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E 12044<br />

11. Jahrgang · September 2000<br />

5-2000<br />

Flexo Tief Druck<br />

Internationale technische Fachzeitschrift für Flexo- und Verpackungstiefdruck<br />

Eine G&K TechMedia Publikation


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Fachbeiträge<br />

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Computer-to-plate –<br />

eine Herausforderung<br />

Vor einem guten Druckergebnis liegen eine Reihe Stolpersteine<br />

Dipl.-Ing. ROLAND HAMACHER und Dr. HARTMUT SANDIG<br />

_______________________________________________________________________________<br />

Seit der DRUPA 1995 hat die digitale Bebilderung von Flexoplatten<br />

hohe Zuwachsraten. Das Angebot an Lasern seien es Nd:YAG-<br />

Laser, Dioden-Laser oder diodengepumpte Faserlaser hat ebenso<br />

ständig zugenommen wie das Plattensortiment. Mit den weichen<br />

Plattentypen FAC D und der neuen harten Platte ACE D erweitert<br />

die BASF deutlich ihr Plattenprogramm für den Bereich der<br />

digitalen Bebilderung.<br />

Qualitätsverbesserungen<br />

im<br />

Hinblick auf hohen Kontrastumfang,<br />

deutlich feinere<br />

Verläufe und geringere Tonwertzuwächse<br />

bringen den Flexodruck<br />

nahe an den Tief- und<br />

Offsetdruck heran.<br />

Die Sleevetechnologie mit digitaler<br />

Bebilderung wird diesen<br />

Trend sicher beschleunigen und<br />

im Bereich der Faltschachteln<br />

den Wettkampf mit dem Offsetdruck,<br />

insbesondere als Folge<br />

der Inline-Verarbeitung, zum<br />

fertig gestanzten Bogen eröffnen.<br />

Kleinere Auflagen und die<br />

Möglichkeit, Daten digital unabhängig<br />

vom Ort direkt auf die<br />

Platte direkt umzusetzen, tragen<br />

sicher zur Verstärkung des Einsatzes<br />

dieser Technologie im<br />

Flexodruck bei.<br />

Je höher aber die Druckqualität<br />

steigt, um so mehr wird<br />

deutlich, wie sorgfältig einerseits<br />

gearbeitet werden muß und<br />

wie hoch die Anforderungen an<br />

Material und Verfahren werden,<br />

um reproduzierbare und konstante<br />

Druckergebnisse zu erhalten.<br />

Sehr viele Einflußfaktoren<br />

können schnell den Erwartungsdruck<br />

erhöhen und die anfängliche<br />

Euphorie in sachliche<br />

Ernüchterung umwandeln. Nur<br />

bei weitgehend völligem Erkennen<br />

der Zusammenhänge wird<br />

es leichter, schneller das anzustrebende<br />

Druckergebnis zu erhalten.<br />

Die Platte<br />

Bei der digitalen Plattenherstellung<br />

liegen die feinen Rasterpunkte<br />

als Folge des inhibitierenden<br />

Sauerstoff-Einflusses<br />

bei der Hauptbelichtung niedriger<br />

als die angrenzenden Vollflächen,<br />

ganz im Unterschied zu<br />

konventionell, mit Film belichteten<br />

Platten (Abbildungen 1<br />

und 2). Die Folge ist, daß man<br />

mit geringerem Beistelldruck<br />

bereits zu einem vollen Ausdruck<br />

sowohl der Raster als<br />

auch der Vollflächen kommt.<br />

Die Drucker sprechen von Beistelldrücken<br />

nahe dem Kissprint.<br />

Ein homogener Verlauf<br />

der Raster bei gleichzeitiger,<br />

gleichmäßiger Deckung der<br />

Vollflächen ist zu erzielen.<br />

Da digital bebilderbare Platten<br />

aber von verschiedenen Klischee-Anstalten<br />

und auf verschiedenen<br />

Lasern gelasert werden,<br />

sind die Ergebnisse oft sehr<br />

unterschiedlich z. B. im Hinblick<br />

auf den ersten druckenden Tonwert<br />

im Lichterbereich.<br />

Unterschiedliche Laserenergien,<br />

unterschiedliche Auflösungen<br />

und unterschiedliche Spotgrößen<br />

sind wesentliche Einflußparameter<br />

für das Laserergebnis<br />

auf der Platte. Hinzu<br />

kommen die Tiefenschärfe des<br />

Laserstrahls, der Schichtaufbau<br />

der Platte und das Absorptionsverhalten<br />

der schwarzen<br />

Schicht. Kurzum: Unterschiedliche<br />

Platten, unterschiedliche<br />

Laser und Lasereinstellungen<br />

können zu unterschiedlichen<br />

Tonwertübertragungen bereits<br />

auf der Platte führen.<br />

Es fehlt hier noch mehr als im<br />

konventionellen Bereich eine<br />

4 FLEXO+TIEF-DRUCK 5-2000


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Fachbeiträge<br />

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Standardisierung oder zumindest<br />

