Stress und Mobbing a. D.
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Einleitung<br />
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Einleitung<br />
Der öffentliche Dienst befindet sich im Wandel. In vielen Landkreisen <strong>und</strong> Kommunen entsteht das Bewusstsein, auch<br />
im Sinne eines Wettbewerbs der Standorte unternehmerisch handeln zu müssen. Beschäftigte werden nach dem Dienstleistungsgedanken<br />
fit gemacht, K<strong>und</strong>enorientierung <strong>und</strong> Teamgeist ersetzen starren amtlichen Vollzug <strong>und</strong> Hierarchien.<br />
Unter dem Druck fehlender Finanzmittel werden Dienststellen zusammengelegt, Bereiche privatisiert oder geschlossen.<br />
Hierarchien werden flacher gestaltet, Arbeitsplätze über lange Zeiträume nicht neu besetzt oder abgebaut.<br />
Diese Situation bringt für die Beschäftigten viele Veränderungen mit sich. Im Hinblick auf die eigene Lebensperspektive<br />
entsteht Verunsicherung <strong>und</strong> Zukunftsangst. Unter solchen Bedingungen verschlechtert sich das Betriebsklima bis hin zu<br />
<strong>Mobbing</strong>, der größten Gefährdung psychischer Ges<strong>und</strong>heit am Arbeitsplatz.<br />
Umso wichtiger ist in dieser Situation betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung.<br />
Erfahrungen mit Projekten der Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
in kommunalen Dienststellen zeigen, dass<br />
viele Verbesserungspotenziale bestehen, die mit Erfolg<br />
genutzt werden können. Aufgr<strong>und</strong> dieser Projekte wurde<br />
die innerbetriebliche Kommunikation <strong>und</strong> der Austausch<br />
zwischen Abteilungen intensiviert, das Betriebsklima verbesserte<br />
sich. Vorgesetzte wurden sich bewusst, wie stark<br />
sie durch ihr Verhalten die Ges<strong>und</strong>heit in ihrem Bereich<br />
positiv beeinflussen können. Die kommunalen Dienststellen<br />
entwickelten Maßnahmen, um das Image ihrer<br />
Dienstleistung, z. B. der Müllabfuhr oder des Klärwerkes,<br />
aufzuwerten <strong>und</strong> damit auch die Motivation der Mitarbeiter/innen<br />
zu heben. Die Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> des Wohlbefindens am<br />
Arbeitsplatz haben in den beteiligten Gemeinden gute<br />
Erfolge gezeigt. Internationale Erfahrungen bestätigen,<br />
dass sich die Ausgaben für Ges<strong>und</strong>heitsförderung für<br />
Beschäftigte wie Arbeitgeber lohnen. Das Verhältnis von<br />
Investition zu Einsparung liegt zwischen 1:2,3 bis 1:10,1,<br />
weil die Krankheitstage verringert werden. (Kreis, J. <strong>und</strong><br />
Bödeker, W., 2003, S. 34)<br />
Diese Broschüre will Informationen <strong>und</strong> Anstöße für die<br />
betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung in Kommunen liefern.<br />
Sie wendet sich an Vorgesetzte, d. h. Bürgermeister/innen<br />
<strong>und</strong> Abteilungsleiter/innen, an Personalräte, Fachkräfte für<br />
Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Betriebsärzt/innen, aber auch an<br />
Mitarbeiter/innen selbst. In Kapitel 3 ist die Dienststelle<br />
angesprochen, Kapitel 4 wendet sich an Vorgesetzte <strong>und</strong><br />
Kapitel 5 enthält Anregungen für alle Beschäftigten. Es werden<br />
praktische Vorschläge, Übersichten <strong>und</strong> Checklisten<br />
angeboten. ■<br />
Juliane von Krause