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Handreichung zu Referat, Präsentation und Thesenpapier

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<strong>Handreichung</strong> <strong>zu</strong> <strong>Referat</strong>, <strong>Präsentation</strong> <strong>und</strong> <strong>Thesenpapier</strong><br />

Diese <strong>Handreichung</strong> gibt einige Orientierungspunkte <strong>zu</strong>m Halten eines <strong>Referat</strong>s, <strong>zu</strong> wichtigen Aspekten<br />

einer <strong>Präsentation</strong> <strong>und</strong> <strong>zu</strong>m Inhalt eines <strong>Thesenpapier</strong>s. Die genauen Parameter für Ihren Fall sollten jedoch<br />

immer mit der Lehrperson im Vorfeld abgeklärt werden!<br />

Es ist zwischen <strong>Referat</strong>en vor Originalen <strong>und</strong> <strong>Referat</strong>en im Seminarkontext <strong>zu</strong> unterscheiden.<br />

Bei den <strong>Referat</strong>en vor Originalen handelt es sich um einen kürzeren Vortrag, der sich i.d.R. auf das einzelne<br />

Kunstwerk konzentriert, welches beschrieben <strong>und</strong> kontextualisiert wird. Vor allem sollen Aspekte<br />

angesprochen werden, die sich nur vor dem Original erläutern lassen, wie bspw. Technik, Zustand, Wirkung<br />

etc.<br />

Im Seminarkontext geht es eher darum, das Seminarthema oder eine Fragestellung mit einem oder mehreren<br />

Werken <strong>zu</strong> verknüpfen. Hier steht i.d.R. mehr Zeit <strong>zu</strong>r Verfügung <strong>und</strong> es wird eine umfassendere<br />

Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit einem Thema erwartet.<br />

Allgemeines:<br />

Ein <strong>Referat</strong> ist keine vorgelesene Hausarbeit! Ein <strong>Referat</strong> informiert kurz <strong>und</strong> will Zuhörer <strong>zu</strong>m Mitdenken<br />

<strong>und</strong> Diskutieren auffordern. Es muss sinnvoll eingegrenzt sein <strong>und</strong> <strong>zu</strong> jeder Zeit nachvollziehbar für die<br />

Zuhörer. Denken Sie dabei stets daran, dass Sie das <strong>Referat</strong> nicht primär für den Dozierenden halten,<br />

sondern <strong>zu</strong>r Information Ihrer Kommilitonen – auf diese sollte es abgestimmt sein. Es sollte auf das<br />

Seminarthema bezogen sein <strong>und</strong> kann Rückverweise auf bereits gehaltene <strong>Referat</strong>e <strong>und</strong> angesprochene<br />

Themen beinhalten. Sie sollten Ihr Thema anhand einer klar formulierten Fragestellung stringent gliedern<br />

<strong>und</strong> auf der Basis einer breiten Werk-, Quellen- <strong>und</strong> Literaturkenntnis verfolgen. Die Form bzw. der Stil des<br />

<strong>Referat</strong>s ist nicht festgelegt, so kann z.B. je nach Ihrer Vorliebe <strong>und</strong> der Anforderung der Lehrperson ein<br />

<strong>Referat</strong> abgelesen oder frei gehalten werden (bspw. mit Hilfe von Karteikarten).<br />

In den meisten Fällen müssen Sie sich bereits in den Semesterferien um ein <strong>Referat</strong>sthema bemühen.<br />

Entweder schreiben Sie sich in die Listen ein, die die Dozierenden aushängen oder Sie melden sich mit<br />

einem Themenvorschlag per E-Mail beim Seminarleiter (das jeweilige Vorgehen steht i.d.R., aber auch nicht<br />

immer, im Vorlesungsverzeichnis). Teilweise werden die <strong>Referat</strong>e auch erst in der ersten Sit<strong>zu</strong>ng im<br />

Semester vergeben.<br />

Planung:<br />

Erste Arbeitsschritte sind: Recherchieren, Bibliografieren, Lesen, Exzerpieren, Fragestellung entwickeln,<br />

