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HE5.pdf Ziegelsteine - Mauerwerksbau-Lehre

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DGfM<br />

Deutsche<br />

Gesellschaft für<br />

<strong>Mauerwerksbau</strong><br />

www.mauerwerksbau-lehre.de<br />

Herstellung<br />

<strong>Ziegelsteine</strong><br />

Rohstoffe<br />

Grundstoffe des Ziegels, sowohl des ungebrannten<br />

als auch des gebrannten, sind Ton, Lehm<br />

oder ähnliche Stoffe, z. B. Mergel oder Schieferton,<br />

die frei von körnigen Beimengungen sind. In<br />

genügend angefeuchtetem Zustand besitzen sie<br />

eine so große Bildsamkeit, dass aus der weichen<br />

Masse Ziegel mit scharfen Kanten geformt werden<br />

können, die beim langsamen Trocknen keine<br />

Risse zeigen und sich nicht verziehen dürfen.<br />

Nach dem Brennen sollen die Ziegel geradkantig<br />

sein und die angestrebten Eigenschaften haben.<br />

Gemenge wird. Anschließend wird Feuchtigkeit<br />

zugesetzt.<br />

Nun kann das Rohmaterial zur Ziegelform geformt<br />

werden (Abb. HE5/2).<br />

Herstellung von <strong>Ziegelsteine</strong>n<br />

Die wesentlichen Stationen der Ziegelherstellung<br />

sind in Abb. HE5/1 dargestellt:<br />

Abb. HE5/2: Aufbereitung, aus [1].<br />

Abb. HE5/1: Herstellung des Ziegels, Schema, aus [1].<br />

1 Rohstoff-Abbau.<br />

2 Aufbereitung. Der abgebaute Rohstoff wird mit<br />

Fahrzeugen zur Aufbereitung gebracht und hier in<br />

den Zustand versetzt, in dem er später zum Ziegelrohling<br />

geformt werden kann. Eine Vergleichmäßigung<br />

der Rohstoffeigenschaften wird im<br />

Mischprozess erreicht. Bei zu fetten Tonen werden<br />

Stoffe zum Magern zugesetzt, z. B. Sand<br />

oder Porosierungsmaterial. Unerwünschte Bestandteile<br />

werden entfernt, danach wird das Rohmaterial<br />

zerkleinert. Das geschieht vorwiegend im<br />

Kollergang und anschließend im Walzwerk, in<br />

dem das Rohmaterial auf die gewünschte Korngröße<br />

gebracht und so zu einem feinkörnigen<br />

3 Formen. Das Rohmaterial wird in Pressen geformt.<br />

In den meisten Fällen wird eine Strangpresse<br />

verwendet. Hier wird das Rohmaterial mit<br />

einer Schecke zum Pressenausgang, dem Mundstück,<br />

vorangetrieben und dort in Strangform<br />

herausgedrückt. Hier vollzieht sich die eigentliche<br />

Formung des Stranges. Die Mundstücke sind je<br />

nach der gewünschten Form und Lochung des<br />

Ziegels mit gelochten Kerneinsätzen versehen,<br />

durch die das Rohmaterial zum Strang vorangetrieben<br />

wird. Der geformte Strang tritt am Mundstück<br />

aus der Presse heraus. Nach dem Austritt<br />

aus der Presse wird der Strang durch einen Abschneider<br />

in die gewünschten Ziegelformate, die<br />

Rohlinge geteilt. Wegen des Schwindungsprozesses<br />

(Volumenabnahme durch Wasserverlust)<br />

beim Trocknen muss ein entsprechendes Vorhaltemaß<br />

berücksichtigt werden (Abb. HE5/3).<br />

HE5 – <strong>Ziegelsteine</strong> Seite 1/3


