Stahlbauer setzen ein Denkmal Stahlbauer setzen ein ... - Metallbau
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Stahlbauer setzen ein Denkmal Stahlbauer setzen ein ... - Metallbau
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www.metallbau-online.info<br />
11 2013<br />
SPEZIAL BARRIEREFREI<br />
Aktuelle Zutrittslösungen<br />
UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />
Timm Fensterbau<br />
BRÜCKE IN MALCHOW<br />
<strong>Stahlbauer</strong> <strong>setzen</strong><br />
<strong>ein</strong> <strong>Denkmal</strong>
„Bei jedem Projekt stehe ich<br />
auf dem Prüfstand.<br />
Nicht nur vielseitig<br />
Editorial<br />
M<strong>ein</strong>e Bauteile schon viel früher.“<br />
Manfred Feldhaus, Geschäftsführer<br />
FELDHAUS Fenster + Fassaden GmbH + Co. KG<br />
VHF sind nicht nur<br />
vielseitig, sondern<br />
haben auch <strong>ein</strong><br />
beachtliches Marktpotenzial,<br />
m<strong>ein</strong>t<br />
Chefredakteurin<br />
Stefanie Manger<br />
Zugegeben –<br />
alles kann er auch<br />
nicht, aber in der<br />
Zutrittsorganisation<br />
ist er brillant.<br />
Im akkreditierten Schüco Technologiezentrum können Sie Ihre Produkte vor<br />
dem Einsatz auf den Prüfstand stellen und umfangreich testen. Das bedeutet<br />
vollständige Zuverlässigkeit und Planungssicherheit – auch bei individuellen<br />
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Fenster. Türen. Fassaden.<br />
Vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF)<br />
in Aluminium, Stahl, Edelstahl oder Glas<br />
sind im Trend. Die Architekten begeistern<br />
sich für die vielseitigen Gestaltungsvarianten,<br />
die Planer für die ausgereiften Funktionen<br />
– beispielsweise was Wärmedämmung<br />
oder Schlagregensicherheit betriff t – und<br />
<strong>Metallbau</strong>betriebe achten auf Qualität bei<br />
Fertigung und Ausführung.<br />
Wir sind überzeugt, dieses Marktsegment<br />
hat Potenzial und haben dem Thema vierzehn<br />
Seiten gewidmet. Ab Seite 6 berichten<br />
wir über die aktuellen Branchentrends,<br />
darüber hinaus geht es um Brandschutz<br />
bei VHF und um feuerverzinkte Blech-, Gitterrost-<br />
und Streckmetallfassaden. Werden<br />
bestimmte fachliche Parameter <strong>ein</strong>gehalten,<br />
können diese Fassaden nämlich ohne<br />
Aufwand für Instandhaltung und Wartung<br />
<strong>ein</strong>e Nutzungsdauer von über 50 Jahren<br />
erzielen.<br />
In <strong>ein</strong>em Boot. Der Fachverband Türautomation<br />
(FTA) hat s<strong>ein</strong>en ersten Branchentag<br />
in Kassel veranstaltet. Auf der Agenda<br />
stand die Gründung <strong>ein</strong>es „Arbeitskreises –<br />
Verarbeiter“. Anders als die typischen<br />
Hersteller wie beispielsweise Geze haben<br />
Verarbeiter noch k<strong>ein</strong> Stimmrecht, sie gehören<br />
als Fördermitglieder dem Verband<br />
an. Trotzdem, das Angebot stieß auf rege<br />
Resonanz. Unmittelbar im Anschluss an die<br />
Tagung haben sich 20 Verarbeiter als Fördermitglieder<br />
angemeldet. Im November<br />
triff t sich nun der „Arbeitskreis – Verarbeiter“<br />
das erste Mal. Wir berichten über die<br />
Veranstaltung auf Seite 36.<br />
Das Thema Türautomation wird wichtiger,<br />
insbesondere im Kontext barrierefreier<br />
Zutritte. Das Marktsegment ist vergleichsweise<br />
jung. Erst 1994 wurde die<br />
Herstellung barrierefreier Zugänge mit<br />
Erweiterung des Grundgesetzes um Artikel<br />
3 angestoßen: „Niemand darf wegen<br />
s<strong>ein</strong>er Behinderung benachteiligt werden“,<br />
heißt es dort. Ab Seite 38 fi nden Sie <strong>ein</strong>en<br />
Beitrag über die Neuerung der Normen in<br />
diesem Bereich und <strong>ein</strong>ige Lösungen im<br />
Produktspiegel.<br />
Theorie und Erfahrung zugleich. Die Hochschule<br />
München bietet seit dem Wintersemester<br />
das Verbundstudium Stahl-Metall-<br />
Glas an. Die Wissenschaftler erhoffen sich<br />
dadurch mehr Impulse aus der Praxis, die<br />
Unternehmen besser ausgebildete Mitarbeiter<br />
und die Studierenden den direkten<br />
Draht zu ihrer Branche – und zwar von Anfang<br />
an. Wir haben Student, Unternehmen<br />
und Professor befragt: den Start der losen<br />
Serie über Duale Studiengänge im <strong>Metallbau</strong><br />
fi nden Sie auf Seite 58.<br />
Ein interessantes Heft wünscht Ihnen,<br />
Stefanie Manger,<br />
Chefredakteurin metallbau<br />
blueSmart<br />
Clever. Komfortabel.<br />
Flexibel. Die elektronische<br />
Zutrittsorganisation.<br />
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11/2013
AKTUELL<br />
24 Erfolgreiche Messebilanz<br />
Statements zur Schweissen & Schneiden 2013<br />
Titelbild:<br />
Die Drehbrücke aus Stahl<br />
ist <strong>ein</strong> <strong>Denkmal</strong> in Malchow.<br />
Foto: Schorisch Magis<br />
Duale Studiengänge erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.<br />
Unsere lose Serie startet mit dem Verbundstudium Stahl-Metall-<br />
Glas an der Hochschule München. Seite 58<br />
27 Produktübersicht mobiles Schweißen<br />
Kompakt und beweglich<br />
34 Emo Messenachlese<br />
Eine Produktauswahl<br />
46 Dorma steht für große Ziele<br />
Unternehmensausbau im Ausland<br />
72 Impressum<br />
MANAGEMENT<br />
55 Offenes Potenzial im Einkauf<br />
Strategie steigert den Umsatz<br />
Barrierefreie Zugänge sind teils<br />
Vorgabe, teils Trend – insbesondere<br />
bei den Bauherren 50Plus.<br />
Wir berichten ab Seite 38<br />
PORTÄT<br />
66 Fensterbau in Berlin<br />
Handwerk in industrieller Manier<br />
SPEZIAL<br />
38 Barrierefreie Zugänge<br />
Schwellenfrei ist nur <strong>ein</strong> Faktor<br />
Kansas Icon –<br />
nur bei uns<br />
im Mietservice.<br />
Der Fachverband Türautomation hat zum ersten Branchentag<br />
nach Kassel <strong>ein</strong>geladen. Wie der FTA künftig die Verarbeiter stärker<br />
berücksichtigen möchte, lesen Sie auf Seite 36<br />
TECHNIK<br />
6 Mehr als nur Fassade<br />
Technik und Trends bei VHF<br />
Dorma erwirtschaftet 22 % s<strong>ein</strong>es Umsatzes in Deutschland, wie der Vorsitzende der<br />
Geschäftsführung, Thomas P. Wagner, berichtet. Was für die hiesigen <strong>Metallbau</strong>er geplant<br />
ist, lesen Sie auf Seite 47<br />
A + A<br />
Halle 5,<br />
Stand 5K31<br />
12 VHF – im Brandfall sehr sicher<br />
<strong>Metallbau</strong>er punkten mit Präzision und Fachwissen<br />
17 Feuerverzinkter Stahl für Fassaden<br />
Die Alternative zur Mischkonstruktion<br />
29 Mobiles Schweißen<br />
Kl<strong>ein</strong>e Gasflaschen wären besser<br />
60 Drehbrücke für Malchow<br />
Konstruktion ähnelt Segelboot<br />
Mietberufskleidung von DBL.<br />
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Die Stahlproduzenten tragen mit den Energiekosten, Rohstoffpreisen<br />
und geforderten Co 2<br />
-Reduktionen <strong>ein</strong>e hohe Bürde. Über<br />
den Ausweg aus dieser Malaise auf Seite 20<br />
62 Spezialanfertigung Bogentreppe<br />
Übers offene Dach ins Foyer<br />
63 Neuer Flachkopf-Winkelschleifer<br />
Schnell und sicher in Winkeln bis 43 Grad<br />
2 11/2013<br />
<strong>Metallbau</strong>unternehmer Bernhard Helbing, Vorsitzender des ift-Vorstandes, hat dieses<br />
Jahr die Rosenheimer Fenstertage eröffnet. Über das Treffen der Branche berichten<br />
wir ab Seite 69<br />
11/2013<br />
DBL – Deutsche Berufskleider-Leasing GmbH<br />
Albert-Einst<strong>ein</strong>-Str. 30 | 90513 Zirndorf<br />
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BRANCHEN RUNDSCHAU<br />
Joachim Lindner erhält Charles Massonnet Award<br />
Der „Charles Massonnet Award“ 2013<br />
geht an Joachim Lindner in Würdigung<br />
s<strong>ein</strong>es Lebenswerkes. Während<br />
s<strong>ein</strong>er rund 40-jährigen akademischen<br />
Laufbahn deckte er <strong>ein</strong> breites Themenspektrum<br />
vom Stahl- und Stahlverbundbau<br />
über das Biegeknicken von<br />
Druckstäben bis hin zu historischen<br />
Gussstützen und zahlreichen weiteren<br />
Bereichen ab. Der 75-Jährige veröffentlichte rund 220 Bücher und<br />
Publikationen in Fachzeitschriften und Journalen. Als anerkannter<br />
Experte ist er noch in verschiedenen Normungsorganisationen sowie<br />
technischen und wissenschaftlichen Gremien vertreten.<br />
Den Preis verleiht die Konvention für Stahlbau EKS seit 1998 an<br />
herausragende Persönlichkeiten für ihre Verdienste um die Förderung<br />
des Stahlbaus in Forschung, Wissenschaft und Praxis.<br />
www.steelconstruct.com<br />
Physics of Welding Award vergeben<br />
Michael Ebert-Spiegel hat den diesjährigen<br />
Forschungsförderungspreis<br />
„Physics of Welding“ gewonnen.<br />
Im Rahmen der Eröffnungsfeier der<br />
„Schweissen & Schneiden 2013“ nahm<br />
der Doktorant an der Fachhochschule<br />
Brandenburg den von EWM ausgelobten<br />
und gem<strong>ein</strong>sam mit dem DVS<br />
– Deutscher Verband für Schweißen<br />
und verwandte Verfahren e.V. vergebenen Preis entgegen. EWM<br />
unterstützt den Nachwuchswissenschaftler bei der Umsetzung s<strong>ein</strong>er<br />
Arbeit zum Thema „Ereignisgeregelter Impulslichtbogen“ mit<br />
30.000 Euro.<br />
www.ewm-group.com<br />
Industrieverband Feuerverzinken wählt Vorsitzenden<br />
Einstimmig wurde Harald Goetz als Vorsitzender des Industrieverbandes<br />
Feuerverzinken auf der Mitgliederversammlung am 11. Oktober<br />
in Nürnberg wiedergewählt. Der geschäftsführende Gesellschafter<br />
der Langer Gruppe engagiert sich seit drei Jahrzehnten<br />
ehrenamtlich im Industrieverband und ist seit 2004 Vorstandsmitglied.<br />
Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. vertritt die deutsche<br />
Stückverzinkungsindustrie.<br />
www.feuerverzinken.com<br />
Eurosun unter neuer Leitung<br />
Das Unternehmen Eurosun, Anbieter und Hersteller von außenund<br />
innenliegenden Sonnenschutzprodukten hat <strong>ein</strong>e neue Leitung.<br />
Die beiden Gründer Ingrid Eisner und Fred Eisner haben<br />
nach 21 Jahren im August das Unternehmen verlassen. Die Geschäftsführung<br />
der Eurosun Deutschland GmbH übernehmen<br />
Robert Wolny und Martin Schäfer. Wolny kann auf Erfahrung in<br />
der Unternehmensführung zurückgreifen und fungiert zukünftig<br />
auch als Vorstandsvorsitzender der Eurosun AG. Schäfer war zuvor<br />
als Verkaufsleiter tätig und ist als neuer Vorstand der Eurosun<br />
AG für den Gesamtvertrieb verantwortlich. Neu im Vorstand sind<br />
außerdem der bisherige Büroleiter Petr Hotovec (Finanzwesen, Administration<br />
und Personalwesen) und Jiri Svoboda (Produktion und<br />
Produktentwicklung), bislang Produktionsleiter.<br />
Eurosun errichtet zudem im tschechischen Kostelec <strong>ein</strong>en Produktionsneubau<br />
mit rund 40 neuen Arbeitsplätzen.<br />
www.eurosun.cz/de<br />
Doppelspitze bei Fuhr<br />
Als geschäftsführender Gesellschafter<br />
ist Andreas Fuhr im Oktober an die<br />
Spitze des Schloss- und Beschlagherstellers<br />
Fuhr getreten. Die Leitung des<br />
Heiligenhauser Unternehmens übernimmt<br />
der 30-Jährige zusammen mit<br />
dem bisherigen Geschäftsführer Florian<br />
Hesse. Fuhr ist <strong>ein</strong> Nachkomme des<br />
Firmengründers Carl Fuhr und hatte<br />
nach <strong>ein</strong>em BWL-Studium bereits Erfahrung in der Sicherheitsbranche<br />
gesammelt. Er ist schon seit Jahren im Fuhr Beirat beteiligt.<br />
www.fuhr.de<br />
A/U/F zieht Jahresbilanz<br />
Im Rahmen <strong>ein</strong>er Mitgliederversammlung hat die Recycling-Initiative<br />
„Aluminium und Umwelt im Fenster- und Fassadenbau e.V.“<br />
(A/U/F e.V.) ihre Jahresbilanz vorgestellt. Wichtige Eckpunkte<br />
waren die Verdoppelung der über die A/U/F-Partner gesammelten<br />
Materialmenge, der leichte Anstieg der Mitgliederzahl und die<br />
<strong>ein</strong>fachere Wahl der Sammelpartner.<br />
Neu in den Vorstand gewählt wurde Oliver Windeck, Geschäftsführer<br />
von Windeck <strong>Metallbau</strong>. Die vier Vorstände Thomas Lauritzen<br />
(Schüco), Wolfgang Beck (Hueck), Stephan Lackner (Raico)<br />
und Walter Lonsinger (Vorsitzender des Vorstands) wurden in ihren<br />
Ämtern bestätigt. Die Mitglieder fassten den Entschluss, zukünftig<br />
auch andere Metallschrotte zu sammeln. Im nächsten Jahr will die<br />
A/U/F verstärkt neue Mitglieder gewinnen, die Öffentlichkeitsarbeit<br />
ausbauen und die Zusammenarbeit mit Branchenorganisationen<br />
weiter intensivieren.<br />
www.a-u-f.com<br />
Zusammenarbeit ausgebaut<br />
Der Deutsche Verband für Schweißen und verwandte Verfahren<br />
(DVS), die Gesellschaft für Schweißtechnik International (GSI) und<br />
bauforumstahl (BFS) haben anlässlich der Schweissen & Schneiden<br />
ihre langjährige Zusammenarbeit weiter ausgebaut. Die Verbände<br />
wollen die Kooperation besonders im Bereich der Aus- und<br />
Weiterbildung, der Beratung, der Zertifizierung und Normung<br />
weiter verstärken. Zur Vorbereitung von Betrieben auf die neue<br />
europäische Norm EN 1090-1 wollen die Verbände gem<strong>ein</strong>sam<br />
fachkundige Unterstützung leisten, sowohl bei der Erstprüfung zur<br />
Zertifizierung als auch bei weiteren Prüfungen.<br />
www.bauforumstahl.de<br />
4 11/2013<br />
Sie sind gefragt!<br />
Bewerben für Geplant + Ausgeführt<br />
Ab sofort läuft die Bewerbungsfrist für „Geplant + Ausgeführt“:<br />
Die Sonderfläche auf der Internationalen Handwerksmesse<br />
präsentiert gem<strong>ein</strong>same Vorzeigeprojekte von Handwerkern<br />
und Architekten oder Innenarchitekten. Die Besten von ihnen<br />
werden zusätzlich mit <strong>ein</strong>em eigenen Preis prämiert. Mehr als<br />
300 Unternehmen aus Deutschland, Österreich, Italien und<br />
der Schweiz waren in den vergangenen Jahren an den Projekten<br />
beteiligt, darunter auch <strong>Metallbau</strong>er. Bewerben können<br />
sich Handwerker und Architekten/Innenarchitekten nur gem<strong>ein</strong>sam.<br />
Voraussetzung ist <strong>ein</strong> bereits realisiertes Projekt, das<br />
jedoch nicht älter als drei Jahre ist. Einsendeschluss für Bewerbungen<br />
ist Donnerstag, 16. Januar 2014.<br />
www.ihm.de<br />
Rekordbeteiligung beim Unternehmerkongress MUT<br />
3.855 Teilnehmer, 120 Aussteller und 70 Vorträge, Seminare und<br />
Workshops waren auf dem Mittelständischen Unternehmertag<br />
MUT in Leipzig zu verzeichnen. Die Veranstalter betrachten ihr Konzept,<br />
den Kongress branchenübergreifend als komprimierte Unternehmensberatung<br />
für <strong>ein</strong>en Tag zu konzipieren, als aufgegangen.<br />
Schwerpunkte der 9. Auflage des Kongresses waren Expertenseminare,<br />
Workshops und Unternehmenspräsentationen zu den<br />
Themen Unternehmensführung, Informations- und Kommunikationstechnologie;<br />
Gesundheitswirtschaft, Logistik, Personalmanagement,<br />
Finanzwirtschaft, Energiewirtschaft und Umwelt, Marketing/Vertrieb<br />
sowie Außenwirtschaft.<br />
www.mittelstaendischer-unternehmertag.de<br />
Sanierung von elumatec nimmt weitere Hürde<br />
Die Sanierung des Geschäftsbetriebs bei elumatec hat die nächste<br />
Hürde genommen. Das Gericht eröffnete zum 1. Oktober das Insolvenzverfahren<br />
für den Hersteller von Maschinen für die Bearbeitung<br />
von Kunststoff-, Stahl- und Aluminiumprofilen. Der vorläufige Insolvenzverwalter<br />
Tobias Hoefer wertet dies als positives Signal, um<br />
die Sanierung schnell und effizient um<strong>setzen</strong> zu können. Die rund<br />
450 Mitarbeiter am Standort Mühlacker-Lomersheim erhalten durch<br />
die Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 1. Oktober wieder ihre regulären<br />
Lohn- und Gehaltszahlungen. Alle Arbeitsverhältnisse gelten<br />
unverändert fort. Bei elumatec sieht man sich damit auf <strong>ein</strong>em guten<br />
Weg, Auftragslage und Liquidität zeigen <strong>ein</strong>e steigende Tendenz.<br />
www.elumatec.com<br />
SCHRAG|Fassaden eröffnet neues Werk<br />
Mit <strong>ein</strong>er großen Eröffnungsfeier hat die Firmengruppe Schrag ihr<br />
neues Werk in Chemnitz <strong>ein</strong>geweiht. Auf mehr als 4.600 m 2 Produktionsfläche<br />
fertigen dort die Mitarbeiter des Geschäftsfelds<br />
SCHRAG|Fassaden maßgeschneiderte Metallfassaden. Der Neubau<br />
wurde mit Verbundwerkstoff-Fassadenelementen aus eigener<br />
Produktion bekleidet. Schrag ist seit 25 Jahren in Sachsen tätig<br />
und betreibt dort vier Standorte mit 120 Mitarbeitern. Geplant<br />
und realisiert wurde das Objekt vom Göttinger Architekten Stefan<br />
Meyfarth zusammen mit Freyler Industriebau als Generalunternehmer.<br />
www.schrag-fassaden.de<br />
11/2013<br />
Linde übernimmt Bach Schweißtechnik<br />
Linde Schweißtechnik, <strong>ein</strong>e hundertprozentige Tochter der Linde<br />
AG, hat zum 1. August die Thomas Bach Schweißtechnik in<br />
Neulingen-Bauschlott erworben. Bach Schweißtechnik bietet Beratung,<br />
Service, <strong>ein</strong>e Werkstatt und die Vermietung von Schweißmaschinen.<br />
Der neue Standort firmiert nun als „Bach Schweißtechnik,<br />
<strong>ein</strong>e Niederlassung der Linde Schweißtechnik GmbH“.<br />
Die Mitarbeiter und der bisherige Geschäftsführer werden weiterbeschäftigt.<br />
Linde verfolgt damit das Ziel <strong>ein</strong>er flächendeckenden Präsenz<br />
auf dem Gebiet der Schweißtechnik. Das Unternehmen baut s<strong>ein</strong><br />
Netz an Schweißtechnikanbietern aus, und bietet Kunden in der<br />
Vertriebsregion Süd das gesamte Produktspektrum vom Schweißgas<br />
bis zur dazugehörigen Schweiß- und Schneideausstattung an.<br />
www.linde.de<br />
Europäische Stahlbaupreise vergeben<br />
Die von der Europäischen Konvention für Stahlbau EKS ausgelobten<br />
European Steel Design Awards 2013 gehen in Deutschland<br />
an bof architekten, IMS Ingenieurgesellschaft sowie H<strong>ein</strong>rich Lamparter<br />
Stahlbau für die indische Forschungsstation Bharati in der<br />
Antarktis. Die an <strong>ein</strong> Raumschiff erinnernde Forschungsstation in<br />
Larseman Hills be<strong>ein</strong>druckt insbesondere durch ihr innovatives,<br />
nachhaltiges Design und die hervorragende Ausführungsqualität<br />
unter extremen Witterungsbedingungen.<br />
Der European Student Award 2013 geht in Deutschland an<br />
Hendrik Brinkmann und Holger Harmeier, Studierende bei Prof.<br />
Herbert Bühler an der Fachhochschule Münster (msa) für ihre Semesterarbeit<br />
„Ausstellungsraum am Drubbel in Münster“.<br />
Die im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgelobten Europäischen Stahlbaupreise<br />
würdigen herausragende, kreative Lösungen mit Stahl<br />
in Architektur und Konstruktion.<br />
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Dat<strong>ein</strong>ame: meba_09_HBS_Metal_Druck; Seite: 1; Nettoformat: (43.00 x 64.00 mm); Datum: 12. Jul 2013 11:14:48; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
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Halle 7, Stand 7100
FVHF e.V.<br />
Die VHF des Stefan-Andres-Gymnasium in Schweich ist für den VHF-Fassadenpreis 2013 nominiert - die Preisverleihung am 07.November 2013 in Frankfurt<br />
Mehr als nur Fassade<br />
Technik und Trends bei VHF<br />
Mit vorgehängten hinterlüfteten Fassaden (VHF) können nicht nur kühne<br />
Architekturentwürfe verwirklicht werden, sondern sie erfüllen auch alle<br />
Anforderungen an <strong>ein</strong>e wirtschaftliche, nachhaltige und energetische<br />
Bauweise. Das Bekleidungsmaterial besteht oft aus Aluminium, Stahl<br />
oder Edelstahl. Dieser Markt wächst, <strong>Metallbau</strong>er können sowohl bei der<br />
Fertigung als auch bei der Montage profitieren.<br />
Dipl.-Ing. Ulrike Hensel<br />
VHF ist <strong>ein</strong>e Fassadentechnik, die bei<br />
modernen Zweckgebäuden genauso<br />
Verwendung findet wie bei <strong>ein</strong>fachen<br />
Gewerbehallen. Im privaten Hausbau ist sie<br />
bisher seltener anzutreffen, wobei das regional<br />
durchaus verschieden ist. Vor allem<br />
greifen Architekten gern auf diesen Fassadentyp<br />
zurück, „weil man mit VHF zeitgemäße<br />
Baukultur gestalten kann“, so Ronald<br />
Winterfeld, Geschäftsführer des Fachverbandes<br />
Baustoffe und Bauteile für vorgehängte<br />
hinterlüftete Fassaden e.V. (FVHF).<br />
Fassade der Zukunft. Die Möglichkeiten für<br />
moderne Architektur begründen sich in der<br />
Vielseitigkeit von vorgehängten hinterlüfteten<br />
Fassaden, sowohl was die <strong>ein</strong>setzbaren<br />
Materialien als auch die Gestaltung betrifft.<br />
„Ein grundsätzlicher Vorteil von VHF ist die<br />
Vielfalt der Einzelkomponenten. Diese las-<br />
sen sich wie <strong>ein</strong> Systembaukasten fast beliebig<br />
nach bauphysikalischen, gestalterischen<br />
und auch nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
kombinieren“, erläutert Winterfeld.<br />
Damit können die Fassaden praktisch auf<br />
alle Anforderungen reagieren, <strong>ein</strong>schließlich<br />
der hohen Vorgaben der Energie<strong>ein</strong>sparverordnungen<br />
für Gebäude (EnEV).<br />
Und so ist es k<strong>ein</strong> Wunder, dass die <strong>ein</strong>st<br />
tristgrauen Baukörper der Großstädte zunehmend<br />
mit Fassaden aus Glas, Keramik, Stahl<br />
oder Aluminium verkleidet werden und die<br />
Metropolen trotz immer dichter werdender<br />
Bebauung freundlicher und transparenter<br />
wirken. Dabei sch<strong>ein</strong>en der Fantasie k<strong>ein</strong>e<br />
Grenzen gesetzt, wenn zukünftig LED-bestückte<br />
Außenwände die Häusergiganten<br />
in Lichtskulpturen verwandeln oder Videoanimationen<br />
über riesige Gebäudefronten<br />
flackern. Als sogenannte Medienfassaden<br />
Ronald Winterfeld, Geschäftsführer FVHF e.V.<br />
FVHF e.V.<br />
bieten sie völlig neue Nutzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Experten künden für<br />
das 21. Jahrhundert bereits programmierbare<br />
Gebäudeoberflächen an, die sich aktiv<br />
verändern können und weit mehr als <strong>ein</strong> nur<br />
r<strong>ein</strong>er Werbeträger sind. Winterfeld bestätigt,<br />
dass das Zukunftspotenzial solcher Entwicklungen<br />
nicht zu unterschätzen ist.<br />
Garantiert gutes Raumklima. Ein Blick in<br />
die Vergangenheit verrät: Das Konstruktionsprinzip<br />
von VHF ist nicht neu. Seit<br />
Jahrhunderten werden<br />
Fassadenbereiche von<br />
Gebäuden mit Schieferplatten,<br />
Holzschindeln<br />
oder Ziegeln vor rauem<br />
Wetter geschützt. Aus<br />
dieser Tradition heraus<br />
hat sich <strong>ein</strong> modernes<br />
Fassadensystem entwickelt,<br />
das heutigen Anforderungen<br />
hinsichtlich<br />
Technik, Nachhaltigkeit,<br />
Ästhetik und Langlebigkeit<br />
entspricht. Wurden<br />
früher vorgehängte hinterlüftete<br />
Fassaden lediglich<br />
auf <strong>ein</strong>er Holzlattung<br />
zusätzlich vor der Hauswand<br />
befestigt, oftmals<br />
auch ohne <strong>ein</strong>e Dämmschicht<br />
dazwischen, so<br />
sind heute der mehrschalige<br />
Aufbau und die konstruktive<br />
Trennung von<br />
Wärmedämmung und<br />
Witterungsschutz charakteristisch.<br />
Der dazwischen<br />
liegende Hinterlüftungsraum<br />
stellt durch<br />
den entstehenden Belüftungsstrom<br />
die bauphysikalische<br />
Funktion bezüglich<br />
Tauwasserschutz<br />
sicher, lässt das Gebäude<br />
atmen und trocknet auch<br />
diffundierende Feuchtigkeit<br />
aus. Damit bleibt die<br />
Dämmung dauerhaft trocken,<br />
was zu <strong>ein</strong>em hervorragenden<br />
Raumklima<br />
führt und Schimmelbildung<br />
verhindert.<br />
Sogar bei extremer<br />
Schlagregenbeanspruchung,<br />
wie sie bei Hochhäusern<br />
und Gebäuden<br />
in exponierter Lage<br />
vorkommt, wurde das<br />
Prinzip der VHF in der Norm DIN 4108-3<br />
als besonders schlagregensicher <strong>ein</strong>gestuft.<br />
Selbst dann, wenn die Fassade geplant mit<br />
offenen Fugen bis zu 10 mm horizontal<br />
oder vertikal verlegt wird.<br />
Variantenreiche Fassaden. Durch die konstruktive<br />
Trennung der <strong>ein</strong>zelnen Schichten<br />
können die Komponenten auf spezielle<br />
Eigenschaften optimiert werden. So wird<br />
die Bekleidungsschicht hinsichtlich Farbe,<br />
Form, Material zum <strong>ein</strong>en auf die Architektur<br />
und den Nutzungszweck <strong>ein</strong>es Gebäudes<br />
abgestimmt, zum anderen gewährleistet<br />
sie Witterungsschutz. Als Materialien<br />
sind beispielsweise Elemente üblich aus<br />
Faserzement, HPL und Schichtpressstoff,<br />
Glaskeramik, Glas auf Trägerplatten, Metallen<br />
wie Aluminium, Stahl, Edelstahl, Kupfer<br />
und Zink, Aluminiumverbundplatten, Naturst<strong>ein</strong>,<br />
Keramik, F<strong>ein</strong>st<strong>ein</strong>zeug oder Ziegel<br />
sowie aus Holz und Holzverbundplatten.<br />
Auch Putzträgerplatten oder Solarelemente<br />
finden bei der VHF Verwendung.<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_10_Saint_Gobain_SG__2013_Schmetterling_JP_3mm_metallbau; Seite: 1; Nettoformat: (150.00 x 213.00 mm); Datum: 09. Aug 2013 15:26:18; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
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6 11/2013<br />
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TECHNIK<br />
Tipps für <strong>Metallbau</strong>er im Fassadenbau<br />
Wissen aneignen über:<br />
¬ Errichtungsvorschriften (auch für verschiedene Gebäudetypen) der zuständigen<br />
Gem<strong>ein</strong>den und Bundesländer<br />
¬ Gültige Brandschutzbestimmungen und Normen für VHF<br />
¬ Bauphysik<br />
Zusammenarbeit mit Experten:<br />
¬ Ggf. spezialisierte Hersteller und Zulieferer für Fassadenbauteile nutzen<br />
¬ Zusammenarbeit evtl. bereits ab Projektausschreibung<br />
¬ VHF-Berechnung von <strong>ein</strong>em erfahrenen Statiker<br />
Auf dem Laufenden halten:<br />
¬ Mitglied beim FVHF e.V.<br />
¬ Mitglied beim Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. mit Landesverbänden<br />
und Bundesfachabteilung Fassadenbau<br />
¬ Weiterbildungsveranstaltungen von Fassadenindustrie, Herstellern und Bauindustrie<br />
Sich als Berater und Partner qualifizieren:<br />
¬ Beratungs- und Projektierungsdienstleistungen bereits im Vorfeld erbringen<br />
¬ Mit Architekten eng zusammenarbeiten<br />
¬ Schnittstellen vorab festlegen<br />
Eigene Möglichkeiten abfragen:<br />
¬ Maschinenpark und betriebliche Kapazitäten<br />
¬ Qualifikationen der Mitarbeiter<br />
¬ Sind Montageleistungen inkl. Bauleitung regional oder überregional möglich<br />
Die Wärmedämmschicht, die direkt auf<br />
dem Baukörper montiert wird, muss die gewünschten<br />
Dämmwerte erfüllen und ist in<br />
Art und Dicke des Dämmmaterials – unter<br />
bestimmten Vorgaben – frei wählbar. Zwischen<br />
beiden Schichten befindet sich die<br />
vertikale und ggf. horizontale Unterkonstruktion<br />
mit Verankerungs-, Verbindungsund<br />
Befestigungselementen, jeweils für die<br />