Inhalte strukturieren, Bildmaterial aussuchen.<br />

- Falls in Gruppen gearbeitet wird, diese unbedingt frühzeitig bilden!<br />

- Frühzeitige Rücksprache in der Sprechst<strong>und</strong>e des Dozierenden! Der Sprechst<strong>und</strong>e muss eine erste<br />

Einarbeitung in das Thema vorausgegangen sein. Dort sollte der Schwerpunkt des <strong>Referat</strong>s abgeklärt werden<br />

(eigenen Vorschlag mitbringen) sowie die Dauer, die Bildauswahl <strong>und</strong> Fachliteratur. Dabei klarstellen, ob<br />

der Lehrperson die Thematisierungen eines bestimmten Punktes, Kunstwerks oder Textes besonders wichtig<br />

ist. Auch ist <strong>zu</strong> klären, ob ein Handout erstellt werden soll.<br />

- Frühzeitig Literaturrecherche betreiben <strong>und</strong> Bücher ausleihen!<br />

- Frühzeitig um gutes Bildmaterial für die <strong>Präsentation</strong> kümmern! Ist das Material, auch Detailaufnahmen<br />

der <strong>zu</strong> zeigenden Werke, in einer wissenschaftlichen Bilddatenbank nicht vorhanden, muss es spätestens<br />

zwei Wochen vor dem <strong>Referat</strong>stermin über die Bildstelle neu bestellt werden.<br />

Die Kunstwerke, welche Gegenstand der Diskussion sind, sollten in bestmöglicher Qualität projiziert<br />

werden. Die ideale Pixelzahl der digitalen Bilder <strong>und</strong> der Bildschirmauflösung der <strong>Präsentation</strong> beträgt 1024<br />

x 768px.<br />

<strong>Handreichung</strong> <strong>zu</strong> <strong>Referat</strong>, <strong>Präsentation</strong> <strong>und</strong> <strong>Thesenpapier</strong><br />

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- Wenn die anderen Seminarteilnehmer bestimmte Texte lesen sollen, bzw. Fragestellungen <strong>zu</strong>m Seminar<br />

vorbereiten sollen, müssen die Angaben in der Woche vor dem <strong>Referat</strong>stermin als Kopiervorlage <strong>zu</strong>gänglich<br />

sein.<br />

Vorbereitung:<br />

- Ein <strong>Referat</strong> ist keine vorgelesene Hausarbeit: Wenn Sie vom Skript ablesen wollen, müssen Sie den Text<br />

so ausformulieren, als sei er frei gesprochen (also keine Schriftsprache: Verwenden Sie kurze, nicht<br />

verschachtelte Sätze <strong>und</strong> keinen Nominalstil – aber auch keine Umgangssprache!). Fügen Sie in Ihren<br />

Vortragstext kurze Zwischen<strong>zu</strong>sammenfassungen <strong>und</strong> Wiederholungen ein, die den Zuhörern das Verfolgen<br />

Ihres Vortrags erleichtern. Bereiten Sie sich auch auf die Diskussion vor, indem Sie sich selbst<br />

weiterführende Fragen <strong>zu</strong>rechtlegen, aber auch Fragen Ihrer Kommilitonen antizipieren.<br />

Falls Sie Ihr <strong>Referat</strong> frei vortragen wollen, ist eine strukturierte <strong>und</strong> intensive Vorbereitung umso wichtiger:<br />

Ein frei gehaltener Vortrag sollte eine ebenso hohe Informationsdichte <strong>und</strong> sprachliche Präzision haben, wie<br />

ein abgelesener. Überlegen Sie sich also nicht nur <strong>zu</strong> den zentralen Punkten Ihres <strong>Referat</strong>es vorab bereits<br />

einzelne Formulierungen, auch ganze Sätze. Eine freie Rede mag locker <strong>und</strong> sympathisch wirken, es<br />

verlangt aber sehr viel Konzentration <strong>und</strong> Souveränität, sich ohne Textvorlage stets verständlich <strong>und</strong> präzise<br />

aus<strong>zu</strong>drücken. Dies sollten Sie im Vorfeld intensiv einüben.<br />

