />
auf der Dachterrasse ordentlich durchwehen<br />
lassen und den fabelhaften Rundblick<br />
genossen. Anschließend standen e<strong>in</strong> historischer<br />
<strong>Stadt</strong>rundgang und e<strong>in</strong>e Kostümführung<br />
<strong>mit</strong> „Eleonore von Simmern, der<br />
Fürst<strong>in</strong> von Lautern“ auf dem Programm.<br />
Das Treffen endete nach dem offi ziellen<br />
Tagungsprogramm <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er angeregten<br />
Diskussion über weitere Möglichkeiten<br />
regionaler Zusammenarbeit.<br />
Barbara Lorenz,<br />
Heidelberger Gästeführer e.V.<br />
www.heidelberger-gaestefuhrer.de<br />
Die Rhe<strong>in</strong>pfalz, 10.7.2007<br />
Cicerone 2/2007 11
Städte und Regionen <strong>–</strong> Infos aus den Mitgliedervere<strong>in</strong>en<br />
Würzburg: E<strong>in</strong>e neue Waage für „Justitia“<br />
Spendensammlung zum Weltgästeführertag hilft<br />
Vierröhrenbrunnen<br />
Übergabe des Spendenschecks für die Wiederherstellung der Sandste<strong>in</strong>fi gur<br />
„Justitia“ (v. l. n. r.): der stellv. Vors. des Würzburger Anwaltvere<strong>in</strong>s Lothar Wegener,<br />
Bürgermeister<strong>in</strong> Marion Schäfer, die Vors. des Würzburger Gästeführervere<strong>in</strong>s Sonja<br />
Wagenbrenner, und die Vors. des Anwaltvere<strong>in</strong>s Christ<strong>in</strong>a Glück.<br />
Wenige Wochen nach dem „Weltgästeführertag“<br />
zog der Vere<strong>in</strong> der Würzburger<br />
Gästeführer e<strong>in</strong>e Bilanz se<strong>in</strong>er Spendenaktion.<br />
Insgesamt kamen 2.800.- Euro für die<br />
Restaurierung der Sandste<strong>in</strong>fi guren am Vierröhrenbrunnen<br />
zusammen! An ihrem Aktionstag<br />
zum Thema „Frauengeschichte(n)“<br />
hatten die <strong>Stadt</strong>führer kostenlose Rundgänge<br />
angeboten und bei den Teilnehmern<br />
1.300 Euro Spenden gesammelt. Außerdem<br />
war es den Organisatoren gelungen, den<br />
Würzburger Anwaltvere<strong>in</strong> e. V. als Sponsor<br />
zu gew<strong>in</strong>nen.<br />
„Mit dem gesammelten Geld können wir<br />
jetzt zwei der barocken Frauenfi guren am<br />
zentralsten Brunnen unserer <strong>Stadt</strong> wiederherstellen<br />
lassen“, freute sich die Vorsitzende<br />
des Gästeführervere<strong>in</strong>s, Sonja<br />
Wagenbrenner bei der Spendenübergabe<br />
an die <strong>Stadt</strong> Würzburg. Bürgermeister<strong>in</strong><br />
Marion Schäfer lobte beide Vere<strong>in</strong>e für<br />
ihr kulturelles Engagement und sprach von<br />
e<strong>in</strong>er „wunderbaren Idee, die zum Nachahmen<br />
anregen sollte“.<br />
Sonja Wagenbrenner,<br />
Würzburger Gästeführer Vere<strong>in</strong><br />
www.wuerzburger-gaestefuehrer.d<br />
12 Cicerone 2/2007<br />
Plädoyer für<br />
Führungsqualität:<br />
Der Gast steht im<br />
Mittelpunkt<br />
Ma<strong>in</strong>zer Gästeführer und Gäste im Gespräch <strong>mit</strong> dem 05er-Bajazz<br />
Anmerkungen des Rhe<strong>in</strong>gauer<br />
Gästeführers Helmut Lehr,<br />
veröffentlicht <strong>in</strong> den Ma<strong>in</strong>zer<br />
Vierteljahresheften, November 2006<br />
(Textauszüge).<br />
Cicerone, <strong>Stadt</strong>- bzw. Fremdenführer, Touristenbegleiter<br />
oder Gästeführer: wie sie<br />
sich auch nennen oder genannt werden,<br />
sie s<strong>in</strong>d es, die die Besonderheiten und<br />
Schönheiten e<strong>in</strong>er <strong>Stadt</strong> oder Landschaft<br />
dem Besucher (aber auch E<strong>in</strong>heimischen)<br />
ver<strong>mit</strong>teln. Der oft spannende, manchmal<br />
anstrengende, aber nie langweilige Umgang<br />
<strong>mit</strong> Gästen setzt neben selbstverständlicher<br />
Faktenkompetenz e<strong>in</strong>e offene Art, E<strong>in</strong>fühlungsvermögen,<br />
Kommunikationsfähigkeit<br />
und Flexibilität voraus, da<strong>mit</strong> den oft ganz<br />
unterschiedlichen Erwartungen der jeweiligen<br />
Besuchergruppe entsprochen werden<br />
kann. Der Gast steht im Mittelpunkt, jede<br />
Gruppe hat Anspruch auf die ihr angemessene<br />
<strong>in</strong>dividuelle Führung. Rout<strong>in</strong>emäßige<br />
Abwicklung und stets identische Wiedergabe<br />
erlernter Fakten hat da<strong>mit</strong> nichts zu<br />
tun. Die von den Gästeführern erwartete<br />
Qualität kann deshalb bei den sich stetig<br />
verändernden Rahmenbed<strong>in</strong>gungen nur<br />
durch selbstkritische Überprüfung des<br />
Führungsstils, ständige Fortbildung und<br />
Weiterentwicklung gewährleistet werden.<br />
Die bloße Unterhaltung, anekdotenreiches
Amüsement für die üblichen zwei Stunden<br />
s<strong>in</strong>d austauschbar, haben aber weniger <strong>mit</strong><br />
der <strong>Stadt</strong> als <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em bunten Nach<strong>mit</strong>tag<br />
zu tun. Ma<strong>in</strong>z soll unverwechselbar im<br />
Mittelpunkt stehen, kurzweilig, farbig und<br />
spannend. Information und Unterhaltung<br />
stehen gleichberechtigt nebene<strong>in</strong>ander,<br />
das heißt Daten und Fakten s<strong>in</strong>d korrekt<br />
und die Beschreibungen authentisch, werden<br />
aber unterhaltsam und locker ver<strong>mit</strong>telt.<br />
Nicht nur die unterschiedlichsten Kulturzeugen,<br />
auch das lebendige Ma<strong>in</strong>z will<br />
Schon bald nach Goethes Tod 1832 entstand<br />
der Plan e<strong>in</strong>es Doppeldenkmals für ihn und<br />
Friedrich Schiller. Beauftragt wurde der<br />
