Erfahrungen der à rztlichen Stelle Nuklearmedizin in Bayern nach 7 ...
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298<br />
Qualit ä t <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Nuklearmediz<strong>in</strong></strong><br />
Dem im Strahlenschutz fachkundigen Arzt bleibt es damit ausdr<br />
ü cklich vorbehalten zu entscheiden, welche Verfahren im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Diagnostik e<strong>in</strong>zusetzen s<strong>in</strong>d. Wenn daher im Bundesmantelvertrag<br />
<strong>in</strong> § 13,4 festgelegt wird, dass <strong>Nuklearmediz<strong>in</strong></strong>er<br />
nur auf Ü berweisung <strong>in</strong> Anspruch genommen werden<br />
d ü rfen, so kann dies nur <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Rahmenauftrags zur Kl ä -<br />
rung e<strong>in</strong>er bestimmten diagnostischen Fragestellung und nicht<br />
unter Festlegung auf e<strong>in</strong>e bestimmte Methode erfolgen. Da hiermit<br />
e<strong>in</strong> Zielauftrag nicht m ö glich ist, hat die KVB mit Schreiben<br />
vom 14.06.2005 an alle bayerischen Vertrags ä rzte ausdr ü cklich<br />
auf diese Zusammenh ä nge h<strong>in</strong>gewiesen. Die gleichen Grunds<br />
ä tze gelten allerd<strong>in</strong>gs auch analog im station ä ren Bereich.<br />
Bei <strong>der</strong> Stellung <strong>der</strong> rechtfertigenden Indikation ist zwar festzustellen,<br />
dass das Fehlen wesentlich seltener bem ä ngelt werden<br />
muss, die Ä rztliche <strong>Stelle</strong> sieht hier jedoch <strong>nach</strong> wie vor noch<br />
Verbesserungsbedarf. Immer wie<strong>der</strong> muss darauf h<strong>in</strong>gewiesen<br />
werden, dass vor Anwendung radioaktiver Stoffe die rechtfertigende<br />
Indikation ausschlie ß lich <strong>der</strong> fachkundige Arzt zu stellen<br />
hat, unabh ä ngig davon, <strong>in</strong> welchem Versorgungsbereich die Anwendung<br />
stattf<strong>in</strong>den soll. Die Ä St hat gelegentlich auch <strong>nach</strong>dr<br />
ü cklich zu for<strong>der</strong>n, dass dem fachkundigen Arzt hierzu alle<br />
notwendigen Informationen wie Anamnese, kl<strong>in</strong>ische Befunde,<br />
o<strong>der</strong> Voruntersuchungsergebnisse vorliegen m ü ssen. Dem Befundbericht<br />
selbst muss dann die Stellung <strong>der</strong> rechtfertigenden<br />
Indikation auch zu entnehmen se<strong>in</strong>. Dies bedeutet, dass es nicht<br />
gen ü gt, als rechtfertigende Indikation z. B. „ V. a.KHK “ anzugeben.<br />
Vielmehr muss <strong>nach</strong>vollziehbar se<strong>in</strong>, worauf sich dieser Verdacht<br />
begr ü ndet.<br />
Arbeitsanweisungen<br />
Um die vorgenannten Ziele zu erreichen, ist e<strong>in</strong>e gewisse Normenvorgabe<br />
<strong>in</strong> den Institutionen mit e<strong>in</strong>er Umgangsgenehmigung<br />
unumg ä nglich. Hierzu hat <strong>der</strong> Gesetzgeber entsprechend<br />
§ 82,3 StrSchV <strong>in</strong> Ü bere<strong>in</strong>stimmung zu <strong>der</strong> Euratom-Richtl<strong>in</strong>ie<br />
97 / 43 f ü r h ä ufig durchgef ü hrte Untersuchungen und Behandlungen<br />
die Erstellung schriftlicher Arbeitsanweisungen i. S. e<strong>in</strong>es<br />
„Qualitätsmanagementhandbuches “ mit <strong>nach</strong>vollziehbarer Dokumentation<br />
<strong>der</strong> wesentlichen Arbeitsschritte vorgeschrieben.<br />
Sollten die Pr ü fungkommissionen allerd<strong>in</strong>gs bei seltener <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Abteilung durchgef ü hrten Verfahren erhebliche M ä ngel feststellen,<br />
so ist zu verlangen , dass hier im Zuge e<strong>in</strong>er vorzunehmenden<br />
Zusatzanfor<strong>der</strong>ung ebenfalls e<strong>in</strong>e Arbeitsanweisung<br />
vorgelegt wird. Beruhend auf den Leitl<strong>in</strong>ien und Verfahrensanweisungen<br />
<strong>der</strong> DGN sollten diese abteilungsspezifisch und <strong>in</strong>dividualisiert<br />
abgefasst se<strong>in</strong> und zum<strong>in</strong>dest folgende Punkte enthalten:<br />
▶ Rechtfertigende Indikation,<br />
▶ Patientenvorbereitung,<br />
▶ Präparation und Applikation <strong>der</strong> Radiopharmaka,<br />
▶ diagnostische Referenzwerte,<br />
▶ Aufnahmetechnik und -ablauf,<br />
▶ Dokumentation und Auswertung <strong>der</strong> Untersuchungen.<br />
Hier kann festgestellt werden, dass <strong>in</strong>zwischen teils hervorragend<br />