- Text <strong>und</strong> <strong>Präsentation</strong> im Zusammenspiel vorher laut üben <strong>und</strong> genau timen, am besten einen Probevortrag<br />

vor einer/m Kommilitonen/in abhalten. Die Länge ist je nach Dozentenwunsch unterschiedlich, meistens<br />

max. 30 min, bei Kurzreferaten 10-15 min. Rechnen Sie für eine Seite ca. 3-4 Minuten – aber dies sollten<br />

Sie selbst austesten! Finden Sie heraus, ob Sie eher sitzen oder stehen möchte. Wenn Sie frei sprechen<br />

wollen, üben Sie auch dies unbedingt vorher! Eine freie Rede muss gut vorbereitet sein, damit sie den<br />

zeitlichen Rahmen nicht überschreitet.<br />

- Drucken Sie das Skript zweckmäßig aus: große Schriftart, großer Zeilenabstand, gliedernde Absätze etc.<br />

Vermeiden Sie Seitenumbrüche mitten im Satz, fügen Sie Seitenzahlen ein (falls das Skript in Unordnung<br />

gerät). Markieren Sie Worte <strong>und</strong> Satzteile, die Sie betonen wollen. Vermerken Sie, wo die Folien<br />

weitergeschaltet werden müssen. Am besten bereiten Sie auch eine separate Liste vor, auf der Sie die<br />

Angaben <strong>zu</strong> Ihren Folien nummeriert notieren – so sind Sie auf Rückfragen vorbereiten <strong>und</strong> behalten die<br />

Orientierung in Ihrer Bildpräsentation!<br />

- Machen Sie sich bereits im Vorfeld mit der Technik für die <strong>Präsentation</strong> vertraut: Sprechen Sie mit dem<br />

Dozierenden ab, ob der eigene Laptop mitgebracht werden soll <strong>und</strong> von welchem Gerät aus die <strong>Präsentation</strong><br />

gezeigt wird. Evtl. Laptop bestellen (bei der Geräteverwaltung im Jügelhaus), Verlängerungskabel für den<br />

Laptop, VGA-Kabel, Adapter für Mac etc. mitbringen. Klären, wie der Anschluss funktioniert <strong>und</strong> wie die<br />

Bildschirmauflösung konfiguriert wird. Die meisten Lehrpersonen stellen den Laptop <strong>zu</strong>r Verfügung <strong>und</strong> die<br />

<strong>Präsentation</strong> wird dann von einem USB-Stick abgespielt. Bereiten Sie Ihre <strong>Präsentation</strong> in einem der<br />

gängigen Formate vor (Powerpoint, open office <strong>Präsentation</strong>en am besten auch als Pdf-Dateien mitbringen);<br />

wenn Sie andere Programme nutzen, testen Sie unbedingt vorher, ob diese abspielbar sind (gleiches gilt auch<br />

für Filme oder Filmsequenzen, die Sie zeigen wollen). Kommen Sie dann frühzeitig <strong>zu</strong> der Veranstaltung,<br />

um die <strong>Präsentation</strong> auf dem Laptop <strong>zu</strong> installieren. Nach Wunsch des Dozierenden kann die <strong>Präsentation</strong><br />

auch im Vorfeld per Mail geschickt werden.<br />

- Stellen Sie sich darauf ein, dass Sie u.U. mit einem Mikrophon sprechen müssen. Machen Sie sich mit dem<br />

Gerät vertraut – es verlangt ein anderes Sprechen: Sie müssen gerichtet reden, testen Sie also aus, wie nah<br />

der Mikrophonkopf für eine angenehmen Lautstärke sein muss. Wenn Sie sich während des Vortrages der<br />

