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Antimykotika ( Bezug auf Fußpilz, Scheidenpilz, Nagelpilz)

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<strong>Antimykotika</strong> ( <strong>Bezug</strong> <strong>auf</strong> Fußpilz, <strong>Scheidenpilz</strong>, <strong>Nagelpilz</strong>)<br />

Fragen zum Einstieg in das Beratungsgespräch:<br />

- Wer ist der Patient?<br />

- Welche Beschwerden haben sie genau? (Juckreiz, Rötung, Schuppung, nässend,<br />

trocken..)<br />

- Seit wann haben Sie die Beschwerden?<br />

- Haben Sie das schon öfters gehabt oder steht die Erkrankung in Zusammenhang<br />

mit einem<br />

Schwimmbad-Saunabesuch?<br />

- Haben Sie Antibiotika einnehmen müssen?<br />

- Welche Medikamente nehmen Sie zur Zeit ein? ( Corticosteroide, Immunsuppr....)<br />

- Was haben Sie schon unternommen?<br />

- Mit welchen Präparaten haben Sie gute/schlechte Erfahrungen gemacht?<br />

- Sind Sie Diabetiker oder gibt es in ihrer Familie Diabetiker?<br />

Wichtig zur Wiederholung:<br />

Dermatophyten = Fadenpilz, befallen Haut, Haare, Nägel---Tinea Pedis, Tinea der<br />

Nägel<br />

Hefepilze= Canida, befallen Mundhöhle(Soor), Anogenitalregion, große Hautfalten<br />

Schimmelpilze = Aspergillus , befallen oberflächlich die Haut<br />

Versch.Präp.:<br />

1) Nystatin in Biofanal®, Candio-Hermal®,Infectosoor®, Moronal®, Mykundex®,<br />

Nystaderm®, Multilind ®( mit Zinkoxid)<br />

W.:Bildet Komplex mit den Sterolen der Cytoplasmamembran der Pilz---durchlässig<br />

Gute W. bei Hefen, keine W. bei Dermatophyten und Schimmelpilzen; Orale Anw.<br />

ohne<br />

system. W.,deshalb Anw. bei Mykosen im GI-trakt, bei Mundsoor, bei Inf. im<br />

Genitaltrakt; auch bei Säugl. und Schwangeren (keine Resorption!)<br />

2) Tolnaftat in Tonoftal ®<br />

W.: hemmt Squalenepoxidase---Ergosterolsynthese der Pilzmembarn gehemmt<br />

Nur bei Dermatophyten , Schimmelpilzen Anw. nur bei Fußpilz und Pilzbefall in der<br />

Leiste, unwirksam bei Hyperkeratosen ( zusätzlich + Salicylsäure! anw.)<br />

3) Imidazole<br />

Merke: Wirkungsantagonismus zwischen Nystatin und Imidazolen!<br />

Hemmen Umwandlung von 24-Methylendihydolanosterol zu Desmethyllanosterol<br />

-Clotrimazol in Antifungol®, Canesten®, Fungizid-ratiopharm®,Myko<br />

Cordes®,Kadefungin®<br />

- Bifonazol in Canesten extra®, auch Nagelset, Mycospor® (2. Angriffspunkt,hemmt<br />

Umwandlung zu Mevalonsre.; nur 1x tägl., lange HWZ)<br />

- Econazol in Epi-Pevaryl®<br />

- Miconazol in Daktar®, Amykon®<br />

- Ketoconazol in Nizoral®, Terzolin®<br />

- Sertaconazol in Mykosert®, Zalain®<br />

fungizid gegen Dermatophyten, Hefen ,Schimmelpilze, grampos. Bakterien,<br />

Trichomonaden<br />

4) Amorolfin in Loceryl Nagellack®, Polymerfilm mit Wirkstoffreservoir, verbessert<br />

die Hydratation der Nagelplatte<br />

W.: Hemmt auch Ergosterolsynthese<br />

5) Naftidin in Exoderil®, fungistatisch gegen Hefen, Fungizid gegen Schimmelpilze<br />

und<br />

Dermaophyten, bakteriostatisch bis bakterizid gegen grampos. und gramneg. Bakt.<br />

Terbinafin in Lamisil®, duale Wirkung: hemmen die Squalenepoxidase d.h. den


Ergosterol<strong>auf</strong>bau , durch spezif. WW von Squalen mit Membranlipiden soll<br />

Pemeabilität der Membran gestört werden, sehr gut bei Dermatophten (Fußpilz!), 1<br />

Woche Behandlung soll ausreichend sein, Dermagel kühlt!<br />

6) Ciclopiroxolamin in Ciclopoli®, Nagel-Batrafen®, Batrafen ®(Rp)<br />

Soll die Aufnahme essentieller Substrate in die Pilzzelle hemmen, gute Tiefenwirkung<br />

2<br />

Wichtige Hinweise für ein Patientengespräch „Mykose“<br />

• keine Selbstmedikation bei Mykosen der inneren Organe<br />

• Behandlung schon bei Auftreten der ersten Symptome<br />

• Behandlung konsequent, d.h. regelmäßige Applikation und lange genug, d.h.<br />

auch<br />

• nach Verschwinden der Symptome noch 1-2 Wochen fortsetzen<br />

• auch die Umgebung des offensichtlich befallenen Hautareals mit ein beziehen,<br />

bei Befall der oberen Körperregionen oder des behaarten Kopfes auch an eine<br />

Infektion durch Haustiere denken! (Rezidivprophylaxe!)<br />

• täglicher Wechsel der Wäsche und deren Desinfektion (Kochen, 30 min. bei<br />

60 Grad oder Zusatzverk<strong>auf</strong>: Canesten Wäschespüler!)<br />

• milde Reinigung der befallenen Partien, gut abtrocknen! („fönen“, Puder)<br />

• Geeignetes Schuhwerk (gute Belüftung oder Desinf.)<br />

• keine gemeinsame Benutzung von Handtüchern, Sandalen, Badematten!!<br />

• Cremes für nässende unbehaarte Stellen<br />

• Salben für trockene schuppende Infektionen<br />

• Lösungen oder Sprays an schlecht zugänglichen Stellen oder behaarten<br />

Körperteilen<br />

• Puder, Pasten bei nässenden Mykosen oder Hautfalten<br />

• Pilzbehandlung der Fingernägel mind. 3 Mon., der Zehennägel mind.6 -12<br />

Monate bis neuer gesunder Nagel nachgewachsen, evt. regelmäßiges<br />

Anweichen des Nagels mit 20-40% Harnstoffsalbe als Intervalltherapie (oder<br />

Mycospor Nagelset®, Canesten extra Nagelset: Bifonazol+ Harnstoff).<br />

• Evt. Kombination mit systemischer Behandlung (Arzt!) oder lokal<br />

chirurgischem Ablösen des Nagels; eine Anregung des Nagelwachstums (z.B.<br />

durchblutungsfördernde Maßnahmen, Nikotinabstinenz , Biotin- oder<br />

Zinkpräparate) verkürzen die Therapiedauer.<br />

Besonderheiten bei Genitalmykosen<br />

Symptome: Juckreiz, Brennen und Rötung der Vulva, weißlicher geruchloser<br />

Ausfluss, weißlicher Belag der Vaginalschleimhaut, Schmerzen beim<br />

Geschlechtsverkehr und beim Wasserlassen; Symptome beim Mann selten wie<br />

Brennen, Juckreiz, Rötung der Vorhaut, sowie Pusteln und Pappeln <strong>auf</strong> der Glans<br />

penis<br />

Behandlung:<br />

1) mit Clotrimazol in Canifug Cremolum®, Fungizid-kombi ratiopharm®, Canesten<br />

gyn 1,3,6®, Kadefungin 3,6®, Mykofungin 3,6®, Uromykol®<br />

Wirksam gegen Hefepilze, Schimmelpilze, Dermatophyten, grampos. Bakt.,<br />

Trichomonaden,selten Resistenzen, gelegentlich Rötung, Brennen als Nebenwirkung<br />

2) mit Miconazol in Gyno-Mykotral®<br />

3) mit Nystatin in Nystatin Holsten® Vaginaltabl.<br />

4) Hexetidin in Vagihex®<br />

5) zur Nachbehandlung Lactobacillus in Döderlein med® Vaginalkaps., Vagiflor<br />

®Vaginalsupp (kühl lagern!) um Vaginalflora wieder <strong>auf</strong>zubauen<br />

6)Ascorbinsäure in Vagi C®, Milchsäure in Vagisan ®zum Ansäuren auch bei


leichten Inf.<br />

7)zur Pflege: Multi-Gyn® Gel bei Trockenheit, Rötung, ph-Abweichungen (enthält<br />

bioaktive Pflanzenstoffe, Aloe vera, Chamomilla...) Deumavan® Creme zur Pflege<br />

bei trockener Haut im Intimbereich (leichter Lavendelduft)<br />

8)Symbiofem ®Tampons<br />

Tampons mit Vaseline<strong>auf</strong>lage zum Schutz , Symbiofem ®Granulat (Vitaminpräp. Mit<br />

probiot. Kulturen und Soja)<br />

Wichtige Tips fürs Patientengespräch<br />

1. Abklärung wichtig. Selbstbehandlung nur bei Frauen, die bereits früher einmal<br />

eine vulvovaginale Candidose hatten und die Symptome richtig deuten<br />

können;Abgrenzung von einer Trichomonadeninf. ( schleimiger, grüngelber,<br />

faulig riechender Ausfluss ), Herpes-Inf. ( starke Schmerzen,<br />

Herpesbläschen!)die in die Hände des Arztes gehören.<br />

2. Bei Infekt. öfter als 4 mal pro Jahr ( chron. rezid. Inf.) zum Arzt schicken.<br />

3. Keine Selbstmedikation von Schwangeren, Pat. unter 18, bei blutigem<br />

Ausfluss, Schmerzen, Fieber<br />

4. Eindosistherapie: bessere Compliance aber Beh. äusserlich noch 2-3 Tage<br />

weiterführenVaginalcremes: bei trockener Schleimhaut, Applikator<br />

erklären!bei Mitbefall des äußeren Genitals zu bevorzugen; Vorlage<br />

verwenden!Vaginaltabl.: auch ohne Applikator zu verwenden, lösen sich aber<br />

bei trockener Schleimhaut nur ungenügend <strong>auf</strong><br />

5. Behandlung vor dem Schlafengehen günstig, da sich der Wirkstoff im Liegen<br />

gut verteilen kann und nicht vorzeitig ausläuft. Ebenso ist es sinnvoll die<br />

