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PDF Download - Kommunale Unfallversicherung Bayern

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» IM BLICKPUNKT<br />

Hilfe auf dem Weg zurück an den Arbeitsplatz<br />

Disability Manager in Aktion<br />

Für Unternehmen lohnt es sich, Beschäftigte,<br />

die nach einem Unfall oder<br />

wegen einer Erkrankung für längere Zeit<br />

ausfallen, wieder in den Arbeitsprozess<br />

zu integrieren. Nicht nur der Kosten wegen,<br />

denn Frühverrentungen sind teuer,<br />

sondern auch, weil die Unternehmen<br />

häufig auf bewährte und erfahrene Kräfte<br />

nicht verzichten können.<br />

Seit 2004 sind alle Unternehmen – unabhängig<br />

von ihrer Größe – gesetzlich<br />

verpflichtet, für ein betriebliches Eingliederungsmanagement<br />

zu sorgen. Das hat<br />

sich allerdings noch nicht überall herumgesprochen,<br />

noch weniger der betriebswirtschaftliche<br />

Nutzen dieser Maßnahme.<br />

So hat das Bundesministerium für Arbeit<br />

und Soziales errechnet, dass ein Fehlzeitentag<br />

ein Unternehmen im Schnitt mit<br />

rund 400 Euro belastet. Außer den direkt<br />

feststellbaren Kosten wie Entgeltfortzahlung,<br />

Entlohnung von Aushilfen und<br />

Bezahlung von Überstunden entstehen<br />

verdeckte Kosten etwa für Personalsuche,<br />

Vorstellungsgespräche, die Ausbildung<br />

und Einarbeitung neuer Kräfte sowie zusätzliche<br />

Personalverwaltung.<br />

Seit kurzem ist auch Alexander<br />

Wecker vom Bayer. GUVV zertifizierter<br />

Disability Manager. Normalerweise<br />

kümmert er sich als Rehabilitationsberater<br />

im Geschäfstbereich Rehabilitation<br />

und Entschädigung um die<br />

Wiedereingliederung von Menschen<br />

mit Behinderungen, die einen Unfall<br />

erlitten haben. Im Rahmen eines<br />

Modellprojektes wird derzeit die Einführung<br />

des Disability Managements<br />

als zusätzliche besondere Dienstleistung<br />

für unsere Mitgliedsunternehmen<br />

erprobt.<br />

Demographischer Wandel verschärft<br />

das Problem<br />

In Deutschland sind nur 45 Prozent der<br />

über 55-Jährigen noch in Lohn und Brot.<br />

Das muss sich ändern, weil durch den<br />

demographischen Wandel der berufliche<br />

Nachwuchs ausbleibt. Ältere Arbeitnehmer<br />

müssen im Beruf bleiben und bis 67<br />

arbeiten können. Früher war der Weg vorgezeichnet,<br />

wenn ein Beschäftigter, der<br />

über 50 war, gesundheitliche Probleme<br />

hatte. Er verlor über kurz oder lang seinen<br />

Arbeitsplatz. Das betriebliche Eingliederungsmanagement<br />

kann hier gegensteuern.<br />

Es kann ermöglichen, dass ältere und<br />

von Krankheit bedrohte Arbeitnehmer<br />

möglichst lange im Beruf bleiben können.<br />

UV-aktuell: Herr Wecker, „Disability<br />

Management“ ist ein schwieriger Begriff.<br />

Was verbirgt sich dahinter?<br />

Wecker: Das Sozialgesetzbuch IX verpflichtet<br />

die Arbeitgeber, für ein betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement zu<br />

sorgen. Die Entwicklung integrierter betrieblicher<br />

Strukturen und Prozesse, die<br />

die gesundheitsförderliche Gestaltung<br />

der Arbeitsbedingungen zum Ziel haben,<br />

ist Aufgabe des Arbeitgebers. Das Disability<br />

Management hilft Arbeitgebern, diese<br />

gesetzliche Pflicht zu erfüllen.<br />

UV-aktuell: Disability Manager sollen<br />

Spezialisten für Früherkennung,<br />

Prävention und Rehabilitation sein.<br />

Wie sieht dies in der Praxis aus?<br />

Disability Manager fungieren als Bindeglied<br />

zwischen allen Beteiligten. Sie organisieren<br />

die Zusammenarbeit zwischen<br />

den erkrankten Arbeitnehmern, den Arbeitgebern,<br />

der Personalvertretung, Sozialversicherungsträgern<br />

und behördlichen<br />

Stellen, Ärzten und Rehaeinrichtungen.<br />

Dabei endet das Engagement nicht nur<br />

bei den betrieblichen Belastungen. Oft<br />

haben Krankheiten ihren Ursprung im<br />

privaten Bereich. Auch hier versuchen<br />

Disability Manager durch frühzeitiges<br />

Eingreifen Hilfestellungen zu geben. Als<br />

Mitglied in einem Integrationsteam suchen<br />

sie nach Lösungen und koordinieren<br />

die erforderlichen Maßnahmen.<br />

4<br />

<strong>Unfallversicherung</strong> aktuell 3/2008

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