Leinwand <strong>zu</strong>wenden, weil Sie auf etwas verweisen wollen, vergessen Sie nicht, Ihr Mikrophon<br />

„mit<strong>zu</strong>nehmen“.<br />

- Besichtigen Sie den Raum, falls er noch nicht bekannt ist: Wie sind die Lichtverhältnisse während der<br />

<strong>Präsentation</strong>? Ist ein Leselicht vorhanden?<br />

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- "Worst case": Wenn Sie kurz vor dem <strong>Referat</strong> erkranken, teilen Sie das der Lehrperson unverzüglich mit<br />

<strong>und</strong> reichen Sie unbedingt Ihre Materialien, also Skript, <strong>Präsentation</strong> <strong>und</strong> <strong>Thesenpapier</strong> ein!<br />

Durchführung:<br />

- Bauen Sie die Technik auf <strong>und</strong> starten Sie die <strong>Präsentation</strong>. Legen Sie Skript, Getränk, Stift <strong>und</strong> Zettel<br />

bereit; evtl. Laserpointer parat haben.<br />

- Führen Sie <strong>zu</strong> Beginn in die Thematik ein, umreißen Sie den Ablauf des Vortrags (evtl. mit Folie <strong>zu</strong>r<br />

Struktur). Machen Sie gewählte Eingren<strong>zu</strong>ngen deutlich <strong>und</strong> begründen Sie sie.<br />

- Teilen Sie dem Auditorium mit, ob Fragen zwischendurch oder erst am Ende des Vortrags geplant sind.<br />

- Falls Sie wörtlich zitieren, kündigen Sie das an mit "ich zitiere: …" oder "Zitat: …". Schließen Sie nach<br />

dem Zitat mit "Zitatende" ab.<br />

- Sprechen sie laut, langsam <strong>und</strong> deutlich. Machen Sie Pausen <strong>und</strong> atmen Sie! Tragen Sie den eigenen Text<br />

lebendig vor. Sie sollten ihn so gut kennen, dass Sie das Publikum zwischendurch immer wieder ansehen<br />

können. So merken Sie auch, ob die Zuhörer mitkommen.<br />

Diskussion:<br />

Gehen Sie immer vom Wohlwollen der Zuhörer aus! Es ist nicht schlimm, eine Frage nicht beantworten <strong>zu</strong><br />

können! Wenn Sie eine Frage nicht verstehen, fragen Sie <strong>zu</strong>rück <strong>und</strong> bitten um eine andere Formulierung.<br />

Sie können das Wort auch an den Dozierenden abgeben.<br />

- Zunächst nach Verständnisfragen erk<strong>und</strong>igen. Idealerweise die Diskussion selbst in die Hand nehmen <strong>und</strong><br />

in eine bestimmte Richtung führen, die im Schlussteil des Vortrags angelegt ist (bspw. mit einer Frage<br />

enden).<br />

- Bitten Sie einen Kommilitonen, die Diskussion mit<strong>zu</strong>schreiben, als Vorbereitung auf Ihre Hausarbeit.<br />

Machen Sie selbst bei längeren Fragen Stichpunkte, um alle Frageteile geordnet <strong>und</strong> nacheinander<br />

beantworten <strong>zu</strong> können.<br />

<strong>Präsentation</strong>:<br />

- Auf die erste Folie gehören Angaben <strong>zu</strong> Seminar, Sit<strong>zu</strong>ng <strong>und</strong> Lehrperson, ebenso Name des<br />

Referierenden, <strong>Referat</strong>stitel <strong>und</strong> Datum.<br />

- In der <strong>Präsentation</strong> werden üblicherweise die kompletten Werkdaten (Künstler, Titel, Jahr, Maße, Material,<br />

Aufbewahrungsort) genannt bzw. in die <strong>Präsentation</strong> eingefügt. (Eine andere Möglichkeit ist es,<br />

