Coblenz, Königl. Gymnasium 1890/91 (pdf-Datei)
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Später neigte Kayser dagegen der Ansicht zu, dass die Eitler und rheinischen<br />
Formen doch verschieden seien'). Die Grauwackenformen werden als Sp. (xxdtrijmgatuä)<br />
auriculatus oder auch als Sp. auriculatus aufgeführt. Ich habe früher die Grauwackenform<br />
nach dem Vorgange Kays er s mit derjenigen aus dem Kalke vereinigt, die mir<br />
auffallenden Unterschiede aber hervorzuheben gesucht 2 ). Maurer 3 ) hält die Stücke<br />
aus dem Kalk und die als Sp. auriculatus Sandb. bezeichneten Steinkerne für ident.<br />
Die Hauptschwierigkeit bei den Vergleichungen dieser Fossilien liegt darin, dass die<br />
Exemplare aus dem Kalk mit der Schale erhalten sind, die Grauwackenschichten dagegen<br />
fast nur Steinkerne führen. Letztere sind zudem fast immer durch Verdrückung<br />
stark verzerrt. Noch seltener als unverdrüekte Steinkerne sind Abdrücke der Aussenseite.<br />
Um daher die Formen der Eitler Cultrijugatuszone mit denen der Grauwacke vergleichen<br />
zu können, habe ich aus einem typischen Kalkexemplar von Niederprüm einen<br />
Steinkern hergestellt, der nebenstehend (Fig. 1) abgebildet<br />
ist. Derselbe ist nicht zu unterscheiden von den Steinkernen<br />
der Obern <strong>Coblenz</strong>schichten bei Laubach. Bei Sp. cultrijugatus<br />
zieht der tiefe Sinus die Stirn der Schale in Gestalt<br />
einer spitzbogenförmigen Zunge nach oben, welche ca. 2mal<br />
so hoch ist, als die Breite derselben in der Mitte betrügt.<br />
Die Gestalt dieser Zunge ist wohl das am leichtesten erkennbare<br />
Unterscheidungsmerkmal. Fig. 2 stellt einen Steinkern<br />
aus der Grauwacke dar. Dieselbe zeigt die Gestalt<br />
der Zunge nicht hinreichend deutlich, die sich in dieser<br />
Stellung viel weiter nach unten erstreckt.<br />
Die Zahl der Rippen auf<br />
den Kernen entspricht, wie auch<br />
bei andern Arten {Sp. paradoxus,<br />
8p. spedonu etc.), nicht der Zahl<br />
der Rippen auf Schalenexemplaren,<br />
ist vielmehr auf ersteren<br />
immer geringer. Auch im äussern<br />
Umriss stimmen Steinkern<br />
und Schale wenig überein, da<br />
erstere meistens viel weniger in<br />
2. Spirifer cultrijugatus<br />
F. Rom. Steinkern.<br />
Fig. 1. Spirifer ctiltrijur/aftis<br />
F. Rom. Steinkern.<br />
Fig. 3. Spirifer cuUrijugatus<br />
F. Rom.<br />
der Richtung der Area verlängert sind. Die Gestalt der äusseren Schale zeigt Fig. 3,<br />
welche nach einem Guttapercha-Abguss eines Laubacher Stückes angefertigt wurde.<br />
Sinus und Sattel sind schärfer als es in der Zeichnung dargestellt ist.<br />
Fig. 4 stellt einen Steinkern der Sp. auriculatus Sandb. aus den Oberen <strong>Coblenz</strong>schichten<br />
(untern Schiefern) bei Olkenbach dar 1 ). Das Exemplar ist von oben nach<br />
1) Neues Jahrb. f. Min. 1884, p. 239.<br />
2) Verh. d. nat.-hist, Ver. 1882, p. 169.<br />
3) Maurer, Mitteilungen über Synonymen etc. Neues Jahrb. f. Min. 1889, p. 168.<br />
4) Zu dieser Art rechne ich auch das von Barrois, Recherches sur les terrains anciens des