Behandlung vor der nächsten Menstruation abzuschließen. Applikatoren nur 1x<br />

benutzen!<br />

6. Da viele Präp. Paraffin enthalten ist die Sicherheit von Kondomen nicht<br />

gewährleistet.<br />

7. (Partner mitbehandeln um Ping-pong-effekt auszuschließen.)<br />

8. Keine übertriebene Hygiene; milde Syndets wie Lactacyd,<br />

Veladerm...(Milchsäurekulturen)<br />

9. <strong>auf</strong> der Toilette durch richtiges Wischen verhindern, dass Pilze vom Darm in<br />

die Scheide gelangen<br />

10. locker sitzende Unterwäsche aus Naturfasern bevorzugen<br />

11. nach dem Baden nasse Badesachen wechseln<br />

12. möglichst faserreiche Kost mit wenig Zucker und der regelmäßige Verzehr von<br />

Joghurt senken die Häufigkeit wiederkehrender Pilzinfektion


Beratungsseminar<br />

Begleitende Unterrichtsveranstaltung<br />

Tübingen / Februar 2013<br />

Petra Dietlmeier<br />

Fachapothekerin für Offizinpharmazie


• Reiseapotheke<br />

• Malaria<br />

• Magen-Darm<br />

• Allergie<br />

• Hämorrhoiden<br />

• <strong>Antimykotika</strong>


Arbeitslektüre<br />

• Pharmazeutische Praxis<br />

• Beratungspraxis<br />

• Beratung aktiv<br />

• Kommunikations-<br />

Praxis für Apotheker<br />

• Kitteltaschen…,


Ich packe meinen Koffer…<br />

…Impfung?<br />

…Malaria?<br />

…Reiseapotheke?<br />

• Alle Altersgruppen reisen<br />

• Krankheiten halten vom Reisen nicht ab<br />

• „Mir ist noch nie was passiert.“


1. Reiseapotheke


Beratung Reiseziel<br />

• Impfbestimmungen<br />

• Hygiene<br />

• Infrastruktur<br />

• Medizinische Versorgung vor Ort<br />

• Besondere gesundheitliche Gefahren<br />

• Klimaverhältnisse


Beratung Reiseapotheke<br />

Fragen nach:<br />

• Reiseziel, -art, -dauer<br />

• Personenzahl<br />

• Erwachsene / Kinder<br />

• Grunderkrankungen<br />

• Risikogruppen<br />

• Impfstatus


Dauermedikation<br />

• Diabetes<br />

• Bluthochdruck<br />

• Schilddrüse<br />

• Blutverdünnung…<br />

Muß mit!<br />

Doppelter Vorrat


Reiseapotheke<br />

Nach welchen Kriterien zusammenstellen?<br />

• Grundausstattung<br />

• Berücksichtigung von Besonderheiten:<br />

Kind, Diabetiker, Traveller…<br />

Länderspezifität…<br />

• Dauermedikation


Häufig dabei:<br />

Gehörschutz, Schlaf-, Kreisl<strong>auf</strong>mittel, Augen-,<br />

Ohrentropfen, Einmalspritzen,<br />

Händedesinfektionsmittel, Fieberthermometer,<br />

Antimykotikum, Mittel gg. Blasenentzündung,<br />

Venenmittel<br />

Grundausstattung<br />

Immer dabei sein sollte:<br />

Kleines Verbandszeug, Schmerz-, Durchfallmittel<br />

Fast immer notwendig:<br />

Mittel zur Wunddesinfektion, bei Verstopfung, Übelkeit,<br />

Sportverletzung, Insekten-, Sonnenschutz,<br />

Antiallergika, Erkältungsmittel, Herpescreme


Apothekenalltag<br />

Ein Rentnerehepaar plant einen<br />

1-wöchigen Wanderurlaub im sonnigen Südtirol.


Apothekenalltag<br />

Zwei Studenten reisen als<br />

Rucksacktraveller für 3 Wochen nach Thailand.


Apothekenalltag<br />

Ein junges Paar plant seine 2-wöchige Hochzeitsreise<br />

in einen all-inclusiv-Club in den Norden der<br />

Dominikanischen Republik. Sie möchten dort v.a.<br />

Wassersport treiben, aber auch eine 3-tägige<br />

Rundreise in den Westen des Landes unternehmen.


Apothekenalltag<br />

Eine ältere Dame nimmt an einem 1-wöchigen Busausflu<br />

nach Wien und zum Neusiedler See teil.


Apothekenalltag<br />

Die lebenslustige Mittfünfzigerin Frau Schmälzle fliegt<br />

zum 1-wöchigen Badeurlaub nach Mallorca. Das erste<br />

Mal seit sie insulinpflichtige Diabetikerin ist.


Apothekenalltag<br />

Ein junges Paar plant eine 1-wöchige geführte Safari<br />

mit Übernachtungen in Hotels und einem<br />

anschließenden Bade<strong>auf</strong>enthalt in Kenia im Oktober.


Apothekenalltag<br />

Familie Christiansen fährt in den<br />

Sommerferien mit ihren 2 Kleinkindern<br />

für 2 Wochen zum Baden ins italienische Bibione.


Magen-Darm<br />

• Prophylaxe:<br />

• Akutmaßnahme:<br />

• Therapie:<br />

• Tipps:<br />

Loperamid, Tannacomp, Uzara…<br />

Händedesinfektion, verschlossene Getränke


Reise-/ Übelkeit<br />

• Prophylaxe<br />

• Akutmaßnahme<br />

• Therapie<br />

• Tipps<br />

Reisegold, Vomex, Zintona,<br />

Scopolamin (Rp)<br />

Leichtverdauliche, fettfreie<br />

Ernährung, schluckweise Trinken,<br />

Traubenzucker<br />

Superpep, Iberogast, MCP (Rp)<br />

Kaugummi kauen, Ingwerstäbchen


Schmerzen<br />

• Akutmaßnahme<br />

Paracetamol, Ibuprofen<br />

• Tipps<br />

Btm-Bescheinigung vom Arzt,<br />

vom BfArm mitführen<br />

Kein ASS bei<br />

Tropenreisen!<br />

Blutungsrisiko<br />

erhöht!


Verletzungen<br />

Hautverletzung:<br />

Insektenstich,<br />

Sonnenbrand:<br />

Quallen:<br />

Bisswunden:<br />

sofort desinfizieren,<br />

steril abdecken<br />

Kühlen, Antihistaminika<br />

Essig, Sand<br />

mit klarem Wasser ausspülen und<br />

kühlen, sofort zum Arzt


Die wichtigsten Reisetipps<br />

• Sinnvolle Reiseapotheke<br />

• Hygiene: Cook it, peel it or forget it<br />

• Vorsicht vor Wasser<br />

• Sonnen- und Insektenschutz<br />

• Notfallplan bedenken<br />

• Gute Vorbereitung bei gesundheitlichen Risiken<br />

Tipps unter:<br />

Dtg.org<br />

Travelmed.de<br />

Fit-for-travel.de


„Aufhänger“ Reiseapotheke<br />

Durchfall..<br />

Abführmittel…<br />

Impfplan erstellen…<br />

Reisetabletten…<br />

Mückenschutz..<br />

Blasenpflaster..<br />

Verbandskasten-Check..<br />

für wen, seit wann?...ist für den Urlaub<br />

haben Sie damit häufiger Probleme<br />

oder nur ausnahmsweise?<br />

wir stellen Ihnen auch gerne eine<br />

individuelle Reiseapotheke für diesen<br />

Urlaub zusammen/drucken aus<br />

sind Sie länger unterwegs? Bus, Flug,<br />

Fähre<br />

im Februar, da fliegen Sie bestimmt in den<br />

Urlaub/ gehen <strong>auf</strong> Reise. Benötigen Sie<br />

den Schutz für hier oder fürs Ausland?<br />

für meine Skischuhe, Wanderschuhe<br />

Routinetüv oder für eine Reise?<br />

Sonnenschutz und Aftersun<br />

Vermeiden: „Sind Sie schon mit Reisemedikamenten versorgt?“.. „Ja“<br />

Besser: Offene W-Fragen


Insektenschutz


Insektenschutz<br />

14 von 25 Mückenmitteln: „mangelhaft“.<br />

7 Produkte: „gut“<br />

ContraMück, Stop den Biss, Djungel<br />

Deo…<br />

Die Mittel waren entweder komplett unwirksam<br />

oder schützten durchschnittlich nur weniger als<br />

eine Stunde gegen Mückenstiche. Das ist „mangelhaft“


DEET / Nobite®<br />

WHO<br />

DEET (N,N-Diethyl-m-toluamid) ist ein äußerst wirksamer Repellentwirkstoff, der<br />

weltweit seit über 40 Jahren erfolgreich eingesetzt wird. Eine Vielzahl<br />

wissenschaftlicher Studien belegen die Wirksamkeit und Sicherheit von DEET<br />

basierten Mückenschutzmitteln bei Anwendung gemäß der Gebrauchsanweisung.<br />

DEET wurde von der WHO erfolgreich getestet. DEET ist weltweit bekannt und<br />

bewährt und in vielen Reiseländern Standard.<br />

Icaridin / Autan®<br />

Weltgesundheitsorganisation (WHO) evaluiert AUTAN®-Wirkstoff Icaridin (auch<br />

bekannt als Bayrepel®)<br />

Die für die Beurteilung von Repellents zuständige Arbeitsgruppe der WHO<br />

(WHOPES) hat den Inhaltsstoff in AUTAN® Icaridin (auch bekannt als<br />

Bayrepel®) nach umfangreichen Prüfungen als hervorragend bewertet. Neben<br />

Wirksamkeit, Sicherheit und Materialverträglichkeit wurden auch die<br />

kosmetischen Eigenschaften positiv beurteilt.<br />

„unter gemäßigten und tropischen Bedingungen getestet... ausgezeichnete<br />

insektenabwehrende Eigenschaften, denen des Standards DEET vergleichbar<br />

bzw. häufig überlegen“


AUTAN® PROTECTION PLUS<br />

Schutz vor Zecken & langanhaltender<br />

Mückenschutz<br />

bis zu 8 Stunden Schutz vor Mücken<br />

bis zu 4 Stunden Schutz vor Zecken<br />

als Pumpspray, Spray, Zeckenschutz<br />

Pumpspray erhältlich<br />

besonders für Tropen und Fernreisen<br />

geeignet


AUTAN® FAMILY CARE<br />

bis zu 4 Stunden Schutz vor Mücken<br />

Pumpspray: Feuchtigkeit mit Aloe Vera<br />

Gel:<br />

frei von Duft-, Farb-,<br />

Konservierungsstoffen<br />

Junior Gel: dito, ab 2 Jahren<br />

Dry Spray: für ein angenehm trockenes<br />

Hautgefühl


No bite ®<br />

NOBITE Haut Spray 100ml (Wirkstoff 50 % DEET)<br />

tropentauglich, ab dem 10. Lebensjahr, für Schwangere nach dem 1.Trimester<br />

NOBITE Haut Gel 75ml (Wirkstoff 50 % DEET)<br />

Durch kleine Mikrokugeln (LipoDEET) wird die Abgabe des Wirkstoffes<br />

verzögert, ein länger anhaltender Schutz ist gewährleistet.<br />

NOBITE Haut Sensitive 75ml (Wirkstoff 30% Icaridin)<br />

tropentauglich, ab dem 2. Lebensjahr, für Schwangere geeignet<br />

Eine in Florida durchgeführte Studie bestätigt die ausgezeichnete Wirksamkeit des<br />