Dämm- und Bekleidungsschicht und – soweit<br />
erforderlich – Brandsperren. Aus Gründen<br />
des Brandschutzes müssen für Gebäude<br />
ab <strong>ein</strong>er bestimmten Bauhöhe sämtliche<br />
Materialien die Klasse A1 bzw. A2 „nicht<br />
brennbar“ erfüllen.<br />
<strong>Metallbau</strong>wissen gefragt. <strong>Metallbau</strong>er<br />
sind beim Thema Fassade vor allem dann<br />
gefragt, wenn es sich um Blechfassaden<br />
oder Unterkonstruktionen aus Metall für<br />
Fassadensysteme handelt. Für die Fertigung<br />
<strong>ein</strong>facher Elemente aus Aluminium<br />
ist beispielsweise <strong>ein</strong> herkömmlicher Maschinenpark<br />
mit Schwingschnittschere<br />
und Schwenkbiegemaschine ausreichend.<br />
„Das A und O bei Fassaden ist vor allem<br />
VHF-Kassettenfassade aus Alucobond am Puma Outlet-Store in Herzogenaurach<br />
Thiel Montage<br />
Bei Thiel Montage werden mit <strong>ein</strong>er CNC-gesteuerten<br />
Plattenaufteilsäge Alucobondplatten<br />
zugeschnitten<br />
ihre Maßhaltigkeit“, sagt Stefan Thiel,<br />
Geschäftsführer von Thiel Montage aus<br />
Feucht bei Nürnberg. S<strong>ein</strong> Unternehmen<br />
hat sich seit mehreren Jahrzehnten auf<br />
Fassadenbau und Fassadenverkleidungen<br />
spezialisiert und produziert und montiert<br />
sie selbst.<br />
Fassadenbau ist <strong>ein</strong> individuelles Geschäft,<br />
sagt Thiel und darum sitzt er permanent<br />
mit Architekten an <strong>ein</strong>em Tisch. „Unser<br />
Ziel ist ja, den gestalterischen Wunsch<br />
des Architekten und des Bauherrn technisch<br />
<strong>ein</strong>wandfrei und wirtschaftlich günstig<br />
umzu<strong>setzen</strong>.“ In der Regel übernimmt<br />
er die Ausschreibungen und die Leistungsverzeichnisse<br />
für die Fassaden. Als Mann<br />
der Praxis kennt er die Punkte, auf die es<br />
ankommt. Häufig verarbeitet s<strong>ein</strong>e Firma<br />
Alucobond, <strong>ein</strong> wetterfestes Verbundmaterial,<br />
das aus zwei Aluminium-Deckblechen<br />
mit <strong>ein</strong>em Kunststoffkern besteht. Es ist<br />
leicht, biegesteif und besonders plan. „Das<br />
macht nicht nur die Verarbeitung <strong>ein</strong>fach,<br />
sondern erleichtert auch die Montage“, erklärt<br />
Thiel. Natürlich verwendet er auch andere,<br />
gängige Materialien, wie zum Beispiel<br />
Fassadenprofile von Kalzip, Rockpanel oder<br />
Eternit, Fassadenmaterial aus Aluminium,<br />
Titanzink, Glas-Verbundwerkstoffen oder<br />
Keramik sowie HPL-Platten.<br />
Individuelle Unterkonstruktion. Flexible<br />
Fassaden brauchen flexible Technik. Darum<br />
verwendet das <strong>Metallbau</strong>unternehmen<br />
Thiel k<strong>ein</strong>e Unterkonstruktionen von der<br />
Ulrike Hensel<br />
Stange. Aus Erfahrung weiß Thiel: „Systemlösungen sind für<br />
die vielen individuellen Bauaufgaben nicht optimal, die sind<br />
zu starr.“ Ca. 100 unterschiedliche Profile bezieht s<strong>ein</strong> Unternehmen<br />
aus verschiedenen Presswerken. Doch auch diese große<br />
Vielfalt reicht nicht aus, um sämtliche Fassadenwünsche zu<br />
erfüllen. „70 bis 80 % aller Projekte können wir mit den vorhandenen<br />
Profilen abdecken. Für besondere Architekturentwürfe<br />
müssen wir immer wieder mal objektbezogene Profile<br />
entwickeln und diese pressen lassen“, erläutert er. Konstruktiv<br />
seien die nicht ganz simplen Profile ausgetüftelt, sagt er, denn<br />
an die Statik werden hohe Anforderungen gestellt, wenn die<br />
schweren Bekleidungsschichten auch dynamischen Kräften<br />
sicher standhalten müssen.<br />
Und für die Konstruktion muss er gerade stehen, auch wenn<br />
es für <strong>ein</strong>e Fassade k<strong>ein</strong> Gesamtprüfzeugnis gibt und geben<br />
kann. „Fassadenbau ist immer Konstruktionsbau, jedes System<br />
ist unterschiedlich“, so Thiel. Aber es gibt für die <strong>ein</strong>zelnen<br />
Komponenten wie Dübel, Anker, Befestiger oder Bekleidungswerkstoffe<br />
Zulassungen und Prüfzeugnisse und für die verschiedenen<br />
handwerklichen Techniken Fachzertifizierungen.<br />
„Die Herausforderung liegt darin“, erläutert Thiel, „dass Konstrukteur<br />
und Statiker dieses Puzzle zusammenfügen müssen,<br />
damit es allen gesetzlichen Anforderungen entspricht. Auf<br />
dieser Grundlage erarbeiten wir dann <strong>ein</strong>en Standsicherungsnachweis<br />
für die Fassade.“<br />
Spezialist für Blechfassaden. Für geometrisch komplizierte<br />
Fassaden, außergewöhnliche oder besonders große Projekte<br />
können <strong>Metallbau</strong>er auch auf Firmen wie die Pohl-Gruppe zurückgreifen.<br />
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Köln, fünf Niederlassungen<br />
in Deutschland sowie <strong>ein</strong>er in den USA bietet<br />
alles zum Thema Blechfassaden an – von der Planung über die<br />
Fertigung bis zur Montage. Bernhard Hanschen, Technischer<br />
Leiter Projektbau, erläutert die Möglichkeiten: „Wir arbeiten<br />
entweder als Zulieferer für den <strong>Metallbau</strong> oder können komplette<br />
Projekte auch als Rundum-Sorglos-Paket abwickeln.“<br />
Wer als <strong>Metallbau</strong>er beispielsweise nicht über den entsprechenden<br />
Maschinenpark verfügt oder gerade <strong>ein</strong>en Fertigungsengpass<br />
hat, kann von Pohl Unterstützung erhalten.<br />
„Manchmal bekommen wir nur <strong>ein</strong>en Satz Zeichnungen, erstellen<br />
<strong>ein</strong> Angebot und fertigen die Teile. Und manchmal ar-<br />
Geschäftsführer Stefan Thiel (r.) bespricht sich mit Ahmet Das<br />
Ulrike Hensel<br />
Universal Design<br />
in Stahl.<br />
Sicher. Innovativ. Schlank.<br />
Die neue wärmegedämmte Fingerschutztür Forster unico<br />
mit f<strong>ein</strong>gliedrigen, symmetrischen Ansichten: konzipiert<br />
für ‹Universal Design›, mit isolierter Schwelle und barrierefrei<br />
nach DIN 18040.<br />
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8<br />
11/2013<br />
11/2013<br />
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TECHNIK<br />
Die Sonne treibt ihr Spiel mit der VHF-Edelstahlfassade an der Hotelfachschule in Metz/Frankreich...<br />
beiten wir mit <strong>Metallbau</strong>ern bereits ab der<br />
Ausschreibungsphase eng zusammen“, sagt<br />
Hanschen. Oft wird dann sogar gem<strong>ein</strong>sam<br />
montiert: Der <strong>Metallbau</strong>er beschränkt sich<br />
zum Beispiel auf die Fenster, die Firma Pohl<br />
übernimmt die Fassade.<br />
Fassade ist Visitenkarte. Spaß macht es<br />
ihm und s<strong>ein</strong>en Kollegen vor allem, wenn<br />
etwas ganz Besonderes gefragt ist. „Dann<br />
gehen wir mit dem Skizzenblock ins stille<br />
Kämmerl<strong>ein</strong> und brüten die Umsetzung der<br />
zum Teil exotischen Architekturentwürfe<br />
aus.“ Oft kommen dabei <strong>ein</strong> neues Befestigungssystem<br />
oder <strong>ein</strong>malige Fassadenelemente<br />
heraus. Als Beispiele nennt er das<br />
One World Trade Center in New York City<br />
und die Centrum Galerie in Dresden. Deren<br />
charakteristische Aluminiumwaben mit <strong>ein</strong>em<br />
Gewicht von je 25 kg wurden aus sechs<br />
<strong>ein</strong>zelnen Blechtafeln in <strong>ein</strong>er extra angemieteten<br />
Halle vor Ort zusammengebaut,<br />
„um nicht zu viel Luft zu transportieren“, so<br />
Hanschen. Auch daran muss gedacht werden.<br />
Hohe technische Kompetenz war auch<br />
beim One World Trade Center gefragt. Die<br />
Außenkanten des Wolkenkratzers wurden<br />
mit Paneelen aus speziell gewalzten Edelstahlblechen<br />
verkleidet.<br />
Ein Trend freut ihn ganz besonders: Viele<br />
Bauherren sind unterdessen bereit, in hochwertige<br />
Fassaden zu investieren und sich<br />
vom r<strong>ein</strong> Funktionellen zu verabschieden.<br />
„08/15 gibt’s genug“, sagt er und erzählt<br />
vom holländischen Bauherrn der Centrum<br />
Galerie. Der hätte ihm mal gesagt: „Dieses<br />
Weiterbildung: Planen und Ausführen von VHF<br />
Im 3-Tages-Seminar geht es ausschließlich um vorgehängte hinterlüftete Fassaden. In<br />
Kooperation mit dem Fachverband FVHF e.V.<br />
Themen: Konstruktionsprinzipien, Materialien, Bauphysik, Baurecht, Normen, Richtlinien<br />
uvm.<br />
Wer: Fassadenplaner, Bauleiter, Architekten, <strong>Metallbau</strong>er, Bauleiter, Fassadenverarbeiter,<br />
Ingenieure, Bausachverständige<br />
Wann: 21.–23.11.2013; 13.–15.03.2014; 27.–29.11.2014<br />
Wo: Ausbildungszentrum der Bauindustrie, 59065 Hamm<br />
Kosten: Euro 425 inkl. Verpflegung<br />
Info und Anmeldung: http://www.fvhf.de/Fassade/Seminare.php<br />
Tipp: Diese Seminare sind häufig sehr schnell ausgebucht!<br />
10 11/2013<br />
Christian Pohl<br />
Christian Pohl<br />
Gebäude wird das Juwel unter allen m<strong>ein</strong>en<br />
Einkaufszentren. Da sind Material<strong>ein</strong>satz<br />
und Kosten untergeordnet.“<br />
Das ist zu beachten. Bernhard Hanschen<br />
betont, „<strong>ein</strong> <strong>Metallbau</strong>er sollte wissen, dass<br />
sich <strong>ein</strong>e Fassade je nach Temperatur ausdehnt<br />
oder zusammenzieht“. Bei falscher<br />
Montage kann es zu Zwängungen und<br />
Folgeschäden kommen, sodass Bleche beispielsweise<br />
die Schraubenköpfe abscheren<br />
und ganze Fassadenteile herunterfallen<br />
können. „Vor drei Jahren haben wir aus<br />
diesen Gründen <strong>ein</strong>e 5.000 qm Fassade<br />
saniert.“ Auch Windlasten, Schnee und<br />
Eis seien bei Fassadenkonstruktionen zu<br />
berücksichtigen. Bei starker Sonnen<strong>ein</strong>strahlung<br />
könnten insbesondere Metallfassaden<br />
wie <strong>ein</strong> großer Spiegel wirken<br />
und zur Gefahr für die Luftfahrt und Vögel<br />
werden. „Dann kommt es auf die Bearbeitung<br />
oder Beschichtung der Oberflächen<br />
an“, erklärt Hanschen und verweist auf<br />
mechanische Verfahren wie Prägen oder<br />
Schleifen, aber auch auf farbige Beschich-<br />
...dieselbe VHF-Edelstahlfassade aus anderem<br />
Blickwinkel<br />
Vorzüge der VHF<br />
¬ außergewöhnliche Architekturentwürfe<br />
realisierbar<br />
¬ alle energetischen Gebäudestandards<br />
umsetzbar<br />
¬ ermöglicht individuelle Kombination von<br />
Materialien, Oberflächen, Farben, Formen,<br />
Fugen<br />
¬ bietet wirksamen Regen- und Tauwasserschutz<br />
¬ schafft gesundes Raumklima durch<br />
Hinterlüftung<br />
¬ erfüllt höchste Anforderungen zu<br />
Brand-, Blitz-, Schallschutz<br />
¬ lange Lebensdauer<br />
¬ sehr geringe Schadensbilanz<br />
¬ <strong>ein</strong>fach demontierbar<br />
¬ Komponenten wiederverwendbar<br />
¬ hohe Wirtschaftlichkeit<br />
tungen. Neben dem gebräuchlichen Pulverlack-Einbrennlackieren<br />
können Materialien<br />
PVDF-beschichtet, eloxiert, verzinkt oder<br />
oberflächengefärbt als Tafelmaterial bzw.<br />
teilweise sogar auf Coil gewickelt geliefert<br />
werden. PVDF-Beschichtungen sind High-<br />
Performance-Lackierungen auf Basis von<br />
Polyvinylidenfluorid. Sie sind hochelastisch,<br />
extrem chemikalien- und wetterbeständig<br />
und teilweise graffitiresistent. „Sie sind der<br />
Mercedes unter den Lacken“, sagt Hanschen.<br />
Trendig sind zur Zeit auch Oberflächen, bei<br />
denen der Metallcharakter sichtbar bleibt.<br />
Eloxalverfahren und bestimmte Lacke mit<br />
Glitzereffekten gehören dazu.<br />
Materialmix ist „in“. Die gebräuchlichsten<br />
Metalle im Fassadenbau sind Aluminium<br />
und Edelstahl. Dabei werden Tafeln von<br />
erstaunlicher Dicke verarbeitet. Im Aluminiumbereich<br />
sind das je nach Tafelgröße zwei,<br />
drei oder vier Millimeter, bei Stahl und Edelstahl<br />
immerhin noch <strong>ein</strong> bis zwei Millimeter.<br />
„Grund sind zum <strong>ein</strong>en die Windlasten, die<br />
<strong>ein</strong> Blech zum Flattern bringen oder schon<br />
mal bleibend verformen können. Aber auch<br />
die Verarbeitungsmöglichkeiten stoßen bei<br />
dünnen großen Blechen an ihre Grenzen“,<br />
sagt Hanschen. Als stabilisierend erweisen<br />
sich Sicken und Noppen oder durch Tiefziehen<br />
und Biegen verformte Bleche. Für kostengünstige<br />
Lösungen sind daher Bleche in<br />
Trapez- oder Wellenform oder aus Streckmetall<br />
bevorzugt geeignet.<br />
Hanschen hat beobachtet, dass Architekten<br />
immer häufiger <strong>ein</strong>en Materialmix verwenden,<br />
um der Eintönigkeit zu entfliehen.<br />
Die Klassiker Glas, Aluminium und Edelstahl<br />
11/2013<br />
werden dann mit Fassadenelementen aus<br />
Keramik, Cortenstahl oder Verbundmaterialien<br />
kombiniert. Stefan Thiel bestätigt den<br />
Trend zu Mischfassaden: „Um Gebäude individueller<br />
zu gestalten. Fassaden haben oft<br />
<strong>ein</strong>e technische, kühle Anmutung, noch dazu<br />
wenn sie aus kalten Materialien gefertigt<br />
sind. Dann sind Farben und teils gegensätzliche<br />
Werkstoffe gefragt, um zum Beispiel<br />
<strong>ein</strong>zelne Gebäudeteile zu akzentuieren.“<br />
Wirtschaftlich und nachhaltig. Weil sämtliche<br />
Materialien der VHF überwiegend mechanisch<br />
mit<strong>ein</strong>ander verbunden und damit<br />
wieder lösbar sind, ist bei Demontage die<br />
sortenr<strong>ein</strong>e Zerlegung und Rückführung in<br />
den Wertstoffkreislauf möglich. Bei Bedarf<br />
können <strong>ein</strong>zelne Komponenten auch wieder<br />
verwendet werden. „Nachhaltigkeit kann<br />
nicht besser erfüllt werden“, betont Ronald<br />
Winterfeld stolz und fährt fort: „Auch die<br />
Tatsache, dass VHF zu den schadensärmsten<br />
Fassadensystemen gehören, zeigt, dass die<br />
Bauphysik gut funktioniert. Schadensberichte<br />
der Versicherungsgesellschaften belegen<br />
das.“ Außerdem verfügen VHF über <strong>ein</strong>e<br />
lange Lebensdauer und haben <strong>ein</strong>en sehr<br />
geringen Wartungs- und Instandhaltungsaufwand.<br />
„Nimmt man die Nutzungsdauer<br />
<strong>ein</strong>es Gebäudes zum Maßstab, sind sie gegenüber<br />
Wärmedämmverbundsystemen mit<br />
Verputz trotz höherer Erstinvestitionskosten<br />
wirtschaftlicher“, so Winterfeld.<br />
Info + Kontakte<br />
FVHF – Fachverband Baustoffe und<br />
Bauteile für vorgehängte hinterlüftete<br />
Fassaden e.V.<br />
Kurfürstenstraße 129<br />
10785 Berlin<br />
Tel. 030 21286281<br />
info@fvhf.de<br />
www.fvhf.de<br />
Christian Pohl GmbH<br />
Robert-Bosch-Str. 6<br />
50769 Köln<br />
Tel. 0221 709110<br />
info@pohlnet.com<br />
www.pohlnet.com<br />
Thiel Montage GmbH<br />
Fischbacher Str. 11-13<br />
90537 Feucht bei Nürnberg<br />
Tel. 09128 92900<br />
info@thiel-montage.de<br />
www.thiel-montage.de<br />
Glas-Schiebe-Tür Serie 16<br />
Mehr Glas<br />
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zufriedenen Terrassendach-Kunden:<br />
Mit <strong>ein</strong>er Glas-Schiebe-Tür der Serie 16 von<br />
TS Aluminium kann die Freiluft-Saison auf der Terrasse<br />
erheblich verlängert werden. Das Besondere daran<br />
ist die filigrane Ausführung, die die Transparenz des<br />
Freisitzes kaum be<strong>ein</strong>trächtigt.<br />
Die leichtgängigen Flügel werden in Führungsschienen<br />
mit äußerst geringer Bautiefe gesetzt. Selbst <strong>ein</strong>e<br />
fünfläufige Führungsschiene hat <strong>ein</strong>e Bautiefe von nur<br />
98 mm.<br />
Im Standard können Höhen bis 2,40 m und Breiten<br />
bis 7m problemlos gebaut werden. Damit ist die<br />
Glas-Schiebe-Tür für den Einsatz auch im gewerblichen<br />
Bereich (Straßencafés, Restaurants, Hotels etc.) hervorragend<br />
geeignet.<br />
Ein Einbau der Glas-Schiebe-Tür ist in jede bereits<br />
bestehende Terrassenüberdachung problemlos möglich.<br />
So eröffnen sich interessante Folgegeschäfte bei zufriedenen<br />
Terrassendach-Kunden. Auch bei <strong>ein</strong>em Einsatz<br />
im Innenbereich (zum Beispiel als Raumteiler) kann die<br />
Glas-Schiebe-Tür der Serie 16 ihren ganzen Charme<br />
spielen lassen.<br />
Das freut den Anwender: Die Profile sind ohne erforderliche<br />
Spezialwerkzeuge leicht zu verarbeiten.<br />
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TS-Aluminium-Profilsysteme<br />
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TECHNIK<br />
VHF – im Brandfall sehr sicher<br />
Punkten mit Präzision und Fachwissen<br />
Wer vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) herstellt und errichtet,<br />
benötigt schon aus rechtlichen Gründen detailliertes Wissen über die<br />
zahlreichen Brandschutzvorschriften. Und weil das Herzstück der Fassaden<br />
<strong>ein</strong>e exakt ausgeführte metallische Unterkonstruktion bildet, können sich<br />
<strong>Metallbau</strong>unternehmen gleich doppelt profilieren.<br />
Dipl.-Ing. Ulrike Hensel<br />
Die deutschen Brandschutzbestimmungen<br />
für Gebäude und deren Fassadensysteme<br />
erweisen sich auf den ersten<br />
Blick als mühsam zu durchschauen. Zu viele<br />
verschiedene Verordnungen und Vorschriften<br />
sind in den 16 Bundesländern gültig.<br />
Das trifft auch auf vorgehängte hinterlüftete<br />
Fassaden zu, obwohl diese in der Fachwelt<br />
als brandschutztechnisch sehr sicher<br />
gelten. Hinzu kommt <strong>ein</strong>e Neuregelung der<br />
DIN 18516-1 für „Außenwandbekleidungen,<br />
hinterlüftet“ vom Juni 2010 und bis jetzt<br />
noch nicht absehbare, künftige EU-<strong>ein</strong>heitliche<br />
Bestimmungen. Wer sich also als <strong>Metallbau</strong>er<br />
mit der Herstellung, dem Vertrieb<br />
oder der Montage von VHF befasst, braucht<br />
auch in Bezug auf wirksamen Brandschutz<br />
Spezialkenntnisse.<br />
Größtmögliche Anpassungsfähigkeit. Viele<br />
Bürogebäude, Hotels, Hochhäuser, öffentliche<br />
Gebäude oder Industriebauten werden<br />
mit VHF versehen. Gründe liegen unter anderem<br />
in der großen Kombinationsfähigkeit<br />
Prinzipieller Aufbau und Funktionsweise von vorgehängten hinterlüfteten Fassaden<br />
FVHF e.V.<br />
möglicher Materialien und Konstruktionsprinzipien,<br />
in ihrer Langlebigkeit als Folge<br />
der diffusionsoffenen Trennung von Dämmung<br />
und Bekleidung sowie im günstigen<br />
Brandverhalten.<br />
Im privaten Haus- und Wohnungsbau<br />
wurden VHF bisher verhaltener <strong>ein</strong>gesetzt,<br />
aber „in der letzten Zeit spüren wir auch<br />
im Einfamilienhausbereich <strong>ein</strong>e wachsende<br />
Nachfrage“, berichtet Ronald Winterfeld, Geschäftsführer<br />
des Fachverbandes FVHF. Zum<br />
Beispiel sei der Einsatz im Fertighausbau<br />
vorteilhaft, da hier ganze Wandelemente<br />
inklusive der Fassade industriell vorgefertigt<br />
werden könnten. Er ergänzt: „Beim individuellen<br />
Architektenhaus hingegen dominieren<br />
eher gewünschte optische Wirkungen,<br />
beispielsweise durch außergewöhnliche<br />
Konturen. Hier spielen VHF, teilweise auch<br />
kombiniert mit anderen Fassadensystemen,<br />
ihre Möglichkeiten voll aus.“<br />
Professor Ralf-W. Boddenberg fasst das<br />
so zusammen: „VHF ermöglichen nicht nur<br />
die unterschiedlichsten Gestaltungswünsche<br />
hinsichtlich Architektur, Design und<br />
Ästhetik, sondern erfüllen auch bauphysikalisch<br />
und brandschutztechnisch höchste<br />
Ansprüche. Jede in den Brandschutzbestimmungen<br />
geforderte Sicherheit ist mit VHF<br />
erreichbar.“ Der Professor für Baustatik und<br />
Holzbau an der Hochschule Wismar ist seit<br />
vielen Jahren auch Mitglied im Sachverständigenausschuss<br />
des Deutschen Institutes<br />
für Bautechnik (DIBt) und in Brandschutz-<br />
Normungsgremien.<br />
Strenge Vorgaben. Die gültigen Landesbauordnungen<br />
(gem<strong>ein</strong>t sind Bundesländer)<br />
unterscheiden Brandschutzanforderungen<br />
für Außenwandbekleidungen je nach Gebäudehöhe.<br />
Für Gebäude geringer und<br />
mittlerer Höhe bzw. der Gebäudeklassen 1<br />
bis 5 reicht es aus, wenn schwer entflammbare<br />
Materialien der Baustoffklasse B1 für<br />
die Außenwandbekleidung <strong>ein</strong>schließlich<br />
der Dämmung und der Unterkonstruktion<br />
verwendet werden. In vielen Bundesländern<br />
dürfen Außenwandbekleidungen bei Gebäuden<br />
geringer Höhe bzw. der Gebäudeklasse<br />
1 bis 3 auch aus Baustoffen der Klasse<br />
B2 – normal entflammbar (z.B. Holz) bestehen.<br />
Für Gebäude über sieben Meter Höhe<br />
sind schwer entflammbare Dämmstoffe und<br />
Unterkonstruktionen vorgeschrieben, über<br />
22 Meter Höhe gelten besonders strenge<br />
Auflagen. Diese Materialien müssen der<br />
Baustoffklasse A1 bzw. A2 – nicht brennbar<br />
– entsprechen. Für Gebäude mit <strong>ein</strong>er<br />
Höhe unter sieben Metern oder Gebäude mit<br />
etagenweise in sich geschlossener Hinterlüftung<br />
und entsprechenden Brandsperren<br />
sind normal entflammbare Materialien der<br />
Baustoffklasse B2 erlaubt. Letzteres betrifft<br />
also vorrangig Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
sowie Gebäude der Gebäudeklassen 1 bis<br />
3. Hier dürfen VHF zum Beispiel auf <strong>ein</strong>er<br />
Holzunterkonstruktion und mit Holzfaser-<br />
oder Korkdämmplatten errichtet werden. Für<br />
alle anderen Gebäude müssen die Unterkonstruktionen<br />
aus Metall und die Dämmstoffe<br />
aus Mineralwolle bestehen. Was die Fassadenbekleidung<br />
betrifft, so sollte sie die Baustoffklassen<br />
A1 bzw. A2 erfüllen, um <strong>ein</strong>e<br />
hohe Brandsicherheit zu erreichen. Somit<br />
sind Materialien aus Metall, Glas, Keramik,<br />
asbestfreiem Faserzement, Betonwerkst<strong>ein</strong><br />
oder Naturst<strong>ein</strong> bestens geeignet.<br />
Tipp: Bauphysik-Kalender<br />
Das über 600 Seiten starke Kompendium der Bauphysik ersch<strong>ein</strong>t<br />
seit 2001 jährlich und bietet wechselnde thematische<br />
Schwerpunkte. Die VHF wurde im Bauphysik-Kalender 2010<br />
hinsichtlich Technik, Brandschutz und statischer Berechnung<br />
betrachtet. Euro 139, Verlag Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin,<br />
ISBN 978-3-433-02938-1<br />
Nicht brennbare Materialien. „Als Grundregel<br />
gilt, dass alle Komponenten der VHF<br />
aus nicht brennbarem Material bestehen<br />
müssen“, sagt Prof. Boddenberg. „Nur nicht<br />
brennbare Materialien widerstehen den hohen<br />
Temperaturen von mindestens 1.000 °C,<br />
die bei <strong>ein</strong>em Vollbrand entstehen können.<br />
Hierbei muss man bedenken, dass wegen der<br />
hohen Luftdurchlässigkeit der VHF jede Komponente<br />
– auch die Unterkonstruktion – von<br />
den Flammen erreicht werden kann.“ Als nicht<br />
brennbarer Dämmstoff mit A-Beständigkeit<br />
gilt nur Mineralwolle. Polystyrol-Hartschaum<br />
(auch als Styropor bekannt) hingegen erfüllt<br />
die Baustoffklasse B1 und wird als schwer<br />
entflammbar <strong>ein</strong>gestuft. Das ist für VHF unzureichend.<br />
Neue Konstruktionsvorgaben. Die jüngsten<br />
Brandschutzanforderungen für VHF sind in<br />
der DIN 18516-1:2010-06 aufgeführt. Hier<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_11_Fronius_AccuPocket_DE_x1a; Seite: 1; Nettoformat: (176.00 x 130.00 mm); Datum: 10. Oct 2013 09:13:11; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
/ Batterieladesysteme / Schweißtechnik / Solarelektronik<br />
/ Seit 1950 entwickeln wir innovative Gesamtlösungen für das Lichtbogen- und Widerstands-<br />
Punktschweißen. Wie z.B. das weltweit erste tragbare Elektrodenschweißgerät AccuPocket, das<br />
mit Lithium-Ionen-Akkus betrieben wird. Die Verbindung der Schweiß- und Akkutechnologie<br />
ermöglicht es dem Anwender, unabhängig vom Stromnetz, mobil und völlig frei von Stromkabeln,<br />
zu schweißen. Erfahren Sie mehr unter: www.fronius.de<br />
Geschäftsführer Stefan Thiel<br />
werden vor allem zusätzliche konstruktive<br />
Maßnahmen wie Brandsperren erstmals<br />
gefordert, um <strong>ein</strong>e Brandausbreitung im<br />
Hinterlüftungsspalt durch den sogenannten<br />
Kamineffekt abzuwehren. Ob diese Maßnahmen<br />
notwendig sind, darüber sind Experten<br />
Hensel<br />
12<br />
11/2013<br />
11/2013<br />
13
TECHNIK<br />
VHF bietet <strong>ein</strong>e vielseitige Optik - <strong>ein</strong> Beispiel dafür ist das Zentrum für Energietechnik in Dresden...<br />
unterschiedlicher M<strong>ein</strong>ung, denn „bei Bränden<br />
an VHF aus nicht brennbaren Materialien<br />
konnten in der Praxis k<strong>ein</strong>e derartigen Phänomene<br />
festgestellt werden“, erläutert Prof.<br />
Boddenberg. „Nach m<strong>ein</strong>er Kenntnis sehen<br />
auch Versicherungen die Brandgefahr von<br />
nicht brennbaren VHF entspannt.“ Die jahrzehntelangen<br />
Erfahrungen aus der Praxis der<br />
VHF-Hersteller, des DIBt, der Feuerwehren von<br />
Berlin und Hamburg und des Verbandes der<br />
Sachversicherer würden dies bestätigen.<br />
Auszugsweise hier die wesentlichen Neuerungen<br />
der Norm:<br />
Die ¬ Tiefe des Hinterlüftungsspaltes darf<br />
nicht größer s<strong>ein</strong> als 50 mm (Unterkonstruktion<br />
aus Holz) bzw. 150 mm (Unterkonstruktion<br />
aus Metall).<br />
In ¬ jedem zweiten Geschoss sind horizontale<br />
Brandsperren im Hinterlüftungsspalt<br />
anzuordnen. Sie sind zwischen der Wand<br />
und der Bekleidung bzw. dem Dämmstoff<br />
und der Bekleidung <strong>ein</strong>zubauen.<br />
Unter ¬ bestimmten Bedingungen sind horizontale<br />
Brandsperren nicht erforderlich,<br />
z.B. bei öffnungslosen Wänden oder besonderer<br />
Fensteranordnung.<br />
Unterkonstruktionen ¬<br />
aus brennbaren<br />
Baustoffen müssen im Bereich der horizontalen<br />
Brandsperren vollständig unterbrochen<br />
werden.<br />
Die ¬ Größe der Öffnungen in den horizontalen<br />
Brandsperren ist insgesamt auf<br />
100 cm 2 /lfm Wand zu begrenzen. Möglich<br />
sind gleichmäßig verteilte Einzelöffnungen<br />
oder <strong>ein</strong> durchgehender Spalt.<br />
Dem Bauherrn nicht dienlich. Der Fassadenbauspezialist<br />
Stefan Thiel aus Feucht ist mit<br />
dem Thema Brandschutz in der täglichen<br />
Arbeit konfrontiert. Bei den meisten Bauprojekten<br />
gibt es zwar <strong>ein</strong>en Brandschutzsachverständigen,<br />
der die Planungen hinsichtlich<br />
Einhaltung der Brandschutznormen<br />
überprüft, aber dies entbindet ihn nicht von<br />
s<strong>ein</strong>en Pflichten, so Thiel. Fachwissen bis in<br />
die Landesbauordnungen hin<strong>ein</strong> ist auch<br />
von ihm verlangt, „schon all<strong>ein</strong> wegen der<br />
Sorgfaltspflicht“. Besonders hinderlich findet<br />
er die jüngste Norm DIN 18516-1. „Hier wurde<br />
der Branche <strong>ein</strong>e europäische Norm aufs<br />
Auge gedrückt, die zwar bei Wärmedämmverbundsystemen<br />
WDVS sicherlich erforderlich,<br />
aber bei der VHF kontraproduktiv ist“, empört<br />
sich Thiel. Ihm sei k<strong>ein</strong> Schadensfall mit<br />
Brandausbreitung im Hinterlüftungsraum<br />
bekannt, sagt er, im Gegenteil: Ein Brandschott<br />
in jedem zweiten Geschoss bedeutet<br />
