JAHRESBERICHT DES KKH E.V. 01.01.2012 - 31.12.2012

Kurdistan Kultur -und Hilfsverein e.V. Paul-Lincke-Ufer 44a 10999 Berlin
JAHRESBERICHT DES KKH E.V.
01.01.2012 - 31.12.2012
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INHALT
I. Einleitung
I.1 Kurdistan
II. Die Lage in Kurdistan
II.1 Die Lage in Nordkurdistan
II.2 Die Lage in Südkurdistan
II.3 Die Lage in Westkurdistan
II.4 Die Lage in Ostkurdistan
III. Die aktuelle Situation der Kurden in Deutschland
IV. Aktuelle Themen
IV.1 Einwanderung und Rassismus
IV.2 NSU-Mordserie
V. Presseerklärungen des KKH e.V.
V.1 Presseerklärung zum Protest gegen den Steiger Award für Erdogan
VI. Ziel und Tätigkeiten des Vereins
Organigramm des KKH e.V.
Integration und Partizipation
Frauenarbeit
Mitarbeiter/Innen
Volkstanzgruppe Koma Dîlan
Kurdischkurse
Mitglieder
Gremienarbeit
Mitgliedschaftsanträge
Mitgliedschaftsbeiträge
Standorte des Vereins
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Öffentlichkeitsarbeit
Zustand Haus
VII. Projekte
VII.1 Projekt-Berufsorientierung für Flüchtlingsfrauen „PBF“
VII.2 Projekt-Bleiberecht durch Arbeit-Berliner Netzwerke für Bleiberecht „BRIDGE“
VII.3 Elterninitiative Kindertagesstätte „Helin“
VII.4 Integrationskurse
VII.5 Projekt zur Prävention Häuslicher Gewalt bei Kindern, Jugendlichen und Eltern
VII.6 Projekt Eltern- und Integrationsarbeit für Migranten (Kommunal KOMBI Projekt)
VII. 7 Projekt Partizipation durch Sprachförderung von Flüchtlingsjugendlichen
VIII. Aktuelle Angebote
IX. Weitere Angebote
X. Veranstaltungen 2012
XI. Unsere Standorte
XII. Förderer des KKH e.V.
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I. EINLEITUNG
I.1 Kurdistan
II. Die Lage in Kurdistan
II.1 Die Lage in Nordkurdistan
Die Türkei kann auf ein Ende ihres Bürgerkrieges hoffen. Nach fast 30 Jahren Kampf gegen den Staat, ziehen sich die PKK-
Kämpfer zurück. Der inhaftierte kurdische PKK-Führer Öcalan hat am 21.03.2013 zu einer Waffenruhe aufgerufen.
Zum kurdischen Neujahrsfest Newroz hat der inhaftierte PKK-Chef Abdullah Öcalan alle kurdischen Kämpfer zum Rückzug aus
der Türkei aufgefordert. Die Zeit für eine Waffenruhe sei gekommen. Er forderte eine politische Lösung des Kurdenkonflikts.
Die Verkündung eines einseitigen Waffenstillstands der PKK könnte das Ende des seit drei Jahrzehnten dauernden Krieges
bedeuten. Dabei wurden mehr als 50.000 Menschen getötet.
Nach dreißig jährigem Krieg haben wir ein traumatisiertes Volk, das sowohl unter der türkischen Regierung als auch unter
der PKK viel gelitten hatte. Wir hoffen, dass die Wunden sich schnell heilen und Kurden ihren Frieden bekommen.
Wir haben aber bedenken, welche Rolle die PKK in den kurdischen Gebieten (Irak, Iran, Syrien) übernehmen wird. Die PKK
hat ja schließlich nicht die Waffen abgegeben, sondern nur mit Waffen die Türkei verlassen und sind in den Nord-Irak
eingewandert.
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Mit den demokratischen Mitteln werden die Kurden in Nordkurdistan für ihre legitimen Rechte weiter kämpfen und lassen
sie sich nicht terrorisieren wie früher, wobei wir sie weiterhin unterstützen werden.
II.2 Die Lage in Südkurdistan
Die Lage in Südkurdistan ist allgemein stabil, daher sind unsere Nachbarn damit unzufrieden. Ein kurdischer Staat ist ein
Dorn im Auge dieser Staaten.
Die letzten Unruhen in und um Kirkuk sind Zeichen dafür, dass die irakische Regierung unruhig ist und die autonome
kurdische Regierung bedroht. Die Stadt Kirkuk ist zurzeit ein großes Problem zwischen Kurden und der irakischen Regierung,
wobei die Sache ziemlich eskalieren könnte. Wir werden als Komkar die kurdische Regierung bei diesem Problem
unterstützen und hier in Deutschland Aktionen durchführen.
Nicht nur wegen unseren Nachbarn, sondern auch für unsere Zukunft dürfen wir die sozialen Probleme wie Korruption
unserer Gesellschaft nicht aus den Augen verlieren. Die kurdische Verwaltung soll nicht nur in der Infrastruktur sondern auch
Bildung und Kultur investieren um solche Konflikte zu vermeiden. Die soziale Gerechtigkeit muss geschützt und aufgebaut
werden. Die Regierungsparteien sollen nicht nur die Interessen der Parteien und deren Mitglieder verfolgen, sondern auch
die Belange der anderen Schichten der Bevölkerung in Betracht ziehen.
Durch den Abzug der US-Soldaten und die Konflikte zwischen Schiiten und Sunniten ist die Situation im Irak
besorgniserregend und gleichzeitig eine große Chance für den kurdischen Staat. Wir hoffen, dass kurdische Politiker unsere
Interessen gut verteidigen können.
Als Verein unterstützen wir die positiven politischen und sozialen Entwicklungen in diesem Land.
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II.3 Die Lage in Westkurdistan
Die Lage der kurdischen Bevölkerung in Syrien:
Der angebliche arabische Frühling setzt sich zurzeit in Syrien fort und herrscht da einen Bürgerkrieg. Millionen Menschen
sind jetzt auf der Flucht und in Flüchtlingslagern in den Nachbarländern.
2012 schien Baschar Assad sich in seiner wachsenden Not auf die einstmals funktionierende, wenngleich stets rein taktisch
begründete Kooperation zwischen Damaskus und den Kurden Syriens zu besinnen. Landesweit unter Druck, bemühte er sich,
eine Beteiligung der Kurden an den Aufständen der Bevölkerung um jeden Preis zu vermeiden. Er gewährte rund 250000
Kurden Syriens erstmals die Staatsbürgerschaft und entließ kurdische Gefangene aus der Haft. In keinem anderen Fall seit
Beginn des Bürgerkriegs ist der syrische Diktator bisher so konkret auf die Forderungen seiner Gegner eingegangen. Am
bemerkenswertesten jedoch war der Rückzug der Staatsgewalt aus wichtigen kurdischen Gebieten im Juli 2012, in denen
Kurdenmilizen umgehend das Machtvakuum füllten. Sie ersetzten die syrische Flagge durch ihre eigene und übten in einer
Vielzahl kurdischer Städte Syriens gleichsam Staatsgewalt aus. Das Assad-Regime ließ sie gewähren. Wie unten zu sehen sein
wird, brachte dies die kurdische Minderheit einerseits in eine Position der Stärke, die ihr künftig noch sehr nutzen könnte.
Andererseits verschärfte es die Spannungen zum Rest der Opposition in Syrien erheblich, genährt vom Vorwurf an die
Kurden, eigennützig und verräterisch mit dem Regime zu kooperieren.
Kurden in Syrien – Verbündete und Rivalen
Politisch sind die syrischen Kurden sehr fragmentiert: Eine Vielzahl von Gruppierungen konkurriert um Territorialgewinn und
die Unterstützung regionaler Mächte. Die größte und einflussreichste Fraktion ist die Demokratische Unionspartei
(Democratic Union Party, PYD). Sie steht der kurdischen Arbeiterpartei PKK nahe, die seit den 1980er Jahren in der Türkei für
größere Rechte der kurdischen Minderheit kämpft und aufgrund der Mittel, derer sie sich dabei bedient, von der EU und den
USA als terroristische Vereinigung eingestuft wurde. Organisatorisch ist dies für die syrische PYD von Vorteil – Waffen und
Trainingslager der PKK stehen der PYD angeblich in großem Umfang zur Verfügung. Allerdings bringt die Nähe zur PKK auch
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deren mächtige Gegner mit sich, allen voran die Türkei. Diese fürchtet ein Erstarken der Kurden auch im eigenen Land und –
ultimativ – ein von den syrischen Kurden inspiriertes regionales Streben nach einem eigenen Land, „Großkurdistan“. In Syrien
unter Assad gewaltsam unterdrückt, kämpft die PYD nun nach Anerkennung kurdischer Rechte innerhalb eines geeinten
syrischen Staats. Föderalistische Modelle und eine autonome syrische Region nach dem Vorbild der autonomen Region
Kurdistan-Irak hingegen lehnt die PYD ab.
Der PYD rivalisierend gegenüber steht der Kurdische Nationalrat (Kurdish National Council, KNC), eine Koalition aus 16
Einzelparteien. Ins Leben gerufen wurde der KNC im Oktober 2011 unter Mithilfe Massoud Barzanis, des Präsidenten
Kurdistans-Iraks. Barzani hat ein eigenes Interesse an der Unterstützung der syrischen Kurden: die Sympathie von Millionen
von Kurden, die im Irak, Iran, Syrien und der Türkei verstreut sind, stärkt seinen regionalen Einfluss und verschafft ihm
politisches Gewicht im Umgang mit Ankara, Teheran und Bagdad.
