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Lebenshilfe Magazin - Lebenshilfe Nürnberg

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Wahl zum Stadtrat in <strong>Nürnberg</strong><br />

Am 16. März ist in Bayern Kommunalwahl. Der <strong>Nürnberg</strong>er Stadtrat<br />

wird neu gewählt. Dabei treten als Kandidaten auch Menschen mit<br />

Behinderung an. Sie wollen wir hier vorstellen. Ferner will die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Nürnberg</strong> auch das Engagement von Stadtratsmitgliedern für die<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Nürnberg</strong> würdigen, die erneut zur Wahl stehen.<br />

Yasemin Yilmaz ist 25 Jahre alt und Soziologin. Gegenwärtig ist sie auf<br />

der Suche nach einem Promotionsthemarbeitet sie an der letzten Festlegung<br />

ihres Promotionsthemasa. Fabian Meissner<br />

ist vier Jahre älter. Er hat in Regensburg Politik,<br />

Pädagogik und vergleichende Kulturwissenschaften<br />

studiert. Meissner arbeitet als Referent<br />

bei der evangelischen Jugend <strong>Nürnberg</strong>s. Beide<br />

kandidieren auf der SPD-Liste für den Stadtrat.<br />

Meissner auf Platz 15. Yilmaz auf 18. Beide sind<br />

mit einer körperlichen Behinderung zur Welt<br />

gekommen. Sie sind jeweils auf einen Rollstuhl<br />

angewiesen.<br />

Dennoch sehen sie sich nicht in der Rolle „als klassische Behindertenvertreter“,<br />

wie sie betonen. „Wir brauchen in den politischen Gremien insgesamt<br />

Menschen, die sich um Teilhabe kümmern“, sagen Yilmaz und Meissner.<br />

Teilhabe heißt für die beiden Sozialdemokraten, dass niemand ausgegrenzt<br />

wird. Ihr Ziel ist die solidarische Stadtgesellschaft, in der alle mitbestimmen<br />

können und keiner allein gelassen wird. Ihre Erfahrungen als Menschen<br />

mit Behinderung sehen sie dabei als eine Art Querschnitt-Kompetenz. „Es<br />

gibt viele Felder, auf denen die Sichtweise wichtig ist, die wir einbringen<br />

können.“<br />

Fabian Meissner will sich um Wohnungspolitik kümmern sowie Bildungs-<br />

und Jugendpolitik zu einem Schwerpunkt machen. Ferner strebt er<br />

eine bessere Mitbestimmung der Bürgerinnen<br />

und Bürger über digitale Medien an. Yasemin<br />

Yilmaz kommt aus Gostenhof. Das gelingende<br />

Zusammenleben verschiedener Kulturen ist für<br />

sie deshalb ein bedeutender Maßstab, den sie<br />

im Stadtrat im Rahmen der Arbeitsmarkt- und<br />

Sozialpolitik in konkretes politischen Handeln<br />

umsetzen will. Auf besondere Weise will sie sich<br />

der Armutsbekämpfung widmen. Für beide ist<br />

der enge Kontakt zu den Bürgern und den Stadtteilen wichtig. „Initiativen<br />

vor Ort stützen“ und „mitbekommen, was schiefläuft“.<br />

Yasemin Yilmaz ist neben weiteren Parteifunktionen stellvertretende<br />

Vorsitzende der <strong>Nürnberg</strong>er Jungsozialisten. Fabian Meissner führt den<br />

SPD-Ortsverein Lichtenhof. Sie sind in <strong>Nürnberg</strong> aufgewachsen, haben hier<br />

Regelschulen besucht und das Abitur absolviert. Meissner war vor 25 Jahren<br />

das erste Kind mit Behinderung im Integrativen Kindergarten „Regenbogen“<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong>. Beide kennen ihre Heimatstadt also bestens. Als größtes<br />

Hindernis für eine noch bessere Teilhabe von Menschen mit Behinderung in<br />

Bildungs-, Erziehungs- und Freizeiteinrichtungen haben sie selbst bauliche<br />

Hindernisse erlebt. Barrierefreiheit in städtischen Gebäuden zu schaffen,<br />

darauf werden sie stark achten.<br />

Der eigenen Arbeit im Rathaus sehen Yilmaz und Meissner in dieser<br />

Hinsicht positiv entgegen. Auf Anregung des SPD-Fraktionsvorsitzenden<br />

Christian Vogel sind beide bereits zu einer Konferenz Ortsbegehung mit Vertretern<br />

verschiedener Ämter eingeladen worden, um zu klären, an welchen<br />

Stellen bauliche oder sonstige Veränderungen erforderlich sind. Denn aufgrund<br />

ihrer Listenplätze werden Fabian Meissner und Yasemin Yilmaz mit<br />

ziemlicher Sicherheit Mitglieder des neuen <strong>Nürnberg</strong>er Stadtrats werden.<br />

