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MiT LieBe ZUM KAFFEE - FREUND | Ladenbau

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weckruf<br />

Wie ist es mit entkoffeiniertem Kaffee? Ist er<br />

ein reines Nischenprodukt?<br />

Die meisten Menschen trinken Kaffee nicht<br />

nur wegen des Geschmacks, sondern vor<br />

allem auch wegen seiner anregenden Wirkungen,<br />

des Inhaltsstoffs Koffein. Auch bei<br />

entkoffeiniertem Kaffee besteht immer ein<br />

Restgehalt an Koffein, nämlich ca. 3 mg pro<br />

Tasse Kaffee. Da der durchschnittliche Anteil<br />

entkoffeinierten Kaffees am Gesamtkaffeekonsum<br />

in Deutschland bei ca. 7 % Prozent<br />

liegt, ist es meiner Meinung nach eher ein<br />

Nischenprodukt. Natürlich ist es aber auch<br />

eine Philosophie- und Strategiefrage eines<br />

jeden Bäckereiunternehmens, das Produkt<br />

einzusetzen. Durch den Einsatz von 100 %<br />

Arabica-Bohnen wie bei unserem Unternehmagazin<br />

Verkaufspraxis: Interview<br />

Foto: Freund GmbH<br />

men ist ein geringerer Koffeinanteil als z.B.<br />

bei Robusta-Bohnen gegeben.<br />

Wie stellen Sie eine gute Qualität sicher?<br />

Die ausgezeichnete Qualität unserer Kaffeebohnen<br />

stellen wir durch ein professionelles<br />

Qualitätsmanagementsystem sicher.<br />

Die Qualitätssicherung beginnt bereits<br />

beim Einkauf. Durch die Pflege von direkten<br />

Mit Liebe zum Kaffee<br />

Anika Freund, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Freund GmbH, zum perfekten<br />

Kaffeekonzept und welche Rolle die Bohnen, die Technik und der Mensch dabei spielen.<br />