eine einheitliche Kalibrierungsempfehlung<br />

für die Tonwertkonvertierung<br />

bei der Bebilderung<br />

mit dem Laser, unter<br />

Berücksichtigung der späteren<br />

Druckergebnisse, gemessen an<br />

den Druckkennlinien.<br />

Auch das Ausmessen der Klischees<br />

im Spitzlichtbereich ist<br />

aufgrund der zur Verfügung stehenden<br />

einfachen Meßmethoden<br />

fehlerbehaftet oder aufwendig<br />

und nicht immer zeitlich<br />

durchführbar.<br />

Basis sollte eine Testdatei<br />

sein, wie sie von der BASF zur<br />

Verfügung gestellt wird (Abbildung<br />

3).<br />

Die Pixeldatei, z. B. LEN oder<br />

TIFF sollte mit der Auflösung,<br />

mit der auch später gearbeitet<br />

werden soll, geript werden.<br />

Auch die Rasterweiten und<br />

-winkel sollten späteren Aufträgen<br />

entsprechen. Die Bewertung<br />

bezieht sich auf die optimal eingetesteten<br />

Verarbeitungsbedingungen<br />

(z.B. Vorbelichtung,<br />

Auswaschzeit). Mit Hilfe dieser<br />

Testdatei sollten unabhängig<br />

vom Laser die gleichen Ergebnisse<br />

auf der gelaserten Platte<br />

sichergestellt werden, um bei<br />

der Weiterverarbeitung vom<br />

gleichen Ausgang zu starten.<br />

Die optimale Laserleistung<br />

sollte Vollflächen streifenfrei<br />

ohne Reste der schwarzen<br />

Schicht abbilden. Die Messung<br />

der freigelaserten Vollflächen<br />

sollte eine optische Dichte < 0.10<br />

aufweisen. Genullt wird das<br />

Densitometer hierbei auf eine<br />

mit Klebeband freigelegte Stelle<br />

der Flexoplatte.<br />

Feine positive und negative<br />

Elemente (z. B. Linienkreuz des<br />

BASF-Testfiles) oder auch positive<br />

und negative Rasterpunkte<br />

müssen gleichzeitig in der Maske<br />

abgebildet werden. Diese optische<br />

Kontrolle sollte auf einem<br />

Leuchttisch (nicht direkt im Laser)<br />

erfolgen, da speziell die pos.<br />

Elemente auf dem Laserzylinder<br />

sehr schwer zu erkennen sind.<br />

Die effektive Laserleistung<br />

eines Nd:YAG-Lasers kann aufgrund<br />

von Alterung oder Tausch<br />

der Krypton-Lampe Schwankungen<br />

unterliegen. Eine Wiederholung<br />

des Tests in regelmäßigen<br />

Abständen ist deshalb unerläßlich.<br />

Messungen mit einem<br />

Laserleistungs-Meßgerät sind<br />

nur bedingt als Ersatz dieses<br />

Tests der Leistungskonstanz anzusehen,<br />

da die Qualität der<br />

Ausgabe der Nd:YAG-Laser u.a.<br />

von ihrer Strahlqualität abhängig<br />

ist. Falls die gleichzeitige<br />

und gleichmäßige Wiedergabe<br />

feiner positiver und negativer<br />

Details nicht möglich ist, sollte<br />

ein Laserfachmann zur Justage<br />

des Lasers zu Rate gezogen werden.<br />

Der Einsatz eines Diodenoder<br />

Faserlasers stellt im Gegensatz<br />

hierzu eine konstante effektive<br />

Ausgangsleistung sicher.<br />

