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Umwelt und Textil - Textilverband Schweiz

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„Absichtserklärung / Vorwort“ für Broschüre „<strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Textil</strong>“<br />

Herausforderungen zu Chancen machen<br />

Keine Frage: Die Ansprüche an die Kleidung haben sich verändert. Nicht zuletzt eine sich<br />

immer rasanter entwickelnde, hochtechnisierte <strong>Textil</strong>industrie hat mit ihren Möglichkeiten für<br />

Produkte gesorgt, die unseren modernen Ansprüchen genügen. Sei es durch verbesserte<br />

Produktionsmethoden von traditionellen Fasern, Stoffen oder Drucken. Oder durch die<br />

Entwicklung von vollkommen neuen, sogenannten High-Tech-Produkten auf dem textilen Sektor.<br />

Es ist eine Tatsache, dass diese Neuerungen, nicht spurlos an der <strong>Umwelt</strong> vorbeigegangen<br />

sind. Unsachgemäss hergestellte <strong>Textil</strong>ien können die <strong>Umwelt</strong> belasten, mit unangenehmen<br />

Konsequenzen für die Menschen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist die Schonung der Ressourcen, der<br />

Mitarbeitenden, der <strong>Umwelt</strong>, der effiziente Einsatz von Energie bei der Produktion <strong>und</strong> die<br />

Wiederverwertung <strong>und</strong> fachgerechte Entsorgung von Materialien für die schweizerische <strong>Textil</strong><strong>und</strong><br />

Bekleidungsindustrie seit Jahren eine Selbstverständlichkeit. Sie muss dabei nicht nur<br />

strenge gesetzliche Auflagen einhalten, sondern hat sich selbst auch freiwillig hohe Standards<br />

auferlegt.<br />

Dasselbe gilt auch für die Produkte selbst, auch hier steht das Wohlbefinden der Träger im<br />

Vordergr<strong>und</strong>. Strenge gesetzliche Vorschriften regeln die Verwendung von Substanzen; was<br />

die Ges<strong>und</strong>heit schädigen könnte, ist verboten. Freiwillige Standards gehen oft sogar über die<br />

gesetzlichen Anforderungen hinaus.<br />

<strong>Textil</strong>ien sind hautnahe Begleiter. Doch sie werden nicht überall auf der Welt unter den gleich<br />

strengen Vorschriften hergestellt. Weil es aber immer neue Verfahren <strong>und</strong> Produkte gibt, ist<br />

die Frage nach der Beziehung „<strong>Umwelt</strong> – <strong>Textil</strong>“ stets aktuell. Die Öffentlichkeit hat deshalb ein<br />

Anrecht auf sachliche, offene Antworten. Mit der zweiten Auflage der Publikation „<strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Textil</strong>“ will der <strong>Textil</strong>verband <strong>Schweiz</strong> diesem Bedürfnis Rechnung tragen.<br />

Thomas Isler<br />

Präsident <strong>Textil</strong>verband <strong>Schweiz</strong>


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Energie <strong>und</strong> <strong>Textil</strong><br />

Energie ist ein wichtiger Produktions- <strong>und</strong> Kostenfaktor in der <strong>Textil</strong>- <strong>und</strong> Bekleidungsindustrie.<br />

Einzelne Sparten (z.B. Spinnerei oder <strong>Textil</strong>veredlung) benötigen in ganz erheblichem Umfang<br />

Produktionsenergie, deren Kosten bis zu 15% des Umsatzes betragen kann. Energiesparen ist<br />

daher in der <strong>Textil</strong>industrie als Thema keine „Modeerscheinung“, sondern es liegt im<br />

ureigensten Interesse der Firmen Energie zu sparen wo immer sie können. Denn Energie<br />

sparen heisst Kosten sparen.<br />

Die für die Herstellung <strong>und</strong> Verarbeitung von <strong>Textil</strong>ien benötigte Energie ist unterschiedlich.<br />

Wie in anderen Industriebetrieben auch entfällt ein erheblicher Energieaufwand für die<br />

Erzeugung von Prozesswärme. Die aufgebrachte Energie für Heizung, Lüftung <strong>und</strong> Beleuchtung<br />

kommt erst an zweiter Stelle.<br />

Elektrische Energie <strong>und</strong> Heizöl oder Erdgas sind die wichtigsten Energiequellen in der<br />