Bildhauer Christian Daniel Rauch. E<strong>in</strong>e Realisierung<br />
des Projektes scheiterte zunächst<br />
an den fehlenden F<strong>in</strong>anzen. Erst als König<br />
Ludwig I. von Bayern 1849 sich bereit<br />
erklärte, das für den Guss notwendige Erz<br />
ver<strong>mit</strong>telt se<strong>in</strong>. Außereuropäische Gäste<br />
haben andere Maßstäbe - so e<strong>in</strong>e ch<strong>in</strong>esische<br />
Landwirtschaftsdelegation <strong>mit</strong> eher<br />
ger<strong>in</strong>gem Interesse für Kirchen, Kunstepochen<br />
und Kurfürsten. Aber die Gründung<br />
der Römergarnison am Zusammenfluss<br />
von Rhe<strong>in</strong> und Ma<strong>in</strong> aus strategischen<br />
Gründen, die sich hieraus entwickelnden<br />
zentralen Verkehrswege, der Fernhandel<br />
über die <strong>in</strong> Syrien endende Seidenstraße<br />
<strong>mit</strong> weiterer Anb<strong>in</strong>dung über die Alpen zum<br />
Rhe<strong>in</strong> <strong>–</strong> durch den Fund asiatischer Münzen<br />
Seit 150 Jahren das Wahrzeichen Weimars:<br />
Das Goethe- und Schiller-Denkmal<br />
Weimarer <strong>Stadt</strong>führer vor dem Goethe- und Schiller-Denkmal<br />
zu spenden, schien der Wunsch realisierbar.<br />
Als der Bayernkönig jedoch die Bed<strong>in</strong>gung<br />
stellte, die Dichter müssten im Zeitkostüm<br />
dargestellt werden, gab Rauch den Auftrag<br />
zurück, denn se<strong>in</strong> Entwurf stellte Goethe und<br />
Schiller <strong>in</strong> antikem Gewand und die Füße <strong>mit</strong><br />
Sandalen dar. Der Bildhauer Ernst Rietschel,<br />
Rauchs Schüler, erhielt schließlich 1852 den<br />
Städte und Regionen <strong>–</strong> Infos aus den Mitgliedervere<strong>in</strong>en<br />
<strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z bewiesen <strong>–</strong> das weckte eifriges<br />
Interesse. Und erst der Markt <strong>mit</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Geschichte und dem Angebot! Da wurde<br />
geprüft, betastet und berochen. Gel<strong>in</strong>gt es<br />
dann noch, e<strong>in</strong>en wandernden zünftigen<br />
Handwerksgesellen <strong>in</strong> voller Kluft am Weg<br />
erfolgreich um e<strong>in</strong> Interview zu bitten, so<br />
haben die Gäste das Gefühl, e<strong>in</strong>e seltene<br />
und orig<strong>in</strong>elle Begegnung erlebt zu haben.<br />
Da darf der Fassenachtsbrunnen auch mal<br />
entfallen…<br />
Helmut Lehr, Rhe<strong>in</strong>gau<br />
Auftrag zu dem Doppelstandbild. Der Künstler<br />
wählte für Goethe die Kleidung, die bei<br />
Hofe getragen wurde, und für Schiller die<br />
entsprechende Zivilkleidung der Zeit, wo<strong>mit</strong><br />
er beide Persönlichkeiten charakterisieren<br />
wollte. Auch bemühte sich Rietschel um die<br />
Darstellung des tatsächlichen Altersunterschieds<br />
und gab ihnen e<strong>in</strong> Aussehen, wie es<br />
die Bildnisse aus den letzten geme<strong>in</strong>samen<br />
Jahren, also ca. 1800 bis 1805, zeigten. Seit<br />
nunmehr 150 Jahren stehen Goethe und<br />
Schiller aufrechten Hauptes auf gleicher<br />
Höhe, den Blick <strong>in</strong> die Ferne gerichtet. Als<br />
das Denkmal am 4. September 1857, anlässlich<br />
des 100. Geburtstages des Großherzogs<br />
Carl August, vor dem damaligen Hoftheater,<br />
dem heutigen Deutschen Nationaltheater,<br />
enthüllt wurde, gab es Jubel. In der Folgezeit<br />
wurde das Denkmal für die Allgeme<strong>in</strong>heit<br />
immer mehr zum Inbegriff des Freundschafts-<br />
und Schaffensbundes der beiden<br />
Dichterfürsten und zum Symbol der Weimarer<br />
Klassik und da<strong>mit</strong> auch Symbol für<br />
Weimars „Goldenes Zeitalter“. Es hat die<br />
Vorstellung vom Aussehen Goethes und<br />
Schillers <strong>in</strong> weiten Bevölkerungskreisen<br />
nachhaltig geprägt. Kopien des Denkmals<br />
gibt es <strong>in</strong> den USA <strong>in</strong> den Städten Cleveland,<br />
Milwaukee und San Francisco. Seit<br />
nunmehr 150 Jahren ist das Goethe- und<br />
Schiller-Denkmal weltweit bekannt und es<br />
gehört zum festen Programm der <strong>Stadt</strong>führerInnen.<br />
Es ist Ziel der Touristenströme, und<br />
viele Besucher möchten e<strong>in</strong> Foto „geme<strong>in</strong>sam<br />
<strong>mit</strong> ihnen“, <strong>mit</strong> dem Wahrzeichen Weimars.<br />
Die <strong>Stadt</strong>führerInnen waren deshalb<br />
selbstverständlich Mitgestalter der Festveranstaltung<br />
anlässlich des 150. Jahrestages<br />
der Enthüllung des Goethe- und Schiller-<br />
Denkmals auf dem Theaterplatz.<br />
Renate Ragwitz, Vere<strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong>führer<br />
Weimars e.V.<br />
www.weimar-tourist.de<br />
Cicerone 2/2007 13
Städte und Regionen <strong>–</strong> Infos aus den Mitgliedervere<strong>in</strong>en<br />
Rostocker Gästeführer erleben<br />
Hamburgs HafenCity<br />
Die Rostocker Gästeführer <strong>in</strong> der Hamburger Hafen und Logistik AG<br />
Der Hamburger Gästeführer Vere<strong>in</strong> e.V. lud<br />
im September 2007 die Rostocker Gästeführer<br />
nach Hamburg e<strong>in</strong>. Von den vielen<br />
sehenswerten Seiten dieser 1,7-Millionenstadt<br />
empfanden wir es als besondere<br />
Attraktion, den Aufbau der neben der historisch<br />
berühmten Speicherstadt neu entstehenden,<br />
hochwassergeschützten HafenCity<br />
<strong>mit</strong> den schon vorzeigbaren Magellan- und<br />
Marco-Polo-Terrassen <strong>mit</strong>erleben zu können.<br />
Dieses Erlebnis vor Ort wurde an Hand<br />