Die Steuersoftware des Lasers<br />

ermöglicht, daß Fehlstellen vermieden<br />

werden. Es ist dennoch<br />

empfehlenswert, den Laserleistungstest<br />

für verschiedene<br />

Plattenchargen durchzuführen.<br />

Sehr wichtig bei der Durchführung<br />

dieses Tests ist das Wissen,<br />

daß sich das ermittelte Ergebnis<br />

auf eine bestimmte Rotationsgeschwindigkeit,<br />

einen bestimmten<br />

Vorschub (Laserauflösung)<br />

und einen bestimmten<br />

Laserzylinderumfang bezieht.<br />

Wird einer dieser drei Faktoren<br />

geändert, ist es unbedingt erforderlich,<br />

die Laserleistung im<br />

gleichen Verhältnis anzupassen<br />

und den Leistungstest erneut<br />

durchzuführen.<br />

Bei der Datenaufbereitung ist<br />

zu berücksichtigen, daß die<br />

Punkte im Spitzlichtbereich<br />

zweidimensional reduziert werden,<br />

und zwar im Durchmesser<br />

und in der Reliefhöhe (Abbildungen<br />

1 und 2). Diese Reduzierung<br />

kann zu Abrissen und<br />

Fehlstellen und damit zu ärgerlichen<br />

Fehlinterpretationen<br />

zwischen Klischeelieferant und<br />

Drucker führen. Abhängig von<br />

den genannten Laserparametern<br />

wie Rotationsgeschwindigkeit,<br />

Vorschub und Laserzylinderumfang<br />

sowie der verwendeten<br />

Rasterweite muß eine Korrektur<br />

der Laserdaten vorgenommen<br />

werden.<br />

Der kleinste mögliche Tonwert<br />

des Datensatzes muß auf<br />

einen zu ermittelnden Wert angehoben<br />

werden, d.h. konvertiert<br />

werden. Ermittelt wird dieser<br />

Wert, in dem man einen unkorrigierten<br />

Rasterkeil (wichtig<br />

sind vor allem Tonwertfelder<br />

mit 1–10%) mit der zuvor ermittelten<br />

Laserleistung lasert und<br />

bis zum fertigen Klischee weiter<br />

verarbeitet.<br />

An dieser Stelle soll erwähnt<br />

werden, daß trotz oder gerade<br />

wegen der Präzision der digitalen<br />

Technik auf die konventionelle<br />

Weiterverarbeitung besonders<br />

großer Wert gelegt werden<br />

muß. Nur mit einem genauen<br />

Eintesten von Vorbelichtung<br />

und Auswaschzeit sowie dem<br />

Einhalten der empfohlenen<br />

Trocknungszeit ist die Reproduktion<br />

feiner Elemente gewährleistet.<br />

Nun muß herausgefunden<br />

werden, welcher Tonwert in der<br />

für den Druck ausreichenden<br />

Größe auf dem Klischee versockelt<br />

ist. Eine Möglichkeit als<br />

Abbildung 1:<br />

Tonwertreduzierung<br />

druch Sauerstoffinhibition<br />

im Bereich eines<br />

feinen Rasterpunktes.<br />

Abbildung 2:<br />

Dickenabnahme –<br />

Tonwerte 54 L/cm – im<br />

Bereich feiner Rasterpunkte<br />

(vor der Konvertierung).<br />

FLEXO+TIEF-DRUCK 5-2000 5


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Fachbeiträge<br />

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praktikable Lösung ist: Das Klischee<br />

