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Weichenstellung: - BVGD

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Ausgabe 1/2008 Juni<br />

Mitteilungsblatt des <strong>BVGD</strong> – Bundesverband der Gästeführer in Deutschland e.V. – www.bvgd.org<br />

<strong>Weichenstellung</strong>:<br />

Die neue Gästeführerausbildung nach EU-Norm<br />

Rege Beteiligung:<br />

JHV in Magdeburg<br />

Großer Erfolg:<br />

WGFT 2008<br />

Nachgefragt:<br />

„Recht – Steuer –<br />

Versicherung“


<strong>BVGD</strong> erhält das DIN-Zertifi kat<br />

Die Ausbildungsrichtlinien des <strong>BVGD</strong> sind künftig der Gradmesser für Qualität<br />

Strahlende Gesichter beim <strong>BVGD</strong>: Am 28.<br />

Mai 2008 fand in Berlin die feierliche Übergabe<br />

des DIN-Zertifi kats statt. DIN CERTCO<br />

ist Partner für alle Aspekte der Konformitätsbewertung<br />

und genießt mit seinen bekannten<br />

Qualitätszeichen großes Vertrauen im<br />

In- und Ausland. Dr. Holger Mühlbauer<br />

(DIN) betonte in seiner Ansprache deshalb<br />

die Vorteile dieser Auszeichnung, denn die<br />

Ausbildung nach den neuen Richtlinien<br />

eröffnet der Werbung der Gästeführer<br />

enorme Chancen. Die großen Anstrengungen<br />

des <strong>BVGD</strong> haben sich also gelohnt! Dipl.<br />

Ing. Hinrich Lampe (DINCertCO) zeigte sich<br />

beeindruckt von den Anforderungen an<br />

unseren Beruf und nannte als Beispiel<br />

einer mustergültigen Ausbildung Berlin<br />

Guide e.V., denn dessen „tiefgehende“ und<br />

„eindrucksvolle“ Schulungen dienten dem<br />

Normungsinstitut zur Evaluierung. Dr. Ute<br />

Jäger bedankte sich bei allen Partnern für<br />

die gute Zusammenarbeit. Nun beginnt für<br />

den <strong>BVGD</strong> die Zeit der Umsetzung des neuen<br />

Editorial<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

endlich ist es soweit: Zu Jahresbeginn 2008<br />

haben sich die Mitgliedstaaten der EU auf<br />

gemeinsame Standards für die künftige<br />

Ausbildung der Gästeführer geeinigt – unter<br />

maßgeblicher Beteiligung des <strong>BVGD</strong>. Damit<br />

erfährt das Ansehen unseres Berufes eine<br />

enorme Aufwertung. Der CICERONE analysiert<br />

in mehreren Beiträgen den Stand<br />

der Dinge und erläutert die Bedeutung der<br />

neuen EU-Norm. Doch auch die Aufgaben<br />

des CICERONE selbst wachsen mit dem<br />

<strong>BVGD</strong>. Ursprünglich als interne Mitgliederinformation<br />

gegründet, hat sich unsere<br />

Zeitschrift zu einem Medium gewandelt,<br />

das die Interessen der Gästeführer und des<br />

2 Cicerone 1/2008<br />

Standards, damit das Label „<strong>BVGD</strong>-geprüft<br />

nach DIN/EN“ bald zu einem anerkannten<br />

Markenzeichen wird. Mit einem Glas Sekt<br />

Impressum<br />

Redaktion und Anzeigenannahme: Georg Reichlmayr, Kurfürst-Karl-Theodor-Str. 5, 85221 Dachau, Tel.<br />

0 81 31-8 68 00, Fax: 08131-45 43 04, mailto: reichlmayr@bvgd.org.<br />

Layout: Silke Kretzschmar, Im Krummen Rain 44, 67661 Kaiserslautern, Tel. 0 63 01 / 79 32 70, Fax 0 63<br />

01 / 79 32 75<br />

Wir danken unseren Fotografen: W. Beyer, Dr. Rainer Feldhoff, Hans-Joachim Finn, Ursula Hartmann,<br />

Gabriele Jaeck, Dr. Ute Jäger, Dr. Wolther von Kieseritzky, Silke Kretzschmar, Gabriele Lingen, Georg<br />

Link, Barbara Lorenz, Dieter Maurer, Dr. Roselies Meder, Nathalie Rath, Barbara Reif, Georg Reichlmayr,<br />

U. Schlageter, Ingrid Schwoon, Prof. Dr. Rüdiger Selke, Gerhard Würl, Roland Zenke.<br />

Für den Inhalt der Beiträge sind die jeweiligen Autoren verantwortlich.<br />

<strong>BVGD</strong>-Geschäftsstelle: Gustav-Adolf-Str. 33, 90439 Nürnberg, Tel.: 0911-6564675,<br />

mailto:info@bvgd.org.<br />

Bankverbindung: Kreissparkasse Gelnhausen, BLZ 507 500 94, Kto.-Nr. 61805<br />

Aufl age: 5.000<br />

Titelseite: Teilnehmer der JHV 2008 in Magdeburg, Foto: Georg Reichlmayr.<br />

wurde auf die Urkundenverleihung angestoßen!<br />

Der CICERONE stellt die neue Richtlinie<br />

in mehreren Beiträgen vor.<br />

Foto von links: Ingrid Schwoon (Vorstandsmitglied <strong>BVGD</strong> e.V.), Markus Müller-Tenckhoff<br />

(<strong>BVGD</strong>-KBB), Dr. Wolther von Kieseritzky (Stellv. Vorstandsvorsitzender <strong>BVGD</strong> e. V.),<br />

Dr. Ute Jäger (Vorstandsvorsitzende <strong>BVGD</strong> e. V.), Hinrich Lampe (Produktmanager DIN<br />

CERTCO GmbH), Dr. Holger Mühlbauer (DIN/NAGD), Dr. Roland Wirth (Berlin Akademie,<br />

Ausbildungsträger), Sigrid Pokorny-Peters (Vorsitzende Berlin Guide e.V.)<br />

<strong>BVGD</strong> auch nach außen verdeutlicht. Tourismuseinrichtungen,<br />

