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Pilotprojekt zur Einführung eines elektronischen ... - LZG.NRW

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<strong>Pilotprojekt</strong> <strong>zur</strong> Einführung <strong>eines</strong> <strong>elektronischen</strong><br />

Meldeverfahrens für Meldungen nach §§ 6 und 7 IfSG<br />

Erfahrungen und Lösungsansätze in <strong>NRW</strong><br />

Lars Treinat, ZTG GmbH<br />

11. <strong>NRW</strong>‐Dialog Infektionsschutz, Dortmund, 10. April 2013<br />

www.ztg‐nrw.de<br />

Partner des<br />

Gesundheitscampus Nordrhein‐Westfalen


Die ZTG GmbH<br />

Das neutrale Kompetenzzentrum<br />

für Gesundheitstelematik<br />

und Pflegetelematik<br />

© ZTG GmbH, Lars Treinat<br />

11. <strong>NRW</strong>‐Dialog Infektionsschutz, Dortmund, 10. April 2013<br />

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Bundesweit einzigartig.<br />

Neutral. Interdisziplinär.<br />

Kompetent. Vernetzt.<br />

© ZTG GmbH, Lars Treinat<br />

11. <strong>NRW</strong>‐Dialog Infektionsschutz, Dortmund, 10. April 2013<br />

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Die Vorgeschichte<br />

– Verschiedene Bestrebungen auf Bundes‐ und Landesebene:<br />

Meldeweg für meldepflichtige Krankheiten und Erreger durchgängig<br />

elektronisch zu realisieren<br />

– 2008 erster umfangreicher Ansatz Meldung auf Basis HL7 zu<br />

konzipieren (F. Oemig)<br />

– Es gab verschiedene Versuche, das Thema anzufassen …<br />

– Vielfach vertretene Auffassung, das<br />

Thema zu komplex ist,<br />

zu viele unterschiedliche Akteure und Interessen,<br />

die Technik noch keine Lösungen bietet,<br />

…<br />

© ZTG GmbH, Lars Treinat<br />

11. <strong>NRW</strong>‐Dialog Infektionsschutz, Dortmund, 10. April 2013<br />

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Welche Arten von Meldungen gibt es?<br />

– Namentliche Arztmeldung ‐ meldepflichtige Erkrankung nach §6 IfSG<br />

<br />

<br />

Ärzte in Praxis, Krankenhäusern oder anderen stationären Einrichtungen<br />

heute vorwiegend auf Papier, häufig Fax, manchmal Telefon,<br />

manchmal unverschlüsselte E‐Mail (Datenschutzproblem)<br />

– Namentliche Labormeldung ‐ Nachweis von Krankheitserregern gemäß<br />

§7 Abs. 1 und 2 IfSG<br />

<br />

<br />

Leiter von öffentlichen und privaten Laboren, einschließlich<br />

Krankenhauslaboren<br />

Heute weitgehend per Fax, manchmal Papier, Telefon<br />

– Nicht namentliche Labormeldung ‐ Nachweis von Krankheitserregern<br />

gemäß §7 Abs. 3 IfSG<br />

<br />

<br />

Leiter von öffentlichen und privaten Laboren, einschließlich<br />

Krankenhauslaboren<br />

Durchschreibe‐Formulare des RKI<br />

© ZTG GmbH, Lars Treinat<br />

11. <strong>NRW</strong>‐Dialog Infektionsschutz, Dortmund, 10. April 2013<br />

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Im Fokus: Die namentliche Meldung an die Gesundheitsämter<br />

