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ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kin

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Drittletzter Sonntag <strong>des</strong> Kirchenjahrs 9.11.2008<br />

10 Uhr Johanneskirche Wannweil<br />

„…<strong>ihr</strong> <strong>alle</strong> <strong>seid</strong> <strong><strong>Kin</strong>der</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichtes</strong> <strong>und</strong> <strong><strong>Kin</strong>der</strong> <strong>des</strong> Tages …“<br />

Orgelvorspiel<br />

Burkhard Soster<br />

Lied: Wach auf mein Herz <strong>und</strong> singe 446,1-7<br />

Votum <strong>und</strong> einfaches Amen<br />

Gl / Orgel / Gemeinde<br />

Wspr: Siehe jetzt ist die Zeit der Gnade, jetzt ist der Tag d. Heils<br />

Psalm 130 Aus der Tiefe rufe ich Herr zu dir 751<br />

Ehre sei dem Vater<br />

Gebet, Stilles Gebet, Hinweis auf Abschluss!<br />

Orgel/Gemeinde<br />

Abschluss: Agios o theos 2 Mal: Gr. - D 185,4<br />

Schriftlesung: Lukas 18,1-8<br />

Andreas Langer<br />

Wochen - Lied: Wir warten dein oh Gottessohn 152,1-4<br />

Predigt: 1. Thess. 5,1-11<br />

Lied: Gott wohnt in einem Lichte 379,1-5<br />

Fürbitte, Vaterunser<br />

Lied: Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit 555,1-3<br />

Mitteilungen <strong>und</strong> Fürbitte<br />

Segen <strong>und</strong> 3faches Amen<br />

Orgelnachspiel<br />

1


Predigt<br />

1. Thess. 5,1<br />

Von den Zeiten <strong>und</strong> St<strong>und</strong>en aber, liebe Geschwister, ist es nicht<br />

nötig, euch zu schreiben;<br />

2 denn <strong>ihr</strong> selbst wisst genau, dass der Tag <strong>des</strong> Herrn kommen wird<br />

wie ein Dieb in der Nacht.<br />

3 Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr -, dann<br />

wird sie das Verderben schnell überf<strong>alle</strong>n wie die Wehen eine<br />

schwangere Frau, <strong>und</strong> sie werden nicht entfliehen.<br />

4 Ihr aber, liebe Brüder, <strong>seid</strong> nicht in der Finsternis, dass der Tag wie<br />

ein Dieb über euch komme.<br />

5 Denn <strong>ihr</strong> <strong>alle</strong> <strong>seid</strong> <strong><strong>Kin</strong>der</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichtes</strong> <strong>und</strong> <strong><strong>Kin</strong>der</strong> <strong>des</strong> Tages.<br />

Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis.<br />

6 So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns<br />

wachen <strong>und</strong> nüchtern sein.<br />

7 Denn die schlafen, die schlafen <strong>des</strong> Nachts, <strong>und</strong> die betrunken<br />

sind, die sind <strong>des</strong> Nachts betrunken.<br />

8 Wir aber, die wir <strong><strong>Kin</strong>der</strong> <strong>des</strong> Tages sind, wollen nüchtern sein,<br />

angetan mit dem Panzer <strong>des</strong> Glaubens <strong>und</strong> der Liebe <strong>und</strong> mit dem<br />

Helm der Hoffnung auf das Heil.<br />

9 Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das<br />

Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus,<br />

10 der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir<br />

zugleich mit ihm leben.<br />

Liebe Gemeinde,<br />

1. „wie ein Dieb in der Nacht“ - machen Sie sich eigentlich<br />

Sorgen, ob bei Ihnen in der Nacht, während Sie schlafen,<br />

eingebrochen wird? Also, ich nicht. Das wäre wohl anders,<br />

wenn es mir ginge wie einem Kollegen, der seine Predigt zu<br />

diesem Text so begann:<br />

Im Sommer wurde mir mein Fahrrad gestohlen. Vom<br />

heimischen Gr<strong>und</strong>stück, es hatte an der Hauswand gelehnt,<br />

ich hatte vergessen, es in den Schuppen zu stellen. …bis zu<br />

diesem Zeitpunkt war uns die Umgebung unserer Wohnung<br />

überschaubar <strong>und</strong> heil vorgekommen. ..<br />

Der Diebstahl <strong>des</strong> Fahrra<strong>des</strong> … hat diese ruhige Haltung für<br />

