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WS 810 Methodische Reihe zum Bodenturnen

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Manuskript © Marlies Marktscheffel<br />

Internet: www.m-marktscheffel.de<br />

2. Brandenburger Sport- und Fitness-Kongress<br />

Von der Rolle vorwärts bis <strong>zum</strong> Handstandabrollen<br />

Dozentin: Marlies Marktscheffel<br />

Vielseitiges Turnen am Boden von der Rolle bis <strong>zum</strong> Handstandabrollen werden methodisch vielfältig<br />

vorgestellt und ausprobiert.<br />

Auszug aus dem Workshop<br />

Rolle vorwärts<br />

Bewegungsbeschreibung<br />

Ausgangsposition: Schlussstellung (Beine geschlossen).<br />

Die Beine werden gebeugt und im Hockstand werden die Hände mit gestreckten Armen nach vorne<br />

aufgesetzt. Durch den Abdruck mit den Füßen wird der Körperschwerpunkt über die Hände verlagert.<br />

Mit dem Kinn auf der Brust wird der Hinterkopf zwischen den Armen auf dem Boden aufgesetzt. Der<br />

Körper wird über den runden Rücken gerollt, vor dem Aufstehen werden die Beine schnellkräftig<br />

angehockt. Gleichzeitig werden die Hände vom Boden gelöst und die Arme nach vorn oben gestreckt.<br />

Qualitätsmerkmale<br />

♦ Geschlossene Beine während der gesamten Bewegung.<br />

♦ Das Kinn wird während des Rollens auf der Brust gehalten.<br />

♦ Kurzfristige Beinstreckung beim Rollen.<br />

♦ Das Aufstehen nach der Rolle erfolgt ohne zusätzlichen Stütz der Hände.<br />

I. Übungslandschaft: Rückenschaukel<br />

Ü 1. Kugel<br />

Geräteaufbau:1 Matte<br />

Übung: Das Kind liegt auf dem Rücken auf einer Matte und hält mit den Händen die Knie an der Brust<br />

fest. Die Nasenspitze ist auf den Knien. Das Kind schaukelt auf dem Rücken ohne die Position der<br />

Knie und des Kopfes zu verändern.<br />

Variationen:<br />

- auf großen Kästen.<br />

- das Kind hält mit den Knien einen Gegenstand (Stofftier) auf dem Bauch fest.<br />

- das Kind hält mit dem Kinn einen Gegenstand (Reissäckchen) auf der Brust fest.<br />

Ü 2. Stehaufmännchen<br />

Geräteaufbau:1 kleiner Kasten<br />

Übung: Das Kind liegt auf dem Rücken auf dem kleinen Kasten und hält mit den Händen die Knie an<br />

der Brust fest. Das Kind schaukelt einmal auf dem Rücken. Anschließend stellt das Kind beide Füße<br />

auf den Boden und führt gleichzeitig die Arme nach vorne um in den Stand zu gelangen.<br />

Variationen:<br />

- auf großen Kastendeckeln<br />

- auf Matten<br />

II. Übungslandschaft: Die Rollomiten<br />

Ü 1. Rollen im Quadrat<br />

Geräteaufbau:1 Kastendeckel, 2 Sprungbretter, 2 Matten<br />

Übung: Das Kind turnt aus dem Kniestand eine Rolle vorwärts auf die Matte oder auf das Sprungbrett.<br />

Ü 2. Kastentunnel<br />

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Manuskript © Marlies Marktscheffel<br />

Internet: www.m-marktscheffel.de<br />

Geräteaufbau: 6 Kastenteile, die zusammengesteckt auf der Seite liegen, jeweils 2 Matten an den<br />

geschlossenen Seiten<br />

Übung: Das Kind kriecht durch den Kastentunnel, klettert auf die Kastenteile und turnt aus dem<br />

Kniestand eine Rolle vorwärts auf eine Matte.<br />

Ü 3. Allez-Hopp<br />

Geräteaufbau: 2 Gymnastikreifen, Mattenlage<br />

Übung: Das Kind turnt eine Rolle vorwärts durch einen Gymnastikreifen.<br />

Rolle rückwärts<br />

Bewegungsbeschreibung<br />

Die Rollbewegung beginnt mit dem Übergang aus der Grundstellung in die Hockposition mit rundem<br />

Rücken. Der Körper rollt anfangs mit angehockten Beinen, die anschließend gestreckt werden,<br />

rückwärts. Dabei werden die Hände nach hinten genommen und neben den Ohren auf den Boden<br />

gesetzt, wobei die Daumen <strong>zum</strong> Kopf zeigen. Durch sofortigen, starken Druck der Hände gegen den<br />

Boden wird der Körper aus der Rollbewegung in eine Stützphase gebracht. Über die gestreckten Arme<br />

wird die Rückwärtsbewegung fortgesetzt, bis die Füße den Boden berühren und die Rolle rückwärts<br />

im Hockstand endet. Anschließend erfolgt das Aufrichten in die Grundstellung.<br />

Qualitätsmerkmale<br />

♦ Runder Rücken.<br />

♦ Strecken der Arme bevor über den Kopf gerollt wird.<br />

♦ Deutliche Stützphase.<br />

Voraussetzungen<br />

Konditionelle Grundlagenschulung: Kraft<br />

♦ Arme: Beugen und Strecken.<br />

I. Übungslandschaft: Rückenschaukel<br />

Ü 3. Fingerabdruck<br />

Geräteaufbau: Matte, Magnesia<br />

Übung: Das Kind reibt sich in die Handinnenflächen Magnesia. Es sitzt am vorderen Rand der Matte<br />

und schaukelt rückwärts. Dabei sollen die Hände neben den Ohren aufgesetzt werden. Anschließend<br />

kann das Kind den Handabdruck überprüfen. Diese Übung ist auch mit mehreren Kindern als<br />