lineare Wärmebrücken, Behinderung der Hinterlüftung<br />
und konstruktiver Zusatzaufwand.<br />
Unterm Strich sei das weder wirtschaftlich,<br />
noch bauphysikalisch oder konstruktiv sinnvoll.<br />
Als Fassadenbauer steckt Thiel dadurch<br />
in <strong>ein</strong>er „ganz schwierigen Situation“, wie er<br />
14 11/2013<br />
selbst sagt. Er muss dem Bauherrn <strong>ein</strong>erseits<br />
die Pflichten nach heutiger Gesetzeslage erläutern,<br />
ihm aber auch gleichzeitig alle Unzulänglichkeiten<br />
für die VHF offenbaren. Da<br />
<strong>ein</strong>e endgültige Entscheidung darüber letztlich<br />
beim Bauherrn liegt, versucht Thiel ihn zu<br />
ermutigen, sich kritisch mit dem Brandschutzsachverständigen<br />
aus<strong>ein</strong>anderzu<strong>setzen</strong> und<br />
<strong>ein</strong>e konforme Lösung zu finden. „Dem Bauherrn<br />
ist das leider nicht dienlich“, findet er.<br />
Im Brandfall sicher. Sind VHF nun als mehr<br />
oder weniger brandgefährdet im Vergleich<br />
zu anderen Fassadenkonstruktionen <strong>ein</strong>zuschätzen?<br />
Die Bewertung von Professor<br />
Boddenberg fällt <strong>ein</strong>deutig aus: „VHF und<br />
Wärmedämmverbundsysteme sind in gleicher<br />
Weise brandsicher, wenn sie aus nicht<br />
brennbaren Baustoffen hergestellt werden.“<br />
Kamineffekte der VHF führen nach umfangreichen<br />
Praxiserfahrungen nicht zu <strong>ein</strong>er<br />
Brandausbreitung, wie es Laborversuche<br />
unterstellen. „Wärmedämmverbundsysteme<br />
mit <strong>ein</strong>er Dämmung aus Schaumpolystyrol<br />
halte ich trotz positiver Beurteilung durch<br />
<strong>ein</strong>e Brandschutzprüfstelle für gefährlich, da<br />
über die gesamte Fassade brennbares Material<br />
verteilt wird“, konstatiert Boddenberg<br />
und betont: „Wenn in <strong>ein</strong>e solche Konstruktion<br />
die Flammen <strong>ein</strong>dringen, dann brennt<br />
möglicherweise die gesamte Fassade.“<br />
Plus für <strong>Metallbau</strong>er. Brandschutzmaßnahmen<br />
sollen vor allem die rasche Ausbreitung<br />
Bundesländer mit eigenen Sonderbauverordnungen/ -richtlinien<br />
und Vorschriften zu Außenwandbekleidungen (Stand 2010)<br />
Land Hochhäuser Industriebau Krankenhäuser Verkaufsstätten<br />
Baden-Württemberg 3/00 4/07 2/97<br />
Bayern x<br />
1)<br />
11/07<br />
Berlin<br />
1) 2)<br />
Brandenburg 3/04 12/06 3/05<br />
Bremen x 3/00<br />
2)<br />
Hamburg 2/02 8/03<br />
Hessen x 3/00 5/95<br />
Mecklenburg-Vorpommern x 3/00 5/01<br />
Niedersachsen 12/03 7/04<br />
Nordrh<strong>ein</strong>-Westfalen x 12/09 4/05 12/09<br />
Rh<strong>ein</strong>land-Pfalz 3/00 12/02<br />
Saarland<br />
1)<br />
7/08 2/04<br />
Sachsen 3/00 3/05<br />
Sachsen-Anhalt x<br />
1) 2)<br />
Schleswig-Holst<strong>ein</strong> x<br />
1)<br />
10/09<br />
Thüringen<br />
1)<br />
6/97<br />
1)<br />
k<strong>ein</strong>e landesspezifische Richtlinie oder Muster-Industriebaurichtlinie 3/00 maßgeblich<br />
2)<br />
k<strong>ein</strong>e landesspezifische Richtlinie oder Muster-Verkaufsstätten-Verordnung 9/95 maßgeblich<br />
Quelle: Prof. Boddenberg<br />
...<strong>ein</strong> weiteres ist das Paläon in Schöningen<br />
<strong>ein</strong>es Brandes verhindern. Darum kommt<br />
nicht nur den verwendeten Baumaterialien<br />
NEU!<br />
• Erhältlich mit oder ohne Stulpprofil<br />
• Symmetrische<br />
Konstruktiontion<br />
• Maximale Kompatibilität zwischen:<br />
• Mit und ohne Stulpprofil<br />
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11/2013<br />
an <strong>ein</strong>em Gebäude, sondern auch der Konstruktion<br />
der Fassade <strong>ein</strong>e große Bedeutung<br />
zu. Bei <strong>ein</strong>er VHF betriff t das vor allem die<br />
Unterkonstruktion und deren Befestigungs-,<br />
Verbindungs- und Verankerungselemente.<br />
Aus Gründen der Nichtbrennbarkeit werden<br />
im Zweckbau ausschließlich Unterkonstruktionen<br />
der Baustoffklasse A1 aus Aluminiumoder<br />
verzinkten Stahlprofi len verwendet,<br />
selten auch aus Edelstahl. Am häufi gsten ist<br />
Aluminium im Einsatz.<br />
Von der Qualität der Unterkonstruktion<br />
hängt also sowohl die Funktionsfähigkeit als<br />
auch die perfekte Ausführung <strong>ein</strong>er VHF ab,<br />
denn Fassadenbauweisen und -technologien<br />
werden immer aufwändiger. „Von der Unterkonstruktion<br />
wird in Sachen Brandschutz,<br />
Statik und Präzision viel verlangt. Hier steckt<br />
das ganze Know-how für <strong>ein</strong>e anspruchsvolle<br />
und ästhetisch ansprechende Fassade“,<br />
betont Prof. Boddenberg und ist überzeugt:<br />
„Ein Plus für den <strong>Metallbau</strong>, denn aufgrund<br />
der hohen Anforderungen an die exakte Ausführung<br />
der Metallunterkonstruktion eignen<br />
sich <strong>Metallbau</strong>er für die Fertigung und Verlegung<br />
solcher Fassaden besonders gut.“<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_09_aliplast; Seite: 1; Nettoformat: (185.00 x 132.00 mm); Datum: 19. Jul 2013 06:14:10; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
Info + Kontakte<br />
Prof. Dipl.-Ing. Ralf-W. Boddenberg<br />
Bereich Bauingenieurwesen – Baustatik<br />
und Holzbau<br />
Hochschule Wismar<br />
Philipp-Müller-Straße 14<br />
23966 Wismar<br />
ralf.boddenberg@hs-wismar.de<br />
www.hs-wismar.de<br />
FVHF – Fachverband Baustoffe und<br />
Bauteile für vorgehängte hinterlüftete<br />
Fassaden e.V.<br />
Kurfürstenstraße 129<br />
10785 Berlin<br />
Tel. 030 21286281<br />
info@fvhf.de<br />
www.fvhf.de<br />
Thiel Montage GmbH<br />
Fischbacher Str. 11-13<br />
90537 Feucht bei Nürnberg<br />
Tel. 09128 92900<br />
info@thiel-montage.de<br />
www.thiel-montage.de<br />
WAASLANDLAAN 15 B - 9160 LOKEREN + 32 9 340 55 55 INFO@ALIPLAST.COM WWW.ALIPLAST.COM<br />
by<br />
15
TECHNIK<br />
Gutenberg-Universität in Mainz<br />
Fassaden feuerverzinkt<br />
VHF mit Glaspaneelen<br />
Alternative zur Mischkonstruktion<br />
16<br />
Lithodecor<br />
Der Neubau der Sozialwissenschaften an der Johannes-Gutenberg-<br />
Universität Mainz hat <strong>ein</strong>e vorgehängte hinterlüftete Fassade mit Lithodecor<br />
Glaselementen in verschiedenen Grünabstufungen erhalten.<br />
In dem Neubau sind mit <strong>ein</strong>er Mietfläche<br />
von 16.257 Quadratmetern insgesamt<br />
neun Institute und Funktionsbereiche<br />
untergebracht sowie mit 884 Quadratmetern<br />
Nutzfläche <strong>ein</strong> Mensabetrieb des<br />
Studierendenwerks. Einschließlich der Nebenkosten<br />
belaufen sich die Baukosten auf<br />
über 50 Mio. Euro. Besonderes Augenmerk<br />
wurde auf Energieeffizienz gelegt und<br />
<strong>ein</strong> sogenanntes 3-Liter-Haus konzipiert.<br />
Das heißt, es werden 30 kWh pro Quadratmeter<br />
Nettogrundfläche an jährlicher<br />
Heizenergie benötigt. Damit auch die Ökobilanz<br />
stimmt, wurde das vom Karlsruher<br />
Architekturbüro Kühnl+Schmidt entworfene<br />
Gebäude mit <strong>ein</strong>er Solarthermieanlage,<br />
<strong>ein</strong>em besonders energiesparenden<br />
Lüftungs- und Heizsystem, Zisternen für<br />
Brauchwasser und <strong>ein</strong>em begrünten Flachdach<br />
versehen.<br />
Belastbares Glas als VHF. Die grün-gläsernen<br />
Fassadenelemente lockern den Klinkerbau<br />
auf. Die Fläche von ca. 1.000 Quadratmetern<br />
wurde im Zeitraum von ca. drei Monaten<br />
vom Fassadenbauer Gebrüder Schneider<br />
Fensterfabrik in Stimpfach ausgeführt.<br />
Airtec Glassic Fassadenplatten von Lithodecor<br />
werden aus Einscheiben-Sicherheitsglas<br />
(ESG) hergestellt und entsprechen den<br />
Normen DIN 1249-10 und DIN EN 12510-1.<br />
Das Sicherheitsglas soll hochwiderstandsfähig<br />
gegen Stoß-, Schlag-, und Biegespannung<br />
sowie gegen thermische Belastungen<br />
s<strong>ein</strong>. Durch s<strong>ein</strong>e hohe Belastbarkeit und<br />
das für Einscheiben-Sicherheitsglas charakteristische<br />
Bruchverhalten hat die Fassadenplatte<br />
im Vergleich zu normal gekühltem<br />
Glas <strong>ein</strong> sicheres Bruchverhalten.<br />
Die Dicken-Toleranzen der Platten betragen<br />
+/– 0,3 mm Unterkonstruktionen<br />
Der Neubau an der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität hat <strong>ein</strong>e VHF aus Glaselementen erhalten<br />
müssen so montiert werden, dass <strong>ein</strong>e zwängungsfreie<br />
Montage der Fassadenplatte<br />
gewährleistet ist. Diese besteht standardmäßig<br />
aus <strong>ein</strong>em Wandwinkel- oder U-Wandhaltersystem.<br />
An dieses System werden im<br />
nächsten Schritt vertikale T- bzw. Hohlprofile<br />
genietet. Die horizontal verlaufenden Tragprofile<br />
A/B dienen zur Aufnahme der Glashalteklemmen.<br />
Die Glasscheiben werden<br />
in unterschiedlicher Dicke angeboten. Bei<br />
10 mm Dicke beträgt das Gewicht für <strong>ein</strong>en<br />
Qua-dratmeter 25 Kilogramm.<br />
Die Dämmung erfüllt die Anforderungen<br />
an den Wärmeschutz der gebäudeumhüllenden<br />
Außenwand. Bei großen geschlossenen<br />
Flächen werden vlieskaschierte AT-Mineralwolle-Dämmplatten<br />
(WLG 035) ohne<br />
Verklebung ausschließlich mechanisch mit<br />
Dämmstoffhaltern an der Wand befestigt.<br />
Der Schalldämmwert Rw liegt nach Angaben<br />
des Herstellers zwischen 55 und 60 DB.<br />
Nach der DIN 4102-1 wird dieses Fassadensystem<br />
der Baustoffklasse A2 zugeordnet<br />
und gilt als nicht brennbar. Darüber hinaus<br />
können je nach Objekt Brandschutzschotts<br />
für die Hinterlüftungsebene gefordert s<strong>ein</strong>.<br />
Die R<strong>ein</strong>igung ist unkompliziert: Die Glaspaneelen<br />
benötigen <strong>ein</strong>e ähnliche Pflege wie<br />
Fensterscheiben.<br />
red ◊<br />
Info & Kontakte<br />
Gebrüder Schneider Fensterfabrik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Rechenberger Straße 7-9,<br />
74597 Stimpfach<br />
Tel. 07967 151-0<br />
info@schneider-fassaden.de<br />
www.schneider-fassaden.de<br />
DAW SE<br />
Lithodecor<br />
Mylauer Straße 39<br />
08491 Netzschkau<br />
Tel. 036922 88 400<br />
info@lithodecor.de<br />
www.lithodecor.de<br />
11/2013<br />
Im Fassadenbau wird <strong>ein</strong>e Fülle von Materialien <strong>ein</strong>gesetzt. Für die<br />
Unterkonstruktion und die Verbindungsmittel müssen zumeist andere<br />
Werkstoffe verwendet werden als für die Fassadenbekleidung. Aufgrund<br />
der Mischkonstruktionen ergeben sich unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten<br />
langfristig erhebliche Probleme. Eine Alternative bieten<br />
Fassaden aus feuerverzinktem, das heißt stückverzinktem Stahl nach<br />
DIN EN ISO 1461.<br />
Holger Glinde<br />
Selbst bei nachhaltigen Baustoffen<br />
entstehen durch ihren Verbund<br />
am Ende des Lebenszyklus <strong>ein</strong>er<br />
Fassade nicht selten Baumischabfälle,<br />
die häufig nicht wirtschaftlich trennbar<br />
sind. Selbst leicht recycelbare Materialien<br />
können als Verbundwerkstoff so ihre eigentlich<br />
positiven Umwelteigenschaften<br />
verlieren. Fassaden aus feuerverzinktem,<br />
das heißt stückverzinktem Stahl nach<br />
DIN EN ISO 1461 bieten <strong>ein</strong>e Alternative.<br />
Sie sind in DIN 18516-1 geregelt: „Außenwandbekleidungen,<br />
hinterlüftet – Teil 1:<br />
Anforderungen, Prüfgrundsätze“.<br />
Gemäß dieser Norm dürfen sowohl die<br />
Tragkonstruktion als auch die Bekleidung<br />
und die Verbindungs- und Befestigungselemente<br />
<strong>ein</strong>er Fassade feuerverzinkt<br />
ohne zusätzliche Beschichtungen ausgeführt<br />
werden. Somit ist <strong>ein</strong>e Reduktion auf<br />
<strong>ein</strong>en Werkstoff möglich und das spätere<br />
Recycling ohne aufwändiges Trennen der<br />
verschiedenen Fassadenelemente realisierbar.<br />
Das Recycling von feuerverzinktem<br />
Stahl erfolgt dann zusammen mit anderen<br />
Stahlschrotten im Rahmen der Elektrostahlerzeugung.<br />
Das Zink der Feuerverzinkung<br />
wird im Filterstaub aufgefangen und<br />
danach in speziellen Anlagen recycelt und<br />
der primären Zinkproduktion zugeführt.<br />
Sowohl Stahl als auch Zink können ohne<br />
Qualitätsverlust (Downcycling) beliebig<br />
oft wiederverwertet werden.<br />
Über 50 Jahre Nutzung. Doch nicht nur<br />
beim Recycling bieten feuerverzinkte<br />
Fassaden Vorteile. Die für Baustoffe geforderte<br />
Dauerhaftigkeit wird von feuerverzinkten<br />
Stählen zumeist deutlich<br />
überschritten. Feuerverzinkte Bauteile<br />
an Gebäuden können in der Regel ohne<br />
11/2013<br />
Maßnahmen zur Instandhaltung mehr<br />
als 50 Jahre genutzt werden. Dies belegt<br />
auch die Tabelle „Nutzungsdauer<br />
von Bauteilen zur Lebenszyklusanalyse<br />
des Bewertungssystems Nachhaltiges<br />
Bauen für Bundesgebäude (BNB)“. Sie<br />
ist Teil des „Bewertungssystems Nachhaltiges<br />
Bauen für Bundesgebäude“ (BNB),<br />
das vom Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) entwickelt<br />
wurde, unter wissenschaftlicher<br />
Begleitung durch das Bundesinstitut für<br />
Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)<br />
und in Kooperation mit der Deutschen<br />
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V.<br />
(DGNB). Auch wenn das Bewertungssystem<br />
Nachhaltiges Bauen und die darin<br />
enthaltenen Angaben zur Nutzungsdauer<br />
von Bauteilen ausschließlich für Bundesgebäude<br />
gelten, kann die Nutzungsdauer<br />
von Bauteilen auch auf andere Gebäudetypen<br />
übertragen werden. Im Hinblick<br />
auf typische Umweltauswirkungen wie<br />
beispielsweise Treibhauseffekt, Zerstörung<br />
der Ozonschicht, Versauerung von Wasser<br />
und Boden oder Ressourcenverbrauch liegen<br />
für feuerverzinkten Stahl umfangreiche<br />
Untersuchungen und Studien vor. Für<br />
den Korrosionsschutz durch Feuerverzinken<br />
und auch für Baustähle gibt es Umweltproduktdeklarationen,<br />
die objektive<br />
Daten und Fakten über die Produktauswirkungen<br />
auf Mensch und Umwelt darstellen<br />
und belegen, feuerverzinkter Stahl ist<br />
auch unter Umweltaspekten <strong>ein</strong> Werkstoff<br />
der ersten Wahl.<br />
Instandhaltungs- und wartungsfrei. Im<br />
Zusammenhang mit der Dauerhaftigkeit<br />
von Fassaden stellt sich auch die Frage<br />
der Instandhaltung und Wartung und den
TECHNIK<br />
Fotos: Industrieverband Feuerverzinken<br />
Feuerverzinkte Streckmetallfassaden verhüllen <strong>ein</strong> Gebäude und spielen mit der Transparenz<br />
damit verbundenen Umweltauswirkungen,<br />
die sowohl unter funktionalen als auch<br />
ästhetischen Gesichtspunkten beantwortet<br />
werden muss. Eine Fassade ist in der Regel<br />
mehr als <strong>ein</strong> r<strong>ein</strong>er Wind- und Wetterschutz,<br />
sie erfüllt in hohem Maße auch Repräsentationszwecke.<br />
Optische Veränderungen<br />
der Fassadenbekleidung im Zeitverlauf<br />
werden nur akzeptiert, wenn sie als natürlicher<br />
Alterungsprozess empfunden werden.<br />
Die Bezeichnung „Patina“ bringt diese akzeptierte<br />
Veränderung zum Ausdruck. Das<br />
Vergrauen, Verblassen oder Auskreiden<br />
von beispielsweise homogenen Farboberflächen<br />
wird im Gegenteil dazu zumeist als<br />
unansehnlich empfunden und als Mangel<br />
wahrgenommen. Eine Überarbeitung oder<br />
gar Erneuerung derartiger Fassadenbekleidungen<br />
ist vorprogrammiert. Fassaden aus<br />
feuerverzinktem Stahl verursachen hingegen<br />
k<strong>ein</strong>erlei Folgeaufwendungen für die<br />
Instandhaltung und Wartung. Sie erfüllen<br />
dauerhaft funktionale Aspekte. Die optische<br />
Veränderung von feuerverzinkten<br />
Oberflächen, die als Folge der Bewitterung<br />
<strong>ein</strong>e schützende Patina ausbilden und im<br />
Zeitverlauf matter werden, wird als positiv<br />
angenommen, sodass auch aus ästhetischer<br />
Sicht die Dauerhaftigkeit gewährleistet ist.<br />
Anwendungsbeipiele. Feuerverzinkte Fassaden<br />
werden zumeist als Blech-, Gitterrost-<br />
oder Streckmetallfassaden realisiert.<br />
Feuerverzinkte Fassadenplatten stellen <strong>ein</strong>e<br />
Alternative zu Zinkblechfassaden dar. Sie bieten<br />
die Möglichkeit großflächiger <strong>ein</strong>gesetzt<br />
zu werden und schaffen glattere Fassaden,<br />
deren Oberflächen lebhafter wirken. Als Fußabtreter<br />
beweist der Gitterrost seit Langem,<br />
wie belastbar er ist. Als Fassadenelement<br />
wird er erst seit wenigen Jahren <strong>ein</strong>gesetzt.<br />
Eine Gebäudehülle aus feuerverzinkten Gitterrosten<br />
wird hohen Gestaltungsansprüchen<br />
gerecht, hält Vandalismusangriffen<br />
stand und macht Grafitti-Attacken sinnlos.<br />
Streckmetallfassaden verhüllen <strong>ein</strong> Gebäude<br />
im wahrsten Sinne des Wortes, lassen schemenhafte<br />
Blicke hinter die „Fassade“ zu und<br />
spielen mit der Transparenz.<br />
Bewegliche Fassadensysteme aus feuerverzinktem<br />
Stahl lösen das Problem des Sicht-,<br />
Sonnen-, Blick- und Blendschutzes, das großformatige<br />
Fensterflächen schaffen. Sie werden<br />
vor der Glasfassade angebracht und<br />
können der Jahres- und Tageszeit angepasst<br />
ausgerichtet werden.<br />
Feuerverzinkte Fassaden fertigen. Um <strong>ein</strong><br />
gutes Verzinkungsergebnis zu erreichen,<br />
müssen die Fassadenelemente feuerver-<br />
zinkungsgerecht konstruiert und gefertigt<br />
werden. Hinweise hierzu geben die Arbeitsblätter<br />
Feuerverzinken des Instituts Feuerverzinken,<br />
die unter www.feuerverzinken.<br />
com als Download zur Verfügung stehen.<br />
Da es sich bei den Elementen um tragende<br />
Stahlbauteile handelt, ist seitens des<br />
<strong>Metallbau</strong>ers die DASt-Richtlinie 022 anzuwenden.<br />
Um <strong>ein</strong>e gute Optik zu erhalten,<br />
sind geeignete Stähle <strong>ein</strong>zu<strong>setzen</strong>, die nach<br />
der DIN EN 10025 mit der zusätzlichen Option<br />
“Feuerverzinken“ ausgezeichnet sind.<br />
Zudem ist <strong>ein</strong>e vorherige Abstimmung mit<br />
der Verzinkerei empfehlenswert.<br />
Ein Muster-Ausschreibungstext für das<br />
Feuerverzinken von Fassadenbauteilen<br />
kann lauten:<br />
¬ Stahlbauteil mit Korrosionsschutz durch<br />
Feuerverzinken (Stückverzinken) gemäß<br />
DIN EN ISO 1461: 2009-10<br />
¬ Für tragende feuerverzinkte Metall- und<br />
Stahlbauteile nach Bauregelliste A, Teil 1,<br />
Lfd. Nr. 4.9.15 ist die DASt-Richtlinie 022<br />
„Feuerverzinken von tragenden Stahlbauteilen“<br />
zusätzlich anzuwenden<br />
Montage feuerverzinkter Elemente. Feuerverzinkte<br />
Überzüge besitzen zwar ausgezeichnete<br />
mechanische Eigenschaften hinsichtlich<br />
Schlag-, Stoß- und Abriebfestigkeit.<br />
Dennoch ist es falsch, daraus zu schlussfolgern,<br />
Zinküberzüge seien gegenüber jeglichen<br />
mechanischen Belastungen resistent.<br />
Dies gilt insbesondere für Fassadenelemente,<br />
an die hohe optische Ansprüche gestellt<br />
werden. Übliches Handling und Gebrauch<br />
<strong>setzen</strong> voraus, dass bei Transport, Lagerung<br />
und Montage feuerverzinkter Konstruktionen<br />
Schutzmaßnahmen zu treffen sind, z.B.<br />
für <strong>ein</strong>en Kantenschutz beim Anschlagen<br />
mit Lastaufnahmemitteln.<br />
Bei der Montage auf der Baustelle muss<br />
vielfach geschliffen und gebohrt werden.<br />
Hierbei kann der Zinküberzug nicht nur im<br />
unmittelbaren Arbeitsbereich beschädigt<br />
werden, sondern es kann zu indirekten<br />
Schäden kommen, beispielsweise durch<br />
Bohrspäne oder wenn beim Schleifen heiße<br />
Funken auf die feuerverzinkte Oberfläche geschleudert<br />
werden und sich dort regelrecht<br />
Bewegliche Elemente aus feuerverzinktem Stahl sind als Beschattung geeignet<br />
Ein Werkstoff: Tragkonstruktion, Bekleidung, Verbindungs- und Befestigungselemente<br />
„<strong>ein</strong>brennen“. Derartige Fremdrostquellen<br />
verfärben die Fassadenelemente rotbraun<br />
und müssen vermieden werden.<br />
Bei der Montage von feuerverzinkten<br />
Fassadenelementen sollten feuerverzinkte<br />
Verbindungsmittel zum Einsatz kommen,<br />
um <strong>ein</strong>en <strong>ein</strong>heitlichen Korrosionsschutz<br />
zu gewährleisten. Sie sind in der<br />
DIN EN ISO 10684 geregelt und seit Jahrzehnten<br />
praxisbewährt.<br />
In der Praxis werden nicht selten feuerverzinkte<br />
Bauteile mit anderen Metallen<br />
(z.B. Edelstahl, Kupfer oder Aluminium)<br />
innerhalb <strong>ein</strong>er Konstruktion kombiniert.<br />
Hierdurch können korrosionstechnische<br />
Probleme entstehen, wenn die Metalle<br />
aufgrund ihrer elektrochemischen Eigenschaften<br />
und der Umgebungsbedingungen<br />
„unverträglich“ mit<strong>ein</strong>ander reagieren.<br />
Kontaktkorrosion muss vermieden werden.<br />
Weiterführende Hinweise hierzu liefert<br />
DIN EN ISO 14713-1.<br />
Fazit. Feuerverzinkte Fassaden sind optisch<br />
ansprechend, dauerhaft und nachhaltig. Da<br />
es sich hierbei nicht um „Fassaden von der<br />
Stange“ handelt, sondern um individuell<br />
gefertigte Lösungen, bieten feuerverzinkte<br />
Fassaden neue Wertschöpfungsmöglichkeiten<br />
für den <strong>Metallbau</strong>er.<br />
Info + Kontakte<br />
Industrieverband Feuerverzinken e.V.<br />
Graf-Recke-Straße 82<br />
40239 Düsseldorf<br />
Tel. 0211 690765 0<br />
www.feuerverzinken.com<br />
www.youtube.com/feuerverzinken<br />
www.facebook.com/feuerverzinken<br />
18<br />
11/2013<br />
11/2013<br />
19
AKTUELL<br />
Foto: Wirtschaftsver<strong>ein</strong>igung Stahl<br />
Die Stahlwerke sind mit den Vorgaben, die die EU hinsichtlich der CO 2<br />
-Reduktion macht, technisch und wirtschaftlich überfordert<br />
Stahl und die CO 2<br />
-Reduktion<br />
Innovative Produkte senken CO 2<br />
-Emissionen<br />
Für die deutsche Stahlindustrie sind die Zeiten eher schwierig. Die Rohstoffpreise<br />
sind hoch, die Energiepreise wettbewerbsschädigend. Darüber<br />
hinaus erwartet die EU viel zu hohe CO 2<br />
-Reduktionen, alternativ schlägt<br />
die Branche innovative Stahlprodukte vor. Verarbeiter betrifft dieser Markt<br />
hintergründig, metallbau gibt <strong>ein</strong>en Überblick über die Lage der Zulieferer.<br />
Stefanie Manger<br />
Die Stahlproduktion und die Verarbeitung<br />
von Stahl waren für den Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland schon<br />
in der Tradition grundlegend und sind es<br />
trotz Auf und Ab in der Konjunktur sowie<br />
enormer internationaler Standortunterschiede<br />
immer noch.<br />
20 11/2013<br />
Wirtschaftsmarkt Stahl. In Europa gibt<br />
es derzeit nur wenige Stahlproduzenten,<br />
die schwarze Zahlen schreiben. Dazu sind<br />
die Rohstoff- und Energiekosten zu hoch.<br />
Während den Rohstoffkonzernen <strong>ein</strong>e „oligopolistische<br />
Marktmacht“ zugeschrieben<br />
wird, wirbt die Branche in punkto Energiekosten<br />
auf Seiten der Politiker für Verständnis.<br />
Im Vergleich zu vor fünf Jahren ist die<br />
Produktion von Stahl leicht rückläufig. Wurden<br />
im Jahr 2008 noch 45,8 Mio. Tonnen<br />
Rohstahl in Deutschland hergestellt, so<br />
waren es nach Angaben der Wirtschafts-<br />
Hans Jürgen Kerkhoff – Vorsitzender<br />
der Wirtschaftsver<strong>ein</strong>igung Stahl<br />
Frank Schulz – Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der ArcelorMittal<br />
Germany Holding<br />
11/2013<br />
ver<strong>ein</strong>igung Stahl in<br />
Düsseldorf 2012 nur<br />
noch 42,7 Mio. Tonnen.<br />
ArcelorMittal, <strong>ein</strong>er der<br />
großen Produzenten im<br />
Lande, hat 2012 ca. sieben<br />
Mio. Tonnen Stahl in<br />
s<strong>ein</strong>en Werken in Bremen,<br />
Hamburg, Duisburg und<br />
Eisenhüttenstadt produziert.<br />
Im Vergleich zum<br />
Jahr 2007 meldet der<br />
Konzern europaweit <strong>ein</strong>e<br />
rückläufige Nachfrage<br />
von mehr als 30 %.<br />
Einen interessanten<br />
Einblick in den Markt gibt<br />
<strong>ein</strong>e Gegenüberstellung<br />
der Exporte und Importe<br />
in Deutschland: Im Jahr<br />
2012 steht dem Export<br />
von 39,3 Mio. Tonnen<br />
Stahlerzeugnisse – darunter<br />
werden vor allem<br />
Walzstahl, Profilerzeugnisse<br />
und Flacherzeugnisse<br />
verstanden – <strong>ein</strong> Import<br />
von 37,6 Mio. Tonnen<br />
derselben Produkte gegenüber.<br />
Als bevorzugte<br />
Importländer werden Belgien,<br />
Frankreich, Italien,<br />
Niederlande und Finnland<br />
angegeben. Man<br />
könnte also hinsichtlich der Importe mehr oder weniger von<br />
<strong>ein</strong>em europäischen Regionalmarkt sprechen.<br />
Die deutschen Stahlproduzenten belasten insbesondere die<br />
stark ansteigenden Strompreise. „EEG-Umlage, Ökosteuer oder<br />
Stromsteuer gibt es in anderen Ländern entweder gar nicht<br />
oder sie fallen wesentlich geringer aus“, stellt Hans Jürgen<br />
Kerkhoff fest, Vorsitzender der Wirtschaftsver<strong>ein</strong>igung Stahl.<br />
Frank Schulz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arcelor-<br />
Mittal Germany Holding, gibt <strong>ein</strong> Rechenbeispiel: „Unser<br />
Hamburger Elektrostahlwerk mit Direktreduktion arbeitet mit<br />
Erdgas anstatt mit Kohle. Die Energiekosten betragen 21 %<br />
der Gesamtkosten.“ Im Vergleich zu Deutschland liegen in den<br />
USA die Kosten für Strom und Erdgas bei rund <strong>ein</strong>em Drittel.<br />
„Gegenüber <strong>ein</strong>em vergleichbaren Werk in den USA bedeutet<br />
das für unser Hamburger Werk <strong>ein</strong>en Kostennachteil von ca,<br />
30 Mio. Euro pro Jahr bei Erdgas und ca. 25 Mio. Euro bei<br />
Strom“, konstatiert Schulz.<br />
Dennoch, die Wirtschaftsver<strong>ein</strong>igung Stahl meldet, bislang<br />
hat k<strong>ein</strong> Stahlunternehmen in Deutschland geschlossen und<br />
im Ausland <strong>ein</strong> neues aufgebaut. Die Standortverlagerung<br />
funktioniert nicht so <strong>ein</strong>fach, auch weil beispielsweise <strong>ein</strong>e<br />
Kokerei zerstört wird, wenn man sie verlagert. Zudem sind<br />
die Anlagen sehr kapitalintensiv. Der Prozess der Abwanderung<br />
sei vielmehr <strong>ein</strong> schleichender: „Stahlunternehmen wie<br />
voestalpine, Vallourec und Benteler haben bereits wegen<br />
der niedrigeren Energiekosten in den USA investiert“, so<br />
SG-Fassaden ...<br />
... <strong>ein</strong>fach und sicher gemacht*.<br />
Nun auch für Dreifachverglasung.<br />
Das nennen wir „Technik für Ideen“<br />
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© Barbara Zapfl Foto Augenblick Stainz
AKTUELL<br />
22<br />
Eine rückläufige Nachfrage, hohe Rohstoff- und Energiekosten, sowie allzu hohe CO 2<br />
-Emissionen machen den Stahlproduzenten<br />
zu schaffen<br />
Kerkhoff. Der Vorsitzende der Wirtschaftsver<strong>ein</strong>igung<br />
Stahl hat Informationen, dass<br />
in den nächsten Jahren Standorte zur Flüssigstahlerzeugung<br />
geschlossen werden und<br />
