LW-Wasserspiegel 20_13 - LW Zweckverband ...
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Das Kundenmagazin der Landeswasserversorgung <strong>20</strong>_<strong>13</strong><br />
Skulpturen aus Eis – Wasser in seiner kreativsten Form<br />
Nachtschicht im Wasserwerk<br />
Ausbildung bei der Landeswasserversorgung<br />
1
Inhalt<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
anlässlich der bevorstehenden Wintermonate wollen wir uns in unserem nun<br />
vorliegenden „<strong>LW</strong>-<strong>Wasserspiegel</strong>“ mit dem Element Wasser in einer unter<br />
künstlerischen Aspekten besonders schönen Form, nämlich der Fertigung<br />
von Eisskulpturen, befassen. Über den Ursprung, die Technik und die fantastischen<br />
Ergebnisse dieses Kunsthandwerks informieren wir Sie in der Rubrik<br />
„Im Fokus“. Dass die Natur den Künstlern in diesem Punkt in nichts nachsteht,<br />
erfahren Sie in der Rubrik „Notizen“ im Beitrag „Wasser und Eis –<br />
ein Gruß vom Härtsfeld“.<br />
Einen Einblick in das aktuelle Geschehen bei der Landeswasserversorgung<br />
erhalten Sie im Beitrag „Nachtschicht“ in der Rubrik „Technik“. In unserer<br />
Rubrik „Wassergeschichte“ dagegen entführen wir Sie in das Jahr 19<strong>20</strong> und<br />
schildern Ihnen, wie der Arbeitsalltag eines Maschinenwärters in der damaligen<br />
Zeit aussah. Wie Sie lesen werden, hat sich in den vergangenen 90 Jahren<br />
in der Technik der Trinkwasserversorgung so manches verändert. Während<br />
früher das meiste von Hand zu erledigen war, bestimmt heute die<br />
Automatisierung und die Fernsteuerung der Anlagen das Betriebsgeschehen.<br />
Notizen<br />
Trinkverhalten<br />
im Winter<br />
In der kalten Jahreszeit lässt das<br />
Durstgefühl nach. Doch auch im<br />
Winter ist regelmäßiges Trinken<br />
wichtig. Trockene Luft und warme<br />
Räume führen zum Verlust von<br />
Körperflüssigkeit.<br />
4<br />
Im Fokus<br />
Skulpturen aus Eis -<br />
Wasser in seiner<br />
kreativsten Form<br />
Dass man aus Eis nicht nur Würfel<br />
zum Kühlen eines Getränkes machen<br />
kann, führen Künstler, die<br />
aus Eis fantasievolle Skulpturen<br />
fertigen, eindrucksvoll vor.<br />
6<br />
Aus der Region<br />
Lenningen - der Natur<br />
ganz nah<br />
Die Gemeinde Lenningen bietet<br />
dem Besucher eine wundervolle<br />
Landschaft, einige kulturelle Sehenswürdigkeiten<br />
und vielfältige Möglichkeiten<br />
der Naherholung.<br />
8<br />
Technik<br />
Nachtschicht<br />
Automatisierung und Fernsteuerung<br />
bestimmen den Betrieb im Wasserwerk.<br />
Zwei Mitarbeiter machen<br />
Dienst, auch nachts in der Zentralwarte,<br />
um in Notfällen manuell eingreifen<br />
zu können. Der <strong>LW</strong>-<strong>Wasserspiegel</strong><br />
begleitet sie bei einer<br />
Nachtschicht.<br />
10<br />
Impressum<br />
<strong>LW</strong>-<strong>Wasserspiegel</strong> – Das Kundenmagazin der Landeswasserversorgung<br />
Herausgeber: <strong>Zweckverband</strong> Landeswasserversorgung · Schützenstraße 4 · 70182 Stuttgart<br />
Telefon 07 11/21 75-0 · Fax 07 11/21 75-1<strong>20</strong>2 · E-Mail lw@lw-online.de · Internet www.lw-online.de<br />
Redaktion: Bernhard Röhrle (br) - verantwortlich, Andrea Ostberg (ao), Dagmar Uhl (du)<br />
Zeichnungen: Brita Gläsche<br />
Layout: Agentur Tandem, Stuttgart · Gesamtherstellung: frechdruck GmbH, Stuttgart, www.frechdruck.de<br />
2
Um auch auf zukünftige Entwicklungen gut<br />
vorbereitet zu sein, bildet die <strong>LW</strong> bereits<br />
seit vielen Jahren einen Teil ihres Personals<br />
selbst aus. Darüber berichten wir in der Rubrik<br />
„Notizen“ und in den „Wasserwelten“<br />
im Interview mit zwei <strong>LW</strong>-Auszubildenden.<br />
Nun wünsche ich Ihnen wieder einmal eine<br />
unterhaltsame Lektüre.<br />
Ihr<br />
Aus Wasser wird Eis,<br />
aus Eis wird Kunst, aus<br />
Kunst wird Wasser.<br />
Bernhard Röhrle<br />
Redaktion<br />
Wasserwelten<br />
Ausbildung in der<br />
Trinkwasserversorgung –<br />
Berufe mit Zukunft<br />
Interview mit zwei <strong>LW</strong>-Auszubildenden<br />
aus dem Betriebslabor und der<br />
Elektrowerkstatt.<br />
12<br />
Junior<br />
Wie überwintern Tiere?<br />
Wie sich manche Tiere verhalten,<br />
wenn es richtig kalt wird, ist wirklich<br />
erstaunlich. Wir erzählen euch von<br />
abtauchenden Fischen und badenden<br />
Affen. Ein Rätsel mit tollen Preisen<br />
gibt es auch wieder.<br />
<strong>13</strong><br />
Wassergeschichte<br />
Sommer 19<strong>20</strong> im Wasserwerk<br />
Niederstotzingen<br />
Das Wasserwerk Niederstotzingen<br />
war mit seinen mächtigen Pumpen<br />
zu seiner Zeit einzigartig. Hermann<br />
Hämmerles Aufzeichnungen geben<br />
einen Einblick in den Arbeitstag eines<br />
Maschinenwärters im Jahr 19<strong>20</strong>.<br />
14<br />
Tipps + Info<br />
Thermalwasser - tut gut<br />
Die positive Wirkung von Wasser<br />
auf die Gesundheit kannten schon<br />
die Römer der Antike. Bis heute<br />
wird Thermalwasser zur Linderung<br />
verschiedener Beschwerden angewendet.<br />
Wir verlosen eine Reise zu<br />
den Limesthermen in Aalen.<br />
16<br />
Bildnachweis: S. 1 fotolia/muxahkarvinen; S.2 m und S.8 flickr/Horst Mall; S. 3or flickr/Den Flater; S. 3ul und S. <strong>13</strong><br />
fotolia/nicothein; S. 3ur und S. 16 Stadtwerke Aalen; S. 4 u fotolia/Alexandra Thieltges (Grüntee) und fotolia/PhotoSG<br />
(Ostfriesentee); S. 5 u fotolia/BETA artworks; S. 6o wikimedia; S. 6ul fotolia/Sammy; S. 6ur fotolia/Sergey Togarev;<br />