Reiseveranstalter, Museen<br />

und Kultureinrichtungen erkennen das Engagement<br />

und die Bedeutung gut ausgebildeter<br />

Gästeführer. Daher steigen der Umfang und<br />

die Aufl agenhöhe des CICERONE beständig.<br />

Dies ist unweigerlich mit Kosten verbunden,<br />

die im Interesse der Gästeführer sicherlich<br />

eine gute Investition sind. Um alle Kolleginnen<br />

und Kollegen und unsere Partner im Tourismus<br />

zeitnah und zuverlässig durch den CICERONE<br />

zu informieren, bitten wir unsere Mitgliedsvereine<br />

um Unterstützung: Bitte organisieren<br />

Sie vor Ort eine zuverlässige Zustellung des<br />

CICERONE an Ihre Einzelmitglieder! Hefte, die<br />

zur Selbstabholung ausgelegt werden, werden<br />

oft nicht wahrgenommen<br />

und<br />

wandern nach<br />

einiger Zeit ins<br />

Altpapier. Das<br />

ist schade um<br />

die Mitgliedsbeiträge,<br />

die für<br />

den CICERONE<br />

aufgewendet<br />

werden. Daher<br />

empfiehlt sich<br />

eine Zustellung per Post oder eine Verteilung<br />

bei Versammlungen oder Fortbildungen. Vielen<br />

Dank für Ihre Hilfe! Sollten Sie für Werbung<br />

vor Ort weitere Exemplare oder die<br />

pdf-Version benötigen, so genügt ein Anruf<br />

oder ein Email an die <strong>BVGD</strong>-Geschäftsstelle<br />

(www.bvgd.org). Gerne erhalten Sie die<br />

benötigen Exemplare. Ich wünsche Ihnen<br />

nun eine anregende Lektüre mit vielen<br />

Informationen aus dem <strong>BVGD</strong> und von den<br />

Mitgliedern. Allen Autoren vielen Dank für ihr<br />

Engagement, und wie immer freue ich mich<br />

schon jetzt auf die Beiträge für die Ausgabe<br />

2/2008 (Redaktionsschluss 15.10.2008) unter<br />

folgender Anschrift<br />

<strong>BVGD</strong> – Ressort Cicerone<br />

c/o Georg Reichlmayr<br />

Kurfürst-Karl-Theodor-Str. 5<br />

85221 Dachau<br />

reichlmayr@bvgd.org


CEN Spezial<br />

Quo vadis <strong>BVGD</strong>? – Das Interview<br />

„CEN – Damit können wir leben und das ist für uns gut!“<br />

Die ehemaligen Vorsitzenden und die<br />

aktuelle Vorsitzende des <strong>BVGD</strong> engagierten<br />

sich über Jahre für hohe Ausbildungsstandards<br />

für den Beruf des Gästeführers.<br />

Im Frühjahr 2008 tritt nun die Europäische<br />

Norm für Ausbildungskurse in Kraft, an<br />

deren Entstehung der <strong>BVGD</strong> nachhaltig<br />

beteiligt war. Über den langen Weg dorthin,<br />

über die Auswirkungen und Chancen<br />

sprach Georg Reichlmayr (CICERONE) mit<br />

Dr. Ute Jäger, Gisela Bianco und Urs Lehmann<br />

am Rande der JHV in Magdeburg.<br />

CICERONE: Dr. Jäger, die vollständige<br />

Bezeichnung der neuen EU-Norm lautet:<br />

„Anforderungen an Ausbildungsdienstleistungen<br />

und Qualifi kationsprogramme<br />

von Gästeführern“. Was haben sich die<br />

Gästeführer denn darunter konkret vorzustellen?<br />

Dr. Jäger: Im Januar 2008 haben sich 28<br />

CEN-Mitgliedsstaaten auf diesen Standard<br />

geeinigt. Künftig wird es möglich sein,<br />

europaweit auf der Basis dieser Norm<br />

Gästeführerausbildungen anzubieten und<br />

zu gestalten.<br />

CICERONE: Die neue Ausbildungsrichtlinie<br />

betrifft in erster Linie die künftig auszubildenden<br />

Gästeführer. Bietet die Norm auch<br />

denjenigen neue Anreize und Chancen, die<br />

bereits seit langem in diesem Beruf tätig<br />

sind?<br />

Dr. Jäger: Ich denke schon. Allerdings<br />

kommt es dabei sehr auf den Ausbilder an.<br />

Der <strong>BVGD</strong> wird in seinen Richtlinien einen<br />

Modus schaffen, der den Gedanken der<br />

Fortbildung bis hin zum Standard von DIN-<br />

EN aufgreift.<br />

CICERONE: Welche konkrete Hilfe kann ein<br />

Ausbilder vom <strong>BVGD</strong> erwarten?<br />

Dr. Jäger: Der <strong>BVGD</strong> stellt eine der DIN-<br />

EN-Norm entsprechende Richtlinie zur<br />

Verfügung, mit deren Hilfe eine umfassende<br />

Ausbildung mit größter zeitlicher<br />

Flexibilität angeboten werden kann. Auch<br />

steht der <strong>BVGD</strong> immer bei der Ausarbeitung<br />

und Gestaltung konkreter Ausbildungen zur<br />

Verfügung.<br />

CICERONE: Frau Lehmann, als der <strong>BVGD</strong> vor<br />

14 Jahren gegründet wurde, gab es noch<br />

nicht einmal Kriterien zur Grundausbildung.<br />

Sind Sie von der rasanten Entwicklung überrascht?<br />

Lehmann: Das kann man wohl sagen! Bei<br />

der Gründung des Vereins hätte es sich<br />

keiner von uns vorstellen können, dass<br />

der <strong>BVGD</strong> insgesamt einen derart rasanten<br />

Aufstieg erleben würde und vor allem<br />

nicht, dass die von uns initiierten Richtlinien<br />

zur Gästeführerschulung schließlich sogar<br />

einen maßgeblichen Eingang in eine europäische<br />

Norm fi nden würden.<br />

CICERONE: Sie waren sechs Jahre lang<br />

Vorsitzende des <strong>BVGD</strong>, blieben anschließend<br />

jedoch sehr aktiv für die Gästeführerinteressen.<br />

Wie und für welche Ziele<br />

traten Sie ein?<br />

Lehmann: Das Hauptanliegen war von<br />

Anfang an, ein bundesweit einheitliches<br />

Qualifi zierungssystem zu schaffen, so dass<br />

wir dem Gast gewährleisten können, dass<br />

er, wo immer er eine Führung in Deutschland<br />

mitmacht, gut unterhalten und gut informiert<br />

wird. Des weiteren ging es darum, die<br />

Bedeutung des Gästeführers für den Tourismus<br />

deutlich zu machen, uns in der Öffentlichkeit<br />

darzustellen, aber auch den touristischen<br />

Gremien zu zeigen, dass sie mit uns<br />

rechnen müssen als qualifi zierte Partner im<br />

Tourismus. Dazu mussten wir gut sein, und<br />

daher auch unser Ansatz über die Richtlinien<br />

zur Gästeführerqualifi zierung.<br />

CICERONE: Vor drei Jahren, im Februar 2005,<br />

wurden Sie zur Vorsitzenden (Convenor) des<br />

Arbeitsausschusses CEN gewählt. Was war<br />

dort Ihre Aufgabe?<br />

Lehmann: „Convenor“ sagt schon, dass man<br />

zusammenkommen soll. Die Beschlüsse in<br />

diesen Normungsausschüssen werden<br />

nicht mit Mehrheitsabstimmungen gefasst,<br />

CICERONE im Interview mit Urs Lehmann, Gisela Bianco und Dr. Ute Jäger<br />

sondern es soll Konsens erzielt werden. Und<br />

Konsens zu erzielen zwischen ganz unterschiedlichen<br />

Schulungskonzepten, auch mit<br />

sehr unterschiedlichen Interessenlagen in<br />

den unterschiedlichen Ländern, war zum<br />

Teil schon sehr, sehr mühsam.<br />

CICERONE: Frau Bianco, Sie begleiteten den<br />

Prozess der Normierung von Anfang an. Gab<br />

es anfänglich Bedenken?<br />

Bianco: Nach den ersten euphorischen fünf<br />

Minuten, als Frau Lehmann und ich gehört<br />

haben, dass es diese Initiative einer europäischen<br />

Normierung geben wird, haben wir<br />

sofort gemerkt: Da wird eine ganze Menge<br />

Arbeit auf uns zukommen, und da wird auch<br />

eine ganze Menge Geld aus unseren Kassen<br />

fl ießen. Und: Vielleicht ist es gar nicht<br />

das Interesse unserer Gästeführer, sich<br />

danach zu richten? Deshalb haben wir<br />

schon gewusst: da ist viel Konfl iktmaterial<br />

vorhanden, auch wegen der unterschiedlichen<br />

Situation und Bedürfnisse der einzelnen<br />

Länder. Es gibt die regulierten Länder, es<br />

gibt die nicht regulierten Länder, es gib die<br />

Länder, die ihre Gästeführer sehr schützen,<br />

und es gibt die dortigen Gästeführer, die ihre<br />

Privilegien sehr verteidigen und strikt gegen<br />

eine Öffnung des Dienstleistungsbereichs<br />

in Europa sind. Und wir haben von Anfang<br />

geahnt, dass die Anforderungen so hoch<br />

sein werden, dass wir mit unseren bisherigen<br />

Richtlinien nicht auskommen werden.<br />

CICERONE: Die Reisetätigkeit und der Zeitaufwand<br />

für ein europäisches Projekt sind<br />

für die Beteiligten enorm. Wo und in welchen<br />

Abständen fanden denn die Tagungen<br />

statt und wie verliefen die Sitzungen?<br />

Bianco: Wir hatten reichlich nationale Sitzungen.<br />

Die fanden normaler Weise in Köln<br />

oder in Berlin statt. Und wir hatten natürlich<br />

auf europäischer Ebene Sitzungen: Athen,<br />

Salzburg, Malta, Madrid, Cypern. Insgesamt<br />

waren es wohl um die 20 Sitzungen, die auf<br />

nationaler und auf europäischer Ebene<br />

stattgefunden haben.<br />

Cicerone 1/2008 3


CEN Spezial<br />

Urs Lehmann – „Auf uns alle kommen<br />

große Aufgaben zu“<br />

CICERONE: Was waren die Streitpunkte zwischen<br />

den beteiligten Staaten, wo wurde<br />

hart um Kompromisse gerungen?<br />

Bianco: Wir waren sehr glücklich, dass es<br />

ganz wenige Knackpunkte gab. Das Interesse<br />

an den Inhalten dieser Richtlinien war<br />

in etwa das gleiche bei allen Ländern. Eine<br />

fast unüberwindliche Hürde war die Stundenzahl,<br />

die für diese Richtlinie gefordert<br />

wurde. Und da lagen die großen Unterschiede<br />

zum Beispiel zwischen Griechenland,<br />

Malta und Spanien als regulierte<br />

Länder, und Deutschland und England als<br />

nicht regulierte Länder, weil es hier die Spitzenforderung<br />

von etwa 2.000 Stunden gab<br />

und dort den Wunsch, es auf vielleicht 400<br />

Stunden zu begrenzen. Und darüber wurde<br />

lange und heiß verhandelt.<br />

CICERONE: Wie viele Staaten werden die<br />

EU-Norm künftig anerkennen und welche<br />

Vorteile bietet sie den Gästeführern, die<br />

innerhalb der EU an unterschiedlichen<br />

Orten arbeiten?<br />

Dr. Jäger: Die Anerkennung hat bereits<br />

stattgefunden. Es sind 28 Staaten, die auf<br />

dieser Normungsebene mitarbeiten und<br />

sich dieser Forderung freiwillig unterwerfen.<br />

Soweit ich weiß, gibt es verschiedene<br />

Aspiranten auf Mitgliedschaft bei CEN.<br />

Jeder der künftig dazu stoßen wird, wird<br />

automatisch auch diese Norm dann mit<br />

übernehmen. Das geht über die EU sogar<br />

hinaus. Vor kurzem bekam ich einen Anruf<br />

aus Slowenien und die Kollegin in Slowenien<br />

hat explizit nach Ausbildungsrichtlinien<br />

auf europäischer Ebene gefragt. Es gibt ein<br />

Grundprinzip, das der CEN-Standard vertritt,<br />

dass nämlich der Gästeführer primär ein<br />

lokal tätiger Mensch ist. Wir haben in dem<br />

CEN-Standard vorgesehen, dass über die<br />

lokalen Kenntnisse hinaus auch ein überregionaler<br />

Bereich an Wissen erforderlich<br />

ist und sind in den Arbeitsgruppen übereingekommen,<br />

dass dieser überall erwor-<br />

4 Cicerone 1/2008<br />

Gisela Bianco – „Vorleistungen können<br />

angerechnet werden“<br />

ben werden kann. Nur lokalspezifi sches<br />

Wissen und die dazugehörige praktische<br />

Ausbildung müssen vor Ort erworben werden.<br />

Dann haben wir im Sinne der Dienstleistungsfreiheit<br />

keinen Hinderungsgrund<br />

mehr für Gästeführer, grenzüberschreitend<br />

zu arbeiten, auch nicht in den so genannten<br />

regulierten Staaten<br />

CICERONE: Gibt es Verlierer und Gewinner<br />

oder sind alle EU-Staaten glücklich mit der<br />

neuen Regelung?<br />

Lehmann: Über die Glücksgefühle anderer<br />

kann ich nichts sagen. Ich denke aber, dass<br />

wir alle, um die Norm umzusetzen, große<br />

Anstrengungen machen müssen. Die einen<br />

mehr auf theoretischem Gebiet, das wir aufstocken<br />

müssen, und die anderen mit ihren<br />

sehr umfangreichen Ausbildungskonzepten,<br />

die nun sehr viel mehr in den praxisbezogenen<br />

Teil übernehmen müssen. Also kommen<br />

auf uns alle große Aufgaben zu. Ich glaube<br />

aber, dass alle, die bei der Norm mitgearbeitet<br />

haben, stolz darauf sind, dass sie es<br />

erreicht haben, eine Norm zu entwickeln,<br />

die wirklich den Anforderungen an einen<br />

Gästeführer und dem spezifi schen Profi l<br />

des Gästeführers gerecht wird.<br />

CICERONE: Entspricht die Norm Ihren<br />

Erwartungen oder hätten Sie sich in einzelnen<br />

Punkten ein anderes Ergebnis<br />

gewünscht?<br />

Lehmann: Damals, als wir die Norm im<br />

Arbeitsausschuss abgeschlossen haben,<br />

hätte ich mir gewünscht, dass wir mit sehr<br />

viel weniger Stunden herauskommen. Nachdem<br />

ich aber jetzt sehe, welches Konzept im<br />

<strong>BVGD</strong> daraus entwickelt wurde, um diese<br />

Stundenzahl von 600 dann wirklich umzusetzen,<br />

muss ich sagen: Damit können wir<br />

leben und das ist für uns gut!<br />

CICERONE: Der <strong>BVGD</strong> überarbeitet sein bisheriges<br />

Ausbildungskonzept und passt es<br />

möglichst schnell an die neuen Kriterien an.<br />

Dr. Ute Jäger – „Grenzüberschreitendes<br />

Arbeiten wird leichter möglich“<br />

Welche Schritte sind dafür nötig?<br />

Bianco: Der erste Schritt ist, dass wir die<br />

neuen Richtlinien, die wir erarbeitet haben,<br />

durch die Normungsinstitute anerkennen<br />

lassen (dieser Prozess wurde im Mai 2008<br />

erfolgreich abgeschlossen, Anm. d. Red.).<br />

Schließlich muss die praktische Durchführung<br />

geregelt werden.<br />

CICERONE: Seit Jahren haben sich viele<br />

Gästeführer in Deutschland mit Erfolg um<br />

das <strong>BVGD</strong>-Fortbildungszertifi kat bemüht.<br />

Ist das Zertifi kat ein Vorteil für die Beteiligung<br />

an einer weiteren Ausbildung nach<br />

EU-Norm?<br />

Dr. Jäger: Durchaus – Fortbildung macht<br />

immer Sinn! Nicht nur, um den großen<br />

Anstrengungen, die viele unserer Mitglieder<br />

bereits unternommen haben, Rechnung zu<br />

tragen, haben wir in unseren neuen Richtlinien<br />

einen Modus geschaffen, der das<br />

bisher Erreichte anerkennt und es möglich<br />

macht, das <strong>BVGD</strong>-Zertifi kat nach DIN-EN<br />

aufzustocken.<br />

Bianco: Eine ganz wichtige Neuerung in<br />

unserem Konzept ist, dass Vorleistungen,<br />

das heißt Berufsausbildungen oder schon<br />

abgeleistete Kurse, anerkannt werden.<br />

CICERONE: Ab wann wird das neue <strong>BVGD</strong>-<br />

Ausbildungskonzept zur Verfügung stehen<br />

und wer kann es anfordern?<br />

Bianco: Voraussichtlich werden diese Zertifi<br />

zierungen im Sommer 2008 schon vollzogen<br />

sein. Ab dann wird das Konzept zur<br />

Verfügung stehen. Anfordern kann es dann<br />

jeder, der ausbilden und den Anforderungen<br />

gerecht werden möchte.<br />

Frau Bianco, Dr. Jäger, Frau Lehmann, ich<br />

danke Ihnen für das Gespräch.<br />

Georg Reichlmayr, <strong>BVGD</strong> –<br />

Redaktion CICERONE<br />

reichlmayr@bvgd.org


Ein neues Potential von Möglichkeiten und Chancen:<br />

Das <strong>BVGD</strong>-Zertifi kat nach DIN/EN<br />

Dr. Wolther von Kieseritzky stellte das<br />

CEN-Projekt und seine Bedeutung auf der<br />

JHV 2008 in Magdeburg ausführlich vor. Er<br />

zeigte die Hintergründe und europäischen<br />

Zusammenhänge auf und machte Mut,<br />

die neue Herausforderung anzunehmen.<br />

Der CICERONE druckt die mit reichlich<br />

Applaus bedachte Rede in kurzen Auszügen,<br />

soweit sie Fragen der praktischen<br />

Umsetzung betrifft.<br />

Liebe Mitglieder, liebe Kolleginnen und<br />

Kollegen,<br />

zurzeit befi ndet sich die Neufassung unserer<br />

Richtlinien in der redaktionellen Schlussphase;<br />

da geht es um Formulierungen und<br />

die Kunst, wie man das Ganze einigermaßen<br />

verständlich abfassen kann. Sobald diese<br />

Schlussredaktion beendet ist, schicken<br />

wir die novellierten Richtlinien jedem Mitgliedsverein<br />

zu, damit alle Gästeführer im<br />

<strong>BVGD</strong> sich genau informieren können. Für<br />

uns, liebe Gästeführerkolleginnen und -kollegen,<br />

bedeutet das Ergebnis des CEN-Projektes<br />

einen wesentlichen Schritt auf dem<br />

Weg einer weiteren Anerkennung unseres<br />

Berufs. Schauen wir einmal in unsere Satzung:<br />

Da sind uns in § 2 drei Ziele aufgegeben:<br />

die „Erarbeitung von Richtlinien<br />

für Ausbildung und Fortbildung“, die „Entwicklung<br />

von Qualitätsstandards“ und die<br />

„Durchsetzung der berufl ichen Anerkennung“.<br />

Genau diese drei Punkte machen<br />

CEN aus. Wir alle hören und lesen immer<br />

wieder, dass in einigen Orten und Regionen<br />

unsere Kolleginnen und Kollegen Schwierigkeiten<br />

haben: da tönt ihnen von der TI<br />

entgegen, Gästeführung sei nur ein Hobby,<br />

das müsse nicht gut bezahlt werden, weil es<br />

Liebhaberei sei, man brauche keine Ausbildung<br />

und verdienen tue man sowieso nichts<br />

damit. Dem, liebe Mitglieder, kann man poli-<br />

Vorstand des <strong>BVGD</strong> und KBB im Einsatz für die neuen Richtlinien<br />

tisch nur entgegenwirken, wenn unsere<br />

Tätigkeit nicht nur in unseren Augen, sondern<br />

auch in der Fremdwahrnehmung als<br />

eine ernsthafte, auf Ausbildung und Schulung<br />

basierende, anspruchsvolle Dienstleistung<br />

begriffen wird – eben als professionell.<br />

Haben wir bisher mit den <strong>BVGD</strong>-Richtlinien<br />

für den Grundkurs und das Fortbildungszertifi<br />

kat ein internes Verbands-Gütesiegel, das<br />

wir offensiv vertreten und das auch vielfach<br />

nachgefragt wird, so können wir jetzt einen<br />

gewaltigen Schritt weiter gehen und unser<br />

Ausbildungsmodell mit einem öffentlich<br />

anerkannten Qualitätslabel verbinden, das<br />

auch für Nichttouristikfachleute in seiner<br />

Bedeutung auf Anhieb erkennbar ist: Das<br />

„<strong>BVGD</strong>-Zertifi kat nach DIN/EN“. Wir haben<br />

in drei Punkten der bisherigen Richtlinien<br />

einen grundlegenden Neuansatz gemacht<br />

– und damit, wie ich zumindest finde,<br />

auch gewisse Schwächen des bisherigen<br />

Systems behoben: Der Spielraum für die<br />

Gestaltung von Kursen und Schulungen im<br />

von der EU gegebenen Rahmen soll so weit<br />

wie möglich genutzt werden. Im Ergebnis<br />

haben wir jetzt gegenüber dem früheren<br />

Stand eine einerseits intensivere, umfangreichere<br />

Ausbildung, zugleich aber Leistungen<br />

einbezogen, die bisher im System keine<br />

oder nur unzureichend Berücksichtigung<br />

gefunden hatten. Die Punkte sind:<br />

1. Größere zeitliche Flexibilität für die<br />

Durchführung der Schulung. Ausbildungen<br />

können kompakt organisiert werden,<br />

sie können aber auch über einen langen<br />

Zeitraum gestreckt oder in mehreren<br />

aufeinander aufbauenden Abschnitten<br />

durchgeführt werden. Je nach Lage<br />

und Möglichkeiten vor Ort.<br />

2. Anerkennung von Berufserfahrung.<br />

Führungserfahrung wird auf die Ausbildungszeit<br />

angerechnet. Gleiches gilt<br />

CEN Spezial<br />

Dr. Wolther von Kieseritzky präsentiert die<br />

neuen EN-Ausbildungsrichtlinien auf der<br />

JHV in Magdeburg<br />

für die bisher ebenso wenig berücksichtigten<br />

Vorkenntnisse wie Fachstudien,<br />

Vorträge, die besucht wurden, u.ä.<br />

(dies z.B. rückwirkend bis zu 10 Jahren).<br />

Diese werden im jeweiligen Sachwissensbereich<br />

angerechnet.<br />

3. Eigenes Lernen, Studienaufgaben, Erstellung<br />

von Führungen werden in die Schulungszeit<br />

einbezogen. Bisher zählte als<br />

Unterrichtseinheit lediglich der konkrete<br />

Unterricht. Auch hier wird der Spielraum<br />

größer.<br />

Nach den reformierten Richtlinien werden<br />

wir nun drei aufeinander aufbauende<br />

Abschnitte, die Module A, B und C, haben.<br />

Diese können – das sei nochmals betont<br />

– zeitlich kompakt veranstaltet werden,<br />

aber auch über einen längeren Zeitraum<br />

gestreckt werden. In Modul A werden<br />

Grundkenntnisse vermittelt, in Modul B<br />

vertiefte Kenntnisse, in Modul C Spezialkenntnisse.<br />

Insgesamt 600 Stunden Schulung<br />

– dies ist die Vorgabe der EN, der<br />

europäische Kompromiss. Das klingt viel,<br />

es ist viel: der Praxisanteil an der Ausbildung<br />

ist wesentlich höher als früher. Gerade<br />

dadurch ergibt sich aber auch die Möglichkeit,<br />

die Ausbildungszeit zu reduzieren. Ein<br />

Beispiel: Für jedes Jahr Führungspraxis<br />

erhält man Stunden angerechnet. Jemand,<br />

der seit sieben Jahren als Gästeführer<br />

arbeitet, hat so bereits über die Hälfte der<br />

Gesamtstunden absolviert – und das bezieht<br />

sich nur auf die reine Berufserfahrung. Hat<br />

diese Person Vorträge besucht, selbst einen<br />

gehalten, nachweisbare Fachkenntnisse<br />

erworben, dann reduziert sich auch die<br />

Stundenzahl im Bereich Sachwissen. Die<br />

Cicerone 1/2008 5


CEN Spezial<br />

Reform soll sowohl den zertifi zierten als<br />

auch den nicht zertifi zierten Gästeführern<br />

gute und gangbare Wege zum „<strong>BVGD</strong>-Zertifi<br />

kat DIN/EN“ aufweisen:<br />

1. Mitglieder, die unterschiedliche Ausbildungen,<br />

aber kein <strong>BVGD</strong>-Zertifikat<br />

haben, können wie bisher auch schon<br />

durch Fortbildungen und Schulungskurse<br />

die Anforderungen des neuen Qualitätsstandards<br />

erfüllen – erleichtert durch die<br />

Anerkennung von Berufserfahrung etc.<br />

Es ist deshalb auch sinnvoll, alle laufenden<br />

und in der nächsten Zeit geplanten<br />

Schulungen zum alten <strong>BVGD</strong>-Fortbildungszertifikat<br />

durchzuführen, wobei<br />

der einzelne Verein überlegen kann, ob<br />

er seine Schulung nicht bereits als Teil<br />

des DIN/EN Standards betrachten will.<br />

Wir haben eine Übergangszeit für das<br />

bisherige Fortbildungszertifi kat bis ins<br />

Jahr 2011 vorgesehen, das heißt, alle<br />

Schulungen, die bis 30. Juni 2009 aufgenommen<br />

werden, können nach den<br />

In zwei Jahren zur Europäischen Norm<br />

Der <strong>BVGD</strong> unternahm seit 2005 große,<br />

nicht zuletzt fi nanzielle Anstrengungen<br />

für die Erstellung der neuen europäischen<br />

Ausbildungsnorm. Der CICERONE gibt<br />

einen Überblick über die Schritte zum<br />

Standard EN 15565 Anforderungen<br />

an Ausbildungsdienstleis tungen<br />

und Qualifi kationsprogramme von<br />

Gästeführern<br />

Im Februar 2005 wurde mit der Gründungssitzung<br />

in Berlin auf der Basis eines deutschösterreichischen<br />

Papiers die Arbeit an der<br />

Erstellung einer europäischen Norm für die<br />

Ausbildung zum Gästeführer aufgenommen.<br />

In den Folgesitzungen mussten die Inhalte<br />

Paragraph für Paragraph abgestimmt und<br />

ausgearbeitet werden, sowohl in den nationalen<br />

Sitzungen des Spiegelausschusses<br />

als auch bei den internationalen Treffen.<br />

Dabei war generell das Bemühen aller um<br />

eine konstruktive Zusammenarbeit zu spüren.<br />

Trotzdem kam es auch zu deutlichen<br />

Dr. Holger Mühlbauer und das Team des <strong>BVGD</strong> bei den<br />

Verhandlungen im Spiegelausschuss<br />

6 Cicerone 1/2008<br />

alten Richtlinien stattfi nden – man kann<br />

sich aber auch für das neue System entscheiden.<br />

Erst bei Anträgen ab Juli 2009<br />

entfällt diese Wahlmöglichkeit. Und damit<br />

darüber kein Zweifel besteht: Alle bisherigen<br />

<strong>BVGD</strong>-Fortbildungszertifi kate bleiben<br />

natürlich bestehen; das ist wie sonst<br />

auch üblich: eine alte Regelung läuft aus,<br />

aber die erworbenen Leistungen bleiben<br />

bestehen.<br />

2. Für <strong>BVGD</strong>-zertifi zierte Mitglieder gilt dies<br />

in gleichem Maße. Ich habe vorhin das<br />

Beispiel der sieben Jahre Berufserfahrung<br />

gebracht. Sehr viele Zertifi zierte<br />

dürften ohne großen Mehraufwand auch<br />

den neuen Standard erfüllen. Wenn die<br />

Richtlinien mit den genauen Stundenzahlen<br />

an die Vereine herausgegangen sind,<br />

kann jeder überprüfen, ob er noch etwas<br />

zu tun hätte, und ob er das will.<br />

3. Deutlich aufwendiger wird es nur für eine<br />

Gruppe: für die neu auszubildenden Gästeführer.<br />

Diese haben jetzt – sofern sie<br />

Nationale Treffen (Spiegelausschuss) Internationale Treffen<br />

01.02.05: DIN – national Berlin 21.02.05: CEN Gründungssitzung Berlin<br />

21.03.05: DIN – Spiegelausschuss Köln 11.&12.04.05: CEN – TC329WG5 Salzburg<br />

