Skript 2

Vorlesungsskript Obere Extremität - 2
Bewegungen im Humeroradialgelenk:
Pronation:
M. pronator teres (0,7 kgm)
M. pronator quadratus (0,2 kgm)
M. brachioradialis (0,2 kgm)
M. flexor carpi radialis (0,2 kgm)
M. extensor carpi radialis longus (0,2 kgm)
maximale Gesamtkraft: 1,6 kgm bei rechtwinklig gebeugtem Arm;
bei gestrecktem Arm: 0.9 kgm
Supination:
M. biceps (1,1 kgm)
M. supinator (0,3 kgm)
M. abductor pollicis longus (0,1 kgm)
M. extensor pollicis longus (0,1 kgm)
Flexoren am Arm:
Oberarm:
M. coracobrachialis
M. biceps
M. brachialis
M. brachioradialis
Unterarm:
M. pronator teres
M. flexor carpi radialis
M. palmaris longus
M. flexor carpi ulnaris
M. flexor digitorum superficialis

M. flexor digitorum profundus
M. flexor pollicis longus
M. pronator quadratus
Flexoren am Oberarm
M. coracobrachialis
Adduktion und Anteversion im Schultergelenk
Haltung des Oberarms in der Bewegungsebene bei der Abduktion in der Schulter
(Gegenspieler zu dorsalen Muskeln)
vom N.musculocutaneus durchbohrt
M. biceps brachii
Caput longum:
Abduktion und Innenrotation im Schultergelenk;
Kontrolle der Humerusbewegung bei Kontraktion des M. deltoideus
Caput breve:
Anteversion im Schultergelenk
beide Köpfe:
Flexion im Ellenbogengelenk
Supination bei gebeugter Stellung im Ellenbogengelenk (schnell und stark)
3. Kopf in 10% (kommt vom M. brachialis)
Ansätze: Tuberositas radii und Aponeurosis bicipitalis
M. brachialis
kann verwachsen sein mit den Mm. brachioradialis, pronator teres oder biceps
kann Sehnenfasern zum Radius entsenden
Innervation durch N. musculocutaneus und N. radialis (unterer seitlicher Teil)
Flexion im Ellenbogengelenk unabhängig von Pro- oder Supination bzw. Widerstand

M. brachioradialis
auch zur radialen Gruppe gehörig
Flexion und Semipronation im Ellenbogengelenk
aktiv bei schneller Beugung und Streckung; stabilisiert im Gelenk
kann deutlich proximal vom Proc. styloideus radii ansetzen
kann mit dem M. brachialis verwachsen sein
Leitmuskel für N. radialis
Flexoren am Unterarm:
Oberflächliches Kompartiment
M. pronator teres
M. flexor carpi radialis
M. palmaris longus
M. flexor carpi ulnaris
M. flexor digitorum superficialis
M. pronator teres
Caput humerale: größer und oberflächlich
Caput ulnare: kleiner; kann fehlen
Akzessorische Fasern vom Proc. supracondylaris, Mm. biceps oder brachialis
möglich
nur bei schneller und kraftvoller Pronation tätig
schwache Beugung im Ellenbogengelenk
vom N. medianus durchbohrt (zwischen beiden Köpfen)
mediale Grenze der Fossa cubiti
Klinik: Pronator-teres-Syndrom
M. flexor carpi radialis
Ansatz unter dem Caput obliquum des M. adductor pollicis an den Basen der Ossa
metacarpi II + III
Flexion und Radialabduktion der Hand

M. palmaris longus
fehlt oft ein- oder beidseitig
Sehne verläuft oberflächlich vom Retinaculum flexorum und strahlt in Palmar-
aponeurose ein
dient der Verankerung von Haut und Faszien der Hand (bremst distale
Abscherung)
M. flexor carpi ulnaris
Humeraler und ulnarer Kopf durch Sehnenbogen verbunden; unter diesem liegt der
N. ulnaris
Ansatz am Os pisiforme / Lig. pisohamatum / Lig. pisometacarpale
Flexion und Ulnarabduktion der Hand; Stabilisierung des Os pisiforme bei
Abduktion des kleinen Fingers
M. flexor digitorum superficialis
Caput humero-ulnare: formt tiefere Schicht mit Sehnen für Finger 2 und 5
Caput radiale: bildet oberflächlichere Schicht mit Sehnen für Finger 3 und 4; kann
fehlen
Ansätze: an den Mittelphalangen
intermediäre Sehne im Verzweigungsbereich:
nicht mit N. medianus verwechseln!
Zwischen beiden Köpfen: N. medianus und A. ulnaris
Tiefes Kompartiment
M. flexor digitorum profundus
M. flexor pollicis longus
M. pronator quadratus
M. flexor digitorum profundus
langer Ursprung von der Ulna
Anteil für Zeigefinger meist deutlich getrennt
restliche Sehnen bis zur Palma verbunden
Ansätze an den Basen der distalen Phalangen