wird mit der Oberfläche<br />

nach unten auf einem Leuchttisch<br />

mit einem Standmikroskop<br />

beurteilt.<br />

Ist der Fokus des Mikroskops<br />

auf die Auflagenfläche der Platte<br />

auf den Leuchttisch eingestellt,<br />

sollte die Rasterpunktoberfläche<br />

als deutlich definierte<br />

runde Fläche zu erkennen<br />

sein. Wichtig ist hierbei, daß die<br />

Punkte gleichmäßig sind. Auch<br />

die Punktversockelung, als runder<br />

Hof um die Punktoberfläche<br />

sichtbar, darf von Punkt zu<br />

Punkte keine Unterschiede zeigen.<br />

Der kleinste Tonwert, der<br />

diese Bedingungen erfüllt ist der<br />

Minimalwert, auf den in der<br />

Repro oder im RIP angehoben<br />

werden sollte (Abbildung 4).<br />

Die Messungen mit einem<br />

Plattenmeßgerät (z.B. Vipflex)<br />

haben sich ebenfalls als sinnvoll<br />

erwiesen. Hierbei muß berücksichtigt<br />

werden, daß keine absoluten<br />

Werte erzielt werden. Als<br />

interne Kontrolle zur Konstanz<br />

der erreichten Klischeequalität<br />

ist dieses System jedoch gut geeignet;<br />

zum Ermitteln wiederholbarer<br />

Kontrollwerte fast<br />

ohne Alternative. Optimal wäre<br />

ein Andruck des Rasterkeils um<br />

festzustellen, welcher minimale<br />

Tonwert als erstes einen sauberen<br />

Ausdruck sicherstellt. Falls<br />

möglich würde ein Plazierung<br />

des Keils im Beschnitt eines Auflagendrucks<br />

die größtmögliche<br />

Aussage bieten. Alle Ergebnisse<br />

und Zwischenergebnisse sollten<br />

dokumentiert und archiviert<br />

werden.<br />

Der Test der Lichterkorrektur<br />

muß für jede Rasterweite wiederholt<br />

werden, da die Punktgrößen<br />

der verschiedenen Tonwerte<br />

von Rasterweite zu Rasterweite<br />

unterschiedlich sind.<br />

Auch ist es wichtig zu wissen,<br />

daß zur Erzielung konstanter Ergebnisse<br />

unterschiedliche Platten<br />

unterschiedliche Konvertierungen<br />

benötigen und Laserleistungen<br />

sich verändern können.<br />

Die Erstellung dieser charakteristischen<br />

Tonwertkorrekturen<br />

sollte mit Grundlage des<br />

Andrucks einer Testform erfolgen<br />

vorzugsweise unter den<br />

gleichen Bedingungen wie der<br />

spätere Auflagendruck, d. h. daß<br />

z. B. Druckfarbe, Unterbau, Rasterwalze<br />

den Parametern des<br />

späteren Auflagendruckes weitgehend<br />

entsprechen sollten.<br />

Werden die Lasereinstellungen<br />

und die Lichterkorrektur als<br />

Bestandteil der Plattenherstellung<br />

angesehen, für die verschiedenen<br />

Plattenchargen getestet<br />