e<strong>in</strong>es großen Modells der geplanten baulichen<br />
Weiterentwicklung <strong>mit</strong> der Elbphilharmonie<br />
als Glanzpunkt nachhaltig unterstützt.<br />
Das Modell ist im Kesselhaus, der vormaligen<br />
Energiezentrale der Speicherstadt,<br />
wirkungsvoll aufgebaut. Der Vorsitzende<br />
des Hamburger Gästeführer Vere<strong>in</strong>s e.V.,<br />
Cord Sarnighausen, begrüßte die Rosto-<br />
Potsdamer Gästeführer <strong>in</strong> Märkisch-Oderland<br />
14 Cicerone 2/2007<br />
cker Gäste <strong>in</strong> der Kant<strong>in</strong>e der Hamburger<br />
Hafen und Logistik Aktiengesellschaft. Der<br />
Nach<strong>mit</strong>tag war dem Besuch des Hamburger<br />
Parkfriedhofs <strong>in</strong> Ohlsdorf gewidmet, der<br />
nach dem Willen se<strong>in</strong>es Schöpfers Cordes<br />
auf Grund se<strong>in</strong>er Landschaftsgestaltung bei<br />
riesiger Ausdehnung eher wie e<strong>in</strong> Erholungspark<br />
denn als e<strong>in</strong>e Begräbnisstätte<br />
empfunden werden kann. Am Ende des<br />
Ausfl ugs bestand bei den Rostocker Gästeführern<br />
der Wunsch zu e<strong>in</strong>er Wiederkehr<br />
nach Hamburg, wozu z.B. das M<strong>in</strong>iatur<br />
Wunderland Hamburg <strong>mit</strong> der weltgrößten<br />
Modelleisenbahn oder die Erlebnisausstellung<br />
Ball<strong>in</strong>stadt über die Auswandererwelt<br />
Hamburg besonders verlocken.<br />
Prof. Dr. Rüdiger Selke, Rostocker <strong>Stadt</strong>führervere<strong>in</strong><br />
e.V.<br />
www.rostocker-stadtfuehrervere<strong>in</strong>.de<br />
Potsdamer<br />
Exkursion<br />
zu den Schlössern der<br />
Mark Brandenburg<br />
Erwartungsfroh machten sich am im August<br />
2007 32 Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen auf den<br />
Weg, um ihre nähere Heimat zu erkunden.<br />
Potsdam Guide e.V. hatte e<strong>in</strong>geladen, das<br />
östliche Brandenburg zwischen Märkischer<br />
Schweiz und Oderbruch kennen zu lernen,<br />
und gerne schlossen sich Gästeführer aus<br />
Berl<strong>in</strong> und Werder an. Der Bus war restlos<br />
ausverkauft und Irene Byl hatte sich bestens<br />
auf die Fahrt vorbereitet. Voller Enthusiasmus<br />
präsentierte die Potsdamer Kolleg<strong>in</strong> die<br />
Geschichte der Mark und ihrer Bewohner.<br />
Der erste Stopp war Schloss Ste<strong>in</strong>höfel,<br />
e<strong>in</strong> wunderschöner Adelssitz, Ende des 18.<br />
Jahrhunderts erbaut. Das Ensemble zählt<br />
zu den frühen Werken des Berl<strong>in</strong>er Klassizismus.<br />
Die Sonne stand schon hoch, als<br />
der Schlossherr die Gruppe wenig später<br />
<strong>in</strong> Gusow willkommen hieß. Das über 650<br />
Jahre alte Wasserschloss ist Anziehungspunkt<br />
für die Bewohner des Oderbruchs.<br />
Zum Mittagessen kehrten die Hungrigen<br />
im Sch<strong>in</strong>kelschloss <strong>in</strong> Neu Hardenberg<br />
e<strong>in</strong>, das dem Staatsm<strong>in</strong>ister unter Friedrich<br />
Wilhelm III., Karl August von Hardenberg,<br />
und se<strong>in</strong>er Familie als Wohnsitz diente.<br />
Der letzte Schlossherr, Carl-Hans Graf von<br />
Hardenberg, gehörte zu den Männern des<br />
20. Juli 1944 und wurde von den Nationalsozialisten<br />
enteignet. 2004 wurde der von<br />
Peter Joseph Lenné und Fürst von Pückler<br />
gestaltete Park zu „Deutschlands“ schönstem<br />
Park gekürt. Wie vielfältig die Schlösser<br />
der Mark s<strong>in</strong>d, stellten wir <strong>in</strong> Schloss Reichenow<br />
fest. Wie e<strong>in</strong> Märchenschloss <strong>mit</strong><br />
achteckigem Turm und Z<strong>in</strong>nenkranz thront<br />
es im großen Schlosspark. Ruhig am Fontanewanderweg<br />
gelegen, ist das Schlosshotel<br />
e<strong>in</strong> idealer Ausgangspunkt für Fahrradtouren<br />
von See zu See oder Wanderungen<br />
durch die märkische Schweiz. Letzte Station<br />
war Bad Freienwalde, die älteste Kurstadt<br />
der Mark Brandenburg. Bee<strong>in</strong>druckt von<br />
den Schönheiten der Mark konnten die<br />
Gästeführer Theodor Fontane <strong>in</strong> diesem<br />
Fall so gar nicht zustimmen, der da me<strong>in</strong>te:<br />
“In den meisten Fällen heißt reisen, sich<br />
ärgern, und wäre nicht der Wechseltrieb<br />
im Menschen so stark, der Hang mal was<br />
anderes zu sehen und zu erleben, so reiste<br />
ke<strong>in</strong> Mensch.“<br />
Reg<strong>in</strong>a Ebert, Potsdam Guide e.V<br />
www.potsdam-guide.de
Werbung für Pe<strong>in</strong>e und<br />
den <strong>BVGD</strong> auf Radio<br />
Niedersachsen<br />
Zwanzig Jahre <strong>Stadt</strong>führungen <strong>in</strong> Pe<strong>in</strong>e<br />
waren Anlass, im Juli 2007 e<strong>in</strong>e Sonderführung<br />
anzubieten. Diese Führung war<br />
mehr e<strong>in</strong> Event und so manche e<strong>in</strong>gebaute<br />
Überraschung sollte e<strong>in</strong> „Dankeschön“ se<strong>in</strong><br />
für unsere „treuesten“ Gäste, die uns auf<br />
vielen unserer Sonderführungen begleitet<br />
haben. Dass auch wir Gästeführer<strong>in</strong>nen<br />
e<strong>in</strong>e Überraschung erleben sollten, haben<br />
wir weder erhofft, noch geahnt. Denn am<br />
Ende unserer Führung verkündete e<strong>in</strong><br />
„treuer“ Gast: Er habe uns vier beim Norddeutschen<br />
Rundfunk <strong>in</strong> Hannover zu der<br />
Sendung „Plattenkiste“ (Talk und Musikwünsche)<br />
angemeldet. Tag und Uhrzeit<br />
waren schon festgelegt, so dass wir nur<br />