arbeitet allein bei mäßiger Flexion; bei stärkerer Flexion Unterstützung durch M.
flexor superficialis
M. flexor pollicis longus
Ursprünge: Radius-Vorderseite; eventuell Proc. coronoideus und Epicondylus
medialis
Ansatz: Basis der Endphalanx
Verbindung zu anderen Finger-Beugern möglich
zwischen ihm und dem tiefen Fingerbeuger verlaufen N. und A. interosseus
anterior
M. pronator quadratus
Hauptakteur der Pronation, nur bei schneller und kräftiger Pronation vom M.
pronator teres unterstützt
tiefe Fasern verhindern Auseinanderweichen von Radius und Ulna bei axialer
Schubkrafteinwirkung
Klinik: Chronische Tendonitis am Caput commune "Golfer-Ellbogen"
M. supinator
oberflächliche und tiefe Anteile
ausgedehnte Ursprünge:
Epicondylus lateralis
Lig. collaterale radiale
Lig. anulare
Crista supinatoria ulnae
z.T. entsprechend benannt:
lateraler bzw. medialer Tensor des Lig. anulare
Ansatz: proximal desjenigen vom M. pronator teres
zwischen oberflächlichen / tiefen Teilen: N. interosseus posterior
alleine nur bei gering belasteter, langsamer Supination tätig; sonst Unterstützung
durch M. biceps
alleiniger Supinator bei gestrecktem Ellenbogengelenk

Klinik:
Supinatorsyndrom
zunehmende Streckschwäche ohne Sensibilitätsstörungen
Nerven am Arm
N. medianus am Oberarm
Herkunft: Fasciculi medialis et lateralis; C5 - Th1
Verlauf: zunächst vor der A. axillaris; Fasern aus C7 (lateral) können in der Axilla
noch zum N. ulnaris wechseln;
bei schwacher lateraler Wurzel weiter distal Verbindung zum N. musculocutaneus
üblich;
weiter in der medialen Bizepsfurche;
in der Fossa cubiti unter der Bizeps-Aponeurose, aber über dem M. brachialis
N. medianus am Unterarm
Verlauf: in der Fossa cubiti unter der Bizeps-Aponeurose, aber über dem M.
brachialis;
dann Durchtritt zwischen den beiden Köpfen des M. pronator teres oder Durchtritt
durch den humeralen Kopf
Klinik:
o Pronator-Syndrom möglich durch:
o Struthers Ligament (von suprakondylärem Knochensporn ausgehende
Varietät),
o aponeurotische Kante des tiefen Pronator-Kopfes,
o Sehnenbogen am Radius-Ursprung des M. flexor dig. superficialis
weiterer Verlauf: lateral der A. ulnaris;
hinter Sehnenbogen zwischen humero-ulnarem und radialen Kopf des M. flexor
digitorum superficialis;
weiter zwischen beiden Fingerbeugern;

ca. 5 cm vor dem Retinaculum flexorum oberflächlich;
zwischen Sehnen des oberflächlichen Fingerbeugers und der des M. flexor carpi
radialis; dann unter das Retinaculum
Begleitung durch medialen Ast der A. interossea anterior
Aufzweigung in der Palma manus
Muskeläste:
M. pronator teres
M. flexor carpi radialis
M. palmaris longus
M. flexor digitorum superficialis
aus N. interosseus antebrachii anterior:
M. pronator quadratus
M. flexor digitorum profundus (radialer Teil)
M. flexor pollicis longus
N. musculocutaneus
motorisch:
M. coracobrachialis
M. biceps
M. brachialis
sensibel:
N. cutaneus antebrachii lateralis
Ast zum Schultergelenk
Ast zur vorderen Ellenbogen-Gelenkkapsel
N. ulnaris am Oberarm
Herkunft: Fasciculus medialis; C (7) 8 - Th1
Verlauf: zunächst medial der A. axillaris; durchbohrt das Septum
intermusculare mediale,
zieht vor den medialen Trizeps-Kopf,

erreicht die Rinne zwischen Olecranon und medialem Epicondylus mit der A.
collateralis ulnaris superior;
erreicht den Unterarm zwischen den beiden Köpfen des M. flexor carpi ulnaris
direkt oberflächlich des Lig. collaterale ulnare;
hier Abgabe von Ästen zum Gelenk;
weiter nach distal auf dem M. flexor digitorum profundus, unter dem M. flexor
carpi ulnaris;
weiter distal direkt unter der Haut und der A. ulnaris angenähert;
mit der A. ulnaris durch die Guyon-Loge
Arterien am Arm
A. axillaris:
A. thoracica superior
A. thoracoacromialis
A. thoracica lateralis
A. subscapularis
o A. thoracodorsalis
o A. circumflexa scapulae
A. circumflexa humeri anterior
A. circumflexa humeri posterior
A. brachialis:
A. profunda brachii
A. recurrens radialis
o A. collateralis radialis
A. recurrens ulnaris
o A. collateralis ulnaris superior
o A. collateralis ulnaris inferior
A. collateralis media
Aa. radialis et ulnaris:
A. interossea communis