die Produktion von Anlagen des finnischen<br />
Mutterkonzerns übernommen wird. Diese<br />
Verlagerung wird mit den energie- und<br />
klimapolitischen Belastungen des hiesigen<br />
Standortes begründet.<br />
ArcelorMittal hat trotz der rückläufigen<br />
Nachfrage k<strong>ein</strong>e Stahlwerke in Europa geschlossen,<br />
allerdings je zwei Hochöfen in<br />
Frankreich und Belgien aus dem Markt genommen.<br />
„Um in Deutschland wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben, wurden seit 2011 mehr als<br />
300 Mio. Euro in Anlagen und effizienzsteigernde<br />
Maßnahmen investiert“, so Schulz. Er<br />
zählt <strong>ein</strong>ige Investitionen in Energieeffizienz<br />
auf: 15 Mio. Euro flossen z.B. in die Erneuerung<br />
der Antriebe in die Walzwerke in Eisenhüttenstadt.<br />
Damit wurde der Stromverbrauch<br />
um sechs Prozent gedrosselt. 50 Mio.<br />
Euro wurden bereitgestellt, um den Kraftwerksblock<br />
zu sanieren. „Bis 2015 soll Eisenhüttenstadt<br />
nahezu über Eigenstromversorgung<br />
funktionieren.“ Einen Beitrag dazu<br />
leisten die Verstromung von Restgasen, <strong>ein</strong>e<br />
neue Gichtgas-Entspannungsturbine und die<br />
Modernisierung von Prozessen.<br />
CO 2<br />
-Reduktion in der Stahlproduktion. Die<br />
ökologische wie ökonomische Herausforderung<br />
der Stahlindustrie in den nächsten<br />
Jahrzehnten ist enorm. Bezogen auf die<br />
Werte des Jahres 1990 müssen die Länder<br />
der EU 27 bis 2050 ihre CO 2<br />
-Emissionen um<br />
80 bis 95 % reduzieren. Die Wirtschaftsver<strong>ein</strong>igung<br />
Stahl hält ihre Branche mit diesen<br />
Zahlen für überfordert. „Technologisch und<br />
wirtschaftlich ist <strong>ein</strong>e CO 2<br />
-Reduktion von<br />
10 % gegenüber dem Niveau von 1990<br />
möglich“, sagt Kerkhoff.<br />
Schulz bestätigt diese Einschätzung aus<br />
Sicht s<strong>ein</strong>es Unternehmens: „Weder der<br />
Stahlindustrie noch unserem Konzern wird<br />
es möglich s<strong>ein</strong>, die CO 2<br />
-Einsparungsforderungen<br />
der EU zu realisieren.“ Ökonomisch<br />
und wirtschaftlich umsetzbar seien bis 2050<br />
neun bis zehn Prozent.<br />
Damit Stahlindustrie und Politik in der<br />
Debatte um die CO 2<br />
-Reduktion nicht an<strong>ein</strong>ander<br />
vorbeireden, realistische Ziele <strong>setzen</strong><br />
und <strong>ein</strong>en inhaltlichen Fahrplan vorschlagen<br />
können, hat der europäische Stahlverband<br />
Eurofer die Boston Consulting Group mit<br />
<strong>ein</strong>er Studie beauftragt: „Steel’s Contribution<br />
to a Low-Carbon Europe: Technical and<br />
Economic Analysis of the Sector’s CO 2<br />
-Abatement<br />
Potential.“<br />
Die Studie wurde gem<strong>ein</strong>sam mit dem<br />
Stahlinstitut VDEh erstellt, sie umfasst<br />
ca. 50 Seiten, ist im Juni 2013 erschienen<br />
und bestätigt: „Ausgehend vom Niveau des<br />
Jahres 1990 ist es sowohl wirtschaftlich als<br />
auch technisch für die Stahlbranche möglich,<br />
den absoluten CO 2<br />
-Ausstoß um 10 %<br />
zu senken.“ Im Verhältnis zu 1990 entspricht<br />
dies <strong>ein</strong>er Verminderung der Emissionen je<br />
Tonne produzierten Stahls von 25 bis 30 %.<br />
CO 2<br />
-Reduktion durch Innovation. Diese Zusagen<br />
sind sehr weit von den politischen<br />
Forderungen entfernt, aber die<br />
Stahlindustrie macht <strong>ein</strong>e Alternativrechnung<br />
auf. „Ein weiteres<br />
Ergebnis der Studie ist nämlich,<br />
dass <strong>ein</strong> viel größeres Potenzial<br />
der CO 2<br />
-Reduktion beim innovativen<br />
Einsatz von Stahl liegt“,<br />
berichtet Nicole Voigt, die als<br />
Vertreterin der Boston Consulting<br />
Group an der Studie mitgearbeitet<br />
hat. Schulz erwähnt als<br />
Beispiel hochfeste Stähle, die<br />
ArcelorMittal bei Autostahl <strong>ein</strong>setzt.<br />
„Damit kann bis zu 20 %<br />
des Gewichts <strong>ein</strong>gespart werden,<br />
zudem hat dieser Stahl bessere<br />
Crashtesteigenschaften und ist<br />
effizienter gegen Korrosion.“<br />
Eine Gewichtsreduktion bei<br />
PKWs ist durch den Einsatz<br />
von High-Performance-Stahl für<br />
Fahrwerk und Karosserie – etwa<br />
durch Verwendung von Tailored<br />
Blanks – zu erreichen. Der historische<br />
Trend zu stetig steigendem Fahrzeuggewicht<br />
kehrt sich um. Innovationen<br />
der Stahlindustrie sollen je nach Bauteil<br />
Gewichts<strong>ein</strong>sparungen von 10 bis 40 % ermöglichen.<br />
Das Gewicht <strong>ein</strong>es Fahrzeugs ist<br />
<strong>ein</strong> wesentlicher Einflussfaktor für den Benzinverbrauch<br />
und damit für die CO 2<br />
-Emissionen.<br />
Die Formel für das Einsparungspotenzial<br />
lautet: 0,35 l/100 kg/100 km.<br />
Kerkhoff hebt <strong>ein</strong> weiteres Einsparvolumen<br />
bei fossilen Kraftwerken hervor: „Mit<br />
Einsatz neuer, höherfester Stähle lassen<br />
sich <strong>ein</strong> höherer Druck und höhere Temperaturen<br />
in Dampfkesseln und damit höhere<br />
Wirkungsgrade erzielen. Das reduziert den<br />
Brennstoff<strong>ein</strong>satz und damit CO 2<br />
-Emissionen<br />
im Umfang von 29,5 Mio. Tonnen.“ Die vier<br />
nächstgrößten Einsparpotenziale liegen im<br />
Ausbau der Windenergie (14,2 Mio. Tonnen),<br />
in der Gewichtsreduktion von PKWs<br />
(11,2 Mio. Tonnen), im Ausbau der Kraft-<br />
Wärme-Kopplung (9,2 Mio. Tonnen) sowie in<br />
regenerativen Energien (5 Mio. Tonnen).<br />
Innovative Produkte sind der wichtigste<br />
Wettbewerbsvorteil der deutschen Stahlindustrie.<br />
Die Stahlforschung in Deutschland<br />
ist auf <strong>ein</strong>em vergleichsweise hohen Niveau.<br />
1.300 Mitarbeiter sind all<strong>ein</strong> in der Forschung<br />
tätig, wie Prof. Dr. Dierk Raabe mitteilt, Direktor<br />
des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung<br />
in Düsseldorf. Wissenschaft und Stahlindustrie<br />
kooperieren in hohem Maße. Rund<br />
50 % der Finanzmittel des Max-Planck-Institutes,<br />
das in Düsseldorf ca. 270 Mitarbeiter<br />
beschäftigt, leistet die Stahlindustrie. Gesellschafter<br />
sind die Max-Planck-Gesellschaft<br />
11/2013<br />
und das Stahlinstitut VDEh, die technischwissenschaftliche<br />
Gem<strong>ein</strong>schaftsorganisation<br />
der deutschen Stahlindustrie. „In enger<br />
Zusammenarbeit mit den Kunden aus Automobil-,<br />
Bauindustrie und Maschinenbau entwickeln<br />
Forscher spezifisch benötigte Sorten“,<br />
berichtet Kerkhoff. So gibt es derzeit 2.500<br />
unterschiedliche Stahlsorten.<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_11_Sunflex_sf55__112013; Seite: 1; Nettoformat: (210.00 x 144.00 mm); Datum: 22. Oct 2013 11:35:35; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
SUNFLEX Glas-Faltwände:<br />
Maximale Energieeffizienz und höchste Einbruchsicherheit!<br />
Die Falt-Schiebe-Systeme SF 50, SF 55 und SF 75 bündeln <strong>ein</strong>e bisher <strong>ein</strong>zigartige System-Serie für alle Anforderungen:<br />
Perfekt auf<strong>ein</strong>ander abgestimmte Bauteile, beste Laufeigenschaften, hohe Wärmedämmung (U w bis 0,9 W/m2K),<br />
schlanke Ansichtsbreiten, maximale Flügelgrößen, <strong>ein</strong>fache Montage und <strong>ein</strong>e hohe Einbruchsicherheit bis Widerstandsklasse 2.<br />
Recycling von Stahl. Stahlrecycling funktioniert<br />
beliebig oft und ohne Qualitätsverlust,<br />
die Wiederverwertung von Aluminium ist<br />
aufwändiger. Da es sich bei Stahlschrott um<br />
<strong>ein</strong>en begehrten Sekundärrohstoff mit hoher<br />
Werthaltigkeit handelt, findet über die<br />
genannten Wege <strong>ein</strong>e nahezu lückenlose<br />
Sammlung und Erfassung aller ausgedienten<br />
Produkte oder Investitionsgüter statt.<br />
Zusätzliche Initiativen vermögen auf den<br />
Werkstoff Stahl bezogen, k<strong>ein</strong>e weiteren Verbesserungen<br />
zu bewirken.<br />
In Deutschland werden jährlich ca.<br />
23 Mio. Tonnen Stahlschrott wiederaufbereitet.<br />
Gesammelt wird auf unterschiedlichen<br />
Wegen: Ausgediente Gebrauchsgegenstände<br />
aus Metall werden häufig von sogenannten<br />
Schrottsammlern abgeholt und an lokale<br />
Schrotthändler verkauft oder von Privatpersonen<br />
direkt an Letztere abgegeben. Darüber<br />
hinaus erfolgt die Sammlung auch über<br />
städtische Recyclinghöfe. Bei den lokalen<br />
Schrotthändlern erfolgt bereits <strong>ein</strong>e Vorsortierung<br />
der Metalle. So sind Gegenstände,<br />
die zum überwiegenden Teil aus Stahl, Edelstahl<br />
Rostfrei, Aluminium, Kupfer oder Messing<br />
bestehen, meist schon mit dem bloßen<br />
Auge zu unterscheiden.<br />
Diese Sammelschrotte werden ebenso wie<br />
Produktionsschrotte und Abbruchschrotte,<br />
die z. B. beim Rückbau von Industrieanlagen<br />
anfallen, von mittelständischen Recyclingunternehmen<br />
in größeren Mengen angekauft.<br />
Dort erfolgt die Separierung und Aufbereitung<br />
der zumeist vorsortierten Schrotte mit<br />
unterschiedlichen Trenn- und Analyseverfahren,<br />
sodass den Stahlwerken und Gießereien<br />
Schrotte mit hohem R<strong>ein</strong>heitsgrad zur Verfügung<br />
gestellt werden können.<br />
Ist beispielsweise <strong>ein</strong>e Stahl-Pfosten-<br />
Riegel-Fassade für <strong>ein</strong>e Sanierung technisch<br />
nicht mehr wieder verwendbar, dann erfolgt<br />
die Demontage und Separierung der<br />
<strong>ein</strong>zelnen Baustoffe durch das Abrissunternehmen,<br />
das diese der Recyclingwirtschaft<br />
zuführt. Dort wird der Stahlschrott vorbereitet<br />
für die Erzeugung von neuem Roheisen<br />
im Elektrolichtbogenofen oder für den<br />
Einsatz im Stahlwerk. Der Recyclingkreislauf<br />
ist damit geschlossen. Die Erträge aus der<br />
Verschrottung des Stahls reduzieren die Abrisskosten.<br />
Das Recycling von Baustahl soll lückenlos<br />
funktionieren: Bei der Werkstattfertigung<br />
entstehender Verschnitt, auf der Baustelle<br />
anfallende, nicht benötigte Stahlbauteile<br />
und am Ende der Nutzungszeit beim Abbruch<br />
bereitgestellter Stahlschrott können<br />
zu 100 % der Recyclingwirtschaft und dann<br />
den Stahlwerken zugeführt werden, so die<br />
Info der Wirtschaftsver<strong>ein</strong>igung Stahl. Der<br />
hohe Wert des Stahlschrotts ist Garant für<br />
<strong>ein</strong>en funktionierenden Werkstoffkreislauf.<br />
Fazit. Nach der Studie der Boston Consulting<br />
Group errechnet sich im Zusammenhang<br />
mit innovativen Stahlanwendungen <strong>ein</strong><br />
Netto-Einsparpotenzial von 74 Mio. Tonnen.<br />
Diesem Ergebnis stehen ca. 67 Mio. Tonnen<br />
CO 2<br />
-Emissionen gegenüber, die bei der<br />
Stahlproduktion in Deutschland jährlich<br />
verursacht werden. Kann die CO 2<br />
-Reduktion<br />
innovativer Stahlanwendungen in die Soll-<br />
CO 2<br />
-Reduktion <strong>ein</strong>gerechnet werden, lässt<br />
sich sogar <strong>ein</strong>e positive Bilanz ziehen.<br />
www.sunflex.de
AKTUELL<br />
Erfolgreiche Messebilanz<br />
Statements zur Schweissen & Schneiden 2013<br />
Eine positive Bilanz können Veranstalter und Aussteller der 18. Auflage der<br />
Schweissen & Schneiden ziehen. 55.000 Besucher aus 130 Ländern interessierten<br />
sich nach Angaben der Messe Essen für die Themen Fügen, Trennen<br />
und Beschichten. Rund die Hälfte davon haben die Veranstaltung mindestens<br />
zwei Tage besucht. Knapp 30 % der Fachbesucher tätigten schon<br />
vor Ort Einkäufe, das Umsatzvolumen lag bei über zwei Milliarden Euro.<br />
Mit dieser Investitionsbereitschaft zeigten sich die ausstellenden Betriebe<br />
sehr zufrieden. Im Einklang damit steht auch die positive Bewertung der<br />
aktuellen Konjunktur durch Besucher und Aussteller. Rund 60 % von ihnen<br />
bezeichneten die aktuelle wirtschaftliche Lage ihres Unternehmens als<br />
günstig bis sehr günstig. Magnus Hilger hat sich auf der Messe unter den<br />
Ausstellern umgehört.<br />
Dr. Robert Buchmann, Geschäftsführer, Carl Cloos<br />
Schweißtechnik, Haiger<br />
Wolfgang Lattner, Leiter der Sparte Schweißtechnik,<br />
Fronius, Pettenbach<br />
Im Vergleich zur letzten Messe<br />
bemerkte man den Aufwärtstrend<br />
der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
und die damit<br />
<strong>ein</strong>hergehende erhöhte Investitionsbereitschaft,<br />
mit Ausnahme<br />
bestimmter europäischer Regionen.<br />
Die Besucher kamen dieses<br />
Jahr in kl<strong>ein</strong>eren, kompetenten<br />
Gruppen mit klarem Investitionsverhalten.<br />
Wir hatten Mitarbeiter<br />
aus 30 Ländern auf unserem<br />
Stand, damit konnten wir dem<br />
Interessenten <strong>ein</strong>e Kommunikation<br />
in s<strong>ein</strong>er Sprache und<br />
Kultur gewährleisten, was sich<br />
immens positiv auf die Kontaktrate<br />
auswirkte.<br />
Unser Messekonzept ist dabei<br />
auf jeden Fall aufgegangen. Ich<br />
denke, mit unseren Produktinnovationen,<br />
dem Buch „Operation:<br />
ARC“ und unserem Standauftritt<br />
konnten wir bestehenden und<br />
potenziellen Kunden signalisieren,<br />
dass wir bereit für die Zukunft<br />
sind. Es ist uns gelungen,<br />
unsere Position als Technologieführer<br />
<strong>ein</strong>mal mehr auszubauen.<br />
Erstmalig wurden auf 90 % der<br />
Standfläche komplett neue Produkte<br />
ausgestellt. Übertroffen<br />
wurden die Erwartungen sicher<br />
hinsichtlich der Anzahl der<br />
geführten Fachgespräche, der<br />
Fachbesucher und deren konkreten<br />
Anfragen. Auf der nächsten<br />
Schweissen & Schneiden werden<br />
wir selbstverständlich wieder<br />
vertreten s<strong>ein</strong>, dies ist die wichtigste<br />
Messe der Branche. Für<br />
Fronius als Technologieführer ist<br />
das <strong>ein</strong> Pflichttermin, aber auch<br />
immer wieder <strong>ein</strong>e Chance. Die<br />
ersten Vorbereitungen für 2017<br />
beginnen bereits in <strong>ein</strong>igen Wochen.<br />
Als nächstes steht für uns<br />
die Schweisstec in Stuttgart an.<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_11_Schueco_SSJ-Inserat_Janisol_H-MB_1; Seite: 1; Nettoformat: (43.00 x 268.00 mm); Datum: 26. Sep 2013 09:52:06; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
Energie-<br />
Effizienz<br />
in Stahl<br />
Die Schweissen & Schneiden<br />
war <strong>ein</strong> voller Erfolg für uns.<br />
Als wichtigste Plattform der<br />
Schweißtechnik zeigt sie immer<br />
wieder bedeutende Branchentrends<br />
auf. Hier treffen wir unsere<br />
Kunden und knüpfen neue<br />
Kontakte. Im Vergleich zum<br />
Krisenjahr 2009 hat sich der<br />
Zuspruch deutlich verbessert.<br />
Das Interesse der Besucher an<br />
unseren Produkten war immens<br />
hoch. Mit zukunftsweisenden<br />
Lösungen für das manuelle<br />
und automatisierte Schweißen<br />
Die Schweissen & Schneiden<br />
2013 ist für Rehm sehr erfolgreich<br />
verlaufen. Sowohl die<br />
Zahl als auch die Qualität der<br />
Besucher und Kontakte waren<br />
so, wie wir es uns vorgestellt<br />
hatten. Man hat deutlich gemerkt,<br />
dass es sich um <strong>ein</strong>e<br />
internationale Messe handelt,<br />
und wir hatten Besucher aus<br />
der ganzen Welt an unserem<br />
Stand – unter anderem aus<br />
Schweden, Russland, China<br />
oder Japan. Viele der Besucher<br />
sowie kundenorientierten Servicedienstleistungen<br />
möchten<br />
wir unsere Technologieführerschaft<br />
auch in Zukunft weiter<br />
ausbauen. Unser Messestand<br />
hat die Leistungsbreite des Unternehmens<br />
sehr gut präsentiert.<br />
Top-Highlights wie unsere verkettete<br />
Fertigungsanlage sowie<br />
die zahlreichen Live-Demonstrationen<br />
zogen viele qualifizierte<br />
Besucher an. Die guten Gespräche<br />
und das durchweg positive<br />
Feedback der Besucher deuten<br />
auf <strong>ein</strong> gewinnbringendes Nachmessegeschäft<br />
hin. Trotz unseres<br />
stark frequentierten Messestandes<br />
hätten die Gänge auf der<br />
Messe insgesamt voller s<strong>ein</strong><br />
können. Zwar konnten wir bei<br />
den internationalen Besuchern<br />
<strong>ein</strong>en leichten Zuwachs erkennen,<br />
doch besteht im Hinblick<br />
auf die Internationalisierung<br />
der Messe noch Verbesserungspotenzial.<br />
Dennoch sind wir mit<br />
dem Messeverlauf sehr zufrieden.<br />
2017 werden wir auf jeden<br />
Fall wieder mit dabei s<strong>ein</strong>. Nun<br />
steht Anfang November erst<br />
<strong>ein</strong>mal die Messe Schweisstec in<br />
Stuttgart an. Auch im nächsten<br />
Jahr warten mit der Automatica<br />
in München und der Euroblech<br />
in Hannover spannende Messen<br />
auf uns.<br />
Werner Essich, Marketing Manager, Rehm Schweißtechnik, Uhingen<br />
hatten ganz spezielle, gezielte<br />
Fragen, um spezifische Herausforderungen<br />
in ihrem Unternehmen<br />
zu lösen.<br />
Die Vorführungen an unseren<br />
Schweißständen waren immer<br />
sehr gut besucht, sodass<br />
wir uns spontan entschlossen<br />
haben, zu jeder vollen Stunde<br />
noch <strong>ein</strong>e zusätzliche moderierte<br />
Vorstellung zu geben.<br />
Das heißt, wir mussten unser<br />
Messekonzept hier vor Ort noch<br />
erweitern, um den Andrang zu<br />
bewältigen. Damit hatten wir<br />
im Vorfeld nicht gerechnet.<br />
Die Schweissen & Schneiden<br />
in Essen ist für uns die wichtigste<br />
Fachmesse. Deshalb werden<br />
wir zur nächsten Messe in vier<br />
Jahren auf alle Fälle wieder mit<br />
<strong>ein</strong>em eigenen Stand vertreten<br />
s<strong>ein</strong>.<br />
Die nächste Messe, auf der<br />
wir ausstellen, ist die Schweisstec<br />
in Stuttgart Anfang November.<br />
Die Vorbereitungen dazu<br />
laufen bereits auf Hochtouren.<br />
Hilger<br />
Thomas Peters, Business Development Laser<br />
Cladding, Sulzer Metco, Winterthur<br />
Die diesjährige Schweissen &<br />
Schneiden erschien uns sehr gut<br />
besucht und war für Sulzer Metco<br />
<strong>ein</strong> voller Erfolg. Die Gespräche<br />
an unserem Stand waren<br />
von durchwegs hoher Qualität,<br />
die Anzahl der Kontakte mit der<br />
letzten Messe 2009 vergleich-<br />
bar. Als führender Anbieter<br />
von verschiedensten Beschichtungslösungen<br />
weltweit haben<br />
wir neben unseren bewährten<br />
Schweißzusätzen für Verschleißund<br />
Korrosionsschutzschichten<br />
erstmals unser MetcoClad-<br />
System für das Laserauftragschweißen<br />
vorgestellt und<br />
entsprechend großen Anklang<br />
gefunden.<br />
Präsentiert haben wir uns<br />
wieder im Verbund mit der GTS,<br />
der Gem<strong>ein</strong>schaft für Thermisches<br />
Spritzen, denn Werkstoffe<br />
und Anlagen für das thermische<br />
Spritzen bilden weiterhin unser<br />
Hauptgeschäft. Entsprechend<br />
stand auch unser neuer, hocheffizienter<br />
Plasmaspritzbrenner<br />
SinplexPro im Mittelpunkt des<br />
Kundeninteresses. Das Messekonzept<br />
ist so für uns sehr gut<br />
aufgegangen.<br />
Die vielfältigen Gespräche am<br />
Messestand sind für uns <strong>ein</strong> klares<br />
Indiz, dass unser breitgefächertes<br />
Angebot den Bedürfnissen<br />
unserer Kunden entspricht.<br />
Dazu gehört auch <strong>ein</strong> erstklassiger<br />
Kundendienst, der den<br />
Kunden unsere breite Erfahrung<br />
in der Beschichtungstechnik zugänglich<br />
macht und sie über die<br />
gesamte Produktlebensdauer unterstützt.<br />
Unser Produktportfolio<br />
in der Schweißtechnik werden<br />
wir als nächstes auf der FabTech<br />
2013 in Chicago präsentieren.<br />
Wir freuen uns aber schon jetzt<br />
auf die nächste Schweissen &<br />
Schneiden in Essen.<br />
Janisol HI –<br />
maximale Transparenz<br />
bei höchster<br />
Wärmedämmung.<br />
Das neue Janisol HI<br />
Fenster- und Tür-System<br />
besticht durch s<strong>ein</strong>e<br />
hervorragenden U f<br />
-Werte,<br />
auch bei besonders<br />
schmalen Ansichtsbreiten.<br />
Durch die Profilbautiefe<br />
von 80 mm in Verbindung<br />
mit dem hochfesten Verbund<br />
lassen sich raumhohe<br />
Fensterelemente<br />
sowie Türen <strong>ein</strong>fach<br />
realisieren.<br />
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für den Blauen Planeten<br />
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aus Solar und Fenstern<br />
24<br />
11/2013<br />
11/2013
AKTUELL<br />
H<strong>ein</strong>z Soyer, Geschäftsführer, H<strong>ein</strong>z Soyer Bolzenschweißtechnik,<br />
Wörthsee-Etterschlag<br />
Unser diesjähriger Messeauftritt<br />
auf der Schweissen & Schneiden<br />
stand unter dem Motto „Bolzenschweißen<br />
heute: <strong>ein</strong>e saubere<br />
Sache“. Seit 40 Jahren nehmen<br />
wir nun ohne Unterbrechung an<br />
der Messe teil und haben dafür<br />
im Rahmen <strong>ein</strong>er feierlichen Veranstaltung<br />
von der Messeleitung<br />
<strong>ein</strong>e Ehrenurkunde erhalten.<br />
Mit <strong>ein</strong>er Fläche von 154 m²<br />
war der Messestand der größte<br />
der bisherigen Firmengeschichte.<br />
Ausgestellt haben wir, neben<br />
den bewährten Bolzenschweißgeräten<br />
für den manuellen<br />
Betrieb, auch großformatige<br />
CNC-Bolzenschweißzentren wie<br />
die KTS-1050 CNC, die auf<br />
der Messe verkauft und im Anschluss<br />
direkt an den Kunden<br />
geliefert wurde, sowie das größere<br />
Modell KTS-1550W CNC<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_01_13_Gesco_Messe; Seite: 1; Nettoformat: (90.00 x 65.00 mm); Datum: 17. Dec 2012 15:10:12; PDF-CMYK, L. N. Schaffrath DruckMedien<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_11_Seppeler_SEP_Qualitaet; Seite: 1; Nettoformat: (90.00 x 65.00 mm); Datum: 30. Aug 2013 06:39:38; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
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Rainer Austerjost, Qualitätsbeauftragter<br />
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Die Schweissen & Schneiden<br />
2013 ist für EWM die bisher<br />
erfolgreichste Messe und hat<br />
somit die bereits hervorragende<br />
Veranstaltung vor vier Jahren<br />
weit übertroffen. Im Vergleich<br />
verzeichnen wir in diesem Jahr<br />
rund 30 % mehr qualifizierte<br />
Kontakte. Schon jetzt lassen sich<br />
daraus exzellente Perspektiven<br />
für uns als größten deutschen<br />
Hersteller und weltweit <strong>ein</strong>er<br />
der bedeutendsten Anbieter von<br />
Lichtbogenschweißtechnik ableiten.<br />
Auch der hohe internationale<br />
Anteil von weit über 50 %<br />
unserer Besucher in Essen sowie<br />
deren Zuspruch lassen Impulse<br />
für unser Geschäft erwarten.<br />
Großen Anklang hat unser<br />
neues Konzept „Multimatrix“<br />
gefunden, das zugleich der Mittelpunkt<br />
des Messeauftritts war.<br />
Mit dieser technologischen Weiterführung<br />
des EWM-Leitmotivs<br />
„BlueEvolution“ konnten wir die<br />
Besucher wirkungsvoll überzeugen.<br />
Denn das Versprechen, mit<br />
dieser innovativen Technologie<br />
noch effizienter und nachhaltiger<br />
zu schweißen, konnten wir<br />
direkt am Messestand faktisch<br />
untermauern. Schweißmuster<br />
mit Erklärung des Kundennutzens<br />
haben die Gäste als<br />
Beleg der Aussagen von EWM<br />
verstanden, genauso wie die<br />
moderierten Vorführungen, Dar-<br />
für den vollautomatischen Bolzenschweißbetrieb.<br />
Der Schwerpunkt des Messeauftritts<br />
lag auf dem innovativen<br />
Schweißverfahren im radialsymmetrischen<br />
Magnetfeld (SRM)<br />
und der dazugehörigen Gerätetechnik.<br />
Live-Demos auf der Messe<br />
verdeutlichten die zahlreichen<br />
Vorteile des Verfahrens. Dazu zählen<br />
der Verzicht auf Keramikringe,<br />
k<strong>ein</strong> störender Flansch, k<strong>ein</strong>e<br />
Schweißwulst, k<strong>ein</strong>e Schweißspritzer,<br />
un<strong>ein</strong>geschränkte Nutzung in<br />
allen Schweißpositionen (Zwangslagen)<br />
und perfekte Schweißergebnisse<br />
ohne Nacharbeit. Durch<br />
die zahlreichen auf der Messe<br />
geführten Kundengespräche ergaben<br />
sich für uns neue Einsatzmöglichkeiten<br />
für diese Technik<br />
der Zukunft. Die Vorteile des SRM-<br />
Verfahrens haben wir auch in <strong>ein</strong>em<br />
kurzweiligen Werbeclip deutlich<br />
gemacht. Dieser Film wird<br />
noch die nächsten Wochen auf<br />
der firmeneigenen Website und<br />
auf YouTube zu sehen s<strong>ein</strong>. Zusammenfassend<br />
lässt sich sagen,<br />
dass die Schweissen & Schneiden<br />
ihrem Ruf als Weltleitmesse der<br />
Schweißtechnik erneut gerecht<br />
wurde und unsere Erwartungen<br />
im Hinblick auf neue Kundenkontakte<br />
und positive Resonanzen<br />
mehr als übertroffen hat.<br />
Robert Stöckl, Vorstand Vertrieb,<br />
EWM, Mündersbach<br />
stellungen und Präsentationen<br />
unserer Innovationen. Die Kunden<br />
haben diese Bemühungen<br />
honoriert, und man konnte die<br />
positive Resonanz anhand des<br />
Besucherandrangs zu jeder Zeit<br />
erkennen. Sowohl die neuen<br />
Produkte als auch das Standkonzept<br />
sind sehr gut angekommen<br />
und unsere optimistischen Erwartungen<br />
wurden noch übertroffen.<br />
Auch die nächste Schweissen<br />
& Schneiden wird <strong>ein</strong> Highlight<br />
für EWM s<strong>ein</strong>. Bis dahin werden<br />
wir aber auf vielen weiteren Messen<br />
vertreten s<strong>ein</strong>. Als nächstes<br />
steht die Weldex in Moskau auf<br />
dem Programm. Dort werden wir<br />
gem<strong>ein</strong>sam mit <strong>ein</strong>em Partner<br />
vor Ort die neuesten Produkte<br />
und Lösungen ansprechend präsentieren,<br />
um die Präsenz auf<br />
diesem Wachstumsmarkt weiter<br />
zu steigern.<br />
11/2013<br />
bau.ejot.de<br />
Produkte für mobiles Schweißen<br />
Kompakt und beweglich<br />
Um auch auf Baustellen effektiv schweißen zu können, sind kompakte und<br />
robuste Geräte Voraussetzung. Viele Hersteller haben geeignete Technik für<br />
unterschiedliche Schweißverfahren im Angebot. metallbau stellt <strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e<br />
Auswahl vor.<br />
Lorch<br />
Auf der Schweissen & Schneiden<br />
präsentierte der Hersteller aus<br />
Auenwald erstmals die neue MicorStick<br />
160 für das Elektrodenschweißen.<br />
Neben dem Betrieb<br />
am Generator oder über das<br />
Stromnetz besteht auch die Möglichkeit,<br />
Energie aus dem Akkupack<br />
MobilePower 1 zu beziehen.<br />
Die Li-Ionen-Hochleistungsakkus<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_10_EJOT__Klick_<strong>Metallbau</strong>; Seite: 1; Nettoformat: (210.00 x 147.00 mm); Datum: 19. Sep 2013 13:12:34; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
Jetzt mit<br />
E-Shop<br />
Direkt online<br />
bestellen!<br />
liefern nach Herstellerangaben<br />
Strom<br />
zum Schweißen von<br />
bis zu 21 Elektroden<br />
mit 2,5 mm oder bis<br />
zu 9 Elektroden mit<br />
3,2 mm. Die Micor-<br />
Stick selbst ist für optimale<br />
Schweißergebnisse<br />
auch beim Betrieb<br />
