"Steckbrief": Mehr Details zu den Einladungen aus ... - Lahn-Dill-Kreis
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kann sich dann ein viertel Jahr lang überlegen, ob man dieses Produkt kaufen will oder nicht und dann<br />
gegebenenfalls diesen Gutschein einlösen oder auch nicht.<br />
Dann folgte das Mittagessen. Das Frühstück und das Mittagessen waren umsonst. Es mussten nur die<br />
kalten Getränke selbst gezahlt wer<strong>den</strong>. Die Teilnehmer hatten Gelegenheit, sich auf eigene Kosten<br />
einen Nachtisch und nachmittags Kaffee und Kuchen <strong>zu</strong> bestellen.<br />
Nach dem Mittagessen kam der Veranstalter noch einmal auf die Nahrungsergän<strong>zu</strong>ngsmittel <strong>zu</strong> sprechen.<br />
Er ging mit dem Preis etwas runter und sagte, dass auf Grund des niedrigen Preises die Teilnehmer<br />
jetzt schon etwas davon kaufen sollten und nicht erst im nächsten viertel Jahr. Eine Rücksprache<br />
seitens der Teilnehmer mit ihrem Arzt lehnte er ab.<br />
Da aber fast niemand dieses Angebot in Anspruch nahm, wurde der Veranstalter aggressiv. Er begann<br />
die Teilnehmer <strong>zu</strong> beleidigen und brachte „blöde Sprüche“.<br />
Einem Mann unterstellte er beispielsweise, dass er sehr gierig wäre. Er habe nämlich einer anderen<br />
Person das Essen weggegessen. Dieser Mann teilte der 52-jährigen Teilnehmerin später mit, dass seiner<br />
Ehefrau das Essen nicht geschmeckt habe und damit nichts weggeschmissen wer<strong>den</strong> müsste, habe<br />
er es dann noch aufgegessen.<br />
Trotzdem hat der Veranstalter <strong>den</strong> Rest der Veranstaltung immer wieder behauptet, dass ein gieriger<br />
Mann im Raum sitzen würde. Dieses Ehepaar hatte sich vor dem Essen, vor allen anderen, negativ <strong>zu</strong><br />
dieser Kaffeefahrt geäußert.<br />
Auch andere Teilnehmer, die etwas Negatives <strong>zu</strong> dieser Veranstaltung sagten oder sich über irgendetwas<br />
beschwerten, wur<strong>den</strong> von dem Veranstalter immer wieder beleidigt.<br />
Er sagte beispielsweise auch <strong>zu</strong> einigen die nichts kauften, dass man ja nicht auf die Kosten anderer<br />
leben könne. Damit spielte er darauf an, dass sie durch diese Fahrt auch ihre Kosten <strong>zu</strong> tragen hätten<br />
und diejenigen die etwas kaufen wür<strong>den</strong>, wür<strong>den</strong> ihnen natürlich dabei helfen, ihre Unkosten <strong>zu</strong> decken.<br />
Und die anderen, die nichts kaufen, die wür<strong>den</strong> sich somit von <strong>den</strong> „Käufern“ mitfinanzieren<br />
lassen.<br />
Eine der Teilnehmerinnen sagte dann <strong>zu</strong>m Veranstalter, dass sie schon öfters mit diesem „Unternehmen“<br />
mitgefahren sei und dass sie insgesamt schon 5.000 Euro bei ihnen <strong>aus</strong>gegeben habe und <strong>aus</strong><br />
diesem Grund dieses Mal nichts mehr kaufen könne. Daraufhin erwiderte der Veranstalter, dass wenn<br />
man in eine Gaststätte gehen würde, man auch nicht einfach sagen könne, ich esse heute nichts bei<br />
Ihnen, aber da ich in der Vergangenheit schon soviel Geld bei ihnen gelassen habe, werde ich heute<br />
nichts bestellen. Der Gastwirt muss ja schließlich auch von irgendetwas leben. Auch diese Dame wurde<br />
für <strong>den</strong> Rest der Veranstaltung immer wieder negativ angegangen. Und das, obwohl die Dame in<br />
der Vergangenheit dort immer etwas gekauft hat.<br />
Teilnehmer die interessiert waren und auch etwas gekauft haben, wur<strong>den</strong> freundlich behandelt. Mit<br />
ihnen machte der Veranstalter seine Späßchen. Zum Beispiel sagte er <strong>zu</strong> einer ca. 80-jährigen Dame:<br />
„Na Schätzchen, du hast sicher einen zwanzigjährigen Freund, so gut wie du <strong>aus</strong>siehst!“. Oder er<br />
fragte eine Dame, ob der Mann neben ihr auch ihr Ehemann sei. Sie verneinte dies und sagte, dass es<br />
aber ihr Partner sei. Daraufhin meinte der Veranstalter: „Ah, dann habt ihr ja noch Sex!“. Wie sich<br />
später r<strong>aus</strong>stellte, war diese Bemerkung der Frau sehr unangenehm.<br />
Eine Teilnehmerin fragte nach, was <strong>den</strong>n mit dem auf der Einladung versprochenen Hochdruckreiniger<br />
sei. Sie wurde immer darauf verwiesen, dass es <strong>den</strong> erst am Ende der Veranstaltung geben würde und<br />
wurde ab diesem Zeitpunkt auch nicht mehr freundlich behandelt. Außerdem teilte man ihr schließlich<br />
mit, dass der Hochdruckreiniger nur an Kun<strong>den</strong> <strong>aus</strong>gehändigt würde. Es handelte sich auch nicht um<br />
das versprochene Markenprodukt, sondern um ein günstiges Produkt.<br />
Auf dieser Veranstaltung wur<strong>den</strong> Staubsauger, Betten, Kochgeräte, Nahrungsergän<strong>zu</strong>ngsmittel und<br />
Kleinartikel angeboten. Der günstigste Kleinartikel war eine Tube Zahnpasta <strong>zu</strong>m Preis von 5 Euro.<br />
Am Ende der Veranstaltung bekam noch jeder ein Lebensmittelpaket von geringem Wert und die Teilnehmer<br />
wur<strong>den</strong> wieder nach H<strong>aus</strong>e gefahren. Während der Rückfahrt hatte der Busfahrer noch erwähnt,<br />
dass der ursprüngliche Ausflug nach X.... <strong>aus</strong> Zeitgrün<strong>den</strong> nicht stattfin<strong>den</strong> konnte.<br />
In dem Bus, der nach Wetzlar fuhr kam es noch <strong>zu</strong> einigen Problemen. Eine Dame ging nach vorne<br />
<strong>zu</strong>m Fahrer und bat ihn, dass er sie an einer für sie günstigen Haltestelle <strong>aus</strong>steigen lassen möge. Der<br />
Fahrer wurde ungeduldig und drängte sie, sich sofort wieder hin<strong>zu</strong>setzen, es sei <strong>zu</strong> gefährlich. Kurz<br />
<strong>zu</strong>vor hatte er noch etliche Minuten lang bei einer kurvenreichen Autobahnabfahrt und einem Verkehrskreisel<br />
mit seinem Kind per Handy telefoniert. Das erschien ihm nicht <strong>zu</strong> gefährlich <strong>zu</strong> sein. Die<br />
Frau wurde weiter von dem Fahrer und anderen Mitfahrern beschimpft und beleidigt. Ein älterer Herr