Wirkstoffes DEET gegen Aedes Mücken (Überträger des Dengue Fiebers).


Antibrumm<br />

Naturel:<br />

• Schützt bis zu 6 Stunden zuverlässig vor<br />

Mückenstichen und bis zu 4 Stunden vor Zecken<br />

• Enthält Citriodiol®, das aus dem Extrakt einer in China<br />

beheimateten Eukalyptusart gewonnen wird<br />

• Gute Hautverträglichkeit – dermatologisch getestet<br />

• Ab 1 Jahr anwendbar<br />

Forte:<br />

• Schützt bis zu 8 Stunden zuverlässig vor Mückenstichen<br />

und bis zu 4 Stunden vor Zecken<br />

• Enthält DEET<br />

• Geeignet für alle Regionen inklusive Tropen<br />

• Gute Hautverträglichkeit – dermatologisch getestet<br />

• Ab 3 Jahre anwendbar


2. Malaria


Malaria


Malaria<br />

Inkubationszeit<br />

1-2 Wochen<br />

Inkubationszeit<br />

1-2 Wochen<br />

Inkubationszeit<br />

1-2 Wochen<br />

Inkubationszeit<br />

4-5 Wochen


Malaria Symptome<br />

• Appetitverlust<br />

• Müdigkeit<br />

• Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen<br />

• gelegentlich Nieren- (Schwarzwasser) u.<br />

Darmbeschwerden<br />

• abwechselnd Schüttelfrost und Fieberschübe bis zu 40° C<br />

• Milz vergrössert und verhärtet<br />

• Leber vergrößert und verhärtet<br />

• Veränderungen an Knochenmark, Gehirn,Organen<br />

• Tod: durch Organversagen (Gehirn, Niere, Leber, Lunge)


Faustregel:<br />

In tropischen Ländern oder nach einer Reise<br />

in die Tropen gilt immer :<br />

Fieber gleich Malaria<br />

— solange nicht das Gegenteil bewiesen ist


Standby<br />

• Bei ersten Symptomen<br />

• Unklares Fieber<br />

• Schweres Krankheitsgefühl<br />

• Schüttelfrost….


Regelmedikation<br />

• 1 Woche vorher (am Abreisetag)<br />

• Während der Reise<br />

• 4 Wochen danach (7 Tage)<br />

Abbruch heißt: kein Schutz!!!


Malaria – Empfehlungen der<br />

DTG


Regelmedikation oder<br />

Standby<br />

• Reiseziel (Resistenz, niedrige Inzidenz)<br />

• Reisedauer (nach 7 Tagen erste Anzeichen)<br />

• Reisezeit<br />

• Reisestil (nur Bade<strong>auf</strong>enthalt, Bergtour..)<br />

• Bekannte Unverträglichkeiten


Resochin,<br />

Lariam,<br />

Riamet,<br />

Antibiotika<br />

Malarone<br />

Primaquin


Chloroquin<br />

zunehmende Resistenzen, nur noch als Notfalltherapeutikum<br />

NW: gering<br />

Schlaflosigkeit, seltener Kopfschmerzen, Gewichtsabnahme, Juckreiz,<br />

Bauchkrämpfe, Appetitlosigkeit, Schwindel, Haarausfall. Verstärkung einer<br />

Schuppenflechte<br />

Gg: Netzhauterkrankung, Gesichtsfeldeinschränkung, „Myasthenia gravis“,<br />

Schuppenflechte, schwere Leber- und Nierenerkrankungen.<br />

Dosierung für Erw:<br />

2 Tbl/ 1x pro Woche (Durchfall: 2x1 Tbl)<br />

Mit viel Flüssigkeit<br />

nach der Mahlzeit einnehmen<br />

Beginn eine Woche vor bis<br />

4 Wochen nach Rückkehr<br />

Auch für Schwangere und Kleinkinder geeignet


Proguanil (Paludrine)<br />

Nur zusammen mit Resochin<br />

NW: va. MD-Trakt<br />

Dosierung:<br />

Erw. täglich 200mg<br />

1x 2 Tabletten (zur gleichen Tageszeit)<br />

24h vor Einreise bis 4 Wochen danach<br />

Auch für Schwangere und Kleinkinder geeignet


Mefloquin (Lariam®)<br />

Gebieten mit hohem Erkrankungsrisiko durch Malaria tropica<br />

NW: Stimmungsschwankungen, Verdauungsstörungen, Krampfanfälle, Schwindel,<br />

Selten psychotische Zeichen,<br />

Nicht wenn ungestörte Aufmerksamkeit nötig, räumliche Orientierung,<br />

Feinmotorik erfordert (Taucher, Pilot)<br />

Prüfung der Verträglichkeit: Einnahme bereits 2-3 Wochen vor der Abreise<br />

beginnen.<br />

Gg: Epilepsie, schwere Lebererkrankungen, Depressionen, psychiatrische Erkrankungen;<br />

Vorsicht bei bestimmten Leitungsstörungen im EKG, Schwanger<br />

Dosierung für Erw:<br />

1 Tablette pro Woche.<br />

Beginn 1 Woche vor der Abreise<br />

Letzte Einnahme: 4 Wochen nach Rückkehr<br />

mit der Mahlzeit einnehmen<br />

stellenweise Resistenzen in Südostasien


Doxycyclin<br />

in Deutschland nicht zur Malariavorbeugung zugelassen<br />

NW: Durchfälle, Störung des Scheidenmilieus,<br />

Lichtempfindlichkeit der Haut<br />

Gg: Schwanger, Stillzeit, Kinder (< 8 Jahren), eingeschränkte Nieren- und<br />

Leberfunktion, Magenschleimhauterkrankungen<br />

Ww: Alkohol, Milch und Milchprodukte<br />

Dosierung bei Erw:<br />

1 Tablette (100 mg) täglich.<br />

Beginn: 1 Tag vor Einreise ins Malariagebiet.<br />

Letzte Einnahme: 4 Wochen danach<br />

mit einer Mahlzeit (ohne Milch)


Atovaquon + Proguanil<br />

(Malarone®)<br />

in Gebieten mit hohem Risiko der Malaria tropica<br />

NW: Übelkeit, Magenbeschwerden, Kopfschmerzen<br />

(besser verträglich)<br />

Gg: schwere Lebererkrankungen, Nierenfunktionsstörungen, Schwangerschaft<br />

und Stillzeit.<br />

Ww: Wirkspiegelminderung durch MCP, Tetracyclin<br />

Dosierung:<br />

Erw. 1 Tablette täglich<br />

mit Essen / Milch<br />

Beginn: 1 Tag vor Einreise<br />

Letzte Einnahme: 7 Tage danach<br />

Eine Packung Malarone® enthält 12 Tabletten; reicht für einen 4-tägigen<br />

Aufenthalt im Malariagebiet aus!


Artemether + Lumefantrin<br />

(Riamet®)<br />

nur zur Behandlung: akute Malaria-falciparum<br />

NW: Kopfschmerzen, Schwindel, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit.<br />

Häufig: Schlafstörungen, Herzrasen, Durchfall, Übelkeit und<br />

Erbrechen, Juckreiz, Husten, Gelenk- und Muskelschmerzen,<br />

Schwäche, Müdigkeit.<br />

Gg: schwere Einschränkung der Leber- oder Nierenfunktion;<br />

Herzerkrankung<br />

Hinweis: Grapefruitsaft hemmt Abbau


Chemoprophylaxe<br />

Unbedingt durchführen in:<br />

Afrika, einigen Gebieten Südamerikas, Neuguinea, Ostindien (P-Gebiete)<br />

Substanz Handelsname Dosierung<br />

pro Woche<br />

Beginn vor<br />

der Reise<br />

Ende nach<br />

der Reise<br />

Atovaquon/Pro<br />

guanil<br />

Malarone 7x 250/100mg 1-2 Tage 1 Woche<br />

Mefloquin Lariam 1x 250mg 2-3 Wochen 4 Wochen<br />

Doxycyclin<br />

Nicht<br />

zugelassen<br />

7x 100mg 1-2 Tage 4 Wochen<br />

Übrige Gebiete:<br />

Keine Chemoprophylaxe, sondern bei Verdacht entsprechende Chemotherapie<br />

durchführen


Malaria<br />

Kann später kommen!<br />

Zuhaus daran denken!