Ein Klick. Ein Kauf.<br />
Über 2.000 Artikel. Versandkostenfrei. 24 Stunden am Tag!<br />
an langen Leitungen<br />
und Generatoren ausgelegt<br />
und soll auch<br />
bei Stromnetzen mit<br />
<strong>ein</strong>er Spannungsbreite<br />
von – 40 bis +15 %<br />
noch <strong>ein</strong> zuverlässiges<br />
Schweißverhalten erzielen.<br />
Das Gerät wiegt<br />
4,9 kg und soll <strong>ein</strong>e<br />
Produkte Warenkorb My EJOT<br />
EJOFAST ® JF3<br />
Edelstahlschraube<br />
500 Stück<br />
Sturzsicherheit bis zu <strong>ein</strong>er Höhe<br />
von 80 cm aufweisen. red ◊<br />
Info:<br />
Lorch Schweisstechnik GmbH<br />
Im Anwänder 24-26<br />
71549 Auenwald-Mittelbrüden<br />
Tel. 07191 503-0<br />
info@lorch.biz<br />
www.lorch.biz<br />
EJOFAST ® JF3-Edelstahlschraube<br />
In den Warenkorb<br />
www.bau.ejot.de
AKTUELL<br />
Fronius<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_05_GlasMarte_Windgardwall_f_r_<strong>Metallbau</strong>; Seite: 1; Nettoformat: (56.91 x 267.94 mm); Datum: 15. Apr 2013 14:18:09; PDF-CMYK, L. N. Schaffrath DruckMedien<br />
Mit dem Accupocket 150/400<br />
ermöglicht Fronius das Schweißen<br />
ohne Netzstrom. Das Elektrodenschweißgerät<br />
ist mit<br />
<strong>ein</strong>em integrierten Lithium-Ionen-Hochleistungsakku<br />
ausgestattet<br />
und wiegt 11 kg. Der maximale<br />
Elektrodendurchmesser<br />
liegt bei 3,25 mm. Optional ist<br />
auch WIG-Schweißen möglich.<br />
Die Leistung beim Elektrodenschweißen<br />
liegt bei maximal<br />
140 A, bei WIG-DC bei maximal<br />
150 A. Die Kapazität des Energiespeichers<br />
beträgt rund 400 Wh.<br />
Mit voll aufgeladenem Akku soll<br />
es nach Herstellerangaben möglich<br />
s<strong>ein</strong>, sechs 3,25-mm-Elektro-<br />
den oder 18 2,5-mm-Elektroden<br />
zu verschweißen. Alternativ zum<br />
kabellosen Betrieb ist auch der<br />
Anschluss an <strong>ein</strong>en Generator<br />
oder das Stromnetz möglich.<br />
Fronius verspricht spürbare Verbesserungen<br />
bei Zündung, Lichtbogenstabilität<br />
und Lichtbogendynamik.<br />
red ◊<br />
Info:<br />
Fronius International GmbH<br />
Froniusstraße 1<br />
A-4643 Pettenbach<br />
Tel. 0043 7242 241-0<br />
contact@fronius.com<br />
www.fronius.com<br />
Merkle<br />
Mit den HighPulse-Geräten<br />
280 K und 350 K bietet Merkle<br />
tragbare PulseARC-Schweißanlagen.<br />
Die 280 K liefert <strong>ein</strong>en<br />
Strom von 25 bis 280 A bei <strong>ein</strong>er<br />
Einsatzdauer von 35 % (bei<br />
40 °C), die 350 K bietet 350 A<br />
bei 40 %.<br />
Das Gewicht der Geräte liegt bei<br />
EWM<br />
33 bzw. 36,5 kg. Die Anlagen<br />
umfassen die Verfahren MIG/<br />
MAG, PulseARC, MIG-Löten,<br />
TIG DC, Elektrodenschweißen<br />
sowie optional DeepARC, Cold-<br />
MIG und Interpulse. DeepARC<br />
soll bis zu 100 % schnelleres<br />
Schweißen mit tiefem Einbrand<br />
und ohne Spritzwirkung ermöglichen,<br />
Cold MIG soll <strong>ein</strong>e Wärmereduzierung<br />
um bis zu 30 %,<br />
optimale Verschweißbarkeit von<br />
Dünnblechen und hohe Spaltüberbrückbarkeit<br />
bieten. An<br />
den Geräten lassen sich bis zu<br />
256 unterschiedliche Schweißprogramme<br />
<strong>ein</strong>stellen und auswählen.<br />
red ◊<br />
Info:<br />
Merkle<br />
Schweißanlagen-<br />
Technik GmbH<br />
Industriestraße 3<br />
89359 Koetz<br />
Tel. 08221 915-0<br />
info@merkle.de<br />
www.merkle.de<br />
Fronius<br />
Ein stabiler Lichtbogen bei langen Netzzuleitungen ist beim mobilen Schweißen wichtig<br />
Mobiles Schweißen<br />
Mit dem Pico 220 cel puls bietet<br />
EWM <strong>ein</strong>e mobiles Inverterschweißgerät<br />
für das E-Hand<br />
und WIG-Liftarc-Schweißen an.<br />
Die maximale Leistung liegt bei<br />
220 A. Das Gerät zeichnet sich<br />
nach Herstellerangaben durch<br />
Fallnahtsicherheit der Cellulose-<br />
Elektroden, die besondere Eignung<br />
für das Wurzelschweißen<br />
und den geringen<br />
Verzug durch kontrollierte<br />
Wärme<strong>ein</strong>bringung<br />
aus.<br />
Elektroden bis zu<br />
<strong>ein</strong>er Stärke von 5 mm können<br />
verschweißt werden. Das<br />
Pico 220 bietet <strong>ein</strong>e hohe Toleranz<br />
gegenüber Netzschwankungen<br />
und die Möglichkeit,<br />
das Gerät sowohl am<br />
Generator als auch<br />
an <strong>ein</strong>er Netzleitung<br />
bis zu <strong>ein</strong>er Länge von<br />
50 m zu betreiben.<br />
Ein geringes Gewicht von<br />
8,9 kg, verbunden mit kl<strong>ein</strong>en<br />
Abmessungen (470 x 135 x<br />
250 mm) und <strong>ein</strong>em Schulterriemen<br />
erleichtern den Transport.<br />
Eine isolierende Schutzhülle<br />
ist nachrüstbar. red ◊<br />
Info:<br />
EWM AG<br />
Dr. Günter-Henle-Straße 8<br />
56271 Mündersbach<br />
Tel. 026 80 181-0<br />
info@ewm-group.com<br />
www.ewm-group.com<br />
Kl<strong>ein</strong>e Gasflaschen wären besser<br />
Müssen <strong>Metallbau</strong>er bei Reparaturen auf der Baustelle oder bei der<br />
Montage schweißen, ist handliche, mobile Technik gefragt. metallbau<br />
berichtet, welche Lösungen zwei Betriebe für das Schweißen vor Ort beim<br />
Kunden gefunden haben.<br />
Cloos<br />
Magnus Hilger<br />
Die Quineo Micro-Serie mit<br />
den Geräten Micro 180 und<br />
Micro Pulse 200 ist für das<br />
Metall-Schutzgasschweißen mit<br />
Baustählen und CRNi-Stählen<br />
konzipiert. Die Micro 180 leistet<br />
zwischen 5 und 180 A und<br />
bietet das MSG-Normal-, das<br />
Rehm<br />
niedrig legierten<br />
Stählen sowie an<br />
Buntmetallen.<br />
Durch <strong>ein</strong> robustes<br />
Stahlgehäuse ist er<br />
für den Einsatz auf der Baustelle<br />
geeignet. Für <strong>ein</strong>en stabilen<br />
Lichtbogen soll die Hot-Start-<br />
Funktion mit Einschaltstrom-<br />
Der Elektrodeninverter<br />
Booster 140<br />
von Rehm leistet<br />
bei <strong>ein</strong>em Gewicht<br />
von 4,9 kg bis zu<br />
140 A. Die Einsatzdauer (bei<br />
40 °C) liegt bei 30 %. Er eignet<br />
sich für Schweißaufgaben<br />
an nichtrostenden, hoch und<br />
WIG-DC- und das Stabelektrodenschweißverfahren.<br />
Die<br />
Einsatzdauer bei 180 A liegt<br />
bei 35 %. Die Pulse 200 bietet<br />
<strong>ein</strong>e maximale Leistung von<br />
200 A bei <strong>ein</strong>er Einsatzdauer<br />
von 35 % und beherrscht zusätzlich<br />
das MSG-Pulsschweißen.<br />
Mit 16,2 bzw. 17 kg und<br />
<strong>ein</strong>er Abmessung von 500 x<br />
280 x 420 mm sind die Geräte<br />
kompakt gehalten und mobil<br />
nutzbar. Als Zubehör bietet<br />
Cloos unter anderem <strong>ein</strong>en<br />
Fahrwagen mit Flaschenhalter<br />
an.<br />
red ◊<br />
überhöhung sorgen, die Arc-<br />
Force-Funktion überwacht<br />
Schweißstrom- und Spannung.<br />
Die Anti-Stick-Funktion reduziert<br />
beim versehentlichen Festkleben<br />
den Schweißstrom automatisch.<br />
Die Abmessungen des<br />
Booster 140 betragen 310 x<br />
125 x 182 mm. red ◊<br />
Info:<br />
Carl Cloos Schweiss technik<br />
GmbH<br />
Industriestraße 34-36<br />
35708 Haiger<br />
Tel. 02773 85-0<br />
info@cloos.de<br />
www.cloos.de<br />
Info:<br />
Rehm GmbH & Co. KG<br />
Schweißtechnik<br />
Ottostraße 2<br />
73066 Uhingen<br />
Tel. 07161 3007-0<br />
rehm@rehm-online.de<br />
www.rehm-online.de<br />
<strong>Metallbau</strong>er Dieter Dörhöfer setzt<br />
s<strong>ein</strong>e mobile Schweißtechnik vor<br />
allem für Arbeiten auf Baustellen<br />
<strong>ein</strong>. Der Inhaber <strong>ein</strong>es Betriebs mit sechs<br />
Gesellen und <strong>ein</strong>em Auszubildenden greift<br />
dazu auf das Lichtbogenhandschweißen<br />
für Arbeiten an Guss und Stahl und das<br />
WIG-Schweißverfahren für Edelstahl zurück.<br />
„Unsere Inverter-Schweißgeräte sind ohne<br />
großen Aufwand transportabel“, berichtet<br />
Dieter Dörhöfer. Auch in der Werkstatt<br />
kommt diese Lichtbogenschweißtechnik gelegentlich<br />
zum Einsatz, allerdings nur bei<br />
speziellen Werkstoffen wie Guss.<br />
Das entscheidende Kriterium bei der mobilen<br />
Schweißtechnik ist für ihn vor allem die<br />
gute Transportmöglichkeit. Dafür hat man<br />
in der Schlosserei Dörhöfer zur Selbsthilfe<br />
gegriffen. „Für unser großes WIG-Gerät haben<br />
wir <strong>ein</strong>en Transportwagen entwickelt“,<br />
berichtet Dörhöfer. „Der eignet sich gut zum<br />
Transportieren, zum Auf- und Abladen und ist<br />
sogar dafür ausgelegt, ihn an den Baukran<br />
zu hängen.“ Gleichzeitig bieten die Wagen<br />
auch noch Platz für Gasflaschen und weiteres<br />
Zubehör wie Brenner und Düsen. Diesen<br />
Wagen liefert der Betrieb sogar an Castolin<br />
Schweißtechnik, den Hersteller der im Betrieb<br />
verwendeten Geräte.<br />
Die Arbeitssicherheit auch beim mobilen<br />
Schweißen ist für Dörhöfer <strong>ein</strong> wichtiges<br />
Thema. Dafür greift er auf mobile Absauganlagen<br />
und Schweißerhelme mit Atemschutz<br />
zurück: „Diese Frischlufthelme haben den<br />
Vorteil, dass sie Schadstoffe und Schweißrauch<br />
zuverlässig von den Atemwegen fernhalten.“<br />
Vielfältige Aufgaben. Schweißarbeiten beim<br />
Rohrleitungsbau, beim Schiffbau, beim Kon-<br />
28<br />
11/2013<br />
11/2013
TECHNIK<br />
30<br />
struktionsbau oder an Geländern sowie<br />
Reparaturschweißen vor Ort, das sind die<br />
täglichen Aufgaben von Jörg Koischwitz.<br />
Der Schweißfachmann betreibt die Mobile<br />
Schweißerei Rügen zusammen mit <strong>ein</strong>em<br />
Angestellten. Mobile Schweißtechnik ist<br />
für s<strong>ein</strong>e Tätigkeiten essentiell. Um die<br />
Materialien Edelstahl, Stahl, Alu und Guss<br />
zu fügen, nutzt er WIG-, Elektroden- und<br />
MAG-Schweißverfahren. Je nach Art der<br />
Tätigkeit sowohl mobil als auch stationär<br />
im Betrieb.<br />
Ein wichtiger Schritt für die mobile Technik<br />
ist der Einsatz der Invertertechnik statt<br />
der früher üblichen Trafo-Technik gewesen,<br />
das hat zu <strong>ein</strong>er enormen Gewichts<strong>ein</strong>spa-<br />
rung der Geräte geführt, wie Koischwitz<br />
erläutert. „Heute ist mit <strong>ein</strong>em Transporter<br />
der mobile Einsatz von Schweißtechnik problemlos<br />
möglich.“<br />
Wert legt er bei der mobilen Schweißtechnik<br />
auf die Wirtschaftlichkeit und die<br />
Möglichkeit, <strong>ein</strong> optimales Ergebnis zu erzielen.<br />
Eine Voraussetzung, um die vielfältigen<br />
Schweißaufgaben zu bewältigen, ist<br />
für ihn die entsprechende Qualifikation.<br />
„Die Aufgaben, mit denen ich konfrontiert<br />
bin, sind umfangreich, anspruchsvoll, aber<br />
vor allem abwechslungsreich.“ Wer so <strong>ein</strong>e<br />
Tätigkeit in Betracht ziehe, dem empfiehlt<br />
er, den europäischen Schweißfachmann zu<br />
machen.“<br />
Mit dem von Dörhöfer entwickelten Transportwagen lässt sich die Schweißtechnik leicht bewegen<br />
<strong>Metallbau</strong> Dörhöfer<br />
<strong>Metallbau</strong> Dörhöfer<br />
Dieter Dörhöfer<br />
Kaum Verbesserungsbedarf. Bedeutende Innovationen<br />
im Bereich der mobilen Schweißtechnik<br />
haben sowohl Dörhöfer als auch<br />
Koischwitz in den letzten Jahren nicht festgestellt,<br />
und sie sehen aktuell auch k<strong>ein</strong>en<br />
konkreten Bedarf. „Notwendige Verbesserungen<br />
haben wir im Betrieb selbst durchgeführt“,<br />
erläutert Dieter Dörhöfer. „Ich habe<br />
<strong>ein</strong>ige Messen besucht, aber etwas revolutionäres<br />
hat sich in der Schweißtechnik nicht<br />
ereignet, das Rad kann nicht neu erfunden<br />
werden“, so Jörg Koischwitz. „Die Hersteller<br />
arbeiten daran, es dem Schweißer so <strong>ein</strong>fach<br />
wie möglich zu machen, s<strong>ein</strong>e Parameter zu<br />
finden.“ Einen Wunsch bezüglich der Ausstattung<br />
hätte er aber dann doch: „Eine bezahlbare<br />
Umfüllstation von 50l-Gasflaschen<br />
auf 5l-Flaschen. Die großen Gasflaschen<br />
durch die Gegend zu schleppen, ist doch<br />
recht belastend.“<br />
Info & Kontakte<br />
Dieter Dörhöfer<br />
Schlosserei & <strong>Metallbau</strong><br />
Industriestraße 1a<br />
65439 Flörsheim-Weilbach<br />
Tel. 06145 33937<br />
doerhoefer-schlosserei@t-online.de<br />
www.schlosserei-doerhoefer.de<br />
Schweißerei WIG-welding<br />
Jörg Koischwitz<br />
Dargast 11<br />
18546 Sassnitz<br />
Tel. 038 392 - 34 20 1<br />
j.koischwitz@gmx.de<br />
www.wig-welding.de<br />
11/2013<br />
Gefahren in der Luft<br />
3M klärt auf: Persönliche Schutzausrüstung<br />
richtig auswählen und anwenden<br />
in der Luft – dagegen<br />
haben wir was!“ Die aktuelle Informationskampagne<br />
von 3M in-<br />
„Gefahren<br />
formiert über die richtige Auswahl und den<br />
sachgemäßen Umgang mit Arbeitsschutzprodukten.<br />
Wenn es um das Thema Persönliche<br />
Schutzausrüstung geht, spielen Schutz,<br />
Funktion und Komfort <strong>ein</strong>e bedeutende Rolle<br />
für die Auswahl. Aber auch die korrekte<br />
Anwendung und Wartung sind von größter<br />
Wichtigkeit für <strong>ein</strong> sicheres Ergebnis. 3M hat<br />
sich seit vielen Jahren als weltweit führender<br />
Hersteller von Arbeitsschutzprodukten<br />
in den Bereichen Atemschutz, Augenschutz,<br />
Kopf- und Gesichtsschutz sowie Schutzanzügen<br />
etabliert. Dabei geht das Engagement<br />
des Unternehmens über <strong>ein</strong> breit gefächertes<br />
und optimal auf<strong>ein</strong>ander abgestimmtes<br />
Sortiment hinaus: Mit neuen Lehrvideos,<br />
Leitfäden oder Auswahlhilfen will 3M die Sicherheitsbeauftragten<br />
in den Unternehmen<br />
unterstützen und dabei helfen, für optimale<br />
Sicherheit zu sorgen. Denn: Gefahren in der<br />
11/2013<br />
Wer s<strong>ein</strong>e Persönliche Schutzausrüstung nicht ernst nimmt, ist <strong>ein</strong> Fall für<br />
die Sicherheits-Checker: Typische Anwendungsfehler von PSA werden in<br />
diesem Youtube-Video leicht verständlich und unterhaltsam präsentiert.<br />
Luft – teils sichtbar, teils unsichtbar – können<br />
nicht nur unmittelbar, sondern auch<br />
schleichend zu Berufskrankheiten führen.<br />
In drei Schritten zum optimalen Schutz<br />
Die richtige Auswahl von Arbeitsschutzprodukten<br />
ist der erste Schritt für <strong>ein</strong>en sicheren,<br />
Da liegt was in der Luft: Gegen Partikel, Dämpfe oder Stäube schützen Atemschutzmasken,<br />
Schutzbrillen oder Schutzanzüge von 3M.<br />
gesundheitsgerechten<br />
und komfortablen<br />
Schutz. Entscheidend<br />
dabei sind die<br />
vorherrschenden<br />
Arbeitsrisiken und<br />
Schadstoffe – sozusagen<br />
die Gefahren<br />
in der Luft. Der<br />
zweite Schritt ist die<br />
Anwendung: Nur<br />
wenn der Anwender<br />
im sachgemäßen<br />
Umgang mit<br />
s<strong>ein</strong>er persönlichen<br />
Arbeitsschutzausrüstung<br />
geschult wurde<br />
und sicher und geübt ist, kann der optimale<br />
Schutz erreicht werden. Der dritte und sehr<br />
wichtige Schritt lautet: Wartung und Pflege.<br />
Die Ausrüstung muss regelmäßig auf<br />
Defekte und Verschleißersch<strong>ein</strong>ungen hin<br />
überprüft werden. Dabei soll das Bewussts<strong>ein</strong><br />
beim Anwender ausgebildet werden,<br />
<strong>ein</strong>e gewohnheitsmäßige und gewissenhafte<br />
Inspektion sicherzustellen, damit s<strong>ein</strong>e<br />
Ausrüstung jeden Tag aufs Neue den hohen<br />
Anforderungen gerecht wird.<br />
Praktische Unterstützung per Anruf oder<br />
auf Abruf<br />
Aus jahrelanger Erfahrung kennt 3M die<br />
Schwierigkeiten, den richtigen Arbeitsschutz<br />
auszuwählen und korrekt anzuwenden. Für<br />
Sicherheitsbeauftragte gibt es deshalb <strong>ein</strong>e<br />
Experten-Hotline: Unter 02131/142604<br />
können sie <strong>ein</strong>en Termin für <strong>ein</strong>e persönliche<br />
Beratung und unverbindliche Schadstoff-<br />
und Arbeitsrisiko-Analyse in ihrem<br />
Unternehmen vor Ort ver<strong>ein</strong>baren. Gem<strong>ein</strong>sam<br />
werden dann Lösungen für die<br />
jeweilige Arbeitssituation definiert. Desweiteren<br />
können Sicherheitsverantwortliche<br />
auf umfangreiche Lehr- und Informationsmaterialen<br />
von 3M zurückgreifen. Unter<br />
www.3Marbeitsschutz.de/gefahreninderluft<br />
findet sich von informativen wie unterhaltsamen<br />
Youtube-Videos bis zur ausführlichen<br />
Broschüre viel Wissenswertes rund um das<br />
Thema „Gefahren in der Luft“.<br />
ANZEIGE<br />
31
TECHNIK<br />
Mehr Freiheit beim Schweißen<br />
Noch mobiler dank Akku<br />
Lorch bietet mit dem Elektrodenschweißgerät „MicorStick“ die Möglichkeit,<br />
wie bisher direkt am Netz zu schweißen oder neu: angeschlossen an das<br />
Akkupack „MobilePower“, völlig unabhängig von Netzsteckdose oder Generator.<br />
metallbau hat mit Markus Egelhof aus dem Produktmanagement von<br />
Lorch über den aktuellen Stand der Technik gesprochen.<br />
LeserTEST<br />
Mobiles Schweißrauchfiltergerät<br />
SmartMaster von Kemper<br />
Das Schweißrauchfiltergerät SmartMaster<br />
ist speziell auf den sporadischen Einsatz<br />
und geringe Staubmengen ausgelegt.<br />
Damit eignet es sich vor allem für kl<strong>ein</strong>e Betriebe,<br />
die auf den umfassenden Schutz ihrer<br />
Mitarbeiter durch <strong>ein</strong>e Absaugung Wert legen.<br />
32<br />
metallbau: Welche Entwicklungen gab es in<br />
den letzten drei Jahren im Bereich des mobilen<br />
Schweißens?<br />
Markus Egelhof: Bisher gab es k<strong>ein</strong>e praxistaugliche<br />
Möglichkeit, vollkommen unabhängig<br />
zu schweißen. Der Schweißer war<br />
entweder abhängig von <strong>ein</strong>em Generator<br />
oder eben sehr langen Leitungen. Im Power-<br />
Tool-Bereich sind Li-Ion-Akkus heutzutage<br />
absolut gebräuchlich und Stand der Technik.<br />
Beim Schweißen wird die Energie aber<br />
nicht zum Antreiben, sondern eben für den<br />
Schweißprozess benötigt. Somit mussten<br />
wir uns mit <strong>ein</strong>em komplett neuen Batteriemanagement<br />
bezüglich der Entladecharakteristik<br />
der Akkus aus<strong>ein</strong>ander<strong>setzen</strong>.<br />
Diese Herausforderung konnten wir in<br />
punkto Leistungsfähigkeit, Größe und Gewicht<br />
durch <strong>ein</strong> völlig neu entwickeltes Invertergerät<br />
mit zugehörigem Akkusystem<br />
inklusive Batteriemanagement lösen. Damit<br />
eröffnen wir mit unserem MobilePower<br />
Akkupack neue Möglichkeiten für mobiles<br />
Schweißen.<br />
metallbau: Wie ist die Entwicklung der<br />
Technologie abgelaufen?<br />
Egelhof: Bei Lorch wurde mit der Entwicklung<br />
dieser nächsten Stufe des mobilen<br />
Schweißens schon vor rund vier Jahren<br />
begonnen. Auf Basis mehrerer Diplomarbeiten,<br />
die sich sowohl mit den Kundenbedürfnissen<br />
beim mobilen Schweißen, als<br />
auch mit den Entwicklungssprüngen in der<br />
Akkutechnologie beschäftigt haben, wurde<br />
dieses jetzt vorgestellte Konzept erarbeitet.<br />
Deren Ergebnisse hatten dann umfangreiche<br />
Entwicklungsprojekte für MicorStick<br />
und MobilePower zur Folge. Diese beiden<br />
Produkte haben wir auf der diesjährigen<br />
Schweissen & Schneiden in Essen erstmals<br />
der breiten Masse präsentiert.<br />
metallbau: Wo gibt es in diesem Bereich<br />
noch Verbesserungspotenzial?<br />
Egelhof: Das Thema<br />
Kapazität der<br />
Akkus ist sicherlich<br />
<strong>ein</strong>es der größten<br />
Zukunftspotenziale.<br />
Schon heute können<br />
wir mit <strong>ein</strong>er Akkuladung<br />
bis zu 21 Elektroden<br />
mit 2,5 mm<br />
Durchmesser und<br />
350 mm Länge verschweißen.<br />
Für die<br />
meisten mobilen<br />
Schweißaufgaben<br />
im Feld ist das <strong>ein</strong>e<br />
völlig ausreichende<br />
Leistung. Dennoch<br />
gibt es Einsatzzwecke,<br />
bei denen noch<br />
mehr Energie benötigt<br />
wird. Mit der Anzahl<br />
der MobilePower-Akkupacks<br />
kann<br />
Markus Egelhof<br />
der Kunde heute schon s<strong>ein</strong>en Energievorrat<br />
vor Ort beliebig erweitern: Ist die Ladung<br />
<strong>ein</strong>es Akkupacks aufgebraucht, schließt der<br />
Kunde <strong>ein</strong> weiteres Akkupack an und kann<br />
sofort weiterschweißen.<br />
Zukünftig gehen wir – vor allem auch<br />
dank e-Mobility – davon aus, dass noch leistungsfähigere<br />
Akkus herstellbar sind.<br />
Lorch<br />
metallbau: Was gilt es beim mobilen Schweißen<br />
besonders zu beachten?<br />
Egelhof: Beim Schweißen selbst werden Sie<br />
k<strong>ein</strong>e Einschränkungen feststellen, ob das<br />
Gerät am Akku oder am Netz betrieben wird.<br />
Die Schweißeigenschaften sind dank unserer<br />
MICOR-Technologie außergewöhnlich gut.<br />
metallbau: Macht es Sinn, die mobile Technik<br />
auch im Betrieb <strong>ein</strong>zu<strong>setzen</strong>?<br />
Egelhof: Die MicorStick bietet identische<br />
Leistungsdaten im Netzbetrieb und am<br />
Akku. Einziger Unterschied ist die Einsatzdauer.<br />
Das Netz ist „unerschöpflich“, der<br />
Akku ist nach <strong>ein</strong>er gewissen Zeit leer. Sobald<br />
<strong>ein</strong>e Steckdose vorhanden ist, bietet<br />
es sich an, ohne Akku direkt am Netz zu<br />
schweißen. Die Stromquelle all<strong>ein</strong>e wiegt<br />
knapp 5 kg, der Akku ca. 7 kg. Also wäre<br />
der Schweißer mit mehr als doppelt so viel<br />
Gewicht unterwegs.<br />
Es gibt allerdings Einsätze, bei denen es<br />
durchaus Vorteile bringt, nicht erst die Kabeltrommel<br />
auszupacken und das Gerät ans<br />
Netz anzuschließen: Bei kurzen Schweißungen<br />
an vielen Stellen, z.B. beim Einbau von<br />
Stahltreppen. Durch das mobile, ungebundene<br />
Schweißen spart man sich Rüstzeit. Auch<br />
bei großen Konstruktionen in der Werkstatt<br />
kann der Verzicht auf die Netzzuleitung das<br />
Arbeiten erleichtern und schneller machen.<br />
Mit unserem Konzept, den Schweißinverter<br />
wahlweise direkt am Netz oder am Akku zu<br />
betreiben, kann der Schweißer bei jeder Aufgabe<br />
das Optimale frei wählen.<br />
11/2013<br />
Testen Sie für uns!<br />
Der Redaktion metallbau stehen fünf Schweißrauchfiltergeräte Smart-<br />
Master zur Verfügung. Die metallbau Tester können die Geräte vier<br />
Wochen lang kostenfrei nutzen. Die Testergebnisse präsentieren wir<br />
Ihnen voraussichtlich in der Ausgabe vom März.<br />
Ihre Gegenleistung: Sie füllen am Ende des Testzeitraums den metallbau<br />
Fragebogen aus, den wir Ihnen mit den Geräten liefern.<br />
Wenn Sie testen möchten, bewerben Sie sich per Fax oder E-Mail:<br />
Redaktion metallbau<br />
Lesertest<br />
Kemper Schweißrauchfiltergerät SmartMaster<br />
Fax 05241 8066975<br />
EMail stefanie.manger@bauverlag.de<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_07-08_Eigenanz.Einkaufsf_hrerBAU_Beschl_ge; Seite: 1; Nettoformat: (210.00 x 79.00 mm); Datum: 22. Jun 2012 06:58:22; PDF-CMYK, L. N. Schaffrath DruckMedien<br />
Aus „suchen“...<br />
...wird „finden“!<br />
Mit der W3-<br />
Zulassung ist das<br />
Schweißrauchfiltergerät<br />
auch für<br />
das Schweißen von<br />
Chrom-Nickel-Stahl<br />
geeignet. Die Luft<br />
wird nach Herstellerangaben<br />
zu<br />
99 % von krebserzeugenden<br />
Gefahrstoffen<br />
wie Nickeloxiden oder<br />
Chrom-Verbindungen befreit.<br />
Technische Daten Absauganlage<br />
SmartMaster<br />
Filterfläche ca. 11 m²<br />
Abscheidegrad > 99 %<br />
Abmessungen<br />
Gewicht ohne Arm<br />
Motorleistung<br />
Absaugleistung<br />
(m. Arm)<br />
Filtermaterial<br />
Anschlussspannung<br />
Schweißrauchabscheideklasse<br />
Die Suchmaschine für BAU-Produkte und Hersteller<br />
Suchbegriff<br />
Beschläge<br />
B: 705 mm, H<br />
900 mm, T 655 mm<br />
71 kg<br />
1.1 kW<br />
max. 950 m³/h<br />
Glasfaservlies<br />
1 x 230 V/50 Hz<br />
www.EINKAUFSFÜHRER-BAU.de<br />
W3
AKTUELL<br />
EMO Messenachlese<br />
MEBA<br />
Ein Schwerpunkt der Präsentation<br />
auf der EMO war für MEBA<br />
die neue Hochleistungsbandsäge<br />
MEBAe-cut. Nach Unternehmensangaben<br />
handelt es sich dabei<br />
um die erste Hochleistungsbandsäge<br />
für den rationellen Produktions<strong>ein</strong>satz,<br />
die komplett über<br />
elektrische Antriebe arbeitet. Sie<br />
ist in den Modelltypen 300, 400<br />
Lach Diamant<br />
und 500, als Halbautomat oder<br />
90°-Vollautomat erhältlich. Auf<br />
der Messe war erstmals das neueste<br />
Modell 600 A zu sehen. Die<br />
Geräte sind auf hohe Produktivität<br />
ausgerichtet und sollen sich<br />
für den Dauer<strong>ein</strong>satz im Ein- und<br />
Mehrschichtbetrieb der Industrie<br />
und des Stahlhandels eignen, besonders<br />
beim Sägen von Vollmaterialien<br />
und Rohren sowie beim<br />
Bündel- und Hartmetallsägen. Die<br />
Anlage bietet elektrische Materialspannung<br />
im Haupt- und Einschubspannstock,<br />
elektrischen Sägevorschub<br />
mit Kugelrollspindel,<br />
<strong>ein</strong> schwenkbares Steuerpult für<br />
flexible Bedienbarkeit und verzichtet<br />
für sauberes und schonendes<br />
Sägen auf hydraulische Komponenten.<br />
Weitere Vorteile der Reihe<br />
sind nach Herstellerangaben <strong>ein</strong><br />
geringer Energieverbrauch, Kosten<strong>ein</strong>sparung,<br />
Geräuschminimierung<br />
sowie Ressourcenschonung und<br />
die Unabhängigkeit von Temperaturschwankungen.<br />
red ◊<br />
Info:<br />
MEBA Metall-<br />
Bandsägemaschinen GmbH<br />
Lindenstraße 6-8<br />
72589 Westerheim<br />
Tel. 07333 96 44 -0<br />
info@meba-saw.de<br />
www.meba-saw.de<br />
Tecno.team<br />
Maschinen für anspruchsvolle<br />
Schleifaufgaben zeigte Tecno.team<br />
auf der EMO. Die<br />
Walzenschleifmaschine Gioria<br />
R162 CNC ist mit <strong>ein</strong>er Spitzenweite<br />
von zwei Metern für<br />
die Bearbeitung mittelgroßer<br />
Werkstücke geeignet. Ihr Kreuzschlitten<br />
führt die Schleif<strong>ein</strong>heit<br />
am Werkstück entlang statt<br />
umgekehrt. Mit nur vier Metern<br />
Gesamtlänge ist die Anlage<br />
platzsparend ausgelegt. Für die<br />
Simultanbearbeitung lässt sich<br />
die Maschine mit zwei Schleifköpfen<br />
bestücken. Der Hersteller<br />
verspricht <strong>ein</strong>e um die Hälfte<br />
reduzierte Bearbeitungszeit und<br />
<strong>ein</strong>e ausreichend hohe Genauigkeit,<br />
um den Einsatz für Superfinish-Arbeiten<br />
zu ermöglichen.<br />
Die Kurbelwellenschleifmaschine<br />
Shigiya GPEL-30-25<br />
schleift in Hochgeschwindigkeit<br />
von bis zu 400 U/min exzent-<br />
risch bis auf 1<br />
µm genau. Das<br />
Werkstück wird<br />
dabei zentrisch<br />
gespannt. Der Linearmotor<br />
in der<br />
X-Achse steuert<br />
das Exzentrische.<br />
Die Maschine<br />
verfügt über Direktantriebe,<br />
und<br />
die Bedienoberflächen<br />
sind an<br />
europäische Gewohnheiten<br />
angepasst.<br />
Zum Schleifen<br />
von Einspritzdüsen eignet<br />
sich die Doppelspindel-Rundschleifmaschine<br />
Vector Twin<br />
Mark IV von CMT. Die Vector-<br />
Technologie ermöglicht durch<br />