Angesichts wachsender inner-kurdischer Spannungen und der einhergehenden Gefahr eines separaten kurdischen
Bürgerkriegs setzte sich Barzani im Juli 2012 für die Schaffung eines weiteren Koordinationsmechanismus ein, des Supreme
Kurdish Committee. Dieses umfasst die vorgenannten Rivalen PYD und Kurdischer Nationalrat. Barzani zog sich damit
bewusst den Unmut Ankaras zu, das die PYD (mit ihrer Nähe zur PKK) eher ausgegrenzt als eingebunden sehen will. Er hielt
diesen Schritt offensichtlich dennoch für notwendig, um drohender intra-kurdischer Gewalt vorzubeugen. In der Tat könnten
Kurdischer Nationalrat und PYD einander sinnvoll ergänzen: der Nationalrat genießt regionale Unterstützung und breite
Legitimität, die PYD hat eine Präsenz im Land selbst und die größte Unterstützung der kurdischen Bevölkerung Syriens. In der
Praxis jedoch ist das gegenseitige Misstrauen zu groß. Die PYD kämpft weiterhin im Wesentlichen für sich selbst und traut
weder den anderen kurdischen Parteien noch Präsident Barzani aufgrund seiner relativ guten Beziehungen zur Türkei.
Barzani reagierte auf dieses Problem, indem er einige Parteien des Kurdischen Nationalrats noch enger an sich band, die ihm
besonders nahestehen und seine politischen Vorstellungen von der Verwirklichung kurdischer Unabhängigkeit innerhalb
föderaler Systeme teilen: im Dezember 2012 gründeten vier entsprechende Parteiführer – Abdulhakim Bashar, Ismail Hama,
Mustafa Juma und Mustafa Oso – eine Koalition, die sich Syrian Kurdish Democratic Union (SKDU) nennt. Dem Vernehmen
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nach wird dieser Zusammenschluss von Barzani finanziert und auch bewaffnet. Die Gegenbewegung ließ nicht auf sich
warten: die PYD suchte sich Verbündete im Kurdischen Nationalrat, die nicht in Barzanis Lager verortet sind, sondern dessen
alten Gegenspielern nahestehen, der irakischen Kurdenpartei PUK und ihrem Anführer, dem irakischen Staatspräsidenten
Talabani.
Diese Lagerbildungen und –Wechsel dürften sich fortsetzen, bis sich die Verhältnisse in Syrien stabilisiert und bestimmte
Akteure und Vorstellungen von der Zukunft der Kurden in Syrien gegenüber anderen durchgesetzt haben. Bis dahin ist zu
hoffen, dass das Ringen um die Vormachtstellung im kurdischen Lager und gegenüber den anderen Komponenten der
Opposition nicht weiter in Gewalt eskaliert, wie es zum Teil bereits geschehen ist.
II.4 Die Lage in Ostkurdistan
Die Hinrichtungen der kurdischen Oppositionellen, die Bombenanschläge an Nuklearwissenschaftler und die Beziehungen zu
den westlichen Ländern bestimmen die Politik über den Iran. Um den stärksten und undemokratischen Staat im Nahenosten
zu kippen, bemüht sich der Westen, eine breite Anti-Iran-Allianz zu schmieden.
Die Mullahs sind beunruhigt über die Entwicklungen in Syrien, ihrem wichtigsten arabischen Verbündeten.
Die Entscheidung, schnellstmöglich eine Atombombe zu bauen, hat man in Teheran bisher vermieden. Dass das Regime aber
die Fähigkeiten besitzt, weltweit erheblichen Schaden anzurichten, ist längst offensichtlich.
Die kurdischen Parteien im Iran unternehmen zurzeit keine Aktivitäten und warten ab wie viele andere.
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III. Die aktuelle Situation der Kurden in Deutschland
Die Kurden sind wie die anderen Migranten fast mit den gleichen Problemen konfrontiert wie Armut, Bildungsproblem,
Arbeitslosigkeit, Rassismus etc.. Der Unterschied besteht nur darin, dass die Kurden keine richtige starke Lobby haben, die
für ihre Rechte und Anerkennung kämpfen. Weil sie als kein eigenständiges Volk anerkannt sind, weil hinter ihnen kein
kurdischer Staat steht, werden sie weiterhin in Deutschland doppelt benachteiligt.
Die in Deutschland lebenden Kurdinnen und Kurden brauchen Beratungsstellen für Bereiche, die sich von denen anderer
Migranten kaum unterscheiden, wie Eheprobleme, Scheidung, Sorgerecht, Krankheiten, Arztbesuch, Hilfe beim Umgang mit
Behörden, Erziehung, Schule, Ausbildung etc..
Es gibt kein Beratungsangebot für kurdische Migranten. Neben den sprachlichen Problemen sind die Probleme der
kurdischen Zielgruppe größer und vielschichtiger, als die anderer ausländischer Gruppen. Ehrenmorde, Zwangsheirat,
Häusliche Gewalt, Schulabbrecher, Flüchtlinge, Jugendliche mit Suchtproblemen, Kurden-Türken Konflikt, Diskriminierung
(zweiseitig, einmal von der Mehrheitsgesellschaft und einmal von den Türken und Arabern) der Kurden von türkischen
Landsleuten und Konsulaten in Deutschland sind die Themen die Kurden schwer betreffen.
Gegenüber der Öffnung sozialer Dienste für kurdische Migrantinnen und Migranten gibt es zusätzlich einen starken
Widerstand der türkischen Konsulate und der von ihnen mobilisierten Institutionen. Während auf ein türkisches Klientel
ausgerichtete Einrichtungen durch die Konsulate sowie ein Jahrzehnte lang aufgebautes Netzwerk sozialer Beziehungen über
eine relativ einflussreiche Lobby verfügen, haben kurdische Migranten nur wenige Fürsprecher.
Kinder und Jugendliche brauchen Vorbilder, an denen sie sich orientieren können. Eine wichtige Rolle spielen die Eltern. Wo
aber die Eltern als billige Arbeitskräfte für unqualifizierte Arbeiten importiert und dann mit geringen Deutschkenntnissen
und geminderten Rechten an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden sind, können sie ihre Vorbildfunktion für Kinder
nur teilweise erfüllen. Insbesondere als Vorbild für Lebensplanung kommen sie nicht in Frage. Denn der Platz, an den diese
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Eltern in der Gesellschaft geraten sind, steht für die Kinder nicht mehr zur Verfügung. Sie ahnen deshalb schon früh, dass sie
so, wie ihre Eltern sind, nicht werden können und nicht werden wollen.
Der ungelöste Identitätskonflikt treibe viele Jugendliche zu Rauschgift, Spielsucht und Kriminalität.
Der Schmerz darüber, in Deutschland zurückgewiesen zu werden, führe die Jugendlichen aber auch auf die Suche nach ihrer
nationalen Identität.
In der Hinwendung zur nationalen Identität und Kultur würden die Jugendlichen versuchen, ihre Position zu finden. Immer
mehr junge Kurden beteiligten sich im Vergleich zu früher an kulturellen Aktivitäten wie Folklore, Theater oder Chören.
Auf Menschen, deren nationale Identität nicht hinreichend gefestigt ist, üben Widersprüche meistens zerstörerische Wirkung
aus. Es entstehen Menschen mit gebrochener nationaler Identität und Persönlichkeit. Schematisch gedacht besteht bei
einem Immigrantenkind, das hier aufwächst, die Gefahr einer Spaltung seiner Persönlichkeit in zwei Teile.
Dazu kommt ein besonderer Beratungsbedarf für Flüchtlinge. Für sie ist die juristisch korrekte Handhabung des Asylrechts
von existenzieller Bedeutung. Die komplizierte und ständige Modifikation unterworfenen Asylrechts ist für
Asylbewerberinnen und -bewerber kaum zu durchschauen. Neben erheblichen Sprachschwierigkeiten sind etliche unter
ihnen in einer labilen psychischen Verfassung und stark traumatisiert. Denn viele wurden direkte Zeugen oder sogar Opfer
der gewaltsamen Unterdrückung in der Heimat. Im Kurdenkonflikt wurde vor Allem das ländliche kurdische Siedlungsgebiet
zerstört. Für die relativ ungebildete Landbevölkerung Kurdistans bedeutet die Flucht in das moderne und industrialisierte
Deutschland auch eine extreme Umstellung der Lebensweise.
Die meisten kurdischen Flüchtlinge kommen aus ländlichen Regionen, haben in Subsistenzwirtschaft gelebt und sind mehr
oder weniger Analphabeten. Um ihre Art zu denken und ihre Überlebensstrategien zu verstehen, ist Vorwissen über die
Lebensumstände erforderlich.
Eine Flüchtlingsberatung sollte Rechtsanwälte, Sprachkurse und Wohnungen vermitteln, Umverteilungsanträge stellen,
damit die Familien, die oft in verschiedenen Bundesländern in Sammellagern untergebracht sind, offiziell zusammen leben
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können u.v.m. Neben dem Bedarf an juristischer und lebenspraktischer Hilfe leiden Flüchtlinge oft unter psychischen
Problemen aufgrund traumatischer Erlebnisse. Sie wurden gefoltert, sexuell misshandelt, sind unmittelbar in
Kriegshandlungen verwickelt worden oder haben den Verlust von Angehörigen zu beklagen. Es bedarf der Kenntnis der
Situation und Verfolgung, der die kurdische Bevölkerung in den Herkunftsländern ausgesetzt ist, sowie einer Sensibilität für
die Werte und Tabus der kurdischen Gesellschaft, um Traumata zu erkennen.
Die Probleme kurdischer Kinder und Jugendlicher: Aus verschiedenen Gründen haben sie Schulprobleme: Besonders wissen
die Flüchtlinge nicht, wie sie ihren Kindern in der Schule helfen können. Sie wollen zwar schnell Deutsch lernen. Aber die
unsichere Situation, die Angst vor Abschiebung und die enge Wohnsituation in den Containern macht es den Leuten
unmöglich, sich um die Schule oder um das Erlernen der deutschen Sprache zu kümmern.