3. Magen-Darm: Durchfall


Durchfallerreger<br />

• Viren:<br />

• Bakterien:<br />

• Protozoen<br />

Rotaviren, Noroviren,<br />

Adenoviren<br />

E.coli,Campylobacter,<br />

Salmonellen, Shigellen,<br />

Vibrio cholerae<br />

(Amöbenruhr)


Was heißt Durchfall:<br />

• Zu oft<br />

• Zu viel<br />

• Zu wäßrig<br />

• Erw. > als 3 Stühle / Tag<br />

• Kind > als 5 Stühle / Tag<br />

• > 200g / Tag<br />

• Wassergehalt > 80%<br />

akut<br />

wässrig<br />

chronisch<br />

voluminös


Grenzen der<br />

Selbstmedikation<br />

• Bei Durchfall, der länger als 3 Tage anhält<br />

• Bei Fieber und/oder blutigen Stühlen<br />

bzw. Schleim im Stuhl<br />

• Bei erschwerter Flüssigkeits<strong>auf</strong>nahme<br />

(Kinder, ältere Menschen)<br />

• Bei Kreisl<strong>auf</strong>schwäche oder Apathie<br />

• Bei Bewusstseinsstörungen durch<br />

Flüssigkeitsverlust bzw. Austrocknung


Beratungsgespräch<br />

• Seit wann?<br />

• Alter?<br />

• Beschaffenheit?<br />

• Tropen<strong>auf</strong>enthalt?<br />

• Wechsel mit Verstopfung?<br />

• Andere Erkrankungen?


Elektrolyte<br />

• Oralpädon<br />

• Elotrans…<br />

• Wirkprinzip:<br />

Definierte<br />

Zusammensetzung aus<br />

Salzen und Zucker<br />

• Unterschiede:<br />

Zusammensetzung


Oralpädon<br />

• 5 Beutel in 1 Liter Wasser<br />

• Im Kühlschrank 24h haltbar<br />

• Raumtemperatur 1h haltbar<br />

• Schluckweise/ löffelweise, was geht<br />

• „Neutral“ auch in Tee


10 Finger-Regel<br />

8 TL Zucker<br />

1 gestr. TL Salz<br />

1 Liter Wasser<br />

Kalium fehlt!


Imodium<br />

Dosierung:<br />

• Erwachsene 1 mal 2 Tabletten nach jdm ungeformten Stuhl 1 Tabl.<br />

max. 8/ Tag (chron. 2/Tag)<br />

• Kinder >12 Jahre 1 mal 1 Tablette<br />

• Lingual, plus, akut…<br />

• 2- 12 Jahre verschreibungspfl.(Krampfgefahr)<br />

Cave: Stillstand!<br />

NW: Kopfschmerzen, Verstopfung, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Blähungen, Übelkeit, Müdigkeit,<br />

Benommenheit, Schwindel Mundtrockenheit, Hautausschlag, Nesselsucht<br />

KI: Verstopfung und Darmverschluss, Fieber, blutigem Stuhl,<br />

Durchfälle durch Antibiotika, akuten Schub einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung<br />

nach ärztlicher Verordnung: Lebererkrankung<br />

Vorteil: sofort Stillstand (Reise)


Tannacomp<br />

Dosierung:<br />

• Erwachsene 4 mal täglich 1-2 Filmtabletten<br />

• Kinder 5-14 Jahre 3-4 mal täglich 1 Filmtablette<br />

Bis zum Abklingen des Durchfalls<br />

NW:<br />

Vorteil:<br />

allergische Rk <strong>auf</strong> Ethacridinlactat<br />

Darminhalt kann eine gelbliche Färbung annehmen<br />

kurzfristige Prophylaxe<br />

Evtl. in Speisen oder Getränken


Wirksame Bestandteile:<br />

Tanninalbuminat/Ethacridinlactat<br />

Ethacridinlactat wird abgespalten<br />

Tanninalbuminat : in Tannin und<br />

Albuminat <strong>auf</strong>gespalten<br />

- Verbesserung der Stuhlkonsistenz<br />

- Verlangsamung der Darmpassage<br />

Magen<br />

Dünndarm<br />

Dickdarm<br />

Tannin<br />

- Darmwand wird durch eine Eiweiß-<br />

Schutz-Membran abgedichtet<br />

- Aufnahme von Toxinen reduziert<br />

- Sekretion von Wasser und Elektrolyten<br />

vermindert<br />

Ethacridin<br />

- Bakterienwachstum selektiv gehemmt<br />

- Krämpfe werden gelöst<br />

Verminderung der Durchfälle


Uzara<br />

Dosierung:<br />

• Erwachsene 3-6 mal täglich 1ml Lösung<br />

• Säuglinge/Kinder 3-6 mal täglich 0,5-7ml Saft<br />

Schmeckt bitter<br />

KI: nicht bei Einnahme von Herzglykosiden<br />

Alkoholkrankheit<br />

Vorteil: bei Übelkeit


Perenterol<br />

Dosierung: (Ab 2 Jahre) 1-2 mal täglich 1Kapsel a 250mg<br />

Perenterol junior…<br />

NW:<br />

WW:<br />

Blähungen<br />

Antipilzmittel beeinträchtigen die Wirkung der Hefepilze<br />

Zusammen mit Medikamenten aus der Gruppe der MAO-<br />

Hemmer blutdruckerhöhend.<br />

Vorteil: Prophylaxe möglich; bei Antibiotikatherapie


Wirkmechanismen<br />

• Elektrolyte:<br />

• Adsorbenzien, Quellstoffe:<br />

ersetzen den Verlust an Wasser und<br />

Mineralien<br />

können Gift- und Abfallstoffe im Darm<br />

binden<br />

• Opiatrezeptoren angreifende:<br />

Dämpfen die Muskelaktivität des Darmes,<br />

hemmen die Flüssigkeitsabgabe in den<br />

Darm<br />

• Mikroorganismen:<br />

• Darmdesinfizienzien:<br />

• Motilitätsmodulatoren:<br />

desinfizierend bzw. antibakteriell, hemmen<br />

Wachstum krankmachender Bakterien<br />

Darmwand abdichtend, antibakteriell<br />

Wirkung <strong>auf</strong> die Darmmuskulatur,<br />

Bewegungsnormalisierung


Ernährung bei Durchfall<br />

Erlaubt<br />

Reis, Haferschleim,<br />

Kartoffeln, Nudeln<br />

Karotten<br />

Traubenzucker<br />

Zwieback<br />

Apfel, Banane<br />

Hühnerbrühe<br />

Verboten<br />

Cola<br />

Säfte<br />

Fett (bei Lipase)<br />

MilchprodukteEier<br />

Stark Gewürztes<br />

6h Trinkpause Kost<strong>auf</strong>bau 36h Normale Ernährung


Apothekenalltag<br />

• „Ich möchte Kohletabletten“<br />

• „Eine Packung Imodium<br />

bitte“<br />

• „unsere Tochter hat<br />

Durchfall“<br />

• „gibt es von den Loperamid<br />

auch 50 Stk?“<br />

• „Ich habe Brechdurchfall“


Apothekenalltag<br />

• Rentner möchte etwas gegen seinen<br />

Durchfall, der ihn schon seit 2 Wochen plagt.


Apothekenalltag<br />

• Ein Kunde – braungebrannt vom Urlaub – möchte ein<br />

Durchfallmedikament für seine Freundin, die mit Fieber<br />

das Sofa hütet und nicht weiß, ob sie die Toilette<br />

vorwärts oder rückwärts <strong>auf</strong>suchen soll.


Apothekenalltag<br />

• Mutter mit Kleinkind verlangt nach<br />

Durchfallmittel für den 4 Jährigen.


Apothekenalltag<br />

• Eine Frau mittleren Alters verlangt nach<br />

einem Durchfallmedikament für ihren Mann.


3. Magen-Darm:<br />

Verstopfung


Obstipation<br />

• Nur selten Stuhlgang<br />

• Unter großer<br />

Anstrengung<br />

Normwerte:<br />

1-3 x täglich<br />

alle 2-3 Tage


Akut<br />

Kurzfristig anwendbar<br />

< 14 Tage<br />

Osmotisch wirksam: Glycilax, Microklist<br />

Antiresorptiv: Rizinusöl, Dulcolax, Laxoberal<br />

Salinisch: Glaubersalz, Bittersalz, Freka clyss


Chronisch<br />

• Quellmittel: Weizenkleie,<br />

Leinsamen,Plantago ovata Samen<br />

(Mucofalk)<br />

Wirkung erst nach mehreren Tagen,<br />

Reichlich Flüssigkeit<br />

• Lactulose (Bifiteral):<br />

evtl. erst nach 2 Tagen wirksam;<br />

einschleichend; Blähungen<br />

• Macrogol (Movicol):<br />

hohe Wasserbindungskapazität, wird nicht<br />

resorbiert. Zusatz von NaCl, KCl und<br />

NaHCO3 verhindert Elektrolytverluste.<br />

Stuhlfrequenz normalisiert sich


Grenzen der Selbstmedikation<br />

• Tumor<br />

• Laxantienabusus<br />

• Schwangerschaft<br />

• Endokrine und metabolische Ursachen<br />

• Arzneimittel-NW


Zusatzhinweise<br />

• 2-3 Liter Flüssigkeit pro Tag<br />

• Zeit für den Gang zur Toilette<br />

• Ballaststoffreiche Kost<br />

• Bewegung<br />

• Bauchmassage<br />

• Keine Anthrachinone (Hypokaliämie)<br />

• Nur in ärztlichbegründeten Ausnahmefällen<br />

Dauermedikation


Beratungsgespräch<br />

Obstipation<br />

• Wie oft haben Sie Stuhlgang?<br />

• Was genau essen Sie?<br />

• Welche Menge trinken Sie?<br />

• Haben Sie Bewegung?<br />

• Welche Medikamente nehmen Sie ein?<br />

• Psyche?<br />

s. Flußschema Skript


Apothekenalltag<br />

• Eine alte Dame: „Ich kann nie richtig <strong>auf</strong><br />

die Toilette gehen. „<br />

• „Mein Kleinkind kann gerade nicht <strong>auf</strong>s<br />

Töpfchen“<br />

• „Meine Nachbarin hat mir Dulcolax<br />

empfohlen.“<br />

• „Ich hätte gerne einen Abführtee.“


Obstipation Kleinkind<br />

• Babylax, Glycilax: Glycerol 85%<br />

• Milchzucker<br />

• Lactulose<br />

• Movicol junior (rp)<br />

• Bauchmassage, Windsalbe<br />

• Anis-Fenchel-Kümmel Tee


Verdauung<br />

• Lefax, Enzym-Lefax, Sab Simplex<br />

• Iberogast, Carminativum Hetterich<br />

• Paspertin (Rp)


4. Allergie


Beratungsgespräch Allergie<br />

• Für wen?<br />

• Welche Beschwerden genau?<br />

• Wogegen allergisch?<br />

• Wie lange schon?<br />

• Was schon unter-/eingenommen?<br />

• Welche Medikamente nehmen Sie sonst<br />

noch ein?