S. 7 o corbis/Ton Koene/Visuals Unlimited und wikimedia (historisches Bild); S. 7u corbis/Peter Adams; S. 8o<br />
flickr/Horst Mall; S. 8ur pixelio/Hermann; S. 9 ol flickr/Horst Mall; S. 9ul pixelio/Albrecht E. Arnold; S. 10 und 11 Fotogruppe<br />
„agefocus“, Langenau; alle weiteren Bilder <strong>LW</strong><br />
Die Landeswasserversorgung dankt allen Rechteinhabern für ihre Bereitschaft, Bilder und Grafiken für den <strong>LW</strong>-<br />
<strong>Wasserspiegel</strong> zur Verfügung zu stellen. Leider war es nicht in allen Fällen möglich, die Inhaber der Urheberrechte<br />
eindeutig zu ermitteln. Etwaige noch verbleibende Ansprüche werden daher auf Nachweis nachträglich vergütet.<br />
3
Notizen<br />
Die Zukunft gestalten –<br />
Ausbildung bei der<br />
Landeswasserversorgung<br />
Ob im Labor oder in der Elektrowerkstatt<br />
– die <strong>LW</strong> bietet interessante Ausbildungsplätze.<br />
Rund um das Trinkwasser gibt es viele interessante Ausbildungsberufe.<br />
Seit vielen Jahren bildet die Landeswasserversorgung<br />
(<strong>LW</strong>) junge Leute in verschiedenen Ausbildungsgängen aus.<br />
Schwerpunkte sind technische Berufe und Laborberufe, aber auch<br />
kaufmännische Ausbildungen sind dabei. Immer wieder kommen<br />
neue Ausbildungsgänge hinzu. So begann in der Elektrowerkstatt<br />
des Wasserwerks Langenau im Jahr <strong>20</strong>11 erstmals die Ausbildung<br />
eines Elektronikers der Fachrichtung Betriebstechnik. Zusammen<br />
mit einem Auszubildenden zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik<br />
werden derzeit in den Wasserwerken zwei Mitarbeiter zu<br />
qualifizierten Facharbeitern ausgebildet. Im Betriebs- und Forschungslabor<br />
wird seit <strong>20</strong>05 eine dreijährige Ausbildung zum Chemielaboranten<br />
bzw. zur Chemielaborantin angeboten. Die Hauptverwaltung<br />
in Stuttgart bietet regelmäßig einen Ausbildungsplatz<br />
für Bürokaufleute an. In Kooperation mit Fachhochschulen und<br />
Universitäten arbeiten Studierende im Rahmen von Praktika oder<br />
Studienarbeiten bei der <strong>LW</strong>. Sie werden insbesondere bei der<br />
Weiterentwicklung analytischer Methoden und bei Untersuchungsprogrammen<br />
zur Sicherung der Roh- und Trinkwasserqualität eingesetzt.<br />
Wichtige Forschungsthemen werden in Bachelor-, Master- sowie Doktorarbeiten<br />
behandelt und von hochqualifizierten, erfahrenen <strong>LW</strong>-Mitarbeitern<br />
betreut.<br />
(du)<br />
Tee ist weit mehr als nur heißes Wasser<br />
Durchschnittlich 26 Liter Tee<br />
trinkt jeder Deutsche im Jahr - mit<br />
Ausnahme der Ostfriesen: Sie konsumieren<br />
rund 300 Liter. Im 17. Jahrhundert<br />
brachten holländische Handelsschiffe,<br />
mit vorwiegend ostfriesischer<br />
Besatzung, Tee nach Europa.<br />
Auch den Grog, eine Mischung<br />
aus Tee, Zucker und Rum, verdanken<br />
wir der Seefahrt. Das an Bord abgestandene<br />
Wasser konnte man so<br />
wieder trinken. Dass Tee mehr als<br />
nur heißes Wasser ist, beweisen<br />
zahlreiche Traditionen rund um das<br />
aromatische Getränk. Ostfriesischer<br />
Tee wird über ein Stück Kandis gegossen<br />
und Sahne dazugegeben -<br />
umgerührt wird nicht! In Japan wird<br />
Grüner Tee in Pulverform mit einem<br />
Besen dickflüssig geschlagen, in<br />
Russland wird Tee mit Marmelade<br />
serviert. Diese wird gegessen oder<br />
im heißen Wasser aufgelöst.<br />
In vielen Ländern ist Teetrinken<br />
ein Symbol für Gastfreundschaft. In<br />
Ägypten, der Türkei, Marokko und<br />
den anderen arabischen Ländern<br />
reicht man Besuchern stark gesüßten<br />
Tee. Oft fügt man dem kräftigen<br />
Schwarztee noch Kardamom, Mandeln,<br />
Pinienkerne oder Oregano zu.<br />
Zur Erfrischung wird in diesen Ländern<br />
vorwiegend Tee mit Minze getrunken.<br />
In China dagegen werden<br />
Teeblätter zu Ziegeln gepresst. Dem<br />
gekochten Tee gibt man Salz, Ingwer,<br />
geröstete Sojabohnen, Sesam,<br />
Milch oder Yak-Butter bei. Auch Tibeter<br />
trinken gesalzenen Buttertee.<br />
Er wärmt, nährt und regt die Verdauung<br />
an; dies ist wichtig, da ihre<br />
Ernährung vorwiegend aus Fleisch<br />
besteht.<br />
(ao)<br />
Ob in Japan mit Schaum oder in Ostfriesland<br />
mit Kandis – der Teegenuss ist mit unterschiedlichen<br />
Zeremonien verbunden.<br />
4
Wasser und Eis – ein Gruß vom „Härtsfeld“<br />
Das „Härtsfeld“ ist ein karges<br />
Land, seinen Namen trägt es zu<br />
Recht – es ist wahrhaftig ein hartes<br />
Feld. Die Böden sind flachgründig<br />
und steinig, das Wetter ist rau, oft<br />
pfeift der Wind über die Hochfläche;<br />
meistens ist es „einen Kittel kälter“<br />
als in anderen Landesteilen.<br />
Auf dem Härtsfeld gibt es nur wenige<br />
kleinere Ortschaften, die Landund<br />
die Forstwirtschaft prägen das<br />
Bild dieser Region; die Menschen<br />
sind ruhig und verschlossen, jedoch<br />
sehr herzlich und gastfreundlich.<br />
Weil es abseits der großen Verkehrswege<br />
liegt, ist das „Härtsfeld“ ein in<br />
Baden-Württemberg weitgehend<br />
unbekannter Landstrich, es bildet<br />
den östlichen Rand der Schwäbischen<br />
Alb und liegt zwischen Heidenheim<br />
und dem bayerischen<br />
Nördlingen. Im Zentrum des „Härtsfeldes“<br />
findet man das Städtchen<br />
Neresheim mit einer weithin bekannten,<br />
wunderschönen barocken<br />
Klosteranlage. Nahe der Gemeinde<br />
Dischingen liegt das Egauwasserwerk<br />
