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Unsicherheiten, neue Fragen und der Realitätsbezug<br />

Die Fragen der Kinder und Jugendlichen haben sich verändert. Fragen nach<br />

„ausgefallenen" Spielarten gab es auch schon vor 15 Jahren - aber nicht ganz so viele<br />

und nicht nach ganz so ausgefallenen Sexualpraktiken. Die Fachkräfte von profamilia<br />

München arbeiten seit etwa fünf Jahren auch in vierten Grundschul-Klassen. Die<br />

anonymen Fragen, die von den Viertklässlern gestellt werden, sind ganz ähnlich denen,<br />

die vor einigen Jahren noch Siebtklässler gestellt haben. Ein paar Beispiele:<br />

➢ Was ist ein Puff, was ist ein Strich?<br />

➢ Was ist pervers?<br />

➢ Was ist, wenn eine Frau und eine andere Frau Sex machen, bekommen dann<br />

beide Kinder?<br />

➢ Gibt es Sex anregende Mittel?<br />

Die methodische Vorgehensweise:<br />

Schulklassen werden nach gemeinsamen Unterrichtseinheiten auch vorübergehend<br />

getrennt und nach Mädchen und Jungen eingeteilt. Ein männlicher Kollege des Teams<br />

arbeitet mit den Jungen, eine Kollegin mit den Mädchen. Wenn nun in diesen<br />

Kleingruppen der männliche und der weibliche Körper erklärt wird, werden daran viele<br />

Fragen von den Jugendlichen geknüpft, bei denen anzunehmen ist, dass sie auf<br />

gesehene „Sexbilder" zurückzuführen sind. Das gilt vor allem für die Jungen, auch wenn<br />

die Mädchen hier „aufgeholt" haben.<br />

Hier müssen die Fachkräfte häufig eine Gratwanderung vollziehen. Es soll einerseits keine<br />

„neue" moralische Bewertung stattfinden, in der z. B. ausgefallene Sexualpraktiken als<br />

pervers oder widerlich gebrandmarkt werden. Gleichzeitig kommt den<br />

Sexualpädagoginnen und Sexualpädagogen die Aufgabe zu, die Häufigkeit oder die<br />

alltägliche Verbreitung mancher Arten von Sex zu relativieren. Dazu gehört ebenso die<br />

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