ein paar Tage <strong>und</strong> Wochen beschädigt. Da war die<br />

Unbefangenheit plötzlich hin….<br />

Glücklicherweise passiert so etwas ja nicht jeden Tag, <strong>und</strong> so<br />

können wir inzwischen wieder ruhig leben.<br />

So ist es. Selbst nach einem erlebten Diebstahl gerät das<br />

Erlebnis allmählich in den Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> wir vergessen oder<br />

verdrängen den Schreck wieder. Das hält ja auf Dauer auch<br />

keiner aus, ständig mit der Angst leben zu müssen.<br />

Will uns der Predigttext in Angst versetzen? Dann hätte er<br />

schlechte Chancen nachhaltig zu wirken.<br />

11 Darum ermahnt euch untereinander, <strong>und</strong> einer erbaue den<br />

andern, wie <strong>ihr</strong> auch tut.<br />

2


Aber da ist ja noch ein zweites starkes Bild in unserem Text:<br />

„...überf<strong>alle</strong>n wie die Wehen eine schwangere Frau. Also das Bild<br />

einer Geburt.<br />

Ihr Mütter, wie war - oder ist - das in der Schwangerschaft. Habt <strong>ihr</strong><br />

da ständig mit eurer Niederkunft gerechnet? Ja sicher, wenn es<br />

vorzeitige Wehen gibt, <strong>und</strong> wenn der errechnete Geburtstermin sich<br />

nähert. Aber wenn es gut verläuft, <strong>und</strong> erst der 4. oder 7. Monat ist,<br />

dann wäre es nicht klug, sich ständig mit der Geburt <strong>und</strong> <strong>ihr</strong>en<br />

Schmerzen zu befassen. Das würde nur unnötig Kraft kosten, <strong>und</strong><br />

die Geburt erschweren.<br />

Aber will uns der Predigttext nicht gerade dazu bringen, uns ständig<br />

mit dem Tag <strong>des</strong> Herrn, dem sichtbaren, machtvollen Kommen<br />

Gottes zum Gericht zu befassen? „<strong>ihr</strong> selbst wisst genau, dass der<br />

Tag <strong>des</strong> Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie<br />

sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr -, dann wird sie<br />

das Verderben schnell überf<strong>alle</strong>n wie die Wehen eine<br />

schwangere Frau, <strong>und</strong> sie werden nicht entfliehen.“?<br />

Ja, wir sollen mit dem Tag <strong>des</strong> Herrn, mit seinem Kommen rechnen.<br />

Aber gerade <strong>des</strong>halb, damit er uns nicht überfällt wie ein Dieb in der<br />

Nacht, <strong>und</strong> nicht unvorbereitet eine Geburt. Ja, es ist nicht zu<br />

glauben, aber selbst das kommt vor. Im KU haben wir von einer<br />

Sanitätssoldatin gelesen, die im letzten Monat vor einem<br />

norddeutschen Gericht stand. Sie war unbemerkt von andern<br />

schwanger gewesen, hatte <strong>ihr</strong> <strong>Kin</strong>d heimlich in de Kaserne geboren,<br />

aber sich nach der Geburt nicht um das <strong>Kin</strong>d gekümmert. So starb<br />

es. Wie konnte das geschehen? Es scheint, als hätte die junge Frau<br />

<strong>ihr</strong>e Schwangerschaft auch sich selbst gegenüber verleugnet. Da<br />

haben die Wehen sie tatsächlich überf<strong>alle</strong>n wie ein Verderben.<br />

Das war dumm von <strong>ihr</strong>, den Kopf so in den Sand zu stecken. Es hat<br />

einem Menschen das Leben gekostet. So wie es auch dumm war<br />

von dem Pfarrer, sein Fahrrad an der Mauer unabgeschlossen<br />

abzustellen. Oder wie es dumm ist, innerorts mit 70 zu fahren <strong>und</strong><br />

nicht an eine Radarf<strong>alle</strong> zu denken. Oder sein Geld risikofreudig nur<br />

in Aktien anzulegen. Oder nicht mit einer schriftlichen<br />

Wiederholung in der Schule zu rechnen. Oder zu rauchen, <strong>und</strong><br />

nicht an die Folgen zu denken. Oh ja, es gibt viel Dummheit<br />

dieser Art in der Welt.<br />

Umgekehrt: Es ist klug, vorausschauend <strong>und</strong> achtsam zu<br />

leben. Aber das bedeutet eben gerade nicht, in ständiger<br />

Angst zu leben. Wer Dinge, die unweigerlich auf einen<br />

zukommen, nur verdrängt, der bringt sich dadurch<br />

zwangsweise in die Enge, <strong>und</strong> das macht Angst. Die beiden<br />

Beispiele von Paulus stehen für Ereignisse, die man zwar<br />

zeitlich nicht, oder nicht genau bestimmen kann. Aber mit<br />

denen doch zu rechnen ist. Es ist <strong>des</strong>halb klug, sich auf sie<br />