Weil die Jugendlichen keine Hilfe bei der Berufsfindung haben, finden sie nicht den Weg zu einer Ausbildung; weil sie keine
Ausbildung haben, ist das Abgleiten in asoziale Milieus oft vorprogrammiert. Jugendliche Flüchtlinge haben keine Ahnung
davon, welche Wege es gibt. Sie wissen zum Beispiel gar nicht, dass sie eine Ausbildung machen könnten und schon gar nicht
welche.
Für kurdische Frauen bestehen allgemein größere Zugangsbarrieren gegenüber Beratungseinrichtungen im
Einwanderungsland als für Männer. Sie sind traditionell gewöhnt zu Hause zu bleiben. Eine strenge geschlechtsspezifische
Aufgabenverteilung weist Frauen die Hausarbeit zu, während die Männer alle Aufgaben außerhalb des Hauses zu erledigen
haben. Kurdische Frauen, deren Sozialisation zum Zeitpunkt der Einwanderung weitgehend abgeschlossen war, die keine
Schul- und Berufsausbildung in Deutschland absolviert haben, leben auch in der Migration nach dieser traditionellen
Arbeitsteilung. Sie verfügen zum Teil auch nach jahrzehntelangem Aufenthalt in Deutschland über wenig Kompetenz in der
deutschen Sprache. Wenn sie in der Türkei keine Schule besucht haben, sprechen sie auch nur wenig Türkisch. Sie haben
kaum Erfahrungen im Umgang mit deutschen Institutionen. Bei familiären oder sozialen Problemen den Entschluss zu
fassen, sich Hilfe von außen zu holen, stellt für kurdische Frauen einen Bruch mit den traditionellen Vorstellungen dar. Die
Hürde wird umso größer, wenn es sich um Einrichtungen handelt, die - vielleicht ohne es zu merken - wenig
Einfühlungsvermögen gegenüber den Einstellungen kurdischer Frauen zeigen. Für die Sozialberatung kurdischer Frauen
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müssen kompetente Sozialberaterinnen zur Verfügung stehen, zu denen die Frauen das Vertrauen haben können, dass sie
ihren Wertauffassungen Respekt entgegenbringen.
Die Forderungen, der in Deutschland lebenden Kurden an den deutschen Staat:
Unter als türkisch-stämmig bezeichneten Migranten sind fast 50 % Menschen mit kurdischer Herkunft. Vielen ist diese
Tatsache bekannt, aber trotzdem werden z.B. Kurdinnen und Kurden so gut wie nie als solche öffentlich angesprochen. Fakt
ist: Diese Menschen sind keine Türken und wollen als Kurden betrachtet werden.
Die Kurden werden von den Türken sogar hier in Deutschland diskriminiert und benachteiligt. Die Kurden können ihre
Identität nicht frei leben. Viele verheimlichen ihre kurdische Identität um nicht als Spalter/Separatist oder Terrorist benannt
zu werden. Unter kurdischen-türkischen Jugendlichen gibt es heftige Auseinandersetzungen, weil kurdische Jugendliche sich
zu ihrer Identität bekennen. Die Kurden sind in Deutschland die zweitgrößte Migrantengruppe ca. 1 Mio. Sie kommen aus
den Ländern: Türkei, Irak, Iran, Syrien, Armenien, Libanon, Kirgisien, Kasachstan, Russland, Georgien und Aserbaidschan und
wollen:
• Anerkennung als eigenständiges Volk
• Gleichstellung mit anderen Migrantengruppen
• muttersprachlichen Unterricht in Schulen
• kurdische Straßen Namen (Kurdenstraße, Kurdistanstraße)
• öffentliche, rechtliche Rundfunksendungen in kurdischer Sprache
• mehr Beratung und Betreuung für Kurden
• Fördermitteln für 100 kurdische Einrichtungen
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IV. Aktuelle Themen
IV.1 Einwanderung und Rassismus in Deutschland
Europa geht heutzutage durch eine schwere ökonomische Krise. Die Arbeitslosigkeit bei unqualifizierten Arbeitern und
Jugendlichen ist sehr hoch und wird weiter steigen. Die zunehmende soziale Spaltung zersetzt das Füreinander. Viele
denken, sie seien mehr wert als andere. Nur wer leistet, wer nützlich ist, wer effizient ist, zählt.
Die „Überfremdung“ und die öffentliche Aufmerksamkeit für radikale Islamist_innen provozieren eine diffuse Angst unter
den Europäer_innen. Die Einwanderung macht viele Menschen unsicher und sie bangen um ihre Kultur und Religion. Daher
berufen sie sich in den europäischen Ländern stärker auf ihre Werte und Traditionen.
Obwohl Deutschland auf ausländische qualifizierte Arbeitskräfte angewiesen ist, werden dafür notwenige Schritte nicht
wahrgenommen und die Hindernisse werden nicht beseitigt. Deutschland strahlt immer noch aus, Zuwanderung eher
abzuwehren als um die Arbeitskräfte zu werben. Rechtsterrorismus, Neonazi-Mordserie, Ausländerhass machen Deutschland
für potenzielle und einheimische Einwanderer unattraktiv.
Inzwischen scheint Ausländerfeindlichkeit quasi fast zu einem „Normalfall“ geworden zu sein. Erschreckende 50 % der
Bevölkerung sind gegen „den Islam“. Die angesprochene Angst wird von Rechtspolitiker_innen aufgegriffen und geschürt, um
Wählerstimmen zu gewinnen. Gleichzeitig verängstigen sie aber auch die integrationswilligen Menschen und stigmatisieren
sie als „die Anderen/die Ausländer“.
Da sich viele Menschen mit Migrationshintergrund mit Perspektivlosigkeit und Arbeitslosigkeit konfrontiert sehen sowie sich
von der hiesigen Gesellschaft ausgestoßen fühlen, sind sie auf sich allein gestellt und werden in öffentlichen Debatten
überdies häufig als kriminell oder radikal islamistisch inszeniert.
Während die Bundes- und Landesregierung anhand der Extremismusklausel, Maßnahmen gegen den vermeintlichen linken
oder islamistischen Terror verabschiedet, werden Menschen in Deutschland aus rassistischen Gründen ermordet. Aus diesem
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Hintergrund dient die angemahnte Verteidigung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung gegen „Extremisten“ dazu,
Rassismus zu einem Problem von Einzeltätern abzustufen.
Unter den Migranten gibt es auch Rassismus, wobei die Kurden darunter viel leiden müssen. Die kurdischen Kinder und
Jugendliche werden in den Schulen insbesondere von den Türken erniedrigt und beleidigt, weil sich die kurdischen
Jugendlichen zur ihrer kurdischen Identität bekennen. Dieses führt zu den Konflikten in den Schulen. Um dieses zu
verhindern, werden wir zu diesem Thema Workshops und Vorträge mit Diskussionen in den Schulen durchführen.
Der KKH e.V. wird sich in den nächsten Jahren mehr gegen den Rassismus engagieren und einsetzen.
VI.2 NSU-Mordserie
Die Opfer des neonazistischen Mords 2000-2006:
Opfer von NeoNazi-Terror: 5Kurden, 3 Türken, 1 Grieche und 1 deutsche Polizistin
2000 (Kurde) Enver Şimşek, Inhaber eines Blumenhandels aus Schlüchtern, wurde am 9. September 2000 an seinem mobilen
Stand in Nürnberg mit acht Schüssen aus zwei Pistolen unterschiedlichen Kalibers angeschossen, er starb zwei Tage später im
Krankenhaus.
2001 (Kurde) Abdurrahim Özüdoğru, Inhaber einer Änderungsschneiderei, wurde am 13. Juni 2001 in seinem Geschäft in
Nürnberg mit zwei Kopfschüssen getötet.
2001 (Türke) Süleyman Taşköprü, Inhaber eines Obst- und Gemüsehandels, wurde am 27. Juni 2001 in Hamburg-Bahrenfeld
im Geschäft seines Vaters mit drei Schüssen aus zwei verschiedenen Waffen ermordet.
2001 (Türke) Habil Kılıç, Inhaber eines Obst- und Gemüsehandels, wurde am 29. August 2001 in München-Ramersdorf in
seinem Geschäft erschossen.[7]
2004 (Kurde) Yunus Turgut, Verkäufer, wurde am 25. Februar 2004 an einem Döner-Kebap-Imbiss in Rostock mit drei
Kopfschüssen ermordet.
2005 (Kurde) İsmail Yaşar, Inhaber eines Döner-Kebap-Imbiss, wurde am 5. Juni 2005 in seinem Geschäft in Nürnberg
erschossen.
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2005 (Grieche) Theodoros Boulgarides, Mitinhaber eines Schlüsseldienstes, wurde am 15. Juni 2005 in seinem Geschäft in
München-Westend getötet.
2006 (Kurde) Mehmet Kubaşık, Besitzer eines Kiosks, wurde am 4. April 2006 in seinem Geschäft in Dortmund ermordet.
2006 (Türke) Halit Yozgat, Betreiber eines Internetcafé, wurde am 6. April 2006 in Kassel durch zwei Kopfschüsse getötet.
Die Medien stellen diesen Prozess immer mehr in den Mittelpunkt ihrer Berichterstattung und suggerieren der Öffentlichkeit,
dass damit alle offenen Fragen hinsichtlich der NSU-Mordserie beantworten werden können. Doch das Kapitel NSU ist noch
lange nicht abgeschlossen.
