Kulturbericht 2012 (pdf, 5.6 MB) - Ludwigshafen
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Mit dem Ernst-Bloch-Preis zeichnet die Stadt <strong>Ludwigshafen</strong><br />
am Rhein seit 1985 im dreijährigen Turnus herausragendes<br />
wissenschaftliches oder literarisches Schaffen<br />
mit philosophischer Grundhaltung aus, das für unsere<br />
Kultur in kritischer Auseinandersetzung mit der Gegenwart<br />
bedeutsam ist. Zu den Hauptpreisträgern zählen unter<br />
anderem Hans Mayer (1988), Pierre Bourdieu (1997),<br />
Dr. Seyla Benhabib (2009) und Avishai Margalit (<strong>2012</strong>). Ein<br />
Förderpreis wird zur Förderung eines jüngeren Autors<br />
beziehungsweise einer jüngeren Autorin vergeben. Von<br />
ihnen wird erwartet, dass sie aufgrund ihrer bisherigen<br />
Leistung weitere qualifizierte wissenschaftliche oder literarische<br />
Arbeiten bringen.<br />
Unter den Preisträgern des Förderpreises finden sich<br />
Navid Kermani (2000) oder Carolin Emcke (2006).<br />
So versteht sich das Ernst-Bloch-Zentrum über seinen<br />
originären Schwerpunkt als Bloch-Forschungsstelle hinaus<br />
als Forum für einen dynamischen gesellschaftlichen<br />
Diskurs, an dem sich interessierte Bürgerinnen und Bürger<br />
wie Philosophen und Wissenschaftler gleichermaßen<br />
beteiligen können. Dabei gilt: Zukunft ist Programm. Die<br />
Disziplin Philosophie wird bemüht, um die Frage nach<br />
der Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft aufzuwerfen und<br />
– mit Bloch gesprochen – „das Hoffen zu lernen“.<br />
Veranstaltungen <strong>2012</strong><br />
Die kritische Auseinandersetzung mit den Themen unserer<br />
Zeit, die Frage nach der Zukunftsfähigkeit unserer<br />
Gesellschaft und der Ausblick auf konkret-utopische<br />
Szenarien bestimmen das kulturelle Programm des<br />
Ernst-Bloch-Zentrums. „Talk bei Bloch Live“ ist die<br />
neue Veranstaltungsreihe des Ernst-Bloch-Zentrums.<br />
Das Konzept ist angelehnt an Talksendungen, wie man<br />
sie aus dem Fernsehen kennt, mit einem Unterschied:<br />
Der Talk ist live, Publikumsbeteiligung ist ausdrücklich<br />
erwünscht. Unter dem Titel „Naturallianz“ beschäftigte<br />
sich die erste Ausgabe der Talkreihe mit dem Thema<br />
Ökologie. Von März bis Oktober kamen Wissenschaftler,<br />
Künstler, Politiker und Unternehmer in vier Podiumsgesprächen<br />
im Ernst-Bloch-Zentrum zusammen, um<br />
Umwelt und Verantwortung neu zu denken. Moderiert<br />
wurden die Veranstaltungen von Dietrich Brants (SWR 2<br />
Kultur Aktuell).<br />
Die Gesprächsreihe wurde unterstützt von der BASF SE,<br />
der Stiftung der ehem. Stadtsparkasse <strong>Ludwigshafen</strong>,<br />
der GAG <strong>Ludwigshafen</strong>, den Hafenbetrieben <strong>Ludwigshafen</strong>,<br />
den Technischen Werken <strong>Ludwigshafen</strong> und der Stiftung<br />
Ernst-Bloch-Zentrum.<br />
Zum Thema „Die Philosophie der Katastrophe“ diskutierten<br />
Prof. Dr. Niko Paech (Universität Oldenburg), Dr. Barbara<br />
Muraca (Universität Greifswald), Moderator Dietrich Brants,<br />
Dr. Erhard Eppler (Bundesminister a.D.) und Dr. Lutz Spandau<br />
(Allianz Umweltstiftung).<br />
Auch <strong>2012</strong> fand ein „Denktag“ im Vorfeld des UNESCO-<br />
Welttags der Philosophie statt. Beim Tag der offenen Tür<br />
erwarteten die Besucherinnen und Besucher Denksport<br />
sowie stündliche Führungen durch die Dauerausstellung.<br />
Vor der Lesung mit Feridun Zaimoglu präsentierten<br />
Schülerinnen und Schüler des Carl-Bosch-Gymnasiums<br />
<strong>Ludwigshafen</strong> Zaimoglus „Ruß“.<br />
Der offene Gesprächskreis „Montagsgesellschaft“ setzt<br />
sich seit 2010 mit kulturphilosophischen Themen auseinander.<br />
Am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“<br />
zeigte „Kino & Kritik“ „Sophies Choice“.<br />
Alan J. Pakulas Verfilmung des gleichnamigen Romans<br />
von William Styron erzählt die bewegende Geschichte<br />
der polnischen Auschwitz-Überlebenden Zofia „Sophie“<br />
Zawistowski. Am Vorabend der Tagung „Protest, Empörung,<br />
Widerstand“ lief der Film „V for Vendetta“ von<br />
James McTeigue. Weitere Filme gab es im Rahmen des<br />
KIndianertags im Heldensommer zu sehen.<br />
Zum Abschluss der Ausstellung „Ein Bild von einem Indianer“<br />
zeigte das Stadtmuseum <strong>Ludwigshafen</strong> „Bull<br />
Arizona – Der Wüstenadler“, ein Fragment des Wild-<br />
Westfilms des Pfälzers Phil Jutzi. Dr. Klaus-Jürgen Becker<br />
vom Stadtarchiv <strong>Ludwigshafen</strong> gab eine Einführung<br />
zu den Hintergründen des Films. Volker Hafner von der<br />
Musikschule <strong>Ludwigshafen</strong> begleitete den Stummfilm<br />
live auf dem Klavier.<br />
Am Aschermittwoch unternahm der Journalist Detlef<br />
Berentzen unter dem Titel „Rausch des Philosophen“ einen<br />
Ausflug ins Transzendente, zusammen mit Prof. Dr.<br />
Helmut Pape (Universität Bamberg), der sich auf Rausch<br />
und Erkenntnis spezialisiert hat.<br />
Stadtentwicklung 2013, Heft 6/2013<br />
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