<strong>Textil</strong>industrie. Elektroenergie braucht es vor allem für Antriebstechniken wie Motoren <strong>und</strong> wird<br />

meistens aus dem Netz bezogen. Manche <strong>Textil</strong>betriebe verfügen indessen auch über eigene<br />

kleine Wasserkraftwerke, mit deren Leistung sie den eigenen Bedarf teilweise decken können.<br />

Heizöl <strong>und</strong> Erdgas kommen als zweite Energie dort zum Einsatz, wo viel geheizt werden muss.<br />

Um Energie sparen zu können, sind daher folgende Punkte für die <strong>Textil</strong>industrie besonders<br />

relevant: Die Reduktion von Laufzeiten der Maschinen, der Temperaturen <strong>und</strong> Drehzahlen<br />

(Pumpen, Ventilatoren), die Wärmedämmung von heissen Oberflächen (Rohrleitungen,<br />

Apparate, etc.) <strong>und</strong> die Abwärmenutzung bei heissen Abgasen <strong>und</strong> Abwasser.<br />

Ein wichtiger Teilaspekt des Energiesparens ist die Verminderung des CO 2 -Ausstosses. CO 2<br />

entsteht u.a. bei der Verbrennung von Heizöl <strong>und</strong> Erdgas <strong>und</strong> ist somit für jene <strong>Textil</strong>betriebe<br />

von erheblicher Bedeutung, welche Wärme in erster Linie nicht nur für die Raumheizung<br />

sondern auch für den Produktionsprozess benötigen (vor allem <strong>Textil</strong>veredlung).


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Humanökologie <strong>und</strong> <strong>Textil</strong><br />

In der Humanökologie wird die Wirkung von Substanzen auf den menschlichen Körper<br />

untersucht <strong>und</strong> beschrieben. Da die Verbraucher von Bekleidungs- <strong>und</strong> Heimtextilien mit diesen<br />

Substanzen in Berührung kommen, ist das Wissen um die Möglichkeiten von schadstoffarmeroder<br />

-freier <strong>Textil</strong>produktion unumgänglich.<br />

Die nützlichen <strong>und</strong> angenehmen Eigenschaften von <strong>Textil</strong>ien zu verbessern, ist der Branche<br />

schon immer ein Anliegen gewesen. Dies geschieht unter anderem durch den Einsatz von<br />

neuen Chemikalien <strong>und</strong> Verfahren. Dadurch können neben modischen Effekten auch<br />

funktionelle <strong>Textil</strong>ien hergestellt werden. Der Hauptaugenmerk der <strong>Textil</strong>industrie liegt jedoch<br />

darauf, mit den verwendeten Substanzen <strong>und</strong> Chemikalien die Ges<strong>und</strong>heit der Konsumenten<br />

nicht zu gefährden. Konsequent wird daher auf allfällige Spuren von Pestizidrückständen,<br />

Schwermetallen, antimikrobiellen Substanzen oder Formaldehyd getestet. Sie könnten unter<br />

anderem Allergien auslösen oder krebserregend sein.<br />

Weil ca. 2 m 2 textile Bekleidung direkt auf der Haut des Menschen liegen <strong>und</strong> dadurch je nach<br />

Kleidungsschnitt ein mehr oder weniger intensiver Stoffaustausch möglich ist, ist das Thema<br />

"Allergie" von grosser Wichtigkeit. Die unangenehme Tatsache, dass Allergien immer noch<br />

zunehmen <strong>und</strong> von sehr vielen unbekannten Faktoren abhängen, macht es umso wichtiger.<br />

Von einer ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> umweltbewussten Gesellschaft wird daher verlangt, dass sich die<br />

Verantwortlichen <strong>Textil</strong>produzenten auf jeder Stufe der textilen Kette mit der Problematik von<br />

Gefahrenstoffen <strong>und</strong> den gesetzlichen Gr<strong>und</strong>lagen auseinander setzen. Daher steht heute auf<br />

allen Produktionsstufen neben der ästhetischen <strong>und</strong> der funktionellen die ökologische Qualität<br />

an erster Stelle.