30.08.05: DIN – Spiegelausschuss Nürnberg 05.&06.12.05: CEN – TC329WG5 Malta<br />

27.01.06: DIN – Spiegelausschuss Köln 20.&21.02.06: CEN – TC329WG5 Zypern<br />

04.05.06: DIN – Spiegelausschuss Nürnberg 12.&13.06.06: CEN – TC329WG5 Madrid<br />

24.10.06: DIN – Spiegelausschuss Köln 25.&28.04.07 CEN – TC329WG5 Athen<br />

16.05.07: DIN – Abschlusstreffen Köln<br />

Meinungsunterschieden, wenn z.B. entschieden<br />

werden musste, welche prozentuale<br />

Verteilung einzelne Ausbildungsinhalte<br />

haben sollten oder welchen Grad an Vorbildung<br />

ein Gästeführer mitbringen muss, um<br />

überhaupt zur Ausbildung zugelassen zu<br />

werden. Der größte Diskussionspunkt war<br />

die Festlegung des Gesamtstundenumfangs<br />

der Ausbildung. Hier gab es Forderungen<br />

von bis zu 2.200 Stunden, was für andere,<br />

die einen deutlich niedrigeren Stundenumfang<br />

wollten, nicht akzeptabel war. Hier<br />

zu einem Konsens zu fi nden, war eine der<br />

eine DIN/EN-standardgerechte Ausbildung<br />

absolvieren wollen – eine erheblich<br />

höhere Leistung zu erfüllen als beim<br />

bisher existierenden <strong>BVGD</strong>-Grundkurs.<br />

Die EN stellen einen europaweit anerkannten<br />

hohen Standard dar. Diesen auch<br />

als hiesiger Gästeführer zu erreichen, ist<br />

erstrebenswert, jedoch ist dies ein Angebot,<br />

kein Zwang. Jeder kann darauf zugreifen,<br />

keiner aber muss es. Die Voraussetzungen<br />

sind geschaffen – die EN bildet für den<br />

<strong>BVGD</strong> einen Meilenstein in der berufl ichen<br />

Bildung und – was noch viel wichtiger ist, es<br />

ist auch eine Zäsur im Profi l des Gästeführerberufs.<br />

Dieses Faktum im Bewusstsein<br />

der Tourismuswirtschaft und des Verbrauchers<br />

zu verankern, ist allerdings sicher<br />

keine Sache von Tagen oder Wochen, sondern<br />

ein allmählicher Prozess.<br />

Dr. Wolther von Kieseritzky,<br />

Zweiter Vorsitzender des <strong>BVGD</strong><br />

Ressort Bildungsplanung<br />

Kieseritzky@bvgd.org<br />

größten Herausforderungen auf den internationalen<br />

Treffen. Im Frühjahr 2008 konnte<br />

das CEN-Projekt erfolgreich abgeschlossen<br />

werden und ermöglicht nun eine bessere<br />

und hochwertige Ausbildung der Gästeführer<br />

in allen europäischen Ländern. Der<br />

<strong>BVGD</strong> ist stolz, dass er die Interessen der<br />

Gästeführer in Deutschland nachhaltig einbringen<br />

konnte.<br />

Dr. Ute Jäger,<br />

Vorstandsvorsitzende des <strong>BVGD</strong><br />

jaeger@bvgd.org<br />

CEN-Projektgruppe bei der Tagung in Athen im April 2007


CEN Spezial / JHV 2008 in Magdeburg<br />

„Verlass auf Qualität“ – Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister<br />