der Landeswasserversorgung.<br />
Für dieses ist ein 282 Quadratkilometer<br />
großes Wasserschutzgebiet,<br />
das weite Teile der Hochfläche des<br />
„Härtsfeldes“ umfasst, ausgewiesen.<br />
Hier fällt der Niederschlag, der<br />
in der „Buchbrunnenquelle“ am<br />
Rand des Egautals als Grundwasser<br />
wieder zu Tage tritt. Ein Teil davon<br />
wird als Trinkwasser in den Nordosten<br />
Baden-Württembergs und in<br />
den Mittleren Neckarraum gefördert,<br />
rund 400 000 Menschen im<br />
Land erhalten ihr Trinkwasser von<br />
hier.<br />
Infolge der rauen Witterung ist<br />
auf dem „Härtsfeld“ gelegentlich<br />
ein Naturschauspiel der besonderen<br />
Art zu beobachten. Bei feuchtkalter<br />
Witterung bildet sich in eisigen<br />
Nächten Raureif, der sich vom Wind<br />
geformt überall festsetzt und so das<br />
„Härtsfeld“ in ein besonders reizvolles<br />
Wintermärchen verzaubert. Mancher<br />
Baum und manches Objekt<br />
werden so zu einem wahren Kunstwerk<br />
- insbesondere dann, wenn am<br />
nächsten Morgen die Sonne die Eiskristalle<br />
funkeln lässt.<br />
<br />
(br)<br />
Das „Härtsfeld“ – ein Wintermärchen<br />
Trinkwasser hilft bei trockener Heizungsluft<br />
In der kalten Jahreszeit ist der<br />
Bedarf an einem Getränk eher gering<br />
- und das Durstgefühl lässt<br />
nach. Doch auch im Winter ist regelmäßiges<br />
Trinken wichtig. Trockene<br />
Luft und warme Räume führen zum<br />
Verlust von Körperflüssigkeit. Temperaturschwankungen<br />
beim Betreten<br />
eines beheizten Raumes gleicht<br />
der Mensch auch im Winter mit<br />
leichtem Schwitzen aus. Fehlt dem<br />
Körper jedoch Flüssigkeit, kann dies<br />
zu einer Schwächung des Immunsystems<br />
führen. Besonders die Nasenschleimhaut<br />
verliert dann durch<br />
Austrocknung ihre Schutzfunktion<br />
vor Krankheitserregern.<br />
Wasser ist auch im Winter ein<br />
idealer Flüssigkeitsspender. Dabei ist<br />
es egal, ob in Form einer dampfenden<br />
Tasse Kaffee oder Tee, einer<br />
heißen Zitrone, pur oder als Mischgetränk<br />
mit einem Fruchtsaft. Ausreichendes<br />
Trinken sorgt also auch<br />
in der kalten Jahreszeit für Wohlbefinden<br />
und Leistungsfähigkeit, es<br />
schützt außerdem vor Kopfschmerzen<br />
sowie trockener Haut.<br />
(ao)<br />
Auch im Winter braucht der Körper ausreichend Flüssigkeit.<br />
5
Im Fokus<br />
Skulpturen aus Eis<br />
Wasser in seiner kreativsten Form<br />
Wasser ist nicht gleich Wasser, abhängig<br />
von der Temperatur zeigt es sich<br />
in höchst unterschiedlicher Form – einmal<br />
gasförmig als Dampf oder in Wolken,<br />
einmal in flüssiger Form als Regentropfen,<br />
als Meer, als Fluss, als See oder<br />
als Trinkwasser aus dem Wasserhahn<br />
und einmal in fester Form als Eis oder<br />
als Schnee. Dass man aus Eis nicht nur<br />
Würfel zum Kühlen eines Getränkes<br />
machen kann, führen Künstler, die aus<br />
Eis fantasievolle und zum Teil auch riesige<br />
Skulpturen fertigen, eindrucksvoll<br />
vor.<br />
In St. Paul, Minnesota entstand beim „Winter Carnival <strong>20</strong>04“ ein Palast aus Eis.<br />
Als Vorlage der Eisskulpturen dienten die Iglu-Bauten der Eskimos und die im frühen 18. Jahrhundert in Russland<br />
errichteten Eispaläste aus ausgesägten Eisblöcken, in die bunte Glasscheiben oder Linsen für besondere Lichteffekte<br />
eingebaut waren. Diese Tradition wurde wiedererweckt, als japanische Studenten im Jahr 1950 im winterlichen Sapporo<br />
sechs riesige Eis- und Schneeskulpturen „schnitzten“. Sie begründeten damit das „Schneefest von Sapporo“,<br />
das seither einmal jährlich stattfindet. Der Siegeszug des Eisschnitzens um die Welt begann, als es 1972 in das Rahmenprogramm<br />
der Olympischen Winterspiele in Sapporo aufgenommen wurde und Medaillen für die besten Eisskulpturen<br />
vergeben wurden. Damit war der Grundstein für die erste offizielle Weltmeisterschaft im Eisschnitzen gelegt.<br />
Seit dieser Zeit gewinnt diese Kunstfertigkeit immer mehr Anhänger.<br />
Nicht nur aus Eis, auch aus Schnee können eindrucksvolle Skulpturen<br />
geformt werden.<br />
Regelmäßig werden Wettbewerbe im Eisschnitzen ausgetragen.<br />
6
Das Schnitzen von Eisskulpturen geht auf den Iglubau der Eskimos zurück.<br />
Eisskulpturen werden aus Eisblöcken entweder freihändig oder auf der Grundlage von Skizzen mit Hilfe von<br />
Sägen, Hämmern, Feilen und Macheten gesägt, geschlagen und geschnitzt, teilweise werden sie auch mithilfe von<br />
warmem Wasser geschmolzen. Daneben ist auch das Anbringen von Eisstücken durch Festfrieren möglich. Die Lebensdauer<br />
der Eisskulpturen ist abhängig von der Temperatur. Häufig werden sie als Dekoration oder als Blickfang<br />
genutzt und dabei entsprechend beleuchtet. Die verwendeten Eisblöcke bestehen aus klarem Wasser, sie sollten<br />
möglichst wenige Luftblasen enthalten und sind somit sehr durchsichtig. Die Temperatur bestimmt die Zeit, die der<br />
Künstler für die Fertigstellung der Skulptur hat. Neben Eisskulpturen kann man auch Skulpturen aus Schnee formen,<br />
für beides gibt es zwischenzeitlich getrennte Kunstwettbewerbe.<br />
Als erstes seiner Art wurde bereits im Jahr 1989 ein Eishotel<br />
in der rund <strong>20</strong>0 Kilometer nördlich des Polarkreises gelegenen<br />
schwedischen Stadt Jukkasjärvi errichtet. Es besteht aus mehr<br />
als 60 Räumen und Suiten; bis auf die Betten wurde es vollständig<br />
aus Eisblöcken gebaut, selbst die Gläser der Hotelbar sind<br />