<strong>ein</strong>en Werkstückspindelstock<br />
mit Teilkopf und zwei Spindeln<br />
gleichzeitiges Schleifen und Beladen.<br />
Die Maschine ist sowohl<br />
als Stand-Alone-Lösung für die<br />
Fertigung als automatisierte<br />
Einzelzelle geeignet, als auch<br />
zur Einbindung in vollautomatisierte<br />
Fertigungslinien. Durch<br />
die kompakten Abmessungen<br />
benötigt sie nur wenig Aufstellfläche.<br />
red ◊<br />
Info:<br />
Tecno.team GmbH<br />
Daimlerstraße 12<br />
73054 Eislingen<br />
Tel. 07161 9536 10<br />
info@tecnoteam.de<br />
www.tecnoteam.de<br />
Die Messebilanz<br />
Knapp 145.000 Besucher kamen vom 16.<br />
bis zum 21. September zur Weltleitmesse<br />
der Metallbearbeitung nach Hannover. Die<br />
Veranstalter der EMO sind mit dem Verlauf<br />
zufrieden.<br />
„Die EMO hat in allen Bereichen zugelegt“,<br />
bilanzierte Carl Martin Welcker, Generalkommissar<br />
der EMO 2013 zum Abschluss.<br />
Die Messe unter dem Motto „Intelligence in<br />
Production“ konnte <strong>ein</strong>en Zuwachs bei den<br />
Besuchern und bei den Geschäftsabschlüssen<br />
im Vergleich zur vorherigen Veranstaltung<br />
erzielen. Neben den zentralen Themen<br />
„Fertigungskosten senken“ und „Flexibilität<br />
in der Produktion“ erhöhen, standen bei den<br />
2.100 Ausstellern aus 43 Ländern Lösungen<br />
für die Verbesserung der Energie- und<br />
Um Schleifbearbeitungen mit<br />
höchster Genauigkeit und hoher<br />
Produktivität durchführen<br />
zu können, gewinnt der Einsatz<br />
von Schleifscheiben mit hohen<br />
Geschwindigkeiten in der Metallverarbeitung<br />
immer mehr an<br />
Bedeutung. Lach präsentierte<br />
auf der EMO s<strong>ein</strong>e Diamantund<br />
CBN-Schleifscheiben für das<br />
Hochgeschwindigkeitsschleifen.<br />
Dazu zählen HGS-Schleifscheiben<br />
in Metallbindung (geschlossener<br />
Schleifbelag) mit Durchmesser bis<br />
500 mm und Schleifgeschwindig-<br />
keiten bis zu 180 m/s. Neu sind<br />
die Schwingungsdämpfungsnuten<br />
im Stahl-Grundkörper, die <strong>ein</strong><br />
ruhiges, geräuscharmes Schleifen<br />
und die Einhaltung engster Toleranzen<br />
ermöglichen sollen.<br />
HGS-Schleifscheiben in keramischer<br />
Bindung (Schleifbelag<br />
segmentiert) mit Durchmesser<br />
bis 600 mm ermöglichen<br />
Schleifgeschwindigkeiten bis<br />
300 m/s und mehr. Parallel zur<br />
Standardausführung mit Stahl-<br />
Grundkörper bietet der Hersteller<br />
für diese Schleifscheiben<br />
auch <strong>ein</strong>e optimierte Ausführung<br />
mit CFK-Grundkörper. Das<br />
spezifische Gewicht des CFK-<br />
Materials von 1,55 bis 1,73 g/<br />
cm3 ermöglicht <strong>ein</strong>e Gewichtsreduzierung<br />
der Schleifscheibe<br />
um bis zu 75 %. Weitere Vorteile<br />
sind <strong>ein</strong>e höhere Steifigkeit<br />
und <strong>ein</strong>e geringere Anfälligkeit<br />
gegenüber Temperaturschwankungen,<br />
verbunden mit <strong>ein</strong>em<br />
extrem ruhigen, geräusch- und<br />
schwingungsarmen Schleifen<br />
und Schleifgeschwindigkeiten<br />
von mehr als 300 m/s. red ◊<br />
Ressourceneffizienz, für höhere Bedienerfreundlichkeit<br />
und die intelligente Vernetzung<br />
von Maschinen im Mittelpunkt.<br />
Das internationale Interesse an der Messe<br />
war groß. Mehr als <strong>ein</strong> Drittel der<br />
Besucher, rund 50.000, kamen aus dem<br />
Ausland, aus insgesamt 100 verschiedenen<br />
Ländern. Ein starker Zuwachs ließ<br />
sich aus den europäischen Staaten, darunter<br />
Italien, die Schweiz, Schweden, die<br />
Niederlande und Russland verzeichnen.<br />
Welcker: „Europas Industrie kommt zurück<br />
und will wieder in Produktionstechnik<br />
investieren.“ Auch Fachbesucher aus<br />
Asien, allen voran aus China, gefolgt von<br />
Japan, Taiwan und Indien, waren zahlreich<br />
vertreten.<br />
Info:<br />
Lach Diamant<br />
Jakob Lach GmbH & Co. KG<br />
Donaustr. 17<br />
63452 Hanau<br />
Tel. 06181 103 0<br />
office@lach-diamant.de<br />
www.lach-diamant.de<br />
Die Hälfte der Besucher stammte aus<br />
dem Management der Unternehmen und<br />
ist befugt, über Investitionen zu entscheiden.<br />
Nach Angaben der Veranstalter verfolgten<br />
viele der Entscheidungsträger die Absicht,<br />
Produktionsanlagen zu erweitern und zu<br />
modernisieren. Das spiegelte sich offenbar<br />
auch in der Kauflaune wieder, die im<br />
Vergleich zur EMO 2011 weiter anstieg.<br />
20 % der Besucher erteilten während der<br />
Messe bereits Aufträge, ebenso viele planen,<br />
nach der Messe Käufe zu tätigen.<br />
Die nächste EMO findet 2015, vom 5. bis<br />
zum 10. Oktober in Mailand statt. Das Motto<br />
heißt dann: „Let’s build the future“ .<br />
Urban Metall<br />
Hohe Präzision und Power in<br />
der Bearbeitung von Langteilen<br />
sowie Fünf-Achs-Bearbeitung<br />
von Kl<strong>ein</strong>teilen verspricht Urban<br />
Maschinenbau mit dem neuen<br />
UF 3000 Bearbeitungszentrum<br />
in Fahrständerausführung. Der<br />
Hersteller möchte damit <strong>ein</strong>en<br />
großen Arbeitsbereich und <strong>ein</strong><br />
breites Einsatzspektrum abdecken.<br />
Im Vergleich zu den bisherigen<br />
Fahrständermaschinen<br />
wurde die Grundkonstruktion<br />
komplett überarbeitet und erreicht<br />
in der Y-Achse <strong>ein</strong>en<br />
größeren Verfahrweg von bis<br />
zu 700 mm. Bei der neuen Rippenkonstruktion<br />
ist der Tisch<br />
mit dem Maschinengrundbrett<br />
verschweißt und soll damit hö-<br />
here Stabilität und Präzision<br />
in der Bearbeitung von langen<br />
Werkstücken bieten. Die Anlage<br />
ist für die Bearbeitung von<br />
Langteilen bis zu <strong>ein</strong>er Länge<br />
von 8.000 mm und für den Pendelbetrieb<br />
ausgelegt (Z-Achse:<br />
bis 500 mm). Bei Kl<strong>ein</strong>teilen<br />
ermöglicht der NC-Schwenk-<br />
Rundtisch die Bearbeitung in<br />
fünf Achsen.<br />
Durch die offene Fahrständerbauweise<br />
bietet die UF 3000<br />
<strong>ein</strong>e gute Zugänglichkeit und<br />
soll <strong>ein</strong> schnelles Aufspannen<br />
der Werkstücke bei minimalen<br />
Rüstzeiten ermöglichen.<br />
Die Maschinentische sind mit<br />
Längs-T-Nuten ausgestattet,<br />
um die Aufspannvorrichtung<br />
exakt an den jeweiligen Bearbeitungsbedarf<br />
anpassen zu<br />
können. Die UF 3000 ist mit<br />
Motor- oder Riemenspindeln mit<br />
<strong>ein</strong>er Leistung von bis zu 25 kW<br />
und <strong>ein</strong>er maximalen Drehzahl<br />
von 18.000 U/min ausgestattet.<br />
Bei der Steuerung kommt<br />
abhängig von der Maschinenausstattung<br />
die TNC 620 oder<br />
iTNC 530 von Heidenhain zum<br />
Einsatz. Ein umfangreiches<br />
Werkzeugkettenmagazin für bis<br />
zu 40 Werkzeuge soll für hohe<br />
Flexibilität sorgen. red ◊<br />
Info:<br />
Urban Ges.m.b.H.<br />
Gewerbegebiet 1<br />
6670 Forchach/Tirol<br />
Telefon +43 (0)5632 466 700<br />
urban@at.u-r-b-a-n.com<br />
www.urban-metall.com<br />
34<br />
11/2013<br />
11/2013<br />
35
AKTUELL<br />
Fotos: Manger<br />
Die Interessenten waren zahlreich beim ersten Branchentag des FTA<br />
Fachverband Türautomation tagt<br />
Leistungserklärungen haben noch Zeit<br />
Im Fachverband Türautomation (FTA) haben sich 13 Hersteller von Automatiktüren<br />
zusammengeschlossen. Beim jüngsten Branchentag des Verbandes<br />
in Kassel stand die Normenlage und die Bauproduktenverordnung auf der<br />
Agenda. Da derzeit nicht mehr nur die Produzenten der Automatiktüren als<br />
Hersteller gelten, sondern auch die Verarbeiter, wirbt der FTA um diese als<br />
Fördermitglieder.<br />
Stefanie Manger<br />
Über 100 Teilnehmer haben sich beim<br />
ersten Branchentag des Fachverbandes<br />
Türautomation (FTA) getroffen.<br />
Da <strong>ein</strong> Tagesordnungspunkt das neue FTA<br />
Partnerprogramm und speziell den „Arbeitskreis-Verarbeiter“<br />
betraf, waren unter den<br />
Zuhörern zahlreiche Verarbeiter – insbesondere<br />
Anbieter von Servicetechnik sowie <strong>Metallbau</strong>unternehmer.<br />
Das Angebot stieß auf<br />
Resonanz: 20 Verarbeiter haben sich bereits<br />
als Fördermitglieder angemeldet, das erste<br />
Treffen des Arbeitskreises ist für den 20. November<br />
2013 in Hagen geplant.<br />
Während klassische Hersteller wie Geze<br />
oder Gretsch-Unitas Vollmitglieder sind,<br />
kann jedes Unternehmen, das der Türautomationsbranche<br />
verbunden ist, Fördermitglied<br />
werden. Anders als Vollmitglieder<br />
sind Fördermitglieder nicht stimmberechtigt.<br />
Änderungen dieser Vorgabe sind in<br />
Diskussion.<br />
Inhaltlicher Schwerpunkt der Tagung war<br />
der Vortrag von Peter Rürup, der bei Geze<br />
das Produktmanagement leitet, sowie Olaf<br />
Heptner, der beim FTA das Referat Technik<br />
führt. Die beiden Ingenieure haben über<br />
den aktuellen Stand der Normen für kraftbetätigte<br />
Türen berichtet. Insbesondere<br />
ging es um die Bauproduktenverordnung<br />
(BauPVO), die seit Juli in den Ländern der<br />
EU umgesetzt werden muss. Die BauPVO<br />
ersetzt die bisherige Bauproduktenrichtlinie<br />
und hat europaweit Gesetzescharakter —<br />
<strong>ein</strong>er nationalen Umsetzung bedarf es also<br />
nicht.<br />
Die schlechte Nachricht der beiden Experten<br />
lautete: „Machen Sie sich auf <strong>ein</strong>en größeren<br />
Aufwand an Dokumentation gefasst.“<br />
Die gute Nachricht: „Sie haben noch nichts<br />
verpasst, es bleibt noch <strong>ein</strong> bisschen Zeit.“<br />
Die Normen, die die Veränderung in Verbindung<br />
mit der Bauproduktenverordnung<br />
Standards für<br />
Automatiktüren<br />
EU-Gesetze<br />
Maschinenrichtlinie<br />
Bauproduktenverordnung<br />
Niederspannungsrichtlinie<br />
EMV – Richtlinie<br />
EN-Standards<br />
prEN 16361 (Produktnorm)<br />
EN 16005 (sup. Standard)<br />
EN 14351-1 (Produktnorm)<br />
Nationale Anwendungen<br />
DIN 18650<br />
DIN EN 16005<br />
AutSchR<br />
ASR 1.7<br />
36 11/2013<br />
(BauPVO) bringen, sind in der Entwurfsphase<br />
beziehungsweise müssen noch geändert<br />
werden.<br />
„Die Fensterbranche muss aufgrund ihrer<br />
Normenlage bereits Leistungserklärungen<br />
nach der BauPVO ausstellen“, so Rürup. Den<br />
Start für automatisierte Schiebetüren und Karusselldrehtüren<br />
erwartet er im Jahr 2014 –<br />
nach Inkrafttreten der EN 16361. Zeit bleibt<br />
auch noch für die Leistungserklärungen für<br />
automatisierte Drehflügeltüren. „Diese müssen<br />
erst nach Änderung der EN 14351-1 ausgestellt<br />
werden“, so Rürup. Bislang ist in der<br />
Produktnorm EN 14351-1 der Anwendungsbereich<br />
nicht eröffnet, es wird noch nicht auf<br />
die EN 16005 Bezug genommen.<br />
Ist die überarbeitete EN 16361 gültig und<br />
die EN 14351-1 geändert, dann gehört zum<br />
CE-Zeichen nicht nur die Konformitätserklärung<br />
nach der Maschinenrichtlinie, sondern<br />
eben auch die Leistungserklärung. „Diese<br />
ist die wichtigste Neuerung, die mit der<br />
BauPVO auf die Betriebe zukommt“, betonte<br />
Nina Harr, Rechtsanwältin für Baurecht<br />
bei SMNG in Frankfurt. Hersteller, die ihre<br />
Produkte auf dem deutschen Markt bereitstellen,<br />
müssen sowohl die Unterlagen zur<br />
CE-Kennzeichnung als auch die Leistungserklärung<br />
in Deutsch verfassen.<br />
Die Leistungserklärung ist nicht für alle<br />
Bauprodukte notwendig, sondern nur für<br />
diejenigen, für die es harmonisierte Produktnormen<br />
gibt. Über die Konformität zu<br />
Normen und Richtlinien hinaus muss die<br />
Leistungserklärung (Declaration of Performance,<br />
DoP) die konkreten Leistungswerte<br />
nennen. Für dieses Dokument muss <strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>deutige<br />
Zuordnung zur CE-Kennzeichnung<br />
gegeben s<strong>ein</strong>.<br />
Als Formular für die Leistungserklärung<br />
ist der BauPVO in Anhang III <strong>ein</strong> Muster<br />
beigefügt. Ob dieses Muster verbindlich zu<br />
verwenden ist, darüber wird derzeit debattiert.<br />
Wer k<strong>ein</strong> Risiko <strong>ein</strong>gehen möchte, dem<br />
11/2013<br />
ist der Einsatz der Mustervorlage zu empfehlen.<br />
Harr wies hin: „Möchte der Hersteller in<br />
der Leistungserklärung schlechtere Werte<br />
angeben als die, die im Rahmen der Produktprüfung<br />
ermittelt wurden, dann darf er<br />
das — so die aktuelle allgem<strong>ein</strong>e M<strong>ein</strong>ung.“<br />
Der Fachverband Türautomation (FTA)<br />
Peter Rürup teilt mit, für die Leistungserklärung für automatische Türen bleibt noch <strong>ein</strong> bisschen Zeit<br />
Rechtsanwältin Nina Harr von SMNG (r.) stellt sich den Fragen der Verarbeiter<br />
2001 Zusammenschluss von 13 Herstellern von Automatiktüren & Sensorensystemen<br />
Gesamtumsatz der Mitglieder: über 4 Mrd. Euro<br />
Mitarbeiterzahl aller Mitglieder: über 30.000 Beschäftigte<br />
www.fta-online.de<br />
www.fta-partner.de<br />
Ziele:<br />
¬ barrierefreie Ein-/Ausgänge und Durchgänge<br />
¬ Selbstverständnis von automatischen Türen<br />
¬ Einhalten und Weiterentwickeln der Normen<br />
¬ Sicherheit für die Nutzer<br />
Die Anwältin fügt hinzu: „Allerdings muss er<br />
in diesem Fall auch mit den abgewerteten<br />
Leistungseigenschaften werben und nicht<br />
mit den tatsächlichen.“<br />
Ob Hersteller sich an die Pflicht des CE-<br />
Kennzeichens und der Leistungserklärung<br />
halten, prüft die Marktüberwachung. „Inzwischen<br />
haben alle Bundesländer Kontaktstellen<br />
für die Marktüberwachung <strong>ein</strong>gerichtet,<br />
die Koordination leistet das DIBt“, so Harr.<br />
Das Personal für die aktive Überwachung<br />
soll seit 2010 verstärkt worden s<strong>ein</strong>, zudem<br />
wird nicht mehr nur konkreten Hinweisen<br />
nachgegangen, sondern Hersteller müssen<br />
jederzeit mit <strong>ein</strong>er Stichprobenprüfung rechnen.<br />
Bei Pflichtverstoß sind diverse Maßnahmen<br />
möglich. Harr berichtet von der „Anordnung,<br />
Produkte zurückzurufen“, vom „Verbot<br />
der Bereitstellung <strong>ein</strong>es Produkts“ oder von<br />
dessen „Sicherstellung“ bis hin zum „Produktionsstopp“.<br />
Die Bußgelder können in Höhe<br />
bis zu 50.000 Euro ausfallen.<br />
37
SPEZIAL<br />
Geze<br />
Barrierefreie Zugänge ermöglichen Menschen mit Handicap selbständiges Handeln<br />
Barrierefreie Zugänge<br />
Schwellenfrei ist nur <strong>ein</strong> Faktor<br />
Soll <strong>ein</strong> Gebäude barrierefrei s<strong>ein</strong>, richten sich Planer und ausführende Unternehmen<br />
fachgerecht nach den Normen DIN 18040 und DIN 18024-1. metallbau<br />
berichtet, was es beim Einbau barrierefreier Zugänge zu beachten gilt.<br />
Visuelle Informationen sollen hinsichtlich<br />
der Leuchtdichte ihres Umfelds <strong>ein</strong>en visuellen<br />
Kontrast aufweisen. Je höher der Leuchtdichtekontrast<br />
desto besser ist die Erkennbarkeit.<br />
Hohe Kontrastwerte ergeben Schwarz/<br />
Weiß- bzw. Hell/Dunkel-Kombinationen. Die<br />
Kontrastwahrnehmung kann durch Farbgebung<br />
unterstützt werden. Ein Farbkontrast<br />
ersetzt nicht den Leuchtdichtekontrast.<br />
Schriftliche Informationen, beispielsweise<br />
auf Klingelschildern oder Hausnummern,<br />
müssen auch für sehbehinderte Menschen<br />
gut lesbar s<strong>ein</strong>. Dies ist gegeben durch die<br />
Wahl geeigneter Schriftarten und -größen<br />
(Hinweise dazu enthält die DIN 32975).<br />
Beim Einbau beispielsweise von Gegensprechanlagen<br />
ist wichtig, dass akustische<br />
Informationen auch für Menschen mit <strong>ein</strong>geschränktem<br />
Hörvermögen hörbar und verständlich<br />
s<strong>ein</strong> sollten.<br />
Werden schriftliche Informationen taktil<br />
erfassbar angeboten, müssen sie sowohl<br />
durch lat<strong>ein</strong>ische Großbuchstaben und arabische<br />
Ziffern als auch durch Braille´sche<br />
Blindenschrift vermittelt werden.<br />
Die ¬ DIN 18040 definiert den maximalen<br />
Kraftaufwand, der für das Öffnen <strong>ein</strong>er<br />
Türe erforderlich s<strong>ein</strong> darf. Wird dieser<br />
überschritten, werden automatische Türsysteme<br />
erforderlich.<br />
Als Basiswissen in Sachen Barrierefreiheit<br />
gilt inzwischen, dass untere Türanschläge<br />
oder Türschwellen in <strong>ein</strong>em barrierefreien<br />
Gebäude nicht zulässig sind. Die<br />
DIN 18040-1 jedoch räumt <strong>ein</strong>: Sind sie<br />
technisch notwendig, dann dürfen sie nicht<br />
höher als zwei Zentimeter s<strong>ein</strong>.<br />
Karusselltüren und Pendeltüren sind prinzipiell<br />
k<strong>ein</strong>e barrierefreien Zugänge und<br />
daher nur zugelassen, sofern noch <strong>ein</strong>e alternative<br />
barrierefreie Passage ins Gebäude<br />
vorhanden ist. Im Sinne von Barrierefreiheit<br />
sollten Eingangstüren in Krankenhäuser,<br />
Einkaufszentren oder Verwaltungsgebäude<br />
grundsätzlich automatisch s<strong>ein</strong>. Geeignet<br />
sind dafür sowohl Drehflügeltüren als auch<br />
Schiebetüren. Letztere werden mit Öffnungsbreiten<br />
bis zu vier Metern angeboten.<br />
Drehflügeltüren lassen sich mit <strong>ein</strong>em<br />
„low energy“-Antrieb sehr gut an das Gehverhalten<br />
von betagten oder motorisch<br />
Checkliste für Türen nach DIN 18040-1<br />
(ohne Anspruch auf Vollständigkeit)<br />
¬ ausreichende Bewegungsfläche vor den Türen<br />
¬ Zugang ist stufenlos erreichbar<br />
¬ 85 cm Türdrückerhöhe (im begründeten Einzelfall sind andere Maße in <strong>ein</strong>em Bereich<br />
von 85 cm bis 105 cm vertretbar)<br />
¬ Türanschlag bzw. Schwellen nicht vorhanden oder nicht höher als 2 cm<br />
¬ Öffnen und Schließen mit geringem Kraftaufwand nach Klasse 3 DIN 12217 möglich<br />
¬ sind Türschließer erforderlich, müssen diese so <strong>ein</strong>gestellt werden, dass das Öffnungsmoment<br />
der Größe 3 nach DIN 1154 nicht überschritten wird<br />
¬ Türblatt oder –zarge taktil <strong>ein</strong>deutig erkennbar<br />
¬ visuell kontrastierende Gestaltung, z.B. helle Wand/dunkle Zarge<br />
¬ sichere Orientierung für Menschen mit sensorischen Einschränkungen durch visuell<br />
kontrastreiche Gestaltung und taktil erfassbare, unterschiedliche Bodenstrukturen<br />
und/oder mittels akustischer bzw. elektronischer Informationen<br />
Speziell Gebäude<strong>ein</strong>gänge<br />
¬ Gehwege breit genug für Nutzung mit Rollstuhl oder Gehhilfe, auch im Begegnungsfall<br />
¬ gut auffindbar bei jedem Wetter, am Tag und in der Nacht beleuchtet<br />
¬ Schutz vor Witterung<br />
¬ automatisch zu öffnen und zu schließen<br />
¬ ausgestattet mit Briefanlage, Klingelanlage, Gegensprechanlage oder Videoanlage<br />
¬ Karusselltüren und Pendeltüren sind k<strong>ein</strong> barrierefreier Zugang und daher als <strong>ein</strong>zige<br />
Zugänge ungeeignet<br />
Speziell Innentüren<br />
¬ bogen- oder u-förmige Drückergarnitur mit senkrechten Bügeln<br />
Speziell Glastüren und -wände<br />
¬ Sicherheitsmarkierungen in <strong>ein</strong>er Höhe von 40 cm bis 70 cm und von 120 cm bis<br />
160 cm<br />
Speziell Feuer- und Rauchschutztüren<br />
¬ Feststellanlage, Freilauftürschließer oder automatische Türantriebe<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_11_Emmegi_PRECISIONT2E-HS; Seite: 1; Nettoformat: (185.00 x 87.00 mm); Datum: 17. Oct 2013 11:06:57; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
38<br />
Die Herstellung barrierefreier Zugänge<br />
wurde erst 1994 durch die Erweiterung<br />
des Grundgesetzes um Artikel 3<br />
angestoßen: „Niemand darf wegen s<strong>ein</strong>er<br />
Behinderung benachteiligt werden.“ Acht<br />
Jahre später wird im Behindertengleichstellungsgesetz<br />
(BGG) §4 Barrierefreiheit<br />
definiert. Demnach gelten bauliche Anlagen<br />
als barrierefrei, „wenn sie für behinderte<br />
Menschen in der allgem<strong>ein</strong>en üblichen<br />
Weise, ohne besondere Erschwernis und<br />
grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich<br />
und nutzbar sind“. Im selben Jahr werden<br />
im DIN Fachbericht 124 barrierefreie<br />
Produkte beschrieben: „Barrierefreiheit<br />
ist die Eigenschaft <strong>ein</strong>es Produktes, das<br />
von möglichst allen Menschen in jedem<br />
Alter mit unterschiedlichen Fähigkeiten<br />
weitgehend gleichberechtigt und ohne<br />
Assistenz bestimmungsgemäß benutzt<br />
werden kann.“<br />
Für barrierefreies Bauen gibt es Vorgaben<br />
in der Musterbauordnung (MBO), in der Landesbauordnung<br />
und den Technischen Baubestimmungen<br />
der Länder. Die DIN 18025⁄<br />
Teil 1 legt Normen für Wohnungen von Rollstuhlbenutzern<br />
fest, die DIN 18025⁄ Teil 2<br />
Normen für barrierefreie Wohnungen im<br />
Allgem<strong>ein</strong>en.<br />
Im Jahr 2010 wurde die DIN 18024-2<br />
durch die Veröffentlichung der DIN 18040⁄<br />
Teil 1 ersetzt. 2011 dann die DIN 18025<br />
von der DIN 18040⁄ Teil 2 abgelöst. Derzeit<br />
noch in Entwicklung ist die DIN 18070,<br />
die die DIN 18024-1 er<strong>setzen</strong> wird. Die<br />
DIN 18040 gilt für Neubauten, <strong>ein</strong>e sinngemäße<br />
Anwendung für Umbauten oder<br />
Modernisierungen wird empfohlen.<br />
Neuerungen in der Norm. In der neuen<br />
DIN 18040 wurde vieles aus der alten<br />
DIN 18024 bzw. 18025 übernommen. Die<br />
wesentlichen Unterschiede bestehen in drei<br />
Punkten:<br />
Die ¬ DIN 18040 konzentriert sich auf<br />
Gebäude. Regeln, die nicht Gebäude betreffen,<br />
beispielsweise Spielplätze oder<br />
Arbeitsstätten, wurden ausgegliedert.<br />
Die ¬ DIN 18040 setzt den Grundsatz fest,<br />
dass die Vermittlung von wichtigen orientierungsgebenden<br />
Informationen über<br />
mindestens zwei dieser drei Wahrnehmungsarten<br />
erfolgen muss: visuell, akustisch<br />
und/oder taktil.<br />
11/2013<br />
PRECISION T2E-HS<br />
Emmegi Deutschland GmbH<br />
Zeppelinstraße 4<br />
D-73119 Zell unter Aichelberg<br />
Tel. +49-(0)7164-9400-0<br />
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Schnellerer und sicherer<br />
Die Geschwindigkeit ohne Sicherheitsprobleme erhöhen. Mit den Modellen High Speed ist das möglich.<br />
Precison T2 E-HS ist die Doppelgehrungssäge mit <strong>ein</strong>em verfahrbaren Schneidaggregat mit <strong>ein</strong>er Verfahrgeschwindigkeit<br />
von 35 m/min oder, optional, von 50 m/min ausgestattet. Der Totalschutz auf allen Seiten ermöglicht den<br />
Betrieb der Maschine auch im Automatikmodus und bei maximaler Sicherheit. Es gibt zwei Betriebsmodi.<br />
Precision T2 E-HS kann mit <strong>ein</strong>er Haltefläche für den automatischen Schnitt von Eckwinkeln bzw. von kurzen<br />
Werkstücken (bis zu 200 mm) ausgerüstet arbeiten oder mit Förderband für den automatischen Schnitt mit längeren<br />
Werkstücken (bis zu 1900 mm).<br />
Größere Produktivität in kürzerer Zeit.<br />
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SPEZIAL<br />
<strong>ein</strong>geschränkten Passanten anpassen. Bei<br />
diesem Türtypus können Flügelbreiten bis zu<br />
1.600 mm automatisiert werden. Über <strong>ein</strong>en<br />
Taster kann die Türe angesteuert und betätigt<br />
werden. Aber auch über berührungslose<br />
Sensorik oder Funkfernsteuerung lassen sich<br />
automatische Drehflügeltüren bequem öffnen<br />
und schließen. Für Innentüren werden<br />
von Herstellern Türassistenten angeboten,<br />
mit denen sich per Schalter oder Fernbedienung<br />
Türen bis zu <strong>ein</strong>er Breite von 1.100 mm<br />
öffnen lassen. Allerdings ist dieser Türassistent<br />
ausschließlich für Innentüren ohne<br />
Brandschutzanforderungen geeignet.<br />
Barrierefreie Türkonstruktion. Was die Konstruktion<br />
der Türe anbelangt, gibt die Norm<br />
für den barrierefreien Zugang u.a. Bedienkraft<br />
und Beschaffenheit der Drückergarnitur<br />
vor. Darüber hinaus werden Soll-Werte<br />
für die Bedienelemente rund um die Türe<br />
angegeben. Zudem gibt die DIN 18040 die<br />
Bewegungsflächen vor den Türen so vor, wie<br />
Rollstuhlfahrer diese benötigen.<br />
Die Bedienkraft. Für barrierefreie Türkonstruktionen<br />
gilt nach der DIN 18040-1: Das<br />
Öffnen und Schließen von Türen muss mit<br />
geringem Kraftaufwand möglich s<strong>ein</strong>. Nach<br />
der DIN 12217 wird dies mit Bedienkräften<br />
und -momenten der Klasse 3 erreicht. Für das<br />
Öffnen <strong>ein</strong>es Türblatts bei Drehtüren und<br />
Schiebetüren werden beispielsweise 25 N<br />
angegeben. Bei höheren Bedienkräften sind<br />
automatische Türsysteme erforderlich.<br />
An Türen mit Türschließern wird der Richtwert<br />
mit folgenden Maßnahmen erreicht:<br />
Haus<strong>ein</strong>gangstüren ¬<br />
mit Türschließern<br />
müssen so <strong>ein</strong>gestellt werden, dass das<br />
Öffnungsmoment der Größe 3 nach<br />
DIN 1154 nicht überschritten wird. Es<br />
wird empfohlen, Türschließer mit stufenlos<br />
<strong>ein</strong>stellbarer Schließkraft zu verwenden.<br />
Damit Menschen mit motorischen<br />
Einschränkungen genug Zeit haben, um<br />
die Türen sicher zu passieren, können<br />
Schließverzögerungen erforderlich s<strong>ein</strong>.<br />
Bei ¬ Türen, die aus Brandschutzgründen<br />
dicht- und selbstschließend s<strong>ein</strong> müssen<br />
und bei denen höhere Öffnungsmomente<br />
als die der Größe 3 nach DIN 1154 auftreten,<br />
lässt sich die vorgegebene Bedienkraft<br />
mit Feststellanlagen (z.B. Freilauftürschließer<br />
oder Haftmagnete) erreichen.<br />
Zudem können im Brandfall an diesen<br />
Türen höhere Bedienkräfte auftreten.<br />
Die Freilauffunktion ermöglicht <strong>ein</strong> nahezu<br />
widerstandsloses Begehen der Türe, da<br />
nur der Widerstand der Türbänder entgegenwirkt.<br />
In der Freilauffunktion<br />
ist die Türe<br />
frei beweglich, als<br />
ob k<strong>ein</strong> Türschließer<br />
montiert wäre, und<br />
wird nicht automatisch<br />
geschlossen.<br />
Bei Stromausfall<br />
oder im Brandfall<br />
wird die Türe vom<br />
Türschließer sicher<br />
geschlossen.<br />
Das Institut für<br />
Bautechnik (DIBt)<br />
hat Richtlinien für<br />
Feststellanlagen<br />
festgesetzt. Nach<br />
diesen ist es bei<br />
Freilauftürschließern<br />
erforderlich, <strong>ein</strong>en<br />
Handauslösetaster<br />
zu verwenden. Dieser Taster muss rot s<strong>ein</strong><br />
und die Aufschrift „Tür schließen“ tragen.<br />
Der Taster muss sich in unmittelbarer Nähe<br />
des Abschlusses befinden und darf durch die<br />
offen gestellte Türe nicht verdeckt s<strong>ein</strong>.<br />
Treten ¬ bei Feuer- und Rauchschutztüren<br />
von Sicherheitsschleusen zu Garagen höhere<br />
Öffnungsmomente auf als die der<br />
Größe 3 nach DIN 1154, dann lässt sich<br />
mit automatischen Türen die Vorgabe der<br />
als barrierefrei geltenden Bedienkraft erreichen.<br />
Türdrücker. Drückergarnituren sind für motorisch<br />
