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Sekundarstufe 1 - Lehrerweb

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Literaturempfehlungen<br />

Herbst I 2013<br />

<strong>Sekundarstufe</strong> 1<br />

Lyrik | Kalligrafie<br />

Regina Kehn<br />

Das literarische Kaleidoskop<br />

Ausgesucht und gezeichnet<br />

von Regina Kehn<br />

224 S., € 17,40; Frankfurt: Fischer KJB 2013<br />

Siebzehn Gedichte und kurze Prosastücke finden sich in diesem Band der bibliophilen<br />

Reihe »Die Bücher mit dem blauen Band« des Fischer Verlags, darunter<br />

so bekannte wie »Der Garten des Herrn Ming« von James Krüss, Christian<br />

Morgensterns »Der Seufzer« oder Franz Kafkas »Kleine Fabel« und weniger bekannte<br />

Texte von Daniil Charms, Rose Ausländer oder Joachim Ringelnatz. Die<br />

Hamburger Künstlerin Regina Kehn hat sie ausgewählt und Zeile für Zeile von<br />

Hand geschrieben. Schon damit wird den Texten etwas dazugegeben oder auch<br />

entgegengestellt; mit Wasser farben, Tusche, mit Pinsel oder mit Stempel lotet<br />

Kehn die Atmosphäre der Texte und ihren Klang in Zeichnungen weiter aus.<br />

Manchmal roh, manchmal kräftig, manchmal zärtlich – wie in der Umsetzung<br />

des Mayröcker-Gedichts »Was brauchst du«. In jedem Fall zeigt uns Kehn, welche<br />

Kraft in Gedichten steckt – und wie man sich diese Texte aneignen kann.<br />

Für die ganze <strong>Sekundarstufe</strong><br />

Zusammenstellung: Institut für Jugendliteratur wiener bildungsserver<br />

Literaturempfehlungen<br />

Herbst I 2013<br />

<strong>Sekundarstufe</strong> 1<br />

Lauren Child<br />

Ruby Redfort. Die jüngste Geheimagentin<br />

der Welt. Gefährlicher als Gold<br />

448 S., € 15,59; Frankfurt: KJB 2013<br />

Abenteuer | Krimi | Mädchen | Spannung<br />

Mit »Charly und Lola«, den liebenswerten Geschwistern aus einer Buch- und<br />

Filmserie – ist Lauren Child auch im deutschen Sprachraum berühmt geworden,<br />

in erster Linie asl Illustratorin mit einer ganz eigenen Bildsprache. Dabei war<br />

»Clarice Bean« eigentlich ihre erste Figur und »Ruby Redfort« ist ein Ableger<br />

davon. Im Mittelpunkt der auf sechs Folgen angelegten und in den 70er Jahren<br />

an der Ostküste der USA spielenden Kinder-Krimi-Serie steht mit der 13-jährigen<br />

Ruby eine gewitzte, vorlaute und toughe Mädchenfigur. Ruby ist eine kleine<br />

James Bond, geschüttelt wird bei ihr nur die Bananenmilch, ihr Aston Martin ist<br />

ein Fahrrad, ihre Coolness steht seiner in nichts nach, nur ist der legendäre 007<br />

nicht ganz so klug wie Ruby: Als Baby löste sie einen ersten Fall, als Siebenjährige<br />

gewann sie die Junior-Codeknacker-Meisterschaften – und weil sie in allen Formen<br />

von Rätseln, Geheimschriften und Codes so gut ist, wird sie schließlich von<br />

einer geheimen Organisation angeworben im Kampf gegen das Böse … Beste<br />

Unterhaltung für Leserinnen ab spätestens zehn, die das Genre lieben und den<br />

Humor der Autorin, der durchaus als britisch durchgeht. Dem Butler jedenfalls<br />

ist nicht zu trauen ...<br />

ab 10<br />

Zusammenstellung: Institut für Jugendliteratur wiener bildungsserver


Literaturempfehlungen<br />

Herbst I 2013<br />

<strong>Sekundarstufe</strong> 1<br />

Ina Rometsch & Martin Verg<br />

Geheimsache Labskaus<br />

160 S., € 12,90; St. Pölten: Residenz 2013<br />

Krimi | Parodie | Humor<br />

Labskaus ist praktisch das Gulasch der Norddeutschen, sieht aber nicht so gut<br />

aus und ist keinesfalls aus der Dose zu genießen. Meint man jedenfalls nach der<br />

Lektüre der vorliegenden Kinderkrimi-Parodie. Zur Handlung: Oskar und Zack<br />

sind zwei Hamburg Jungs, die regelmäßig für Geld die Pudeldame Raissa ausführen.<br />

Als die geklaut wird, landet einer der Helden in einem Kinderheim, das<br />

eigentliche eine Labskaus-Fabrik ist. Als dort an der Elbe zwei Schießbudenfiguren<br />

auftauchen, die – ganz Wissenschaftler – eine spezielle Abart des Zitteraals<br />

zu Dopingzwecken züchten wollen, läuft die Sache endgültig aus dem Ruder<br />

und es braucht jedenfalls noch zwei Mädchen, um alles wieder ins Lot zu bringen.<br />