epidemiologische und<br />

medizinische Analyse und<br />

Bewertung von Krankheiten,<br />

ggf. Nachfrage<br />

Robert Koch-Institut<br />

Elektronische Kommunikation<br />

via SurvNet@RKI<br />

Prüfen der Falleinstufung,<br />

ggf. Nachfrage<br />

Landsgesundheitsbehörde<br />

(in <strong>NRW</strong> <strong>LZG</strong>)<br />

Fallaufklärung, Einstufung gem. Falldefinitionen des RKI,<br />

ggf. Nachfragen beim Meldenden,<br />

Ermittlung von Kontaktpersonen,<br />

ggf. Einleiten von seuchenhygienischen Maßnahmen<br />

Gesundheitsamt<br />

Nationales<br />

Referenzlabor<br />

Untersuchung<br />

besonders<br />

seltener Fälle<br />

Meldung von meldepflichtiger<br />

Erkrankung oder Erreger<br />

© ZTG GmbH, Lars Treinat<br />

Niedergelassener Arzt Labor Krankenhaus<br />

Einsendung<br />

von Proben<br />

11. <strong>NRW</strong>‐Dialog Infektionsschutz, Dortmund, 10. April 2013<br />

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Wo drücken die Probleme?<br />

– Problembereich: „erste Meile“ des Meldeweges<br />

‐ Übermittlung heute vorwiegend auf Papier, häufig Fax,<br />

manchmal unverschlüsselte E‐Mail (Datenschutzproblem)<br />

– Sonderprozess beim Arzt (Wo war noch mal das Formular?)<br />

– Lange Laufzeiten der Meldungen<br />

– Manuelles Abtippen beim Gesundheitsamt, Fehleranfälligkeit,<br />

lange Reaktionszeiten<br />

– Verlorene Zeit bei Ausbrüchen (im Sinne der Gefahrenabwehr)<br />

© ZTG GmbH, Lars Treinat<br />

11. <strong>NRW</strong>‐Dialog Infektionsschutz, Dortmund, 10. April 2013<br />

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Ein elektronischer Meldeweg – ein vielschichtiges Problem<br />

Inhaltliche Aspekte<br />

– Welche Informationen? Wie strukturieren? Terminologien?<br />

Bereitstellung der Information<br />

–Verfügbarkeit? Primärsystem? Schnittstellen? Implementierung?<br />

Auswertung der Information<br />

– funktionale Interoperabilität vs. semantische Interoperabilität<br />

Transport der Information<br />

– Adressierung? Verschlüsselung? Sichere Zustellung? Technologie?<br />

Organisatorische Aspekte<br />

– Motivation <strong>zur</strong> Nutzung? Jeweiliger Nutzen? Politische Interessen?<br />

© ZTG GmbH, Lars Treinat<br />

11. <strong>NRW</strong>‐Dialog Infektionsschutz, Dortmund, 10. April 2013<br />

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Die Zielsetzung in <strong>NRW</strong> ‐ <strong>Pilotprojekt</strong> „eMeldung“<br />

– Ausarbeitung von Lösungsansätzen<br />

‐ schnelle und sichere Übertragung / Datenschutz und Vertraulichkeit<br />

‐ qualitative und evtl. quantitative Verbesserung der Meldungen<br />

‐ höhere Effizienz bei Gesundheitsämtern, mehr Ressourcen für<br />

wichtige Aufgaben<br />

‐ weniger administrativer Aufwand beim Meldepflichtigen, mehr Zeit<br />

für eigentliche Arbeit<br />

© ZTG GmbH, Lars Treinat<br />

– Erprobung einer <strong>elektronischen</strong> Meldung<br />

‐ Machbarkeitsaspekte im Vordergrund<br />

=> Wie kann man die Übermittlung praktisch realisieren?<br />

‐ Erfahrungen sammeln und auswerten<br />

– Vorlage für mögliches Rollout‐Konzept<br />

‐ in <strong>NRW</strong><br />

‐ in anderen Bundesländern<br />

11. <strong>NRW</strong>‐Dialog Infektionsschutz, Dortmund, 10. April 2013<br />

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Die Arbeitspakete ‐ <strong>Pilotprojekt</strong> „eMeldung“<br />

– AP1: Erarbeitung <strong>eines</strong> strukturierten Datensatzes<br />

‐ angelehnt an VHitG‐Arztbrief (HL7/CDA R2)<br />

‐ Ziel der Standardisierung (Kooperation mit HL7 Deutschland)<br />

‐ Inhaltliche Abstimmung mit MGEPA, <strong>LZG</strong>.<strong>NRW</strong>, RKI<br />

