Rückenschmerzen Laser-Akupunktur Tinnitus - bei der DÄGfA

Aus der Forschung
V
om ersten schmerzhaften
Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur
bis zum
glücklichen Moment, in dem das
Baby endlich zur Welt kommt,
vergehen oft viele – meist qualvolle
– Stunden. Eine deutsche
Studie hat nun gezeigt, dass
die Wehendauer durch Akupunktur
verkürzt werden kann. An
der Studie nahmen 878 Frauen
teil. Sie alle waren mindestens
36 Wochen schwanger und ihre
Schwangerschaft war ohne Komplikationen
verlaufen. Ein Drittel
der Frauen wurden mit gezielter
Akupunktur behandelt; ein Drittel
mit nicht spezifischer Akupunktur;
ein Drittel bekam keine
Akupunktur.
Das Ergebnis: Frauen, die mit
gezielter Akupunktur behandelt
wurden, hatten deutlich kürzere
Wehen, als die Frauen, die mit
nicht spezifischer Akupunktur
oder überhaupt nicht behandelt
worden waren. Es zeigte sich
außerdem, dass bei den Gebärenden
der akupunktierten Gruppe
die Reifung des Gebärmutterhals
deutlicher war. Die Autoren der
Studie zogen daraus den Schluss,
dass bei Schwangeren, die mit
gezielter Akupunktur behandelt
werden, die Gebärmutterkon-
Auch einem erfahrenen
Akupunkteur können technische
Geräte zum Auffinden
der exakten Punkte für
seine Nadeln gute Dienste
leisten. Diese Geräte messen
den Hautwiderstand,
denn es ist wissenschaftlich
erwiesen, dass an Akupunkturpunkten
der Hautwiderstand
geringer ist als
an der angrenzenden Haut.
Als Messgeräte eingesetzt
werden hauptsächlich spezielle
„Punktsuchgeräte“
traktionen besser koordiniert
sind. Sie schlagen deshalb vor, die
Anwendung von Akupunktur vor
Kürzere geburt
der Entbindung für Frauen mit
komplikationslos verlaufenden
Schwangerschaften in Erwägung
zu ziehen, wenn der Entbindungstermin
näher rückt. ■
Nebenwirkungen der
Chemotherapie
Obwohl Chemotherapien heute weniger unerwünschte
Wirkungen haben als vor einigen
Jahren, reagieren immer noch viele Menschen
darauf mit Übelkeit. Akupunktur kann da Abhilfe
schaffen. Das ergab eine amerikanische Studie.
Dabei wurden 104 Frauen mit Brustkrebs, die infolge
Chemotherapie – trotz wirksamer Medikamente
– an heftiger Übelkeit und Erbrechen litten,
in drei Gruppen unterteilt. Die erste Gruppe wurde
zusätzlich an klassischen antiemetischen (gegen
Übelkeit wirksamen) Akupunkturpunkten
mit Elektroakupunktur behandelt, eine zweite
Gruppe wurde mit nicht spezifischer Akupunktur
behandelt, die dritte überhaupt nicht. Nach einer
fünftägigen Behandlung mussten sich die Patientinnen
der beiden Akupunkturgruppen weniger
übergeben, wobei mit der Elektroakupunktur die
deutlichste Besserung erzielt wurde. ■
Wissenschaftlich erwiesen: Akupunkturpunkte
haben elektrisches Potential
mit Abtast-Elektroden, die
Ohr- oder Körperakupunkturpunkte
identifizieren
sollen.
Jetzt gibt es eine ganz
neuartige Vorgehensweise,
die zuverlässige Ergebnisse
bei der Hautwiderstandsmessung
bringt. Dabei
konnte gezeigt werden,
dass Akupunkturpunkte im
Vergleich zur umliegenden
Haut ein höheres elektrisches
Potential (+0,5 Millivolt)
besitzen.Die Nadelung
von Akupunkturpunkten
wirkt also nicht nur auf den
Hautwiderstand, sondern
auch auf das elektrische
Potential.
Vielleicht erklärt diese Entdeckung
ein seltsames Phänomen
bei der Akupunktur.
Manche Patienten sprechen
von einer Empfindung, die
sich von der Nadel weg den
Meridian entlang fortsetzt,
unabhängig vom Verlauf
der Nerven in der betreffenden
Körpergegend.
Inhalt
Seite
Aus der Forschung 2
Rückenschmerzen 3
Nadeln lindern die Last
Laser-Akupunktur 6
Heilende Reize
durch Laserlicht
Tinnitus 7
Warnsignale von Körper
und Psyche
Die letzte Seite 8
■ Tierakupunktur
■ Buchbesprechung
■ Wie Mauritz auf die Welt kam
■ Impressum
Fotos: Ilka Niskanen, Finnland (Titel),
Fotoagentur Voller Ernst (3) und MKW
Lasersystem (6).
Darmverschluss
Die amerikanische Ärztin
Martha Grout berichtet von
zwei Fällen, in denen Darmverschluss
mit Akupunktur erfolgreich
behandelt werden konnte.
Ein 27-jähriger Mann war wegen
Darmverschlusses in die Notaufnahme
eingeliefert worden. Neben
der konventionellen Behandlung
bekam er auch gezielte Akupunktur,
worauf sich zur Überraschung
der Chirurgen sein Zustand
schon nach sechs Stunden
besserte.
Im zweiten Fall handelte es
sich um eine 65-jährige Patientin,
die etwa alle sechs Wochen unter
einem Darmverschluss litt. Sie
wurde, wie in solchen Fällen üblich,
mit der Nasen-Magen-Sonde
und intravenöser Therapie behandelt
und außerdem an weiteren
fünf Punkten akupunktiert.
Daraufhin konnte die Patientin
schon nach drei Stunden entlassen
werden und am nächsten Tag
die Arbeit wieder aufnehmen.
Auch zehn Wochen nach der Behandlung
trat kein Darmverschluss
mehr auf.
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Akupunkturmagazin Winter 2001/2002 ■