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DAS FLUGBOOT DORNIER „WAL“ (DO J) - adl-luftfahrthistorik.de

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nach Cádiz. Da <strong>de</strong>r Weiterflug ab hier aus politischen Grün<strong>de</strong>n unter spanischer Flagge erfolgte (offiziell hatte die spanische Fluggesellschaft<br />

Iberia, damals Tochtergesellschaft <strong>de</strong>r DLH, das Flugzeug gechartert), mußte die „Lübeck“ auf spanische Hoheitsabzeichen<br />

umgestrichen wer<strong>de</strong>n und bekam die Zulassung M-CAEA. Da die Iberia nicht über Seeflugzeugführer verfügte, übernahm<br />

<strong>de</strong>r spanische Militärpilot Comandante Ricardo Bruguete das Steuer <strong>de</strong>s Flugboots. Am 5. Juli 1928 waren die Vorbereitungen für<br />

<strong>de</strong>n Überseeflug abgeschlossen, so daß am nächsten Morgen um 5.30 Uhr <strong>de</strong>r Start Richtung Kanarische Inseln erfolgen konnte.<br />

Der Flug verlief glatt und ohne Probleme, die Landung in <strong>de</strong>r Gando-Bucht bei Las Palmas erfolgte um 12.30 Uhr, genau nach sieben<br />

Stun<strong>de</strong>n. Für die Vertreter von Behör<strong>de</strong>n und militärischen Stellen vor Ort wur<strong>de</strong>n mehrere Rundflüge durchgeführt. Außer<strong>de</strong>m<br />

machte die Besatzung einige Erkundungsflüge über <strong>de</strong>n Kanarischen Inseln, um geeignete Notlan<strong>de</strong>plätze ausfindig zu machen.<br />

Am 12. Juli trat <strong>de</strong>r Lufthansa-„Wal“ <strong>de</strong>n Rückflug an, allerdings nicht direkt von Las Palmas nach Cádiz, weil durch <strong>de</strong>n vorherrschen<strong>de</strong>n<br />

Nordost-Passat auf diesem Kurs zu viel Gegenwind zu erwarten war. Statt <strong>de</strong>ssen ging es Richtung Osten bis zur afrikanischen<br />

Küste und dann die Küstenlinie entlang über Mogador - Casablanca - Larache, um diese Häfen zugleich auf ihre Nutzbarkeit<br />

für Flugboote wie <strong>de</strong>n „Wal“ zu überprüfen. In Casablanca wur<strong>de</strong> zur Betriebsstoffübernahme zwischengelan<strong>de</strong>t. Am Abend<br />

<strong>de</strong>s Folgetages lan<strong>de</strong>te die Maschine wie<strong>de</strong>r in Cádiz. Dort waren erneut einige Tage Aufenthalt vorgesehen, <strong>de</strong>nn das Flugboot<br />

mußte jetzt wie<strong>de</strong>r von spanischer auf <strong>de</strong>utsche Zulassung umgezeichnet wer<strong>de</strong>n. Am 16. Juli 1928 ging es dann von Cádiz nach<br />

Lissabon, am übernächsten Tag flog die Maschine bis La Coruña und am 18.7. weiter nach Southampton. Die sonst so gefürchtete<br />

Biscaya war glatt wie ein Spiegel, so daß es auf <strong>de</strong>m Flug keine Probleme gab. Nach drei Stun<strong>de</strong>n Aufenthalt in Southampton erfolgte<br />

<strong>de</strong>r Weiterflug nach Nor<strong>de</strong>rney. Tags darauf ging es über <strong>de</strong>n Nord-Ostsee-Kanal und Kiel zum Seeflughafen Lübeck-<br />

Travemün<strong>de</strong>. Hier en<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r Streckenerkundungsflug nach einer Gesamtflugzeit von 48 Std. 58 min. und insgesamt 7.500 zurückgelegten<br />

Kilometern.<br />

März/April 1930: Die DLH führte einen weiteren Erkundungsflug zu <strong>de</strong>n Kanarischen Inseln durch, und zwar mit <strong>de</strong>m „Wal“ D-1647<br />

„Bremerhaven“ (Wnr. 109, 2 x BMW VI je 500/640 PS). Pilot war Flugkapitän Fritz Kießner, die Expeditionsleitung hatte Otto Bertram.<br />

Der Flug begann am 25. März in Travemün<strong>de</strong> und führte über Southampton, La Coruña und Cádiz bis nach Las Palmas und<br />

Los Cristianos (auf Teneriffa). Am 8.4.1930 ging es von <strong>de</strong>n Kanarischen Inseln zur afrikanischen Westküste nach Villa Cisneros<br />

(heute: Dajla o<strong>de</strong>r Dakhla) und Angra <strong>de</strong> Cintra, bei<strong>de</strong> im heutigen Staat Westsahara gelegen und damals zu Spanien gehörig. Am<br />

10. April erfolgte <strong>de</strong>r Rückflug nach Las Palmas und am 15.4. startete die D-1647 von dort zurück nach Travemün<strong>de</strong>. Die gesamte<br />

Flugstrecke betrug rund 8.000 km.<br />

(rechts):<br />

Glückliche Rückkehr <strong>de</strong>s DLH-Wals<br />

„Lübeck“ (D-1443, Werknummer 106)<br />

am 19.7.1928 nach Travemün<strong>de</strong> von<br />

<strong>de</strong>m ersten Verkehrserkundungsflug<br />

zu <strong>de</strong>n Kanarischen Inseln.<br />

Vor <strong>de</strong>m Flugboot stehen von links<br />

nach rechts: Fahrenbruch, Flugkapitän<br />

Joseph Kaspar, Otto Bertram (Leiter<br />

<strong>de</strong>s DLH-Seeflugwesens), Hans<br />

Schiller (DLH-Bezirksleiter), unbekannt,<br />

Tie<strong>de</strong>, Kapitän Ernst (Navigationsausbil<strong>de</strong>r),<br />

Bordmechaniker Rebentrost,<br />

Dr. Rudolf Grosse (Staatsrat<br />

beim Lübecker Senat).<br />

(links):<br />

Den dritten Verkehrserkundungsflug<br />

zu <strong>de</strong>n Kanarischen<br />

Inseln führte <strong>de</strong>r Dornier „Wal“<br />

D-1647 „Bremerhaven“ durch.<br />

Pilot war Flugkapitän Fritz<br />

Kießner, die Expeditionsleitung<br />

hatte wie<strong>de</strong>r Otto Bertram. Das<br />

Bild zeigt die D-1647 bei <strong>de</strong>r<br />

Ankunft im spanischen La Coruña<br />

am 25.3.1930.<br />

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