<strong>ein</strong>geschränkte und sehbehinderte<br />
Menschen greifgünstig zu installieren. Dies<br />
ist möglich durch bogen- oder u-förmige Griffe,<br />
senkrechte Bügel bei manuell betätigten<br />
Schiebetüren. Ungeeignet sind Drehgriffe wie<br />
beispielsweise Knäufe und <strong>ein</strong>gelassene Griffe.<br />
Bedienelemente. Um Schalter und Taster zu<br />
bedienen, sollte nicht mehr Kraft benötigt<br />
werden als 2,5 bis 5,0 N. Das Auslösen der<br />
Funktion sollte <strong>ein</strong>deutig zurückgemeldet<br />
werden, beispielsweise durch <strong>ein</strong> akustisches<br />
Bestätigungssignal, <strong>ein</strong> Lichtsignal oder die<br />
Schalterstellung. Als barrierefrei gelten Bedienelemente<br />
mit folgenden Eigenschaften:<br />
Für Rollstuhlnutzer muss <strong>ein</strong>e Bewegungsfläche<br />
von mindestens 1.500 x 1.500 mm freigehalten<br />
werden. Selbstverständlich müssen<br />
die Schalter stufenlos zugänglich s<strong>ein</strong>. Für<br />
die Rollstuhlnutzer müssen sie <strong>ein</strong>en seitlichen<br />
Abstand zu Wänden beziehungsweise<br />
bauseitigen Einrichtungen von mindestens<br />
50 cm aufweisen. Sind Hausbriefkästen<br />
beispielsweise nur frontal anfahrbar, müssen<br />
sie in <strong>ein</strong>er Tiefe von mindestens 15 cm<br />
In Krankenhäusern sind barrierefreie Zugänge Standard<br />
unterfahrbar s<strong>ein</strong>. Gemäß der Norm sollen<br />
die Schalter grundsätzlich ca. 85 cm über<br />
der Bodenhöhe angeordnet werden. Ist in<br />
<strong>ein</strong>er Wohnungs<strong>ein</strong>gangstür <strong>ein</strong> Spion vorgesehen,<br />
muss dieser für Personen erreichbar<br />
s<strong>ein</strong>, die im Rollstuhl sitzen. Es wird der<br />
Einbau auf <strong>ein</strong>er Höhe von 120 cm über Bodenhöhe<br />
empfohlen.<br />
Das Brandschutzkonzept stellt spezielle<br />
Anforderungen an <strong>ein</strong> barrierefreies Gebäude.<br />
Für Menschen, die nicht zur Eigenrettung<br />
fähig sind, sollten beispielsweise sichere Bereiche<br />
für <strong>ein</strong>en Zwischenaufenthalt sichergestellt<br />
werden.<br />
Fazit. Automatische Türen bedeuten für<br />
Menschen mit Behinderung weit mehr als<br />
Komfort, für ihren autonomen Lebensalltag<br />
sind sie vielmehr unverzichtbar. Zudem sorgen<br />
Automatiktüren im Sommer wie im Winter<br />
für <strong>ein</strong>e klimatische Trennung von Außenund<br />
Innenbereich. Dank moderner Technik<br />
erkennen die Türen, ob jemand nur vorbei<br />
gehen oder durch die Tür gehen möchte —<br />
<strong>ein</strong> zusätzlicher energetischer Pluspunkt.<br />
Weitere detaillierte Angaben zu barrierefreien<br />
Treppen, Rampen usw. finden sich in den<br />
angegebenen Normen.<br />
red ◊<br />
Adressen im Internet<br />
www.bauforschung.de<br />
www.barrierefrei.de<br />
www.nullbarriere.de<br />
www.barrierefrei-wohnen.de<br />
www.wohnungsanpassung.de<br />
www.gerontotechnik.de<br />
www.kompetenzzentrum-barrierefrei.de<br />
www.fachgem<strong>ein</strong>schaft-barrierefrei.de<br />
Gilgen Door Systems<br />
Schiebesystem für maximale Transparenz<br />
Das Schiebetürsystem Schüco ASS 77 PD<br />
(Aluminium Sliding System, 77 mm Bautiefe,<br />
Panorama Design) ist mit dem iF product<br />
design award 2012 GOLD und dem red dot<br />
design award best of the best 2012 ausgezeichnet.<br />
Mit ASS 77 PD sind schmale Ansichtsbreiten<br />
im Mittelschnitt von nur 30 mm möglich.<br />
Der besondere Clou ist der in den Baukörper<br />
integrierte Blendrahmen. Dieser b<strong>ein</strong>haltet<br />
<strong>ein</strong>e neue mechatronische Beschlagstechnologie<br />
inklusive Antriebssystem und Verriegelungstechnik.<br />
Diese Profilintegration ermöglicht<br />
<strong>ein</strong>e unterbrechungsfreie Architektur,<br />
ohne die bei externen Antrieben notwendigen<br />
Zugänge über die Raumdecke oder über<br />
den Boden. Das bedeutet: Der freie Blick<br />
nach außen durch die raumhohen „Glaswände“<br />
wird nicht durch störende Profilansichten<br />
abgelenkt.<br />
Die hochwärmegedämmte Schiebetür<br />
ASS 77 PD.HI weist <strong>ein</strong>en Wärmedurchgangswert<br />
von Uw ≥ 1,1 W/(m 2 K) auf. Die<br />
superisolierte Variante ASS 77 PD.SI wartet<br />
sogar mit <strong>ein</strong>em Wärmedämmwert von<br />
Uw ≥ 0,84 W/(m 2 K) auf. Ermöglicht wird<br />
dies durch <strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>zigartige Konstruktion des<br />
Blendrahmens aus hochfestem glasfaserverstäkten<br />
Kunststoff (GFK).<br />
Die grifflose Panoramatür lässt sich per<br />
Knopfdruck an <strong>ein</strong>em externen Bedienfeld<br />
oder Raumtaster öffnen, schließen und verriegeln.<br />
Eine weitere Variante der Bedienung<br />
Filigrane Hebeschiebetüre<br />
Großflächige Fassadenöffnungen lassen sich<br />
mit der Janisol Hebeschiebetüre erreichen.<br />
Trotz der vergleichsweise geringen Bautiefe<br />
von 80 mm und Profilansichtsbreiten von<br />
nur 85 mm lassen sich mit dem Stahlprofilsystem<br />
Janisol Flügelgrößen von bis zu<br />
4.270 mm Breite und 3.210 mm Höhe als<br />
Hebeschiebetüre realisieren.<br />
In der Standardausführung sind Flügelgewichte<br />
bis zu 400 kg möglich; als Sonderausführung<br />
mit <strong>ein</strong>em zweiten Getriebe können<br />
es bis zu 600 kg s<strong>ein</strong>. Die gewählte Bautiefe<br />
ermöglicht den Einbau von Dreifach-Isoliergläsern<br />
bis 57 mm Stärke. Diese können<br />
U w<br />
-Werte von bis zu 0,9 W/(m 2 K) erzielen.<br />
Für <strong>ein</strong>e optimale Wärmedämmung steht<br />
auch das untere Schwellenprofil aus hochwertigem<br />
glasfaserverstärkten Kunststoff.<br />
Es ermöglicht ausserdem <strong>ein</strong>e barrierefreie<br />
Ausbildung der Schwelle. Rahmen- und Türflügelprofile<br />
können umlaufend <strong>ein</strong>gesetzt<br />
Mehrfach ausgezeichnet: ASS 77 PD<br />
ist <strong>ein</strong>e Funkansteuerung. Auf Wunsch kann<br />
das Schiebesystem auch mit <strong>ein</strong>er Fingerprint-<br />
Zutrittskontrolle gekoppelt werden, die bei<br />
verschlossenen Türen <strong>ein</strong>em befugten Personenkreis<br />
Zutritt verschafft. Ein verdeckt liegendes<br />
und profilintegriertes Antriebs- und<br />
Verriegelungssystem bewegt Flügelgewichte<br />
bis 500 kg. Die Flügel können Glasstärken bis<br />
zu 60 mm aufnehmen. Sie gleiten auf innovativen<br />
Laufschienen, die zusammen mit der Bodenschwelle<br />
barrierefrei im Boden verankert<br />
sind. Die maximal baubare Flügelbreite liegt<br />
bei 3.200 mm, die Höhe bei 3.500 mm. red ◊<br />
Info:<br />
Schüco International KG<br />
Karolinenstraße 1–15<br />
33609 Bielefeld<br />
Tel. 0521 7830<br />
info@schueco.com<br />
www.schueco.de<br />
Stahlprofilsystem für barrierefreien Durchgang<br />
werden, was das Handling in der Fertigung<br />
enorm ver<strong>ein</strong>facht.<br />
red ◊<br />
Info:<br />
Jansen AG<br />
Industriestrasse 34<br />
CH-9463 Oberriet<br />
Tel. 0041 (0)71 76391-11<br />
info@jansen.com<br />
www.jansen.com<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_11_RP_Technik_05603_ins_fassade; Seite: 1; Nettoformat: (57.00 x 268.00 mm); Datum: 21. Oct 2013 13:44:57; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
RP Technik GmbH Profilsysteme<br />
Edisonstraße 4<br />
D-59199 Bönen / Deutschland<br />
Tel (+49 2383) 91 49-0<br />
Fax (+49 2383) 91 49-222<br />
info@rp-technik.com<br />
www.rp-technik.com<br />
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RP Technik ist Entwickler und<br />
Hersteller von Profilsystemen für<br />
Fassaden, Türen und Fenster aus<br />
Stahl. Profilsysteme aus deutscher<br />
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höchste Ansprüche an Präzision und<br />
Ausführung. Fragen Sie uns - unsere<br />
Spezialisten beraten Sie gerne.<br />
40 11/2013<br />
11/2013
SPEZIAL<br />
Barrierefreie T30 Schiebetüre<br />
Barrierefreie Türsysteme<br />
Mit der T30 Automatik-Schiebetür<br />
mit Aluminiumprofilen<br />
lassen sich die gestalterischen<br />
Möglichkeiten im Objektbau erweitern.<br />
Die nach Angaben des<br />
Herstellers nur bei Hörmann erhältliche<br />
Lösung kombiniert den<br />
Komfort und die Transparenz<br />
<strong>ein</strong>er vollverglasten Automatik-<br />
Schiebetür mit <strong>ein</strong>er T30 Feuerund<br />
Rauchschutzfunktion. Ganz<br />
neu lässt sich die Automatik-<br />
Schiebetür in <strong>ein</strong>e Aluminiumsystemwand<br />
integrieren. Im<br />
Gegensatz zu Aluminiumglaswänden,<br />
bei denen Profile die<br />
<strong>ein</strong>zelnen Glaselemente zusam-<br />
T 30 Schiebetüre in Aluminiumsystemwand integrierbar<br />
menhalten, wird das Glas bei<br />
Aluminiumsystemwänden nur<br />
durch kaum sichtbare, fünf Millimeter<br />
breite Silikonfugen in<br />
schwarz oder grau mit<strong>ein</strong>ander<br />
verbunden. Zusätzlich erfüllt<br />
die Schiebetür durch den Verzicht<br />
auf Führungsschienen im<br />
Durchgangsbereich die Anforderungen<br />
der Barrierefreiheit. Die<br />
Türe ist mit Oberlichtern erhältlich<br />
und eignet sich für den Einbau<br />
in Mauerwerk/Beton und<br />
Leichtbauwände. red ◊<br />
Info:<br />
Hörmann KG<br />
Verkaufsgesellschaft<br />
Upheider Weg 94–98<br />
33803 St<strong>ein</strong>hagen<br />
Tel. 05204 915-0<br />
www.hoermann.com<br />
S 77 für barrierefreien Übergang<br />
zwischen Wohnraum und Terrasse<br />
Das Aluminium-Haustürsystem<br />
heroal D 92 UD ist modular aufgebaut<br />
und zeichnet sich durch<br />
<strong>ein</strong>e breite Auswahl an Türflügeln,<br />
Füllungen, Beschlägen, Seitenteilen<br />
und Oberlichtern aus.<br />
Dämmwerte sind auf Passivhausniveau.<br />
Barrierefrei gestaltete<br />
Türschwellen, zum Teil mit<br />
integrierter Höhenverstellung<br />
ausgestattet, sind in alle heroal<br />
Türsysteme integriert.<br />
Großflächige Glasschiebetüren<br />
hin zur Terrasse oder zum<br />
Garten sind <strong>ein</strong> gestalterisches<br />
und funktionales Element, das<br />
für helle und lichtdurchflutete<br />
Räume sorgt. Diese sind oft wegen<br />
ihrer Schwellenausbildung<br />
für Rollstühle oder Gehwagen<br />
<strong>ein</strong>e schwer zu überwindende<br />
Barriere. Dabei werden barrierefreie<br />
Übergänge, zum Beispiel<br />
in Seniorenwohnheimen zunehmend<br />
gefordert. Die Profilserie<br />
heroal S 77 kann als Hebe-<br />
Schiebeanlage in 2- und 3-spuriger<br />
Ausführung mit bis zu sechs<br />
beweglichen Flügeln gebaut<br />
werden. Für <strong>ein</strong>en barrierefreien<br />
Übergang in den Garten<br />
oder auf die Terrasse kann der<br />
untere Blendrahmen im Boden<br />
integriert werden. Alle Ausführungen<br />
sind mit marktüblichen<br />
Antrieben motorisierbar, sodass<br />
das Öffnen und Schließen auch<br />
ohne Kraftaufwand möglich ist.<br />
red ◊<br />
Info:<br />
heroal – Johann Henkenjohann<br />
GmbH & Co. KG<br />
Österwieher Str. 80<br />
33415 Verl<br />
Tel. 05246 507-0<br />
info@heroal.de<br />
www.heroal.com<br />
Starker Antrieb für Schiebetüren<br />
Leistungsstarker Drehflügeltürantrieb<br />
Das Thema barrierefreies Wohnen<br />
spielt zunehmend im privaten<br />
Bereich <strong>ein</strong>e Rolle. Mit dem<br />
Antrieb HELMatic lassen sich<br />
Schiebetüren aus Glas und Holz<br />
und bequeme push&go-Funktion<br />
lässt sich mit dem HELMatic<br />
jede Schiebetür mühelos bedienen.<br />
Auch bei Stromausfall soll<br />
sich der Antrieb lediglich durch<br />
ters lediglich <strong>ein</strong>e Stromzufuhr,<br />
weitere Verkabelungen entfallen.<br />
Darüber hinaus läuft der<br />
HELMatic im Low-Energy-Betrieb<br />
und ist nach DIN EN 18650 geprüft.<br />
vollautomatisch öffnen und <strong>ein</strong> leichtes Schieben entriegeln<br />
Auch <strong>ein</strong> nachträglicher<br />
schließen. Diese neue Antriebstechnik<br />
kann für <strong>ein</strong>flügelige<br />
und zweiflügelige Anlagen mit<br />
<strong>ein</strong>em Türgewicht bis maximal<br />
150 kg <strong>ein</strong>gesetzt werden. Durch<br />
lassen, ohne dabei zu stocken.<br />
Eingesetzt werden kann der HEL-<br />
Matic bei den HELM Beschlägen<br />
HELM 73, HELM 120 und<br />
HELM 150. Der Antrieb benötigt<br />
Einbau der Antriebstechnik bei<br />
<strong>ein</strong>er bereits vorhandenen Schiebetür<br />
ist möglich. Der Antrieb<br />
wurde bei der deutschen Gesellschaft<br />
für Gerontotechnik (GGT)<br />
Funktaster, Bewegungsmelder bei Verwendung <strong>ein</strong>es Funktas-<br />
getestet.<br />
red ◊ GGT getestet: der Antrieb HELMatic<br />
Barrierefreies Haustürkonzept<br />
Öffnet Türen bei Windgeschwindigkeit bis zu 80 km/h<br />
Gilgen Door Systems hat <strong>ein</strong>en<br />
Drehflügeltürantrieb entwickelt,<br />
der Außentüren bei<br />
Windgeschwindigkeiten bis<br />
80 km/h öffnen und schließen<br />
kann.<br />
Der Drehflügeltürantrieb<br />
FD 20 eignet sich für Neuanlagen<br />
und Modernisierungen gleichermaßen.<br />
Leichte Innen- wie<br />
schwere Außentüren können<br />
mühelos automatisiert werden.<br />
Die elektromechanische<br />
Antriebs<strong>ein</strong>heit sorgt für <strong>ein</strong>e<br />
leise und harmonische Türbewegung.<br />
Das klare Design des<br />
Gilgen FD 20 passt optimal in<br />
jede Gebäudearchitektur. Das<br />
Funktionsangebot bietet dem<br />
Betreiber <strong>ein</strong>e ideal auf ihn abgestimmte<br />
Automatiktüre. red ◊<br />
Info:<br />
Gilgen Door Systems<br />
Germany GmbH<br />
Münchener Strasse 22<br />
64521 Gross-Gerau<br />
Tel. 0615 2925260<br />
info@gilgendoorsystems.de<br />
www.gilgendoorsystems.de<br />
Mit der Kombination von Mehrfachverriegelung,<br />
Datenübertragung<br />
und Ansteuerung der<br />
Tür durch Fingerscanner oder<br />
Codetastatur sowie durch die<br />
Erweiterung um den integrierten<br />
Drehtürantrieb möchte das<br />
Haustürkonzept von Gretsch-<br />
Unitas Maßstäbe für Sicherheit<br />
Integrierter Drehtürantrieb für Haustüren<br />
und Komfort <strong>setzen</strong>. Die Türen<br />
entsprechen den Anforderungen<br />
ans barrierefreie Bauen nach der<br />
DIN EN 18040.<br />
Ein manuelles Abschließen<br />
ist bei der selbstverriegelnden<br />
GU-SECURY Automatic nicht notwendig.<br />
Mit der VdS-Zulassung<br />
eignet sich dieses Verschlusssystem<br />
optimal für <strong>ein</strong>bruchhemmende<br />
Türen.<br />
Netzteil, Steuergerät, Schlossansteuerung<br />
und Kabelübergang<br />
entfallen, da diese Funktionen<br />
im Strom- und Datenübertrager<br />
SECUREconnect 200 integriert<br />
sind. Durch die Verwendung von<br />
langlebigen Stößelkontakten<br />
existiert k<strong>ein</strong>e feste kabelgebundene<br />
Verbindung zwischen<br />
Türflügel und Rahmen. Es gibt<br />
weder Einschränkungen beim<br />
Öffnungswinkel des Türflügels<br />
noch verkratzte Profile wie es<br />
von kabelgebundenen Übergängen<br />
bekannt ist. Das komplette<br />
System kann in der Werkstatt<br />
gefertigt und als Baugruppe geprüft<br />
werden. Der Türflügel ist<br />
jederzeit demontierbar.<br />
Durch biometrische Fingererkennung<br />
oder individuellen<br />
Zutrittscode lässt sich der Zutritt<br />
beschränken, zugleich wird <strong>ein</strong><br />
Aussperren verhindert.<br />
Ein weiterer Baust<strong>ein</strong> des GU-<br />
Haustürkonzeptes ist der im Türflügel<br />
integrierte Drehtürantrieb<br />
DTI. Durch den Drehtürantrieb<br />
wird die Tür vollautomatisch<br />
geöffnet und geschlossen. Dies<br />
erfolgt im sicheren Niedrigenergiebetrieb.<br />
red ◊<br />
Info:<br />
Gretsch-Unitas Gmbh<br />
Johann-Maus-Straße 3<br />
71254 Ditzingen<br />
Tel. 07156 301-0<br />
info@g-u.com<br />
www.g-u.com<br />
Kl<strong>ein</strong>er Antrieb für Türen bis 120 kg<br />
Eine Situation, die jeder kennt:<br />
Man steht mit beiden Händen<br />
bepackt vor der Haustüre, der<br />
Schlüssel ist in <strong>ein</strong>er Tasche versteckt.<br />
Man muss alles abstellen,<br />
um die Türe aufzuschließen. Mit<br />
dem Türantrieb systeQ GO öffnet<br />
sich die Türe nach Freigabe<br />
des Schlosses durch <strong>ein</strong> Funksignal<br />
und ermöglicht <strong>ein</strong>en berührungslosen<br />
und barrierefreien<br />
Zugang.<br />
systeQ GO ist universell für verschiedene<br />
Türmaterialien geeignet<br />
und lässt sich in individuellen<br />
Eingangsbereichen wie in Haustüren<br />
von Einfamilienhäusern<br />
und Wohnanlagen <strong>ein</strong><strong>setzen</strong>.<br />
Trotz s<strong>ein</strong>er geringen Maße öffnet<br />
und schließt das kl<strong>ein</strong>e Kraftpaket<br />
Türen bis zu <strong>ein</strong>em Gewicht<br />
von 120 kg. Die Ansteuerung erfolgt<br />
via Handsender, Smartphone<br />
oder Bewegungsmelder. Zwei<br />
weitere große Pluspunkte des<br />
Antriebes: Er lässt sich unsichtbar<br />
in das Türblatt integrieren, be<strong>ein</strong>trächtigt<br />
somit nicht Optik oder<br />
Design der Tür, und er arbeitet<br />
nahezu geräuschlos.<br />
Die 12-V-Betriebsspannung ist<br />
zur Stromversorgung von allen<br />
gängigen elektromotorischen<br />
Schlössern, Türöffnern oder<br />
Ein kl<strong>ein</strong>es Kraftpaket: systeQ GO<br />
Zutrittskontrollen kompatibel.<br />
Durch die <strong>ein</strong>fache Montage<br />
lässt sich so aus <strong>ein</strong>er normalen<br />
Drehflügeltüre ohne weitere Sicherungsmaßnahmen<br />
<strong>ein</strong>e Automatiktür<br />
im Niedrigenergiebetrieb<br />
machen – zertifiziert nach<br />
DIN 18650.<br />
red ◊<br />
Info:<br />
esco<br />
<strong>Metallbau</strong>systeme GmbH<br />
Dieselstraße 2<br />
71254 Ditzingen<br />
Tel. 07156 3008-0<br />
info@esco-online.de<br />
www.esco-online.de<br />
42<br />
11/2013<br />
11/2013<br />
43
SPEZIAL<br />
Flache, flexible Bodenschwelle<br />
Rollläden per Knopfdruck bedienen<br />
Die „Flex Bodenschwelle“ lässt Gestaltungsfreiheit<br />
Die Bodenschwelle, die aus Aluminium<br />
und Kunststoff besteht,<br />
erfüllt mit <strong>ein</strong>er geringen Gesamthöhe<br />
von 25 mm (Grundkörper<br />
20 mm, Laufschiene<br />
5 mm) das Kriterium der Barrierefreiheit.<br />
Die lichtgrauen<br />
(RAL 7035) Kunststoffelemente<br />
harmonieren gut mit dem Aluminium.<br />
Hinzu kommen weitere<br />
Gestaltungsalternativen durch<br />
individuelle, z.B. auf Fensterprofile<br />
und Fußböden abgestimmte<br />
Holz- oder St<strong>ein</strong>platten<strong>ein</strong>lagen.<br />
Schwere Türen leicht zu öffnen<br />
Flexibel ist die Schwelle insofern,<br />
als sie sich bei diversen<br />
Profiltiefen von IV 50 bis IV 106<br />
<strong>ein</strong><strong>setzen</strong> lässt. Mit ihrer thermischen<br />
Trennung vermeidet sie<br />
Kältebrücken und spart Energie.<br />
Nach Angaben von Roto sind<br />
Montage und Abdichtung auf<br />
dem fertigen Bodenbelag realisierbar.<br />
Darüber hinaus wird der<br />
Einbau durch die Rastung, die<br />
in den Adapter- und Aufbauprofilen<br />
vormontierte Dichtung und<br />
das durch Schrauben leichte<br />
Positionieren der Abdeckkappen<br />
erheblich ver<strong>ein</strong>facht und beschleunigt.<br />
red ◊<br />
Info:<br />
Roto Frank AG<br />
Wilhelm-Frank-Platz 1<br />
70771 L<strong>ein</strong>felden-Echterdingen<br />
Tel. 0711 7598-0<br />
info@roto-frank.com<br />
www.roto-frank.com<br />
Die Funkbedienungen von Becker haben das GGT-Siegel<br />
Im Alter verändert sich die Perspektive:<br />
Schwergängige Rollladengurte<br />
können im Alltag zur<br />
Last werden. Dank Funk lassen<br />
sich Rollläden auf elektrische<br />
Antriebe umstellen.<br />
Mit <strong>ein</strong>em <strong>ein</strong>zigen Bediengerät<br />
von Becker lassen sich<br />
alle Rollläden <strong>ein</strong>er Wohn<strong>ein</strong>heit<br />
öffnen und schließen – auf<br />
Wunsch mit integrierter Memoryfunktion<br />
sogar vollautomatisch.<br />
Die <strong>ein</strong>fache Handhabe und<br />
Benutzerfreundlichkeit – insbesondere<br />
für die Generation<br />
50Plus – wurde bei <strong>ein</strong>igen<br />
Produkten mit dem Siegel der<br />
Deutschen Gesellschaft für Gerontotechnik<br />
(GGT) ausgezeichnet,<br />
so z.B. der Handsender<br />
„MemoControl MC441-II“ und<br />
die Wandsteuerung „MemoControl<br />
MC511“.<br />
red ◊<br />
Info:<br />
Becker-Antriebe GmbH<br />
Friedrich-Ebert-Straße 2 - 4<br />
35764 Sinn<br />
Tel. 02772 507-0<br />
info@becker-antriebe.com<br />
www.becker-antriebe.com<br />
Mittels Taster lässt sich die Türe<br />
ohne Kraftaufwand öffnen<br />
Dorma bietet zum Thema Barrierefreiheit<br />
verschiedene Lösungen<br />
an: Beispielsweise den<br />
integrierten Türschließer ITS 96.<br />
Dieser ermöglicht durch die<br />
Easy-Open-Technologie jeder<br />
Person, auch mit <strong>ein</strong>geschränk-<br />
ten Kräften, <strong>ein</strong>en leichten Zugang.<br />
Die starke Reduzierung<br />
des Öffnungsmoments gleich zu<br />
Beginn der Öffnungsbewegung<br />
empfiehlt diese Schließer für<br />
das barrierefreie Bauen nach<br />
DIN SPEC 1104 und DIN 18040.<br />
So lassen sich schwere und große<br />
Türen bis zu 180 kg Gewicht<br />
und <strong>ein</strong>er Flügelbreite von<br />
1.400 mm leicht öffnen — bei<br />
<strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>stellbaren Schließkraft<br />
von EN 3-6.<br />
Bei der Version ITS 96 FL können<br />
Barrierefreiheit und vorbeugender<br />
Brandschutz in Einklang<br />
gebracht werden. Die Freilauffunktion<br />
ermöglicht bereits ab<br />
0 ° Türöffnungswinkel <strong>ein</strong> nahezu<br />
widerstandsloses Begehen<br />
von Türen. Im Alarmfall werden<br />
die Türen über den Impuls der<br />
angeschlossenen Rauchmeldezentrale<br />
automatisch geschlossen<br />
– und können leicht wieder<br />
geöffnet werden.<br />
Orientierungshilfen für Menschen<br />
mit <strong>ein</strong>geschränktem<br />
Sehvermögen bieten die Türdrücker<br />
der Marke OGRO. Auf der<br />
Innenseite der Drückermodelle<br />
können in Braille-Schrift gängige<br />
Schlagworte wie „Fluchtweg“<br />
aufgebracht werden. Auch individuelle<br />
Beschriftungen sind<br />
möglich.<br />
Flexibel sind die Drehflügeltürantriebe<br />
ED 100 und<br />
ED 250. Im Türschließermodus<br />
sind die Antriebe für die manuelle<br />
Begehung optimiert,<br />
denn die Power-Assist-Funktion<br />
erleichtert das Öffnen von<br />
Hand gemäß DIN 18040 und<br />
DIN SPEC 1104. Zusätzlich kann<br />
die Tür mittels Taster vollautomatisch<br />
geöffnet werden. Leichtes<br />
manuelles Öffnen ist bereits<br />
im Türschließermodus gesichert.<br />
Der Automatikmodus ist für die<br />
vorwiegend automatische Begehung<br />
nach Impulsgabe durch<br />
<strong>ein</strong>en Bewegungsmelder oder<br />
Taster ausgelegt. Trifft die Tür<br />
während des Schließvorganges<br />
auf <strong>ein</strong> Hindernis, reversiert der<br />
Antrieb.<br />
red ◊<br />
Info:<br />
Dorma-Glas GmbH<br />
Max-Planck-Str. 33 - 45<br />
32107 Bad Salzuflen<br />
Tel. 052 229245-19<br />
dorma-deutschland@dorma.com<br />
www.dorma.com<br />
U-förmiger Türdrücker<br />
Eine kontrastreiche Farbwahl<br />
ermöglicht, dass farbige<br />
Handläufe als Leit- und Orientierungssystem<br />
in Gebäuden<br />
<strong>ein</strong>gesetzt werden können.<br />
Farbige Handläufe stellen insbesondere<br />
für Menschen mit<br />
Seh<strong>ein</strong>schränkungen <strong>ein</strong>fach<br />
wahrnehmbare Leitsysteme<br />
dar. Um diesen Effekt zu verstärken,<br />
sollten sich die Handläufe<br />
durch <strong>ein</strong>en starken Kontrast<br />
vom Hintergrund abheben.<br />
Sind Bedienelemente – wie<br />
Türdrücker – ebenfalls in <strong>ein</strong>em<br />
ausreichend hohen Kontrast zu<br />
Das grelle Grün des Drückers erleichtert Sehbehinderten<br />
die Orientierung<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_09_Cloos_im_Anschnitt_QINEO_3_<strong>Metallbau</strong>_Messestoerer; Seite: 1; Nettoformat: (210.00 x 97.00 mm); Datum: 15. Oct 2013 21:03:50; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
ihrer Umgebung<br />
gestaltet,<br />
können<br />
sie auch von<br />
Menschen<br />
mit <strong>ein</strong>geschränktem<br />
Sehvermögen<br />
wahrgenommen<br />
werden.<br />
Türdrücker aus farbigem Polyamid,<br />
wie beim System 111 von<br />
Hewi, ermöglichen <strong>ein</strong>e solche<br />
kontrastreiche Gestaltung.<br />
Die U-Form des Türdrückersystems<br />
111 erfüllt die Anforderungen<br />
der DIN 18040<br />
zum barrierefreien Bauen. Die<br />
abgerundete Form des Türdrückers<br />
ist leicht zu greifen. Zudem<br />
liegt die ganze Hand auf<br />
und ermöglicht <strong>ein</strong>e entsprechend<br />
großflächige Kraftübertragung.<br />
Durch die U-Form des<br />
Drückers kann sich k<strong>ein</strong> Ärmel<br />
im Vorbeigehen verfangen. Die<br />
Kriterien nach DIN EN 179 für<br />
die Ausstattung von Fluchtund<br />
Rettungswegen werden<br />
erfüllt.<br />
red ◊<br />
Info:<br />
HEWI H<strong>ein</strong>rich Wilke GmbH<br />
Prof.-Bier-Str. 1-5<br />
34454 Bad Arolsen<br />
Tel. 05691 82 106<br />
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Barrierefreie Lüftungsfenster<br />
Der Griff lässt sich aus sitzender<br />
Position erreichen.<br />
Der Bedarf an barrierefreiem<br />
Wohnraum steigt konstant.<br />
Menschen mit körperlichen Einschränkungen,<br />
aber auch agile<br />
Senioren schätzen den Komfort<br />
barrierefreier Wohnräume. Winkhaus<br />
bietet daher Lösungen für<br />
Fenster, die <strong>ein</strong> selbständiges<br />
Wohnen bis ins hohe Alter unterstützen.<br />
Hierzu zählt das innovative<br />
Beschlagsystem activPilot<br />
Comfort PAD, das zugleich für<br />
<strong>ein</strong> gesundes Raumklima sorgt.<br />
Der Beschlag ermöglicht neben<br />
der Drehöffnung die Parallelabstellung<br />
des Fensterflügels<br />
um bis zu 6 mm als zusätzliche<br />
Fensterstellung für <strong>ein</strong>e zugfreie<br />
natürliche Raumlüftung. Bei<br />
entsprechender Sicherheitsausstattung<br />
kann er sogar in diesem<br />
Lüftungsmodus <strong>ein</strong>e hohe<br />
Einbruchhemmung erfüllen.<br />
Da der Anwender für das<br />
Schließen <strong>ein</strong>es drehgeöffneten<br />
oder parallel abgestellten Fensters<br />
deutlich weniger Kraft aufwenden<br />
muss als bei <strong>ein</strong>em gekippten<br />
Fenster, kann der Griff<br />
<strong>ein</strong>es mit activPilot Comfort<br />
PAD ausgestatteten Fensters<br />
in niedriger Höhe angebracht<br />
werden. So lässt sich dieser aus<br />
sitzender Position gut erreichen<br />
und ist daher geeignet für die<br />
Ausstattung altersgerechter<br />
Wohnbauten.<br />
red ◊<br />
Info:<br />
Aug. Winkhaus GmbH & Co. KG<br />
August-Winkhaus-Straße 31<br />
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Tel. 02504 921657<br />
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vom 5.-8.11.2013 in Stuttgart<br />
Halle 7, Stand 7407<br />
44 11/2013<br />
Weld your way.