ausgearbeitete, f ü r die jeweilige Abteilung <strong>in</strong>dividualisierte<br />
Arbeitsanweisungen erstellt wurden und diese nur noch zu<br />
e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Teil so unvollst ä ndig s<strong>in</strong>d, dass auf e<strong>in</strong>er Neuvorlage<br />
bestanden werden muss.<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Abb. 1<br />
Bewertung Technik (Regelanfor<strong>der</strong>ung)<br />
Jul 04<br />
Nov 04<br />
Mrz 05<br />
Jul 05<br />
Nov 05<br />
Mrz 06<br />
Jul 06<br />
Nov 06<br />
Mrz 07<br />
Jul 07<br />
Nov 07<br />
Mrz 08<br />
Jul 08<br />
Nov 08<br />
Mrz 09<br />
Bewertung Technik (Regelanfor<strong>der</strong>ung).<br />
Strahlenschutz und Qualitätskontrolle<br />
&<br />
E<strong>in</strong> wesentlicher Teil e<strong>in</strong>er Arbeitsanweisung ist die Angabe von<br />
Qualit ä tsstandards zu Strahlenschutz und Qualit ä tskontrolle im<br />
technischen Bereich. Mit den diesbez ü glichen Pr ü fungen ist sicherzustellen,<br />
dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er nuklearmediz<strong>in</strong>ischen Abteilung die<br />
technischen Voraussetzungen gegeben s<strong>in</strong>d, um sowohl auf dem<br />
aktuellen Stand <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>technik entsprechende Untersuchungsabl<br />
ä ufe durchf ü hren zu k ö nnen wie auch um e<strong>in</strong>e korrekte<br />
Ermittlung <strong>der</strong> zu applizierenden Aktivit ä ten zu erm ö glichen.<br />
So ist die Ü berpr ü fung <strong>der</strong> Qualit ä t und Funktionsf ä higkeit<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gesetzten Ger ä te e<strong>in</strong> wesentlicher Bestandteil e<strong>in</strong>es jeden<br />
Qualitätskonzepts <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Nuklearmediz<strong>in</strong></strong>. E<strong>in</strong>e regelmäßige Qualitätskontrolle<br />
ist nicht lästige Pflicht, son<strong>der</strong>n die Basis e<strong>in</strong>er korrekten<br />
Interpretierbarkeit <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> und Messergebnisse. Auf den<br />
Beitrag von J. Kopp <strong>in</strong> diesem Heft sei daher verwiesen [10] .<br />
In <strong>der</strong> ersten Pr ü fungsperiode war hier doch immer wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Reihe von M ä ngeln <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Abteilung festzustellen, die dann zu<br />
e<strong>in</strong>er Bewertung von z. B. Stufe 3 (II alt) f ü hrte. Bei den Folgepr ü -<br />
fungen sahen die Pr ü fungskommissionen dann jedoch meist erhebliche<br />
Verbesserungen, die auf e<strong>in</strong>e Umsetzung vorangegangener<br />
Beratungsvorschl ä ge zur ü ckzuf ü hren waren. Da sich die<br />
Gesamtbewertung bei <strong>der</strong> Qualit ä tskontrolle jedoch aus dem<br />
schwerwiegendsten Mangel o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Summation von E<strong>in</strong>zelm<br />
ä ngeln ergibt, kann es vorkommen, dass es bei Fortbestehen<br />
e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zigen Mangels trotz im Ü brigen deutlicher Verbesserung<br />
zu ke<strong>in</strong>er Aufwertung <strong>der</strong> Bewertungsstufe kommt. So l ä sst<br />
die Statistik <strong>der</strong> Bewertungsstufen ( ●▶ Abb. 1 ) mit nur ger<strong>in</strong>ger<br />
Besserungstendenz <strong>in</strong> diesem Bereich ke<strong>in</strong>en R ü ckschluss darauf<br />
zu, dass hier <strong>in</strong> den letzten Jahren doch e<strong>in</strong> erheblicher Qualit<br />
ä tsanstieg erreicht werden konnte.<br />
Diagnostik und Therapie mit offenenradioaktiven<br />
Stoffen<br />
&<br />
An<strong>der</strong>s verh ä lt es sich bei <strong>der</strong> Pr ü fung von Diagnostik und Therapie<br />
mit offenen radioaktiven Stoffen. Trotz vere<strong>in</strong>zelt vorgetragener<br />
Bestrebungen, hier ebenfalls e<strong>in</strong>e Gesamtbewertung vorzunehmen,<br />
hat dies die Fachliche Leitung <strong>der</strong> Ä St <strong>Bayern</strong> wegen<br />
<strong>der</strong> Nachteile f ü r die Anwen<strong>der</strong> entschieden abgelehnt.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Lang B. <strong>Erfahrungen</strong> <strong>der</strong> Ä <strong>rztlichen</strong> <strong>Stelle</strong> … Der <strong>Nuklearmediz<strong>in</strong></strong>er 2009; 32: 295 – 302