Dr. Rainer Haseloff fi ndet großes Lob für den <strong>BVGD</strong><br />

auf der JHV in Magdeburg<br />

Dr. Rainer Haseloff, Minister für Wirtschaft<br />

und Arbeit von Sachsen-Anhalt, nahm sich<br />

viel Zeit, um die 180 Tagungsteilnehmer der<br />

JHV in Magdeburg persönlich zu begrüßen.<br />

In seiner halbstündigen Rede zeigte<br />

sich der Minister beeindruckt von der fl ächendeckenden<br />

Struktur des <strong>BVGD</strong>, in dem<br />

inzwischen über 4.000 Gästeführer organisiert<br />

sind. Für seine intensiven Bemühungen<br />

um die Vereinheitlichung und die Anhebung<br />

der Ausbildungsstandards in Deutschland<br />

erfuhr der <strong>BVGD</strong> reichlich Zuspruch von<br />

ministerieller Ebene. Der Einsatz des <strong>BVGD</strong><br />

für Qualitätssicherheit in einem nicht regulierten<br />

Land sei vorbildhaft. Durch die nun<br />

anstehende Angleichung der Ausbildungsrichtlinien<br />

an eine Europäische Norm (EN)<br />

trage der <strong>BVGD</strong> Verantwortung für den<br />

gesamten Berufsstand der Gästeführer.<br />

Gäste, Agenturen und Tourismusträger<br />

könnten sich jedoch schon jetzt durch<br />

das <strong>BVGD</strong>-Fortbildungszertifi kat auf eine<br />

hohe Qualität der Führungen verlassen.<br />

Als deutscher Verband auch international<br />

aufzuwarten – darin erkannte Dr. Haseloff<br />

ein wesentliches Ziel des <strong>BVGD</strong>. Der Minis-<br />

Wirtschaftsminister von Sachen-Anhalt,<br />

Dr. Rainer Haseloff<br />

ter versprach, seine Eindrücke und Erfahrungen<br />

von der JHV in die Ministerrunde<br />

mit den anderen Bundesländern zu tragen<br />

und die Leistung des <strong>BVGD</strong> dort bekannt<br />

machen. Die Politik müsse aufmerksam auf<br />

die Anregungen der Gästeführer lauschen,<br />

die die örtlichen Verhältnisse am besten<br />

einschätzen könnten. Fazit des Ministers:<br />

Die Tourismuslandschaft wird sich durch<br />

diese Kooperation positiv bewegen! Im<br />

zweiten Teil seiner Rede gab Dr. Haseloff<br />

einen Überblick über die touristischen Zentren<br />

und Strategien des Landes Sachsen-<br />

Anhalt, dem eigentlichen Ur-Sachsen. Er<br />

beschrieb Sachsen-Anhalt als Heimstätte<br />

und Ausgangsstätte der Deutschen Nation<br />

vor 1.000 Jahren. Insbesondere Magdeburg<br />

mit dem Erbe der Ottonen und die „Straße<br />

der Romanik“ seien touristische Leitmarken.<br />

Daneben bildeten die Weltkulturerbestätten<br />

Wittenberg, Wörlitz und Dessau eine reiche<br />

Kulturlandschaft entlang der Elbe. Längst<br />

sei Sachsen-Anhalt kein Geheimtipp mehr<br />

für Urlauber. Dass sich die 6,7 Millionen<br />

Übernachtungsgäste gut betreut fühlten,<br />

sei auch der Gästeführerausbildung zu<br />

verdanken, die seit 1998 in Anlehnung an<br />

die <strong>BVGD</strong>-Richtlinien erfolgt.<br />

Georg Reichlmayr, <strong>BVGD</strong> –<br />

Redaktion CICERONE<br />

reichlmayr@bvgd.org<br />

„Das Glas ist mehr als halbvoll!“ –<br />

Magdeburg präsentiert sich als Kulturstadt mit<br />

Zukunftsperspektiven<br />

Die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts<br />

war vom 29.02. bis 02.03.2008 perfekte<br />

Gastgeberin der Jahreshauptversammlung<br />

des <strong>BVGD</strong>.<br />

Der Empfangssaal im Magdeburger Rathaus<br />

ist gut gefüllt und fast 200 Gästeführerinnen<br />

und Gästeführer aus ganz Deutschland sind<br />

in erste, anregende Diskussionen vertieft,<br />

als Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper die<br />

Teilnehmer der Jahreshauptversammlung<br />

des <strong>BVGD</strong> offi ziell begrüßt. Der imposante<br />

Rathausbau hat zur Marktseite sein historisches<br />

Gesicht bewahrt, glänzt im Inneren<br />

jedoch durch moderne Ausstattung.<br />

Pünktlich zum 1.200-jährigen Jubiläum<br />

der Stadt im Jahr 2005 war die aufwändige<br />

Renovierung abgeschlossen und die<br />

Magdeburger Bürgerschaft ist in ihr angestammtes<br />

Zentrum zurückgekehrt. Seit der<br />

Wiedervereinigung bemüht sich die Stadt,<br />

alte historische Strukturen wieder sichtbar<br />

zu machen. Dr. Trümper nannte als<br />

Beispiel der Symbiose zwischen Alt und<br />

Neu den Bau der Grünen Zitadelle (Hundertwasserhaus)<br />

in unmittelbarer Nähe<br />

zum Dom. Magdeburg hatte in den vergangenen<br />

Jahren mit gewaltigen Umbrüchen<br />

zu kämpfen. Von 46.000 Arbeitsplätzen im<br />

Maschinenbau vor 1989 waren zwei Jahre<br />

später nur noch 2.000 übrig! Heute liegt die<br />

Arbeitslosenquote bei „nur“ noch 13% und<br />

die wirtschaftliche Situation bessert sich<br />

zusehends: Der Wohnungsbau in Elbnähe<br />

zieht viele Menschen wieder in die Innenstadt,<br />

die Windenergiebetriebe haben sich<br />

zu einem Boommarkt entwickelt, der über<br />

4.000 Menschen Beschäftigung bietet, und<br />

der Tourismus erfreut sich eines steigenden<br />

Besucherinteresses. Dazu trugen nicht nur<br />

die beiden Europaausstellungen „Die Ottonen“<br />

2001 und „Heiliges Römisches Reich<br />

Deutscher Nation – Von Otto dem Großen<br />

bis zum Ausgang des Mittelalters“ 2006 bei,<br />

sondern auch der Einsatz der eifrigen und<br />

professionellen Gästeführer Magdeburgs.<br />

Diese bewiesen ihr Können auf den Stadt-<br />

Magdeburg, Empfang im Rathaus, Ursula<br />

Hartmann, Dr. Lutz Trümper, Dr. Ute Jäger<br />

rundgängen und dem reichhaltigen Rahmenprogramm,<br />

das die Jahreshauptversammlung<br />

wie immer zu einem nachhaltigen<br />

Erlebnis für alle Teilnehmer machte. Getagt<br />

wurde in der Magdeburger Johanniskirche,<br />

einem besonders geschichtsträchtigen<br />

Ort. Seit dem 10. Jahrhundert ist an dieser<br />

Stelle eine Kirche nachgewiesen, die im 15.<br />

Jahrhundert in eine dreischiffi ge gotische<br />

Hallenkirche umgebaut wurde. Wo schon<br />

Martin Luther predigte und Magdeburgs<br />

Cicerone 1/2008 7


JHV 2008 in Magdeburg<br />

Magdeburg, Blick ins Plenum der JHV<br />

berühmter Naturforscher und Bürgermeister<br />

Otto von Guericke beigesetzt wurde,<br />

trafen sich nun die Mitglieder des <strong>BVGD</strong>.<br />

Die Möglichkeit dazu ist dem Umstand zu<br />

verdanken, dass die im zweiten Weltkrieg<br />

gänzlich zerstörte Kirche in den 1990er<br />

Jahren als Tagungs- und Kongresszentrum<br />

wiederaufgebaut wurde. Zentral gelegen<br />

und technisch bestens ausgestattet,<br />

garantierte die Johanneskirche ideale<br />

Arbeitsbedingungen. Nach dem Empfang<br />

im Rathaus wurden die <strong>BVGD</strong>-Mitglieder<br />

auch von ministerieller Seite in Sachsen-<br />

Anhalt begrüßt: Dr. Rainer Haseloff, Minister<br />

für Arbeit und Wirtschaft richtete ein ausführliches<br />

Grußwort an die Teilnehmer und<br />

würdigte das fl ächendeckende Engagement<br />

des <strong>BVGD</strong> für die Qualität von Führungen.<br />

Dann folgten anstrengende Tagesordnungspunkte:<br />

Dr. Ute Jäger und Dr. Wol ther von<br />

Kieseritzky verlasen den umfangreichen<br />

Jahresbericht und Christian Frick, Schatzmeister<br />

des <strong>BVGD</strong>, stellte in seiner gewohnt<br />

heiteren Art die Haushaltslage des <strong>BVGD</strong><br />

und den Kassenstand dar. Angesichts eines<br />

Volumens von fast 100.000 € jeweils auf Seiten<br />

der Einnahmen und der Ausgaben wahrlich<br />

kein leichtes Unterfangen. Ausführlich<br />

erläuterte Christian Frick die gestiegenen<br />

Reisekosten, Personalkosten und Mietkos-<br />

Magdeburg, Organisationsteam<br />

8 Cicerone 1/2008<br />

ten, deren Sinn für die Arbeit des <strong>BVGD</strong><br />

jedoch breiten Konsens erfuhr. Dr. Wolther<br />

von Kieseritzky gelang es in einer ausführlichen<br />

und engagierten Rede das CEN-Projekt<br />

vorzustellen und in seinem Gesamtzusammenhang<br />

zu erläutern. Die auf den<br />

ersten Blick kompliziert anmutende Materie<br />

verstand er so sehr mit Leben zu füllen,<br />

dass die Anwesenden Lust auf weitere<br />

Studien und das Streben nach dem neuen<br />

Standard bekamen. Der <strong>BVGD</strong> hat das Projekt<br />

bereits soweit entwickelt, dass es sich<br />

derzeit in der redaktionellen Schlussphase<br />

befi ndet (vgl. dazu die weiteren Beiträge in<br />

diesem Heft). Urs Lehmann, die Moderatorin<br />

der europäischen Arbeitsgruppe, wurde im<br />

Namen des gesamten Bundesverbandes ein<br />

dickes Lob ausgesprochen und ein verdienter<br />

Applaus zuteil. Ingrid Schwoon stellte in<br />

ihrem Referat die erweiterten Möglichkeiten<br />

und Angebote der <strong>BVGD</strong>-Homepage vor,<br />

insbesondere die neue Möglichkeit, über die<br />

<strong>BVGD</strong>-Homepage direkt einen Gästeführer<br />

zu suchen und zu fi nden. Schließlich wurde<br />

Die Töchter Magdeburgs<br />

in fünf workshops eifrig diskutiert und das<br />

Motto für den WGFT 2009 festgelegt: „Die<br />

Zeit verrinnt©“. Alle Ergebnisse der Tagung<br />

wurden wie immer in einem ausführlichen<br />

Protokoll festgehalten, das allen Vereinen<br />

im Anschluss an die JHV zugestellt wurde.<br />

Doch bot die Magdeburger Tagung auch<br />

reichlich Gelegenheit zum Meinungsaustausch<br />

unter den Kollegen, zum Genuss<br />

des Magdeburger Kulturangebots, ja sogar<br />

für Theater und Show. Der Abend mit den<br />

„Töchtern Magdeburg“, die uns mit Kabarett<br />

und Gesang durch alle Höhen und Tiefen<br />

der Magdeburger Geschichte führten, war<br />

ohne Zweifel hinreißend! Wohlverdient gab<br />

es lang anhaltenden und tosenden Beifall<br />

für die Verantwortlichen dieser perfekten<br />

Organisation der JHV 2008, für Ursula Hartmann<br />

und ihr Team vom Verband Magdeburger<br />

Stadtführer und alle Unterstützer!<br />

Georg Reichlmayr, <strong>BVGD</strong> –<br />

Redaktion CICERONE<br />

reichlmayr@bvgd.org


Programm der Zwickmühle<br />

„Die Würde ist<br />

unter uns – Ein Tritt<br />

frei“<br />

so lautete der Titel des politisch–satirischen<br />

Kabaretts in der Magdeburger Zwickmühle<br />

am Vorabend der Jahreshauptversammlung.<br />

Marion Bach und Hans Günther Pölitz<br />

sorgten dafür, dass uns der Abend lange im<br />

Gedächtnis bleibt. Die beiden Kabarettisten<br />

verstanden es von der ersten Minute an,<br />

den bis zum letzten Stuhl besetzten Raum<br />

in ihren Bann zu ziehen. Je nach Beitrag<br />

machte sich Fröhlichkeit oder Nachdenklichkeit<br />

im Publikum breit. Besonders beeindruckend<br />

war Herr Pölitzs „Letzter SPDler“<br />

und Frau Bach als türkische Mutter, die ihr<br />

Kind taufen möchte, um ihm eine bessere<br />

Zukunft zu sichern. Die Vorstellung, die über<br />

zwei Stunden dauerte, ging richtig unter die<br />

Haut. Danach war klar, was in vielen Kritiken<br />

nachzulesen ist: Man hatte Kabarett<br />

vom Feinsten erlebt!<br />

Reidun Aschenbrenner,<br />

Münchner Gästeführer Verein<br />

www.mgv-muenchen.de<br />

Magdeburg (hat) überrascht!<br />

Zur großen Stadtrundfahrt kamen um die<br />

vierzig Teilnehmer, die von zwei Magdeburger<br />

Kollegen herzlich begrüßt wurden.<br />

Auf dem Weg zum ersten Stopp, dem Magdeburger<br />

Dom, bekamen wir einen kurzen<br />

Abriss der turbulenten Geschichte der<br />

Stadt, die uns nicht nur als eine der ältesten<br />

Städte nördlich des Limes vorgestellt<br />

wurde, sondern auch als eine Stadt, die<br />

gleich zweimal praktisch dem Erdboden<br />

gleich gemacht wurde: im 30jährigen Krieg<br />

und im zweiten Weltkrieg. Mit diesem Wissen<br />

beeindruckte dann das Wahrzeichen<br />

Magdeburgs, der Dom, um so mehr. Die<br />

fesselnde Führung nahm uns mit auf eine<br />

Zeitreise von der ersten Grundsteinlegung<br />

im Jahre 937, über Zerstörung und Wiederaufbau<br />

bis zu den Friedensgebeten und den<br />

JHV 2008 in Magdeburg<br />

noch heute stattfi ndenden Ausgrabungen.<br />

Danach gab es ausführliche Informationen<br />

zur Stadtbefestigung bevor es weiterging<br />

zum Kloster „Unser lieben Frauen“ aus dem<br />

11. Jahrhundert, das heute Kunstmuseum<br />

ist. Auf dem Weg zur Grünen Zitadelle, dem<br />

Hunderwasserhaus mit seinen Wohnungen,<br />

Hotel und verschiedenen Läden, hielten wir<br />

beim Denkmal für Otto von Guericke, dem<br />

Initiator der berühmten Magdeburger Halbkugelversuche.<br />

Die über vierstündige Tour<br />

gab sehr interessante Einsichten in die 1200jährige<br />

Stadtgeschichte. Ein herzliches Dankeschön<br />

an unsere Guides.<br />

Reidun Aschenbrenner,<br />

Münchner Gästeführer Verein<br />

www.mgv-muenchen.de<br />

Cicerone 1/2008 9


JHV 2008 in Magdeburg<br />

„Recht ist Kultur“ – Fachvortrag von Prof. Dr. Heiner Lück auf der JHV<br />

Prof. Dr. Heiner Lück referiert auf der JHV in<br />

Magdeburg<br />

Wieder hatte der <strong>BVGD</strong> einen besonders namhaften<br />

wissenschaftlichen Gast zur JHV geladen<br />

– diesmal einen Spezialisten der Rechtsgeschichte.<br />

Prof. Dr. Heiner Lück ist Professor<br />

für Recht an der Universität Halle-Wittenberg,<br />

Mitglied der sächsischen Akademie der Wissenschaften<br />

und stellvertretender Richter am<br />

Verfassungsgericht Sachsen-Anhalt. In seinem<br />

Referat stellte er die spannende Frage<br />

nach den Wurzeln unseres heute gültigen<br />

Rechts. Sein Thema: „Rechtsarchäologische<br />

Denkmäler in der Heimat des Sachsenspiegels<br />

und des Magdeburger Rechts“. Der CICERONE<br />

fasst einige Kernaussagenzusammen<br />

„Recht ist Kultur!“<br />

und wesentliche<br />

Ausdrucksform<br />

menschlichen<br />

Zusammenlebens.<br />

Durch den<br />

Sachsenspiegel<br />

und das MagdeburgerStadtrecht<br />

steht Magdeburg<br />

seit dem<br />

12. Jahrhundert<br />

im Zentrum einer<br />

bedeutenden<br />

Rechtslandschaft.<br />

Der Sachsenspiegel<br />

ist das bedeutendste<br />

deutsche<br />

Rechtsbuch des<br />

Mittelalters.<br />

Dabei handelt es<br />

sich um eine private<br />

schriftliche<br />

Aufzeichnung<br />

von Gewohnheitsrecht.<br />

Der Verfasser<br />

war Eike von<br />

Repgow. Die Entstehungszeit<br />

des<br />

Sachsenspiegels<br />

kann auf die<br />

Jahre zwischen<br />

10 Cicerone 1/2008<br />

1220 und 1235 eingegrenzt werden, und er war<br />

über 600 Jahre gültig. In Anhalt und Thüringen<br />

galt er noch während des ganzen 19.Jahrhunderts<br />

und wurde dann erst 1900 von dem jetzt<br />

geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch für das<br />

Deutsche Reich abgelöst. Der in mittelhochdeutscher<br />

Sprache verfasste Sachsenspiegel<br />

ist das erste deutsche Prosawerk und entwickelte<br />

einen Einfl uss bis nach Holland, Köln,<br />

Augsburg und Osteuropa. Prof. Lück spannte<br />

einen weiten Bogen in der Rechtsgeschichte<br />

und verfolgt den Einfl uss des Sachsenspiegels<br />

auf das Rechtsdenken bis in unsere Tage.<br />

Doch welche gegenständlichen Zeugnisse der<br />

mittelalterlichen Rechtspraxis sind heute noch<br />

sichtbar? Circa 200 dörfl iche Gerichtsplätze<br />

(Tiel) mit Steinmarkierungen (Gerichtssteine)<br />

fi nden sich in Mitteldeutschland, z.B. in Rossbach<br />

bei Merseburg, Salzmünde bei Halle,<br />

Haldensleben bei Magdeburg. Erst seit dem<br />

14. Jahrhundert kamen feste Gebäude auf,<br />

in denen Gericht gehalten wurde (Gerichtslauben).<br />

Zuvor fanden die Verhandlungen<br />

stets unter freiem Himmel statt, da zwischen<br />

Gott und dem Richter nichts Trennendes sein<br />

sollte. Noch bis ins 19. Jahrhundert öffnete<br />

man beim Urteilsspruch Fenster und Türen, um<br />

diesem alten Anspruch Rechnung zu tragen.<br />

Stets galt die Figur des Roland als Repräsentant<br />

des Rechts. Historisch war Roland der<br />

Amtsträger Karls des Großen und mutierte<br />

zum Symbol des Rechtsträgers, ausgestattet<br />

mit dem Rechtsschwert, entsprechend der<br />

Darstellung bei Eike von Repgow. Doch nur<br />

im Norden und Osten Europas konnten sich<br />

die örtlichen Rechtsvorstellungen, insbesondere<br />

des Sachsenspiegels, länger etablierten.<br />

Europaweit durchgesetzt hat sich auf Dauer<br />

das universitäre Römische Recht entsprechend<br />

dem Decretum Gratiani und bestimmt<br />

bis heute den Großteil unseres BGB. Dennoch<br />

fanden die lokalen Rechtsaufzeichnungen<br />

weite Verbreitung und bestimmten lange<br />

Zeit die Rechtsgewohnheiten. 2007 fasste<br />

der Landtag in Magdeburg den Beschluss,<br />

die Rechtsgeschichte Sachsen-Anhalts<br />

touristisch engagiert zu bewerben. Dies ist<br />

zugleich eine Aufforderung an die Gästeführerschaft,<br />

sich dieses Kulturthemas besonders<br />

zu widmen.<br />

Georg Reichlmayr<br />

reichlmayr@bvgd.org


Neugierig auf die <strong>BVGD</strong>-Zentrale:<br />

Tag der Offenen Tür in der neuen Geschäftsstelle<br />

Aufmerksam verköstigt durch Carolin<br />

Schuster, unsere Mitarbeiterin in der<br />

neuen <strong>BVGD</strong>-Geschäftsstelle, und herzlich<br />

begrüßt vom gesamten Vorstand, nahmen<br />

Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichsten<br />

Regionen und Städten<br />

am 19.11.2007 das neue Büro des <strong>BVGD</strong><br />

in Nürnberg in Augenschein. Lachende<br />

Gesichter und nette Gespräche lassen auf<br />

breite Zustimmung zur offi ziellen Adresse<br />

des <strong>BVGD</strong> schließen!<br />

Christian Frick aus Gelnhausen, Ursula<br />

Hartmann aus Magdeburg und Gabi<br />

Kraus aus München diskutieren über<br />

Steuerfragen – und nehmen nicht alles<br />

ernst!<br />

Impression einer Vorstandssitzung im<br />

Wintergarten der Geschäftsstelle<br />

Ihr direkter Kontakt zum<br />

<strong>BVGD</strong>-Vorstand:<br />

Neues Ressort „Mitgliederbetreuung“<br />

Um den direkten Kontakt<br />

zwischen Ihnen<br />

und dem <strong>BVGD</strong>-Vorstand<br />

zu verbessern,<br />

steht Ihnen Ursula Hartmann<br />

für kreative Vorschläge<br />

zur <strong>BVGD</strong>-Arbeit gerne zur Verfügung.<br />

Somit haben Sie ab sofort eine direkte<br />

Ansprechpartnerin, die Ihre Anregungen<br />

gerne entgegennimmt. Ursula Hartmann<br />

ist erreichbar unter hartmann@bvgd.org.<br />

Alle organisatorischen Fragen richten Sie<br />

bitte weiterhin direkt an Carolin Schuster<br />

in der <strong>BVGD</strong>-Geschäftsstelle unter<br />

info@bvgd.org.<br />

In großer Runde gratulieren Herr Apel und<br />

Herr Schmidt aus Coburg<br />

Georg Reichlmayr aus München lässt<br />

sich von Carolin Schuster die technische<br />

Ausstattung der Geschäftsstelle erklären<br />

Neues aus dem <strong>BVGD</strong><br />

Waltraud Eisenbacher freut sich mit<br />

Dr. Ute Jäger, dass die Nürnberger<br />

Gästeführer nun auf Tuchfühlung mit dem<br />

<strong>BVGD</strong> sind<br />

Frau Schutze aus Rothenburg und Max<br />

Falk aus der Fränkischen Schweiz<br />

Geschäftsstelle des <strong>BVGD</strong>, Carolin Schuster:<br />

Montag bis Mittwoch: 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr<br />

Donnerstag: 13.30 Uhr bis 17.30 Uhr<br />

Telefon: 0911 - 65 64 675 / Fax: 0911 - 65 64 746 / Email: info@bvgd.org<br />

Postadresse: Gustav-Adolf-Str. 33, 90439 Nürnberg<br />

www.bvgd.org - Stark im Netz:<br />

Neue Serviceleistungen für unsere Mitglieder<br />

Auf Anregung eines Mitglieds wird künftig<br />

auf der <strong>BVGD</strong>-Homepage eine Liste der<br />

<strong>BVGD</strong>-Vereine veröffentlicht, die andere<br />

Mitgliedsvereine als Partner für eine Zertifi<br />

zierungsmaßnahme suchen. Bitte melden<br />

Sie sich wegen der Veröffentlichung bei<br />

Gisela Bianco: gisela.bianco@freenet.de<br />

www.visiteurope.com hat einen Link zur<br />

FEG gelegt. Wenn man bei der FEG „Looking<br />

for a Tourist Guide in Europe“ aufruft, kommt<br />

man auf die <strong>BVGD</strong>-Visitenkarte mit dem Link<br />

zum <strong>BVGD</strong>.<br />

Über die neue englische Seite auf der<br />

<strong>BVGD</strong>-Homepage sind unsere Seite „Mit-<br />

glieder & Kontakte“ und die „Zertiliste“ bei<br />

der DZT direkt verlinkt.<br />

Als weiteren kostenlosen Service haben<br />

wir eine Seite eingerichtet, auf der die Vereine,<br />

bzw. Einzelmitglieder verlinkt sind, die<br />

auf ihrer Homepage eine Seite (Datenbank)<br />

haben, über die die örtlichen / regionalen<br />

Gästeführer direkt kontaktiert und gebucht<br />

werden können.<br />

Bei Fragen zu diesen Seiten wenden Sie<br />

sich bitte an Ingrid Schwoon:<br />

Ingrid Schwoon, <strong>BVGD</strong><br />

Ressort Internetauftritt<br />

schwoon@bvgd.org<br />

Cicerone 1/2008 11


Anzeige<br />

Auch<br />

gaestefuehrerschon<br />

dabei? Bei<br />

Das Internet-Portal für Gästeführer und Tourismus-O<br />

Gästeführer sind kreativ und entwickeln<br />

immer neue Führungen. Aber<br />

selbst die beste Idee scheitert oft am<br />

Marketing. Einfach zu teuer und meist<br />

schnell verpufft! Das Internet-Portal<br />

www.gaestefuehrer-deutschland.de<br />

bietet die Lösung.<br />

Hier können Gästeführer aus ganz<br />

Deutschland ihre Führungen eintragen<br />

lassen, die dann über einige Suchkriterien<br />

– Ort, Art, Inhalt, Termin, Teilnehmerzahl<br />

… – von Interessenten aus aller<br />

Welt schnell und einfach online gefunden<br />

werden können. Das Portal liefert<br />

Angebote und Kontaktdaten der Anbieter,<br />

übernimmt jedoch keine Buchungen.<br />

Mit 50 Führungen soll das neue Forum<br />

der Gästeführer Deutschlands in den<br />

nächsten Wochen online gehen. Viele<br />

Gästeführer sind bereits mit dabei. Ein<br />

paar verraten nebenstehend warum.<br />

Für Mitglieder des <strong>BVGD</strong> ist der Eintrag<br />

im Portal kostenlos. Wobei es keinerlei<br />

inhaltliche oder fi nanzielle Kooperationen<br />

zwischen dem <strong>BVGD</strong> und dem<br />

Initiator des Portals Incentive & more<br />

gibt. Das Portal soll sich im Wesentlichen<br />

über Werbung fi nanzieren.<br />

„Wir möchten, dass die vielfältigen<br />

Angebote der Gästeführer in Deutschland<br />

an einer zentralen Stelle zugänglich<br />

sind“, argumentiert Gerittje Deterding,<br />

Incentive & more. „Gute Ideen sollen<br />

endlich ein Forum haben“, sagt sie und<br />

hat selbst schon viele Ideen, das Portal<br />

mit Leben zu füllen: eine englische Version<br />

ist bereits angedacht, ein Auftritt<br />

bei der Reisebusmesse RDA gebucht,<br />

u.v.m.<br />

Kontakt und Beratung: Incentive &<br />

more, Telefon: 04163 / 82 89 -16 (Vereine<br />

im <strong>BVGD</strong> werden gebeten, ihre<br />

Anfragen zu bündeln)<br />

12 Cicerone 1/2008<br />

Wir sind von Anfang an dabei<br />

„Wir als CLUB Dresdner Gästeführer<br />

suchen immer neue Möglichkeiten,<br />

unsere Leistungen auf<br />

neuen Wegen zukünftigen Kunden<br />

anbieten zu können.<br />

Wir nutzen zwar schon lange das<br />

Internet als Plattform, begrüßen<br />

aber sehr die Schaffung des neuen<br />

Portals zu Werbezwecken.<br />

In Dresden gibt es ein großes Leistungsspektrum<br />

für Gästeführungen<br />

– da kann man sich nur durch<br />

Qualität und besondere Themen<br />

abheben. Um unseren Mitgliedern<br />

diese Möglichkeiten zu bieten, sind<br />

wir gern von Anfang an im Portal<br />

mit dabei.<br />

Wie sollten sonst die Kunden wissen,<br />

dass es in Dresden Führungen zur<br />

Geschichte des europäischen Porzellans,<br />

zur jüdischen Geschichte, entlang<br />

der Weinberge oder zum Bergbau<br />

gibt, dass wir in Meißen mit den<br />

Bürgerfrauen durch die Stadt spazieren<br />

oder sie im Nationalpark Sächsische<br />

Schweiz begleiten?“<br />

Katja Samberg<br />

CLUB Dresdner Gästeführer e.V.