Foliennummern ein<strong>zu</strong>fügen <strong>und</strong> eine Liste mit diesen <strong>und</strong> den da<strong>zu</strong>gehörenden Werkdaten <strong>zu</strong>r Hand <strong>zu</strong><br />

haben, sodass die Zuhörer nach dem Vortrag gezielt nach einzelnen Werkdaten fragen können.)<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte Schrift, abgesehen von Bildunterschriften, eher wenig <strong>und</strong> wenn dann sehr überlegt<br />

eingesetzt sein. Im Fokus stehen die Bilder. In der Regel sind Bulletpoints/Stichwörter auf den Folien<br />

unangebracht. Neben den Bildunterschriften können auch wichtige <strong>und</strong> längere Zitate, unbekannte Namen<br />

<strong>und</strong> Begriffe projiziert werden.<br />

- Ein dezenter, dunkler Hintergr<strong>und</strong> ist <strong>zu</strong> bevor<strong>zu</strong>gen, ebenso im Kontrast da<strong>zu</strong> eine gut sichtbare,<br />

ausreichend große Schrift <strong>und</strong> einheitliches Layout. Animationen <strong>und</strong> Effekte sollten nur funktional<br />

eingesetzt werden!<br />

- Die projizierten Bildwerke müssen sinnvoll eingesetzt werden: Das betrifft die Auswahl, die Reihenfolge<br />

<strong>und</strong> die Dauer der jeweiligen Bildprojektion. Bspw. sollten nicht <strong>zu</strong> viele Bilder nebeneinander gezeigt<br />

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werden, da die Größe sonst problematisch wird. Wird auf mehreren Folien ein Bildwerk mit verschiedenen<br />

anderen verglichen, sollte dieses Ort <strong>und</strong> Größe nicht wechseln.<br />

- Bildwerke sind in einer <strong>Präsentation</strong> nie bloße „Bebilderung“, sondern Gr<strong>und</strong>lage der vorgestellten Thesen<br />

<strong>und</strong> signifikanter Teil des Vortrags. Daher sollten Sie nur Bilder hin<strong>zu</strong>nehmen, die für Ihre Argumentation<br />

wichtig sind <strong>und</strong> diesen dementsprechend eine angemessene Projektionszeit <strong>zu</strong>gestehen. Die <strong>Präsentation</strong> ist<br />

dabei keine bloße Abfolge von Bildern, sondern maßgeblich für die Überzeugungskraft Ihrer<br />

Argumentation. Stimmen Sie Text <strong>und</strong> Bild daher genau ab. Das Verständnis von Bildern lebt aus dem<br />

Kontext <strong>und</strong> dem Vergleich – zeigen Sie von Ihrem/n Hauptwerk(en) mehrere Ansichten, Gesamtaufnahmen<br />

<strong>und</strong> Details <strong>und</strong> zeigen Sie unbedingt die Werke nebeneinander, nicht hintereinander, wenn Sie sie<br />

vergleichen.<br />

- Benutzen Sie <strong>zu</strong>m Zeigen evtl. einen Laserpointer: Dabei langsame Rezeption des Lichtpunktes durch die<br />

Betrachter erwarten <strong>und</strong> einplanen (nicht „wischen“!).<br />

Besonderheiten bei <strong>Referat</strong>en vor Originalen<br />

Die meisten Punkte, die Planung <strong>und</strong> Durchführung eines <strong>Referat</strong>es vor Originalen betreffen, decken sich<br />

mit den eben genannten. Es gibt allerdings einige Besonderheiten, die Beachtung verdienen:<br />

- Im Vorfeld sollten Sie das <strong>Referat</strong> nach Möglichkeit vor dem Objekt selbst vorbereiten – damit Sie es<br />

bspw. in einem größeren Museum finden <strong>und</strong> damit Sie prinzipiell mit den umgebenden Umständen vertraut<br />

sind. Stellen Sie sich auch mit Ihrem Vortragsstil <strong>und</strong> der Lautstärke auf diese Umgebung ein. Rechnen Sie<br />

mit kleineren Störungen <strong>und</strong> Verzögerungen durch andere Besucher von Museen oder öffentlichen<br />