aus Eis geformt. Die Blöcke für das Eishotel werden aus dem<br />
nahe gelegenen Fluss gewonnen. Das Hotel kann nur in der<br />
kalten Jahreszeit zwischen November und Mai besucht werden,<br />
in den Sommermonaten ist es geschlossen, weil es schmilzt.<br />
Ebenfalls in Jukkasjärvi gibt es seit <strong>20</strong>02 ein Eistheater; es besteht<br />
aus 2 000 Tonnen Eisblöcken und wird wie das Hotel jährlich<br />
neu errichtet.<br />
(br)<br />
Quelle: Wikipedia, Online-Lexikon, Stand: Juni <strong>20</strong><strong>13</strong><br />
In der bei Kiruna gelegenen nordschwedischen Stadt Jukkasjärvi<br />
können Gäste in einem Eishotel nächtigen.<br />
7
Aus der Region<br />
Der Albtrauf bei Lenningen beeindruckt zu jeder Jahreszeit.<br />
Lenningen - der Natur ganz nah<br />
Die Gemeinde Lenningen mit ihren sieben Ortsteilen<br />
Brucken, Gutenberg, Hochwang, Oberlenningen,<br />
Schlattstall, Schopfloch und Unterlenningen bietet dem<br />
Besucher eine wundervolle Landschaft, einige kulturelle<br />
Sehenswürdigkeiten und vielfältige Möglichkeiten der<br />
Naherholung.<br />
Die romanische St. Martinskirche in Oberlenningen besticht im Inneren<br />
durch mittelalterliche Fresken.<br />
Biosphärengebiet<br />
Schwäbische Alb<br />
Die Schwäbische Alb wurde im Jahr <strong>20</strong>08 aufgrund<br />
ihrer Bedeutung als Kulturlandschaft und deren Besonderheiten,<br />
wie Streuobstwiesen im Albvorland, Wacholderheiden,<br />
Magerrasen, sowie Hang- und Schluchtwälder<br />
am Albtrauf, zum "Biosphärengebiet“ sowie im<br />
Jahr <strong>20</strong>09 zum „UNESCO-Biosphärenreservat“ erklärt.<br />
Jeder Typ Kulturlandschaft wird nur einmal in Deutschland<br />
anerkannt. Lenningen ist eine von 29 Städten und<br />
Gemeinden des insgesamt mehr als 85 000 Hektar großen<br />
Gebietes.<br />
Sportlich unterwegs<br />
Buntes Laub und klare Luft machen<br />
einen herbstlichen Radausflug<br />
perfekt.<br />
Folgt man den zahlreichen<br />
Wanderwegen<br />
führen diese zu den Ruinen<br />
der Burgen „Rauber“,<br />
„Sperberseck“,<br />
„Sulzburg“ und „Wielandstein“.<br />
Für sportlich<br />
Ambitionierte gibt es<br />
eine Vielzahl von Radwegen.<br />
Auf der Schopflocher<br />
Alb stehen für<br />
den Wintersport am<br />
Skigebiet Pfulb gut vorbereitete<br />
Pisten mit Schleppliften zur Verfügung. An<br />
den Langlaufloipen gibt es ausreichend Parkplätze, daher<br />
sind sie gut für Halbtagesausflüge geeignet.<br />
Physik außer Kraft gesetzt<br />
Der „Konradfels“ im Lenninger Tal ist aus Vulkangestein.<br />
Der Vulkantuff enthält einen hohen Anteil magnetischen<br />
Mineralien, was dazu führt, dass Kompasse in<br />
einem bestimmten Bereich des südlichen Hangfußes<br />
eine Missweisung von 180 Grad anzeigt. Vermutlich<br />
führte ein Blitzeinschlag zur Verstärkung der Magnetisierung,<br />
die die Abweichung vom normalen magnetischen<br />
Erdfeld erklärt.<br />
8
Mit Lenninger Papier<br />
zum Mond<br />
Das "Schlössle" beherbergt das<br />
Papiermuseum.<br />
Mit der Übernahme<br />
einer Papiermühle begann<br />
in Lenningen im<br />
Jahr 1855 die Erfolgsgeschichte<br />
der Papierfabrik<br />
Scheufelen. Das Familienunternehmen<br />
des<br />
Lehrers Karl Scheufelen<br />
wuchs schnell und stellte<br />
als erste Papierfabrik<br />
maschinell zweiseitig<br />
gestrichenes Papier her.<br />
Im Jahr 1967, nach der<br />
Brandkatastrophe in der Raumfähre Apollo 1, erhielt<br />
die Papierfabrik als erste deutsche Firma einen Auftrag<br />
von der NASA zu einem nicht entflammbaren<br />
Spezialpapier. Zum 100jährigen Jubiläum des von<br />
Adolf Scheufelen erfundenen Kunstdruckpapiers wurde<br />
im Jahr 1992 im „Schlössle“ in Oberlenningen ein<br />
Museum für Papier- und Buchkunst eröffnet.<br />
Der Natur auf der Spur<br />
Das Lenninger „Naturschutzzentrum Schopflocher<br />
Alb“ ist Partner des Biosphärengebietes. Ein Besuch<br />
lohnt sich für alle großen und kleinen Natur- und Umweltinteressierten.<br />
Es bietet Informationen zur Schwäbischen<br />
Alb, die anschaulich aufbereitet sind und zum<br />
Mitmachen einladen. Auch die Betreuung des Schopflocher<br />
Moores und des ehemaligen Vulkanschlotes<br />
„Randecker Maar“ obliegt dem Naturschutzzentrum.<br />
Das „Randecker Maar“ ist ein beliebter Ort, um Zugvögel<br />
zu beobachten. Zur leichteren Erkundung der Umgebung<br />
kann man Elektrofahrräder ausleihen. Der<br />
Schaugarten am Naturschutzzentrum ist auch außerhalb<br />
der Öffnungszeiten begehbar. Im Lenninger Tal gibt es<br />
zudem zwei begehbare Höhlen, die „Gutenberger<br />
Tropfsteinhöhle“ und die „Gustav-Jakob-Höhle“.<br />
Der Hexensprung<br />
über das Lenninger Tal<br />
Einst suchte der Graf von Württemberg<br />
für seinen Brief an den Kaiser in Prag einen<br />
Boten. In acht Tagen sollte dieser wieder auf<br />
der Burg Hohenurach zurück sein. Für den<br />
Dienst meldete sich eine alte Frau. Der Graf<br />
willigte ein und versprach ihr eine reiche Belohnung.<br />
Die Frau nahm ein Kalb, bestrich es<br />
mit einer Salbe aus Wurzeln und Kräutern<br />
und setzte ihren Mann auf das Tier. Kein<br />
Wort dürfte er auf der Reise sagen,<br />
erklärte sie ihm. Das Tier jagte mit<br />
gewaltigen Sprüngen davon. Bereits<br />
im Morgengrauen war der Mann<br />
in Prag. Auf dem Heimweg flog<br />
das Kalb geradezu durch die<br />
Lüfte und sprang mit einem<br />
Satz über das Lenninger<br />
Tal. Dem Mann<br />
entfuhr „Hoh, was<br />
war noh des?“ Sogleich<br />