eutschland.de<br />

Anzeige<br />

rganisationen, die sich einfach fi nden lassen wollen<br />

Die BallinStadt – auch mit<br />

Wenn das kein freundlicher<br />

Empfang ist! Sieben<br />

Gästeführerinnen der AG<br />

Gästeführungen im Landkreis<br />

Rotenburg (Wümme) warten vor<br />

den Bussen auf ihre Kundschaft.<br />

Wir machen da<br />

sehr gerne mit<br />

„Die Führungen der AG<br />

Gästeführungen im Landkreis<br />

Rotenburg (Wümme) sind zwar<br />

über die Tourist Info zu erfragen,<br />

buchbar jedoch nur über die<br />

AG Gästeführungen. Aber wir<br />

machen trotzdem sehr gerne<br />

gleich beim neuen Portal mit,<br />

weil Werbung und Marketing<br />

für einen so kleinen Verein<br />

wie unseren nicht bezahlbar<br />

sind. Auch Messeteilnahmen<br />

wie an der RDA sind für uns<br />

eigentlich zu teuer – selbst wenn<br />

die Ausstellergebühr von der<br />

TouROW bezahlt wird und wir<br />

lediglich die Unterkunft und<br />

Verpfl egung zahlen müssen. Für<br />

uns ist das kostenlose Portal also<br />

eine echte Chance, ohne große<br />

Investitionen unsere Leistungen<br />

zu kommunizieren.“<br />

Gina Lemme-Haase<br />

AG Gästeführungen im<br />

Landkreis Rotenburg (Wümme)<br />

„Die BallinStadt<br />

lädt am Originalschauplatz<br />

auf<br />

der Hamburger<br />

Elbinsel Veddel<br />

zu einer Reise in<br />

die Zeit zwischen<br />

1850 und 1934<br />

ein, als von<br />

dort aus rund<br />

fünf Millionen<br />

Auswanderer<br />

nach Amerika<br />

aufbrachen, um<br />

ein neues Leben<br />

zu beginnen.<br />

Unter der Woche<br />

gibt es hier<br />

Einführungen in<br />

das Konzept der<br />

Auswandererwelt<br />

sowie Rallyes für<br />

Schulklassen.<br />

im Portal<br />

Möglichkeiten, uns bekannt zu machen.“<br />

Nina Siepmann<br />

Betriebsgesellschaft<br />

BallinStadt mbH<br />

Kontakt und Beratung: Incentive & more, Telefon: 04163 / 82 89 -16<br />

Cicerone 1/2008 13


WGFT 2008<br />

Weltgästeführertag © seit 10 Jahren bundesweit<br />

unter einem gemeinsamen Thema –<br />

Erste zentrale Auftaktveranstaltung des <strong>BVGD</strong> im Weserbergland<br />