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Entsorgen/Recyceln <strong>und</strong> <strong>Textil</strong><br />

Was passiert mit einer <strong>Textil</strong>ie die nicht mehr gebrauch wird? Sie wird entweder recycelt oder<br />

verbrannt. Beide Methoden haben ihre Vor- <strong>und</strong> Nachteile.<br />

Recycling, schliesst den Stoffkreislauf auf verschiedenen Wegen: Durch Weiterverwendung der<br />

Kleidung durch neue Träger oder als Lappen, durch Umnutzung wie zum Beispiel in<br />

Stoffschnitzel in Dämmplatten, durch die Erzeugung von Recyclingfasern aus Chemiefasern. In<br />

der <strong>Schweiz</strong> fallen 32 000 Tonnen an Alttextilien jährlich an, das sind etwa 4,4 Kilo pro<br />

Person.<br />

Um den richtigen Rezyklierungsweg für ein <strong>Textil</strong> herauszufinden, spielt seine Vorgeschichte<br />

eine wichtige Rolle. Fragen wie „aus was besteht das <strong>Textil</strong>?“, „wie wurde das <strong>Textil</strong> gefertigt?“,<br />

„wurde das <strong>Textil</strong> beschichtet?“, etc. müssen sich jene Organisationen stellen, die die <strong>Textil</strong>ien<br />

einsammeln. Erst dann entscheidet sich, was weiterhin damit passiert. Meist arbeiten diese<br />

Organisationen mit karitativen Einrichtungen zuammen, denn viele der gesammelten<br />

Kleidungsstüke gehen anschliessend nach Übersee oder Afrika. Diese Ausfuhr von Alttextilien<br />

wird allerdings auch diskutiert.<br />

Technischen <strong>Textil</strong>ien können je nach Beschaffenheit <strong>und</strong> Zustand, in dem sie sich befinden,<br />

beim Rezyklieren auf die Stufe eines Zwischenprodukts zurückkommen: als Polymer /<br />

Granulat, als Faser, als Garn. Das <strong>Textil</strong> kann auch als Ganzes wiederverwendet oder als<br />

Putzlappen <strong>und</strong> ähnliches verwertet werden.<br />

Auch während der <strong>Textil</strong>produktion selbst entstehen Abfallprodukte, beispielsweise<br />

Farbstoffreste, Verpackungen oder Chemikalienreste, die je nach Möglichkeit recycelt werden<br />

können oder auf andere Weise entsorgt werden müssen. Chemikalienreste zum Beispiel<br />

gehören zum Sondermüll. Der Umgang mit diesen Stoffen ist genau deklariert.<br />

Werden die <strong>Textil</strong>ien nicht recycelt, sondern entsorgt, geschieht das heute weitgehend über<br />

die Kehrichtverbrennung in der KVA. Doch es gibt auch andere interessante Möglichkeiten wie<br />

zum Beispiel die biologische Verwertung.


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Managementsysteme <strong>und</strong> <strong>Textil</strong><br />

In den letzten Jahren haben viele Unternehmen, Institutionen <strong>und</strong> öffentliche Dienstleistungen<br />

einiges an Ressourcen in Qualitäts- <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>managementsysteme investiert. Dies deshalb,<br />

weil immer mehr K<strong>und</strong>en eine Zusicherung der Qualität <strong>und</strong> umweltgerechten Herstellung der<br />

zu liefernden Produkte oder Dienstleistungen brauchen <strong>und</strong> verlangen.<br />

Bei der Herstellung <strong>und</strong> Veredlung von <strong>Textil</strong>ien wird mehr Wert auf gute Qualität gelegt <strong>und</strong><br />

eine sehr gute Reproduzierbarkeit gefordert. Durch ein zertifiziertes Qualitätsmanagement<br />

wird genau diese reproduzierbare Qualität in den Vordergr<strong>und</strong> gestellt. Viele Unternehmen, vor<br />

allem KMU’s, scheuen sich heute noch vor dem Aufwand, weil die Probleme komplex <strong>und</strong> die<br />

Kosten erheblich sind. Einige sind sich aber auch nicht bewusst, dass die Qualität, welche sie<br />

erreichen wollen, von ihnen selber definiert werden muss.<br />

Doch neben der Qualität wird bei der Veredlung von <strong>Textil</strong>ien auch Wert auf die<br />

umweltgerechte <strong>und</strong> gesetzeskonforme „legal compliance“ gelegt, welche von der Öffentlichkeit<br />

sowie der K<strong>und</strong>schaft verlangt wird. Im Gegensatz zur Qualität sind hier vor allem Gesetze,<br />

Verordnungen <strong>und</strong> Vorschriften einzuhalten. Die grösste Herausforderung um ein<br />

<strong>Umwelt</strong>management zertifizieren zu können, sind die Einhaltung der Gesetze <strong>und</strong><br />

Verordnungen im Bereich des <strong>Umwelt</strong>schutzes betreffend Wasser, Boden, Luft <strong>und</strong> Lärm <strong>und</strong><br />

der Nachweis der Gesetzeskonformität.