Wir bewerten diesen Prozess sehr kritisch! Denn offene Fragen bestehen nicht nur im Zusammenhang mit bekennenden
Rassist_innen. Auch die politisch Verantwortlichen und staatlichen Institutionen sind den Angehörigen der Opfer unzählige
Antworten schuldig und können sich durch den Prozess nicht aus der Verantwortung ziehen. Nach mehr als einem Jahrzehnt
müssen die politisch Verantwortlichen zugeben, dass hinter den Bombenanschlägen und der Ermordung von neun Menschen
eine rassistische Motivation besteht. Unterstützt bzw. ermöglicht wurden jene Taten durch das Wegschauen, die
Verschleierung und die falsche Spurensetzung von den sogenannten Sicherheitsbehörden, politisch Verantwortlichen,
Medien aber auch der Zivilgesellschaft. Die Gefahr von rechts wurde kontinuierlich verharmlost und Neonazis strukturell und
finanziell von staatlichen Institutionen unterstützt. Die vorhandenen rassistischen Denkmuster innerhalb dieser Institutionen
und der Gesellschaft haben eine rechtzeitige Aufklärung verhindert. Für uns steht fest, dass staatliche Organe eine (Mit-
)Verantwortung, gar eine (Mit-)Schuld an den NSU-Morden und an der politischen Stimmung in Deutschland tragen. Die
Verstrickungen von Polizei und Verfassungsschutz sowie die Kriminalisierung und Schikanieren der Opfer und ihrer
Angehörigen, verdeutlichen den institutionellen Rassismus in Deutschland. Der in der Medienöffentlichkeit verwendete
Begriff "Döner-Morde" verhöhnte die Mordopfer, entmenschlicht sie und bagatellisiert die Morde. Ausgerechnet die Medien,
die diesen Begriff auf ihrer Titelseite platziert haben, sitzen jetzt im Gerichtssaal in der ersten Reihe, während nichtdeutschsprachige
Medien im Gerichtssaal unerwünscht sind. Die Benennung der eingesetzten Sonderkommission für die
Ermittlung der Mordserie als „SoKo Bosporus“ verdeutlicht den Rassismus innerhalb staatlicher Institutionen. So wird Zudem
der Eindruck erweckt, als handele es sich um Taten, die "fernab" bzw. "außerhalb" der hiesigen Gesellschaft stattfanden. Für
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Antirassist_innen und Antifaschist_innen steht jedoch fest: Rassismus in Deutschland ist kein Randphänomen, das am so
genannten "rechten Rand" der Gesellschaft anzusiedeln ist. Rassismus ist tief in der gesamten Gesellschaft verankert und hat
Struktur sowie Methode. Die staatlichen Institutionen verkennen dies. Damit solche Morde, sowie die Kriminalisierung und
Schikane durch staatliche Institutionen gegenüber rassisfizierten Menschen endlich ein Ende nehmen, müssen wir selber
Druck machen.
V. Presseerklärungen des KKH e.V.
V.1 Presseerklärung zum Protest gegen den Steiger Award für Erdogan
Am 17.3.2012 wird in Bochum der Steiger Award an den türkischen Ministerpräsidenten Recep Erdogan verliehen.
Der frühere Bundeskanzler und SPD-Vorsitzende Gerhard Schröder wird die Laudatio halten.
Obwohl dieser Preis für Toleranz, Menschlichkeit und für das Zusammenwachsen Europas steht,
verkörpert insbesondere Erdogan eine ausgeprägte Intoleranz gegenüber nichttürkischen und
nichtmuslimischen Ethnien. Auch ist die Türkei noch immer weit entfernt von einem Wertekanon, der Europa zusammenhält.
Dass ausgerechnet dieser Politiker in der Kategorie ‚Europa’ ausgezeichnet werden soll, ist inakzeptabel.
Toleranz und Menschlichkeit der Regierung Erdogan müssen sich vor allem auch am Umgang mit dem
unterdrückten Kurden und anderen Minderheiten in der Türkei messen lassen.
Recep Erdogan konterkariert Integration und Verständigung. Er versucht, in Europa und gerade in
Deutschland lebende Menschen aus der Türkei mit Warnungen vor zu viel „Assimilation“ gegen
die deutsche Bevölkerung abzugrenzen.
Da Erdogan und seine Regierung den Staatsapparat unter Kontrolle haben, mehren sich die Indizien,
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dass die Türkei Tag für Tag islamisiert und undemokratischer wird. Wir gehen auch davon aus, dass
in der Türkei nur die Machtverhältnisse neu verteilt sind und anstelle des kemalistischen ein AKP-naher "tiefer Staat"
installiert wird.
Die Jury des Steiger-Award muss sich fragen, ob sie mit der Auswahl Recep Erdogans ihrem selbst gesteckten Ziel,
gerecht wird.
KKH e.V.(KOMKAR-Berlin)
Der Vorstand
VI. Ziel und Tätigkeit des Vereins
Der Verein setzt sich zum Ziel,
der Integration der kurdischen Bevölkerungsgruppe mit der Beibehaltung ihrer Identität, Sprache und Kultur in Berlin- und
Brandenburg beizutragen. Freundschaftliche Beziehungen und Solidaritätsgeist zwischen Deutschen und Emigranten zu
verstärken. Die Projekte mit der Absicht zu entwickeln, um die soziale und rechtliche Lage der kurdischen Emigranten zu
verbessern und deren Isolierung abzubauen.
Die kurdische Kultur, Kunst, Musik, Literatur, Folklore und Geschichte zu pflegen und zu verbreiten. Interkulturelle Aktivitäten
in Form von Musik-, Film- und Theateraufführungen, Feste feiern, Vortragsreihen und Kurse durchzuführen, um Barrieren
zwischen Kulturen abzubauen und der kurdischen Bevölkerungsgruppe die Möglichkeit zu schaffen, sich artikulieren zu
können. Die kurdische Bevölkerungsgruppe über ihre deutsche Umwelt zu informieren und Orientierungshilfe zu leisten.
Die Öffentlichkeit auf die Existenz und Notlage der Kurden aufmerksam zu machen und diesbezüglich zu informieren.
Emigranten aus Kurdistan und andere Emigranten in Rechts-, Sozial-, Gesundheits-, Religions-, Familien- und Intimfragen Hilfe
anzubieten und Aufklärungsarbeit zu leisten.
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Schüler und Jugendliche im Hinblick auf Schule und Berufsausbildung zu fördern.
Kurdisch-, deutschsprachige Kindergärten zu eröffnen, um zwischen deutschen und kurdischen Kindern kulturellen Austausch
verstärken zu können.
Forschungen und Untersuchungen zu Emigrantenfragen zu unterstützen, daran mitzuwirken und die Bestrebungen der
Emigranten zur Mitbestimmung und Durchsetzung der eigenen rechtmäßigen Interessen gegenüber den Behörden zu fördern
und dafür Sprachkurse einzurichten und Teilnehmer auf die Berufsausbildung vorzubereiten.
Der Diskriminierung der Frauen entgegenzuwirken, deren Kampf zur Gleichberechtigung zu unterstützen, ihnen Sprachkurse
anzubieten und zu deren Integration in das berufliche und soziale Leben mit Frauenprojekten beizutragen.
Kurdische Flüchtlinge in Rechtfragen zu unterstützen und deren Notlage mit vielfältiger Hilfe zu mildern.
für die Erhaltung und Festigung der Menschenrechte und Freiheiten Aktivitäten zu entfalten.
Sich im Rahmen der deutschen Verfassung zu betätigen und zum Zweck des Friedens und der Freundschaft Solidarität
auszuüben.
Mit den Einrichtungen und Personen, die gleiche Ziele verfolgen, zusammenzuarbeiten.
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Kurdistan Kultur- & Hilfsverein e.V.
Organigramm
Verantwortungsträger, Projekte und das dazugehörige Personal
Mitgliedervollversammlung
Soziopolitische- und
kulturelle Arbeit
Vorstand
Kontrollrat
Qualitätsbeauftragter
Geschäftsführer
Kindertagesstätte Helin
Projekt
Berufsorientierung für
Flüchtlingsfrauen / PBF
Integrationskurse
Sprachliche Integration
von
Flüchtlingsjugendlichen
Projekt Gewaltprävention
für Kinder und deren
Eltern
Projekt Bleibrecht für
Flüchtlinge
Kitaleiter
Sozialarbeiterin
Integrationsbeauf
-tragte
Projektleiter und
SozialarbeiterIn
2
Sozialarbeiterinn
en
1 Projektleiter
2 Erzieher
2 DozentInnen
5 DozentInnen
2 Honorarkräfte
1 Hnorarkraft
1 Honorarkraftr
Erzieherische
Hilfskraft
KinderbetreuerIn
BerufspraktikantIn
RechtsberaterIn
Küchen- und
Reinigungshilfe
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Integration und Partizipation:
Für die Integration der Migranten in die deutsche Gesellschaft ist die gegenseitige Bereitschaft dazu unabdingbar. Zum einen
müssen die Migranten bereit sein, sich an bestimmte Normen anzupassen und die Sprache und Kultur der
Mehrheitsgesellschaft kennen zu lernen, zum anderen muss auf deutscher Seite die Offenheit zum Kennenlernen und
Akzeptieren der kurdischen Kultur vorhanden sein.
Zu diesem Zweck bietet der KKH e.V. nicht nur den Kurden, sondern auch anderen interessierten Migrantengruppen
verschiedene Angebote an.
Frauenarbeit:
Seit den siebziger Jahren treffen sich Frauen mit Migrationshintergrund gelegentlich zusammen, um sich unter dem Dach des
Kurdistan Kultur- und Hilfsverein e.V. politisch zu engagieren und sich für die freie Entfaltung der eigenen Kultur, für die
Solidarität unter den Frauenorganisationen, gegen die geschlechtsspezifische Diskriminierung und Rassismus und gegen die
Ausländerfeindlichkeit einzusetzen.
Die Integration der Frauen in die deutsche Gesellschaft ohne dabei die eigene Identität aus den Augen zu verlieren ist einer
der Kernaufgaben unserer Frauenorganisation. Durch Öffentlichkeitsarbeit wird dieser Grundgedanke über Medien und
Veranstaltungen für die breite Masse sichtbar. Unsere Frauengruppe behandelt Themen wie z.B. Häusliche Gewalt,
Kindererziehung, Gesundheitsprobleme, Finanzielle Schwierigkeiten.