noch losfahren mussten. Natürlich waren<br />
wir darüber sehr erfreut und vielleicht auch<br />
etwas stolz und gespannt, was uns im Funkhaus<br />
am Maschsee <strong>in</strong> Hannover erwarten<br />
würde! Hier bekamen wir die Gelegenheit,<br />
das Funkhaus <strong>mit</strong> se<strong>in</strong>en Räumlichkeiten<br />
und Sendesälen zu besichtigen. Die Studios<br />
waren kle<strong>in</strong>er als wir uns das vorgestellt<br />
haben. In dem Studio, aus dem unsere<br />
Sendung übertragen wurde, hatte jeder vor<br />
se<strong>in</strong>em Platz e<strong>in</strong> Mikrofon. Ich dachte: „Na<br />
alles ke<strong>in</strong> Problem, kann gleich losgehen!“.<br />
Aber als alles mucksmäuschenstill wurde<br />
und wir life auf Sendung waren, da waren<br />
sie…die tausend Schmetterl<strong>in</strong>ge im Bauch.<br />
Es war wie vor zwanzig Jahren, als wir zum<br />
ersten Mal vor e<strong>in</strong>er Gruppe zur Führung<br />
standen. Wir alt gedienten Hasen haben<br />
schließlich dennoch alles „locker“ überstanden<br />
und konnten nicht nur für unsere<br />
<strong>Stadt</strong> Pe<strong>in</strong>e, sondern auch für den <strong>BVGD</strong><br />
Werbung machen. Zeit um Grüße über den<br />
Sender an liebe Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen<br />
des <strong>BVGD</strong> zu schicken, hatten wir leider<br />
nicht. Dafür an dieser Stelle im CICERONE<br />
an alle liebe Grüße aus Pe<strong>in</strong>e!<br />
Marianne Dietrich, AG der<br />
Pe<strong>in</strong>er <strong>Stadt</strong>führer<strong>in</strong>nen<br />
Gästeführer<strong>in</strong>nen aus Pe<strong>in</strong>e reisen zu<br />
Radio Niedersachsen<br />
Städte und Regionen <strong>–</strong> Infos aus den Mitgliedervere<strong>in</strong>en<br />
Hundertjährige L<strong>in</strong>de im besten Alter!<br />
Dachauer Gästeführer e.V. organisiert Altstadtfest<br />
Anni Härtl beim Dachauer L<strong>in</strong>denfest<br />
Die Münchner Gästeführer <strong>in</strong> Vorbereitung auf das<br />
<strong>Stadt</strong>jubiläum<br />
Mit e<strong>in</strong>em Brückenschlag Herzog He<strong>in</strong>richs<br />
des Löwen über die Isar begann 1158 die<br />
Münchner Gästeführer s<strong>in</strong>d auf das<br />
<strong>Stadt</strong>jubiläum vorbereitet<br />
Das Geburtstagk<strong>in</strong>d spendete den Schatten<br />
für die Gäste, und so genossen an die 400<br />
Besucher e<strong>in</strong>en harmonischen Sommerabend<br />
und die <strong>mit</strong>reißenden Klänge der Jazzund<br />
Dixieband Amper Stompers <strong>in</strong> <strong>mit</strong>ten<br />
der Dachauer Altstadt. Die <strong>Stadt</strong>l<strong>in</strong>de, e<strong>in</strong>e<br />
Silberl<strong>in</strong>de, wurde im Juli 2007 100 Jahre<br />
alt, und der Dachauer Gästeführer e.V.<br />
organisierte dieses Fest. Der italienischen<br />
Küche wurde gut zugesprochen aber auch<br />
e<strong>in</strong>er erfrischenden Fruchtbowle, die von<br />
den Gästeführer<strong>in</strong>nen angeboten wurde.<br />
Mit Blitz und Donner zum F<strong>in</strong>ale bekam die<br />
<strong>Stadt</strong>l<strong>in</strong>de dann noch e<strong>in</strong> angemessenes<br />
Natur-Feuerwerk zum Geburtstagsfest.<br />
Anni Härtl, Dachauer Gästeführer e.V.<br />
www.dachauer-gaestefuehrer.de<br />
Münchner Geschichte - <strong>2008</strong> wird München<br />
850 Jahre alt, und der Münchner<br />
Gästeführer Vere<strong>in</strong> ist selbstverständlich<br />
<strong>mit</strong> von der Partie! Es soll e<strong>in</strong> wahres Fest<br />
für die Münchner und die Gäste werden.<br />
Um symbolisch „Brücken zu allen Gesellschaftsschichten<br />
zu schlagen“ sollen sich<br />
möglichst viele Kulture<strong>in</strong>richtungen, Vere<strong>in</strong>e,<br />
Unternehmen und Privatpersonen am<br />
Programm beteiligen, das ab Jahresbeg<strong>in</strong>n<br />
<strong>2008</strong> erhältlich se<strong>in</strong> wird. Neben den<br />
üblichen Aktivitäten am <strong>Stadt</strong>gründungsfest,<br />
wird der MGV zahlreiche kostenfreie<br />
Führungen anbieten zum Thema „He<strong>in</strong>rich<br />
der Löwe als Städtegründer“. Infos unter<br />
www.muenchen.de.<br />
Georg Reichlmayr,<br />
Münchner Gästeführer Vere<strong>in</strong> e.V.<br />
www.mgv-muenchen.de<br />
Begegnungen <strong>mit</strong> der Wildnis<br />
Gästeführer aus dem Naturpark Südschwarzwald gestalten Dia-Multivisionsschau<br />
Der Naturpark Südschwarzwald präsentierte<br />
im März/April 2007 e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige Dia-<br />
Multivisionsschau zum Thema „Begegnungen<br />
<strong>mit</strong> der Wildnis - Fasz<strong>in</strong>ation Wildtiere<br />
im Schwarzwald“ <strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt 20 Naturpark-Geme<strong>in</strong>den.<br />
Das Besondere daran:<br />
Die Live-Kommentare wurden von Gästeführern<br />
des „Vere<strong>in</strong>s der Gästeführer im<br />
Naturpark Südschwarzwald“ gesprochen.<br />
Im Anschluss an die Shows standen sie<br />
den Fragen der Besucher zur Verfügung.<br />
Vorangegangen war e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Schulung<br />
durch die Autoren der Multivisionsshow<br />
<strong>in</strong> der Form e<strong>in</strong>es Drehbuches. Die<br />
Bilder boten phantastische E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die<br />
Lebensweise seltener Arten, wie Luchs und<br />
Auerhuhn, aber auch Rot- und Gamswild,<br />
Fuchs, Siebenschläfer sowie zahlreicher<br />
weiterer heimischer Wildtiere. Dabei wurden<br />