Frau Freund, wie viele verschiedene Sorten<br />

braucht man für ein gutes Kaffeekonzept?<br />

Für ein erfolgreiches Kaffeekonzept kommt<br />

es nicht auf die Anzahl der verschiedenen<br />

Kaffeesorten an. 1 bis 2 unterschiedliche<br />

Sorten reichen völlig aus. Bei einem guten<br />

Kaffeekonzept kommt es vielmehr auf<br />

andere Bausteine an. Natürlich ist eine qualitativ<br />

hochwertige und im Geschmack exzellente<br />

Bohne eine Grundvoraussetzung.<br />

Sehr wichtig sind aber auch die Kaffeetechnik<br />

sowie die Einstellung der Mitarbeiter<br />

zum Thema Kaffee und deren Umgang<br />

mit dem exklusiven Naturprodukt. Wir<br />

setzen bei vielen unserer Kunden auf zwei<br />

verschiedene Kaffeesorten. Eine spezielle<br />

Mischung für den klassischen Café Creme<br />

und Filterkaffee und eine andere Mischung<br />

für die Kaffeespezialitäten wie Espresso,<br />

Cappuccino und Co. Zu viele Sorten würden<br />

Kunden in einem klassischen Café oder<br />

einer Bäckerei eher verwirren.<br />

„Freund Coffee Basics<br />

steht für mehr als für<br />

fairen Handel, wir stehen<br />

für Qualität.“<br />

Macht es dabei Sinn, hochwertige Kaffeesorten<br />

speziell herauszustellen?<br />

Meiner Meinung nach sollte man sich bei<br />

der Entscheidung für ein Kaffeekonzept<br />

im Vorhinein Gedanken hinsichtlich der<br />

Positionierung machen. Möchte ich mich<br />

von Mitbewerbern durch Handwerklichkeit<br />

mit einer ausgezeichneten Qualität abheben,<br />

oder möchte ich Preisführer sein. Als<br />

Konsequenz für eine dieser beiden Ausrichtungen<br />

sollte man auch seine Kaffeesorte/n<br />

herausstellen. Es wird nicht funktionieren in<br />

einer Bäckerei einen „Billigkaffee“ und einen<br />

qualitativ hochwertigen Kaffee anzubieten.<br />

Die Kunden werden dies als unscharfes<br />

Profil werten. Selbstverständlich kann ich<br />

als Bäcker für einen handwerklichen Kaffee<br />

mehr Geld verlangen als für ein Industrieprodukt.<br />

Das ist letztlich nichts anderes als<br />

Stichwort Fairtrade: Wie wichtig sind Ihnen<br />

entsprechende Labels?<br />

Freund Coffee Basics legt großen Wert auf<br />

Qualität, Transparenz und einen Handel<br />

auf Augenhöhe. Gängige Fairtrade-Siegel<br />

sind eher etwas für die Industrie, aber nicht<br />

für uns als Kaffeemanufaktur. Zu unserer<br />

Philosophie zählt der enge Kontakt zu den<br />

Kaffeeproduzenten im Ursprung. Daher<br />

reisen unser Kaffeesommelier und Röstmeibeim<br />

Vergleich von Backwaren vom handwerklichen<br />

Bäcker zu Backwaren von einer<br />

Backstation im Supermarkt.<br />

Zur Person<br />

Anika Freund<br />

ist studierte Betriebswirtschaftlerin der<br />

Unternehmerhochschule BiTS in Iserlohn.<br />

Vor gut einem Jahr ist die heute<br />

26-Jährige nach Sammeln eigener<br />

Erfahrungen in anderen Unternehmen,<br />

u.a. im Marketing und Controlling der<br />

Sparkasse Unna sowie als Vorstandsassistenz<br />

beim Modeunternehmen<br />

Wöhrl aus Nürnberg, ins elterliche<br />

Familienunternehmen eingestiegen.<br />

Als Mitglied der Geschäftsleitung ist<br />

sie verantwortlich für Vertrieb und<br />

Expansion des Unternehmens. Ehrenamtlich<br />

engagiert sie sich als Vorstandsmitglied<br />

des Regionalkreises<br />

Südniedersachen für den Bundesverband<br />

der Jungen Unternehmer (BJU).<br />

Beziehungen zu kleinen Kaffeebauern auf<br />

der ganzen Welt wird gewährleistet, dass<br />

nur hochwertigste Bohnen den Einzug in<br />

unseren Röstofen erhalten. Im Anschluss<br />

an den Röstprozess wird quasi jede einzelne<br />

Bohne geprüft, da sie von sehr engagierten<br />

Mitarbeitern per Hand verlesen werden.<br />

Welche Bedeutung hat dabei die Röstung?<br />

