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CEN Spezial Reform soll sowohl den zertifi zierten als auch den nicht zertifi zierten Gästeführern gute und gangbare Wege zum „BVGD-Zertifi kat DIN/EN“ aufweisen: 1. Mitglieder, die unterschiedliche Ausbildungen, aber kein BVGD-Zertifikat haben, können wie bisher auch schon durch Fortbildungen und Schulungskurse die Anforderungen des neuen Qualitätsstandards erfüllen – erleichtert durch die Anerkennung von Berufserfahrung etc. Es ist deshalb auch sinnvoll, alle laufenden und in der nächsten Zeit geplanten Schulungen zum alten BVGD-Fortbildungszertifikat durchzuführen, wobei der einzelne Verein überlegen kann, ob er seine Schulung nicht bereits als Teil des DIN/EN Standards betrachten will. Wir haben eine Übergangszeit für das bisherige Fortbildungszertifi kat bis ins Jahr 2011 vorgesehen, das heißt, alle Schulungen, die bis 30. Juni 2009 aufgenommen werden, können nach den In zwei Jahren zur Europäischen Norm Der BVGD unternahm seit 2005 große, nicht zuletzt fi nanzielle Anstrengungen für die Erstellung der neuen europäischen Ausbildungsnorm. Der CICERONE gibt einen Überblick über die Schritte zum Standard EN 15565 Anforderungen an Ausbildungsdienstleis tungen und Qualifi kationsprogramme von Gästeführern Im Februar 2005 wurde mit der Gründungssitzung in Berlin auf der Basis eines deutschösterreichischen Papiers die Arbeit an der Erstellung einer europäischen Norm für die Ausbildung zum Gästeführer aufgenommen. In den Folgesitzungen mussten die Inhalte Paragraph für Paragraph abgestimmt und ausgearbeitet werden, sowohl in den nationalen Sitzungen des Spiegelausschusses als auch bei den internationalen Treffen. Dabei war generell das Bemühen aller um eine konstruktive Zusammenarbeit zu spüren. Trotzdem kam es auch zu deutlichen Dr. Holger Mühlbauer und das Team des BVGD bei den Verhandlungen im Spiegelausschuss 6 Cicerone 1/2008 alten Richtlinien stattfi nden – man kann sich aber auch für das neue System entscheiden. Erst bei Anträgen ab Juli 2009 entfällt diese Wahlmöglichkeit. Und damit darüber kein Zweifel besteht: Alle bisherigen BVGD-Fortbildungszertifi kate bleiben natürlich bestehen; das ist wie sonst auch üblich: eine alte Regelung läuft aus, aber die erworbenen Leistungen bleiben bestehen. 2. Für BVGD-zertifi zierte Mitglieder gilt dies in gleichem Maße. Ich habe vorhin das Beispiel der sieben Jahre Berufserfahrung gebracht. Sehr viele Zertifi zierte dürften ohne großen Mehraufwand auch den neuen Standard erfüllen. Wenn die Richtlinien mit den genauen Stundenzahlen an die Vereine herausgegangen sind, kann jeder überprüfen, ob er noch etwas zu tun hätte, und ob er das will. 3. Deutlich aufwendiger wird es nur für eine Gruppe: für die neu auszubildenden Gästeführer. Diese haben jetzt – sofern sie Nationale Treffen (Spiegelausschuss) Internationale Treffen 01.02.05: DIN – national Berlin 21.02.05: CEN Gründungssitzung Berlin 21.03.05: DIN – Spiegelausschuss Köln 11.&12.04.05: CEN – TC329WG5 Salzburg 30.08.05: DIN – Spiegelausschuss Nürnberg 05.&06.12.05: CEN – TC329WG5 Malta 27.01.06: DIN – Spiegelausschuss Köln 20.&21.02.06: CEN – TC329WG5 Zypern 04.05.06: DIN – Spiegelausschuss Nürnberg 12.&13.06.06: CEN – TC329WG5 Madrid 24.10.06: DIN – Spiegelausschuss Köln 25.