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„familienfreundlichegemeinde“ Zertifikat für Alberndorf erneuert ...

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UMWELT / KLIMA<br />

Klimakonferenz in Warschau – persönliche Eindrücke<br />

eines <strong>Alberndorf</strong>ers von DI Andreas Drack<br />

Gemeinderat DI Andreas Drack nahm die Gelegenheit<br />

wahr, sich als gemeinsamer Vertreter der neun Bundesländer<br />

ein persönliches Bild zu den Fortschritten des internationalen<br />

Klimaschutzes zu machen. Pflichtbewusst<br />

erfolgte die Reise per Bahn und öffentlichem Verkehr.<br />

(Verpflichtung) oder<br />

„intended nationally determined<br />

contributions“ (selbst festgelegter<br />

Beitrag) geschrieben wird. Wie so oft wird<br />

der kleinste gemeinsame Nenner gefunden.<br />

Das mag nach wenig klingen, aber was wäre<br />

die Alternative zu diesem Prozess?<br />

Die Medienberichterstattung<br />

hierzulande disqualifiziert<br />

sich leider allzu<br />

oft mit Unkenntnis bzw.<br />

falschen Einschätzungen.<br />

Das fängt schon damit an,<br />

dass zum Teil immer noch<br />

der vom Menschen verursachte<br />

Treibhauseffekt<br />

hinterfragt wird. Bei den<br />

internationalen Klimaverhandlungen<br />

wird der<br />

Wissenschaft geglaubt und<br />

nicht selbsternannten Experten<br />

wie oftmals in den<br />

Medien. Selbst OPEC-<br />

Länder, die wahrlich keine<br />

große Freude mit Klimaschutz<br />

haben, akzeptieren<br />

den Stand der Wissenschaft.<br />

Die Streitpunkte<br />

der Staatengemeinschaft<br />

beginnen daher erst bei<br />

den Details der Umsetzung.<br />

Weil laut Völkerrecht das<br />

Einstimmigkeitsprinzip<br />

herrscht, kann ein einzelner<br />

Staat den gesamten<br />

Prozess bremsen. Russland<br />

etwa blockierte im<br />

Juni bei einer Konferenz 14<br />

Tage lang, indem keine Zustimmung<br />

zur Tagesordnung<br />

gegeben wurde. In<br />

Warschau wurde bereits<br />

am zweiten Tag konstruktiv<br />

verhandelt und bei vielen<br />

Punkten Einigkeit gefunden.<br />

Medial im<br />

Vordergrund stehen<br />

allerdings nur wenige, politisch<br />

hochbrisante<br />

Themen. So wurde - wie<br />

geplant - ein Fahrplan <strong>für</strong><br />

einen Weltklimavertrag<br />

beschlossen, welcher in<br />

zwei Jahren bei der Klimakonferenz<br />

in Paris fertig<br />

sein und ab 2020 in Kraft<br />

treten soll. Wie so oft<br />

musste die Konferenz bis<br />

Samstag verlängert<br />

werden, weil Industrie- und<br />

Entwicklungsländer unterschiedliche<br />

Formulierungen<br />

haben wollen.<br />

„Invites parties“ (lädt Vertragsstaaten<br />

ein) und<br />

„urges“ (fordert Vertragsstaaten<br />

auf) macht da<br />

einen großen Unterschied.<br />

Ebenso, ob „commitment“<br />

Am Montag kommt die Müllabfuhr...<br />

...und holt den ganzen<br />

Plunder. Was vor zwei<br />

Jahrzehnten von der Spider<br />

Murphy Gang besungen<br />

wurde hat offensichtlich<br />

bis heute nichts an Aktualität<br />

eingebüßt. Obst, Gemüse,<br />

Brot oder originalverpacktes<br />

Fleisch - das<br />

alles landet massenweise<br />

im Restabfall. Laut einer<br />

aktuellen Studie der Universität<br />

<strong>für</strong> Bodenkultur<br />

werden im landesweiten<br />

Durchschnitt Lebensmittel<br />

im Wert von mehr als<br />

€ 300,-- pro Haushalt und<br />

Jahr zum Müll geworfen,<br />