Wie schon in den Vorjahren haben Kolleginnen<br />

und Kollegen aus 57 <strong>BVGD</strong>-Vereinen<br />

auch 2008 mit viel Engagement und<br />

Einfallsreichtum das diesjährige Motto<br />

des - in Deutschland vom <strong>BVGD</strong> initiierten<br />

- WGFT „Brücken schlagen – Brücken<br />

bauen © “ in ein abwechslungsreiches Programm<br />

umgesetzt, das rund 8.000 Teilnehmer<br />

anlockte. Da wurde berichtet über<br />

Brücken zwischen den Generationen und<br />

Jahrhunderten, zwischen behinderten und<br />

nicht behinderten Menschen, zwischen<br />

verschiedenen Nationalitäten, Kulturen und<br />

Religionsgemeinschaften, aber auch über<br />

Brücken, die Stadtteile oder Landschaften<br />

miteinander verbinden. In Berlin ging es<br />

„Barrierefrei durch den Spreebogen“. Bei<br />

einem Spaziergang über Freiburgs Brücken<br />

und Stege erfuhr man Interessantes „Von<br />

alten Kaisern und betörenden Meerjungfrauen“.<br />

Das Dommuseum Hildesheim ist<br />

„Die Brücke zur Kirchenkunst des Mittelalters“.<br />

In Leipzig konnte man erfahren, in<br />

welchen deutschen Städten es mehr Brücken<br />

als in Venedig gibt. Geschichten und<br />

Anekdoten aus der Lüneburger Heide schlugen<br />

eine Brücke „Von Hochdeutsch nach<br />

Plattdütsch“. Keine andere Brücke ist so mit<br />

der Geschichte der deutschen Teilung verbunden<br />

wie die Glienicker Brücke zwischen<br />

Berlin und Potsdam. Besonders spannend<br />

war die Besichtigung der Brückenbaustelle<br />

am Rhein bei Wesel. Und immer wieder hieß<br />

es „Über sieben Brücken musst du gehen“.<br />

Zum Auftakt ins<br />

Weserbergland<br />

Das diesjährige Thema des WGFT „Brücken<br />

schlagen – Brücken bauen©“ war maßgeschneidert<br />

für das Weserbergland. Denn<br />

das Land links und rechts der Weser war<br />

schon immer Grenzland – Durchgangsland.<br />

Hier blühte der Handel weil sich hier alte<br />

Handelswege trafen. So konnte eine Stadt<br />

im Weserland nur wachsen und gedeihen,<br />

wenn sie eine Brücke hatte. Daher bot das<br />

Thema „Brücken“ den Gästeführerinnen<br />

Weserbergland vielfältige Möglichkeiten,<br />

ihre Landschaft zu präsentieren: Neben den<br />

alten geschichtsträchtigen Brücken gibt<br />

es moderne, die den Menschen ganz neue<br />

Möglichkeiten bieten. Es gibt auch noch<br />

Fähren, die jedoch immer mehr zu touristischen<br />

Sehenswürdigkeiten werden. Zehn<br />

verschiedene Führungen wurden in einem<br />

Staffellauf zwischen Hessisch Oldendorf<br />

14 Cicerone 1/2008<br />

WGFT Auftaktveranstaltung im<br />

Weserbergland<br />

Aus Anlass des 10jährigen Jubiläums hatte<br />

der <strong>BVGD</strong>-Vorstand beschlossen, den Weltgästeführertag<br />

© erstmals mit einer zentralen<br />

Veranstaltung zu begehen. Deshalb sind Dr.<br />

Wolther von Kieseritzky, Ursula Hartmann<br />

und ich am 21. Februar ins Weserbergland<br />

gefahren, wo die Kolleginnen seit Jahren die<br />

jeweiligen <strong>BVGD</strong>-Themen vorbildlich umsetzen<br />

und auf eine besondere Weise am WGFT<br />

auch „Brücken schlagen und Brücken<br />

bauen“ zwischen den Orten, in denen sie<br />

ihre Führungen anbieten. Durch das Prinzip<br />

des Staffellaufs war es uns möglich, an<br />

vier sehr unterschiedlichen Führungen teilzunehmen.<br />

Den Auftakt bildete in Hameln<br />

die Vorstellung des sozialtherapeutischen<br />

Vereins „Die Brücke“, der sich um seelisch<br />

kranke Menschen und ihre Angehörigen<br />

kümmert. Sehr munter ging es anschließend<br />

in Emmerthal zu, wo die „zuckersüße<br />

Valentinibrücke“ im Mittelpunkt<br />

und Lauenförde präsentiert, und circa 160<br />

Personen nahmen teil. Nach der Begrüßung<br />

durch den stellvertretenden Bürgermeister<br />

von Hehlen, Herrn Rohde, nutzte Dr. Wolther<br />

von Kieseritzky die Gelegenheit den Bundesverband<br />

der Gästeführer vorzustellen<br />

und der Geschäftsführer der Hameln Marketing<br />

und Tourismus Harald Wanger lobte die<br />

engagierte Arbeit der Gästeführerinnen.<br />

Gabriele Lingen,<br />

Gästeführerin Weserbergland<br />

www.gaestefuehrungenweserbergland.de<br />

Premierenerfolg für den<br />

WGFT im Saarland<br />

Der saarländische Gästeführer/innen-Verein<br />

nahm 2008 zum ersten Mal am WGFT<br />

teil. Es hat sich gut gefügt, dass die Presse<br />

stand. An der „Fähre<br />

in Grohn de“ hörten<br />

wir fast unglaubliche<br />

Geschichten<br />

über Hochwasser<br />

und Eisgang an der Weser, so dass<br />

wir unwillkürlich nach dem Lügenbaron<br />

von Münchhausen Ausschau hielten. „Das<br />

blaue Wunder“ erlebten wir an der Brücke<br />

zwischen Hehlen und Daspe. Die Schlussveranstaltung<br />

im Schloss-Cafe Hehlen, zu<br />

der die Kolleginnen eingeladen hatten,<br />

verlief so wie sie aus <strong>BVGD</strong>-Sicht sinnvoll<br />

verlaufen sollte: Zum einen unterstrich die<br />

Anwesenheit mehrerer Vorstandsmitglieder<br />

die Anerkennung der guten Arbeit der<br />

örtlichen Gästeführer und zum anderen<br />

erfuhren Presse, Bürgermeister, Tourismus-Marketingchef<br />

und weitere Gäste<br />

durch den Stellvertretenden Vorsitzenden<br />

Dr. Wolther von Kieseritzky mehr über den<br />

<strong>BVGD</strong> und seine Arbeit. Ein herzliches „Dankeschön“<br />

geht an Gabriele Lingen und Doris<br />

Müller sowie an alle anderen Kolleginnen<br />

von der „AG Gästeführerinnen Weserbergland“<br />

für eine gelungene Veranstaltung zum<br />

Weltgästeführertag© 2008. Diese Premiere<br />

ermuntert zur Fortsetzung bei einem anderen<br />

<strong>BVGD</strong>-Verein am 21. Februar 2009 unter<br />

dem Motto „Die Zeit verrinnt © “.<br />

Ingrid Schwoon,<br />

<strong>BVGD</strong>- Ressort Weltgästeführertag<br />

schwoon@bvgd.org<br />

die Veranstaltungen ganzseitig im Voraus<br />

ankündigte und die Vorsitzende Gabriele<br />

Jaeck im Radio ein Interview dazu geben<br />

konnte. Die erste Führung in Saarbrücken<br />

betraf die deutsch-französische Grenze,<br />

die heute eher als Verbindungslinie angesehen<br />

wird. Die Wanderung ging bis zu<br />

den Spicherer Höhen - bekannt durch den<br />

WGFT 2008 Saarland - Lesung in<br />

moselfränkischer Mundart


Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Eine<br />

zweite „Grenzerfahrung“ machten die Teilnehmer<br />

der Führung, die vom Europadenkmal<br />

ausging und ebenfalls ins benachbarte<br />

Lothringen führte. Im Anschluss an diese<br />

Tour fand eine Lesung in moselfränkischer<br />

Mundart statt, die von Teilnehmern aus<br />

Lothringen und dem Saarland vorgetragen<br />

wurde. Das dritte Angebot bezog sich auf<br />

die Brücke zur keltischen Vergangenheit,<br />

der Region mit dem einmaligen Ringwall<br />

„Hunnenring“. An den Veranstaltungen<br />

nahmen insgesamt circa 75 Personen teil,<br />

und es gab eine Spende von ca. 200,00 EUR<br />

für die Projekte „Gau und Gris“ und für die<br />

Ausgrabungen am keltischen Ringwall.<br />

Gabriele Jaeck, Saarland-Gästeführer/<br />

innen e.V.<br />

www.saarland-gaestefuerer.de<br />

Jena: WGFT mit Folgen<br />

Manchmal ziehen Ereignisse ungeahnte<br />

Folgen nach sich. So auch der Weltgästeführertag<br />

2008. Der Gästeführer Jena<br />

e.V. hatte zu einem Brückenschlag von<br />

der Stadtkirche über die Camsdorfer Brücke<br />

zur Schillerkirche eingeladen, viel Lob<br />

und die Bitte nach mehr geerntet! Warum<br />

nicht, denken sich die Jenaer Gästeführer,<br />

schließlich müssen sie sich in diesem<br />

besonderen Jahr gegen die „Science Guides“<br />

behaupten. Vielleicht sollten sie sich ja<br />

einen Namen als „History Guides“ machen?<br />

Auf seiner Homepage bietet der Gästeführer<br />

Jena e.V. jetzt eine Umfrage an, mit der<br />

darüber abgestimmt werden kann, welche<br />

der Themen sich die Jenaer für eine Stadtführung<br />

wünschen. Ab Mai soll es, vorerst<br />

probeweise für drei Monate, jeweils eine<br />

öffentliche Führung im Monat geben.<br />

Uta Lörzer, Gästeführer Jena e.V.<br />

www.gaestefuehrer-jena.de<br />

„Sieben auf einen<br />

Streich“<br />

Rundgänge des „Vereins Freiburger Gästeführer“<br />

zum WGFT 2008<br />

„Sieben auf einen Streich“ – nicht das<br />

tapfere Schneiderlein war hier am Werk,<br />

sondern sieben Gästeführerinnen zeigten<br />

bei einer Führung an sieben aufeinander<br />

folgenden Stationen Freiburgs Innenstadt.<br />

An diesem „Weltgästeführertagsstadtführungsstaffellauf“<br />

nahmen so viele Interessierte<br />

teil, dass die Gästeführerinnen gleich<br />

zweimal laufen mussten! Als Staffelholz<br />

diente ein kleines Freiburgfähnchen, das die<br />

WGFT 2008 in Freiburg<br />

Brücke von Gästeführerin zu Gästeführerin<br />

bildete. Am Tag davor folgten unter dem<br />

Motto „Von alten Kaisern und betörenden<br />

Meerjungfrauen“ etwa 40 Teilnehmer dem<br />

Rundgang zu fünf der 394 Brücken und<br />

Stege Freiburgs. Dank der regen Beteiligung<br />

kam eine beträchtliche Summe als<br />

Spende für die Freiburger „StrassenSchule<br />

e.V.“ zusammen. Ein Bericht der örtlichen<br />

Presse brachte uns für die gelungene Aktion<br />

den Titel „Weltbeste Gästeführer“!<br />

B.Pernet u. U.Schlageter,<br />

Verein „Freiburger Gästeführer“<br />

www.freiburger-gaestefuehrer.de<br />

WGFT 2008<br />

Presseberichte aus Burghausen (oben)<br />

und Schwerin (unten)<br />

Cicerone 1/2008 15


Infos aus den Mitgliedervereinen<br />

Fortbildung, Vermittlung und reichlich Kultur:<br />

6. Bayerischer Gästeführertag in Eichstätt<br />

Das auf Initiative des Münchner Gästeführer<br />

Vereins (MGV) 2003 ins Leben gerufene<br />

Treffen der bayerischen Gästeführer fand<br />

im Januar 2008 in der Bischofsstadt Eichstätt<br />

statt. Mit 175 Teilnehmern aus 36 verschiedenen<br />

Orten sowie 2 Gästen aus Linz/<br />

Österreich hatte diese Tagung eine beachtliche<br />

Resonanz und war ein großer Erfolg<br />

nicht nur für die bayerischen Gästeführer,<br />

sondern auch für den <strong>BVGD</strong>, denn sechzehn<br />

der teilnehmenden Vereine sind bereits Mitglied<br />

im Bundesverband. Die Ausrichtung<br />

vor Ort lag in den Händen unserer Kolleginnen<br />

und Kollegen aus Eichstätt, die mit<br />

großem Engagement und Können für einen<br />

ausgezeichneten Ablauf sorgten. 90 Gästeführer<br />

trafen sich bereits am Vorabend auf<br />

dem Domplatz zu einem Spaziergang in die<br />

ehemalige Sommerresidenz der Fürstbischöfe<br />

zu einer Führung im Festsaal, einem<br />

Konzert und anschließendem Sektempfang.<br />

Das gemeinsame Abendessen im barocken<br />

Domherrenhof bot schon erste Gelegenheit<br />

zu einem intensiven Meinungsaustausch mit<br />

Berufskollegen. Das offizielle Programm<br />

begann am Folgetag mit der Begrüßung<br />

durch den Leiter der örtlichen Tourismusinformation<br />

Eichstätt, Herrn Lars Bender.<br />

Auch die Veranstalter des Treffens, Ursula<br />

Franz (MGV) sowie Hedwig Kölle (Gästeführerin<br />

in Eichstätt und Mitglied im VGNA),<br />

richteten Begrüßungsworte an die Gäste.<br />

16 Cicerone 1/2008<br />

Bayerischer Gästeführertag – Ursula<br />

Franz<br />

Bayerischer Gästeführertag – Team der<br />

Eichstätter Gästeführer und Hedwig Kölle<br />

Viel Engagement in Halle:<br />

Mitteldeutsches Gästeführertreffen 2008<br />

Am 29.März 2008 trafen sich in Halle/Saale<br />

wieder die Gästeführer aus der Umgebung<br />

zum Regionaltreffen. Hauptanliegen waren<br />

das gegenseitige kennen lernen und die<br />

künftige Vernetzung in der Region. Zu<br />

Anfang wurde von den Teilnehmern, die an<br />

der Jahreshauptversammlung des <strong>BVGD</strong><br />

in Magdeburg teilgenommen hatten, über<br />

die Ergebnisse dieser Tagung berichtet.<br />

Damit konnte gleichfalls Interesse für<br />

eine Mitgliedschaft im Bundesverband der<br />

Gästeführer geweckt werden. Auch der<br />

Weltgästeführertag hat in Halle/Saale seit<br />

1996 einen festen Platz im kulturellen Leben.<br />

In diesem Jahr wurde ein „Massenansturm“<br />

von ca. 300 Interessierten gezählt.<br />

Dr. Roselies Meder, Interessenverband<br />

Hallesche Gästeführer<br />

WGFT in Halle<br />

Die anschließenden Referate behandelten<br />

berufsspezifi sche Themen, die jeweils auf<br />

große Aufmerksamkeit stießen und Anlass<br />

zu Diskussionen boten: Dr. Ute Jäger, 1. Vorsitzende<br />

des <strong>BVGD</strong> und des VGNA, referierte<br />

über „Ständige Fortbildung als Strategie der<br />

Gästeführer – Angebote, Konzepte und Ziele<br />

des <strong>BVGD</strong>“, Dr. Claudia Grund erörterte in<br />

beeindruckender Weise das komplexe<br />

Thema „Sakralräume erschließen – Führungen<br />

in Kirchenbauten“, und Georg Reichlmayr,<br />

Mitglied im Vorstand des <strong>BVGD</strong> und<br />

des MGV, gab ausführliche Informationen zu<br />

„Professioneller Vermittlung – Ansprüche<br />

und Erwartungen der Gästeführer an Tourismuseinrichtungen“.<br />

Auf Anfrage kann der<br />

Vortrag von Frau Dr. Grund zur Verfügung<br />

gestellt werden (hedwigkoelle@web.de).<br />

Die Organisatoren dieser Tagung können<br />

mit Überzeugung ein positives Fazit ziehen.<br />

Aufgrund des regen Interesses wird<br />

im kommenden Jahr diese Zusammenkunft<br />

auf zwei volle Tage verlängert, um noch<br />

mehr Zeit für interessante Themen und die<br />

Fragen der Gästeführer zu haben. Der 7.<br />

Bayerische Gästeführertag wird im Januar<br />

2009 in München stattfi nden.<br />

Ursula Franz,<br />

Münchner Gästeführer Verein e.V.<br />

www.mgv-muenchen.de,<br />

www.altmuehltalfuehrung.de


Die Ursprünge des Erfolgs:<br />

25 Jahre Gästeführerverein in Heidelberg<br />

Heidelberger Jubiläum – Barbara Lorenz (links) und Urs Lehmann<br />

Im November 2007 feierten wir das 25-jährige<br />

Bestehen unseres Vereins, im Jahr 2003<br />

begingen wir mit großem öffentlichen Programm<br />

10 Jahre Heidelberger Gästeführer<br />

e.V., im Jahr davor feierten wir das 20-jährige<br />

Jubiläum. Diese etwas verwirrende<br />

Abfolge zeigt zum einen, dass die Heidelberger<br />

gern feiern, zum anderen, dass die<br />