&28.04.07 CEN – TC329WG5 Athen 16.05.07: DIN – Abschlusstreffen Köln Meinungsunterschieden, wenn z.B. entschieden werden musste, welche prozentuale Verteilung einzelne Ausbildungsinhalte haben sollten oder welchen Grad an Vorbildung ein Gästeführer mitbringen muss, um überhaupt zur Ausbildung zugelassen zu werden. Der größte Diskussionspunkt war die Festlegung des Gesamtstundenumfangs der Ausbildung. Hier gab es Forderungen von bis zu 2.200 Stunden, was für andere, die einen deutlich niedrigeren Stundenumfang wollten, nicht akzeptabel war. Hier zu einem Konsens zu fi nden, war eine der eine DIN/EN-standardgerechte Ausbildung absolvieren wollen – eine erheblich höhere Leistung zu erfüllen als beim bisher existierenden BVGD-Grundkurs. Die EN stellen einen europaweit anerkannten hohen Standard dar. Diesen auch als hiesiger Gästeführer zu erreichen, ist erstrebenswert, jedoch ist dies ein Angebot, kein Zwang. Jeder kann darauf zugreifen, keiner aber muss es. Die Voraussetzungen sind geschaffen – die EN bildet für den BVGD einen Meilenstein in der berufl ichen Bildung und – was noch viel wichtiger ist, es ist auch eine Zäsur im Profi l des Gästeführerberufs. Dieses Faktum im Bewusstsein der Tourismuswirtschaft und des Verbrauchers zu verankern, ist allerdings sicher keine Sache von Tagen oder Wochen, sondern ein allmählicher Prozess. Dr. Wolther von Kieseritzky, Zweiter Vorsitzender des BVGD Ressort Bildungsplanung Kieseritzky@bvgd.org größten Herausforderungen auf den internationalen Treffen. Im Frühjahr 2008 konnte das CEN-Projekt erfolgreich abgeschlossen werden und ermöglicht nun eine bessere und hochwertige Ausbildung der Gästeführer in allen europäischen Ländern. Der BVGD ist stolz, dass er die Interessen der Gästeführer in Deutschland nachhaltig einbringen konnte. Dr. Ute Jäger, Vorstandsvorsitzende des BVGD jaeger@bvgd.org CEN-Projektgruppe bei der Tagung in Athen im April 2007
CEN Spezial / JHV 2008 in Magdeburg „Verlass auf Qualität“ – Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Dr. Rainer Haseloff fi ndet großes Lob für den BVGD auf der JHV in Magdeburg Dr. Rainer Haseloff, Minister für Wirtschaft und Arbeit von Sachsen-Anhalt, nahm sich viel Zeit, um die 180 Tagungsteilnehmer der JHV in Magdeburg persönlich zu begrüßen. In seiner halbstündigen Rede zeigte sich der Minister beeindruckt von der fl ächendeckenden Struktur des BVGD, in dem inzwischen über 4.000 Gästeführer organisiert sind. Für seine intensiven Bemühungen um die Vereinheitlichung und die Anhebung der Ausbildungsstandards in Deutschland erfuhr der BVGD reichlich Zuspruch von ministerieller Ebene. Der Einsatz des BVGD für Qualitätssicherheit in einem nicht regulierten Land sei vorbildhaft. Durch die nun anstehende Angleichung der Ausbildungsrichtlinien an eine Europäische Norm (EN) trage der BVGD Verantwortung für den gesamten Berufsstand der Gästeführer. Gäste, Agenturen und Tourismusträger könnten sich jedoch schon jetzt durch das BVGD-Fortbildungszertifi kat auf eine hohe Qualität der Führungen verlassen. Als deutscher Verband auch international aufzuwarten – darin erkannte Dr. Haseloff ein wesentliches Ziel des BVGD. Der Minis- Wirtschaftsminister von Sachen-Anhalt, Dr. Rainer Haseloff ter versprach, seine Eindrücke und Erfahrungen von der JHV in die Ministerrunde mit den anderen Bundesländern zu tragen und die Leistung des BVGD dort bekannt machen. Die Politik müsse aufmerksam auf die Anregungen der Gästeführer lauschen, die die örtlichen Verhältnisse am besten einschätzen könnten. Fazit des Ministers: Die Tourismuslandschaft wird sich durch diese Kooperation positiv bewegen! Im zweiten Teil