‐ Abstimmung hinsichtlich Inhalt und Verfahren mit LDI‐<strong>NRW</strong><br />

– AP2: Primärsystemintegration<br />

‐ Erkennung von meldepflichtigen Fällen<br />

‐ Erzeugen einer strukturierten <strong>elektronischen</strong> Meldung<br />

‐ Anbindung an mindestens einen möglichen sicheren Transportweg<br />

– AP3: Erprobung von alternativen Transportwegen<br />

‐ Annahme, dass ggf. unterschiedliche Präferenzen bestehen<br />

‐ Erfahrungen sammeln mit den spezifischen Eigenheiten<br />

‐ Lerneffekte nutzen für späteren Probebetrieb mit Echtdaten<br />

© ZTG GmbH, Lars Treinat<br />

11. <strong>NRW</strong>‐Dialog Infektionsschutz, Dortmund, 10. April 2013<br />

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Primärsystemintegration<br />

Ein erster Lösungsansatz –denkbare Optionen<br />

Strukturierter<br />

Datensatz<br />

Sicherer Transportweg<br />

(denkbare Optionen)<br />

Arzt<br />

meldepflichtige<br />

Erkrankung § 6 IfSG<br />

KV-SafeNet<br />

(D2D/KV-Connect)<br />

PVS/AIS<br />

Krankenhaus<br />

meldepflichtige<br />

Erkrankung § 6 IfSG<br />

Erreger § 7 Abs. 1 IfSG<br />

KIS/LIS<br />

OSCI-Transport<br />

Zuständiges<br />

Gesundheitsamt<br />

(primär: Aufenthaltsort<br />

sekundär: Wohnort)<br />

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Labor<br />

meldepflichtige Erreger §<br />

7 Abs. 1 IfSG<br />

LIS<br />

Sicherer Web-Service<br />

(perspektivisch Kom-LE,<br />

Telematikinfrastruktur)<br />

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AP1: strukturierter Datensatz<br />

‐ inhaltlich an aktuellen gesetzlichen Regelungen ausgerichtet<br />

‐ modular aufgebaut<br />

(Header, Body => Component: Arztmeldung / Labormeldung)<br />

‐ Arztmeldung dank ICD‐10 weitgehend auf CDA‐Level 3<br />

(vollständig maschinenlesbar)<br />

‐ Labormeldung mangels einheitlicher Systematik auf CDA‐Level 1<br />

(Freitext, LOINC bei Laborherstellern nicht überall<br />

etabliert/akzeptiert)<br />

© ZTG GmbH, Lars Treinat<br />

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AP1: strukturierter Datensatz<br />

erstes Zwischenfazit<br />

– Datensatzstrukturen<br />

‐ Arztmeldung ist weitgehend praxistauglich<br />

Standardisierungsverfahren bei HL7/IHE<br />

‐ Labormeldung hier besteht noch Entwicklungsbedarf<br />

(Freitextfelder können nur Zwischenstation sein)<br />

<br />

<br />

– Kataloge/Value‐Sets<br />

‐ Adressierung der Gesundheitsämter, OID<br />

‐ Kodiersystematik Erreger und Nachweismethoden<br />

© ZTG GmbH, Lars Treinat<br />

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AP2: Primärsystemintegration<br />

– Primärsystemintegration PVS/AIS<br />

‐ Gespräche mit mehreren Herstellern<br />

‐ bereits durch einen Hersteller erfolgreich realisiert (DURIA e.G.)<br />

‐ Erkennung der meldepflichtigen Fälle durch ICD‐Metadaten häufig<br />

bereits vorhanden => Stellt das komplexeste Problem dar!<br />

‐ Aufwand aus technischer Sicht eher überschaubar<br />

– Primärsystemintegration LIS<br />

‐ überschaubare Zahl von Herstellern, erste Kontakte<br />

‐ häufig werden Meldedaten an Faxsoftware übergeben<br />

=> kleiner Schritt bei Umstellung auf strukturierten Datensatz<br />

‐ Realisierung seitens Herstellern bislang nicht erfolgt, aber neue Situation<br />