einzustellen. Ohne sich meschugge machen zu lassen. So<br />

sollen wir mit dem Kommen Christi, mit dem Tag <strong>des</strong> Herrn<br />

rechnen. Auch wenn wir ihn nicht be - rechnen können..<br />

2. Aber wie halten wir hier die ges<strong>und</strong>e Mitte: Warten, aber<br />

doch nicht verrückt machen lassen. Bereit sein, aber doch das<br />

Leben in dieser Welt nicht vernachlässigen? - Das ist gar nicht<br />

einfach. Wir können zu beiden Seiten sozusagen vom Pferd<br />

f<strong>alle</strong>n. Zur einen Seite, indem wir über dem Warten das Leben<br />

in der Welt vernachlässigen. Und zur andern, wenn wir über<br />

dem Leben in der Welt das Warten auf Gottes Tag vergessen.<br />

Zur ersten Gefahr zwei geschichtliche Beispiele.<br />

Im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert zogen viele gläubige Menschen aus<br />

Württemberg nach Palästina, weil sie bereit sein wollten, wenn<br />

der Herr kommt. Dieser Aderlass von Bürgern war nicht gut für<br />

das Land. Der württembergische König Wilhelm I, der 1816<br />

inthronisiert wurde, war ein fortschrittlicher, kluger, liberal <strong>und</strong><br />

sozial eingestellter Monarch. Er hatte auch sonst die Zeichen<br />

der Zeit erkannt. Er bot <strong>des</strong>halb solchen Ausreisewilligen an,<br />

<strong>ihr</strong> von der Erwartung <strong>des</strong> Herrn bestimmtes Leben doch in<br />

Württemberg zu führen <strong>und</strong> hierfür zwei freie Gemeinwesen<br />

neu zu gründen: Wilhelmsdorf <strong>und</strong> Korntal.<br />

3


Die erste Generation der 68 Familien, die 1819 die Gemeinde<br />

Korntal gründeten, erwarteten die Wiederkunft Christi für den 18.<br />

Juni 1836. So hatte es Johann Albrecht Bengel gemeint aufgr<strong>und</strong> der<br />

Offenbarung errechnen zu können. Das waren also nur 17 Jahre. Da<br />

lohnte es sich nicht, noch Keller unter <strong>ihr</strong>e Häuser zu bauen. War das<br />

klug? Oder dumm? Nachdem die Wiederkunft ganz offenbar nicht<br />

eingetroffen ist, war es offenbar dumm.<br />

Aber hatten sie nicht genau das gemacht, wozu wir heute<br />

aufgefordert werden? „Allzeit bereit“? Nein: Der Fehler der Korntaler<br />

Gründerväter <strong>und</strong> -mütter bestand darin, dass sie eben nicht mehr<br />

mit der Unsicherheit <strong>des</strong> Wartens leben wollten, sondern einen<br />

festen Tag für sicher hielten. Nun hat sie zwar nicht das Verderben,<br />

aber die Enttäuschung ereilt. Sie waren zur einen Seite <strong>des</strong> Pferds<br />

hinabgerutscht. Aber das war weniger schlimm, sie haben immerhin<br />

gewartet. Und aus <strong>ihr</strong>er Enttäuschung die richtigen Konsequenzen<br />

gezogen <strong>und</strong> wieder Keller gebaut.<br />

Ein zweites Beispiel für ein Warten, das sich selbst Gewissheit<br />

verschaffen wollte, liefert die Gesschichte der Neuapostolischen<br />

Kirche. In <strong>ihr</strong> wurde ab 1950 die sog. Botschaft <strong>ihr</strong>es Stammapostels<br />

Bischoff verbreitet, noch zu <strong>des</strong>sen Lebzeiten werde Jesus Christus<br />

erscheinen <strong>und</strong> sein Werk vollenden. Er selbst sei der letzte<br />