o Aa. interosseae anterior et posterior
Arcus palmaris superficialis
o Aa. digitales palmares communes
o Aa. digitales palmares
Arcus palmaris profundus
o Aa. metacarpales palmares
o Rr. perforantes
o Aa. metacarpales dorsales
o Aa. digitales dorsales
Hand
Knochen der Hand
Handwurzelknochen
proximales und distales Handgelenk mit
o Gelenkspalten,
o Gelenkknorpel,
o Faserknorpel
o Bändern
Ulno-karpaler Komplex (triangulärer fibrocartilaginärer Komplex)
3 Längssäulen:
o Scaphoid - trapezium - trapezoideum
o Lunatum - capitatum
o Triquetrum - hamatum
Scaphoid mit Foramina nutritia; z.T. auf distalen Teil beschränkt
Ulnar- und Palmarinklination des Radius
Proximales Handgelenk (Art. radiocarpalis)
Ellipsoidgelenk
Transversale Achse:
Palmarflexion
Dorsalextension

Dorso-palmare Achse:
Radialabduktion (Abduktion)
Ulnarabduktion (Adduktion)
Distales Handgelenk (Art. mediocarpalis)
Verzahntes Scharniergelenk; an allen Bewegungen beteiligt
Flächenverteilung / Rotation der Knochen am Carpus:
durch jeweilige Stellung der Hand verändert; entscheidet über Kraftweiterleitung
und damit Verletzungsgefahr!
Canalis carpi
Knochenteile und Bandstrukturen:
Eminentia carpi ulnaris
Eminentia carpi radialis
Retinaculum mm. flexorum
Muskeln der Hand
Daumenballen - Thenar
M. abductor pollicis brevis
M. adductor pollicis
Caput transversum / obliquum
M. flexor pollicis brevis
Caput superficiale / profundum
M. opponens pollicis
Kleinfingerballen - Hypothenar
M. abductor digiti minimi
M. flexor digiti minimi
M. opponens digiti minimi
Mm. interossei dorsales
Beugung in den Fingergrundgelenken, Streckung in den Mittel- und Endgelenken

Abduktion / Adduktion von 2, 4 und 5
Mm. lumbricales:
2 mobile Ansätze
hohe Dichte an Muskelspindeln
sehr lange Muskelfasern
‣ Rolle bei Propriozeption
‣ Distaler Zug auf tiefe Beugersehne
um interphalangeale Extension zu ermöglichen
Ventrale Sehnenscheiden im Canalis carpi
gemeinsame Sehnenscheide im Carpus-Bereich
isolierte Sehnenscheiden im Fingerbereich
Nerven an der Hand
N. medianus
Verlauf:
... ca. 5 cm vor dem Retinaculum flexorum oberflächlich;
zwischen Sehnen des oberflächlichen Fingerbeugers und der des M. flexor carpi
radialis; dann unter das Retinaculum flexorum
Begleitung durch medialen Ast der A. interossea anterior
Aufzweigung in der Palma manus
Muskeläste:
o M. pronator teres
o M. flexor carpi radialis
o M. palmaris longus
o M. flexor digitorum superficialis
o M. opponens pollicis
o M. abductor pollicis brevis
o M. flexor pollicis brevis
o Mm. lumbricales I + II
aus N. interosseus antebrachii anterior:

o
o
o
M. pronator quadratus
M. flexor digitorum profundus (radialer Teil)
M. flexor pollicis longus
Klinik:
Proximale Läsion:
o Trauma im Ellenbogengelenk; Pronator-Teres-Syndrom:
o Schwurhand; Sensibilitätsausfälle;
o fehlende Greiffunktion der Hand
o Flaschenzeichen
Distale Läsion:
o vor oder im Karpaltunnel; Trauma des carpus:
o Sensibilitätsausfälle, Brachialgia paraesthetica
o nocturna; Lähmung / Atrophie im Thenar
N. ulnaris
verläuft mit der A. ulnaris durch die Guyon-Loge;
motorische Äste:
o M. flexor carpi ulnaris
o M. flexor digitorum profundus (IV + V)
o M. flexor digiti minimi
o M. abductor digiti minimi
o M. opponens digiti minimi
o Mm. interossei palmares et dorsales
o Mm. lumbricales
o M. flexor policis brevis
o M. adductor pollicis
sensibel:
o R. dorsalis n.ulnaris
o R. palmaris n. ulnaris
o R. superficialis

Klinik:
Proximale Läsion:
im Sulcus nervi ulnaris oder zwischen den Köpfen des M. flexor carpi ulnaris:
Krallenhand; Sensibilitätsstörungen
Mittlere Läsion:
Guyon-Loge:
Krallenhand; Sensibilitätsstörungen
Distale Läsion:
chronischer Druck in der Hohlhand:
Krallenhand; keine Sensibilitätsstörungen