stürzte er zu Boden.<br />
Das Kalb war verschwunden.<br />
Den restlichen Weg nach Urach<br />
musste er laufen, aber der reiche Botenlohn<br />
ließ ihn sein Missgeschick schon bald vergessen.<br />
(ao/du)<br />
kurz und knapp<br />
Gemeinde Lenningen<br />
<strong>LW</strong>-Verbandsmitglied seit 1993, ehemals Mitglied<br />
bei der Blau-Lauter-Gruppe<br />
Lage:<br />
Kreis:<br />
am Trauf der Schwäbischen Alb<br />
südlich von Kirchheim unter Teck<br />
Esslingen<br />
Einwohner: 7.964<br />
Durch regelmäßiges Beweiden mit Schafen entsteht die typische Heidelandschaft<br />
auf der Schwäbischen Alb.<br />
Fläche:<br />
Höhe:<br />
Infos:<br />
Internet:<br />
4.144 Hektar<br />
397 bis 828,6 Meter ü. NN<br />
Gemeindeverwaltung Lenningen<br />
Telefon: (07026) 609-0<br />
www.lenningen.de<br />
9
Nachtschicht<br />
Automatisierung und Fernsteuerung<br />
bestimmen den Betrieb<br />
Frühmorgens um 3.00 Uhr: es ist dunkel, Schnee liegt<br />
auf den Feldern, es weht ein eisig kalter Wind; die Menschen<br />
schlafen, die Straßen sind leer. Im Wasserwerk jedoch<br />
wird schon fleißig gearbeitet. Mächtige Pumpen<br />
dröhnen im Untergeschoss des dunklen Förderwerks, die<br />
Dosierpumpen der Wasseraufbereitungsanlage brummen<br />
und klicken, im Rohrkeller des Schieberhauses kann<br />
man einen Elektromotor hören, die Schließeinrichtung<br />
einer großen Rohrleitung öffnet sich ganz langsam; es<br />
pfeift, dann rauscht das Wasser in der Leitung, kurze<br />
Zeit später steigt der <strong>Wasserspiegel</strong> im benachbarten<br />
Trinkwasserbehälter ganz langsam an – dabei ist jedoch<br />
kein Mensch zu sehen. Wie von Geisterhand gesteuert<br />
läuft der Betrieb; und das nicht nur im Wasserwerk, sondern<br />
auch entlang der rund 770 Kilometer langen Rohrleitungsstrecke<br />
in Richtung Kirchheim, Ludwigsburg und<br />
Ellwangen mit ihren vielen Schacht-, Turbinen- und Behälterbauwerken.<br />
Möglich ist dies dank einer ausgeklügelten Mess-,<br />
Steuer- und Regelungstechnik, die bereits seit vielen<br />
Jahrzehnten in ständig zunehmendem Umfang im Wasserwerks-,<br />
Rohrleitungs- und Behälterbetrieb eingesetzt<br />
wird. Sie ermöglicht neben der Fernsteuerung der Anlagen<br />
von der Zentralwarte im Wasserwerk Langenau aus<br />
den vollautomatisierten Betrieb eines großen Teils der<br />
Anlagen. Lediglich zwei Mitarbeiter überwachen und<br />
steuern alles Notwendige im Schichtbetrieb rund um die<br />
Uhr. Falls erforderlich können sie eingreifen und die manuelle<br />
Steuerung einzelner Anlagenteile übernehmen.<br />
Betriebs- und Störmeldungen des Leitsystems oder Informationen<br />
ihrer Kolleginnen und Kollegen weisen sie darauf<br />
hin, wo Handlungsbedarf besteht.<br />
Dies betrifft unter anderem die sechs Fassungsanlagen<br />
mit ihren mehr als <strong>20</strong>0 Brunnen im Donauried, die<br />
Wassergewinnung im Rohwasserpumpwerk an der Donau<br />
bei Leipheim, die Wassergewinnung aus den drei<br />
Tiefbrunnen in Burgberg und aus der Quellfassung im<br />
Egauwasserwerk, die komplexen Anlagen zur Aufbereitung<br />
des Flusswassers der Donau im Wasserwerk in Langenau<br />
und die verschiedenen Stufen der Quellwasseraufbereitung<br />
im Egauwasserwerk bei Dischingen, die<br />
Einrichtungen zur Überwachung der Trinkwasserqualität<br />
in den Wasserwerken, im Leitungsnetz und in den<br />
Wasserbehältern, die mehr als 40 Förder- und Druckstei-<br />
Technik<br />
Auch nachts und an den Wochenenden ...<br />
... werden die Anlagen regelmäßig kontrolliert.<br />
10
Ellwangen<br />
Ludwigsburg<br />
Stuttgart<br />
Esslingen<br />
BH Schönbühl<br />
BH<br />
Rotenberg<br />
BH<br />
Thomashardt<br />
BH Probst<br />
Schwäbisch<br />
Gmünd<br />
BH Breech<br />
SBH<br />
Osterbuch<br />
Aalen<br />
BH Rechberg<br />
Göppingen<br />
Heidenheim<br />
SBH Aufhausen<br />
gerungspumpen, die Steuerung des Wasserstandes<br />
in den 34 Trinkwasserbehältern mit einem<br />
Speichervolumen von 390 000 Kubikmetern und<br />
den Betrieb der 40 Turbinenanlagen zur Stromgewinnung<br />
im Leitungsnetz.<br />
WW<br />
VPW<br />
RWP<br />
BH/SBH<br />
BH Egart<br />
Kirchheim<br />
BH Hahnweide<br />
BH Nonnenbrunnen<br />
<strong>LW</strong>-Leitung<br />
Fremdleitung<br />
Wasserwerk<br />
Vorpumpwerk<br />
Rohwasserpumpwerk<br />
Behälter/Scheitelbehälter<br />
Stromgewinnungsanlage<br />
Landesgrenze<br />
0 5 10 15 km<br />
BH Brucken<br />
BH Asch<br />
BH<br />
Wolfscherre<br />
SBH Heuberg<br />
BH Schopflenberg<br />
BH Boller<br />
Sattel<br />
WW<br />
Mühlhausen<br />
BH<br />
Horn<br />
Geislingen<br />
Blaubeuren<br />
Ulm<br />
SBH Amstetten<br />
Langenau<br />
VPW Burgberg<br />
VPW Niederstotzingen<br />
WW Langenau<br />
VPW Schotthof<br />
RWP<br />
Leipheim<br />
Alle Anlagen im <strong>LW</strong>-Fernleitungsnetz werden vom Wasserwerk Langenau aus gesteuert.<br />
Egau-Wasserwerk<br />
Wittislingen<br />
Gundelfingen<br />
Zu den Aufgaben des Personals der Zentralwarte<br />
gehört auch die regelmäßige Überwachung<br />
der Werksanlagen auf Rundgängen. Im<br />
Bedarfsfall können die Kolleginnen und Kollegen<br />
des Bereitschaftsdienstes informiert<br />
werden, so dass innerhalb kürzester Zeit<br />
ein eingeschränkter Betrieb oder aber ein „Normalbetrieb“<br />
mit voller Personalstärke hergestellt<br />
werden kann. Dank des vorhandenen Knowhows<br />
und der ausgeklügelten Automatisierungsund<br />
Fernsteuerungstechnik funktioniert der Betrieb<br />