Verhältnisse in unserer Stadt etwas kompliziert<br />

sind.<br />

Um Außenstehende nicht übermäßig zu verwirren,<br />

beschränkten wir uns bei unserer<br />

letzten Jubelfeier auf ein wunderschönes<br />

internes Fest für die Mitglieder unseres<br />

Vereins und unsere direkten Partner im<br />

Tourismus sowie auf eine aufgehübschte<br />

50. Ausgabe unseres Mitteilungsblattes<br />

HEIDEL-GUIDE. Vor 25 Jahren schlossen<br />

sich in Heidelberg sieben Fremdenführer<br />

- so nannten sie sich damals noch - zu<br />

einem Verein zusammen, wahrscheinlich<br />

eine der ersten Organisationen dieser Art<br />

in Deutschland. Das Verhältnis des neuen<br />

Vereins zu den damaligen Hauptakteuren<br />

auf dem touristischen Markt Heidelbergs<br />

war nicht spannungsfrei; nicht jeder Kollege<br />

wollte sich in diese Auseinandersetzungen<br />

einbringen, vor allem da die Drohung<br />

im Raume stand, bei einer Mitgliedschaft im<br />

„Fremdenführerverein“ keine Führungen zu<br />

bekommen.<br />

Durch den zufälligen Kontakt zur europäischen<br />

Gästeführervereinigung FEG im Jahr<br />

1993 erfuhren wir von uns paradiesisch<br />

erscheinenden Verhältnissen in anderen<br />

europäischen Ländern, wo der Beruf des<br />

Gästeführers gesetzlich geregelt ist. Nun<br />

dämmerte es auch dem Letzten, dass wir<br />

nur durch einen Zusammenschluss unsere<br />

Interessen wirkungsvoll vertreten und die<br />

Vorstellungen der Gästeführer in tourismuspolitische<br />

Entscheidungen einbringen<br />

konnten.<br />

Die Mitgliederzahl des Vereins, der sich<br />

in „Heidelberger Gästeführer e.V.“ umbenannte,<br />

stieg sprunghaft an. Unser Hauptanliegen<br />

war es, zu einer vernünftigen<br />

Zusammenarbeit mit den Tourismusverantwortlichen<br />

zu kommen und die Bedeutung<br />

der Gästeführer für die Förderung des<br />

Heidelberg-Tourismus deutlich zu machen.<br />

Durch konstruktive und kreative Angebote<br />

zur Zusammenarbeit gelang es allmählich,<br />

die Gästeführer als Gesprächspartner in<br />

allen touristischen Gremien zu etablieren.<br />

Um auch in der Öffentlichkeit auf die Gästeführer<br />

als kompetente Kenner ihrer Stadt<br />

hinzuweisen, die nicht nur Besuchern sondern<br />

auch Einheimischen die Schönheiten<br />

und Besonderheiten Heidelbergs nahe<br />

bringen können, beteiligt sich der Verein<br />

an möglichst vielen Veranstaltungen wie<br />

Stadtfesten oder Tagen des offenen Denkmals.<br />

Im Februar 1994 wurden in Heidelberg<br />

zum erstenmal am Welttag des Gästeführers<br />

Gratisführungen angeboten. 1996<br />

trat der Heidelberger Gästeführer e.V. mit<br />

einem Angebot von acht Themenführungen<br />

an die Öffentlichkeit - heute sind es über 30.<br />

Monatstreffen, Fortbildungsveranstaltun-<br />

Infos aus den Mitgliedervereinen<br />

gen, unser Mitteilungsblatt HEIDEL-GUIDE<br />

trugen und tragen zur Attraktivität des Vereins<br />

für die Kolleginnen und Kollegen bei;<br />

aber auch eine Haftpfl ichtversicherung und<br />

eine freiwillige Unfallversicherung für die<br />

Vereinsmitglieder wurden schon vor Bestehen<br />

des <strong>BVGD</strong> im Heidelberger Gästeführer<br />

e.V. abgeschlossen.<br />

Die Dynamik unseres Vereins strahlte bald<br />

über seine Grenzen aus. Und so kam es am<br />

11.11.1994 in Köln zur Gründung des Bundesverbandes<br />

der Gästeführer in Deutschland<br />

<strong>BVGD</strong>. Er ist ein legitimes Kind des Heidelberger<br />

Gästeführer e.V. und übernahm<br />

viele von dessen positiven Eigenschaften.<br />

Der Heidelberger Verein fühlte sich auch<br />

weiterhin für sein Kind verantwortlich und<br />

fi nanzierte in der Anfangsphase einen Großteil<br />

der Büro- und Reisekosten der <strong>BVGD</strong>-<br />

Vorsitzenden, die gleichzeitig Vorsitzende<br />

des örtlichen Vereins war.<br />

Cover „HEIDEL-GUIDE“<br />

Inzwischen ist aus dem Bundesverband<br />

der Gästeführer in Deutschland e.V. eine<br />

beachtliche Institution geworden, an deren<br />

Schicksal die Heidelberger weiterhin regen<br />

Anteil nehmen - nicht umsonst stellen sie<br />

meist das zahlenstärkste Kontingent bei<br />

den <strong>BVGD</strong>-Jahreshauptversammlungen.<br />

Wir würden uns sehr freuen, die Kolleginnen<br />

und Kollegen aus anderen <strong>BVGD</strong>-Mitgliedsvereinen<br />

in unserer Stadt begrüßen<br />

zu können.<br />

Urs Lehmann,<br />

Heidelberger Gästeführer e.V.<br />

www.heidelberger-gaestefuehrer.de<br />

Cicerone 1/2008 17


Infos aus den Mitgliedervereinen<br />

Vereinsjubiläum Köln<br />

18 Cicerone 1/2008<br />

In zehn Sprachen durch Aachen<br />

und Umgebung<br />

15 Aachener Gästeführer haben das<br />

<strong>BVGD</strong>-Fortbildungszertifi kat erworben<br />

In Aachen sind beinahe<br />

vierzig Gästeführer<br />

freiberuflich<br />

für den „aachen tourist<br />

service e.v.“ tätig.<br />

Gut die Hälfte von<br />

Aachener Zertifi zierungskurs<br />

ihnen hat sich in der<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Aachener Gästeführer<br />

zusammengefunden,<br />

die dem <strong>BVGD</strong> angeschlossen<br />

ist. Ziel<br />

der Arbeitsgemeinschaft<br />

war es, sich<br />

nach den Qualitätsstandards<br />

des <strong>BVGD</strong><br />

zu zertifizieren. Mit<br />

einer ersten Gruppe<br />

von 15 Führern ist das<br />

nun gelungen. Auch<br />

Aachen hat jetzt zertifi<br />

zierte Gästeführer.<br />

Besonders der Hartnäckigkeit<br />

von Ulla<br />

Borsch ist es zu verdanken,<br />

dass die<br />

Maßnahme durchgeführt<br />

werden konnte.<br />

Aber auch viele<br />

andere Kolleginnen<br />

haben sich aktiv an<br />

der Organisation der<br />

Maßnahme beteiligt,<br />

so dass schließlich<br />

aus der Zertifi zierung<br />

eine gemeinsame Aufgabe wurde. Unterstützt<br />

wurden die Gästeführer vom „aachen<br />

tourist service e.v.“, der nicht nur kostenlos<br />

die Seminarräume zur Verfügung stellte,<br />

sondern auch Fortbildungen organisierte.<br />

Die Teilnahme an den zahlreichen Veran-<br />

staltungen, die von Industrie-, Kunst- und<br />

Kirchengeschichte über Museumsbesuche<br />

und Mediengestaltung bis hin zu aktueller<br />

Politik der Stadt und der Euregio (Europäische<br />

Wirtschaftsregion Aachen) reichten,<br />

förderte nachhaltig den Zusammenhalt im<br />

ansonsten eher lockeren Kollegenkontakt.<br />

Durch den intensiven Informationsaustausch<br />

konnte jeder für sich Anregungen<br />

für die individuelle Führungsgestaltung<br />

mitnehmen.<br />

Im vergangenen Jahr wurden 4.211 Gruppen<br />

durch Aachen geführt. Schwerpunkte sind<br />

natürlich Karl der Große und die Brunnenvielfalt<br />

in der „Wasserstadt“ Bad Aachen.<br />

Aufgrund der Grenzlage im Dreiländereck<br />

Belgien, Holland, Deutschland werden Führungen<br />

in Aachen neben Deutsch am häufi<br />

gsten in Niederländisch, Französisch und<br />

Englisch gebucht. Die zertifi zierten Gästeführer<br />

sind ab sofort auf der Webseite der<br />

Deutschen Zentrale für Touristik (DZT)<br />

unter www.deutschland-tourismus.de/<br />

DEU/infocenter/reiseplanung sowie weitere<br />

Informationen über Aachen unter<br />

www.aachen.de zu fi nden.<br />

Nathalie Rath,<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Aachener Gästeführer


Rostocker Gästeführer reisen nach Thüringen<br />

Denn ein Sonntag ohne Klöße ist ein Sonntag ohne Größe<br />

Die diesjährige Weiterbildungsfahrt des<br />

Rostocker Gästeführervereins ging über<br />

vier Tage nach Thüringen und stand unter<br />

einem glücklichen Stern. Dieser, glänzend<br />

in Gestalt der Weimarer Gästeführerin<br />

Frau Gilg, die das „Denken mit dem Kopf<br />

des Kunden“ verstand, konnte die Schattenseiten<br />

des teils regnerischen Wetters<br />

und gesperrter Straßen spürbar aufhellen.<br />

Es war sehr wohltuend, dass sie ihre<br />

sachkundigen Gäste nicht mit zuviel Daten<br />

über die Weimarer Klassiker und andere<br />

Größen der Gegend wie Luther, Bach und<br />

die Schöpfer des Bauhauses überfütterte,<br />

sondern durch Betrachtungen wie z.B. über<br />

die Geschichte und die Entwicklung des<br />

Reisens ihre Auslassungen über Land und<br />

Leute angenehm aufl ockerte und auch mal<br />

am Rande den interessierten Damen ein Originalrezept<br />

für Thüringer Klöße vermittelte,<br />

die wir abends auch noch genießen konnten.<br />

Neben dem Hauptziel und Übernachtungsort<br />

Weimar mit seinen Sehenswürdigkeiten<br />

hatte die Busreise Stationen wie:<br />

die Wartburg von Eisenach mit der aktuel-<br />

Ein Brückenschlag der<br />

ganz besonderen Art<br />

Eine der von den Mitgliedern der Hildesheimer<br />

Stadtführer-Gilde zum WGFT angebotenen<br />

Führungen hieß „Die Johannisbrücke:<br />

Einst Trockenplatz für Ziegel – heute<br />

Schlafplatz für Fledermäuse“. Als zwei<br />

meiner Kolleginnen auf dem Weg zu ihrer<br />

Führung über den Domhof gingen, fanden<br />

sie dort – welch passender Zufall – eine<br />

tote Fledermaus, die sie kurz entschlossen<br />

einpackten und mitnahmen. Ein Teilnehmer<br />

an der Führung, der – noch ein passender<br />

Zufall – seit 20 Jahren als ehrenamtlicher<br />

Fledermauskundler tätig ist, zeigte sich<br />

total begeistert von „den aufmerksamen<br />

und unerschrockenen Damen, die sich nicht<br />

ekelten und scheuten, diesen stinkenden<br />

Fund an sich zu nehmen und weiterzuleiten<br />

und damit einen Beitrag zur zoologischen<br />

Heimatforschung zu leisten.“ Denn inzwischen<br />

wurde die Leiche der als „Großer<br />

Abendsegler“ identifizierten Fledermaus<br />

sogar in der Fachbehörde für Naturschutz<br />

im Niedersächsischen Landesbetrieb für<br />

Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz<br />

(NLWKN) in Hannover untersucht – welch<br />

ein in mehrfacher Hinsicht passender und<br />

erfolgreicher Brückenschlag!<br />

Ingrid Schwoon,<br />

Hildesheimer Stadtführer-Gilde e.V.<br />

www.hildesheimer-stadtfuehrer-gilde.de<br />

Rostocker Gästeführer vor dem<br />

Augustinerkloster in Erfurt<br />

len Ausstellung zum 800. Geburtstag der<br />

heiligen Elisabeth von Thüringen, Erfurt mit<br />

Dom samt Domschatz sowie dem Augustiner<br />

Kloster als der Ausbildungsstätte Martin<br />

Luthers und in Weimar abends im „Theater<br />

im Gewölbe“ noch den Genuss eines recht<br />

spritzigen Theaterstücks „Goethe live“ von<br />

Michael Kliefert. Der Platz reicht nicht, die<br />

Fülle des Erlebten auch nur annäherungsweise<br />

wiederzugeben. Auf eine vermutlich<br />

weniger bekannte Attraktion sei jedoch<br />

eingegangen. In der Nähe von Arnstadt<br />

Infos aus den Mitgliedervereinen<br />

liegt in Dornheim die Bartholomäuskirche,<br />

in der Johann Sebastian Bach vor genau<br />

300 Jahren seine erste Frau, Maria Barbara<br />

Bach, am 17. Oktober heiratete. Es gibt dort<br />

zur Erhaltung der Traukirche Bachs einen<br />

Freundeskreis, der es nach der Wende verstanden<br />

hat, durch Organisation freiwilliger,<br />

unbezahlter Einsätze der Bevölkerung sowie<br />

durch Werbung von Gönnern und Bachfreunden<br />

die baufällige Kirche vor dem<br />

drohenden Abbruch zu retten und wieder<br />

in ein sehenswertes Schmuckstück zu verwandeln.<br />

In dem unerwartet reich ausgestatteten<br />

Gotteshaus konnten wir von dem<br />

Vorsitzenden dieses Freundeskreises, Herrn<br />

Siegfried Neumann, einen bemerkenswerten<br />

Vortrag über die Geschichte Dornheims<br />

und seiner Kirche genießen; das als Tipp<br />

für Bach-Verehrer. Alle Teilnehmer der Fahrt<br />

danken Herrn Armbröster und seinen Helfern<br />

für die gelungene Organisation dieser<br />

Reise.<br />

Prof. Dr. Rüdiger Selke,<br />

Rostocker Stadtführerverein e.V.<br />

www.rostocker-stadtfuehrer.de<br />

Urlaubsmesse CMT mit Gästeführern aus dem<br />

Naturpark Südschwarzwald<br />

Die Naturparks Baden-Württemberg präsentierten<br />

sich Mitte Januar 2008 auf der<br />

Urlaubsmesse CMT auf dem neuen Stuttgarter<br />

Messegelände. 1.850 Aussteller aus<br />

aller Welt waren dort vertreten. Für den<br />

seit drei Jahren bestehenden Gästeführerverein<br />

war es eine ideale Möglichkeit,<br />

sein Angebot am Sonntag, den 13. Januar<br />

2008, bei den geschätzten 30.000 Besuchern<br />

bekannt zu machen. Doch nicht nur die Vermarktung,<br />

auch die Fortbildung zählt viel im<br />

Südschwarzwald. Ort der Fortbildung war<br />

diesmal das Schwarzwälder Skimuseum in<br />

Hinterzarten. Fachdozent war kein Geringerer<br />

als die deutsche Skisportlegende<br />

Georg Thoma, in den 60er Jahren Weltmeister<br />

und Olympiasieger in der Nordischen<br />

Kombination. Thoma ist auch Initiator<br />

des Museums im denkmalgeschützten<br />

Verein Gästeführer im Naturpark<br />

Südschwarzwald auf der CMT<br />

Fortbildung im Hugenhof<br />

Hugenhof. Er erzählte, wie die Idee dazu an<br />

seinem 50. Geburtstag geboren wurde, und<br />

bot anschließend einen Überblick über die<br />

Geschichte des Hauses bis hin zum Erweiterungsbau,<br />

der im August dieses Jahres<br />

eröffnet wurde. Thoma sagte, er freue<br />

sich, Gästeführer mit den Inhalten dieses<br />

Schwarzwälder Skimuseums vertraut<br />

machen zu dürfen: „Sie sind die Personen,<br />

welche diese Informationen an die Urlauber<br />

weiter transportieren.“ Wer mehr über<br />

die Geschichten hinter den Orten, über die<br />

versteckten Seiten des Südschwarzwalds<br />

oder über die Eigenarten der hier lebenden<br />

Menschen erfahren will, kann einen solchen<br />

ausgebildeten Gästeführer buchen.<br />

Die Palette reicht von der Busreise bis hin<br />

zur geführten Wandertour.<br />

Georg Link, Verein Gästeführer im<br />

Naturpark Südschwarzwald<br />

www.naturpark-suedschwarzwald.de<br />

Cicerone 1/2008 19


Neue Mitgliedervereine stellen sich vor<br />

Natur und Kultur im Oberpfälzer Wald<br />

„Gästeführervereinigung Schwarzachtal im<br />

Oberpfälzer Wald“<br />

Gästeführer der Vereinigung Schwarzachtal vor der mittelalterlicher Kulisse der<br />