und in regelmäßigen Abständen<br />

überprüft, kann der Laser<br />

als Ausgabegerät vergleichbar<br />

mit einem Filmimagesetter<br />

angesehen werden, aber auf einem<br />

höheren Qualitätsniveau<br />

im Hinblick auf den Druck.<br />

Nicht zuletzt muß auch stets<br />

bei der Klischee-Herstellung<br />

immer die unterschiedlichen<br />

Verzerrungen als Folge unterschiedlicher<br />

Laserzylinder, auch<br />

Vorteile<br />

■ Farbumschlag bei der Belichtung<br />

■ Großer Belichtungsspielraum<br />

■ Kurze Verarbeitungzeiten<br />

■ Hoher Tonwertumfang im Klischee<br />

■ Sehr gute Farbübertragung speziell<br />

bei Wasser- und Alkoholfarben<br />

■ Hohe Härte bei gutem Rückstellverhalten<br />

■ Hohe Abriebfestigkeit<br />

■ Ozonbeständigkeit<br />

■ Sehr enge Toleranzen in den Plattendicken<br />

bei gleichen Druckzylindern berücksichtigt<br />

werden.<br />

Eine weitere wichtige Einflußgröße<br />

ist die Plattendicke.<br />

Wenn schon mit geringerem<br />

Beistelldruck gearbeitet werden<br />

kann, dann können Platten mit<br />

großen Dickentoleranzen jegliche<br />

sorgfältige digitale Herstellung<br />

wieder zunichte machen.<br />

Um so wichtiger ist eine Plattendicke<br />

mit sehr engen Toleranzen<br />

über den gesamten Querschnitt.<br />

Die enge Toleranz muß<br />

nicht nur von der Rohplatte vorgegeben<br />

werden, sondern auch<br />

bei der anschließenden Verarbeitung,<br />

wie insbesondere Auswaschen<br />

und Trocken, gewährleistet<br />

werden. Zu starke Relief-<br />

Nutzen<br />

■ Sofort erkennbares Sujet nach der<br />

Belichtung<br />

■ Feine Rasterpunkte und offene Zwischentiefen<br />

■ Zeitersparnis und geringere Quellung<br />

■ Halten von Spitzlichtern und offen in<br />

den Tiefen<br />

■ Gute und gleichmäßige Flächen-<br />

deckung<br />

■ Geringe Druckbeistellung ermöglicht<br />

feine Rasterverläufe<br />

■ Wiedergabe feinster Rasterverläufe<br />

■ Hohe Auflagenbeständigkeit<br />

■ Vermeidung von Rißbildung<br />

■ Gleichmäßiges Ausdruckverhalten<br />

über die gesamte Druckbreite<br />

■ Geringer Beistelldruck<br />

Abbildung 3:<br />

digiflex-Testfile für<br />

digiflex-Platten, Dicke<br />

0,76 bis 3,18 mm.<br />

Abbildung 4:<br />

Lichtmikroskopische<br />

Kontrolle feiner<br />

Rasterpunkte auf dem<br />

Leuchttisch.<br />

Abbildung 5:<br />

Vorteil/Nutzen-Aufstellung<br />

der nyloflex ACE.<br />

6 FLEXO+TIEF-DRUCK 5-2000


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Fachbeiträge<br />

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tiefendifferenzen können die<br />