Heuschnupfen<br />

Allergiekarenz<br />

Hyposensibilisierung<br />

Symptomatische Behandlung<br />

1. Wahl: lokal 2. Wahl: systemisch<br />

Mastzellstabilisatoren<br />

(z. B. Natriumcromoglicat)<br />

Antihistaminika<br />

( Azelastin, Levocabastin)<br />

Antihistaminika<br />

(z. B. Loratadin)<br />

Kortikoide<br />

(z. B. Dexamethason)<br />

Kortikoid<br />

(Beclomethason)


Antiallergika


Vividrin ® akut (Azelastin):<br />

• Akutmedikation<br />

• Wirkung innerhalb von<br />

5-10 Minuten<br />

• mindestens 12 Stunden<br />

lang<br />

• ab 6 Jahre (AT ab 4J.)<br />

• nicht mit Kontaklinsen<br />

• antientzündlich und<br />

prophylaktisch wirksam


Azelastin oder Levocabastin?


Vividrin ® (Natriumcromoglicat)<br />

• sanfte Basis-Medikation<br />

• leichte bis mäßige<br />

Beschwerden<br />

• jedes Alter<br />

• auch Schwangere, Stillende<br />

Säuglinge<br />

• auch zur Langzeit-Anwendung.


Wie wirkt Cromoglicinsäure?<br />

• Stabilisiert die Mastzellen:<br />

Stabilisiert die Zellwand, verhindert Eindringen von Ca-Ionen<br />

Verhindert Mastzelldegeneration und somit Histaminfreisetzung<br />

• wirkt prophylaktisch,<br />

und bei bereits bestehender Allergie!<br />

• volle Wirksamkeit frühestens innerhalb von 1-2 Tagen<br />

(> 2 Wochen vor Exposition)<br />

• Regelmäßige Applikation nötig: 4-5x täglich<br />

• NW: Brennen beim Auftragen <strong>auf</strong> Schleimhäute


Vorteile von Vividrin ® iso EDO ®<br />

• ohne Konservierungsstoffe<br />

• für jedes Alter<br />

• 2-mal täglich<br />

• geeignet für harte und<br />

weiche Kontaklinsen<br />

• bedarfsgerecht


Beclomethason<br />

• in Phasen besonders starker<br />

Allergenbelastung<br />

• wirkt nach ca.12 -36 h<br />

• vor Gebrauch schütteln<br />

• ab 12 Jahre<br />

• entzündungshemmend,<br />

abschwellend, juckreizstillend,<br />

lindert L<strong>auf</strong>en der Nase<br />

• max. 4 Wochen lang!


Homöopathische<br />

Antiallergika<br />

• Heuschnupfenmittel DHU<br />

• Allergin v. Klosterfrau<br />

• Heuschnupfenspray / Augentropfen von<br />

Weleda<br />

Stärkung der Mastzellmembran<br />

Widerstandskraft erhöhen<br />

Quasi keine NW<br />

Dosierung: stündl.(max 6x) Bzw. 1-3x tgl.


Leichte Beschwerden an Nase:<br />

Fließschnupfen, Niesen, Schwellung;<br />

Auge: Brennen, Rötung, Juckreiz<br />

Akutbehandlung<br />

Einnahme von H1-<br />

Antihistaminika zur<br />

Verringerung des<br />

Histamineffekts <strong>auf</strong><br />

das Zielgewebe<br />

Bei starker<br />

Schwellung<br />

Kurzfristig lokale<br />

Anwendung von α1-<br />

Sympathomimetika<br />

zur sofortigen<br />

Schleimhautabschwellung<br />

Bei Bedarf<br />

Prophylaxe<br />

Lokale Anwendung von<br />

Mastzellstabilisatoren<br />

zur Verminderung der<br />

lokalen<br />

Histaminfreisetzung<br />

Je nach<br />

Schweregrad<br />

Kombination<br />

Komedikation<br />

Starke Beschwerden,<br />

Bronchospasmen<br />

Ärztliche Diagnose: Rhinitis<br />

allergica, Asthma bronchiale,<br />

Infektionskrankheit,<br />

intensivierte Therapie:<br />

Glucocorticoide,<br />

Desensibilisierung<br />

Heuschnupfen Beratung<br />

Lokale Anwendung von Hydrocortison zur Reduktion<br />

der Schleimhautschwellung (bis zu 2 Wochen)<br />

Bei ungenügender Wirkung


H1-Antihistaminika<br />

1.Generation:<br />

Azelastin<br />

Clemastin<br />

Dimetinden<br />

Ketotifen<br />

Vividrin<br />

Tavegil<br />

Fenistil<br />

Zaditen<br />

Kompetitive Hemmung<br />

des Histamins im Zielgewebe.<br />

Ausbleiben der Histaminreaktion<br />

KI: Prostatahyperplasie, Tachykardie,<br />

Herzerkrankungen, Leberfunktionsstörung,<br />

Engwinkelglaukom, Niereninsuffizienz<br />

NW: Reaktionsfähigkeit! Kein Alkohol!


H1-Antihistaminika<br />

2. Generation:<br />

Cetirizin<br />

Desloratadin<br />

Fexofenadin<br />

Levocabastatin<br />

Levocetirizin<br />

Loratadin<br />

Mizolastin<br />

Zyrtec<br />

Aerius<br />

Telfast<br />

Livocab<br />

Xusal<br />

Lorano<br />

Mizollen<br />

Selektiv <strong>auf</strong> periphere H1-Rezeptoren


Rezeptkunde Allergie<br />

• Medikament holen<br />

• Pflichtkommunikation:<br />

• Ist das Medikament für Sie selbst?<br />

• Kennen Sie das Medikament schon?<br />

• Dosierung, Anwendung…<br />

„Welche Beschwerden haben Sie genau?“<br />

„Wie lange?/ Wissen Sie wogegen Sie allergisch sind?“<br />

„Was machen Sie noch unterstützend?“


Tipps für Pollenallergiker<br />

• Aktuelle Pollenflugvorhersagen beachten und rechtzeitig für Medikamente<br />

sorgen!<br />

• Allergieauslöser draußen soweit möglich meiden (kein Sport im Freien,<br />

Rasenmähen delegieren)!<br />

• Wäsche nicht im Freien trocknen!<br />

• Möglichst außerhalb starker Pollenflugzeiten lüften und die Fenster mit<br />

Pollenschutzgittern (z. B. von TESA) versehen!<br />

• Fenster im Auto während der Fahrt geschlossen halten und für den Einbau<br />

eines Pollenfilters sorgen!<br />

• Sich möglichst nicht im Schlafzimmer entkleiden, da sich Pollen sonst <strong>auf</strong><br />

dem Kopfkissen festsetzen und den Schlaf beeinträchtigen können!<br />

• Abends Haarewaschen<br />

• Urlaub möglichst in der Hauptallergie-Saison in pollenarmen<br />

Urlaubsgebieten verbringen (z. B. Hochgebirge oder Küstenregionen)<br />

• Tabakrauch meiden, da er die allergischen Nasenbeschwerden verstärkt!


Allergie oder Erkältung?<br />

„Ich brauche<br />

• …..ein Schnupfenspray“<br />

• ..…etwas gegen Schnupfen“<br />

• …..tränende Augen“<br />

• …..ständig juckende Augen“


Allergische Hautreaktion<br />

• Kontaktekzem<br />

• durch direkten Kontakt<br />

• entsteht ca. 6 bis 48 Stunden danach<br />

• Haut rötet sich, schwillt an, juckt und nässt<br />

• Häufige Auslöser: Metalle, Duft- und Konservierungsstoffe<br />

• Neurodermtis<br />

• ererbte Anlage: Haut reagiert überempfindlich, neigt zu Ekzemen<br />

• Milchschorf evtl. erstes Anzeichen<br />

• Ekzeme in den Gelenkbeugen<br />

• Erwachsenenalter: Gesicht, Dekolleté, Hände und Füße betroffen<br />

• schubweise<br />

• Äußere und innere Faktoren können die Hauterscheinungen verschlechtern<br />

• Behandlung: je nach Stadium.<br />

während eines Schubes: Bekämpfung von Entzündung und Juckreiz<br />

Schubfrei Zeit: generell sorgfältige Pflege der Haut


Neurodermitis


Antiallergika<br />

• Welche gibt es<br />

• Wie anwenden<br />

• Wem empfehle ich was<br />

• Der Zusatztipp


Notfallmedikation<br />

• Fenistil flüssig<br />

• Celestamine/Kortikoid<br />

• Fastjekt / Infekto krupp<br />

…immer dabei!<br />

1. Phase:<br />

•Herzrasen<br />

•Schwindel<br />

•schnelles Atmen<br />

•blasse, kalte, feuchte Haut<br />

•Übelkeit<br />

2. Phase<br />

•Blässe, Kälte, Feuchte<br />

•massive Atembeschwerden<br />

•Schwindel zunehmend bis hin<br />

zur<br />

•Ohnmacht und zum<br />

allgemeinen Kreisl<strong>auf</strong>versagen


Mallorca Akne:<br />

Emulgatoren, Fette und UVA<br />

„Akne“, Arme, Dekollte, ab 40 Jahre<br />

Sonnenallergie<br />

Polymorphe Lichtdermatose:<br />

nach den ersten Sonnenstrahlen<br />

<strong>auf</strong> sonnenentwöhnten Körperstellen<br />

juckende, fleckige oder bläschenartige gerötete Hautausschläge<br />

erst einige Stunden bis Tage nach den ersten ausgedehnten<br />

Sonnenbädern<br />

•Sonnengele<br />

•Keine Bodylotion<br />

•Carotin, Calcium, Inneov<br />

•Hoher UVA-Schutz<br />

•Starke Einstrahlung meiden<br />

•Langsame Anpassung der Besonnungszeit


Calcium<br />

• Wirkung: nicht ausreichend belegt<br />

• Aber auch nichts Negatives<br />

• Bei Sonnenallergie:<br />

2 Wochen vorher<br />

500 mg/ Tag<br />

Calcium-Sandoz® Sun (500 mg Calciumionen,<br />

4,8 mg Beta-Carotin, 10 mg Vitamin E, 60 mg Vitamin C


5. Hämorrhoiden<br />

• Aussackungen:<br />

• Afterjucken<br />

• Analfissuren<br />

Innerlich / Äußerlich<br />

Symptome:<br />

Juckreiz, Nässen, Schmerzen, Brennen,<br />

Blutungen,<br />

häufig Ausbildung eines Analekzems


• Venenleiden (Aussackungen)<br />

Hämorrhoiden


Hämorrhoiden<br />

Afterjucken<br />

• Mangelnde Hygiene<br />

• Wurmerkrankungen<br />

• Analekzem (Kontaktekzem): Zimt, Pfeffer,<br />

Intimhygiene, Desinfektionsmittel, Arzneimittel<br />

(Glucokortikoidsalben),<br />

Recycling-WC-Papier (Nickel)


Hämorrhoiden<br />

Analfissur:<br />

• Einriss der Haut / Schleimhaut<br />

• Evtl. Geschwürig<br />

Plötzliche, starke Schmerzen beim Stuhlgang, leichte<br />

Blutspuren. Schmerzen halten an bei Bewegung.