Die in Wien lebende Journalistin Ina Rometsch und der Hamburger Martin<br />

Verg (Geolino Chefredakteur) haben einen Kinderkrimi geschrieben, der sich<br />

durch einen schrägen Plot und eine ebensolche Figurenzeichnung auszeichnet.<br />

ab 10<br />

Zusammenstellung: Institut für Jugendliteratur wiener bildungsserver<br />

Literaturempfehlungen<br />

Herbst I 2013<br />

<strong>Sekundarstufe</strong> 1<br />

Mobbing | Angst | Aussenseiter | Familie<br />

Bjorn Ingvaldsen<br />

Wie Balder es schaffte einen Blitz zu<br />

fotografieren und es fast nicht überlebte<br />

Aus dem Norwegischen von Christel<br />

Hildebrandt<br />

141 S., € 12,40; Köln: Boje 2013<br />

Dass Balder fast 13 ist, glaubt man kaum, so viel Angst hat er, so in sich zurückgezogen,<br />

abgeschnitten von der Alltagswelt seiner Altersgenossen und von<br />

ihnen verspottet verbringt er sein Leben, so distanziert berichtet er darüber. Zu<br />

fast allem schweigt er, nur mit dem Mann von der Busauskunft redet er, und mit<br />

der Busfahrerin. Seine Eltern sind unerträglich ahnungslos, seine Lehrer schauen<br />

nicht hin. Was für ein einsamer Junge. Für ein Schulprojekt zum Thema Wetter<br />

will Balder einen Blitz fotografieren. Zwar wird er inmitten des Gewitters fast<br />

von einem dicken Ast erschlagen, jedoch gelingt ihm ein spektakuläres Foto, das<br />

von einer Zeitschrift abgedruckt wird und einen Preis bekommt. In der Schule<br />

aber ist er nicht fähig, es zu zeigen, sein gut vorbereitetes Referat zu halten.<br />

Dass Balder am Ende ganz oben in einem Baum einen Ausweg findet, ist der einzige<br />

Hoffnungsschimmer – auch für die Leser. Ein trauriges aber eindringliches<br />

Buch über einen, der das Leben erst lernen muss. ab 12<br />

Zusammenstellung: Institut für Jugendliteratur wiener bildungsserver


Literaturempfehlungen<br />

Herbst I 2013<br />

<strong>Sekundarstufe</strong> 1<br />

Tiere | Fernsehen | Satire | Wildnis<br />

Carl Hiaasen: Echte Biester<br />

Echte Biester<br />

Aus dem Amerikanischen Englisch<br />

von Michael Koseler<br />

336 S., € 17,50; Weinheim: Beltz & Gelberg 2013<br />

Das imposanteste Biest im Zoo der Familie Cray ist Alice, ein gut vier Meter langer<br />

Alligator, der auch für den fehlenden Finger an Wahoo Crays Hand verantwortlich,<br />

aber nicht schuld dran ist, wie der Junge betont. Wahoos Vater ist<br />

Tiertrainer mit Privatzoo, mit seinen Tieren kommt er besser zurecht als mit<br />

Menschen. Zumal wenn sie Mitglieder eines Fernsehteams sind, das eine beliebte<br />

Fake-Reality-Show produziert. Mit Derek Badger, dem Star von »Expedition<br />

Überleben«, kommen sie nach Florida, um eine Folge in den Everglades zu<br />

drehen. Dazu brauchen sie ein paar wild aussehende aber möglichst zahme<br />

Tiere, die ihnen Wahoos Vater liefern soll …<br />

Hiaasen, bekannt für seine Umweltkrimis und Abenteuerbücher, inszeniert in<br />

seinem neuesten Kinderroman ein Satire auf Reality-Shows. Wer die echten Bies -<br />

ter sind, ist bald klar: Derek Badger ist das Oberbiest, eine Witzfigur, die glaubt,<br />

ein Held zu sein. Dieses Setting ermöglicht jede Menge Slapstick und Komik, daneben<br />

ist aber noch Platz für Familienharmonie und -tragödie.<br />

Lesestelle hier.<br />

Für LeserInnen ab 12<br />

Zusammenstellung: Institut für Jugendliteratur wiener bildungsserver<br />

Literaturempfehlungen<br />

Herbst I 2013<br />

<strong>Sekundarstufe</strong> 1<br />

Migration | Mobbing | Familie<br />

Sarah Crossan<br />

Die Sprache des Wasser<br />

Aus dem Englischen von Cordula Setsman<br />

230 S., € 14,30; München: mixtvision 2013<br />

Mit wenig Gepäck und ihrer Mutter kommt Kasienka nach England. Sie wollen<br />

ihren Vater suchen, der sich hierher abgesetzt und irgendwann nichts mehr von<br />

sich hören lassen hat. Kasienka kommt in der neuen Heimat gar nicht zurecht:<br />

In der Schule wird sie gemobbt – ihre Haut ist zu weiß, osteuropa-weiß –, zuhause<br />

herrscht Mangel und abends muss sie mit ihrer Mutter durch die Straßen<br />

laufen und ihren untergetauchten Vater suchen ...<br />

Sarah Crossan erzählt ihre Migrationsgeschichte in lyrischer Prosa, die leichte,<br />

bildhafte und poetische Sprache erzeugt eine Spannung zur harten Realität des<br />

Mädchens, ihrem Alltag im fremden Land. »Die Sprache des Wassers« ist ein außerordentlich<br />

schönes Buch, für das auch eine adäquate Form gefunden wurde:<br />

Gebunden in Vollleinen mit einer Illustration von Oliver Jeffers auf dem Umschlag<br />

in einem handlichen kleinen Format. In Großbritannien wurde »The<br />

Weight Of Water«, wie es im Original besser heißt, für die renommierte Carnegie<br />

Medal 2013 nominiert.<br />

Für LeserInnen ab 12<br />

Zusammenstellung: Institut für Jugendliteratur wiener bildungsserver

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