der Trinkwasserversorgungsanlagen der<br />
Landeswasserversorgung seit vielen Jahrzehnten<br />
sehr rationell, sehr zuverlässig und sehr sicher.<br />
Bilder: Fotogruppe Arbeitsgemeinschaft „agefocus“, Langenau,<br />
<strong>20</strong>12<br />
<br />
(br)<br />
Die Mitarbeiter der Zentralwarte im Wasserwerk Langenau sind rund um die Uhr im Einsatz.<br />
RitopTermSrv<br />
Zentralwarte<br />
RitopCli1<br />
RitopCli2 RitopCli3 RitopCli4<br />
Office-LAN<br />
Terminalbus-LAN<br />
Firewall/IPS<br />
Storage-System<br />
(NetApp)<br />
Redundanzabgleich<br />
Redundanzabgleich<br />
Datensicherung<br />
Betriebsbereich West Betriebsbereich Mitte Betriebsbereich Süd/West Betriebsbereich Süd Betriebsbereich Ost<br />
S7-ST7 EDC IEC<br />
S7-ST7 EDC IEC EDC IEC<br />
S7-ST7 EDC IEC<br />
S7-ST7 EDC IEC<br />
Bereichswarte<br />
West/Mitte<br />
Bereichswarte<br />
Süd/West<br />
Bereichswarte<br />
Süd<br />
Bereichswarte<br />
Ost<br />
RitopSrvBWW RitopSrvBWK RitopSrvBWS RitopSrvBWO<br />
Terminalbus-LAN<br />
Das <strong>LW</strong>-Leitsystem wird entsprechend den betrieblichen Erfordernissen und<br />
den technischen Möglichkeiten ständig weiterentwickelt.<br />
Mittels modernster Computertechnik wird der Anlagenbetrieb<br />
überwacht.<br />
11
Wasserwelten<br />
Ausbildung in der Trinkwasserversorgung<br />
– Berufe mit Zukunft<br />
Interview mit den <strong>LW</strong>-Auszubildenden Kristin Stern<br />
und Andreas Grupp<br />
Zur Person<br />
Name: Kristin Stern<br />
Alter: 21 Jahre<br />
Wohnort: Hochwang bei Günzburg<br />
Ausbildung: Chemielaborantin<br />
Freizeit: Lesen, Fußball<br />
Für die Ausbildung zur Chemielaborantin<br />
gab es bei der Arbeitsagentur<br />
Listen mit den Ausbildungsbetrieben in<br />
der Region. So kam ich auf die <strong>LW</strong>.<br />
Im Laufe der Ausbildung lerne ich<br />
das komplette Betriebslabor und seine<br />
Arbeitsbereiche kennen, vor allem die<br />
klassische Trinkwasseranalytik und die<br />
Organik, aber auch die Mikrobiologie.<br />
Vom ph-Wert bis zur Prüfung auf<br />
Schwermetalle ist alles dabei.<br />
Die Ausbildung dauert drei Jahre,<br />
die Berufsschule ist als Blockunterricht<br />
mit jeweils 3 bis 4 Wochen in Biberach<br />
organisiert.<br />
Ich durfte mal mitfahren zur Probenahme<br />
ins Egauwasserwerk. Der Quelltopf<br />
dort ist wirklich wunderschön.<br />
Trinkwasser ist ganz selbstverständlich<br />
für uns, und doch steckt so viel dahinter.<br />
Die vielen Analysen und Prüfungen,<br />
die im Labor durchgeführt werden,<br />
finde ich spannend.<br />
Ich finde es bei der <strong>LW</strong> gut, weil der<br />
Betrieb nicht so groß ist. Man findet<br />
schnell Kontakt.<br />
Wie sind Sie auf Ihre Ausbildung<br />
in der Trinkwasserversorgung<br />
aufmerksam<br />
geworden?<br />
Was sind die wesentlichen<br />
Inhalte Ihrer Ausbildung?<br />
Wie lange dauert die Ausbildung<br />
und wie ist der<br />
Besuch der Berufsschule<br />
organisiert?<br />
Was war ein besonderes<br />
Erlebnis während Ihrer<br />
Ausbildung?<br />
Wie ist es, täglich mit unserem<br />
wichtigsten Lebensmittel,<br />
dem Trinkwasser,<br />
zu arbeiten?<br />
Aus welchem Grund würden<br />
Sie anderen interessierten<br />
Jugendlichen die<br />
Ausbildung bei der <strong>LW</strong><br />
empfehlen?<br />
Zur Person<br />
Name: Andreas Grupp<br />
Alter: <strong>20</strong> Jahre<br />
Wohnort: Heuchlingen<br />
bei Heidenheim<br />
Ausbildung: Elektroniker Fachrichtung<br />
Betriebstechnik<br />
Freizeit: Fußball, Fitness, Radfahren<br />
Ich habe mich für den Beruf Elektroniker<br />
interessiert. Ein <strong>LW</strong>-Mitarbeiter<br />
aus meinem Heimatort brachte<br />
mich auf die Idee, mich bei der <strong>LW</strong> zu<br />
bewerben.<br />
In der <strong>LW</strong>-Elektrowerkstatt des<br />
Wasserwerks Langenau machen wir alles,<br />
was mit Elektroinstallationen in der<br />
<strong>LW</strong> zu tun hat. Dazu gehören Reparaturen<br />
und Erneuern von elektrischen<br />
Anlagen, z. B. Pumpen und Steuerungen,<br />
es fallen auch kleinere Programmierarbeiten<br />
für die Steuerungseinrichtungen<br />
an.<br />
Die Berufsschule findet bei mir einbis<br />
zweimal wöchentlich in Ulm statt.<br />
Die Ausbildung insgesamt dauert dreieinhalb<br />
Jahre.<br />
Es war schon beeindruckend, als ich<br />
dabei war, wie die große neue Anlage<br />
zur Schnellentcarbonisierung in Betrieb<br />
genommen wurde.<br />
Als normaler Bürger denkt man gar<br />
nicht daran, was für eine aufwändige<br />
Technik hinter der Wasserversorgung<br />
steckt. Das erlebe ich jetzt durch meine<br />
Ausbildung.<br />
In der <strong>LW</strong> durfte ich gleich mit anpacken,<br />
die Kollegen sind nett und<br />
hilfsbereit.<br />
12
Junior<br />
Wie überwintern Fische und<br />
Amphibien?<br />
Im Winter sind die meisten Seen mit einer dicken<br />
Eisschicht überzogen. Wie eine Schutzdecke verhindert<br />
das Eis, dass der See vollständig zufriert. Unter der Eisschicht<br />
hat das Wasser eine Temperatur von 4 Grad Celsius.<br />
Dort halten sich Fische im Winter auf. Sie bewegen<br />
sich kaum, um möglichst wenig Energie zu<br />
verlieren. Bis zum Frühling muss ihnen die über die<br />
Sommermonate zugelegte Fettschicht zum Überleben<br />
ausreichen. Die meisten Frösche, Kröten und Molche<br />
überwintern in Erdlöchern oder in Laubhaufen. Wie<br />
bei den Fischen ist die Aktivität der Amphibien im Winter<br />
stark eingeschränkt. Der kleine Wasserfrosch, der<br />