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Öko-Label <strong>und</strong> <strong>Textil</strong><br />

Ökolabel sind Informationsträger für die K<strong>und</strong>en. Mit den einzelnen Labels signalisieren die<br />

<strong>Textil</strong>hersteller <strong>und</strong> Verarbeiter, dass ihre Produkte unter – ökologisch gesehen - optimalen<br />

Bedingungen hergestellt wurden (Produktions-, Sozialökologie) <strong>und</strong> keine Substanzen in<br />

ges<strong>und</strong>heitsschädlichen Konzentrationen auf den <strong>Textil</strong>ien sind (Humanökologie). Einzelne<br />

Labels setzen darüber hinaus Standards für die leichte Entsorgbarkeit der Materialien<br />

(Entsorgungsökologie).<br />

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Ökolabel auf Öko-Standards (Regeln <strong>und</strong><br />

Richtlinien) basieren, die im Gr<strong>und</strong>satz auf freiwilliger Basis beruhen. Dies gilt sowohl für das<br />

Zustandekommen als auch für die Anwendung durch die Unternehmen.<br />

Ziel von Industrie <strong>und</strong> Handel ist in erster Linie die Schonung der <strong>Umwelt</strong>. Das heisst konkret:<br />

Die gesetzlichen Normen werden strikte eingehalten (Abluft, MAK-Werte, Abwasser), die<br />

Produkte sind schadstoffarm, der Abfall wird ökologisch vertretbar entsorgt. Die Mitarbeiter in<br />

der Produktion werden zudem optimal vor Arbeitsschäden geschützt . Für den Konsumenten<br />

bedeutet dies, dass alle Materialien gekennzeichnet sind.<br />

Der Gesetzgeber gibt zwar keine einheitlich geregelten Standards vor, kontrolliert <strong>und</strong><br />

beobachtet jedoch das Geschehen intensiv <strong>und</strong> bringt damit die Akteure der Wirtschaft dazu,<br />

selbst Standards zu entwickeln. Solche freiwilligen Regelungen greifen oft gesetzlichen<br />

Vorschriften vor <strong>und</strong> gehen teilweise sogar weiter als diese. Sie können von einzelnen<br />

Unternehmen oder Instituten, von gleichgesinnten Unternehmen oder von<br />

Interessensverbänden der Wirtschaft entwickelt werden. Dass ein bestimmter Standard bei<br />

einem Produkt bzw. Unternehmen angewandt wird, wird üblicherweise mit einem Marken- oder<br />

Prüfzeichen (Label) für den K<strong>und</strong>en sichtbar gemacht.<br />

Unabhängige Standards (Leit- oder Richtlinien) sind solche, die von einer Organisation gesetzt<br />

werden, die neutral zu den Anwendern steht. In diesem Fall werden die Produkte/Leistungen<br />

von einer firmenexternen Prüforganisation überwacht. Zu unterscheiden davon sind Standards<br />

von einzelnen Unternehmen oder Unternehmensvereinigungen mit Mitgliedschaft. In beiden<br />

Fällen hängt die Glaubwürdigkeit eines Standards massgeblich davon ab, ob der Zertifizierung<br />

nur eine firmeninterne oder eine unabhängige Prüfung vorausgeht.