Gebäuden <strong>und</strong> Plätzen: Ein überfülltes Museum oder ein fünfminütiges Glockenläuten in einer Kirche<br />

können z.B. immer passieren, also lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen, sondern überlegen Sie umso<br />

besser im Vorfeld, wie Sie mit einer solchen Situation umgehen könnten (Standortwechsel, chronologisch<br />

flexible <strong>Referat</strong>steile etc.).<br />

- Gerade bei Architekturreferaten, wo Sie in oder vor dem Gebäude oder der Struktur stehen, bei modernen<br />

Installationen, aber auch bei Skulpturen <strong>und</strong> Gemälden ist es wichtig, dass Sie überlegen, wie Sie das Werk<br />

mit der Gruppe betrachten können, um ihr Ihre Thesen verdeutlichen <strong>zu</strong> können – was also Ihr Standpunkt<br />

<strong>und</strong> der der Gruppe sein wird, ob <strong>und</strong> wie Sie sich in <strong>und</strong> um das Objekt bewegen bzw. vor ihm<br />

positionieren wollen, ob Sie wegen einer großen Gruppengröße oder einem kleinen Objekt vielleicht eine<br />

Rotation Ihrer Kommilitonen während Ihres Vortrags anregen sollten, ob Sie eine kurze Phase einplanen<br />

müssen, damit die Gruppe z.B. eine Installation oder weitläufige Architektur durchlaufen oder <strong>zu</strong>nächst von<br />

Außen erfassen kann. Achten Sie auch auf die Einhaltung des möglicherweise von der Institution<br />

geforderten Abstands der Gruppe <strong>zu</strong> den Werken, falls ein Sicherheitssystem existiert.<br />

- Sie haben hier keine zweidimensionale Projektionsfläche vor sich, sondern ein vielleicht dreidimensionales<br />

Objekt – arbeiten Sie damit! Nutzen Sie die Chance, bei Ihrem <strong>Referat</strong> vor dem Original auf Aspekte<br />

ein<strong>zu</strong>gehen, die Sie bei einer Projektion des Werkes im Seminarkontext schwer verdeutlichen könnten (wie<br />

z.B. Techniken, Zustand, visuelle oder Geräuscheffekte). Diskutieren Sie eventuell bei Werken in Museen<br />

deren <strong>Präsentation</strong> im Raum <strong>und</strong> machen Sie auf deren dortige Dekontextualisierung aufmerksam. Beziehen<br />

Sie bei Architekturen die umgebende Situation mit ein <strong>und</strong> verschaffen Sie sich also einen Überblick auch<br />

aus einiger Distanz, um das Volumen, die Proportionen, den Kontext <strong>und</strong> die Ausrichtung des Bauwerks<br />

erfassen <strong>zu</strong> können.<br />

- Bringen Sie nötigenfalls Hilfsmittel mit, z.B. eine Taschenlampe, wenn die Ausleuchtung im Museum<br />

suboptimal ist <strong>und</strong> die Partie einer Skulptur, die für Ihren Vortrag wichtig ist, im Schatten liegt. Für einen<br />

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genauen Blick auf die Fassung eines Skulptur benötigen Sie vielleicht eine Lupe oder ein Monokular <strong>zu</strong>r<br />

Betrachtung der Details, die Sie in der Gruppe herumgeben können. Bei weit entfernten Architekturteilen<br />

empfiehlt sich eventuell, ein Fernglas <strong>zu</strong>r Hand <strong>zu</strong> haben. Weitere Hilfsmittel sind Ausdrucke von<br />

Vergleichsbeispielen oder technischen Untersuchungen (z.B. infrarotreflektografische oder<br />

Röntgenaufnahmen) <strong>zu</strong> dem <strong>zu</strong> besprechenden Werk.<br />

Handout/<strong>Thesenpapier</strong>:<br />

- Das <strong>Thesenpapier</strong> kann sich an der Gliederung des Vortrags orientieren, aber auch davon abweichende<br />