Mitarbeiter/Innen:
Die Zufriedenheit unserer Beschäftigten und die angemessene Berücksichtigung ihrer persönlichen Situation sind maßgebend
für die Qualität unserer Arbeit. Die Beschäftigten unseres Vereins besitzen hohe fachliche und soziale Kompetenz, die sie für
ihre jeweiligen Arbeitsbereiche optimal einsetzen, um eine höchstmögliche Klientelzufriedenheit zu gewährleisten. Der
fachliche Austausch erfolgt interdisziplinär und multiprofessionell und dient grundsätzlich der gemeinsamen Aufgabe einer
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estmöglichen Unterstützung der Migrant/Innen im KKH e.V.. Unsere Mitarbeiter/Innen nehmen
Weiterbildungsmöglichkeiten weiterhin regelmäßig in Anspruch, um den Bedarf der Klientel zu befriedigen.
Volkstanzgruppe Koma Dîlan:
Im September 2012 hat Koma Dîlan mit neuen Teilnehmer/Innen mit dem Training angefangen. Die Kommunikation und
Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmer/Innen, KOMCIWAN und dem Trainer waren reibungslos. Koma Dîlan ist auf
unseren Veranstaltungen wie Newroz erfolgreich aufgetreten. Die Anzahl der Teilnehmer/Innen bleibt bei 15 Jugendlichen.
Kurdischkurse:
Seit mehr als sechs Jahren bieten wir regelmäßig in unserem Verein Kurdisch-Kurse an. In den Kursen haben wir
durchschnittlich 5-8 Teilnehmer/Innen. Wir versuchen jedes Jahr zwei unterschiedliche Niveaus (Anfänger und
Fortgeschrittene) anzubieten. Unsere Teilnehmer/Innen nehmen den Unterricht sehr ernst und versäumen keine
Unterrichtsstunden.
Mitglieder:
Es gab zahlreiche Initiativen gemeinsam mit den Mitgliedern aktiv zu werden und sie in die Arbeit des Vereins einzubinden.
Die Mitglieder wurden regelmäßig über die Aktivitäten des Vereins durch SMSen, Mails, Facebook informiert. Unsere
Mitglieder haben unsere Aktivitäten aktiv unterstützt und die Mehrheit hat an Aktivitäten teilgenommen.
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Gremienarbeit:
Regelmäßige Teilnehmer/Innen an folgenden Sitzungen:
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg Integrationsbeirat
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg Widerspruchsbeirat
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg Sozialraum IV
Kreuzberg Quartiermanagement Kottbusser Tor
Migrationsrat Berlin Brandenburg
DPW-Berlin Arbeitsgr. Migration
JobCenter Kreuzberg Integrationsträgerversammlungen
Quartiersmanagement Körnerpark
Bezirksamt Neukölln, Familienhilfe Arbeitsgr. Kurdische, arabische Familien
DPW-Gesamtverband, Migrantenforum
Berliner Migrantinnen Forum
Reichenberger Kiez
Mitgliedschaftsanträge:
Zwei neue Mitglieder wurden dieses Jahr aufgenommen.
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Standorte des Vereins:
Kreuzberg: Paul-Lincke-Ufer 44a, 10999 Berlin Abteilung: Buchhaltung, Integrationskurse
Neukölln: Nogatstr. 5, 12051 Berlin Abteilung: Kita Helin, Projekt „Liebe Respekt“
Buschkrugalle 23, 12359 Berlin Abteilung (zukünftiges Familienzentrum): Zentrale, Verwaltung, Projekt „Bleiberecht“,
Frauenprojekt: „Berufsorientierung für Flüchtlingsfrauen“
Die Räume in der Schönstedtstr. 7 und Nogatstr. 52, 12051 Berlin wurden zum Ende 2012 gekündigt.
Öffentlichkeitsarbeit:
Angestrebt wurde die Stärkung der Kommunikation des KKH e.V.s nach innen und außen. Es sollte eine Gesamtstrategie für
die Öffentlichkeitsarbeit entwickelt werden, die den heterogenen Zielgruppen des KKH e.V.s gerecht wird und ihrer
politischen Interessenvertretung dient. Der KKH e.V. verwirklicht diese Zwecke insbesondere durch:
• Durchführung öffentlicher Veranstaltungen, Seminare, Fachtagungen, Workshops;
• Herausgabe von Publikationen sowie durch Verbreitungen der Vereinsarbeit in der Öffentlichkeit in Zusammenarbeit mit
Medien
Zustand Haus:
Seit Januar 2013 sind die Projekte: Projekt „Bleiberecht“, Frauenprojekt: „Berufsorientierung für Flüchtlingsfrauen“,
Integrationskurse, Komkar-Zentrale, Komciwan-Zentrale, Geschäftsführung neu im Haus ansässig
Wir versuchen 2014 eine neue Kita zu öffnen.
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VII. Projekte
VII.1 Projekt - Berufsorientierung für Flüchtlingsfrauen „PBF“
Das Projekt besteht seit 1990 und richtet sich speziell an Flüchtlingsfrauen und Asylbewerberinnen aus aller Welt. Das PBF
bietet jedes Jahr (jeweils ab der ersten Septemberwoche) ein zehnmonatiges Vollzeitprogramm an, innerhalb dessen eine
Vorbereitung auf Berufe im medizinischen, pflegerischen und sozialen Bereich erfolgt. Der Schwerpunkt des
Berufsorientierungsunterrichtes liegt im medizinisch-pflegerischen Bereich. Einen wichtigen Stellenwert hat dabei der Erwerb
bzw. die Erweiterung der deutschen Sprachkenntnisse, da Deutsch sowohl Unterrichtssprache als auch Unterrichtsfach ist.
Teil des Unterrichts im PBF sind ebenfalls allgemeinbildende Unterrichtsanteile wie Sozialkunde, Mathematik, Englisch
Basiskurs, PC – Unterricht und Bewerbungstraining. Den Abschluss der Maßnahme bildet ein dreiwöchiges Praktikum in
einem von den Teilnehmerinnen frei gewählten Berufsfeld. Unterrichtsbegleitend bietet das Projekt sozialpädagogische
Beratung, Rechtsberatung, sowie Kinderbetreuung an. Voraussetzung für eine Teilnahme sind Grundkenntnisse der
deutschen Sprache, d.h. Stufe A2 und Lernmotivation für Medizin und Pflege. Das Programm wird von der Senatsverwaltung
für Arbeit, Integration und Frauen sowie dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert; die Teilnahme ist kostenlos. Das PBF
bietet Platz für mindestens 15 Teilnehmerinnen pro Kurs. Im Jahr 2012 besuchten 34 Teilnehmerinnen das PBF.
Netzwerke:
Unsere Sozialarbeiterin Frau Herta Alize Müllner hat ein sehr gutes Netzwerk aufgebaut, an dem viele Einrichtungen und
Institutionen berlinweit beteiligt sind und pflegt die Netzwerkarbeit. Im Jahr 2012 war das Projekt PBF regel-mäßig in 2
Netzwerken aktiv, dem Netzwerk Frauen in Neukölln der Gleich-stellungsbeauftragten Frau Edler und im Forum der Berliner
Migrantinnen-projekte. Das Projekt PBF ist auch am Runden Tisch der Frauenprojekte des ziz (Zukunft im Zentrum) vertreten.
Darüber hinaus war das Projekt PBF an mehreren Netzwerkaktionen des Bündnisses der Berliner Frauenprojekte und des
Unabhängigen Forums Kritische Sozialarbeit beteiligt.
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Personal:
In dem Projekt Berufsorientierung für Flüchtlingsfrauen sind zurzeit insgesamt 5 Mitarbeiter/Innen eingestellt; zwei
Lehrerinnen, eine Sozialarbeiterin, anteilig eine Fachkraft für Buchhaltung, eine Kinderbetreuerin und eine Rechtsanwältin
auf Honorarbasis.
Zukunftsperspektive:
Im Jahr 2012 wurde ein Antrag auf Zusatzmittel bei der Frauensenatsverwaltung gestellt, um den PC-Raum zu erneuern, da
die PCs veraltet und teilweise unbrauchbar waren. Es wurden 15 Laptops für den PC–Unterricht gekauft.
Seit dem 02.01.2013 ist das Projekt PBF nun im neuen Haus des KKH e.V. in der Buschkrugallee 23, 12359 Berlin, tätig.
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VII.2 Projekt - Bleiberecht durch Arbeit - Berliner Netzwerke für Bleiberecht „BRIDGE“
Projektmitarbeiter: Yusuf Elitog
BEARBEITUNG KKH e.V. / Yusuf Elitog / 25.09.2012
Ziele des Projektes:
TN bei der Nachhaltigen Integration unterstützen. Ihnen soll eine auf Dauer angelegte Erwerbstätigkeit ermöglicht werden,
um dadurch ein dauerhaftes Bleiberecht zu erhalten. Gleichzeitig soll die Inanspruchnahme von Sozialleistungen vermieden
oder verringert sowie ein Rückfall in den Status der Duldung vermieden werden. Bei den TN im Asylverfahren haben wir
ihnen geholfen, eine begünstige Aufenthaltserlaubnis zu kriegen.
Unter anderem wurden TN wurden. Von uns und gegeben falls von NW-Partnern beraten, z.B. IntMig-Rechtsberatung und
Sozialberatung (Rechtsberatung zur Klärung der aufenthaltsrechtliche Angelegenheiten usw.)