nicht nur Probleme und Lösungen aufgezeigt,<br />
sondern vor allem die Begeisterung<br />
für diese e<strong>in</strong>malige Region geweckt und<br />
das Mite<strong>in</strong>ander von Mensch und Wildtier<br />
<strong>in</strong> unserer Kulturlandschaft beleuchtet. Für<br />
den seit zwei Jahren bestehenden Gästeführervere<strong>in</strong><br />
war es e<strong>in</strong>e ideale Möglichkeit,<br />
se<strong>in</strong> Angebot bekannt zu machen.<br />
Georg L<strong>in</strong>k, Gästeführer im Naturpark<br />
Südschwarzwald<br />
www.naturpark-suedschwarzwald.de<br />
Cicerone 2/2007 15
Im Blickpunkt<br />
Im Blickpunkt:<br />
Führungen für beh<strong>in</strong>derte Gäste <strong>–</strong><br />
Immer mehr Gästeführer engagieren sich für spezielle Angebote<br />
Langsamkeit erfahren, Bedürfnisse<br />
erkennen, Freude erleben <strong>–</strong> bei Führungen<br />
<strong>mit</strong> körperlich oder geistig<br />
beh<strong>in</strong>derten Gästen richten sich ganz<br />
andere Ansprüche an den Gästeführer.<br />
Wissensver<strong>mit</strong>tlung benötigt geeignetes<br />
Anschauungsmaterial, Vorwissen<br />
und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d nötig. Immer mehr<br />
Vere<strong>in</strong>e und Gästeführer beschäftigen<br />
sich <strong>mit</strong> diesem komplexen Thema und<br />
sehen <strong>in</strong> speziellen Angeboten e<strong>in</strong>en<br />
neuen Markt.<br />
Barrierefreier Tourismus<br />
<strong>–</strong> Arbeitsgruppe „Projekt<br />
Mobilität“<br />
E<strong>in</strong>e Studie hat jüngst gezeigt, dass Menschen<br />
<strong>mit</strong> Beh<strong>in</strong>derung ihren Urlaub vorzugsweise<br />
im Heimatland verbr<strong>in</strong>gen und<br />
überwiegend <strong>mit</strong> dem Partner <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Hotel übernachten, das beh<strong>in</strong>dertengerechte<br />
Zimmer und Alternativen zum klassischen<br />
Buffet hat. Reisende <strong>mit</strong> Handicap<br />
s<strong>in</strong>d für uns also besonders <strong>in</strong>teressant!<br />
Nicht zuletzt, weil diese Zielgruppe sehr<br />
16 Cicerone 2/2007<br />
empfänglich für Service ist. Die <strong>BVGD</strong>-<br />
Arbeitsgruppe „Projekt Mobilität“ (Bett<strong>in</strong>a<br />
Siebert und Anna Haase von Berl<strong>in</strong> Guide<br />
e.V. und Ingrid Seele und Gerritje Deterd<strong>in</strong>g<br />
vom Hamburger Gästeführer Vere<strong>in</strong>)<br />
beschäftigt sich deshalb seit 2005 <strong>mit</strong> dem<br />
Thema „Barrierefreier Tourismus“ und hat<br />
festgestellt, dass bei vielen <strong>Stadt</strong>führungen<br />
Menschen <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>geschränkter Mobilität<br />
noch nicht ausreichend berücksichtigt<br />
werden. Dabei s<strong>in</strong>d Städte und Geme<strong>in</strong>den<br />
bemüht, für diese Zielgruppe Angebote<br />
zu unterbreiten und bedanken sich oft <strong>mit</strong><br />
Fördermaßnahmen. Technische Hilfs<strong>mit</strong>tel<br />
machen immer mobiler, und so<strong>mit</strong> können<br />
sich beh<strong>in</strong>derte Gäste zunehmend an Aktivitäten<br />
des täglichen Lebens, auch auf Reisen,<br />
beteiligen. Reiseunternehmen, die sich<br />
<strong>mit</strong> dieser Zielgruppe beschäftigen, erhalten<br />
immer mehr konkrete Anfragen, die noch<br />
nicht ausreichend bedient werden können.<br />
Es ist unser Bestreben, dieses Projekt <strong>mit</strong><br />
e<strong>in</strong>er Broschüre abzuschließen. Die Idee<br />
wurde von der DZT, Beh<strong>in</strong>dertenvere<strong>in</strong>en<br />
und Verbänden sehr positiv aufgenommen,<br />
wobei konkrete Angebote für die Veröffent-<br />
lichung und Vermarktung zugesagt wurden.<br />
Viele Vere<strong>in</strong>e haben im vergangenen Jahr<br />
bereits ihre Angebote an uns geschickt,<br />
wofür wir herzlich danken - aber wir wollen<br />
mehr! Es ist nicht unbed<strong>in</strong>gt nötig sofort<br />
überall spezielle Führungen für Menschen<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Mobilitätse<strong>in</strong>schränkung zu entwickeln.<br />
Wenn wir diese Zielgruppe <strong>in</strong> unsere<br />
bereits angebotenen Führungen <strong>in</strong>tegrieren<br />
können ist schon geholfen. Manchmal ist<br />
es bereits hilfreich, wenn die Gästeführer<strong>in</strong><br />
oder der Gästeführer wissen, wo sich Rampen,<br />
abgesenkte Bordste<strong>in</strong>e, Fahrstühle und<br />
Beh<strong>in</strong>dertentoiletten befi nden, die auch für<br />
Elektrorollstühle ausgebaut s<strong>in</strong>d. Vielleicht<br />
ist e<strong>in</strong>e Änderung <strong>in</strong> der Route hilfreich,<br />
und schon e<strong>in</strong> Positionswechsel kann die<br />
Betrachtung e<strong>in</strong>er touristischen Sehenswürdigkeit<br />
aus Sicht und Sehhöhe e<strong>in</strong>es<br />
Rollstuhlfahrers vere<strong>in</strong>fachen. Bitte senden<br />
Sie Ihre Angebote für Führungen zu<br />
diesem Thema an die Mitglieder der Projektgruppe.<br />
Gerritje Deterd<strong>in</strong>g,<br />
Hamburger Gästeführer Vere<strong>in</strong> e.V.<br />
www.hamburger-gaestefuehrer-vere<strong>in</strong>.de
Ma<strong>in</strong>z auf gutem Weg zur Barrierefreiheit<br />
Am 1. Mai 2002 ist das Beh<strong>in</strong>dertengleichstellungsgesetz<br />
des Bundes (BGG) <strong>in</strong> Kraft<br />
getreten. Schon am 1. Januar 2003 folgte<br />
das entsprechende Gesetz des Landes<br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz und war da<strong>mit</strong> Vorreiter für<br />