seiner Rede gab Dr. Haseloff einen Überblick über die touristischen Zentren und Strategien des Landes Sachsen- Anhalt, dem eigentlichen Ur-Sachsen. Er beschrieb Sachsen-Anhalt als Heimstätte und Ausgangsstätte der Deutschen Nation vor 1.000 Jahren. Insbesondere Magdeburg mit dem Erbe der Ottonen und die „Straße der Romanik“ seien touristische Leitmarken. Daneben bildeten die Weltkulturerbestätten Wittenberg, Wörlitz und Dessau eine reiche Kulturlandschaft entlang der Elbe. Längst sei Sachsen-Anhalt kein Geheimtipp mehr für Urlauber. Dass sich die 6,7 Millionen Übernachtungsgäste gut betreut fühlten, sei auch der Gästeführerausbildung zu verdanken, die seit 1998 in Anlehnung an die BVGD-Richtlinien erfolgt. Georg Reichlmayr, BVGD – Redaktion CICERONE reichlmayr@bvgd.org „Das Glas ist mehr als halbvoll!“ – Magdeburg präsentiert sich als Kulturstadt mit Zukunftsperspektiven Die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts war vom 29.02. bis 02.03.2008 perfekte Gastgeberin der Jahreshauptversammlung des BVGD. Der Empfangssaal im Magdeburger Rathaus ist gut gefüllt und fast 200 Gästeführerinnen und Gästeführer aus ganz Deutschland sind in erste, anregende Diskussionen vertieft, als Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper die Teilnehmer der Jahreshauptversammlung des BVGD offi ziell begrüßt. Der imposante Rathausbau hat zur Marktseite sein historisches Gesicht bewahrt, glänzt im Inneren jedoch durch moderne Ausstattung. Pünktlich zum 1.200-jährigen Jubiläum der Stadt im Jahr 2005 war die aufwändige Renovierung abgeschlossen und die Magdeburger Bürgerschaft ist in ihr angestammtes Zentrum zurückgekehrt. Seit der Wiedervereinigung bemüht sich die Stadt, alte historische Strukturen wieder sichtbar zu machen. Dr. Trümper nannte als Beispiel der Symbiose zwischen Alt und Neu den Bau der Grünen Zitadelle (Hundertwasserhaus) in unmittelbarer Nähe zum Dom. Magdeburg hatte in den vergangenen Jahren mit gewaltigen Umbrüchen zu kämpfen. Von 46.000 Arbeitsplätzen im Maschinenbau vor 1989 waren zwei Jahre später nur noch 2.000 übrig! Heute liegt die Arbeitslosenquote bei „nur“ noch 13% und die wirtschaftliche Situation bessert sich zusehends: Der Wohnungsbau in Elbnähe zieht viele Menschen wieder in die Innenstadt, die Windenergiebetriebe haben sich zu einem Boommarkt entwickelt, der über 4.000 Menschen Beschäftigung bietet, und der Tourismus erfreut sich eines steigenden Besucherinteresses. Dazu trugen nicht nur die beiden Europaausstellungen „Die Ottonen“ 2001 und „Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation – Von Otto dem Großen bis zum Ausgang des Mittelalters“ 2006 bei, sondern auch der Einsatz der eifrigen und professionellen Gästeführer Magdeburgs. Diese bewiesen ihr Können auf den Stadt- Magdeburg, Empfang im Rathaus, Ursula Hartmann, Dr. Lutz Trümper, Dr. Ute Jäger rundgängen und dem reichhaltigen Rahmenprogramm, das die Jahreshauptversammlung wie immer zu einem nachhaltigen Erlebnis für alle Teilnehmer machte. Getagt wurde in der Magdeburger Johanniskirche, einem besonders geschichtsträchtigen Ort. Seit dem 10. Jahrhundert ist an dieser Stelle eine Kirche nachgewiesen, die im 15. Jahrhundert in eine dreischiffi ge gotische Hallenkirche umgebaut wurde. Wo schon Martin Luther predigte und Magdeburgs Cicerone 1/2008 7
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Seite 23 und 24: Leserbriefe zu „Führungen für b

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