Stabilität der Raster beeinflussen.<br />

Bei der Trocknung sind<br />

enge Temperaturtoleranzen in<br />

den Trocknungsöfen einzuhalten.<br />

Wesentlich wichtiger sind<br />

ausreichende Luftumwälzungen,<br />

ohne Totzonen in den<br />

Trocknerschubladen und ausreichend<br />

lange Trocknung.<br />

Die BASF Drucksysteme<br />

GmbH liefert mit dem neuen<br />

digiflex II-Sortiment nicht nur<br />

Platten mit engen Toleranzen,<br />

sondern achtet bei ihrem Geräteprogramm<br />

wie Combi F I Super,<br />

Combi F III und FIV-Anlagen<br />

auf diese wesentlichen Forderungen.<br />

Durch Auswaschzeiten<br />

von bis zu 280 mm/min bei<br />

der ACE 114 im Combi F III<br />

Wascher reduziert sich die Einwirkzeit<br />

des Lösemittels und<br />

damit die Quellung der Platte<br />

während des Auswaschens (Abbildung<br />

5).<br />

Durch diese beiden Maßnahmen<br />

– Platten und Geräte in<br />

Kombination – werden enge Toleranzen<br />

erzielt und eine Voraussetzung<br />

geschaffen, auch<br />

über Druckbreiten bis zu 1600<br />

mm bei Mehrfachnutzen gleiche<br />

Tonwerte zu erzielen.<br />

Der Unterbau<br />

Je feiner der Raster, je dünner<br />

die Platte desto mehr gewinnt<br />

der richtige Unterbau an Bedeutung.<br />

Tonwerte von 1% bei 60 L/<br />

cm können, wenn überhaupt<br />

sinnvoll nur bei dünnen Platten<br />

mit begrenzter Relieftiefe (0,7–<br />

0,9 mm) gehalten werden (Abbildung<br />

6).<br />

Hier werden Unterbauten,<br />

vorzugsweise kompressibler Art<br />

verlangt, die eine hohe Rückfederung<br />

ergeben, aber insbesondere<br />

hohe Rundlaufgenauigkeiten<br />

bei Sleeves (< 10 µm)<br />

besitzen. Jede enge Plattentoleranz<br />

kann durch schlechte Hülsen<br />

mit Beulen und starken<br />

Wanddickendifferenzen zunichte<br />

gemacht werden. Gerade<br />

an die anlaufende Sleevetechnologie<br />

mit der Forderung nach<br />

hoher Registergenauigkeit verlangt<br />

zwingend solche Hülsen.<br />

Hier sei an die Hülsenhersteller<br />

verwiesen, zwecks Angabe über<br />

Rundlaufgenauigkeiten.<br />

Weiterhin werden auch sehr<br />

enge Toleranzen von den Klebebandherstellern<br />

verlangt. Ein<br />

Kleben auf Stoß im Bereich von<br />

feinen Rastern kann zu Streifigkeit<br />

führen.<br />

Die Aniloxwalze<br />

Hat man bis zur Montage alle<br />

erwähnten Parameter beachtet,<br />

ist jedoch ein herausragendes<br />

Druckergebnis noch nicht garantiert,<br />

wenn zur Einfärbung<br />

der digital hergestellten Platten<br />

mit Rasterweiten von 54–60 L/<br />

cm, nicht ausreichend fein gerasterte<br />

Aniloxwalzen mit 60<br />

Grad-Winkelung und geringerem<br />

Schöpfvolumen eingesetzt<br />

werden. Die feinen Raster der<br />

Platte ertrinken und unruhige,<br />

wolkige ja mit Stippen versehene<br />

Drucke sind die Folge. Das<br />

Verhältnis 1:5 (Platte/Walzenraster)<br />

sollte mindestens angestrebt<br />

werden. Das Schöpfvolumen<br />

(allgemein 2,5–5 g/m 2 )<br />

richtet sich nach der Art der<br />

Farbe, dem Bedruckstoff und<br />

dem Kammerrakelsystem. Eine<br />

Beratung bei den Aniloxwalzenherstellen<br />

ist zu empfehlen.<br />

Zusammenfassung<br />

Wer mit dem Druck von laserbebilderbaren<br />

Platten beginnt,<br />

sollte noch mehr Sorgfalt in der<br />

Vorbereitung der Plattenherstellung,<br />

aber auch im Druck<br />

walten lassen. Reproduzierbare<br />

Ergebnisse mit gleichbleibend<br />

hoher Qualität sind nur bei Einhaltung<br />

bestimmter Parameter<br />

und geeigneter Platten zu erzielen.<br />

Ansonsten mündet die Euphorie<br />

schnell in Frust. CTP ist<br />

eine Herausforderung, Material<br />

und Wissen sind eine wesentliche<br />

Voraussetzung für den Erfolg.<br />

■<br />

Abbildung 6:<br />

Beispiel feiner Rasterpunkte<br />

nach digitaler<br />

Bebilderung.<br />

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