Teich- und der Grasfrosch überwintern jedoch lieber<br />
am Grund von Gewässern. Dort atmen sie durch die<br />
Haut. Werden sie im Frühling wieder aktiv, so müssen<br />
sie zurück an Land, um wieder mit der Kehle oder der<br />
Lunge zu atmen.<br />
(ao)<br />
Ein Bad gegen die Kälte<br />
In Japan gibt es Rotgesichtsmakaken, sie werden auch<br />
Schneeaffen genannt. Die im Norden des Landes lebenden<br />
Makaken sind etwas Besonderes, denn keine andere<br />
Affenart lebt in kälteren Regionen der Erde. Hoch oben<br />
in den Bergen fallen die Temperaturen von Dezember bis<br />
März auf minus 15 Grad Celsius. Doch anstatt im Winter<br />
in die Täler zu ziehen, gehen die Schneeaffen lieber baden.<br />
Stundenlang sitzen sie in den 35 bis 40 Grad Celsius<br />
heißen Thermalquellen und trotzen so der Kälte. Wird es<br />
ihnen im Wasser zu heiß, wälzen sie sich kurz im Schnee.<br />
Die ersten badenden Affen wurden im Jahr 1966 beobachtet.<br />
Forscher vermuten, dass die Tiere das Baden in<br />
den Quellen bei Wanderern beobachtet und es ihnen<br />
dann nachgemacht haben.<br />
(ao)<br />
Preisrätsel:<br />
Letter-Mix<br />
Welches Wort versteckt<br />
sich in diesem Bild?<br />
Schreibt das Lösungswort<br />
auf eine Postkarte und<br />
schickt es an Landeswasserversorgung,<br />
Redaktion<br />
<strong>LW</strong>-<strong>Wasserspiegel</strong>,<br />
Schützenstr. 4, 70182<br />
Stuttgart oder per E-Mail<br />
an lw@lw-online.de.<br />
Bitte gebt auf jeden Fall<br />
euren Absender und<br />
euer Alter an.<br />
Es gibt tolle Preise zu gewinnen:<br />
1. Preis: Tablet-PC „Odys PEDI“ für Kinder<br />
50 Märchen und 10 Hörbücher vorinstalliert<br />
2. – 4. Preis: Digitalkamera Rollei Sportline 60 –<br />
auch für Unterwasseraufnahmen bis 3 Meter<br />
5. – 7. Preis: Der Kinder Brockhaus „Was weißt du<br />
übers Wasser?“<br />
8. – 10. Preis: Audio CD: Starke Kinder - Wie ein<br />
Fisch im Wasser. Vom richtigen Verhalten im und<br />
am Wasser.<br />
Japanische Schneeaffen genießen das Bad in heißen Thermalquellen.<br />
Einsendeschluss ist der 1. Februar <strong>20</strong>14.<br />
Die Mitarbeiter der <strong>LW</strong> und ihre Angehörigen sowie Sammeleinsendungen<br />
sind von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />
<strong>13</strong>
Wassergeschichte<br />
Mit seinen mächtigen Pumpen war das in Deutschland einzigartige Wasserwerk Niederstotzingen lange Zeit das Herz der <strong>LW</strong>-Anlagen.<br />
Sommer 19<strong>20</strong> im<br />
Wasserwerk Niederstotzingen<br />
Ein Tag im Leben des Maschinenwärters Hämmerle<br />
Hermann Hämmerles Aufzeichnungen geben einen<br />
Einblick in den Arbeitstag eines Maschinenwärters im<br />
Jahr 19<strong>20</strong>. Manches worüber er schreibt regt zum Nachdenken<br />
an:<br />
„Heute war ein harter Tag! Seit gestern ist es heiß<br />
und die Wasserabgabe ist stark gestiegen, die Pumpe<br />
dröhnt im Wasserwerk und das Wasser rauscht in den<br />
Rohren. Um 9.50 Uhr klingelte das Telefon; es hieß, der<br />
Wasserstand im Behälter Osterbuch sei auf den Minimalstand<br />
gefallen – Zeit zum Handeln also! Zusammen mit<br />
meinem Schichtkollegen Karl Kännle musste ich den<br />
Pumpenwechsel im Werk vorbereiten - eine schweißtreibende<br />
Arbeit, die viel Fingerspitzengefühl erfordert.<br />
Das Wasserwerk Niederstotzingen um das Jahr 19<strong>20</strong><br />
Zuerst öffnete ich den Saugschieber der Pumpe 3.<br />
Bevor ich jedoch den Pumpenmotor anließ, musste ich<br />
die Pumpe entlüften. Nachdem sie schließlich lief, öffnete<br />
ich vorsichtig den Druckschieber bis die Fördermenge<br />
stieg. Nun war Karl mit der kleineren Pumpe 2 an der<br />
Reihe. Er kurbelte den Druckschieber langsam zu. Jetzt<br />
kam der schwierigste Teil der Umstellung; während er<br />
seinen Druckschieber immer weiter zudrehte, musste ich<br />
meinen ganz langsam öffnen. Wichtig war, die Fördermenge<br />
konstant zu halten, da Druckstöße die Leitung<br />
beschädigen können. Nachdem Karls Schieber ganz geschlossen<br />
war, stellte er den Motor seiner Pumpe ab und<br />
schloss den Saugschieber.<br />
Meine Arbeit war noch nicht beendet: ich musste<br />
den Druckschieber nun ganz öffnen, langsam stieg die<br />
Fördermenge an. Eine halbe Stunde war vergangen, der<br />
Schweiß lief mir von der Stirn und der Pumpenlärm<br />
dröhnte in meinen Ohren. Danach ging es weiter: im Betriebsbuch<br />
notierte ich die Messwerte, wir kontrollierten<br />
noch einmal alles und Karl schmierte die Pumpen. Um<br />
<strong>13</strong>.30 Uhr kam dann die Meldung, dass Stuttgart noch<br />
mehr Wasser benötigt, der <strong>Wasserspiegel</strong> im Behälter<br />
Osterbuch fiel schon wieder. Das ganze Spiel, nun der<br />
Wechsel von Pumpe 3 zu Pumpe 4, begann von vorn -<br />
für uns kein Problem, denn es stand sogar noch eine<br />
fünfte Pumpe bereit.<br />
14
Meine Kollegen und ich<br />
wohnen in Dienstwohnungen<br />
beim Wasserwerk. Falls<br />
etwas passiert sind wir<br />
schnell zur Stelle. Die Wohnungen<br />
sind zwar schlicht,<br />
aber schön; das große<br />
Werk jedoch ist prächtig<br />
geworden. Es hat sogar ein<br />
richtiges Badezimmer, das<br />
uns und unseren Familien<br />
einmal in der Woche zur<br />
Verfügung steht. Am Samstag<br />
wird hier der Ofen angeheizt<br />
und das Wasser in<br />
einem Kessel warm gemacht,<br />
nach einem genauen<br />
Zeitplan können wir<br />