Bei den Behördengängen begleitet (ALG II-Erstantragstellen, Wechsel vom AsylbLG zum SGB II, Krankenkasse,
Mitgliedbescheinigung nach § 175 Sozialgesetzbuch (SGB) V, Deutsche Rentenversicherung Bund,
Sozialversicherungsausweis, Bürgeramt, Identitätsnachweis und Steueridentifikationsnummer,
Bezirksamt Soziale Wohnhilfe, Bescheinigung über Unterkunftsplatznachweis bei Wohnungslosigkeit zur Vorlage beim
Jobcenter, Familienkasse, Kindergeld, Kindergeld-Ablehnung und –Einspruch, Landesamt für Bürger- und
Ordnungsangelegenheiten, Antrag für Arbeitserlaubnis oder Familienzusammenführungsangelegenheit, Standesamt,
Anerkennung einer ausländischen Urkunde.) Durch die Hilfe von NW-Partnern in Arbeit, Ausbildung und
Qualifizierungsmaßnahmen vermittelt.
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In den Integrations- und Sprachkursen vermittelt.
Bei der Anerkennung der im Ausland erworbenen Zeugnisse unterstützt.
Erfolg des Projektes:
Wir haben vom November 2010 bis heute 183 TN beraten.
Von 183 TN sind 56 Frauen und 127 Männer.
11 TN wurden in Arbeit,
3 TN in Ausbildung,
9 TN in externen Qualifizierungen,
3 TN in internen Qualifizierungen,
13 TN in internen Maßnahmen (bridge-NW),
27 TN in Integrationskursen und ca. 80 TN in Deutschkursen für die Flüchtlinge (KKH e.V.) vermittelt.
Wir haben ca. 80 TN 200 Mal begleitet.
Ansätze zum Erfolg und Stolpersteine:
Wir konnten bei der Arbeit (Begleitung und Beratung) folgende Anliegen erfolgreich abschließen:
-Aufenthaltsrechtliche Probleme wurden bei der Rechtsberatung von den juristischen Mitarbeiterinnen des Netzwerkes,
-Mitgliedbescheinigung nach § 175 Sozialgesetzbuch (SGB) V, Sozialversicherungsausweis, Identitätsnachweis,
-Aufenthaltserlaubnisse für die Familien der TN, die mit einem Visum für Familienführung in die BRD eingereist sind,
-2. Bildungsweg Schulabschlüsse, Anmeldung der TN,
-Netzwerkinterne Maßnahmen, Qualifizierungen für die Vermittlung in Arbeit oder Ausbildung,
-Berufsbezogene Deutschkurse, Integrationskurse,
-Bürgeramt, Identitätsnachweis, Steueridentifikationsnummer.
Probleme gab es wegen Unwissenheit der Mitarbeiter der Behörden, starke Hierarchiestrukturen, Vorurteile und auch
gegenüber Mitarbeiter der bridge.
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-Probleme gibt es oft bei den Jobcentern, Familienkassen.
-Die Mitarbeiterinnen von den Jobcentern haben oft Probleme, ein Visum für Familienführung zu definieren. Sie halten es
wie ein Besuchervisum.
-Oft gibt es Probleme mit der Bescheinigung der Ausländerbehörde, womit dir Flüchtlinge sich ausweisen können, bevor
sie ihren von der Ausländerbehörde bei der Bundesdruckerei bestellen Ausweise (es dauert ca. 6-8 Wochen) bekommen
können.
-Die Banken weigern sich, den Flüchtlingen anhand der von der Ausländerbehörde ausgehändigten Bescheinigung ein
Girokonto zu öffnen.
Quantitative Erreichung beim Träger:
Bis Ende der Projektlaufzeit sollten 155 TN von uns als Träger in das Projekt aufgenommen werden.
Wir haben bereits 183 TN aufgenommen.
Das angestrebte Ergebnis im Hinblick auf die der TN-Zahlen wurde damit von heutigem Datum bereits erreicht.
Leistung des Beitrags des Netzwerks zum Erreichen der Ziele und Zukunft:
Das Netzwerk bietet uns die Möglichkeit, die Strukturen des Netzwerkes zu nutzen (Recht- und Sozialberatung,
Einstellungskorridore, Qualifizierungsmaßnahmen, Spezielle Arbeitsgebiete der TP und Mitarbeiter/Innen.
Diskussionsmöglichkeit und Austausch über Arbeit der TP (Netzwerktreffen), Interne und schnelle Austauschmöglichkeit der
TN-Situation und unkomplizierte Vermittlung in TP. D.h. gegenseitige fördern (Synergie).
Künftig sollen Mitarbeiter stärker unterstützt werden (Klärung der Probleme die der Behörden), im Bedarfsfall Supervision
für die Mitarbeiter/Innen.
Seit dem 02.01.2013 ist das Projekt nun im neuen Haus in der Buschkrugallee 23, 12359 Berlin tätig.
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VII.3 Elterninitiative Kindertagesstätte „HÊLIN“
„Hêlin“ ist das kurdische Wort für „Nest“ – ein lebendiges Beispiel kurdischer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Berlin.
Die EKT „Hêlin“ wurde 1990 als Selbsthilfeprojekt kurdischer Immigrant/Innen in der Walterstraße Berlin Neukölln gegründet.
Dieses „Nest“ hatte je zur Hälfte kurdische und deutsche Kinder sowie Erzieher, wie es dem Konzept entsprach. Der jetzige
Standort (Nogatstr. 5) liegt in unmittelbarer Nähe des Körnerparks, hat mehrere umgebende Grünflächen und eine Vielzahl
von Spiel- und Sportplätzen, die für die Kinder schnell und sicher zu erreichen sind, da vom Quartiersmanagement direkt vor
unserer Haustür der Bau einer weiteren Spielstraße in Auftrag gegeben worden ist.
Begleitend mit der Entwicklung des Berliner Bildungsprogrammes fördern wir unsere Kinder mit gezielten
Entwicklungsangeboten, in denen wir auch teilweise die Eltern miteinbezogen haben, z.B. gemeinsamer Eltern-Kind-
Sprachkurs, „Kleiner Stern“-Verbindung von Sprache, Musik und Bewegung. Seit Jahren regelmäßig, speziell konzipierte
Computerkurse für Kitakinder, auch den spielerischen Umgang mit Farben und unterschiedlichen Materialien begleitend mit
Kunstherapeuten/Innen, gehören zu unserer pädagogischen Praxis.
Zu unserem lebendigen Kita-Leben gehören selbstverständlich auch genügend Freiräume zum Kind-Sein mit Spielen, Toben,
Sport sowie Gemeinschaftsaktivitäten wie leckeren Kuchen backen, Kino- und Theaterbesuche, Ausflüge und gemeinsame
Feste.
Gemeldete Kinder momentan: 35
Änderungen:
Die Kita wurde im Sommer letzten Jahres komplett neu renoviert. Die Garderobe wurde mit neuen Fächern eingebaut, ein
großer Raum durch eine Rigipswand getrennt, die Küche seit August erneuert, Essraum in Mal-und Bastelraum umgewandelt,
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innerhalb der Räume neu eingerichtet und geändert. Nach dem Wasserschaden wurde auch das Büro erneuert. Im März
2012 wurde die Rattenbekämpfung im Keller und in den anderen Räumen durch eine beauftragte Firma ausgeführt.
Personal:
In der Kita sind seit dem 01.12.12, insgesamt 3 Erzieher/Innen, 2 begleitende Auszubildende, 1 Erzieher (der seine Ausbildung
im Sommer abschließt und in der Kita eingestellt wird) und 1 Praktikantin beschäftigt. Ab dem 01.03.2012 wurde die
Kitaleitung neu von Antje Schmidt besetzt, da Volker Sommer, der bisherige Leiter, in Pension gegangen ist.
Neben dem genannten Personal, wurde über das Programm „Offensive Frühe Chancen: Schwerpunkt-Kitas Sprache &
Integration“ eine Pädagogin eingestellt, die im Körner Kiez in drei Kindertagesstätten arbeitet, darunter unsere Kita und auch
die vom Nachbarschaftsheim.
Netzwerk:
Die Kita steht im guten Kontakt zum Quartiersmanagement Körner Park. Das Nachbarschaftsheim und Kita Helin arbeiten oft
zusammen. Der Runde Tisch im Bereich Schule, Kita, Jugend gehört auch zu unseren Netzwerken.
Zukunftsperspektive:
Die Kindertagesstätte läuft momentan gut. Personalwechsel werden nochmal frischen Wind bringen. Wenn es so weiterläuft
und die Auszubildenden ihre staatliche Anerkennung bekommen, kann man über eine weitere Kita nachdenken, evtl. in
einem anderen Bezirk. Die Nachfrage an Kitaplätzen ist sehr hoch und wird in den nächsten Jahren steigen. Es gibt auch die
Überlegung, die Außenansicht (vor dem Eingang) der Kita durch Bepflanzung zu verschönern.
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VII.4 Integrationskurse
Integrationskurse im KKH e.V. im Jahr 2012
Anzahl der Lehrkräfte: 18
Kurs- und TN-Zahlen 2012
19 Kurse
Davon :
• 12 allg. Integrationskurse
• 6 Integrationskurse mit Alphabetisierung
• 1 Elternkurs
Derzeit laufen parallel 9 Kurse in Berlin (5 Alphabetisierungskurse, 3 Allg. Integrationskurse und 1 Frauenintegrationskurs).
Prüfungen in 2012:
An 9 DTZ-Prüfungen haben 2012 in Berlin 121 TN teilgenommen.
An 3 DTZ-Prüfungen haben 2012 in Essen 69 TN teilgenommen.
An 3 Start-Deutsch 1 Prüfungen haben 2012 in Berlin 35 Personen teilgenommen.
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Vergleich 2011-2012
Durchschnittliche TN-Zahl: 218 226
Max. TN Anzahl: 236 258
Min. TN Anzahl: 200 196
Prognose für 2013:
Es ist ein stetiges Wachstum zu prognostizieren, vor allem in den Integrationskursen mit Alphabetisierung. Auffällig ist
zudem, dass viele EU-Bürger an Integrationskursen teilnehmen.