die Länder-Gesetzgebung. Zudem wurden<br />
die <strong>Stadt</strong> Ma<strong>in</strong>z und die Region Rhe<strong>in</strong>hessen<br />
im Jahr 2003 im Landeswettbewerb „Tourismus<br />
für alle“ Landessieger. Dieser Sieg<br />
brachte nicht nur den Titel „Barrierefreie<br />
touristische Modellregion <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<br />
Pfalz“, sondern auch Investitionszuschüsse<br />
und Fördermöglichkeiten für E<strong>in</strong>zelmaßnahmen.<br />
Die Auszeichnung bewirkte, dass<br />
„Barrierefreiheit“ als Qualitätsmerkmal an<br />
sich erkannt wurde. Jetzt befasste man sich<br />
<strong>in</strong>tensiv <strong>mit</strong> Problemen, die von Beh<strong>in</strong>dertenbeauftragten<br />
und Betroffenen schon seit<br />
Jahren angemahnt wurden.<br />
Drei Mitglieder des Gästeführerverbandes<br />
Ma<strong>in</strong>z (GFVM) haben <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> der Beh<strong>in</strong>dertenbeauftragten Marita<br />
Boos-Waidosch und dem Zentrum für selbst<br />
bestimmtes Leben beh<strong>in</strong>derter Menschen<br />
(ZSL) <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z e<strong>in</strong>en Eigenversuch gestartet<br />
und e<strong>in</strong>en „<strong>Stadt</strong>rundgang“ für Rollstuhlnutzer<br />
zusammengestellt. Als Gästeführer<br />
glaubt man, se<strong>in</strong>e <strong>Stadt</strong> zu kennen. Wir<br />
waren unterwegs auf der üblichen Tour:<br />
Dom, Altstadt, Gutenberg-Museum. Die<br />
Kirche St. Stephan stand damals nicht auf<br />
dem Programm, denn die Stufen waren<br />
nicht zu überw<strong>in</strong>den. Seit 2005 hat die Kirche<br />
e<strong>in</strong>e neue Treppe <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>gearbeiteter<br />
Rampe, wirklich gelungen und endlich barrierefrei<br />
zu erreichen. In der August<strong>in</strong>erstraße,<br />
unserer Altstadtstraße, natürlich<br />
<strong>mit</strong> Kopfste<strong>in</strong>pfl aster <strong>–</strong> das ist e<strong>in</strong>e harte<br />
Sitzprobe für „Rollifahrer“ <strong>–</strong> wollten wir<br />
unsere „Gäste“ <strong>mit</strong> dem Besuch der barocken<br />
August<strong>in</strong>erkirche belohnen. Wir waren<br />
überzeugt, hier gäbe es ke<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>dernisse,<br />
denn der E<strong>in</strong>gang ist auf Straßenniveau.<br />
Von e<strong>in</strong>em fast nicht zu überw<strong>in</strong>denden<br />
Anstieg hatte noch ke<strong>in</strong>er von uns zuvor<br />
etwas bemerkt. Der junge, <strong>in</strong> den Armen<br />
kräftige Rollstuhlfahrer nahm die Hürde <strong>mit</strong><br />
Leichtigkeit, für Frau Boos-Waidosch im E-<br />
Rolli war es etwas schwieriger, aber machbar.<br />
Dafür war das Verlassen der Kirche<br />
fast nicht möglich. Im Türbereich befi ndet<br />
sich e<strong>in</strong>e fast 3 cm hohe Metallleiste. Frau<br />
Boos-Waidosch überwand das H<strong>in</strong>dernis im<br />
Rückwärtsgang und erreichte e<strong>in</strong>e ziemliche<br />
Geschw<strong>in</strong>digkeit „bergab“. Wie gut, die<br />
Probe aufs Exempel gemacht zu haben. Alle<br />
Details wurden notiert, e<strong>in</strong> Rundgang <strong>mit</strong><br />
13 Sehenswürdigkeiten zusammengestellt,<br />
das Angebot <strong>mit</strong> entsprechenden Gruppen<br />
erprobt, dann <strong>in</strong> den Katalog der Führungen<br />
und Kulturspaziergänge aufgenommen. Nun<br />
Christiane Deris bei e<strong>in</strong>er Führung <strong>mit</strong> beh<strong>in</strong>derten Gästen<br />
galt es, auch die Mitglieder des GFVM für<br />
dieses Angebot zu schulen. Zusammen <strong>mit</strong><br />
der „Nationalen Koord<strong>in</strong>ationsstelle Tourismus<br />
für Alle e.V.“ (NatKo), habe ich im<br />
Frühjahr 2005 e<strong>in</strong> Schulungskonzept erarbeitet<br />
und <strong>mit</strong> den Ma<strong>in</strong>zer Gästeführern<br />
umgesetzt. E<strong>in</strong> Sanitätshaus hat uns 5 Rollstühle<br />
zur Verfügung gestellt. 12 Gästeführer<br />
nutzten das Angebot. Wir erlebten so am<br />
eigenen Leib, worauf wir bei mobilitätse<strong>in</strong>geschränkten<br />
Besuchern besonders achten<br />
und welche Ängste wir selbst ablegen müssen,<br />
um <strong>mit</strong> ihnen ohne Vorurteile auf Tour zu<br />
gehen. Bestens passte unsere Schulung <strong>in</strong><br />
den Rahmen „ReisenohneGrenzen“. Unter<br />
diesem Qualitätsmerkmal wurden verschiedene<br />
Angebote erarbeitet. E<strong>in</strong> besonders<br />
gefördertes Projekt war e<strong>in</strong> Reliefstadtplan<br />
und e<strong>in</strong> dazugehöriges Reliefbuch für Bl<strong>in</strong>de<br />
und Sehbeh<strong>in</strong>derte. Dem Reliefbuch folgte<br />
im Jahr 2006 der entsprechende Audiostadtführer.<br />
Das Hörbuch kann als Mp3,<br />
Im Blickpunkt<br />
ebenso wie der Text der <strong>Stadt</strong>führung von<br />
der Homepage www.ma<strong>in</strong>z.de/Tourismus/<br />
BarrierfreiReisen herunter geladen werden.<br />
Durch die Mitarbeit an den verschiedenen<br />
Projekten ist mir bewusst geworden, dass<br />
e<strong>in</strong> gutes Angebot für Bl<strong>in</strong>de und Sehbeh<strong>in</strong>derte<br />
noch schwieriger ist als für Gehbeh<strong>in</strong>derte<br />
und Rollstuhlnutzer. Der Teufel steckt,<br />
wie so oft, im Detail. Besonders zu beachten<br />
ist, dass das 0-Niveau (z.B. ke<strong>in</strong>e Bordste<strong>in</strong>kanten)<br />
von Rollstuhlnutzern angestrebt<br />