Stammapostel; nach ihm käme keiner mehr.<br />

Aber am 6. Juni 1960 starb Bischoff. Das gab natürlich eine Krise.<br />

Viele traten aus der Kirche aus. Die Apostelversammlung begründete<br />

die nicht erfolgte Erscheinung Jesu mit der Behauptung, Gott habe<br />

aus unerforschlichen Gründen seinen Willen geändert. Ein<br />

Nachfolger wurde gewählt. Die NAK besteht auf diese Weise noch<br />

heute, ja, sie bewegt sich inzwischen auf die andern Kirchen<br />

lehrmäßig wieder zu. Sehr erfreulich. So warten wir also weiterhin<br />

gemeinsam auf den Tag <strong>des</strong> Herrn.<br />

Wirklich? Rutschen wir nicht vielmehr zur andern Seite <strong>des</strong> Pferds<br />

hinunter <strong>und</strong> leben in den Tag hinein, aber nicht auf den Tag <strong>des</strong><br />

Herrn zu? Sicher, wir sagen das nicht so dreist wie derzeit eine in<br />

London geplante Aktion. Sie richtet sich gegen eine Gruppe<br />

mit dem Namen „Religiöse Wahrheit“. Diese soll lt. Zeitung<br />

vom Freitag mit düsteren Bibelzitaten in Londoner Bussen<br />

die Welt aufs Jüngste Gericht einzustimmen versuchen. Das<br />

ärgert andere. So werden Spenden gesammelt, um in den<br />

Bussen die gegenteilige Aussage anzubringen: „Es gibt<br />

wahrscheinlich keinen Gott. Also hört auf, euch zu sorgen, <strong>und</strong><br />

genießt euer Leben.“ Das würden wir natürlich niemals<br />

unterstützen. Wir kennen ja unser Glaubensbekenntnis:<br />

….von wo er kommen wird …<br />

Aber leben wir nicht faktisch so? Rechnen wir mit einem<br />

persönlichen Kommen Gottes in diese Welt, nicht nur im<br />

Heiligen Geist heute <strong>und</strong> jeden Tag, sondern auch sichtbar<br />

<strong>und</strong> für <strong>alle</strong> am Ende der Tage?<br />

3. Nun, es ist wirklich schwer, daran zu glauben. Wie sollen<br />

wir uns das vorstellen? Da glauben wir doch eher an einen<br />

Weltuntergang in 5 Milliarden von Jahren. Bis dahin dehnt sich<br />

die Sonne so weit aus, dass unsere Welt schmelzen wird. Es<br />

kann aber schon in 40 Millionen Jahren vorbei sein, haben<br />

Astronomen herausgef<strong>und</strong>en - wegen eines gewaltigen<br />

Planeten-Crashs. - Aber das Kommen Christi? Ist es nicht so<br />

unwahrscheinlich wie ein Einbruch. Nein: Sondern so sicher<br />

wie die Geburt für eine Schwangere.<br />

Weil er seine Thessalonicher - oder uns Wannweiler - kennt,<br />

schreibt Paulus <strong>des</strong>halb auf sehr feinsinnige <strong>und</strong> geschickte<br />

Weise. Er gesteht uns das Wissen von der Wiederkunft Christi<br />

<strong>und</strong> vom Tag <strong>des</strong> Herrn zu: Von den Zeiten <strong>und</strong> St<strong>und</strong>en<br />

aber, liebe Geschwister, ist es nicht nötig, euch zu<br />

schreiben; denn <strong>ihr</strong> selbst wisst genau, dass der Tag <strong>des</strong><br />

Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht.<br />

Aber gerade indem er das sagt erinnert <strong>und</strong> ermahnt er sie<br />

zugleich. Er kennt die Zweifel, <strong>und</strong> die Gefahr, das Kommen<br />

Christi zu verdrängen. Aber er schreibt dabei keine düsteren<br />

4


Bibelzitate, sondern sehr erhellende Worte, wie wir richtig warten:<br />

4 Ihr aber, liebe Brüder, <strong>seid</strong> nicht in der Finsternis, dass der<br />

Tag wie ein Dieb über euch komme.<br />

5 Denn <strong>ihr</strong> <strong>alle</strong> <strong>seid</strong> <strong><strong>Kin</strong>der</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichtes</strong> <strong>und</strong> <strong><strong>Kin</strong>der</strong> <strong>des</strong> Tages.<br />

Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis.<br />

6 So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst<br />

uns wachen <strong>und</strong> nüchtern sein.<br />

„Wachen <strong>und</strong> nüchtern sein“. Natürlich sollen wir nachts schlafen,<br />

oder wenn wir da arbeiten müssen auch tags. Wachen bedeutet<br />

Warten. Warten, dass wir „das Heil erlangen durch unsern Herrn<br />

Jesus Christus, der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen<br />

oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben.“<br />

Dieses Warten funktioniert also auch im Schlaf. So, wie wir auch im<br />

Schlaf atmen. Es ist das Leben mit Jesus Christus, das unseren<br />

ganzen Menschen umfasst, Wachen <strong>und</strong> Schlafen, Tag <strong>und</strong> Nacht,<br />

ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> kranke Tage, <strong>Kin</strong>dheit <strong>und</strong> Alter. Jesus Christus -<br />

gestern, heute <strong>und</strong> derselbe auch in Ewigkeit.<br />

Ihr <strong>seid</strong> <strong><strong>Kin</strong>der</strong> <strong>des</strong> Lichts. Das bedeutet: Wir sind vom Licht schon<br />

geboren.. Der kommende Herr hat uns schon zu seinen <strong><strong>Kin</strong>der</strong>n<br />

gemacht. Der entscheidende Wechsel hat schon stattgef<strong>und</strong>en. Wir<br />

erwarten <strong>des</strong>halb nichts, vor dem wir uns noch fürchten müssten,<br />

sondern darauf, dass „die die verborgene Wahrheit unserer<br />

<strong>Kin</strong>dschaft endlich an den Tag kommt.<br />

Daraus ergibt sich für die Art, wie wir richtig warten, nämlich schon<br />

als <strong><strong>Kin</strong>der</strong> <strong>des</strong> Lichts, auch als <strong><strong>Kin</strong>der</strong> Gottes zu leben. Indem wir<br />

aufrichtig Vater zu Gott sagen, beten, wie Jesus uns zu beten gelehrt<br />

hat, <strong>und</strong> das Gebet im Alltag leben.<br />

Vor drei Wochen haben wir dazu schon gehört: „Wer seinen Bruder<br />

liebt, der bleibt im Licht.“ Und am vorletzten Sonntag: „Wenn wir<br />

aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir<br />

Gemeinschaft untereinander, <strong>und</strong> das Blut Jesu, seines<br />

Sohnes, macht uns rein von <strong>alle</strong>r Sünde.<br />

Leben als Lichtkinder bedeutet also: Liebevoll, ehrlich <strong>und</strong><br />

offen miteinander umgehen <strong>und</strong> einander <strong>und</strong> sich seine<br />

Fehler verzeihen um Christi willen.<br />

Nun gibt es Menschen, die arbeiten wenn die Chefin oder der<br />

Chef in de Nähe ist, fleißig <strong>und</strong> gut. Ist er oder sie dagegen<br />

außer Haus, lässt die Arbeitsmoral deutlich nach. Unser Chef<br />

<strong>und</strong> Herr will uns an seinem Reich schon heute beteiligen. Wir<br />

sind schon „<strong><strong>Kin</strong>der</strong> <strong>des</strong> Lichts“. Wir haben schon seinen<br />

Heiligen Geist. Er ist schon <strong>alle</strong> Tage bei uns.<br />

Deshalb soll unser Leben seine Gegenwart transparent<br />

machen. In dieser Haltung sind wir auch bereit für das<br />

Kommen Christi, sodass er jederzeit kommen kann!<br />

Denken wir an die kleine Geschichte mit dem <strong>Kin</strong>d <strong>und</strong> dem<br />

Kirchenfenster, die ich vor zwei Wochen hier vorlas. Außen<br />

war das Fenster unscheinbar, ja schmutzig, aber in der Kirche<br />

leuchtend, weil das Licht durch es hindurch schien. Heilige -<br />

so war die Übertragung - sind Menschen, durch die die<br />

Heiligkeit Gottes, seine Liebe <strong>und</strong> Güte, seine Wahrheit <strong>und</strong><br />

Gerechtigkeit hindurch scheinen kann. <strong><strong>Kin</strong>der</strong> <strong>des</strong> Lichts sind<br />

wir: Angetan mit dem Panzer <strong>des</strong> Glaubens <strong>und</strong> der Liebe<br />

<strong>und</strong> mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil. Glaube -<br />

Hoffnung - Liebe. Diese drei. Sie sind die Farben <strong>des</strong> Lichts<br />

<strong>und</strong> <strong>des</strong> kommenden Tages.<br />

Ihr Lieben, lasst uns in diesem Licht leben. Lasst euch davon<br />

durchdringen. Ermutigt, „erbaut euch“ euch dazu<br />

gegenseitig. Dann <strong>seid</strong> <strong>ihr</strong> „allzeit bereit“.<br />

Amen<br />

5

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