Wir rösten nach einem schonenden Langzeitröstverfahren<br />

mit einem Trommelröster<br />

bei ca. 210 Grad und je nach Kaffeesorte<br />

ungefähr 20 Minuten. Grundsätzlich gilt,<br />

je langsamer bei niedriger Temperatur geröstet<br />

wird, desto besser ist das Ergebnis.<br />

Beim Langzeitröstverfahren werden die<br />

unverträglichen Chlorogensäuren im Grünkaffee<br />

abgebaut. Mit der Verlängerung der<br />

Röstzeit verschiebt sich das Gleichgewicht<br />

von Säure und Bitterkeit. Die Säure verflüchtigt<br />

sich. Gleichzeitig werden aber mehr<br />

Aromen aufgebaut, die dem Kaffee ein<br />

wunderbares Aroma verleihen. Die sanfte<br />

Abkühlung mittels Frischluftstrom schließt<br />

den Prozess ab. Die Röstmeister von Freund<br />

Coffee Basics mischen erst nach dem Röstprozess<br />

exklusive Blends für ein elegantes<br />

und einzigartiges Geschmacksprofil.<br />

54<br />

DBZ magazin 5/2013


Verkaufspraxis: Interview<br />

weckruf<br />

magazin<br />

ster sowie unser Geschäftsführer des Unternehmensbereiches Coffee<br />

Basics regelmäßig in die Herkunftsländer, um Kaffees zu verkosten,<br />

Verhandlungen zu führen und Projekte zu betreuen. Dort werden<br />

auf direktem Weg die besten Bohnen geordert. Freund Coffee Basics<br />

geht dabei weit über die Zahlung von angemessenen Einkaufspreisen<br />

hinaus. Wir setzen uns zusätzlich für soziale Projekte ein, die unseren<br />

Kaffeelieferanten zu Gute kommen. Für Kunden sind entsprechende<br />

Siegel natürlich ein leicht wahrnehmbares Signal. Wir setzen auf die<br />

Labels „Rainforest Alliance“ und „UTZ Certified“. Freund Coffee Basics<br />

steht für mehr als für fairen Handel, wir stehen für Qualität. Unsere<br />

Vision ist es, immer mehr deutsche Konsumenten von hochwertigen<br />

Spezialitätenkaffees zu überzeugen. Denn diesem Gedanken folgt eine<br />

einfache Rechnung: Zahlen mehr Kaffeetrinker höhere Preise für bessere<br />

Qualität, kaufen Röster und Importeure immer mehr Bohnen zu<br />

angemessenen Preisen, was wiederum den Kaffeebauern im Ursprung<br />

zu Gute kommt.<br />

Sie bieten auch Kaffee-Technik an, dabei allerdings hauptsächlich<br />

halbautomatische Siebträgermaschinen. Warum?<br />

Die Maschinenwahl ist eine subjektive Entscheidung. Es hängt davon<br />

ab, was unseren Kunden wichtig ist. Siebträger<br />

stehen für Purismus und Qualität,<br />

vor allem beim Espresso, aber auch bei der<br />

Milchzubereitung. Wer perfekte Kreationen<br />

erreichen will und wen Handarbeit für eine<br />

Top-Qualität nicht abschreckt, der ist mit<br />

einem Siebträger gut aufgehoben. Unserer<br />

Philosophie der Handwerklichkeit entsprechend bieten wir vorzugsweise<br />

Siebträgermaschinen an. Dennoch haben wir auch einige Vollautomaten<br />

in unserem Portfolio, um auch Kunden gerecht zu werden,<br />

welche Vollautomaten einsetzen. Eine handwerkliche Siebträgermaschine<br />

jedoch produziert einen besseren Espresso als ein Vollautomat.<br />

Zudem sind die Anschaffungs- und Wartungskosten geringer. Hinzu<br />

kommt, dass man mit dem Einsatz einer Siebträgermaschine auch als<br />

Bäcker seine handwerkliche Tradition dem Kunden verdeutlichen kann.<br />

„Eine intensive Schulung ist<br />

Grundvoraussetzung für den<br />

professionellen Umgang mit<br />

einer Siebträgermaschine.“<br />

gezeigt und geübt. Das Barista Professional Seminar baut auf dem<br />

Barista Basic Seminar auf. Das Kaffeewissen wird fundiert und durch<br />

die Erfahrung, die unsere Barista gesammelt haben, erweitert. Wesentliche<br />

Inhalte des Professional Barista Seminars sind die Verkostung von<br />

Singleröstungen diverser Anbaugebiete, Dekoration von Spezialitäten<br />

mit Schokosauce, Einführung „Latte Art“ mit mindestens drei unterschiedlichen<br />

