KULTURGUT DIGITAL NUTZBAR MACHEN. - Wikimedia Deutschland
KULTURGUT DIGITAL NUTZBAR MACHEN. - Wikimedia Deutschland
KULTURGUT DIGITAL NUTZBAR MACHEN. - Wikimedia Deutschland
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
*<br />
* Eines der Wikipedia-Prinzipien<br />
Die Himmelsscheibe von Nebra, aus der Bronzezeit<br />
Bild von Dbachmann, CC-BY-SA 3.0, http://bit.ly/Nebra_H<br />
Die aufgehende Erde über dem Mondhorizont, aufgenommen mit einer Hasselblad<br />
500 während der Apollo-8-Mission am 24. Dezember 1968: Eine Ikone<br />
des 20. Jahrhunderts. Das Bild dokumentiert einen der mutigsten Schritte der<br />
Menschheit. Und es gehört nicht etwa der NASA, sondern ist gemeinfrei. Es<br />
kann also beliebig verbreitet und sogar verändert werden.<br />
Eine der wichtigsten Regeln der Wikipedia lautet: Be bold – sei mutig. Sie ist die<br />
Grundlage für den Erfolg der Enzyklopädie. Wenn es darum geht, Bilder aus den<br />
Sammlungen online zugänglich zu machen, geht es auch darum, mutig zu sein.<br />
Denn mit der Freigabe eines Bildes verliert man in mancher Hinsicht die Kontrolle<br />
über den Kontext, in dem das Bild erscheint, und man verliert manchmal<br />
Einnahmen aus der Verwertung der Bildrechte. Aber man gewinnt neue Besucher,<br />
neue Interpretationen und neue Unterstützer.<br />
Die Nutzungsbedingungen von urheberrechtlich geschützten Inhalten werden<br />
über Lizenzverträge geregelt. In der Wikipedia wird dazu meist die Creative-<br />
Commons-Lizenz CC-BY-SA verwandt. Das Urheberpersönlichkeitsrecht der<br />
jeweiligen Autoren oder Fotografen wird dabei gewahrt. Sie müssen stets<br />
genannt werden, dafür steht das BY. Die Reprivatisierung von Inhalten wird<br />
hingegen durch das SA - share alike - verhindert. Mediendateien und sämtliche<br />
Bearbeitungen müssen stets unter derselben Lizenz und ihrer vollständigen<br />
Nennung verwandt werden. Der Nutzer hat durch diese Praxis einige Vorteile.<br />
Weder muss er eigens eine Nutzungsgenehmigung einholen, noch für diese<br />
zahlen. Er kann die Datei sogar für kommerzielle Zwecke verwenden. Manch<br />
einer fragt sich, warum man eine Kommerzialisierung erlauben soll. Es ist oft<br />
schwer, kommerzielle von nicht-kommerzieller Nutzung klar zu trennen, aber<br />
entscheidender ist: die juristische Verfolgung etwaiger Verstöße ist oft teurer,<br />
als es die Einnahmen aus den Lizenzrechten wären. Ausnahmen bestätigen die<br />
Regel. Daher entschließen sich immer mehr Gedächtnisinstitutionen, Teile ihrer<br />
digitalen Depots mittels Freier Lizenzen nachhaltig zugänglich zu machen.<br />
Institutionen wie die Deutsche Fotothek, das schwedische Reichsarchiv oder<br />
das Londoner British Museum haben gute Erfahrungen mit der Verwendung<br />
Freier Lizenzen gemacht. Seit sie Bilder, eigene Forschungsergebnisse oder andere<br />
Daten unter einer Freien Lizenz zugänglich machten, wurde dieses Wissen<br />
stärker genutzt und davon profitiert die eigene Einrichtung.<br />
Das berühmte Bild der Erde, aufgenommen von Bill Anders beim Mondflug der Apollo 8, ist frei zur Nachnutzung.<br />
Foto von <strong>Wikimedia</strong> Commons: http://en.wikipedia.org/wiki/File:NASA-Apollo8-Dec24-Earthrise.jpg<br />
Urheber: Apollo 8 crewmember Bill Anders<br />
Bilder von gemeinfreien Objekten sind<br />
für Illustrationen gut geeignet. Gemeinfrei<br />
sind Werke in der Regel dann, wenn<br />
der Schöpfer des Werkes seit mindestens<br />
siebzig Jahren verstorben ist.<br />
Archivierung im Stadtarchiv Lüneburg<br />
Bild von Max Lisewski, CC-BY-SA 3.0 (als Bearbeitung der Version<br />
von Ziko, CC-BY-SA 3.0), http://bit.ly/StadtarchivLB<br />
Wikipedianer erfassen bei ihrer<br />
Arbeit Metadaten. Informationen zu<br />
Originalgröße, Entstehungsdatum, spätere<br />
Überarbeitungen usw. gehören dazu. Vor<br />
allem ist der Name des Schöpfers für die<br />
Freie Lizenz wichtig.<br />
Die Mona Lisa wird mit einem iPhone fotografiert<br />
Bild von Max Lisewski, CC-BY-SA 3.0 (als Bearbeitung der Version<br />
von ProtoplasmaKid, CC-BY-SA 3.0), http://bit.ly/FotoML<br />
Die bloße 2D-Reproduktion eines<br />
zweidimensionalen, gemeinfreien<br />
Werkes bringt in der Regel keine neuen<br />
Schutzrechte mit sich. Die Digitalisierung<br />
eines Gemäldes etwa aus dem 19.<br />
Jahrhundert ist dann unproblematisch.