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Luft <strong>und</strong> <strong>Textil</strong><br />

Die Qualität der Luft in einem textilen Betrieb trägt nicht nur zur Ges<strong>und</strong>heit der Mitarbeiter<br />

bei, sondern ist häufig auch für die Produkte <strong>und</strong> deren Qualität von grosser Wichtigkeit. Die<br />

technischen Möglichkeiten die Luft im Betrieb zu verbessern oder zu reinigen sind gross. Die in<br />

den 90er Jahren entstandene Luftreinhalteverordnung hat diesbezüglich neue <strong>und</strong> schärfere<br />

Regelungen eingeführt, die nicht ohne Folgen für die <strong>Schweiz</strong>er Industrie blieben.<br />

Entscheidend für die Mitarbeiter <strong>und</strong> die Produkte der <strong>Textil</strong>- <strong>und</strong> Bekleidungsindustrie ist die<br />

Qualität der Luft am Arbeitsplatz. Gerade bei den trockenen Prozessen der textilen<br />

Wertschöpfungskette fällt viel Staub <strong>und</strong> Faserflug an, der die Luft am beeinträchtigt.<br />

Geruchsemissionen im Zusammenhang mit thermischen <strong>und</strong> chemischen Prozessen (Die<br />

Belastung der Luft am Arbeitsplatz durch chemische Substanzen wird durch den MAK-Wert<br />

(Maximale Arbeitsplatz-Konzentration) geregelt). machen sich ebenso in der Luftqualität<br />

bemerkbar wie die Raumtemeperatur. Aus diesen Gründen ist eine optimale Klimatisierung für<br />

die Aufrechterhaltung der Luftqualität am Arbeitsplatz sowie der Erhaltung der Produktqualität<br />

während der Produktion von grosser Wichtigkeit. Technische Spezialgeräte bieten individuelle<br />

Lösungen für die unterschiedlichen Produzenten an.<br />

Last not least ist in diesem Zusammenhang die Abluftreinigung von Interesse. Neben der<br />

Möglichkeit, belastete Abluft an der Maschine selbst zu vermindern oder ganz zu vermeiden,<br />

gibt es auch die Alternative, durch die Abluft Wärme zu gewinnen. Und bevor die Luft entgültig<br />

wieder in die Umgebung entlassen wird, kann sie möglicherweise noch einmal durch<br />

sogenannte «end-of-pipe» Massnahmen wie Gaswäscher oder spezielle Filter gereinigt werden.


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Boden <strong>und</strong> <strong>Textil</strong><br />

Betriebe in denen mit Chemikalien gearbeitet wird, also auch <strong>Textil</strong>betriebe, hinterlassen bei<br />

ihrer Räumung häufig sogenannte Altlasten, will heissen gefährliche Stoffe im Boden. Die<br />

gesetzlichen Regelungen im Zusammenhang mit Altlasten wurden in den letzten Jahren<br />

deutlich verschärft. Was zur Folge hat, dass nicht nur bei Gebäuderäumungen, sondern auch<br />

bei Neu- <strong>und</strong> Umbauten das gesamte Firmenareal untersucht werden muss. Die Abklärungen,<br />

die dann getroffen werden müssen, reichen häufig weit in die Betriebsgeschichte hinein <strong>und</strong><br />

werden auf diese Weise zu einer historischen Spurensuche.<br />

Muss der Boden abgeklärt werden, gibt es ausgefeilte Messmethoden über die<br />

Zusammensetzung seiner Struktur. Wichtig in diesem Zusammenhang sind die Parameter, die<br />

das Verhalten von verschiedenen Substanzen beeinflussen. In der <strong>Textil</strong>industrie sind es vor<br />

allem hydrophobe <strong>und</strong> persistente Substanzen die sich im Boden anreichern <strong>und</strong> das<br />

Gr<strong>und</strong>wasser kontaminieren können.<br />

Heute gibt es diverse Möglichkeiten, kontaminierte Böden zu sanieren. Diese Massnahmen<br />

sind bei geplanten Neubauten <strong>und</strong> Umnutzungen von Arealen, die Altlasten aufweisen<br />

erforderlich. Dies können einerseits punktuelle Eingriffe sein, wenn nur kleine Flächen betroffen<br />

sind, oder aber grosse Areale, bei grossflächigen Verschmutzungen.<br />

Verb<strong>und</strong>en mit einer Sanierung sind aber erhebliche Kosten, die dafür notwendigen finanziellen<br />

Mittel müssen in vielen Fällen von einer Einzelperson oder Firma aufgebracht werden. Gerade<br />

deswegen ist eine sorgfältige Abklärung über die <strong>Umwelt</strong>gefährdung, die von einem Standort<br />

ausgeht, notwendig.

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