Hämorrhoiden<br />

Wahl der Therapie<br />

abhängig von:<br />

Schweregrad<br />

Art der Symptome<br />

Dauer der Beschwerden<br />

Therapie:<br />

Lokalanästhetika, Antiphlogistika, Corticoide, Adstringentien,<br />

Sklerosierung, Gummibandligatur, operative Maßnahmen


Hämorrhoiden<br />

• Salben<br />

• Suppos / evtl. mit Mulleinlage<br />

• Reinigungstücher<br />

• Sitzbäder


Hämorrhoiden<br />

Salben und Suppositorien:<br />

• adstringierend, entzündungshemmend,<br />

lokalanästhetisch<br />

• Wismut, Aluminium, Zink, Hamamelis, Kolibakterien…<br />

• Evtl. mit Mulleinlage<br />

Evtl. mit Anladehner


Hämorrhoiden<br />

• Reinigungstücher: Faktu Clean<br />

• Sitzbäder: Tannolact, Kamillosan


6. <strong>Antimykotika</strong>


Apothekenalltag<br />

• Junge Frau kommt mit<br />

Vaginalcremeverordnung (Kombi)


Vaginalmykosen-Symptome<br />

• Juckreiz:<br />

starker Juckreiz und Brennen sind charakteristisch<br />

(Allerdings können auch bakterielle Infektionen Juckreiz hervorrufen.)<br />

• Ausfluss:<br />

meist bröckelig und weiß<br />

(gelb, grün, blutig oder übel riechend deutet <strong>auf</strong> eine bakterielle<br />

Infektion hin. Arztbesuch!)<br />

• Rötung und Schwellung:<br />

charakteristische Anzeichen für eine Entzündung, mit der der Körper<br />

<strong>auf</strong> die Infektion reagiert.<br />

• nicht alle Symptome müssen gleichermaßen <strong>auf</strong>treten!


Vaginalmykosen: Tipps<br />

• Keine Slips aus Kunstfasern oder enganliegende Hosen tragen;<br />

diese behindern den Luft- und Wärmeaustausch im Intimbereich<br />

• Unterwäsche täglich wechseln und bei mindestens 60° C waschen<br />

• Handtücher und Waschlappen nicht mit anderen gemeinsam<br />

benutzen und bei mindestens 60° C waschen<br />

• Bei Slipeinlagen und Binden atmungsaktive Varianten bevorzugen.<br />

• Im Intimbereich nur klares Wasser und milde Produkte mit neutralem<br />

oder saurem ph-Wert verwenden und die Haut sorgfältig abtrocknen;<br />

<strong>auf</strong> Intimsprays, Desinfektionsmittel und Scheidenspülungen<br />

verzichten<br />

• Nach dem Toilettengang von vorne nach hinten wischen, damit keine<br />

Keime vom Darmausgang in die Scheide gelangen<br />

• Nasse Badekleidung rasch wechseln – in <strong>auf</strong>geweichte Haut können<br />

Pilze leichter eindringen<br />

• Auf zu heiße, lange Bäder verzichten<br />

• Gesunde, ballaststoffreiche Ernährung bevorzugen<br />

• Während einer Infektion möglichst keine Tampons verwenden.


Apothekenalltag<br />

• Junger Mann verlangt nach einer kleinen<br />

Tube Canesten.


Fußpilz: Tipps<br />

• Täglich Füße waschen<br />

• Füße auch zwischen den Zehen sorgfältig abtrocknen<br />

• Bequeme, nicht zu enge Schuhe tragen<br />

• Verletzungen bei der Nagel- und Fußpflege vermeiden<br />

• Strümpfe oder Socken täglich wechseln<br />

• Strümpfe oder Socken mit hohem Baumwollanteil bzw. aus<br />

atmungsaktivem Material (insbesondere bei sportlicher Aktivität)<br />

bevorzugen<br />

• Schuhe immer richtig austrocknen lassen, bevor sie wieder<br />

angezogen werden<br />

• In Schwimmbädern, Saunen, Fitness-Studios und Hotelzimmern<br />

Bade- beziehungsweise Hausschuhe tragen<br />

• Bei Fußpilzerkrankungen einer Person im häuslichen Umfeld<br />

getrennte Handtücher benutzen und möglichst nicht barfuß l<strong>auf</strong>en


Fußpilz<br />

• Verursacher: Fadenpilze (Dermatophyten), selten Hefen<br />

• lieben es feucht warm<br />

• Ausbreitungsherd zwischen dem vierten und fünften Zeh, von dort<br />

aus Übergreifen <strong>auf</strong> Fußrücken und Fußsohle<br />

• Hautpartien oft leicht schuppig, gerötet, offen, nässend<br />

• häufig mit unangenehmen Jucken oder Brennen verbunden<br />

• Hautveränderungen stark ausgeprägt oder es lassen sich bereits<br />

Veränderungen an den Nägeln feststellen;<br />

Hautveränderungen klingen nicht innerhalb der im Beipackzettel<br />

vorgegebenen Behandlungsdauer ab (dauert je nach verwendetem<br />

Präparat bis zu 3 Wochen)<br />

► Arztbesuch!


<strong>Nagelpilz</strong>


<strong>Nagelpilz</strong><br />

Das Wichtigste vorneweg:<br />

• Ein <strong>Nagelpilz</strong> heilt nicht von allein!<br />

• <strong>Nagelpilz</strong> ist ansteckend!<br />

• lokale Behandlung: weniger als ein Drittel<br />

des Nagels ist betroffen<br />

• Behandlungsdauer: mehrere Monate


<strong>Nagelpilz</strong><br />

• Wie bekommt man:<br />

erblich bedingte Anlage, Durchblutungsstörungen in Zehen und Fingern (z.<br />

B. Diabetiker )<br />

herabgesetzte Immunabwehr, Zu enge Schuhe, Wiederholte Verletzungen<br />

an den Nägeln, etwa durch sportliche Aktivitäten oder falsche Nagelpflege<br />

• Wie erkennen:<br />

tritt zunächst häufig am freien Rand des Nagels <strong>auf</strong><br />

im weiteren Verl<strong>auf</strong> entwickelt er sich zur Nagelmitte hin<br />

betroffene Zehen- und Fingernägel verfärben sich weißlich-gelb<br />

die Nagelplatte wird rau und brüchig<br />

Nagel verdickt sich deutlich, kann sich sogar in Teilen lösen oder ganz<br />

abfallen


<strong>Antimykotika</strong>


Beratungsgespräch<br />

• Für wen (Alter, Medikation…)<br />

• Zuhören/ Fragen<br />

• Nutzen<br />

• Zusatztipp


Antiallergika<br />

Fragen zum Einstieg in das Beratungsgespräch:<br />

- Wer ist der Patient?<br />

- Sind Ihnen Allergien bekannt?<br />

- Welche Symptome haben Sie genau? (Auge, Nase, Rachen, Husten, Haut..)<br />

- Seit wann bestehen die Symptome und haben sie sich verändert?<br />

- Was haben Sie schon unternommen?<br />

- Mit welchen Präparaten haben Sie gute/schlechte Erfahrungen gemacht?<br />

Mittel zur Behandlung von Allergien:<br />

1) H1-Antihistaminika<br />

Kompetetive Histaminblockade am H1-Rezeptor; Ältere Präp. sind noch stark<br />

sedierend! Andere NW sind Sehstörungen, Mundtrockenheit, gastrointestinale St.,<br />

Koordinationsst. (Terfenadin seit `98 wieder rpfl. <strong>auf</strong> Grund proarrhythmischer<br />

Nebenwirkungen<br />

Orale : nicht verschreibungspflichtig<br />

a. Fenistil® (Dimentinden) stark sedierend, Anw. In Kinderheilkunde!<br />

NW.: ZNS-Dämpfung (cave Autofahren!), gastrointest. Störungen, bei Kindern exakte<br />

Dosierung notwendig (Gefahr paradoxer Reaktionen), Mundtrockenheit<br />

KI: Engwinkelglaukom, Prostatahypertrophie mit Restharnbildung, auch QTc<br />

Intervall-Erhöhung<br />

WW: mit Alkohol, sedierenden AM, tricycl. Antidepressiva (Glaukomgefahr<br />

erhöht), MAO-hemmer<br />

b. Tavegil® (Clemastinfumarat) stark sedierend<br />

c. Lisino® (Loratadin) S Tabl. und Brausetabl.,Lorano®, Loratidinratio®...<br />

(Eliminationshalbwertzeit beträgt 8-14 Stunden, ein aktiver Metab. Sogar 19 Std.!<br />

nur 1x tägl. Gabe; verstärkt auch nicht die Wirkung von Alkohol; Abbau über<br />

Leber!(WW. Mit CYP 450 3A4 Inhibitoren wie Makrolidantibiotika,<br />

Azolantimykotika----Plasmaspiegel der Antihistaminika erhöht, kardiale QTc-<br />

Verlängerung möglich)<br />

d. Zyrtec ®(Cetirizin), Cetirizin ratio®,-hexal...,Reactine®..<br />

Dosierung 1x tägl. 10 mg; Halbwertszeit beträgt 7 Stunden, verstärkt aber die<br />