was 12% der Gesamtabfallmenge<br />

entspricht. Es<br />

sind aber nicht nur Lebensmittel,<br />

die achtlos im Abfall<br />

landen. Nein, auch Wertstoffe<br />

wie Papier, Metall,<br />

Glas und Kunststoffe<br />

werden der Einfachheit<br />

halber auf diesem Weg<br />

entsorgt. Gerade um die<br />

Weihnachtszeit erlebt unsere<br />

Wegwerfgesellschaft<br />

ihren Höhepunkt. Wir konsumieren<br />

was das Zeug<br />

hält. Kaufen Dinge, die in<br />

Wahrheit keiner wirklich<br />

braucht und die später nahezu<br />

unbenutzt im Mistkübel<br />

landen. Natürlich<br />

sollten wir als erstes versuchen<br />

Abfälle zu<br />

vermeiden, denn alles was<br />

von vornherein nicht gekauft<br />

wird, muss in weiterer<br />

Folge nicht entsorgt<br />

werden und spart daher<br />

doppelt Geld. Dies ist<br />

leichter gesagt als getan<br />

und in der Praxis lassen<br />

sich bestimmte Abfälle<br />

nicht oder nur schwer<br />

vermeiden. Wenn diese<br />

Ernüchternd ist, dass wirtschaftlich erfolgreiche<br />

Schwellenländer wie China und Brasilien<br />

auch nach 2020 weiterhin als Entwicklungsländer<br />

gesehen werden wollen. Begründet<br />

wird dies mit der historischen<br />

Verantwortung der Industrieländer <strong>für</strong> deren<br />

Emissionen seit Beginn der Industrialisierung.<br />

Entwicklungsländer sind<br />

grundsätzlich bereit, Klimaschutzmaßnahmen<br />

vorzunehmen. Sie fordern aber umfassende<br />

Unterstützungen von den<br />

Industrieländern - Finanzierung, Technologietransfer,<br />

Aufbau von Strukturen.<br />

Über „loss and damage“ soll nun in den<br />

nächsten drei Jahren ein weiterer Mechanismus<br />

entstehen. Entwicklungsländer sollen<br />

damit auch Unterstützungen bei klimabedingten<br />

Katastrophen sowie unvermeidbaren<br />

Klimawandel (z. B. Ansteigen des Meeresspiegels)<br />

bekommen. Die Industrieländer<br />

haben bereits zugesagt, ab 2020 jährlich 100<br />

Mrd. US-Dollar zahlen zu wollen. Die Klimaschutzmaßnahmen<br />

werden wohl nur auf freiwilliger<br />

Basis der Staaten umgesetzt.<br />

Damit werden die Emissionen kaum wie geplant<br />

ab 2020 global zurückgehen, um die<br />

zusätzliche globale Erwärmung unter 2° Celsius<br />

zu halten. Die Kluft zwischen IST und<br />

SOLL im Klimaschutz wird größer werden<br />

und damit auch die Appelle, mehr <strong>für</strong> Klimaschutz<br />

zu tun.<br />

Paul Zarzer ist Amtssachverständiger<br />

<strong>für</strong><br />

biologische Abfallbehandlung<br />

beim Land<br />

Oberösterreich<br />

nun schon nicht vermieden werden können,<br />

so können diese jedenfalls getrennt gesammelt<br />

und im Altstoffsammelzentrum -<br />

im Gegensatz zur Restmülltonne - kostenlos<br />

entsorgt werden. Die in Altstoffsammelzentren<br />

gesammelten Wertstoffe<br />

können recycelt werden, schonen<br />

Umwelt und Ressourcen, sparen Energie<br />

und reduzieren über die erzielten Verkaufserlöse<br />

die Abfallgebühr.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein<br />

frohes, möglichst ruhiges und „abfallarmes“<br />

Weihnachtsfest und einen guten<br />

Rusch ins neue Jahr! Ein großes Dankeschön<br />

gilt den ASZ-Bediensteten, die uns<br />

durch ihre kompetente nette und zuvorkommende<br />

Art das Entsorgen unserer Abfälle<br />

wesentlich erleichtern.<br />

Seite 7

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