Pfalzgrafenstadt Neunburg vorm Wald<br />

Der Oberpfälzer Wald breitet sich im<br />

Osten Bayerns aus. Das naturbelassene<br />

Schwarzachtal mit romantischen<br />

Seitentälern liegt nur wenige Kilometer<br />

von der Welterbestadt Regensburg<br />

und der seit 2008 ohne Grenzkontrollen<br />

erreichbaren Tschechischen Republik<br />

entfernt. In der abwechslungsreichen<br />

Mittelgebirgslandschaft gibt es entlang<br />

der Flüsse mannigfaltige Wander- und<br />

Radwege, vorbei an alten Hammerwerken,<br />

Glasschleifereien und geschichtsträchtigen<br />

Dörfern, Märkten und Städten sowie<br />

Unterwegs für Flora und Fauna:<br />

Natur- und Landschaftsführer/innen Rheinland-Pfalz (e. V. in Gründung)<br />

Am 19.02.2008 war es soweit: Die Gründungsversammlung<br />

der Natur- und<br />

Landschaftsführer/innen Rheinland-Pfalz<br />

(e. V. in Gründung) fand in Bad Kreuznach<br />

statt. Nach einer umfangreichen Ausbildung<br />

haben sich 19 Natur- und Landschaftsführer/<br />

innen - kurz ZNL - für den noch jungen<br />

Naturpark Soonwald-Nahe zu einem Verein<br />

zusammengeschlossen. Schnell war klar,<br />

dass in greifbarer Zukunft weitere Regionen<br />

(Mittelrhein, Hunsrück, Rheinhessen) mit<br />

zertifi zierten Führern/innen hinzukommen<br />

können. So wird im Herzen von Rheinland-<br />

20 Cicerone 1/2008<br />

Panoramarouten zu mächtigen Burgen<br />

und mittelalterlichen Orten. Von den<br />

vielfältig ausgebildeten Gästeführern<br />

werden Touren in der östlichen Oberpfalz<br />

und in Westböhmen durchgeführt.<br />

Besondere Angebote sind die kulturellen<br />

Erlebnis- und Themenführungen sowie<br />

Nachtwächterrundgänge. Weitere Infos:<br />

www.oberpfaelzerwald.de<br />

Gerhard Würl, Gästeführervereinigung<br />

Schwarzachtal im Oberpfälzer Wald<br />

www.gf-oberpfalz.de<br />

Pfalz eine vielfältig ausgebildete Gruppe von<br />

ZNLs ihre Arbeit aufnehmen. Im Mittelpunkt<br />

der Tätigkeit der Vereinsmitglieder steht die<br />

Entlang der Küste:<br />

Regionalverein Wolgast /<br />

Insel Usedom<br />

Die langjährigen Einzelmitglieder im <strong>BVGD</strong><br />

e.V. Bärbel Finn und Klaus Rolf Plötz gründeten<br />

im Januar 2008 mit weiteren drei<br />

interessierten Gästeführern den Regionalverein<br />

Wolgast / Insel Usedom. Wir wurden<br />

am 01.02.2008 in den <strong>BVGD</strong> aufgenommen<br />

und nutzten die Möglichkeit, uns erstmalig<br />

auf der Jahreshauptversammlung in Magdeburg<br />

kurz vorzustellen. Wir sind Gästeführer<br />

auf der Insel Usedom, bieten aber<br />

Die Vereinsmitglieder bei einer selbst<br />

organisierten Führung<br />

auch Touren nach Wolgast, in die Hansestädte<br />

Greifswald und Stralsund und zur<br />

Insel Rügen an. Nach dem Beitritt Polens<br />

zum Schengener Abkommen und der damit<br />

verbundenen Grenzöffnung fragen immer<br />

mehr Reiseunternehmen auch nach einer<br />

Führung auf dem polnischen Teil der Insel.<br />

Wir zeigen die einmalige Bäderarchitektur<br />

in den Seebädern entlang der Küste und<br />

machen Ausführungen zur Entwicklung<br />

des Badewesens an der Ostsee.<br />

Ein Muss für alle Inselgäste ist der Besuch<br />

von Peenemünde, der Wiege der Raumfahrt.<br />

Hans-Joachim Finn, Regionalverein<br />

Wolgast/Insel Usedom<br />

buhfi nn@web.de<br />

einmalige Fauna und Flora, abwechslungsreiche<br />

Landschaft und facettenreiche Kultur<br />

der Region. Geführte Wanderungen,<br />

Meditationen, Radwanderungen, Ausritte<br />

zu Pferd und vieles mehr werden von den<br />

ZNLs angeboten. Auf der Landesgartenschau<br />

in Bingen stellt sich der Verein am<br />

24.08.2008 der Öffentlichkeit vor.<br />

Dr. Rainer Feldhoff,<br />

Natur- und Landschaftsführer/innen<br />

Rheinland-Pfalz (e. V. in Gründung)<br />

feldhoff@kabelmail.de


Weinkulturlandschaft Rheinhessen – eine Region im<br />

Aufbruch<br />

Besiedelt von den Kelten, kultiviert durch die<br />

Römer, im Mittelalter Zentrum des Reiches,<br />

erste Republik auf deutschem Boden, französisch<br />

geprägte Lebensart, politische Fastnacht<br />

– das ist Rheinhessen. Wir Kultur- und<br />

Weinbotschafter kennen die verborgenen<br />

Kleinode unserer liebenswerten Heimat und<br />

geben unseren Besuchern Einblicke in die<br />

Weinkulturlandschaft Rheinhessen. Ausgebildet<br />

sind wir vom Dienstleistungszentrum<br />

ländlicher Raum (DLR) in Oppenheim. 2007<br />

haben wir uns zu einem Verein zusammengeschlossen.<br />

Im Mittelpunkt unserer<br />

Aktivitäten steht die Veranstaltungsreihe<br />

„Mittwochs 18 Uhr in Rheinhessen“. Die<br />

an jedem Mittwoch stattfi ndenden Führungen<br />

sind über ganz Rheinhessen verteilt und<br />

sind für viele schon zu einem festen Termin<br />

geworden: „man trifft sich mittwochs“.<br />

Frei buchbar sind unsere „Erlebnisangebote“<br />

bei denen wir unsere Besucher bei<br />

historischen Ortsrundgängen, Hohlwegeführungen,<br />

Kräuterwanderungen, Weiner-<br />

lebniswanderungen, Zeitreisen durch die<br />

Erdgeschichte, individuellen Busfahrten<br />

auf den Spuren von Kelten, Römer, Ritter,<br />

Pilgern oder rheinhessischen Dichtern. Wir<br />

engagieren uns zudem 2008 ab Mai einmal<br />

monatlich auf der Landesgartenschau Bingen<br />

unter dem Titel: „Rheinhessen entdecken<br />

– auf neuen Wegen genießen“.<br />

Barbara Reif, Kultur- und Weinbotschafter<br />

Rheinhessen<br />

www.kultur-und-weinbotschafter.de<br />

Stralsund bleibt weiterhin im Gespräch: SGF-07<br />

Vor fast einem Jahr beschlossen 18 Stralsunder<br />

Gästeführer sich zu organisieren.<br />

Wir gründeten den „Stralsunder Gästeführerverein<br />

SGF-07“. Der Grundgedanke<br />

unserer Gründung war der Wunsch nach<br />

einer Absicherung während unserer Tätigkeit.<br />

Durch sehr gute Konditionen wird der<br />

<strong>BVGD</strong> dieser wichtigen Komponente ja auch<br />

gerecht. Aber wir erkannten sehr bald, dass<br />

wir durch den Verband sehr gute Möglich-<br />

keiten haben, die Welterbestadt Stralsund<br />

bekannter zu machen und touristisch noch<br />

besser zu vermarkten. Inzwischen sind wir<br />

schon 26 Mitglieder, die mit der Stralsunder<br />

Tourismuszentrale eng und vertrauensvoll<br />

zusammenarbeiten. Nicht vergessen: am<br />

11.07.2008 eröffnet das OZEANEUM im<br />

Hafenbereich.<br />

Roland Zenke,<br />

Stralsunder Gästeführer SGF - 07<br />

Stammtisch der Gästeführer der Bundesstadt Bonn<br />

Seit 01.03.2008 sind wir Mitglied im <strong>BVGD</strong>.<br />

„Wir“, das sind 30 der 60 Gästeführer, die<br />

für die Tourist-Info der Stadt Bonn tätig sind.<br />

Seit „urdenklichen“ Zeiten bildet unsere<br />

Tourist-Info Gästeführer aus, unabhängig<br />

von den parallel arbeitenden Organisationen.<br />

Die Ausbildungsrichtlinien des <strong>BVGD</strong><br />

haben wir an die Tourist-Info weitergeleitet.<br />

An jedem ersten Mittwoch im Monat<br />

treffen wir uns zum Erfahrungsaustausch<br />

und zur „Nachrichtenbörse“, wobei es<br />

entsprechend hoch hergeht. Unser Tätigkeitsbereich<br />

in 12 Sprachen umfasst den<br />

Stadtbereich Bonn sowie das Umland mit<br />

Neue Mitgliedervereine stellen sich vor<br />

13 Mitglieder des<br />

Gästeführerringes<br />

Südbrandenburg/<br />

Nordsachsen e.V.<br />

erhalten das Zertifi kat<br />

des <strong>BVGD</strong> e.V.<br />

Die Gästeführer vor dem<br />

Kunstgussmuseum in Lauchhammer<br />

In der ersten Mitgliederversammlung 2008<br />

wurde Bilanz gezogen über die überaus<br />

erfolgreiche Entwicklung in der vergangenen<br />

Berichtsperiode. Mit kleinen Schritten,<br />

aber allmählich entdecken die Reisenden<br />

unsere ruhige, idyllische und geschichtshistorisch<br />

interessante Region. Die regelmäßige<br />

Teilnahme unserer Mitglieder am<br />

Weltgästeführertag entwickelt langsam,<br />

aber stetig das Interesse für die Geschichte<br />

in Südbrandenburg/Nordsachsen. Über<br />

ein Wirtschaftsprojekt des Landes Brandenburg<br />

konnte für den Verein eine Homepage<br />

erarbeitet werden, sodass wir seit<br />

Oktober 2007 unter www.gaestefuehrersuedbrandenburg-nordsachsen.de<br />

im<br />

Internet erreichbar sind. 13 Mitglieder<br />

haben nach 2-jähriger Weiterbildung das<br />

Zertifi kat des <strong>BVGD</strong> e.V. erlangt. Darüber<br />

hinaus verpfl ichtet sich jedes Mitglied, an<br />

mindesten 10 Weiterbildungsveranstaltungen<br />

im Jahr teilzunehmen.<br />

W. Beyer,Gästeführerring<br />

Südbrandenburg/Nordsachsen e.V.<br />

www.gaestefuehrer-suedbrandenburgnordsachsen.de<br />

Siebengebirge und Eifel; Schwerpunkte<br />

sind Bus- und Fußführungen. Besuchen<br />

Sie uns mal!<br />

Dieter Dohm,<br />

Gästeführerstammtisch Bonn<br />

Cicerone 1/2008 21


Im Blickpunkt<br />

Im Blickpunkt<br />

Von wegen „Trockenes Thema“:<br />

Recht-Steuer-Versicherungs-Seminare werden immer wichtiger!<br />

Dr. Monika Hufenbach<br />

Dr. Monika Hufenbach gibt seit vielen Jahren<br />

Seminare im Rahmen der Grundausbildungen<br />

oder Fortbildungen nach <strong>BVGD</strong>-<br />

Richtlinien. Was sich in der Ankündigung<br />

oft trocken liest, entpuppt sich in der Praxis<br />

stets als besonders lebhaftes Seminar. Hitzige<br />

Debatten werden geführt über Scheinselbständigkeit<br />

und Mehrwertsteuer, Haftungsgründe<br />

lösen großes Erstaunen und<br />

manchmal Erschrecken aus, über versicherbare<br />

und nicht versicherbare Risiken<br />

herrscht helle Aufregung. Wenn sich auch<br />

nicht alle Probleme lösen und alle Frage<br />

beantworten lassen, macht allein das Wissen<br />

stark! Dr. Monika Hufenbach sprach mit<br />

dem CICERONE über ihre Erfahrungen:<br />

CICERONE:<br />

Frau Dr. Hufenbach, hat sich durch die<br />

<strong>BVGD</strong>-Richtlinien zur Grundausbildung<br />

und zum Fortbildungszertifi kat das Bewusstsein<br />

der Gästeführer für das Thema Recht<br />

– Steuern – Versicherungen geschärft?<br />

Dr. Hufenbach:<br />

Ja, ganz eindeutig. Die Gästeführer lieben<br />

verständlicherweise diese Themen nicht,<br />

doch überwiegend nehmen sie sie als sehr<br />

wichtig wahr.<br />

22 Cicerone 1/2008<br />

CICERONE:<br />

Welche sind die inhaltlichen Themenschwerpunkte<br />

Ihrer Seminare?<br />

Dr. Hufenbach:<br />

Es geht um rechtliche Beziehungen der<br />

Gästeführer mit dem Gast bzw. mit Auftraggebern<br />

und Vermittlern, um mögliche<br />

Haftungskonsequenzen und es geht um den<br />

selbstständigen Status des Gästeführers.<br />

CICERONE:<br />

Recht – Steuern – Versicherungen: Welcher<br />

Bereich birgt derzeit die größte „Sprengkraft“<br />

und warum?<br />

Dr. Hufenbach:<br />

Diese Tätigkeit fast ausschließlich als<br />

Selbstständige ausführen zu müssen,<br />

bringt die größte „Sprengkraft“ mit sich.<br />

Vor allem sich ständig ändernde, dabei<br />

undurchschaubarer und strenger gehandhabte<br />

steuerliche Anforderungen bereiten<br />

Probleme.<br />

CICERONE:<br />

In den Seminaren werden hitzige Diskussionen<br />

geführt über die Rolle der Tourismuseinrichtungen:<br />

Sind sie Auftraggeber oder<br />

Vermittler? Warum ist diese Unterscheidung<br />

so wichtig?<br />

Dr. Hufenbach:<br />

Die Grundfrage ist doch, wer gegenüber<br />

dem Gast Rechte und Pfl ichten für die Gästeführung<br />

wahrnimmt und für diese Leistung<br />

haftet. Ist die Tourismuseinrichtung Auftraggeber,<br />

trägt sie die Gesamtverantwortung,<br />

obwohl sie die Leistung nicht selbst ausführt.<br />

Ist sie Vermittler, so hat sie Gast und<br />

Gästeführer zusammen zu bringen, jedoch<br />

Rechte, Pfl ichten und Haftung obliegen dem<br />

Gästeführer.<br />

Und: Während das Verhältnis Auftraggeber<br />

– Gästeführer nach wie vor die Gefahr<br />

der Scheinselbstständigkeit mit fi nanziellen<br />

Konsequenzen für beide Seiten in sich<br />

birgt, besteht dieses Problem im Falle von<br />

Vermittlung nicht.<br />

CICERONE:<br />

Stichwort „Scheinselbstständigkeit“: Diese<br />

Gefahr ist demnach noch nicht vom Tisch?<br />

Dr. Hufenbach:<br />

Entgegen immer wieder aufkommenden<br />

Behauptungen, häufig auch von Tourismuseinrichtungen,<br />

hat das Thema<br />

„Scheinselbstständigkeit“ keineswegs an<br />

Bedeutung verloren. Es hat Änderungen<br />

des Gesetzestextes gegeben, doch die<br />

Sozialversicherungsträger prüfen unerbittlich<br />

weiter.<br />

CICERONE:<br />

Würde es Sinn machen, die Tourismuseinrichtungen<br />

an den Seminaren zu beteiligen<br />

und gibt es dieses Modell?<br />

Dr. Hufenbach:<br />

Ich halte es für sehr sinnvoll, Tourismuseinrichtungen<br />

an Seminaren zu diesen Themen<br />

zu beteiligen, und habe deshalb auf Nachfragen<br />

von Gästeführervereinen bisher<br />

die Teilnahme immer gern zugelassen. Ein<br />

direkt darauf ausgerichtetes Modell gibt es<br />

meines Wissens bisher nicht. Aber nach<br />

meiner Erfahrung führt die gemeinsame<br />

Erarbeitung des Themas zum gegenseitig<br />

besseren Verständnis und in der Folge zur<br />

weiteren Verbesserung der Zusammenarbeit<br />

zwischen Tourismuseinrichtungen und<br />

Gästeführern.<br />

CICERONE:<br />

Der Gästeführer haftet vor allem für<br />

„Schlecht leistung“ – diese Tatsache überrascht<br />

viele Seminarteilnehmer. Haben die<br />

Gästeführer heute ein größeres Verantwortungsbewusstsein?<br />

Dr. Hufenbach:<br />

Ich meine: Ja. Sich in einem Grundkurs zu<br />

qualifi zieren und sich der Zertifi zierung zu<br />

unterziehen, beweist bereits deutlich das<br />

gewachsene Verantwortungsbewusstsein<br />

der Gästeführer. Die Klarheit über Leistungsanforderungen<br />

und mögliche Konsequenzen<br />

bei Mängeln trägt ganz sicher<br />

dazu bei.<br />

CICERONE:<br />

Rechtliche Regelungen werden ständig<br />

geändert. In welchen zeitlichen Abständen<br />

empfehlen Sie den Besuch eines RSV-Seminars<br />

oder eine Auffrischung des Wissens?<br />

Dr. Hufenbach:<br />

Mit diesem etwas schwer verdaulichen<br />

Thema sollte schon mal in den Grundkursen<br />

begonnen werden. Dies im Rahmen<br />

der Zertifi zierung zur Pfl icht zu machen, hat<br />

bereits zu stärkerem Selbstbewusstsein der<br />

Gästeführer gegenüber den Tourismuseinrichtungen<br />

beigetragen. Um diesen Prozess<br />

weiter zu unterstützen und den Änderungen<br />

einigermaßen aktuell folgen zu können, ist<br />

nach 3-5 Jahren eine praxisbezogene Auffrischung<br />

sehr zu empfehlen.<br />

CICERONE:<br />

Frau Dr. Hufenbach, weiterhin viel Erfolg bei<br />

Ihren Seminaren für den <strong>BVGD</strong> und herzlichen<br />

Dank.<br />

Georg Reichlmayr,<br />

reichlmayr@bvgd.org


Leserbriefe<br />

zu „Führungen für behinderte Gäste“:<br />

Im Cicerone 2/2007 habe ich interessante<br />

Beiträge über Führungen für behinderte<br />

Gäste gelesen, die mich veranlassen,<br />

einen Leserbrief an die Redaktion zu<br />

schreiben. Ziel meiner Tätigkeit war von<br />

Anfang an, den barrierefreien Tourismus<br />

in Gera weiter auszubauen. Die historische<br />

Altstadt von Gera liegt „bergauf“.<br />

Stufen, Treppen und Kopfsteinpflaster<br />

ist für die Rollstuhlfahrer, aber besonders<br />

für Blinde- und Sehbehinderte Mitmenschen<br />

ein echtes Problem. Mein Ergeiz<br />

ist es, Wege zu fi nden, die leicht zu gehen<br />

sind und von denen man auch die historischen<br />

Sehenswürdigkeiten der Stadt<br />

Gera erkunden kann. Hilfe und Anleitung<br />

erhielt ich vom Blinden- und Sehbehindertenverband<br />

Thüringen e.V., insbesondere<br />

von Frau Christine Goeritz, der Leiterin der<br />

zentralen Beratungsstelle in Gera. Meine<br />

intensiven Vorbereitungen auf qualifi zierte<br />

Gästeführungen im Bereich der speziellen<br />

Angebote für Menschen mit Behinderungen,<br />

konnte ich gut anwenden bei der<br />

Bundesgartenschau in Gera und Ronneburg<br />

2007. Usher-Betroffene, Blindeund<br />

Sehschwache, Taubblinde, Gehörlose,<br />

Rollstuhlfahrer und Menschen ohne<br />

Behinderung waren auf der Bundesgartenschau<br />

meine Gäste. Größte Anerkennung<br />

für meine Arbeit erhielt ich von den<br />

Menschen mit Handicap. Zurzeit mache<br />

ich eine Ausbildung in Gebärdensprache.<br />

Es ist sehr schwer, aber eine neue Herausforderung.<br />

Eva-Maria Strauß,<br />

www.erlebnistouren-gera.de<br />

Ich arbeite hauptberufl ich im Lehrerberuf<br />

an einer integrativen Schule, das heißt<br />

an einer Schule mit behinderten Kindern.<br />

Mit dem Ende dieses Schuljahres steige<br />

ich aus dem Lehrerberuf aus und widme<br />

mich ganz dem Tourismus mit Gästeführungen<br />

und Reisebegleitungen. Ich nehme<br />

gerade an einer Ausbildung zum „Regioguide<br />

Ruhrgebiet“ teil, um Besuchern im<br />

Jahre 2010, wenn das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt<br />

Europas ist, zeigen zu können,<br />

wie viel Spannendes und Sehenswertes<br />

sich hinter den Industriedenkmälern verbirgt.<br />

Hier möchte ich mich insbesondere<br />

für den „Barrierefreien Tourismus“ stark<br />

machen. Ich habe bereits Kontakte aufgenommen<br />

wegen eines Seminars zum<br />

Thema Blindenführungen. Ferner suche<br />

ich Gästeführer aus dem <strong>BVGD</strong> zwecks<br />

gemeinsamen Informations- und Erfahrungsaustausches.<br />

Vielleicht gibt es<br />

auch Arbeitskreise zu diesem Thema?<br />

Ich weiß, dass das Thema „Barrierefreier<br />

Tourismus“ auch ein Thema auf der diesjährigen<br />

ITB war. Es soll in den nächsten<br />

Jahren verstärkt kommuniziert werden. Es<br />

wäre schön, wenn Sie ein paar Zeilen zu<br />

meinem Anliegen in der Zeitschrift Cicerone<br />

schreiben könnten.<br />

Beate Hettmer,<br />

Gästeführerin im Ruhrgebiet<br />

beate@hettmer-din.de<br />

zum neuen Layout:<br />

Ich will Ihnen ein großes Kompliment für<br />

die Umgestaltung des Cicerones aussprechen!<br />

Dadurch, dass die Texte jetzt<br />

gedruckt sind und alle die gleiche Typengröße<br />

haben und nicht mehr Kopien von<br />

„Zeitungsfutzeln“ sind, sind sie viel übersichtlicher<br />

geworden und vor allem sind<br />

sie besser zu lesen. Nur aus Regensburg<br />

hat sich noch so ein Artikel eingeschlichen<br />

für den man eine Lupe braucht. Ein<br />

schöner Kontrast zwischen „Wie gehabt“<br />

und „Neu“. Auch die großen farbigen Bilder<br />

geben einiges her! Ein gelungenes<br />

Heft! Einen Wunsch hätte ich noch an<br />

den Cicerone: Es ist ja sehr interessant zu<br />

lesen, was andere Vereine Tolles auf die<br />

Beine stellen, um sich dadurch Anregungen<br />

holen zu können, was mir aber fehlt,<br />

ist eine Seite über Fachthemen z.B. Recht,<br />

Stellung des Gästeführers als Freiberufl er<br />

oder Gewerbetreibender, Verein e.V. oder<br />

nicht – pro und contra, Marketing etc.<br />

Ursula Tenderich, Freiburg<br />

www.freiburgerleben.com<br />

Korrektur:<br />

Wir Remscheider Stadtführer haben uns<br />

sehr über den Beitrag über uns und unsere<br />

Aktivitäten gefreut. Leider ist unsere<br />

Homepage Adresse gekapert worden, so<br />

dass wir eine neue Adresse brauchten.<br />

Die neue Adresse ist nur leicht verändert:<br />

www.stadtfuehrung-remscheid.de.<br />

Vielleicht könnten Sie in Ihrer nächsten<br />

Ausgabe des Cicerone mit einer kleinen<br />

Notiz daraufhin weisen.<br />

Claudia Holtschneider, Remscheid<br />

Die hier abgedruckten Leserbriefe stellen<br />

keine Meinungsäußerung der Redaktion dar,<br />

sondern sind persönliche Stellungnahmen der<br />

genannten Einsender. Aus Platzgründen behält<br />

sich die Redaktion vor, Zuschriften gekürzt oder<br />

auszugsweise zu veröffentlichen.<br />

Stralsunds neues<br />

Wahrzeichen<br />

Service<br />

Mit dem OZEANEUM Stralsund eröffnet am<br />

12. Juli 2008 eines der größten und spektakulärsten<br />

Ausstellungshäuser in Deutschland<br />

erstmals seine Türen für die Besucher.<br />

Auf einer Fläche von 8.700 m² wird die Welt<br />

der nördlichen Meere und ihre große<br />

Bedeutung für den Menschen vermittelt.<br />

Dauerausstellungen, z.B. zu den Themen<br />

Biodiversität, Ostsee und Riesen der<br />

Meere aber auch zwei umfangreiche Aquarienrundgänge<br />

zählen zu den Höhepunkten<br />

dieses neuen Standortes des Deutschen<br />

Meeresmuseums in Stralsund. 39 riesige<br />

Aquarien präsentieren unter anderem die<br />

umfangreichste Ausstellung über die Ostsee<br />

im gesamten Baltischen Raum. Inzwischen<br />

sind die wichtigsten Darsteller wohlbehalten<br />

eingetroffen: Tausende von Fischen gewöhnen<br />

sich bereits an ihre neue Umgebung.<br />

Das Ozeaneum gewährt Gästeführern bei<br />

Vorlage des <strong>BVGD</strong>-Ausweises freien Eintritt<br />

zu Fortbildungszwecken. Wir freuen<br />

uns über die neue Partnerschaft!<br />

Infos unter www.ozeaneum.de<br />

Neuerscheinungen aus<br />

der Feder unserer <strong>BVGD</strong>-<br />

Mitglieder:<br />

Das 850. Stadtjubiläum Münchens setzt<br />

kreative Kräfte frei. Gleich drei Münchner<br />

Gästeführer haben sich zum wiederholten<br />

Mal schriftstellerisch betätigt.<br />

Helga Lauterbach, die sich seit vielen Jahren<br />

der Flösserei auf der Isar widmet und<br />

ihre Erkenntnisse wiederholt publiziert hat,<br />

lädt ein zu einem Münchner Stadtspaziergang<br />

„Von der Salzniederlage zur königlichen<br />

Residenzstadt“. Mit mehreren Illustra-<br />

Cicerone 1/2008 23


Service<br />

tionen anregend gestaltet, macht die kurze<br />

Broschüre Einheimische und Besucher mit<br />

Bayerns wertvollstem Handelsgut vertraut:<br />

Dem Salz. Zu bestellen per Fax unter 089<br />

7235527.<br />

Rechtzeitig<br />

zum runden<br />

Stadtgeburtstag<br />

erscheint<br />

die Geschichte<br />

der bayerischenMetropole<br />

von Georg<br />

Reichl mayr in<br />

aktualisierter<br />

und erweiterter<br />

Neuaufl age:<br />

Weitere Termine:<br />

<strong>BVGD</strong>-Fortbildungszertifi<br />

kat:<br />

Bitte an alle Veranstalter:<br />

Melden Sie die geplanten<br />

Seminare möglichst frühzeitig beim<br />

<strong>BVGD</strong> an: gisela.bianco@freenet.de<br />

RSV-Seminar in Magdeburg<br />

(in Zusammenarbeit mit der katholischen<br />

Erwachsenenbildung): 24.10.-25.10.2008.<br />

hartmann@bvgd.org.<br />

RSV-Seminar in Bad Dürkheim: Ende<br />

2008. gisela.bianco@freenet.de<br />

MDK-Seminar in Bad Dürkheim: 2009.<br />

gisela.bianco@freenet.de<br />

MDK-Seminar in Münster: 2009.<br />

gisela.bianco@freenet.de<br />

Anzeige<br />

24 Cicerone 1/2008<br />

850 Jahre München – Eine kurze Stadtgeschichte.<br />

Gemeinsam mit dem Journalisten<br />

Rudolf Ites schildert er die Entwicklung der<br />

Stadt von den ersten Siedlern am Isarufer<br />

bis zur modernen Lifestyle- und Wirtschaftsmetropole<br />

und verdichtet Politik, Kultur und<br />

Alltag in einer anregenden Lektüre. ISBN<br />

978-3-86680-289-6.<br />

Als langjähriger<br />

Kenner Spaniens<br />

und Portugals<br />

zieht der<br />

Münchner Gästeführer<br />

Oskar<br />

Winkler den<br />

Leser wieder<br />

durch eine Reiselektüre<br />

ganz<br />

eigener Art in<br />

seinen Bann:<br />

Die pulsierende<br />

Metropole am Guadalquivir, Sevilla, Heimat<br />

von Carmen und Don Carlos, ist für den<br />

Autor nicht nur Ort faszinierender Erinnerungen,<br />

sondern auch einer betörenden<br />

Liebe. Fantasie und Wirklichkeit, Stadtge-<br />

UNESCO Welterbetag: 01.06.2008. Infos<br />

unter: www.unesco.de<br />

Redaktionsschluss Cicerone 2/<br />

2008: 15.10.2008. Beiträge an:<br />

reichlmayr@bvgd.org.<br />

13. WFTGA Convention in Bali: 10.01.-<br />

16.01.2009. Infos unter: www.wftga.org<br />

7. Bayerisches Gästeführertreffen in München:<br />

19.01.-20.01.2009. Anmeldungen an:<br />

info@Munich-Guides.de<br />

WGFT 2009: 21.02.2009, Thema „Die Zeit<br />

verrinnt“ © . Dringende Bitte an alle Vereine:<br />

schichte und Leidenschaft verschmelzen.<br />

Oskar Winkler: Verliebt in Sevilla. Streifzüge<br />

durch Andalusiens Hauptstadt. ISBN<br />

978-3-939518-60-0.<br />

Anlässlich seines<br />

10-jährigen Bestehens<br />

veröffentlichte<br />

der Verein der Gästeführer<br />

und Gästeführerinnen<br />

im<br />

Ruhrgebiet (VGR)<br />

unter dem Vorsitzenden<br />

Michael<br />

Weier im März 2008<br />

die umfangreiche Festschrift „1998–2008.<br />

10 Jahre VGR e.V.“, in der die ereignisreiche<br />

Vereinsgeschichte zusammengestellt<br />

ist. Wie sehr das professionelle „Führen,<br />

Begleiten und Betreuen“ von Gästen zum<br />

Erfolg beiträgt, belegt nicht nur die anregende<br />

Lektüre, sondern auch die kompetente<br />

Leistung der Gästeführer im Ruhrgebiet.<br />

Der <strong>BVGD</strong> gratuliert herzlich zum<br />

Jubiläum! www.vgr-ev.de.<br />

Georg Reichlmayr<br />

reichlmayr@bvgd.org<br />

Anmeldung der Führungen bis spätestens<br />

01.12.2008 an: schwoon@bvgd.org. Infos<br />

zum WGT unter: www.bvgd.org<br />

Jahreshauptversammlung des <strong>BVGD</strong> in<br />

Celle: 27.02.-01.03.2009.<br />

Infos unter: www.bvgd.org<br />

ITB 2009 in Berlin: 11.03.-15.03.2009. Infos<br />

unter: www.itb-berlin.de<br />

Neu: Termine im Tourismus beim DTV<br />

unter www.deutschertourismusverband.<br />

de / Link zum bundesweiten touristischen<br />

Termindienst.

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