dann alle das Bad nutzen. Die Sprüdeles, die Familie<br />
meiner Schwester Sieglinde, hätten das auch gerne.<br />
Es ist also gar nicht so schlecht, wenn man direkt an<br />
der Quelle wohnt.“<br />
Wegen der Materialnot und der steigenden Preise<br />
gab es um das Jahr 19<strong>20</strong> eine <strong>LW</strong>-Dienstanweisung<br />
mit folgendem Wortlaut „Die immer weiter steigenden<br />
Preise für die Betriebsstoffe machen es zur dringenden<br />
Pflicht, im Verbrauch dieser Stoffe recht sparsam<br />
zu sein. Dies ist besonders bei Verwendung von<br />
Oel, Putzwolle und Inertol zu beachten. Bei dieser Gelegenheit<br />
weise ich wiederholt darauf hin, dass zur<br />
weitergehenden Stromersparnis peinlichst darauf geachtet<br />
wird, dass nur absolut nötige Pumpenumschaltungen<br />
erfolgen.“<br />
Sorgfältiges Arbeiten gehörte damals schon zur<br />
Dienstpflicht des Betriebspersonals. Im Dienstvertrag<br />
Hermann Hämmerles steht: „Sein regelmäßiger War-<br />
Die Anlagen des Wasserwerks Niederstotzingen um das Jahr 1965<br />
tedienst erstreckt sich auf 12 Stunden, worauf 12 Stunden<br />
Ruhezeit folgen. Bei vorkommenden Störungen und<br />
notwendigen Ausbesserungen hat der Wärter ohne<br />
Rücksicht auf Tag- oder Nachtzeit, Sonn- oder Werktage<br />
alle verlangte Beihilfe zu leisten.“ Er erhielt dafür ein<br />
„Taggeld“ von vier Mark, nach jeweils drei Jahren erfolgte<br />
eine Höhergruppierung bis maximal sechs Mark<br />
fünfzig. Den Wärtern stand eine „freie Dienstwohnung<br />
mit Heizung und Beleuchtung sowie Gartengenuß“ zu.<br />
Im Jahr gab es acht Urlaubstage und einen Wärteranzug<br />
bestehend aus „Juppe und kurzem Beinkleid sowie ein<br />
paar Wickelgamaschen“. Die Kranken-, Invaliden- und<br />
Hinterbliebenenversicherung war nach den gesetzlichen<br />
Vorschriften geregelt.<br />
Quelle: Jubiläumsband „Landeswasserversorgung – 100 Jahre Trinkwasser<br />
für Baden-Württemberg“, Stuttgart, <strong>20</strong>12<br />
(br)<br />
Streckenwärter Jakob Maier war mehr als<br />
40 Jahre lang im Dienst der Landeswasserversorgung.<br />
In Niederstotzingen gab es für die <strong>LW</strong>-Mitarbeiter<br />
Dienstwohnungen beim Wasserwerk.<br />
In den Betriebsbüchern sind die Fördermengen<br />
exakt dokumentiert.<br />
15
Tipps + Info<br />
Thermalwasser -<br />
tut gut<br />
Gesundes Wasser aus der Tiefe<br />
Als Thermalwasser bezeichnet man mineralisiertes<br />
Grundwasser mit einer Austrittstemperatur von mehr als<br />
<strong>20</strong> Grad Celsius. Vulkanische Aktivitäten oder die Zirkulation<br />
in tieferen Erdbereichen führen zur Erwärmung<br />
des Wassers. Die meisten Thermalwässer enthalten eine<br />
Vielzahl von gelösten Salzen und oft auch Kohlensäure.<br />
Die positive Wirkung des Wassers auf die Gesundheit<br />
ist auf den hydrostatischen Druck, die Inhaltsstoffe und<br />
die Temperatur zurückzuführen. Muskelverspannungen,<br />
Arthrose, Venen- und Hautleiden, aber auch Rheuma<br />
oder Allergien können durch Anwendungen im Thermalbad<br />
gelindert werden.<br />
„Sanus per aquam (abgekürzt: Spa) – gesund durch<br />
Wasser“: Dieses Motto kannten bereits die Römer der<br />
Antike. In Rom zählte man um das Jahr 400 nach Christus<br />
elf öffentliche Thermen und 856 Privatbäder. Heute<br />
ist Budapest mit über 1<strong>20</strong> verschiedenen Quellen und<br />
mehr als 21 öffentlichen Bädern der größte Thermalkurort<br />
der Welt.<br />
Die Limes-Thermen in Aalen werden von einer 36,4<br />
Grad Celsius warmen, staatlich anerkannten Heilquelle<br />
gespeist. Neben medizinischen Anwendungen gibt es<br />
hier auch ein umfangreiches Wellnessangebot.<br />
(ao)<br />
Leitungsnetz<br />
der <strong>LW</strong><br />
Versorgungsbereich<br />
der <strong>LW</strong><br />
Heidelberg<br />
Tauberbischofsheim<br />
Bad<br />
Mergentheim<br />
Karlsruhe<br />
Heilbronn<br />
Schwäb.<br />
Hall<br />
Crailsheim<br />
Baden-<br />
Baden<br />
Offenburg<br />
Freudenstadt<br />
Stuttgart<br />
Tübingen<br />
Reutlingen<br />
Ulm<br />
Aalen<br />
Egau-<br />
Wasserwerk<br />
Wasserwerk<br />
Langenau<br />
Limes-Thermen Aalen<br />
Freiburg<br />
Tuttlingen<br />
Biberach<br />
Verlosung<br />
Lörrach<br />
Singen<br />
Konstanz<br />
Eine Reise zu den Limes-Thermen<br />
Diesmal verlosen wir eine Bahnfahrt nach Aalen<br />
(Hin-und Rückfahrt für zwei Personen von einem<br />
Wohnort in Baden-Württemberg) und zwei Tageskarten<br />
für die Limes-Thermen in Aalen. Schicken<br />
Sie uns eine Postkarte oder E-Mail mit dem Stichwort<br />
„Limes-Thermen“ an nebenstehende Adresse.<br />
Bitte Name, Anschrift, Telefon und (wenn möglich)<br />
E-Mail-Adresse angeben. Wegen der Details zur<br />
Bahnfahrt setzen wir uns mit dem Gewinner in Verbindung.<br />
Einsendeschluss ist der 1. Februar <strong>20</strong>14. Die Mitarbeiter der <strong>LW</strong> und<br />
ihre Angehörigen sowie Sammeleinsendungen sind von der Teilnahme<br />
ausgeschlossen.<br />
Die Landeswasserversorgung ist eine der größten<br />
Fernwasserversorgungen Deutschlands. Sie garantiert<br />
die zuverlässige und sichere Trinkwasserversorgung<br />
von rund drei Millionen Menschen in 250 Städten und<br />
Gemeinden Baden-Württembergs.<br />
Landeswasserversorgung<br />
Trinkwasser für Baden-Württemberg<br />
<strong>Zweckverband</strong> Telefon 0711/2175-0<br />
Landeswasserversorgung Fax 0711/2175-1<strong>20</strong>2<br />
Schützenstraße 4<br />
lw@lw-online.de<br />
70182 Stuttgart www.lw-online.de<br />
16