Hintergr<strong>und</strong>informationen geben. Es ist eine Arbeitsunterlage für die Kommilitonen, eine Ergän<strong>zu</strong>ng Ihres<br />

Vortrags bzw. <strong>zu</strong> dessen Nachvoll<strong>zu</strong>g währenddessen <strong>und</strong> <strong>zu</strong> Hause gedacht. Der Inhalt ist daher nicht<br />

genau festgelegt.<br />

Das <strong>Thesenpapier</strong> ist in der Regel eine Seite lang (nur in Ausnahmefällen mehr) <strong>und</strong> beinhaltet:<br />

- (obligatorisch) Oben: Seminar, Sit<strong>zu</strong>ng <strong>und</strong> Lehrperson. Name des Referierenden, <strong>Referat</strong>stitel <strong>und</strong> Datum.<br />

- Inhalt: z.B. Eckdaten <strong>und</strong> Namen, Gliederungsabschnitte, Hintergr<strong>und</strong>informationen, Definitionen<br />

zentraler Begriffe, Zitate mit Quellennachweis, Kernaussagen…etc.<br />

- Unten eventuell Literaturhinweise einfügen.<br />

Feedback:<br />

- Auf Nachfrage können Sie sich von dem Dozierenden in der Sprechst<strong>und</strong>e ein Feedback <strong>zu</strong> Ihrem <strong>Referat</strong><br />

geben lassen <strong>und</strong> weiterführende Anmerkungen <strong>zu</strong> der Ausarbeitung als Hausarbeit bekommen. Nehmen Sie<br />

dieses Angebot wahr – die Eigenwahrnehmung weicht oftmals von der Wahrnehmung durch Andere ab!<br />

Sie sind Experte!<br />

Wenn Sie ein <strong>Referat</strong> halten, übernehmen Sie eine Verpflichtung innerhalb des Seminarkontextes. Die<br />

Lehrperson "leiht" Ihnen etwas von ihrer Lehrzeit innerhalb der Veranstaltung, die Sie füllen <strong>und</strong> leiten<br />

sollen. Es liegt damit in diesem Moment in Ihrer Hand, Ihr Thema sinnvoll <strong>zu</strong> vermitteln <strong>und</strong> das Seminar in<br />

seinem Verlauf weiter<strong>zu</strong>bringen. Gute Vorbereitung <strong>und</strong> Vertrautheit mit Ihrem Thema ermöglichen Ihnen<br />

das.<br />

Es ist Ihr Thema! Machen Sie sich also <strong>zu</strong>m Experten! Das Wissen da<strong>zu</strong> erlangen Sie bereits durch eine<br />

intensive Vorbereitung auf das <strong>Referat</strong> <strong>und</strong> dann auf die Hausarbeit – lassen Sie Ihre Kommilitonen <strong>und</strong> das<br />

Seminar also von Ihrem Expertenwissen profitieren, indem Sie es auch außerhalb Ihres einmaligen<br />

Vortrages in die vorherigen <strong>und</strong> folgenden Veranstaltungen <strong>und</strong> Diskussionen anderer <strong>Referat</strong>e einbringen.<br />

Sehen Sie sich <strong>und</strong> Ihre Kommilitonen als Teil eines Expertenpools <strong>zu</strong>m Seminarthema, das Sie gemeinsam<br />

erarbeiten <strong>und</strong> weiterdenken – tauschen Sie sich aktiv aus <strong>und</strong> profitieren Sie von diesem gesammelten<br />

Wissen <strong>und</strong> den verschiedenen Zugängen.<br />

Sie sind mit Ihrem <strong>Referat</strong>sthema kein Einzelkämpfer, sondern Teil eines gemeinsamen Lernprozesses der<br />

Seminargruppe!<br />

<strong>Handreichung</strong> <strong>zu</strong> <strong>Referat</strong>, <strong>Präsentation</strong> <strong>und</strong> <strong>Thesenpapier</strong><br />

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