wird, für Bl<strong>in</strong>de aber lebensgefährlich se<strong>in</strong><br />
kann. Auf bauliche Veränderungen haben<br />
wir <strong>in</strong> der Regel jedoch ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss.<br />
Fazit: Wenn wir Gästeführer e<strong>in</strong> touristisch<br />
genutztes Angebot erstellen, sollten wir auf<br />
jeden Fall <strong>mit</strong> den Betroffenen zusammenarbeiten.<br />
Es gibt noch viel zu tun.<br />
Christiane Deris,<br />
Gästeführerverband Ma<strong>in</strong>z (GFVM)<br />
www.gaestefuehrungen-ma<strong>in</strong>z.de<br />
Cicerone 2/2007 17
Pressestimmen<br />
18 Cicerone 2/2007<br />
Die Welt, 18.8.2007<br />
Dachau SZ, 7.5.2007
Neuersche<strong>in</strong>ungen aus der Feder unserer <strong>BVGD</strong>-Mitglieder:<br />
DEUTSCHES WEINARCHIV -<br />
Die We<strong>in</strong>jahrgänge von Günter<br />
Neitzer.<br />
Jeder Gästeführer, <strong>in</strong> jedem<br />
der 13 deutschen We<strong>in</strong>anbaugebiete,<br />
sei es am<br />
Rhe<strong>in</strong>, an der Mosel, Saar<br />
und Ruwer, an der Ahr,<br />
der Nahe, am Ma<strong>in</strong>, oder<br />
am Neckar, an Saale und<br />
Unstrut oder an der Elbe,<br />
sowie am Bodensee, wird<br />
jedes Jahr aufs Neue<br />
<strong>mit</strong> der Frage kompro<strong>mit</strong>iert:<br />
“Wie wird der<br />
neue We<strong>in</strong>jahrgang <strong>in</strong><br />
Ihrem We<strong>in</strong>anbaugebiet?“.<br />
Hierzu die richtige<br />
Antwort weiß die<br />
jeweils aktuelle Ausgabe der<br />
Jahrgangsbeschreibungen vom Mitglied<br />
der Gästebegleiter Rhe<strong>in</strong>gau-Taunus, Gün-<br />
ter Neitzer. Jede<br />
Jahrgangsbeschreibung<br />
schildert den<br />
aktuellen We<strong>in</strong>jahrgang<br />
<strong>in</strong> allen<br />
13 deutschen<br />
We<strong>in</strong>baugebieten.<br />
Es werden sowohl<br />
die klimatischen<br />
Voraussetzungen<br />
beschrieben, als<br />
auch die ge bietsspezifischenE<strong>in</strong>fl<br />
üsse auf die We<strong>in</strong>e<br />
jedes Jahrgangs<br />
erläutert. Mitglieder<br />
des <strong>BVGD</strong> erhalten<br />
Sonderkonditionen zum<br />
E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Sammelwerk.<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.deutscheswe<strong>in</strong>archiv.de<br />
Die Augsburger Museumslandschaft<br />
entwickelt sich prächtig!<br />
Alle<strong>in</strong>e 2006 wurden <strong>in</strong> der schwäbischen<br />
Hauptstadt sechs Museen wieder bzw. neu<br />
eröffnet, darunter s<strong>in</strong>d <strong>mit</strong> dem Jüdischen<br />
Kulturmuseum und dem H2<strong>–</strong>Zentrum für<br />
Gegenwartskunst im Glaspalast zwei ganz<br />
neue Häuser, die jeweils auf ihre Weise<br />
Aspekte der Augsburger Kulturgeschichte<br />
beleuchten. Aber auch die traditionellen<br />
Stammhäuser der „Kunstsammlungen und<br />
Museen Augsburg“, das Maximilianmuseum<br />
und das Schaezlerpalais, wurden<br />
gänzlich neu konzipiert Insbesondere das<br />
altehrwürdige Maximilianmuseum ist nun<br />
e<strong>in</strong> exzellenter Ausgangspunkt, um die<br />
kulturellen Schätze der alten Reichsstadt<br />
zu erkunden. !855 wurde das Stammhaus<br />
der Kunstsammlungen eröffnet, 1856 erhielt<br />
es den Namen se<strong>in</strong>es Schirmherren König<br />
Skulpturensammlung im Maximilianmuseum Augsburg<br />
Gästeführer als Autoren <strong>–</strong> Partnermuseen stellen sich vor<br />
Maximilian II. von Bayern. Leitgedanke der<br />
Neukonzeption ist die Darstellung Augsburgs<br />
als <strong>Stadt</strong> der Künste von europäischem<br />
Rang. So werden die Besucher<br />
bereits im überdachten Innenhof von den<br />
Bronzen der Augsburger Prachtbrunnen<br />
begrüßt. Die Skulpturensammlung zeigt<br />
plastische Bildwerke aus dem süddeutschen<br />
Raum vom Mittelalter bis zum Ende<br />
des Rokoko. Die Abteilung zur Augsburger<br />
Goldschmiedekunst bildet e<strong>in</strong>en Höhepunkt<br />
des neuen Museumsrundgangs. Um<br />
den Gästen die Gelegenheit zu bieten, die<br />
Exponate noch besser <strong>mit</strong> der alten Reichsstadt<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung zu br<strong>in</strong>gen, haben sich<br />
die Kuratoren e<strong>in</strong>en besonderen Service<br />
ausgedacht: In den zahlreichen Informationstafeln<br />
fi ndet man <strong>Stadt</strong>karten, die bei<br />
e<strong>in</strong>em anschließenden <strong>Stadt</strong>rundgang<br />
viele Informationen<br />
bieten und noch e<strong>in</strong>mal den<br />
Rang Augsburgs als europäische<br />
Kulturstadt verdeutlichen.<br />
Mit se<strong>in</strong>en „neuen“ Museen ist<br />
die <strong>Stadt</strong> auf dem besten Weg,<br />
diesen Rang wieder zurückzuerlangen!<br />
Christoph Emmendörffer, Dr. Tilo<br />
Grabach,<br />
Kunstsammlungen und Museen<br />
Augsburg<br />
www2.augsburg.de<br />
Die Münchner Gästeführer<strong>in</strong><br />
Helga<br />
Lauterbach lädt<br />
auf ihrer CD-<br />
Produktion die<br />
Hörer zu e<strong>in</strong>em<br />
amüsanten Spaziergang<br />
über Münchens<br />
berühmten Viktualienmarkt<br />
e<strong>in</strong>. Sie erzählt<br />
se<strong>in</strong>e Geschichte und führt vorbei an bunten<br />
Ständen, es geht zu den sechs Brunnen der<br />
Volkssänger und Kabarettisten. Liesl Karlstadt,<br />
Karl Valent<strong>in</strong>, Ida Schumacher, Weiß<br />
Ferdl, Roider Jackl und Elise Aul<strong>in</strong>ger werden<br />
lebendig! E<strong>in</strong> Hörvergnügen für Münchner<br />
und München-Besucher! Vertrieb über<br />
