Hausbesuch Heiraten 2014 Engel der Kulturen ... - aha-Magazin

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In seinem Garten fühlt sich Heimann wohl und Hund Elvis ist sein treuer Wegbegleiter. Hausbesuch bei Bernhard Heimann Mensch sein muss der Mensch // (wl). Bei Bernhard Heimann fragt niemand »Wer ist denn das?«, den kennt man nämlich. Einmal durch das Piustheater, das er vor genau 30 Jahren ins Leben gerufen hat und bei dem er heute immer noch die Regie führt, aber auch weil er 22 Jahre lang Schulleiter der Brinkmann-Grundschule in Langenberg war. In Langenberg erblickte der heute 66-jährige auch das Licht der Welt. Nach Abitur und Studium kam er nach Wiedenbrück. Dort lebt er seit 1975 am Südring. Er ist mit Ursula Heimann verheiratet. Zusammen haben sie drei Kinder, die inzwischen erwachsen sind. Eigentlich wollte Heimann, der zunächst 15 Jahre als Hauptschullehrer tätig war, gar kein Schulleiter werden. »Dazu musste man mich ganz schön überreden«, erzählt er. Doch diesen Schritt hat er nie bereut. Der Beruf sei zwar arbeitsintensiv gewesen, aber wie für ihn gemacht. Der tägliche Umgang mit Menschen, viele Gespräche und vor allen Dingen die Kinder lagen ihm immer am Herzen. Wenn Menschen zu ihm kamen mit dem Satz: »Ich hab da ein Problem«, war seine Antwort stets: »Probleme gibt es nicht«. Vieles hätte er durch Gespräche, durch die Vernetzung der Vereine und Institutionen und einem harmonischen Umfeld in der Schule lösen können. Und wenn mal ein Tag so gar nicht lief, hätten ihm die strahlenden Kinderaugen immer wieder neuen Mut und Ansporn gegeben. Bernhard Heimann ist schon einer, den man im Westfälischen als einen »ganzen Netten« bezeichnen würde. So war er auch zu seinen Kindern als Rektor. Mit Zuckerbrot und Peitsche konnte er brave und liebe Schüler sowie auch die Rabauken bestens führen. Und die Kinder mochten ihren stets grinsenden Rektor. »Bis zum letzten Schultag bin ich immer gerne bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad von Wiedenbrück nach Langenberg zum Dienst gefahren«, erzählt er heute, wo er schon über ein Jahr im Ruhestand ist, noch gerne. Sein Erkennungszeichen war und ist sein marineblauer Fahrradhelm, ohne den er nicht auf’s Rad steigt. Er war einer der ersten Helmträger, als die sich im täglichen Verkehr durchsetzten und ein Vorbild für die Kinder. Theater hat Heimann schon immer gespielt. Er ist halt ein echtes Unikum, kann sich schnell in andere Rollen versetzen und hat so manchen trockenen Spruch auf Lager. Mitte der 60er Jahre hat er in Langenberg die Laienspielschar gegründet, die auch heute noch besteht. Bedingt durch den Umzug nach Wiedenbrück hat er das aufgegeben. Aber nur kurz, denn schon einige Jahre später gründete er das Piustheater in Wiedenbrück. 1983 wurde das erste kleine Stückchen während des Pfarrgemeindefestes auf die Bühne gebracht. Ein Jahr später gab es dann ein größeres Stück: »Der Meisterboxer«. Und von da an seit nunmehr 30 Jahren jedes Jahr eine neue Inszenierung. Ein Stück aus den ersten Jahren war besonders beliebt bei Spielern und Zuschauern: »Mensch sein muss 4 Oktober/November 2013 //
Als Tippelbruder war er in dem Stück »Mensch sein muss der Mensch« auch selbst auf der Bühne zu sehen. oben re.: So kennt man Bernhard Heimann. Mit Rad und blauem Helm. oben li.: Ein Foto aus den 70er Jahren mit Maria Marke aus Langenberg. der Mensch«, wurde deshalb 2002 ein zweites Mal auf die Bühne gebracht. Waren es seinerzeit rund 400 Gäste, sind es heute mehr als 2.000, die aus Rheda-Wiedenbrück und den umliegenden Gemeinden zu den Vorstellungen kommen. Von Beginn an dabei war Manfred Schumacher, der bis vor zehn Jahren auf der Bühne stand, sowie Klärchen Flaskamp, die mit ihren 79 Jahren immer noch aktiv ist und ihre Texte beherrscht. Immer wieder wird versucht, die Stücke mit aktuellen Ereignissen aus der Stadt zu bereichern. »Manchmal passiert das noch kurz vor der Aufführung. Wir sind halt spontan«, meint er schmunzelnd. Seine Laienspielschar ist stets zu 100 Prozent dabei. In der »heißen Phase« gebe es nur Theater, Proben und Organisation. Da müsse alles Private in den Hintergrund rücken. Und eine inzwischen nicht mehr wegzudenkende Tradition ist das Servieren von frischen Schmalzbroten in der Pause. Acht große Doppelbackbrote werden pro Aufführung mit Schmalz bestrichen und an die Gäste verteilt. Es würde sogar gesagt, dass es Menschen gebe, die nur wegen der leckeren Schmalzbrote kommen würden, erzählt Heimann verschmitzt, doch das glaubt er nicht. Dafür sind die lustigen Komödien viel zu schön. Gesponsert werden die deftigen Pausensnacks von der Bäckerei Vorbohle und der Fleischerei Gröne. Den Ruhestand genießt Heimann übrigens. Er kann endlich mal tun, wozu er gerade Lust hat, verbringt viel Zeit im Garten oder mit Hund Elvis. Manchmal geht’s auf Reisen und einmal im Monat geht er mit seiner Frau zu einer netten Doppelkopfrunde. Ferner ist er im Vorstand der Bürgerinitiative Südring e.V. Mit Erfolg konnten die Pläne der Stadt von 2008 zum Südringausbau vom Oberverwaltungsgericht zunächst gestoppt werden. Und eines möchte Heimann zur allgemeinen Fitness beibehalten: Im Jahr möchte er weiterhin 4.500 Kilometer Rad fahren. Das Piustheater zeigt: Bubblegum & Brillanten Eine etwas englische Komödie in zwei Bildern von Jürgen Baumgarten. Regie: Bernhard Heimann Kartenvorverkauf bei Blumenhaus Flaskamp und Buchhandlung Rulf sowie an der Abendkasse. Aufführungstermine Sa. 09.11. 20 Uhr So. 10.11. 17 Uhr Mi. 13.11. 20 Uhr Fr. 15.11. 20 Uhr Sa. 16.11. 20 Uhr So. 17.11. 17 Uhr Fr. 22.11. 20 Uhr Sa. 23.11. 20 Uhr So. 24.11. 17 Uhr // Oktober/November 2013 Mein Steckbrief Bernhard Heimann // Meine Schwäche Was nicht wichtig ist, vergesse ich gerne. // Mein größter Wunsch Gesundheit und Zusammenhalt der Familie. // Mein Highlight Mein Leben mit der positiven Grundeinstellung. // Mein größtes Hobby Theater und vieles mehr … // Mein Lebensmotto Mensch sein muss der Mensch, dann kann er auch mal Fehler machen. 5
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