Milchschaumbildern, Extraktionstheorie, selbstständiges<br />

Einstellen von Mahlgrad und Kaffeemenge an Kaffeemühlen und die<br />

Wassermengeneinstellung von Kaffeehalbautomaten.<br />

Welche Hilfsmittel für den Verkauf bieten Sie darüber hinaus an?<br />

Nach unserer Barista Schulung kennen alle die Kaffeerezepturen<br />

auswendig, können perfekt Milch schäumen und machen aus jedem<br />

Coffee-Drink ein kleines, schönes Kunstwerk. Zudem sind sie schnell<br />

und routiniert und machen Kaffee mit Liebe. Verkaufstipps werden<br />

insbesondere im Barista Professional Seminar vertieft. Zudem erhält<br />

jeder Mitarbeiter am Ende eines Seminar unsere Freund Coffee Basics<br />

„Kaffeebibel“ mit allen wichtigen theoretischen Informationen rund<br />

ums Thema Kaffee sowie Rezeptkarten, auf denen die Zubereitung<br />

mittels Fotos und Beschreibung aller Kaffeespezialitäten dargestellt ist.<br />

Ihr Unternehmen bietet neben den Barista-<br />

Konzepten auch <strong>Ladenbau</strong>lösungen an.<br />

Wie kam es zu dieser Zweiteilung?<br />

Unser Unternehmen wurde vor genau<br />

25 Jahren als klassisches Tischlerei-Unternehmen<br />

gegründet und hat sich in den<br />

1990er Jahren auf den <strong>Ladenbau</strong> im Frischebereich fokussiert. Schon<br />

damals haben wir unseren Kunden ganzheitliche <strong>Ladenbau</strong>lösungen<br />

angeboten, um ein Konzept aus einer Hand zu bieten. Ein authentisches<br />

Kaffeekonzept gehört da natürlich auch dazu. Aus einem<br />

langjährigen Hobby meines Vaters, dem Kaffeerösten, entstand 2003<br />

die Idee einer eigenen Kaffeerösterei. Diese Vision wurde im Jahr 2004<br />

nach intensiven Weiterbildungen in Österreich in die Tat umgesetzt<br />

und erfreut sich seitdem kontinuierlicher Wachstumsraten.<br />

Gerade beim Einsatz von Siebträgermaschinen ist eine intensivere<br />

Einarbeitung der Mitarbeiter unerlässlich. Sie haben auch Barista-<br />

Schulungen im Angebot. Wie sind diese aufgebaut?<br />

Eine intensive Schulung ist Grundvoraussetzung für den professionellen<br />

Umgang mit einer Siebträgermaschine. Daher durchlaufen alle<br />

Mitarbeiter unserer Kunden ein mindestens eintägiges Barista Basic<br />

Seminar, bevor sie im Alltag mit der Maschine arbeiten. Wir bieten<br />

unseren Kunden zwei verschiedene Seminare an: Das Barista Basic Seminar<br />

ist ein Muss für jeden Anfänger, denn hier lernen die Teilnehmer<br />

theoretische Grundlagen über Herkunft, Verarbeitung und Veredelung<br />

der Kaffeebohne. Im praktischen Teil werden die täglichen Handgriffe<br />

eines Barista – die Bedienung von Espressomaschine und Mühle, die<br />

Herstellung des perfekten Milchschaums und die Zubereitung der<br />

gängigsten Kaffeegetränke – an professionellen Siebträgermaschinen<br />

Wo liegen die Vorteile für den Kunden?<br />

Die Vorteile für den Kunden liegen auf der Hand. Der Kunde kann<br />

sich sicher sein, dass <strong>Ladenbau</strong>- und Kaffeekonzept optimal aufeinander<br />

abgestimmt sind, z.B. hinsichtlich der Arbeitsabläufe und der<br />

Anordnung, da beides aus einem Unternehmen stammt. Der Kunde<br />

hat zudem nur einen Ansprechpartner. Dadurch kann kosten- und<br />

zeiteffizienter gearbeitet werden. Erfolgreiche Ladenkonzepte erfordern<br />

vielschichtige Kompetenzen und Know-how. Durch eine Feinabstimmung<br />

der Marketing- und Werbeelemente, insbesondere im Bereich<br />

Kaffeekompetenz, z.B. mittels eines aussagekräftigen Menueboards,<br />

werden zusätzliche Verkaufsanreize für den Kunden geschaffen.<br />

Frau Freund, vielen Dank für das Gespräch.<br />

Mit Anika Freund sprach Saskia Galante.<br />

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