GEMA, li<strong>mit</strong>ierte Aufl age.<br />
Georg Reichlmayr, <strong>BVGD</strong> <strong>–</strong><br />
Ressort CICERONE<br />
reichlmayr@bvgd.org<br />
Das Freilichtmuseum<br />
Vogtsbauernhof <strong>–</strong><br />
Über 400 Jahre Schwarzwald <strong>–</strong> Erfahren,<br />
entdecken, erleben<br />
Vor über 40 Jahren als Architekturmuseum<br />
des Schwarzwaldes gegründet, macht das<br />
Freilichtmuseum Vogtsbauernhof heute für<br />
alle S<strong>in</strong>ne erlebbar, wie im Schwarzwald<br />
gewohnt, gelebt und gearbeitet wurde.<br />
Der Rundgang durchs Museum führt dabei<br />
durch den ganzen Schwarzwald: Vom Hotzenwaldhaus<br />
h<strong>in</strong>über zum Dreisamtäler<br />
Haus und zum Schau<strong>in</strong>slandhaus, vom<br />
Tagelöhnerhaus aus dem Oberprechtal<br />
weiter zum Heidenhaus aus Furtwangen<br />
und schließlich zu den mächtigen Höfen aus<br />
dem Gutach- und K<strong>in</strong>zigtal. Insgesamt s<strong>in</strong>d<br />
sechs voll e<strong>in</strong>gerichtete Schwarzwaldhöfe,<br />
e<strong>in</strong> Tagelöhnerhaus sowie Mühlen, Sägen,<br />
Kapelle und Speicher zu besichtigen. Doch<br />
wer nur alte Häuser erwartet, wird geradezu<br />
erstaunt se<strong>in</strong>: Im Stall stehen alte<br />
Haustierrassen, auf Weiden tummeln sich<br />
Schafe, Ziegen und Hühner. Handgefertigte<br />
Cicerone 2/2007 19
Partnermuseen stellen sich vor <strong>–</strong> Term<strong>in</strong>e<br />
Arbeitsgeräte, Leiterwagen und Heuschlitten<br />
bezeugen den mühseligen Arbeitsalltag<br />
auf den Höfen. E<strong>in</strong> umfangreiches Veranstaltungsprogramm<br />
<strong>mit</strong> täglichen Aktionen<br />
sorgt für e<strong>in</strong>en erlebnisreichen Museumsbesuch<br />
während der ganzen Saison!<br />
Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof,<br />
77793 Gutach, Tel.: 07831 93560,<br />
www.vogtsbauernhof.org.<br />
Weitere Term<strong>in</strong>e:<br />
<strong>BVGD</strong>-Fortbildungszertifi kat:<br />
Bitte an alle Veranstalter:<br />
Melden Sie die geplanten<br />
Sem<strong>in</strong>are möglichst<br />
frühzeitig beim <strong>BVGD</strong> an:<br />
bianco@bvgd.org.<br />
Redaktionsschluss Cicerone 1/<br />
<strong>2008</strong>: 15. Mai <strong>2008</strong>. Beiträge an:<br />
reichlmayr@bvgd.org.<br />
DTV-Städte- und Kulturforum <strong>in</strong> Bremen:<br />
05.12.-06.12.2007. Infos unter:<br />
www.deutschertourismusverband.de<br />
Bayerischer Gästeführertag <strong>2008</strong> <strong>in</strong><br />
Eichstätt: 23.01.<strong>2008</strong>. Anmeldungen an:<br />
mgv-muenchen@web.de<br />
Weltgästeführertag <strong>2008</strong>: 21.02.<strong>2008</strong>,<br />
Thema „Brücken schlagen <strong>–</strong> Brücken<br />
bauen“ © . Dr<strong>in</strong>gende Bitte an alle Vere<strong>in</strong>e:<br />
Anmeldung der Führungen bis spätestens<br />
01.12.2007 an: schwoon@bvgd.org.<br />
Infos zum WGT unter: www.bvgd.org<br />
Jahreshauptversammlung des <strong>BVGD</strong><br />
<strong>2008</strong> <strong>in</strong> <strong>Magdeburg</strong>: 29.02.-02.03.<strong>2008</strong>.<br />
Infos unter: www.bvgd.org<br />
ITB <strong>2008</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>: 05.03.-09.03.<strong>2008</strong>.<br />
Infos unter: www.itb-berl<strong>in</strong>.de<br />
13. WFTGA Convention <strong>in</strong> Bali: 10.01.-<br />
16.01.2009. Infos unter: www.wftga.org<br />
Neu: Sämtliche Term<strong>in</strong>e im Tourismus<br />
beim DTV unter www.deutschertouris<br />
musverband.de / L<strong>in</strong>k zum bundesweiten<br />
touristischen Term<strong>in</strong>dienst<br />
20 Cicerone 2/2007<br />
Zündholzmuseum Grafenwiesen <strong>–</strong><br />
E<strong>in</strong> neues Spezialmuseum im Bayerischen Wald<br />
Das Zündholz entwickelte<br />
sich im 19.<br />
und 20. Jahrhundert<br />
zum billigen Massenprodukt<br />
und<br />
unverzichtbaren<br />
Alltagsgegenstand.<br />
Im Bayerischen<br />
Wald entstand<br />
e<strong>in</strong> Schwerpunkt<br />
der Produktion.<br />
Besonders im<br />
Tal des Weißen<br />
Regen, zwischen<br />
den waldreichen<br />
Höhenzügen von<br />
Hohem Bogen und<br />
Kaitersberg, prägte<br />
die Herstellung von<br />
Zündhölzern über<br />
Jahrzehnte h<strong>in</strong>weg<br />
den Alltag der Menschen. Die Zündholzfabrik<br />
Allemann <strong>in</strong> Grafenwiesen wurde schnell<br />
zum wichtigsten Arbeitgeber und wirtschaftlichen<br />
Aushängeschild der Region.<br />
Seit Frühjahr 2007 präsentiert die Geme<strong>in</strong>de<br />
Grafenwiesen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Dauerausstellung<br />
diese regional bedeutende Geschichte der<br />
Holzverarbeitung, zeichnet den Weg vom<br />
Kle<strong>in</strong>gewerbe zur Industrie nach und stellt<br />
historische Verknüpfungen zu Böhmen dar.<br />
Stimmungsbild<br />
vom Nürnberger<br />
Christk<strong>in</strong>dlesmarkt.<br />
Foto: Uli Kowatsch<br />
E<strong>in</strong> weiterer Schwerpunkt der Ausstellung<br />
liegt auf dem „kle<strong>in</strong>sten Werbeplakat der<br />
Welt“: Thematisch wechselnde Präsentationen<br />
zeigen die unerschöpfl iche Vielfalt<br />
von Zündholzetiketten!<br />
Zündholzmuseum Grafenwiesen, Schönbuchener<br />
Str. 31, 93479 Grafenwiesen,<br />
www.deutsches-zuendholzmuseum.de<br />
Gruppenführungen nach telefonischer Vere<strong>in</strong>barung<br />
Allen Kolleg<strong>in</strong>nen und<br />
Kollegen:<br />
Frohe Weihnachten und<br />
e<strong>in</strong> gutes Neues Jahr! www.christk<strong>in</strong>dlesmarkt.de