Seit 1996 ist Rita Heinemann (CSU) Stadtratsmitglied in <strong>Nürnberg</strong>. Die 49-<br />

jährige erlitt 2012 einen Schlaganfall und ist seither rechtsseitig stark eingeschränkt.<br />

Seit Beginn ihrer Stadtratstätigkeit<br />

engagiert sich die gelernte Altenpflegerin stark<br />

für Senioren in <strong>Nürnberg</strong>. „Wir brauchen den<br />

Sachverstand unserer älteren Mitbürger“, sagt<br />

sie und sieht sich auch in der Pflicht, Verbesserungen<br />

wie beispielsweise Tagesstruktur für alt<br />

gewordene Menschen mit Behinderung zu erreichen.<br />

Dabei will sie sich auf bereits vorhandene<br />

Seniorennetzwerke stützen. Ferner setzt sich Rita<br />

Heinemann für Kinder und Jugendliche mit Handicap ein. Seit zwölf Jahren<br />

ist sie Vorsitzende des Fördervereins des Jugendhauses Stapf, in dem auch<br />

frühe Förderung für Kinder mit Behinderung stattfindet. Rita Heinemann ist<br />

auf Platz 26 der CSU-Liste zu finden.<br />

Christian Vogel hat sich in der jüngst vergangenen Wahlperiode an vielen<br />

Stellen für die <strong>Lebenshilfe</strong> stark gemacht. Als Vorsitzender der SPD <strong>Nürnberg</strong><br />

hat er die Belange von Menschen mit Behinderung<br />

ebenso ernst genommen wie als Stadtratsmitglied.<br />

So hat Vogel die Integrationsfirma<br />

„Pegnitz Gebäudereinigung“ der <strong>Lebenshilfe</strong> mit<br />

Arbeiten im Karl-Bröger-Zentrum beauftragt<br />

und dort auch einer Dauerverkaufsausstellung<br />

mit Bildern der Frühförderung Platz eingeräumt.<br />

Vogel sieht in der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

ein ganz wichtiges Signal, das nun mit<br />

Leben erfüllt werden müsse. „Das gelingt aber nur, wenn dem Reden auch<br />

das Handeln folgt“, sagt er. Als Geschäftsführer der Stadtreklame hat Vogel<br />

das bereits getan und als Pate eine junge Frau mit Handicap eingestellt.<br />

„Simone ist heute eine von uns“, sagt Vogel. „So stelle ich mir ein gemeinsames<br />

Miteinander vor.“ Christian Vogel kandidiert auf Platz 3 der SPD-Liste.<br />

Elke Leo ist seit 2002 Stadtratsmitglied der Grünen. Seit die eigenen Kinder<br />

der 59-jährigen Kindergarten und Schule besuchten, ist ihr Inklusion ein<br />

großes Anliegen. Sie setzt auf die bestmögliche<br />

individuelle Förderung aller Kinder in einem gemeinsamen<br />

Unterricht und fordert dafür die entsprechende<br />

personelle und finanzielle Ausstattung.<br />

Bereits Ende der 1980er Jahre hat sich Elke<br />

Leo als Vorsitzende des <strong>Nürnberg</strong>er Elternvereins<br />

für die ersten Kooperationsklassen in <strong>Nürnberg</strong><br />

stark gemacht. Für die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Nürnberg</strong> war<br />

sie auf diesem Feld in der vergangenen Wahlperiode<br />

eine wichtige Partnerin. „Ich finde es beeindruckend, wie die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

den Weg der Inklusion in allen Lebensbereichen konsequent geht und<br />

unterstütze gerne weiterhin alle Vorhaben, die uns dem Ziel einer inklusiven<br />

Gesellschaft näher bringen“, sagt Elke Leo.<br />

Andrea Loos ist nicht nur sozialpolitische Sprecherin der CSU-Fraktion<br />

im <strong>Nürnberg</strong>er Rathaus. Sie ist auch Mutter eines Sohnes mit Behinderung<br />

und war lange Jahre Mitglied im Vorstand<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Nürnberg</strong>. Sie kennt die<br />

Arbeit des Elternverbands aus erster Hand. Die<br />

selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit<br />

Behinderung in allen Lebensbereichen ist für<br />

die 53-jährige Betriebswirtin eine Selbstverständlichkeit.<br />

Dazu gehört für sie, dass <strong>Nürnberg</strong><br />

in den nächsten zehn Jahren barrierefrei wird.<br />

Neue Wohnformen für Senioren und Menschen<br />

mit Behinderung sowie ein unterstützendes Netzwerk hält sie für ebenso<br />

bedeutsam. Andrea Loos tritt auf Platz 7 der CSU-Liste an.<br />

4 · <strong>Nürnberg</strong>s <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Magazin</strong> · 1-2014

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