Wirkung von Alkohol, Abbau über Niere; (Transaminasenerhöhung!)<br />

Verschreibungspflichtig<br />

e. Mizollen ®(Mizolastin) ebenfalls stark mastzellenstabilisierend<br />

f. Terfenadin-ct 60® (Terfenadin)<br />

g. Telfast ®(Fexofenadin) aktiver Metabolit von Teldane, wird nicht über das Cyp<br />

3a4 abgebaut, d.h. gibt keine Interaktionen, 120 mg bei allerg.Rhinitis, 180mg<br />

bei Urtikaria; zu Antacida 2 Stunden Abstand einhalten<br />

h. Aerius® (Desloratadin) aktiver Metabolit von Loratadin, soll höhere Affinität zu<br />

den H1 Rezeptoren haben und längere Halbwertszeit( 17-24 Stunden), deshalb<br />

reicht die halbe Dosis (5 mg einmal tägl.)


i. Xusal ®(Levocetirizin) ist das wirksame R-Enantiomer von Cetirizin, man<br />

verwendet auch nur die halbe Dosis (5 mg)<br />

j. Ebastel® (Ebastin)<br />

k. Allergodil ®Tabs (Azelastin)<br />

Lokale nicht verschreibungspflichtig<br />

m. Allergodil®, Vividrin akut ®(Azelastin) Augentropfen und Nasenspray<br />

Hinweis: <strong>auf</strong>recht einsprühen, bitterer Nachgeschmack, 2x tägl. reicht, keine<br />

systemischen W.<br />

n. Livocab direkt®(Levocabastin) Augentropfen und Nasenspray, Anw. 2 x täglich<br />

2 Sprühstöße oder 1 Tr. Ins Auge, Hinweis: Suspension!! vorher gut schütteln!<br />

Aufgrund der langen Halbwertszeit können pharmakologische Wirkspiegel erreicht<br />

werden, d.h. evt. Benommenheit!!<br />

o. Soventol® (Bamipinlaktat) Gel oder Salbe<br />

p. Systral ®(Chlorphenoxamin) Gel oder Salbe<br />

q. Tavegil® (Clemastinhydrogenfumarat) Gel v.a. bei Insektenstichen, Sonnenbrand<br />

und Rötung der Haut, nach einem Allergie auslösenden Kontakt mit Pflanzen oder<br />

Tieren; Gele kühlen besser!<br />

Salben bei trockener schuppiger Haut besser!<br />

2) Mastzellstabilisatoren<br />

Wie Cromoglycinsäure-Dinatriumsalz (DNCD) in Intal®, Vividrin®, Cromohexal®,<br />

Cromo-ratiopharm® und vielen Generika<br />

und Nedocromil-Na (soll aktiver und spezifischer die Freisetzung von Histamin und<br />

anderer Mediatoren hemmen) in Irtan®, Tilade®, Halamid® und Ketotifen in<br />

Zaditen®<br />

Stabilisiert die Zellwand und verhindert dadurch das Eindringen von Calcium-Ionen,<br />

welche eine Mastzellendegranulation einleiten und dadurch eine<br />

Histaminausschüttung in Gang setzen. Deshalb ist der Wirkungseintritt auch 3-4<br />

Tage verzögert, sollte prophylaktisch 4-5 mal täglich konsequent angewendet<br />

werden; Nedocromil ist länger wirksam, d.h. 2 malige Applikation genügt! Ketotifen<br />

wird v.a. zur Prophylaxe bei allerg. Bronchitis verwendet.<br />

NW: unangenehmer Eigengeschmack, Reizungen, Kopfschmerzen. Gilt als „Pille des<br />

Allergologen“<br />

.<br />

3) Calcium-haltige Präparate<br />

z.B. Calcium Sandoz forte®, Biolectra Calcium® ,Caltrate® (auch zum<br />

Lutschen, Kauen), Cebion Calcium1200® etc.<br />

Wirkung nicht so klar wie bei parenteral verabreichten Calcium-Präparaten, aber<br />

auch keine unerwünschten Wirkungen zu befürchten, do dass Therapieversuch als<br />

harmlos bis sinnlos einzustufen<br />

4) Glucocorticoide<br />

Wie Hydrocortison in Ebenol®, Systral-Hydrocort®, Fenistil-Hydrocortison ® u.a.<br />

In Konz. Bis 0,5% zur topischen Anwendung rezeptfrei, nicht für Kinder unter 6<br />

Jahren!


Oder Beclometason in ratio allerg® Nasenspray, zur Kurzzeitbehandlung der<br />

saisonalen allergischen Rhinitis in Packungsgrößen bis max. 5,5mg rezeptfrei<br />

5) Zinkschüttelmixtur<br />

und Anesthesulf P ®(Zinkoxid/Polidocanol), Eichenrineextrakt in Tannolact Lotio®<br />

Kühlen und lindern den Juckreiz, haften gut <strong>auf</strong> der Haut<br />

6) Phytopharmka<br />

Wie Pollinose S ®Kapseln Sollen das Immsystem durch Kontakt mit<br />

dem abgeschwächten Allergen (fermentierte Blütenpollen) ähnlich wie bei einer<br />

Desensibilisierung stabilisieren.<br />

7) Homöopathika<br />

Wie Heuschnupfenmittel ®Dhu, Allergologes® Tr.,<br />

Mit Luffa operculata, Galphimia glauca, Acidum formicum, Apis mellifica,<br />

Cardiospermum, Hydrocotyle asiatica<br />

Klosterfrau Allergin® (Adhatoda vasica)<br />

Prophylaktisch 3x 10 Tr. Akut jede Stunde 10 TR. Oder 1 Tabl.<br />

Antroposophische Mittel der Firma Weleda sind Gencydo®, Euphrasia ®Augentr.,<br />

Heuschnupfenspray Weleda®<br />

8) Allergiker-Notfallset (alles rezeptpflichtig)<br />

Enthält meist ein Anaphylaxie-Besteck zur s.c. Selbstinjektion Epinephrin-HCl 1,2 mg<br />

oder ein Adrenalin-Medihaler (aus dem Ausland zu importieren;) oder<br />

Glucocorticoide (Celestamine ®N o,5 Liquidum Dosierung ½ bis 1 ganzes<br />

Fläschchen als Einzeldosis )<br />

9) Zinkhistidin in Curazink®, Biolectra Zink direkt®, u.a. mind. 15 mg Zink!


Reiseapotheke: s. Buch Prof.Kovar,Pharmazeutische Praxis<br />

Einstiegsfragen in das Beratungsgespräch :<br />

- Für wen ist die Reiseapotheke?<br />

- Wer geht mit? (alleine, mit Partner, mit Kindern, Senioren..)<br />

- Wohin geht die Reise?<br />

- Wie lange geht die Reise?<br />

- Wie reisen Sie? (eigene Versorgung, Hotel,Rundreise, Trekking...)<br />

- Welche Arzneimittel nehmen Sie dauerhaft ein?<br />

- Welche Impfungen haben Sie bereits?<br />

- Welche Erkrankungen haben Sie <strong>auf</strong> anderen Reisen schon gehabt?<br />

(Infekte, Durchfall, Allergien, Herpes...)<br />

- Mit welchen Arzneimitteln haben Sie schon gute Erfahrungen gemacht,<br />

welche Arzneimittel haben Sie noch zu Hause?<br />

Zusammensetzung einer Reiseapotheke:<br />

- Arzneimittel zur Dauermedikation<br />

- Basis-Reiseapotheke<br />

- Spezielle Reiseapotheke<br />

- Malariaprophylaxe (siehe dort)<br />

Fertig gepackte Reiseapotheken gibt es von ratiopham(Ibu-ratio 500 Lysinat®,<br />

Loperamid-ratio akut®, Magaldrat-ratio®, Panthenol-ratio®, Diclofenac-ratio® Gel )<br />

und Hexal (Loperamid-Hexal®, Paracetamol-Hexal 500®).<br />

Arzneimittel zur Dauermedikation:<br />

wichtig ca. ¼ der Menge als eiserne Reserve mitnehmen, wichtige Medikamente ins<br />

Handgepäck<br />

Basis-Reiseapotheke: (für jede Reise)<br />

Verbandmaterial:<br />

- Wundschnellverband (z.B. Hansamed®, Curaplast® oder Cutiplast steril® )<br />

- Mullbinden(z.B. Elastomull®)<br />

- Verbandpäckchen zur Erstversorgung von Wunden<br />

- Elastische Binden (Idealbinde®)<br />

- Sterile Kompressen (z.B. ES-Kompressen® )<br />

- Heftpflaster (z.B.Leukosilk®, Leukopor®, Leukoflex®)<br />

- Wundnahtstreifen (z.B.Leukostrip S®)<br />

- blutstillende Watte (z.B. Clauden®)<br />

Schere, Pinzette, Fieberthermometer, Wunddesinfektionsmittel: z.B.<br />

Hansamed®, Octenisept® Spray, Betaisodona® Lösung, Kodan® Tinktur<br />

Brand- und Wundsalbe: z.B. Bepanthen Roche® Salbe, Panthenol-ratio®<br />

Wundsalbe, Brand- und Wundgel Medice N®; bei infizierten Wunden Tyrosur® Gel,<br />

Nebacetin® (Rp) und Fucidine® (Rp) als Salbe oder Puder.<br />

Mittel gegen Reisekrankheiten: Diphenhydramin in Emesan® und<br />

Dimenhydrinat in Vomex A®, Vomacur®, Reisetabletten-ratio®,


Superpep® (Bei allen KI Engwinkelglaukom!), Ingwer in Zintona® Kapseln<br />

Mittel gegen allergische Reaktionen der Haut: lokale Antihistaminika in<br />

Fenistil®, Systral®, Soventol® als Gel oder Salbe, Azaron® als praktischer Stift,<br />

orale Präparate sind Zyrtec®, Cetirizin-ratiopharm®, Lorano®, Loratadin ratio®. Bei<br />

Sonnenbrand können auch Bepanthol® Lotio, Ladival Med Apres empfohlen werden;<br />

bei schlimmeren allergischen Hautmanifestationen Hydrocortisonpräparate<br />

verwenden: Soventol-Hydrocort® Lotio, Fenistil-Hydrocortison® Creme , Ebenol®<br />

Sonnenschutzmittel: auch für die Lippen!<br />

Schmerz- und Fiebermittel: ASS in ASS-ratiopharm-500®, Aspirin® (für die Reise<br />

besonders praktisch Aspirin direkt®, Aspirin effect® zur Einnahme ohne Wasser)<br />