Wettbewerb in der Qualität möglich.<br />

Ü 4. Ball ablegen<br />

Geräteaufbau: 1 Matte, dahinter 1 Kastendeckel (oder Karton o.ä.), 1 Ball o.ä.<br />

Übung: Das Kind sitzt mit dem Rücken <strong>zum</strong> Kastendeckel auf der Matte und hält zwischen den Füßen<br />

den Ball. Es turnt eine Rückenschaukel und versucht dabei, den Ball in den Kasten zu legen.<br />

II. Übungslandschaft: rückwärts Rollen<br />

Ü 1. Geräteaufbau: 2 Sprungbretter, 2 Matten über den Sprungbrettern, Mattenlage dahinter,<br />

Taschentuch oder Ähnliches <strong>zum</strong> Festklemmen unter dem Kinn<br />

Übung: Das Kind steht in Hockposition mit dem Rücken zur schiefen Ebene auf den Sprungbrettern<br />

und turnt eine Rolle rückwärts die Ebene hinab.<br />

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Manuskript © Marlies Marktscheffel<br />

Internet: www.m-marktscheffel.de<br />

Variationen:<br />

- das Kind kann statt auf dem Brett auch vor dem Brett stehen.<br />

- das Kind kann mit dem Kinn einen Gegenstand auf der Brust fixieren.<br />

Ü 2. Geräteaufbau: Mattenbahn, zusätzlich 2 Matten auf der Mattenbahn, die keilförmig auseinander<br />

laufen, 1 zusätzliche Matte liegt vor dem Keil<br />

Übung: Das Kind turnt eine Rolle rückwärts so, dass die Hände auf dem Mattenkeil stützen und der<br />

Kopf (Halswirbelsäule) durch die Lücke des Mattenkeils bei der Stützphase entlastet wird.<br />

Ü 3. Geräteaufbau: 2 Kastendeckel, 1 Kastenteil, 2 Matten<br />

Die beiden Kastendeckel werden so in das Kastenteil eingehakt, dass jeweils eine schiefe Ebene<br />

entsteht. Hinter jeder Kastenschräge wird eine Matte gelegt.<br />

Übung: Zwei Kinder steigen in das Kastenteil und setzen sich gegenüber auf die Kastendeckel. Jetzt<br />

rollen beide Kinder die schiefe Ebene rückwärts hinab.<br />

Variation:<br />

Die Kinder gehen im Krebsgang die schiefe Ebene hinauf, ehe sie aus dem Sitzen die Rolle rückwärts<br />

turnen.<br />

Handstand<br />

Qualitätsmerkmale:<br />

♦ großer Ausfallschritt<br />

♦ weites nach vorne Aufsetzen der Hände<br />

♦ beim Aufschwingen bilden das Schwungbein, der Körper und die<br />

Arme eine Linie<br />

♦ Kopf bleibt in Verlängerung des Körpers<br />

♦ Gestreckter Körper in der Handstandposition<br />

Hilfestellung:<br />

♦ Klammergriff am Oberschenkel<br />

Voraussetzungen:<br />

Konditionelle Grundlagenschulung: Kraft Arme: Stützen, Körperspannung<br />

Konditionelle Grundlagenschulung: Beweglichkeit: Hüfte/Beine, Schultern<br />

<strong>Methodische</strong> Möglichkeit:<br />

Ü1. Geräteaufbau: entfällt<br />

Übung: Das Kind führt Ausfallschritte über Linien/Gassen aus.<br />

Ü2.Geräteaufbau: Matten<br />

Übung: Das Kind stützt auf der Matte und wechselt in der Luft einmal die Beine.<br />

Ü3. Geräteaufbau: Wand/Sprossenwand, Mattenauslage<br />

Übung: Das Kind krabbelt rückwärts mit den Füßen die Wand so weit hinauf, wie es sich selber<br />

zutraut. Optimum: Der Bauch berührt die Wand.<br />

Langsam krabbelt das Kind wieder hinunter.<br />

Ü4. Geräteaufbau: 2 kleine Kästen, Wand<br />

Übung: Das Kind turnt einen Schulterstand zwischen den beiden kleinen Kästen.<br />

Wichtig: Dicht an der Wand!<br />

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Manuskript © Marlies Marktscheffel<br />

Internet: www.m-marktscheffel.de<br />

Ü5.Geräteaufbau: Mattenauslage<br />

Übung: Das Kind liegt vollkommen gestreckt in der Bauchlage. Zwei oder auch vier andere Kinder<br />

heben es in den Handstand, wobei ihre Hände an die Oberschenkelvorderseite und an die Hüfte/Bauch<br />

fassen. Im Handstand sichern die Kinder mit einem Klammergriff am Oberschenkel. Aus dem<br />

Handstand schwingt das Kind mit den Beinen nacheinander wieder in den Stand zurück.<br />

Ü6.Geräteaufbau: Mattenauslage, Weichboden an der Wand<br />

Übung: Das Kind schwingt in den Handstand gegen die Wand und wieder zurück.<br />

Literatur: Marktscheffel, Marlies: Übungslandschaften im Kinderturnen, Meyer&Meyer<br />

Verlag, Aachen 2007<br />

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