27.04.2014 Aufrufe

Lebenshilfe Magazin - Lebenshilfe Nürnberg

Lebenshilfe Magazin - Lebenshilfe Nürnberg

Lebenshilfe Magazin - Lebenshilfe Nürnberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Was uns bewegt<br />

Liebe Freundinnen und Freunde der <strong>Lebenshilfe</strong>,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

der Jahreswechsel liegt noch nicht lange zurück. Damit es auch für die<br />

1600 Menschen der <strong>Lebenshilfe</strong> ein glückliches 2014 wird, bitte ich um Ihre<br />

Aufgeschlossenheit, Ihre Unterstützung und Ihre Zuwendung.<br />

Unser Freundes- und Fördererkreis ist das große zweite Standbein unserer<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>. Vielen Dank für Ihre Hilfe im letzten Jahr.<br />

Wenn man das Großwetterleuchten in der Politik erlebt, könnte man das<br />

neue Jahr etwas entspannter beginnen. In Berlin ist das „Bundesteilhabegesetz“<br />

sehr gut dargelegt und begründet worden. Es ist einvernehmlich im<br />

Koalitionsvertrag festgeschrieben. Zuverlässig finanziert mit sechs Milliarden<br />

Euro Bundesmitteln.<br />

Auch die Formulierung zur Inklusion im Koalitionsvertrag kann sich sehen<br />

lassen. Ja, wo soll da noch ein Problem sein? Aufatmen können unsere 1600<br />

Menschen mit Behinderung, die wir betreuen, fördern, begleiten, unterrichten<br />

oder ihnen Wohnen, Arbeit und Freizeit garantieren und unsere 750<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur dann, wenn das Geld bei Ihnen ankommt,<br />

wenn die Leistungen auch honoriert werden, wenn die Billig- oder<br />

Dumpingpreis-Struktur bei den Kostenträgern überwunden ist.<br />

Die ersten Zeichen bei den Ländern, bei den Bezirken und bei den Kommunen<br />

sprechen eine andere Sprache. Alle wollen vom großen Kuchen zehren,<br />

erwarten eine finanzielle Entlastung für Ihre Haushalte. Wenn so viele große<br />

Hände vorher zugreifen, muss man schon in Sorge sein, dass die angedachte<br />

Hilfe auch bei den Betroffenen Menschen ankommt. Die <strong>Lebenshilfe</strong> wird<br />

ihre Wächter- und Anwaltsrolle 2014 deshalb verstärken.<br />

Was wir brauchen, ist auch viel Kraft. Viel Kraft für unsere Selbstvertreter,<br />

unsere Eltern, viel Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Nur dadurch können wir die Reformkraft in der Gesellschaft bleiben. Nur so<br />

können wir Inklusion mit Leben füllen. Nur so können wir Schritt für Schritt<br />

Inklusion in der Gesellschaft umsetzen. Gemeinsam. Nur, wenn alle mitmachen,<br />

kann sich etwas ändern und die Benachteiligung aufhören.<br />

Was wir nicht weiter können ist die Subvention von Leistungen der Kostenträger.<br />

Zu Deutsch: Wir können nicht laufend Geld des Elternverbands<br />

mitbringen, um Reformschritte zu finanzieren. Da gibt es eine klare Aufgabenteilung<br />

in der Gesellschaft.<br />

Wir werden kein Geld der <strong>Lebenshilfe</strong> mehr in die Schulbegleitung stecken.<br />

Der Kostenträger Bezirk darf die Risiken nicht dem Elternverband aufhalsen.<br />

Wenn der Bezirk keine korrekte Finanzierung leisten kann, leisten will, dann<br />

soll er die Schulbegleitung nach München an das Kultusministerium zurück<br />

geben.<br />

Wir werden kein Geld der <strong>Lebenshilfe</strong> mehr in die Frühförderung stecken.<br />

Wir haben keinen Sicherstellungsauftrag. Diesen Sicherstellungsauftrag<br />

hat die Kommune bzw. der Bezirk. Dann sollen doch sie die Frühförderung<br />

betreiben, und wir schauen ihnen auf die Finger, ob sie ihre Arbeit mit dem<br />

gleichen Einsatz und der gleichen Qualität erbringen.<br />

Wir werden kein Geld der <strong>Lebenshilfe</strong> mehr in das Ambulant begleitete<br />

Wohnen stecken. Wenn der Bezirk, bekräftigt durch sein Moratorium<br />

„ambulant vor stationär“, mehr Wohnen mitten in der Stadt haben will,<br />

dann muss dem Ziel auch der finanzielle Aufwand folgen. Eine Billiglösung<br />

bei den Problemen am Wohnungsmarkt muss sich Ansbach aus dem Kopf<br />

schlagen.<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> hat ihre Karten offen auf den Tischgelegt. Bei der Lösung<br />

setzen wir auf die Politik. Da haben wir, was Berlin zeigt, gute Chancen. In<br />

Bayern will man in Sachen Inklusion auf fraktionsübergreifende Strukturen<br />

setzen. In <strong>Nürnberg</strong> gehen wir davon aus, dass sich im März die Strukturen<br />

im Großen und Ganzen nicht ändern. Da kann man sich auf das Wahlprogramm<br />

vor allem der SPD stützen und sicher sein, dass dieser unser Teil<br />

auch von Betroffenen eingefordert wird. In Ansbach hat sich durch das politische<br />

Patt eine neue Situation ergeben: Keiner kann mehr über den anderen<br />

herrschen, sondern man muss sich politisch verständigen. Dies stärkt auch<br />

die Position von Menschen mit Behinderung nachhaltig.<br />

So gibt es zwar viel, sehr viel zu tun, aber ein deutlicher Streif Optimismus<br />

macht sich am Horizont breit.<br />

Vorstandsvorsitzender Horst Schmidbauer<br />

(li.) hat der 90-jährigen Elsa Kremling im<br />

November 2013 Ehrennadel und Urkunde als<br />

Auszeichnung für 50-jährige Mitgliedschaft<br />

in der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Nürnberg</strong> überreicht.<br />

Wilfried Klatt gratulierte als Erster.<br />

<strong>Nürnberg</strong>s <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Magazin</strong> · 1-2014 · 3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!