(KI: Asthmatiker, Ulkus, Schwangere im 3.Trimenon,Kinder), Paracetamol in z.B.<br />

Benuron® oder Paracetamol-ratio 500®,Ibuprofen in z.B. Aktren®, Dolormin®,<br />

Naproxen in z.B. Aleve®, Dolormin für Frauen®, Dolormin GS® , Diclofenac in<br />

Voltaren dolo®. Für krampfartige Schmerzen eignet sich Buscopan plus®<br />

Mittel gegen Erkältung: zur Steigerung der Abwehrkräfte, Esberitox®,<br />

Metavirulent® oder Contramutan®, Meditonsin (homöopathische Komplexmittel bei<br />

grippalen Infekten), Umckaloabo® aus Pelargonium reniforme-sidoides (antiviral,<br />

anitbakteriell, sekretolytisch)<br />

Mittel gegen Halsschmerzen: Dobendan®, Dorithricin®, Lemocin®, Mucoangin®,<br />

Meditonsin® …<br />

Mittel gegen Schnupfen: lokale Dosiersprays oder Nasentropfen zum<br />

Abschwellen der Nasenschleimhaut sind Otriven®, Olynth®, Nasensprayratio®,<br />

Nasic® (zusätzlich mit Dexpanthenol) oder Nasivin®, die zum Druckausgleich beim<br />

Fliegen oder Bergsteigen immer ins Handgepäck gehören.<br />

Orale Rhinologika als Sekretolytika sind Sinupret® als Dragees oder Gelomyrtol®<br />

Kapseln. Nur zum Befeuchten der Nasenschleimhaut eignen sich Mar plus®,<br />

Emser® Nasenspray, Rhinomer®.<br />

Mittel gegen Husten: Tropfen bzw.Dragees oder Brausetabletten sind <strong>auf</strong> Grund<br />

ihrer Verpackung und besseren Haltbarkeit gegenüber Säften und Suppositorien zu<br />

bevorzugen. Für den Urlaub eignen sich besonders die pflanzlichen Präparate<br />

Prospan® (auch Portionsbeutel), Bronchicum®, Aspecton®, die schleimlösend und<br />

hustenreizmildernd wirken.<br />

Spezielle Reiseapotheke<br />

Spezielle Vorsorge:<br />

Mittel gegen Übelkeit, Erbrechen: bei leichten Gastritiden haben sich<br />

Iberogast® Tropfen <strong>auf</strong> pflanzlicher Grundlage oder Metoclopramid in<br />

Paspertin® , MCP-ratiopharm®( Rp) bewährt.<br />

Mittel gegen Durchfall: Glukose-Elektrolyt-Mischungen wie Oralpädon® Pulver ,<br />

Elotrans. Bei bakteriellen Darminfektionen bietet sich Ethacridinlactat in<br />

Tannacomp® (enthält auch Tannalbinalbuminat) an. Ein bewährtes pflanzliches<br />

Mittel sind Uzara ® Tropfen oder Dragees aus Uzarae radix, welche zugleich<br />

auch spasmolytisch wirksam sind. Präparate mit Mikroorganismen wie Perenterol® ,<br />

Perocur® oder Omniflora® (Einnahme immer vor dem Essen!) eignen sich


esonders für Kinder und helfen eine gestörte Darmflora zu normalisieren.<br />

Loperamidpräparate wie Imodium® (als Kapseln, Sublingualtabletten oder<br />

Kautabletten mit Simeticon), Loperamid-ratio®, jedoch bei Verdacht <strong>auf</strong> invasive<br />

Keime (Blut im Stuhl, hohes Fieber) kontraindiziert.<br />

Mittel gegen Verstopfung: Laxoberal® Tropfen (gute Dosierungsmöglichkeit),<br />

Dulcolax® Dragees oder Microklist® Klistiere.<br />

Mittel gegen Augenentzündungen: Visine-Yxin®, Biciron®, Berberil®<br />

Augentropfen, auch in Eindosisophthiolen, bei leichten Reizerscheinungen und<br />

trockenen Augen: Artelac®, Berberil® dry-eye, Liposic®, Hylo-comod® (auch<br />

bei Kontaktlinsen), Vidisan® Tropfen oder die homöopatischen Euphrasia®<br />

Augentropfen; für bakterielle Entzündungen kann man sich Gentamytrex®,<br />

Refobacin®, Kanamytrex® verordnen lassen; bei Lidrandentzündungen,<br />

Gerstenkorn eignet sich Posiformin® Augensalbe.<br />

Mittel gegen Ohrenschmerzen: Otalgan® Ohrentropfen; zum Druckausgleich an<br />

abschwellende Nasentropfen denken!<br />

Mittel gegen Kreisl<strong>auf</strong>störungen, niedrigen Blutdruck: Korodin®, Effortil®,<br />

Carnigen® Tropfen<br />

Mittel gegen laute Geräusche, Einschlafmittel: Ohropax®, Lärmstop® ,<br />

Baldrian in Alluna®, Baldriparan Nacht®, Vivinox Nacht®, Diphenhydramin in<br />

Betadorm®, Vivinox stark® oder Doxylamin in Hoggar®, Gittalun® Brausetabletten.<br />

Mittel bei Prellungen, Schwellungen: Diclofenac in Voltaren Schmerzgel®,<br />

Diclac® Gel, Diclofenac-ratio® Gel und in Voltaren-Dolo® Tabletten,<br />

Symphytumextrakte in Kytta ® Salbe, homöopathisch in Traumeel ® Salbe<br />

Repellentien: Nobite®, Bayrepel® in Autan® ; Citronell- und Kokosöl in Zanzarin®<br />

oder Zedan® ;<br />

Spezielle Vorsorge bei Reisen mit Säuglingen und Kleinkindern:<br />

Elektrolytpräparate wie Oralpädon®(1 Beutel in 200 ml Wasser), gewohnte<br />

Milchnahrung und Beikost für Säuglinge in ausreichender Menge, Medikamente in<br />

kindgerechter Form (Zäpfchen, Saft) und Stärke, für Flugreisen Olynth® 0,05% oder<br />

0,025 Nasenspray etc., und Kaugummis (zum Druckausgleich) im Handgepäck<br />

Spezielle Vorsorge bei Reisen in warme Gegenden, Tropen,<br />

Subtropen:<br />

Rechtzeitig Impfen, Malariamedikamente und evtl. Antibiotika und Corticoide<br />

verordnen lassen; bei Langstreckenflügen an die Gefahr der Venenentzündung und<br />

der Thrombosebildung („Economy-class-Syndrom“) denken, Perivar forte®,<br />

Venoruton ®, Venostasin S® usw., Reisekniestrümpfe.<br />

In den Tropen besonders <strong>auf</strong> wärmestabile Zubereitungen achten! (keine Supp.,<br />

Sprays,Kautschukpflaster....), wichtige Hygienetipps geben!


Spezielle Vorsorge für Aktivurlauber und bei Reisen in medizinisch<br />

unterversorgte Gebiete:<br />

Mineraldrinks oder Mineraltabletten wie Basica®, Biolectra®, Frubiase Sport®;<br />

Wasserfilter( z.B. Katadyn®) oder Micropur® oder Clorina® Tabletten zur<br />

Entkeimung des Wassers; Leukotape® zur Fixierung von Gelenken etc.<br />

Hand- und Fußpflegemittel: Compeed® Pflaster oder Blasenstift, Allgäuer<br />

Latschenkiefer®, Efasit®, Gehwohl®<br />

Mittel bei Verstauchungen, Bewegungsschmerzen: Kytta® Salbe, Mobilat®,<br />

Voltaren ®Schmerzgel, Ibutop® Salbe oder Gel ; bei Ischias und Hexenschuss<br />

eignen sich auch ABC® Pflaster, Thermacare® selbstwärmende Kompressen oder<br />

Voltaren® Wirkstoffplaster; Dolormin® extra, Dolormin GS® oder Voltaren dolo®<br />

Sterile Spritzen und Kanülen, Antibiotika, Corticoide: z.B. je eine 2ml und<br />

5ml Einmalspritze mit Kanüle und 2 Infusionsbestecke; als Notfallantibiotika eignen<br />

sich Amoxicillin-, Doxycyclin- , Phenoxymethylpenicillin-, Ciprofloxacinpräparate (alle<br />

Rp); Notfallset bei allergischem Schock :Celestamine® oder Urbason 40® (beide Rp)<br />

Vitaminpräparate: Centrum®, Eunova®, Multibionta®, Orthomol®<br />

Spezielle Vorsorge für besondere Schwachpunkte des betreffenden<br />

Reisenden:<br />

Mittel gegen Verdauungsstörungen, Sodbrennen: Enzym-Lefax®, Lefax®, Sabsimplex®<br />

Kautabletten, Carminativum-Hetterich ® Tropfen bei Blähungen;<br />

Iberogast® , Paspertin®(Rp) bei Gastritis; Maaloxan®, Pepcidual®, Riopan®,<br />

Talcid® Kautabletten bei Sodbrennen.<br />

Mittel bei Herpes labialis: Lomaherpan®, Lipactin®, Fensitil Pencivir®, Zovirax®<br />

Mittel gegen Pilzinfektionen: Canesten®, Exoderil®, Fungizid-ratio®, Lamisil® als<br />

Creme, Lösung, Pumpspray; evtl. auch an Vaginalmykosen denken mit Präparaten<br />

wie Gyno Canesten®, Kadefungin ® Kombipackungen oder Canifug® Vaginalcreme<br />

Mittel gegen Harnwegsinfektionen: Aqualibra®, Canephron®, Cystinol akut® evtl.<br />

Cotrim-ratiopharm forte® (Rp) bei bakterieller Genese<br />

Mittel gegen Hämorrhoiden: Posterisan akut®, Hametum®<br />

Mittel bei allergischen Augenentzündungen, Schnupfen, Husten:<br />

Cromoglicinsäurepräparate wie Cromo-ratio®, Vividrin® als Augentropfen oder<br />

Nasenspray, Livocab direkt® , Allergodil akut® oder Vividrin akut® bei akuten<br />

Beschwerden als Augentropfen oder Nasenspray; oral mit Cetirizin- oder Loratadin<br />

wie Zyrtec®, Lorano®, Reactine® usw.

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