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Ziele 2013:
- Ausweitung des Kursvolumens auch in Form von Elternintegrationskursen in Schulen
- Verstärkte Netzwerkarbeit
- Mehr Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Präsens bei Straßenfesten in den Bezirken Neukölln und Kreuzberg etc.)
Schwierigkeiten:
- die Verwaltungsarbeit von Integrationskursen ist mittlerweile durch die neuen BAMF-Richtlinien sehr zeitintensiv geworden
VII.5 Projekt zur Prävention Häuslicher Gewalt bei Kindern, Jugendlichen und Eltern
Dieses Projekt wird durch BAMF Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert.
Liebe Respekt!
Liebe ohne Gewalt
Mitarbeiter: Fr. Azra Gül und Hr. Adir Tekîn
Zielgruppe: Jugendliche ab 14 Jahren (Siehe Punkt 2b und 2c); Eltern und andere an der Erziehung beteiligte Menschen
Anzahl der Gesamtteilnehmer/innen Anzahl der Zuwanderer/innen Anzahl der Einheimischen
670 368 302
1.Handlungsfeld/er:
- Präventionsarbeit an Schulen und Jugendeinrichtungen
- Infoveranstaltungen über die Thematik Häusliche Gewalt für Eltern
Kernziele des Projektes
1. Vorbeugung und Verhinderung von häuslicher Gewalt
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2. Sensibilisierung und Informationen über die Thematik der häuslichen Gewalt
3. Durch Bildungs- und Aufklärungsarbeit (Workshops, Infoveranstaltungen etc.) sollen die Jugendlichen und Eltern über
häusliche Gewalt aufgeklärt, sensibilisiert und informiert werden.
Für die detaillierte Darstellung der Projekt- und Workshopinhalte sind im Flyer enthalten.
2.Inhalte des Projektes:
a) Durchgeführte Inhalte des Projektes (anstrichartig):
- Inhaltliche Vorbereitung der Workshops und Infoveranstaltungen für die Eltern
- Durchführung der Workshops
- Akquise, Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen
- Planung einer Tagung wurde am 20.02.2013 im SFBB durchgeführt
b) Änderungen gegenüber dem Projektantrag
- insbesondere Fokussierung auf Jugendliche ab 14 Jahren
c) Erläuterung, warum Inhalte gegenüber der Planung geändert wurden:
Zum Zeitpunkt der Einreichung des Antrags hatten wir Kinder und Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr als Zielgruppe
angegeben. Obwohl unsere Thematik vordergründig die Aufklärung über häusliche Gewalt bleibt, haben wir den
Schwerpunkt bei der Arbeit in den Schulen auf die Prävention häuslicher Gewalt in jugendlichen Paarbeziehungen gesetzt, da
romantische Paarbeziehungen insbesondere für Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr einen hohen Stellenwert in ihrem Leben
haben und sich dadurch eine unmittelbare Anknüpfung an ihre Lebensrealität ergibt.
Obwohl Bilder über Geschlechter und Partnerschaften bereits in viel früheren Lebensjahren durch die eigene Familie,
Sozialisation und Medien geprägt werden, geht es in den insgesamt achtstündigen Workshops unter anderem darum,
bestimmte Meinungen über Geschlechter und Beziehungen in Frage zu stellen, die möglicherweise Häusliche Gewalt im
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Jugendlichen- sowie im Erwachsenenleben begünstigen können und die Jugendlichen mit Strategien gewaltfreier
Konfliktlösung vertraut zu machen.
Des Weiteren werden auch Lehrer/Innen bezüglich des Themas Häusliche Gewalt sensibilisiert und erhalten ein Handout zu
möglichen Schritten bei einem konkreten Fall.
3. Ziele des Projektes:
Ziel 1
Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen: Vorstellung/Bekanntmachung des Projektes durch Akquise. Es wurde eine intensive
Akquise für die Jugendarbeit betrieben.
Mit der Berliner Interventionszentrale gegen Gewalt gegen Frauen (BIG e.V.) ist einen Fachtag zur Prävention von Häuslicher
Gewalt in Kooperation mit Kita und Schulen geplant, welcher im sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut in Berlin-
Brandenburg am 20. Februar 2013 stattfindet. Die Planung der Tagung hat in 2012 stattgefunden. Ziel der Veranstaltung ist
die Sensibilisierung von Fachkräften der Kindertagesstätten, Schulen, des Jugendamtes und der Polizei zum Thema
Prävention von häuslicher Gewalt. Im Anhang ist eine detaillierte Darstellung des Fachtages zu finden.
Ziel 2
Infoveranstaltung über häusliche Gewalt für Eltern: Im Jahr 2012 wurden insgesamt 10 Infoveranstaltungen für Erwachsene
durchgeführt. Diese Informationsveranstaltungen hat teils im Rahmen der Elternabende und teils im Rahmen des
Weltfrauentages oder im Rahmen der Stattteilmüttertreffen in Kreuzberg und Neukölln stattgefunden. Die Veranstaltungen
dauern von einer halben Stunde bis zu 1,5 Stunden. Es war nicht immer möglich, Namenslisten zu führen, da die
Dokumentation der Namen nicht von allen Teilnehmenden erwünscht war. In den oben genannten Teilnehmerzahlen (Punkt
1) fehlt die Anzahl der Teilnehmer/Innen von vier Veranstaltungen für Erwachsene mit einer geschätzten Anzahl von ca. 90
Personen.
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Ziel 3
Zweitägige Workshops in Schulklassen zum Thema häusliche Gewalt mit dem Schwerpunkt „Prävention von häuslicher
Gewalt in jugendlichen Paarbeziehungen“: Im Jahr 2012 wurden 19 Workshops in sechs Berliner Schulen (Alfred-Nobel-
Schule, Clay-Schule, Hemingway Schule, Jean-Krämer-Schule, Hans-Fallada-Schule, Andreas-Gymnasium) mit jeweils acht
Schulstunden durchgeführt.
4. Zukunft des Projektes:
Auch im Jahr 2012 wurden einige der Workshops im Rahmen des Ethikunterrichts veranstaltet. In diesen Fällen wurde mit
den Ethiklehrer/Innen vereinbart, dass sie die Thematik nach dem Workshop in ihren Unterricht einbauen und aufarbeiten.
Des Weiteren erhält jede/r Schüler/In im Anschluss an den Workshop ein Handout von den Workshopleiter/Innen, auf dem
die Definition von Häuslicher Gewalt und Handlungsstrategien enthalten sind. So soll unter anderem das erworbene Wissen
gefestigt werden. Des Weiteren befinden sich in dem Handout Adressen und Telefonnummern von Hilfseinrichtungen/
Hotlines.
Außerdem ist es geplant, dass das Projekt in einer modifizierten Form anderweitig finanziert wird.
Das Projekt läuft vom 01.08.2010 bis zum 31.07.2013
VII.6 Projekt: Eltern- und Integrationsarbeit für Migranten (Kommunal Kombi Projekt)
Dieses Projekt begann am 01.02.2009 und endete am 31.01.2012.
I. Bedarfsbestimmung
Die soziale Lage unter den Eltern mit Migrationshintergrund ist nicht wünschenswert und geprägt von einer hohen
Sozialgeld- und geprägt von einer hohen Sozialgeld- und ALG II-Empfängerquote.
Zu der hohen Erwerbslosigkeit kommen bei ihnen niedrigere Bildungsabschlüsse, ein erschwerter Zugang zu den ohnehin
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wenig vorhandenen Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, sowie mangelhafte Sprachkenntnisse hinzu. Diese Kumulation von
Problemen verstärkt Segregationstendenzen und wirkt integrationshemmend.
Die Jahre langen Erfahrungen zeigen, dass die besondere Situation dieser Eltern dazu führt, dass sie mit den Anforderungen
der Schule und der hiesigen Gesellschaft häufig überfordert sind und viele Kinder und ihre Eltern eine regelmäßige
zusätzliche Unterstützung benötigen.
In den Schulen in Kreuzberg und Neukölln werden durchschnittlich über 70 % Schüler/innen aus Migrantenfamilien,
überwiegend türkisch, arabisch, kurdischer betreut. Für diese Schüler/innen ist die Situation besonders prekär, da sich ihre
Chancen auf bessere Zukunft bzw. Integration wegen der fehlenden Chancengleichheit verringern. Dieselbe Diagnose kann
für die Schüler aus deutschen, bildungsfernen Elternhäusern gestellt werden, die den überwiegenden Teil der restlichen
Familien ausmachen. Sowohl der Bildungsträger als auch Eltern ist daran gelegen, dieser Entwicklung entgegenzutreten. Dies
gelingt aber nur dann, wenn sie zusammen wirken können. Der Elternarbeit kommt deshalb eine große Bedeutung zu.
Durch die jahrelange Arbeit und damit verbundene Erfahrungen verschiedener Problemschwerpunkte diagnostiziert: Die
mangelnden Sprachkenntnisse der Eltern, gegenseitige Vorurteile , unterschiedliche Erziehungsvorstellungen und
Mentalitäten führen zu wiederkehrenden Konfliktsituationen, die eine dringend erforderliche kooperative Arbeit zwischen
der Schule und den Eltern erschweren. Hierbei ist eine dauerhafte und regelmäßige Unterstützung zu schaffen.
II. Ziele und Arbeitsbereiche der Eltern- und Integrationsarbeit
Durch die Eltern-Integrationsarbeit sollen folgende Ziel und Leistungen durch die Projektmitarbeiter erreicht werden.