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Herstellung<br />

Abb. HE5/3: Strangpresse, aus [1].<br />

4 Trocknen. Die feuchten Rohlinge werden meist<br />

in Trockenkammern bei Temperaturen bis zu<br />

100°C langsam getrocknet. Hierbei wird überschüssiges<br />

Wasser entzogen. Der Rohling trocknet<br />

und schwindet. Dieser Prozess dauert je nach<br />

Rohstoff und Trocknungsart unterschiedlich lange<br />

(Abb. HE5/4).<br />

Produkte<br />

Übliche Ziegelstein-Produkte sind Mauerziegel<br />

(Abb. HE5/6), Hochlochziegel (Abb. HE5/7),<br />

Hochlochziegel mit integrierter Dämmung (Abb.<br />

HE5/9), Hintermauerziegel, Vormauerziegel, Klinker,<br />

Ton- Hohlplatten, Schornsteinziegel und<br />

Ziegelstürze (Abb. HE5/8). Einen Überblick über<br />

die Eigenschaften von <strong>Ziegelsteine</strong>n gibt Tabelle<br />

HE5/1.<br />

Tab. HE5/1 Eigenschaften von <strong>Ziegelsteine</strong>n, nach [1].<br />

Steinart<br />

Format<br />

Rohdichte<br />

[kg/dm³]<br />

λ R<br />

[W/(mK)]<br />

Festigkeit<br />

[N/mm²]<br />

Mörtel<br />

Abb. HE5/4: Trockenkammer, aus [1].<br />

5 Brennen. Beim Brennen werden die Rohstoffkomponenten<br />

des Ziegels miteinander „verbacken“,<br />

daraus leitet sich auch der umgangssprachliche<br />

Begriff „Backstein“ ab. In modernen<br />

Ziegelwerken werden überwiegend Tunnelöfen<br />

verwendet, die je nach Werk und Produktionsart<br />

60 bis 180 m lang sein können. Die Tunnelöfen<br />

sind in unterschiedliche Zonen unterteilt,<br />

die Temperaturen betragen bis zu 1200°C. Am<br />

Ende des Tunnelofens befindet sich die Abkühlzone,<br />

so dass der Ziegel am Ende handwarm ist<br />

und verpackt wird (Abb. HE5/5).<br />

Mauerziegel<br />

Hochlochziegel<br />

Blockziegel<br />

Planelemente<br />

NF,<br />

DF-<br />

20DF<br />

8DF–<br />

14 DF<br />

2DF-<br />

15DF<br />

max.<br />

1000x<br />

365x<br />

625<br />

mm<br />

1,6 – 1,8<br />

0,6 – 1,4<br />

0,7 - 1,4<br />

1,4 – 1,8<br />

0,14<br />

bis<br />

1,8<br />

0,08<br />

bis<br />

0,58<br />

0,14-<br />

bis<br />

0,58<br />

0,14<br />

bis<br />

0,58<br />

bis 28<br />

NM<br />

12 NM,DM,LM<br />

6 -20 LM<br />

6 -28 LM<br />

Abb. HE5/6: Mauerziegel, aus [2].<br />

Abb. HE5/5: Tunnelofen, aus [1].<br />

HE5 – <strong>Ziegelsteine</strong> Seite 2/3


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Herstellung<br />

Abb. HE5/7: Hochlochziegel, aus [2].<br />

Abb. HE5/9: Ziegel mit integrierter Dämmung, aus [2].<br />

Abb. HE5/8: Ziegelmauersteinsturz, aus [2].<br />

Stand: 08/2008<br />

Quellen:<br />

[1] Bundesverband der deutschen Ziegelindustrie<br />

e. V.: Ein Ziegel – Was ist das?<br />

[2] Wienerberger Ziegelindustrie GmbH: Techni<br />

sche Information Ziegelsystem<br />

[3] www.wienerberger.de<br />

Bearbeitung: Dipl.-Ing. Heiko Koch,<br />

Prof. Dr.-Ing. Werner Seim<br />

HE5 – <strong>Ziegelsteine</strong> Seite 3/3

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