– Primärsystemintegration KIS<br />

‐ hinsichtlich Labormeldung Option über Subsystem Labor<br />

‐ hinsichtlich Arztmeldung höhere Komplexität durch Systemlandschaft<br />

‐ Realisierung seitens Herstellern bislang nicht erfolgt, …<br />

<br />

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AP3: Erprobung von alternativen Transportwegen<br />

Einsatz von KV‐SafeNet/D2D im Bereich niedergelassene Ärzte<br />

Eigene Darstellung auf Basis einer Vorlage von D2D/Fraunhofer IBMT (2011)<br />

© ZTG GmbH, Lars Treinat<br />

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AP3: Erprobung von alternativen Transportwegen<br />

Einsatz von OSCI im Bereich Labore und Krankenhäuser<br />

GOVERNIKUS_COMMUNICATOR_Fachkonzept_3_5 Abbildung 2: Rollen im Überblick, Bremen-Online-Services (2011)<br />

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AP3: Erprobung von alternativen Transportwegen<br />

KV‐SafeNet/D2D im Bereich niedergelassene Ärzte<br />

‐ Anschluss des Pilot‐Gesundheitsamtes realisiert<br />

‐ Übermittlung von Nachrichten aus DURIA‐Testsystem erfolgreich<br />

‐ Übermittlung aus Echtsystem von Ärzten (technisch) möglich<br />

OSCI im Bereich Labore und Krankenhäuser<br />

‐ Übermittlung von Test‐Nachrichten aus Großlabor, Uni‐Labor<br />

und 2 Krankenhäusern erfolgreich<br />

‐ produktiver Einsatz hängt von Betreibermodell für Infrastruktur ab<br />

(Aufbau einer eigenen PKI)<br />

<br />

<br />

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Ein Anfang ist gemacht …<br />

– Die Teilprobleme sind lösbar!<br />

Der Machbarkeitstest hat gezeigt, dass es möglich ist, eine<br />

elektronische Meldung zu realisieren.<br />

– Es wurden wichtige Erfahrungen für künftige<br />

Umsetzungsmöglichkeiten gesammelt<br />

… und neue Fragen aufgeworfen.<br />

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Eine Perspektive für die Zukunft: DEMIS<br />

– DEMIS stellt bundesweite und einheitliche Perspektive dar!<br />

– Frage nach dem Zeithorizont?<br />

(DEMIS setzt Verfügbarkeit der Telematikinfrastruktur voraus)<br />

– Was machen wir bis dahin?<br />

– Wie können wir uns vorbereiten?<br />

(Nichts tun ist auch keine Lösung!)<br />

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Sinnvolle nächste Schritte?<br />

– Standardisierung der Inhalte für Labormeldungen<br />

(erste Aktivitäten und Kontakte mit RKI, Wissenschaft u. Laboren)<br />

– Integration einer Schnittstelle zum Import (Fallanlage) in<br />

SurvNet@RKI (und weitere Verwaltungssoftwarelösungen)<br />

– Systemintegration im Bereich Labore und Krankenhäuser<br />

(sich ändernde Rahmenbedingungen bei Laboren und SW‐Herstellern)<br />

– Landesweiter Aufbau von Kernregionen für den Echtbetrieb<br />

‐ Probebetrieb mit größerem Teilnehmerkreis und Echtdaten<br />

‐ Erprobung vollständig maschinenlesbarer Labormeldung<br />

© ZTG GmbH, Lars Treinat<br />

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Haben Sie noch Fragen?<br />

? ?<br />

Kontakt:<br />

ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH<br />

Universitätsstraße 142<br />

44799 Bochum<br />

Ansprechpartner: Lars Treinat<br />

Telefon 0234 . 97 35 17 ‐ 25<br />

Telefax 0234 . 97 35 17 ‐ 30<br />

E‐Mail l.treinat@ztg‐nrw.de<br />

Internet www.ztg‐nrw.de<br />

?<br />

? ?<br />

© ZTG GmbH, Lars Treinat<br />

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