Vermittlung des Grundlagewissen zum Thema Häusliche Gewalt und Recht auf gewaltfreie Erziehung in der Familie
Vermittlung der Handlungsmöglichkeiten in der Intervention von Häuslicher Gewalt kennen
Die Familie soll konstruktiven und gewaltfreien Umgang miteinander insbesondere auch in Konfliktsituationen erlernen
Aufklärungsarbeit über sexuellen Missbrauch
Stärkung der Erziehungskompetenz von Eltern mit Migrationshintergrund
Verstärkung des Umweltbewusstsein
Aufklärung über Verbraucherrechte
Gesundheitliche Aufklärungsarbeit
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Aufklärung über Rassismus
Aufklärung über Antisemitismus
Förderung der Vater-Kind-Beziehung
Schwerpunkt Schule
Förderung der Kooperation zwischen Eltern und der Schule, sowie der Kita
Hilfestellung in Bildungs- und Erziehungsfragen für Eltern, durch muttersprachliche Beratung und Weitervermittlung
Weitervermittlung von Informationen an Eltern
Förderung der Sprachkenntnisse der Eltern durch Vermittlung vorhandener Angebote
VII.7 Projekt - Partizipation durch Sprachförderung von Flüchtlingsjugendlichen (April 2012-März 2015)
Der KKH e.V. verfolgt das Ziel, Asylbewerbern und geduldeten Flüchtlingen eine Perspektive für ein selbständiges Leben zu
eröffnen.
Angesichts langjähriger Asylverfahren und der Ungewissheit über die Möglichkeit einer Rückkehr in oftmals von politischer
Verfolgung, Krisen und Bürgerkriegen gezeichneten Ländern ist die Unterstützung der Integrationsbemühungen der
Flüchtlinge schon unter Menschenwürdegesichtspunkten geboten.
Der frühe Spracherwerb von Asylbewerbern ist geeignet eine Vielzahl von Problemkonstellationen zu vermeiden. Mit
Sprachkenntnissen werden die Betroffenen ihr Asylverfahren sachgerechter führen können, Wohnraum leichter anmieten
können, eher Arbeit aufnehmen können und ihren Kindern eher eine Stütze beim Lernen sein können.
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Alphabetisierung für Flüchtlingsjugendliche
Nach wie vor stellt uns die Alphabetisierung von Migranten vor große Probleme, vor allem, da es keine allgemein gültige
Methode, sondern viele verschiedene Vorschläge und Überlegungen gibt.
So stellt sich zum Beispiel die Frage, ob es besser ist zuerst nur die Sprache zu vermitteln und erst ab etwa einem Niveau von
A1 mit der Vermittlung der Schriftsprachlichkeit, mit der Vermittlung von Graphemen zu beginnen. Dahinter steht die
Überlegung, dass die Flüchtlingsjugendliche zwei Dinge gleichzeitig lernen müssen, die Sprache und die Schrift, sie müssen
nicht nur Wörter lesen und schreiben lernen, sie müssen sie auch verstehen lernen. Sie müssen sich gleichzeitig mit dem
Erwerb der Schriftsprachlichkeit auch die Sprache aneignen. Das kann für einige Flüchtlingsjugendliche eine Schwierigkeit
darstellen und dieser Schwierigkeit möchte man begegnen, indem man erst die Sprache vermittelt, etwa bis Niveau A2 und
erst danach mit der Vermittlung von Schriftsprache beginnt. Die Flüchtlingsjugendliche kennen bereits die Wörter, die sie
nun lesen und schreiben lernen. Die letztliche Konsequenz aus dieser Überlegung wäre, erst in der Muttersprache zu
alphabetisieren und dann erst die zweite Sprache zu lernen. In den USA oder in Afrika wird häufig erst in der Muttersprache
alphabetisiert. Das macht Sinn, wenn man eine genügend große Gruppe mit gleicher Ausgangssprache hat und eine
Alphabetisierung mit lateinischen Buchstaben möglich ist.
Gegen die Methode erst die Sprache zu lernen und dann erst die Schrift, wird von Methodikern eingewendet, dass es auf
diese Art schwerer ist eine fehlerlose Phonem-Graphem- Übereinstimmung zu erreichen und dass sich bei gleichzeitigem
Schriftsprach- und Spracherwerb in der Zielsprache, das Wortbild besser einprägt, was sich wesentlich auf die Orthografie
auswirkt.
Ein weiteres Problem stellt sozusagen die Art des Fehlens von Schriftsprachlichkeit dar. Da sind zum einen die primären
Analphabeten, die aus welchen Gründen auch immer nie zur Schule gegangen sind, aus Gesellschaften kommen, in denen
Literalität keinen Stellenwert hat. Und auf der anderen Seite die Zweitschrifterwerber, die in ihrer Muttersprache,
beispielsweise arabisch schreiben und lesen können, die lateinischen Grapheme aber nicht kennen, oder jene, die zwar in die
Schule gegangen sind, aber dennoch nicht schreiben und lesen können, die so genannten funktionalen Analphabeten. So
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ergibt sich in den Kursen eine große Heterogenität, die noch erweitert wird durch die unterschiedliche Herkunft und die
unterschiedlichen Lernbiografien der Flüchtlingsjugendlichen.
Dieses Projekt wird vom Aktion Mensch e.V. für drei Jahre gefördert. Die Asylbewerber bekommen über dieses Projekt
Deutschkurse mit Alphabetisierung und Sozialberatung.
VIII. Aktuelle Angebote
Angebote:
Die Standorte des Vereins sollen eine Anlaufstelle für Familien, die nachbarschaftliche Kontakte, Freizeit-, Bildungs- und
Beratungsangebote suchen sein. Wir bieten zahlreiche Angebote für Eltern und Jugendliche, Kinder im Programm an.
Wir möchten Familien mit unseren Angeboten unterschiedliche Unterstützungen im Familienalltag, sowie in schwierigen
Lebenslagen anbieten.
Unsere Unterstützung ist in verschiedenen Schwerpunkten aufgeteilt:
Begegnung:
In unserem offenen Bereich sind alle herzlich willkommen! Hier können Eltern gemeinsam mit Ihren Kindern spielen, mit
anderen Familien Kontakte knüpfen und Informationen erhalten (in den Nebenräumen unserer Kita). Bei einer Tasse Kaffee
oder Tee finden Sie Entspannung vom Alltag. Für diese kostenfreien Angebote ist keine Anmeldung erforderlich.
Bildung:
Wir bieten Ihnen verschiedene Angebote und Kurse für Familien, die von Fachkräften begleitet werden an. In diesen Kursen
können Sie sich gemeinsam mit anderen Familien austauschen und neue Anregungen entdecken, die Sie im Alltag
unterstützen sollen.
Integrationskurse und Alphabetisierungskurse,
Deutschkurse für Asylbewerber
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Nachhilfe für Schüler
Themenspezifische Infoveranstaltungen
Beratung:
Wir bieten Kindern, Jugendlichen, Eltern und deren Angehörigen und Partnern eine familienunterstützende Beratung an:
Beratung im Bereich von Erziehung, Schule, Arbeit
Rechtsberatung und Information in Flüchtlingsangelegenheiten, Angelegenheiten des Ausländergesetzes
Durchführung von individuellen Beratungen über soziale und rechtliche Fragen
Hilfestellung bei der Abfassung von Bewerbungsschreiben und Lebensläufen
Beratung und Information zu Fragen bezüglich der Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft
Klärung und Sicherung sozialer Leistungsansprüche
Die Beratungen sind kostenfrei.
IX. Weitere Angebote
Die Integrationskurse finden Mo-Fr. 09-12-30 Uhr, 13.00-16.30 Uhr, 17.00-20.15 Uhr statt.
Frauenintegrationskurse finden Mo-Fr 16.00-20.15 Uhr statt.
Kurdisch-Kurse finden sonntags 16.00-19.00 Uhr statt.
Kurdische Volkstanzkurse finden sonntags 13.00-16.00 Uhr statt.
Für die Anmeldung und Information rufen Sie oder schreiben Sie uns eine E-Mail.
Tel.: 030-6189207 office@kkh-ev.de

X. Veranstaltungen 2012
Februar 2012
Besuch vom Abgeordnetem Dr. Turgut Altug (Bündnis 90/Die Grünen) im Verein 17.02.2012
März 2012
Frauentag Komkar Berlin 10.03.2012
Newroz Komkar Berlin 21.03.2012
April 2012
Kurdisch-Moldauischer Abend 20.04.2012
Mai 2012
Koma Dilan, Karneval der Kulturen, 27.05.2012
August 2012
Festival gegen Rassismus 17.-19.08.2012
Kurdischkurs -Ausflug 29.08.2012
September 2012
Besuch des Bundestagsabgeordneten Memet Kilic (Bündnis 90/ Die Grünen) in seinem Büro im Parlament 27.09.2012
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Das vergessene Land „Kurdistan“ Vortrag 28.09.2012
Oktober 2012
Besuch von amerikanischen Studenten und ihre Professorin aus Gettysburg College/Pennsylvanien/USA im Verein 10.10.2012
Anerkennung der Kurden in Deutschland 15.10.2012
Buchvorstellung und Gespräch „Über Diyarbakir nach Brüssel? Die Türkei, die EU und die Kurdenfrage“ 17.10.2012
Begegnung der Kulturen 19.10.2012
Besuch des kurdischen Kunstmalers Herr Zoro Mettini und Riza Topal im Verein 19.10.2012
Tage des interkulturellen Dialogs, Kurdische Geschichte in Berlin 26.10.2012
November 2012
Nachbarschaftstreffpunkt HUZUR Fernsehfilm „Kleine Freiheit“ 19.11.2012
Dezember 2012
Weihnachtsessen 15.12.2012
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XI. Unsere Standorte
Kreuzberg: Paul-Lincke-Ufer 44a, 10999 Berlin Abteilung: Buchhaltung, Integrationskurse
Neukölln: Nogatstr. 5, 12051 Berlin Abteilung: Kita Helin, Projekt „Liebe Respekt“
Buschkrugalle 23, 12359 Berlin Abteilung (zukünftiges Familienzentrum): Zentrale, Verwaltung,
Projekt „Bleiberecht“, Frauenprojekt: „Berufsorientierung für Flüchtlingsfrauen“
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XII. Förderer des KKH e.V.
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