AKTUELL<br />
Dorma steht für große Ziele<br />
Unternehmensausbau im Ausland<br />
Thomas P. Wagner im Gespräch<br />
„Neues Programm für Systempartner“<br />
Der Systempartner für Sicherheitstechnik und Zutrittslösungen erwirtschaftet<br />
22 % s<strong>ein</strong>es Umsatzes in Deutschland. Über aktuelle Entwicklungen des<br />
Familienunternehmens mit inzwischen über 7.085 Mitarbeitern hat Thomas<br />
P. Wagner, Vorsitzender der Geschäftsführung, bei der Jahrespressekonferenz<br />
in Ennepetal berichtet.<br />
Dorma arbeitet mit ca. 700 Systempartnern zusammen. Unter den Verarbeitern<br />
sind etwas mehr als 300 aus der <strong>Metallbau</strong>branche. Stefanie<br />
Manger hat mit Thomas P. Wagner, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung,<br />
darüber gesprochen, wie sich das Unternehmen künftig die<br />
Kooperation mit den <strong>Metallbau</strong>ern vorstellt.<br />
46<br />
Im Geschäftsjahr 2012/13 hat die Dorma<br />
Gruppe die im letzten Jahr erstmalig erzielte<br />
Umsatzmilliarde im Vergleich zum<br />
Vorjahr um 3 % auf rund 1.032 Mio. Euro<br />
(Vorjahr: 1.001,8 Mio. Euro) ausgebaut. Für<br />
das Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr<br />
haben die im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
getätigten Akquisitionen <strong>ein</strong>en großen<br />
Beitrag geleistet.<br />
Durch die fünf Akquisitionen in Australien,<br />
Europa und Nordamerika konnten insgesamt<br />
zusätzliche Umsatzerlöse von 39,9 Mio.<br />
Euro erzielt werden. Das Ergebnis vor Steuern<br />
(EBT) ist im Vergleich zum Geschäftsjahr<br />
2011/12 von 76,6 Mio. Euro auf 57,6 Mio.<br />
Euro gesunken. Hierfür verantwortlich sind<br />
insbesondere die Restrukturierungsaufwendungen<br />
für die begonnene Konsolidierung<br />
der Fertigungs- und Logistikstandorte vor<br />
allem in Europa sowie die Investitionen und<br />
Einmalaufwendungen für den neuen Markenauftritt<br />
und die Präsenzbildung in unterschiedlichen<br />
ausländischen Märkten.<br />
Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich<br />
im Geschäftsjahr 2012/13 auf ca. 7.085<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (+5,1 %),<br />
davon sind 2.800 in Deutschland beschäftigt.<br />
„Die solide Umsatzentwicklung ist vor dem<br />
Hintergrund der schwachen Konjunktur in<br />
Europa sowie der nach wie vor angespannten<br />
und schwankenden Weltwirtschaft positiv zu<br />
sehen“, sagte Thomas P. Wagner, Vorsitzender<br />
der Dorma Geschäftsführung. „Die sehr<br />
guten Umsatzentwicklungen in Amerika und<br />
Asien-Pazifi k konnten den Umsatzrückgang in<br />
Europa als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
nicht völlig kompensieren“, so Wagner<br />
weiter. In China beispielsweise hat Dorma<br />
s<strong>ein</strong>e Präsenz verdoppelt und verfügt inzwischen<br />
in 27 Städten über Geschäftsstellen.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Dorma<br />
ebenfalls damit begonnen, Produktionsstätten<br />
(Frankreich, Spanien und Belgien)<br />
sowie Logistikzentren in Europa zu bündeln<br />
Ein Dorma Referenzobjekt ist der CMA CGM Tower in Marseille, für dessen Entwurf Architektin Zaha<br />
Hadid verantwortlich war<br />
und in Deutschland zusammenzuführen.<br />
„Hier in der Heimat haben wir derzeit elf<br />
Produktionsstätten, die auf neun reduziert<br />
werden“, kündigte Wagner an.<br />
Im süddeutschen Zusmarshausen entsteht<br />
<strong>ein</strong> hochmodernes europäisches Türenwerk<br />
und in Wuppertal das europäische Logistik-<br />
und Ersatzteilzentrum mit <strong>ein</strong>er weltweit<br />
schnellen und zuverlässigen Lieferleistung.<br />
Darüber hinaus wird der Standort Ennepetal<br />
zum Technologiezentrum und Kompetenzzentrum<br />
Mechatronik ausgebaut.<br />
Wagner verwies in s<strong>ein</strong>em Vortrag auf die<br />
jüngsten Referenzobjekte des Zulieferers:<br />
Dazu gehören beispielsweise der 632 Meter<br />
hohe Shanghai Tower, das neue One World<br />
Trade Center in New York, das Museum of<br />
Tomorrow in Rio de Janeiro, das JW Marriott<br />
Marquis Hotel in Dubai, der CMA CGM<br />
Tower in Marseille oder auch der Vodafone<br />
Campus in Düsseldorf.<br />
Ausblick. Im neuen Geschäftsjahr 2013/14<br />
möchte das Familienunternehmen konsequent<br />
an der Umsetzung s<strong>ein</strong>er „Strategie<br />
2020“ weiterarbeiten. Der Fokus liegt auf<br />
der Optimierung von Produktions- und Logistikstandorten,<br />
dem Ausbau der Präsenz in<br />
strategischen Märkten sowie der Markt<strong>ein</strong>führung<br />
von neuen, innovativen Produkten<br />
und Lösungen.<br />
Das Versprechen, Partner für ganzheitliche<br />
Zugangslösungen zu s<strong>ein</strong>, ist eng mit Innovationen<br />
und neuen Produkten verknüpft. In<br />
den letzten zehn Jahren hat Dorma mehr als<br />
700 Patente angemeldet, davon 85 im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr. Insgesamt befi nden<br />
sich mehr als 160 Produkte in der Entwicklung.<br />
Mit den Messen Fensterbau, Security<br />
und voraussichtlich glasstec im kommenden<br />
Jahr sowie der Weltleitmesse BAU Anfang<br />
2015 in München plant Dorma die Einführung<br />
neuer Produkte in vier Wellen. red ◊<br />
11/2013<br />
Dorma<br />
metallbau: Zu den Verarbeitern aus den<br />
Branchen Glas, Holz und <strong>Metallbau</strong> pflegt<br />
Dorma ca. 700 Systempartnerschaften. Gab<br />
es da in den vergangenen Jahren Zuwächse?<br />
Thomas P. Wagner: Wir hatten in den letzten<br />
Jahren Zuwächse und möchten nun im<br />
November bei unserer Systempartnertagung<br />
in Dresden <strong>ein</strong> neues Programm vorstellen.<br />
Dabei geht es um verschiedene Stufen der<br />
Zusammenarbeit. Die Unternehmen haben<br />
da unterschiedliche Vorstellungen, wie eng<br />
sie mit uns zusammenarbeiten möchten.<br />
metallbau: Wie stellen Sie sich die Kooperation<br />
zwischen Verarbeiter und Dorma vor?<br />
Wagner: Wir wünschen uns beispielsweise<br />
enge Kooperationen zwischen dem Verarbeiter,<br />
dem Händler, unserem Außendienst und<br />
dem Dorma Architektenberater. Wir möchten<br />
den Systempartner verstärkt in den Informationsfluss<br />
über unsere Projekte <strong>ein</strong>binden.<br />
Damit können diese Unternehmen <strong>ein</strong>en echten<br />
Mehrwert aus der Partnerschaft ziehen.<br />
metallbau: Inwiefern können denn ausführende<br />
Unternehmen von Ihren internationalen<br />
Kontakten profitieren und mit Unterstützung<br />
beim Exportieren der <strong>ein</strong>en oder<br />
anderen Leistung rechnen?<br />
Wagner: Hat <strong>ein</strong> <strong>Metallbau</strong>unternehmen<br />
<strong>ein</strong> Projekt in Ungarn oder Polen beispielsweise,<br />
kann es sich durchaus an uns wenden<br />
und von unseren Ansprechpartnern vor Ort<br />
profitieren. Dorma kann behilflich s<strong>ein</strong>, im<br />
Ausland <strong>ein</strong> funktionierendes Netzwerk der<br />
am Bau Beteiligten aufzubauen. Schließlich<br />
haben wir in fast allen europäischen Ländern<br />
<strong>ein</strong>e eigene Vertriebsorganisation und<br />
auch technische Beratung. Wir exportieren<br />
nicht nur Produkte, sondern verfügen über<br />
<strong>ein</strong>e Infrastruktur für Vertrieb, Technik und<br />
inzwischen vielfach auch für Servicetechnik.<br />
metallbau: Dorma hatte Ende 2009 insgesamt<br />
45 Produktionsstätten, elf davon in<br />
Foto: Manger<br />
Thomas P. Wagner, Vorsitzender der Dorma Geschäftsführung<br />
Deutschland. Sie haben in der Jahrespressekonferenz<br />
darüber gesprochen, dass Sie die<br />
Produktion straffen wollen. Welche Konsequenzen<br />
wird dies für den Standort Deutschland<br />
haben?<br />
Wagner: In Deutschland werden wir innerhalb<br />
<strong>ein</strong>es Jahres zwei Produktionsstandorte<br />
abbauen. Wir werden die Fertigung in Europa<br />
bündeln und kl<strong>ein</strong>ere Standorte auflösen.<br />
Die Fertigung von Automatiktüren wird in<br />
Zusmarshausen angesiedelt, dafür haben<br />
wir bereits Produktionsstätten in Frankreich<br />
und Spanien aufgelöst und nach Deutschland<br />
verlagert. Der Standort Köln wird verlagert<br />
nach Sofia – dort haben wir bereits <strong>ein</strong><br />
Werk für Karusselltüren. Wir haben festgestellt,<br />
dass sich der Markt für Karusselltüren<br />
im Schwerpunkt nach Osteuropa verschoben<br />
hat. Ennepetal wollen wir zum elektronischen<br />
und mechatronischen Technologiezentrum<br />
ausbauen. Die Bonner Produktion für<br />
elektronische Zutrittskontrollen werden wir<br />
deshalb nach Ennepetal umsiedeln, Bonn<br />
bleibt als Entwicklungs-, Vertriebs- und Servicestandort<br />
für Zutrittslösungen erhalten.<br />
Geschlossen hingegen wird unser Werk in<br />
Detmold. Diese Produktion verlagern wir<br />
nach Bad Salzuflen und stärken dort den<br />
Bereich Glas. Wuppertal wurde und wird als<br />
logistisches Center in Europa ausgebaut.<br />
Mit <strong>ein</strong>em zentralen Logistikcenter können<br />
wir unseren Kunden schnell und zuverlässig<br />
„alles aus <strong>ein</strong>er Hand“ bieten. Das Angebot<br />
stärkt unsere Marktposition.<br />
metallbau: Welche Produkte, die deutsche<br />
Systempartner verarbeiten, werden hier im<br />
Land hergestellt?<br />
Wagner: Die Hälfte unserer weltweiten<br />
Wertschöpfung findet nach wie vor in<br />
Deutschland statt, auch wenn wir hier „nur“<br />
22 % vom Umsatz erwirtschaften. Nahezu<br />
alles, was <strong>Metallbau</strong>unternehmen hier verarbeiten,<br />
wird auch in Deutschland gefertigt.<br />
95 % der Produkte sind tatsächlich „Made<br />
in Germany“, nicht nur weil sie <strong>ein</strong> entsprechendes<br />
Label haben. Einzelne Türschließer<br />
werden aus Singapur importiert, aber das<br />
war es dann. Wir haben <strong>ein</strong>e Vorfertigung<br />
von Automatikantrieben für Schiebetüren in<br />
Sofia, fertiggestellt werden die Bauteile aber<br />
in Zusmarshausen.<br />
Wir bedanken uns für das Interview.<br />
11/2013 47
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Dat<strong>ein</strong>ame: metallbau_11_Soyer_druckfertig; Seite: 1; Nettoformat: (40.00 x 254.00 mm); Datum: 14. Oct 2013 10:52:47; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_11_Gelber_Bieger_NEU; Seite: 1; Nettoformat: (55.00 x 254.00 mm); Datum: 10. Oct 2013 08:59:14; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_11_Abel_Marktplatz; Seite: 1; Nettoformat: (61.03 x 260.35 mm); Datum: 21. Oct 2013 07:52:30; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
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11/2013<br />
11/2013<br />
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FACHMARKT<br />
Fachzeitschriften eMagazines<br />
Newsletter Bücher<br />
<strong>ein</strong>fach. online. bestellen.<br />
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Offenes Umsatzpotenzial beim Lieferantenmanagement wird häufig übersehen<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_09_Bloms-Direkt_NEU_AZ_v5; Seite: 1; Nettoformat: (88.00 x 47.00 mm); Datum: 05. Aug 2013 13:55:16; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien<br />
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Offenes Potenzial im Einkauf<br />
Strategie steigert den Umsatz<br />
Große Unternehmen wissen, dass bei drei Prozent Materialkosten<strong>ein</strong>sparung<br />
der Umsatz bis zu <strong>ein</strong>em Viertel höher ausfallen kann. Günstige<br />
Einkaufspreise steigern den Umsatz, ohne dass Arbeit anfällt. Experten<br />
m<strong>ein</strong>en, gerade kl<strong>ein</strong>e und mittelständische Unternehmen verwenden zu<br />
wenig Strategie auf ihren Einkauf. Potenzialbewussts<strong>ein</strong> und langfristigstrategisches<br />
Denken lohnt.<br />
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Michael Herbers von <strong>Metallbau</strong><br />
Emmeln aus Haren an der Ems<br />
arbeitet mit 450 Lieferanten zusammen.<br />
„Wir haben <strong>ein</strong> sehr differenziertes<br />
Portfolio und wollen uns nicht von <strong>ein</strong>igen<br />
wenigen Zulieferern abhängig machen“, erläutert<br />
der Leiter des Einkaufs. Der Betrieb<br />
mit 85 Mitarbeitern handelt unter anderem<br />
mit Stahl, Bildschirmen, Elektronikteilen<br />
und Elektromotoren. „Am meisten beziehen<br />
wir Stahl und Stahlteile. Da sind wir stark<br />
vom Rohstoffpreis abhängig“, erläutert der<br />
Teilhaber. So ist auch die gebotene Preisstabilität<br />
<strong>ein</strong>es der Hauptkriterien für die<br />
Zusammenarbeit. „Wir nehmen nicht immer<br />
den billigsten Anbieter. Wichtig sind uns<br />
auch Termintreue und Produktqualität“,<br />
sagt Herbers.<br />
Der Traditionsbetrieb legt großen Wert<br />
auf <strong>ein</strong>e persönliche und freundschaftliche<br />
Ebene mit den Lieferanten. Das äußert sich<br />
in der langen Verweildauer und produktiven<br />
Zusammenarbeit. „Einer unserer Lieferanten<br />
ist seit mehr als 30 Jahren dabei“,<br />
weiß Herbers. Das gute Verhältnis hat sich<br />
bereits ausgezahlt: Bei <strong>ein</strong>er größeren Lieferung<br />
konnte <strong>ein</strong> Hersteller <strong>ein</strong>mal nicht<br />
zum Termin liefern. Der langjährige Partner<br />
sprang <strong>ein</strong> und glich die verlorene Zeit mit<br />
großer Eile aus. <strong>Metallbau</strong> Emmeln konnte<br />
54<br />
11/2013<br />
1/2013<br />
55
MANAGEMENT<br />
trotz anfänglicher Probleme s<strong>ein</strong>e Kunden<br />
noch zufriedenstellen.<br />
Um die Preise niedrig zu halten, bündelt<br />
der Mittelständler s<strong>ein</strong>e Materialbestellungen<br />
und nimmt größere Mengen ab. Auch<br />
die Transportkosten fallen dann nur <strong>ein</strong>mal<br />
an. „Wir machen im Vorfeld <strong>ein</strong>en Preisvergleich,<br />
indem wir verschiedene Angebote<br />
anfordern. In der Regel mindestens drei“,<br />
sagt der Gesellschafter.<br />
Rahmenverträge abzuschließen, mache<br />
bei s<strong>ein</strong>em Betrieb k<strong>ein</strong>en Sinn, sagt der Einkäufer.<br />
Zu unwägbar seien Materialbedarf<br />
und Saisongeschäft der drei Geschäftsbereiche<br />
Container-, Freizeit- und Eingangskontrollanlagenbau.<br />
„Aber wir kaufen auch mal<br />
Material auf Lager, wenn der Preis gut ist.“<br />
Zwar könne er nicht endlos bestellen, denn<br />
die Lagerkapazitäten sind beschränkt, aber<br />
das <strong>ein</strong>e oder andere 25-Tonnen-Coil habe<br />
er schon auf Vorrat.<br />
„Das ist der Klassiker: Mittelständler sind<br />
sehr stark im operativen Einkauf. Sie verwalten<br />
ihre Lieferanten, vergleichen Preise und<br />
bündeln die Bestellungen“, sagt Rüdiger<br />
Hellig. Der Professor für Produktionswirtschaft<br />
an der Dualen Hochschule Baden-<br />
Württemberg glaubt, dass viel Potenzial in<br />
<strong>ein</strong>er genaueren Analyse des Lieferantenkreises<br />
steckt, schließlich machen die Materialien<br />
etwa die Hälfte der Kosten <strong>ein</strong>es Metallbetriebs<br />
aus. Nur etwa <strong>ein</strong> Drittel entfällt<br />
auf Personalkosten und <strong>ein</strong> Fünftel beläuft<br />
sich auf allgem<strong>ein</strong>e Kosten wie Miete usw.<br />
Harald de Witt, Vertriebsleiter TS Aluminium<br />
Professionelle Analyse. Dem strategischen<br />
Lieferantenmanagement geht <strong>ein</strong>e Analyse<br />
voraus. Folgende Kriterien sind dafür besonders<br />
relevant: Preise und Zahlungsbedingungen,<br />
Qualität der Produkte oder Dienstleistungen,<br />
Lieferzeiten und Liefertreue,<br />
Umgang und Reaktionszeiten bei Reklamationen<br />
und Serviceanfragen, zusätzliche Services<br />
sowie Fachkompetenz des Anbieters.<br />
Bei <strong>ein</strong>er langfristig angelegten Zusammenarbeit<br />
sind <strong>ein</strong> Fragebogen für den Lieferanten<br />
oder <strong>ein</strong> Ortsbesuch empfehlenswert.<br />
Um die Produktqualität zu prüfen, sollten<br />
Arbeitsproben oder bei Software auch Testzugänge<br />
oder Demos angefordert werden.<br />
Für <strong>ein</strong>e strategische Betrachtung der Beschaffung<br />
ist beispielsweise <strong>ein</strong>e Einteilung<br />
in verschiedene Zulieferergruppen ratsam.<br />
Lieferanten, auf die man angewiesen ist,<br />
weil sie besonderes Know-how besitzen,<br />
und die deswegen nicht oder nur schlecht<br />
ersetzbar sind. Oder Partner, die unkritisch<br />
und leicht auszutauschen wären. Auf jede<br />
klassifizierte Lieferantengruppe kann man<br />
im Anschluss <strong>ein</strong>e adäquate Strategie anwenden.<br />
„Wichtig ist im ersten Schritt, in<br />
Personalqualifikation für den strategischen<br />
Einkauf zu investieren“, sagt der Wissenschaftler.<br />
Denn <strong>ein</strong> Einkäufer, der weder Befugnisse<br />
noch Kenntnisse des strategischen<br />
Einkaufs hat, sondern <strong>ein</strong> Geschäftsführer,<br />
der diese Entscheidungen quasi nebenher<br />
trifft, ist nicht optimal. Oft hört man beim<br />
Kl<strong>ein</strong>unternehmer den Satz: „Den Einkauf<br />
macht m<strong>ein</strong>e Frau.“ Doch echte Spezialisten<br />
sind rar auf dem Markt und die Zeitungen<br />
voll mit Stellenanzeigen. Wer fundiertes<br />
Materialwissen mit betriebswirtschaftlichen<br />
Kenntnissen und Verhandlungsgeschick ver<strong>ein</strong>t,<br />
findet meist schnell <strong>ein</strong>en gutbezahlten<br />
Job in der Industrie. Kl<strong>ein</strong>e Handwerker<br />
haben das Nachsehen. Die Analyse <strong>ein</strong>es<br />
solchen Experten, ggf. als externer Dienstleister<br />
beauftragt, könne dann ergeben,<br />
dass <strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>ere Kundengruppe <strong>ein</strong>en großen<br />
Einfluss auf den Umsatz hat, und damit<br />
<strong>ein</strong> großes Potenzial bei der Optimierung.<br />
Neben hohen Einsparungen sind bessere<br />
Qualität und schnellere Durchlaufzeiten Nebeneffekte<br />
des Lieferantenmanagements.<br />
„Durch Beschaffungsmarktforschung und<br />
artikelgruppenspezifische Beschaffungsstrategien<br />
ergeben sich mitunter entscheidende<br />
Wettbewerbsvorteile“, sagt Hellig. Bei Bürobedarf<br />
beispielsweise lohnt es sich immer,<br />
Ordner & Co. zu bündeln, größere Mengen<br />
anzuschaffen und kl<strong>ein</strong>e Vorräte anzulegen.<br />
„Fast alle großen Firmen bündeln ihre Büromaterialbestellungen<br />
standortübergreifend<br />
und wickeln diese elektronisch ab, etwa<br />
über den Onlineshop“, sagt der 53-Jährige.<br />
Profile online bestellen. Über den hauseigenen<br />
Onlineshop kann man auch bei<br />
TS Aluminium in Großefehn bestellen. Der<br />
Rüdiger Hellig, Professor für Produktionswirtschaft<br />
Systemlieferant vertreibt Aluminiumprofile<br />
für Wintergärten, Fenster und Türen sowie<br />
Faltwände. „Die Bearbeitung geht dann<br />
schneller, weil wir die Daten direkt auf <strong>ein</strong>er<br />
elektronischen Bestellliste erhalten“, sagt<br />
Harald de Witt. Der Vertriebsleiter betreut<br />
mit zehn Außendienstmitarbeitern rund<br />
1.500 Kunden. „Wir machen mit unserem<br />
Nischenprodukt Aluminiumprofile zwar<br />
30 Millionen Umsatz. Das aber vor allem<br />
mit kl<strong>ein</strong>en Kunden“, sagt de Witt.<br />
Auf den Preis s<strong>ein</strong>er Produkte hat er nach<br />
eigenen Angaben wenig Einfluss, muss er<br />
doch die schwankenden und bei Aluminium<br />
meist steigenden Weltmarktpreise ausgleichen.<br />
Mit diesem Argument und guten<br />
persönlichen Beziehungen gelang es dem<br />
mittelständischen Handwerksbetrieb in den<br />
vergangenen 45 Jahren, die Umsätze kontinuierlich<br />
zu steigern. Und das, obwohl die<br />
Firma beim Preisdumping der Branche nicht<br />
mitmachen will. „Wir sind nicht auf den<br />
gängigen Plattformen gelistet“, sagt der<br />
Vertriebsleiter. Mit anonymen Geschäftsbeziehungen,<br />
bei denen der <strong>ein</strong>zige Auswahlfaktor<br />
der Preis ist, hat er schlechte Erfahrungen<br />
gemacht. „Wir pflegen <strong>ein</strong>en engen<br />
und persönlichen Kontakt zu unseren Kunden“,<br />
sagt de Witt. Bei Schulungen beispielsweise<br />
holt er immer wieder die M<strong>ein</strong>ung der<br />
Monteure <strong>ein</strong>, die mit s<strong>ein</strong>en Produkten arbeiten.<br />
„Wir möchten unsere Produkte stetig<br />
verbessern und freuen uns über konstruktive<br />
Kritik der Anwender“, sagt der 50-Jährige,<br />
der gerne auf Augenhöhe agiert.<br />
Wie wichtig das persönliche Verhältnis zu<br />
s<strong>ein</strong>en Lieferanten ist, betont auch Professor<br />
Hellig: „Viele Unternehmen investieren<br />
in Maßnahmen zur Lieferantenbindung<br />
bei strategisch wichtigen Artikeln.“ Bei-<br />
Business-Suchmaschinen<br />
Vorteil ist die Datenbasis von r<strong>ein</strong> geschäftlichen<br />
Informationen. Beispielsweise<br />
bei der Lieferantensuchmaschine<br />
„Wer liefert was“ werden die Suchbegriffe<br />
mit rund 48.000 Rubriken und deren<br />
Keywords in Sekunden abgeglichen. Dies<br />
ermöglicht Einkäufern, ihre gesuchten<br />
Produkte oder Dienstleistungen inklusive<br />
der Kontaktdaten der Anbieter schnell zu<br />
finden. Deshalb sind Business-Suchmaschinen<br />
für Einkäufer <strong>ein</strong> maßgeschneidertes<br />
Servicetool, mit dem sie Zeit und<br />
Geld sparen.<br />
Die Suche und Anzeige der Treffer sind in<br />
Business-Suchmaschinen anders aufgebaut<br />
als in allgem<strong>ein</strong>en Suchmaschinen.<br />
spielsweise sind Awards für das Verhältnis<br />
zwischen Auftraggeber und Zulieferer von<br />
steigender Bedeutung. Incentives wie Betriebsfeiern,<br />
Reisen zu den Produktionsstätten<br />
oder Geschenke sind inzwischen ebenso<br />
üblich. „Gerade im globalen Beschaffungsmarkt<br />
kommt man nur voran, wenn man<br />
jemanden kennt“, sagt Hellig. In Indien<br />
beispielsweise formen sich Partnerschaften<br />
bereits während des Studiums. „Hier muss<br />
man <strong>ein</strong>en lokalen Partner haben, der in<br />
den Netzwerken vor Ort Zuhause ist“, rät der<br />
Professor.<br />
Auch in Krisenzeiten halten sich Unternehmen<br />
gegenseitig nur weiterhin die Stange,<br />
wenn das Vertrauen stimmt. „Natürlich<br />
hängt es auch von der Finanzdecke ab,<br />
ob der Lieferant etwa <strong>ein</strong> Mahnverfahren<br />
stoppt, wenn die Rechnung nicht bezahlt<br />
wird“, sagt Hellig. Hier kommt wieder die<br />
<strong>ein</strong>gangs erwähnte Analyse ins Spiel: Ist<br />
das <strong>ein</strong> strategisch relevanter Partner für<br />
mich? Kann ich es mir leisten, diesen über<br />
die Klippe springen zu lassen, fragt sich der<br />
Stratege dann.<br />
Hellig warnt vor allzu sorglosem Geschäftsgebaren.<br />
„Man sollte auch als strategisch<br />
wichtiger Lieferant immer am Ball<br />
bleiben und sich unentbehrlich machen,<br />
denn „Ausphasen“ kommt immer wieder<br />
vor“, sagt der Branchenkenner. Lieferanten<br />
sollten misstrauisch werden, wenn beispielsweise<br />
vom Kunden Werkzeuge ausgeliehen<br />
werden. Das Ausphasen ist <strong>ein</strong> geplantes<br />
und strategisches Beenden der Partnerschaft<br />
zwischen Auftraggeber und Lieferant.<br />
Es dauert Monate oder gar Jahre, in denen<br />
man sich vom Lieferanten löst. Zunächst reduziert<br />
der Besteller die Volumina und nabelt<br />
sich erst komplett vom Lieferanten ab,<br />
Sie geben strukturierte Informationen<br />
und Marktübersichten und arbeiten mit<br />
Spezifizierungen wie Filtermöglichkeiten:<br />
So können beispielsweise nur Anbieter in<br />
der Umgebung oder in <strong>ein</strong>em bestimmten<br />
Ort, <strong>ein</strong>es ausgewählten Unternehmenstypus<br />
oder auch mit bestimmten<br />
Zertifizierungen, DIN-Normen oder Unternehmensgrößen<br />
und Absatzgebieten<br />
angezeigt werden. Das Firmenprofil enthält<br />
die direkte Kontaktmöglichkeit und<br />
weitere Informationen zum Unternehmen.<br />
Es empfiehlt sich, Suchvorschläge zu<br />
beachten, die angezeigt werden, sobald<br />
man die Anfangsbuchstaben <strong>ein</strong>es Begriffes<br />
in das Suchfeld <strong>ein</strong>tippt.<br />
wenn er merkt, dass es auch ohne ihn geht.<br />
Weil <strong>Metallbau</strong>er aktuell immer wieder von<br />
Schlüsselbranchen wie den Automobilherstellern<br />
gegen die Wand gedrückt werden,<br />
müssen diese Zulieferer wählen, die günstig<br />
liefern. „Abnehmer kalkulieren heute spitz.<br />
Da bleibt wenig Spielraum für den Lieferanten.<br />
Und ohne den optimierten Einkauf geht<br />
es nicht mehr“, sagt Hellig. Nur Nischenlieferanten<br />
können da noch ihre Preisvorstellungen<br />
durchdrücken.<br />
Einkauf als Verbandsmitglied. Einen besonderen<br />
Vorteil bietet Axel Wölm s<strong>ein</strong>en<br />
Clubmitgliedern. Metall & mehr heißt s<strong>ein</strong>e<br />
Plattform, auf der 15.000 Innungsmitglieder<br />
der 13 Landesverbände und des Bundesverbands<br />
Metall organisiert sind. Seit<br />
zwölf Jahren ersetzt der Club die Rahmenverträge<br />
<strong>ein</strong>zelner Landesverbände mit ihren<br />
Zulieferern. „Durch die Nachfragebündelung<br />
erreichen wir für unsere Mitglieder<br />
erhebliche Preisvorteile“, sagt Geschäftsführer<br />
Wölm. Je nach Angebot nutzen<br />
zwischen 5 und 45 % der Mitgliedsunternehmen<br />
die Möglichkeiten der Plattform.<br />
„Dabei entstehen Synergieeffekte. Wir entlasten<br />
die Innungen von der aufwändigen<br />
Rahmenvertragsorganisation und bieten<br />
gleichzeitig Anbietern und Zielgruppe die<br />
Möglichkeit, mit<strong>ein</strong>ander in Kontakt zu<br />
treten“, sagt der diplomierte Betriebswirt.<br />
Wölm bietet mit Metall & mehr Produkte,<br />
Zubehör und Dienstleistungen zu Sonderkonditionen.<br />
„Dadurch amortisiert sich für<br />
viele Firmen der Innungsbeitrag“, sagt der<br />
Geschäftsführer.<br />
Bei der Auswahl der Lieferanten lässt<br />
der Plattformmanager besondere Sorgfalt<br />
walten. Je Sparte gibt es immer nur <strong>ein</strong>en<br />
Axel Wölm, Geschäftsführer Metall & mehr<br />
Anbieter, und der muss attraktiv s<strong>ein</strong>. „Gerade<br />
für kl<strong>ein</strong>ere Unternehmen, die k<strong>ein</strong>e<br />
großen Mengen abnehmen können, rechnen<br />
sich die Angebote des Netzwerks“, sagt<br />
Wölm, der auch auf die gute Reputation<br />
der Anbieter achtet. Spezielle Angebote von<br />
Branchensoftware über Mietkleidung bis<br />
hin zu Kfz sind bei Metall & mehr gelistet.<br />
Auch Firmen, die s<strong>ein</strong> Angebot nicht direkt<br />
nutzen, ziehen die Preise als Vergleichswert<br />
bei Investitionsentscheidungen heran. Bei<br />
<strong>ein</strong>em bestimmten Auto bietet der Anbieter<br />
derzeit etwa 44 % Nachlass. „Das ist <strong>ein</strong><br />
großer Sparvorteil“, weiß Wölm.<br />
Größere Betriebe ab ca. 50 und mehr Mitarbeiter<br />
profitierten nicht immer vom Inhalt<br />
von Metall & mehr. „Die bekommen dank<br />
Rahmenvertrag die gleichen Konditionen<br />
auch ohne uns. Denn sie verfügen meist über<br />
<strong>ein</strong>en spezialisierten Einkauf, der die besten<br />
Preise verhandelt“, sagt der Betriebswirt.<br />
Info & Kontakte<br />
<strong>Metallbau</strong> Emmeln GmbH & Co. KG<br />
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die Hochschule München an der Fakultät<br />
für Bauingenieurwesen erstmals<br />
das Verbundstudium Stahl – Metall – Glas<br />
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Sprecher der Studienrichtung Stahlbau<br />
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und Stabilität. Das Studienangebot verbindet<br />
<strong>ein</strong>e betriebliche Ausbildung mit <strong>ein</strong>em<br />
Bachelorstudium. Grund für den neuen Ausbildungsgang<br />
ist <strong>ein</strong> zunehmender Bedarf<br />
an akademisch ausgebildeten Fachkräften<br />
im Bereich <strong>Metallbau</strong>. „Mich erreichten regelmäßig<br />
Anfragen von Stahlbaubetrieben<br />
aus dem ganzen Bundesgebiet nach <strong>ein</strong>er<br />
akademischen Ausbildung mit Schwerpunkt<br />
Stahlbau. Oft waren dies auch Familienbetriebe,<br />
in denen schon die Eltern im ehemaligen<br />
Studiengang Stahlbau studiert haben und<br />
nun die nächste Generation <strong>ein</strong>e Ausbildung<br />
anstrebt“, berichtet Ansorge.<br />
Als weiteren Grund für den Wunsch nach<br />
<strong>ein</strong>em dualen Studium sieht Ansorge den<br />
Wegfall des ersten, praktischen Studiensemesters<br />
und dessen Ersatz durch <strong>ein</strong> sechswöchiges<br />
Vorpraktikum: „Mit dem Verbundstudium<br />
kommt man dem Ideal, den Beruf von<br />
der Pike auf zu lernen, wieder nahe.“ Anders<br />
als bei herkömmlichen Studiengängen steht<br />
bei dem Verbundstudium<br />
die intensive<br />
Verknüpfung von<br />
Theorie und Praxis<br />
im Mittelpunkt. Die<br />
Studierenden absolvieren<br />
zunächst<br />
den ersten Teil der<br />
Ausbildung im Betrieb.<br />
Der Besuch der<br />
Berufsschule erfolgt<br />
freiwillig. Erst nach<br />
<strong>ein</strong>em Jahr, im Oktober<br />
2014, beginnt Jörg Ansorge<br />
dann das eigentliche<br />
Studium in München. In der vorlesungsfreien<br />
Zeit und nach dem vierten Fachsemester<br />
steht wieder die Ausbildung im Betrieb an,<br />
gefolgt von der Gesellenprüfung nach drei<strong>ein</strong>halb<br />
Jahren. Ein weiteres Jahr später erwerben<br />
die Studierenden den Abschluss Bachelor<br />
of Engineering (siehe Studienablauf).<br />
Sie werden damit zu Bauingenieuren mit<br />
<strong>ein</strong>er vertieften Ausbildung in den stahlbaulichen<br />
Fächern und erwerben die Bauvorlageberechtigung.<br />
Inhaltlich umfasst das Studium<br />
u.a. die Bereiche Bauordnungs- und Bauvertragsrecht,<br />
Stahlbau und Stabilitätslehre,<br />
Grundlagen der Werkstoff- und Schweißtech-<br />
Die Versuche in den Labors der Hochschule München sind bei den Studierenden beliebt<br />
Hochschule München<br />
Bernd Fürbringer<br />
nik oder Grundlagen der Fassadentechnik<br />
und des Glasbaus.<br />
„Erfahrungsgemäß sind Studierende, die<br />
gleichzeitig <strong>ein</strong>e Berufsausbildung und <strong>ein</strong><br />
Studium bewältigen, besonders motiviert,<br />
engagiert und leistungsfähig“, berichtet Ansorge.<br />
„Die Belastung für die Studierenden<br />
ist zwar höher, allerdings besteht für sie<br />
wiederum finanzielle Sicherheit, die Zeit für<br />
intensives Studieren schafft.“ Dafür sorgen<br />
die beteiligten Unternehmen, die den dual<br />
Studierenden <strong>ein</strong> Gehalt zahlen.<br />
Von dem Verbundstudium sollen nicht nur<br />
die Studierenden profitieren, sondern auch<br />
der universitäre Betrieb. Ansorge: „Wir versprechen<br />
uns Impulse für die Lehre und die Anwendungsforschung<br />
durch Fragen aus der Praxis,<br />
die über die Studierenden direkt an uns herangetragen<br />
werden können.“ Im Labor für Stahlund<br />
Leichtmetallbau und im Kompetenzzentrum<br />
Kleben werden interessierte Studierende<br />
an aktuelle Forschungsthemen herangeführt<br />
und finden so Aufgabenstellungen für ihre<br />
Bachelor- und Masterarbeiten. Ein weiterer<br />
Schwerpunkt besteht durch die Stiftungsprofessur<br />
Glas- und Fassadenbau.<br />
Gestiegene Anforderungen. Einer der beteiligten<br />
Betriebe ist die Firma Franz Kassecker.<br />
11/2013<br />
Kassecker<br />
Der Ablauf des Verbundstudiums<br />
Die Ausbildung der Studierenden findet in den<br />
Betrieben, wie hier bei Kassecker statt<br />
11/2013<br />
Kassecker<br />
Das Unternehmen aus Waldsassen mit rund<br />
450 Mitarbeitern ist in den Geschäftsfeldern<br />
Stahl- und <strong>Metallbau</strong>, Hoch- und Industriebau,<br />
Tiefbau sowie Bahn- und Ingenieurbau<br />
tätig. „Der Bedarf an akademisch gebildeten<br />
Mitarbeitern hat in den letzten Jahren<br />
deutlich zugenommen“, berichtet Bernd Fürbringer,<br />
der kaufmännische Geschäftsführer.<br />
„Diese Entwicklung ist der Globalisierung<br />
der Märkte geschuldet.“ Viele der Vertragswerke<br />
sind inzwischen in englischer Sprache<br />
verfasst und bei Projekten sind umfangreiche<br />
Dokumentationen vorgeschrieben. „Ein<br />
Vertrag per Handschlag, wie es früher üblich<br />
war, geht heute nicht mehr“, betont Fürbringer.<br />
„Wir benötigen Fähigkeiten wie analytisches<br />
und kritisches Denken, um die Projekte<br />
zu verstehen und umzu<strong>setzen</strong>.“ Im Unternehmen<br />
hat man bereits sehr gute Erfahrungen<br />
mit dualen Studiengängen gemacht. „Wir bieten<br />
schon seit zwei Jahren zum Beispiel die<br />
Ausbildung zum Technischen Zeichner an,<br />
verbunden mit dem Studiengang Bauingenieurwesen“,<br />
berichtet Fürbringer. „Die dualen<br />
Studiengänge sind Teil unseres mittelfristigen<br />
Personalaquisitionprogramms.“ An dieser Art<br />
der Ausbildung schätzt er besonders, dass<br />
die Studierenden sowohl ihr Handwerkszeug<br />
beherrschen als auch das klassische Theoriewissen<br />
aus dem Hochschulstudium erwerben.<br />
Damit verbunden sind analytische Fähigkeiten,<br />
kritisches Denken und die eigenverantwortliche<br />
Informationsbeschaffung. „In Kombination<br />
ist das <strong>ein</strong>e sehr gute Geschichte“,<br />
betont Fürbringer.<br />
Weitere Gründe, um das duale Studienangebot<br />
auszubauen, sind sowohl der demografische<br />
Wandel als auch die Standortsituation.<br />
So werden in absehbarer Zeit aus Altersgründen<br />
zahlreiche Führungskräfte ausscheiden,<br />
weswegen rechtzeitig für Nachwuchs gesorgt<br />
werden muss. Eine ähnliche Entwicklung<br />
konnte auch Ansorge schon in den bisherigen<br />
Studiengängen im Bereich Bauingenieurwesen<br />
beobachten: „Viele Studierende haben<br />
bereits in den letzten Semestern <strong>ein</strong>e feste<br />
Stellenzusage – und tauchen damit als Bewerber<br />
gar nicht mehr auf. Parallel zum Studium<br />
arbeiten sie oft schon als Werkstudenten<br />
in Ingenieurbüros. Die Prognosen gehen nach<br />
wie vor von <strong>ein</strong>em großen Bedarf an Nachwuchs<br />
aus.“<br />
Zudem sei die Lage in der nördlichen<br />
Oberpfalz beim Werben um akademische<br />
Fachkräfte nicht unbedingt <strong>ein</strong> Pluspunkt,<br />
berichtet Fürbringer. Dem lässt sich durch das<br />
duale Studium gegensteuern: „Viele der Kandidaten<br />
für das Studium kommen hier aus<br />
der Region, sind sehr heimatverbunden und<br />
bleiben danach gerne in der Gegend“, weiß<br />
Fürbringer. Dabei haben aber auch ortsfremde<br />
Bewerber <strong>ein</strong>e Chance.<br />
Eine direkte Verpflichtung, nach dem Studium<br />
im Unternehmen zu bleiben, besteht<br />
nicht. „Eine Bindung ans Unternehmen durch<br />
vertragliche Klauseln ist arbeitsrechtlich<br />
nicht haltbar“, erklärt Fürbringer. Er setzt<br />
stattdessen auf <strong>ein</strong>e andere Taktik. „Wir wollen<br />
den Studierenden die Tätigkeit im Unternehmen<br />
durch <strong>ein</strong> gutes Betriebsklima und<br />
<strong>ein</strong>e aussichtsreiche betriebliche Zukunft so<br />
schmackhaft machen, dass sie gar nicht auf<br />
den Gedanken kommen, zu wechseln.“<br />
Hochschule München<br />
Gute Zusammenarbeit. Von den 42 Auszubildenden<br />
im Betrieb absolvieren acht <strong>ein</strong> duales<br />
Studium, darunter auch Kevin Puss. Er ist<br />
gerade in der Ausbildungsphase und wird im<br />
Oktober 2014 dann das Studium in München<br />
aufnehmen. Ausschlaggebend für ihn waren<br />
die Aussichten auf praktische Erfahrung in<br />
der Konstruktion und gleichermaßen theoretisches<br />
Wissen. Als Vorteile sieht er das schnellere<br />
Lernen, mehr Fachwissen sowie die Nähe<br />
zur Fertigung. Durch Ferienarbeit hatte er früher<br />
schon die Möglichkeit, das Unternehmen<br />
kennenzulernen.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen<br />
und der Hochschule hat Andreas<br />
Eckert initiiert. Der Leiter der Stahlbauabteilung<br />
bei Kassecker hat selbst in München<br />
studiert und pflegt weiterhin den Kontakt zu<br />
der Bildungs<strong>ein</strong>richtung: „Wir haben regelmäßig<br />
telefonisch und per E-Mail Kontakt mit<br />
der Hochschule und auch persönliche Treffen<br />
fanden statt.“<br />
Bei der Planung des Studiums waren neben<br />
der Universität auch Unternehmen und<br />
die Industrie- und Handelskammern beteiligt.<br />
„Durch intensive Gespräche haben wir bereits<br />
im Vorfeld versucht, mögliche Schwierigkeiten<br />
auszuräumen“, berichtet Professor<br />
Ansorge. „Sollten sich im laufenden Betrieb<br />
Probleme ergeben, beispielsweise bei Prüfungsterminen,<br />
werden wir diese auf kurzem<br />
Weg im direkten Kontakt lösen.“<br />
Nach dem erfolgreichen Abschluss besteht<br />
für die Studierenden, neben der beruflichen<br />
Karriere, auch die Möglichkeit, das Studium<br />
noch fortzu<strong>setzen</strong>. „Als nächster Schritt wäre<br />
<strong>ein</strong> Masterstudium, beispielsweise Stahlbau<br />
und Gestaltungstechnik, in 3 Semestern Vollzeit<br />
oder in 5 Semestern Teilzeit möglich“,<br />
erläutert Professor Ansorge. „Daran lässt sich<br />
auch <strong>ein</strong>e Doktorarbeit anschließen. Es gibt<br />
aktuell drei Doktoranden, die den Master<br />
sehr erfolgreich abgeschlossen haben und<br />
jetzt <strong>ein</strong>e Promotion anstreben.“<br />
Info & Kontakte<br />
Hochschule München<br />
FK02 Studienschwerpunkt Stahlbau<br />
Karlstraße 6<br />
80333 München<br />
Tel. 089 1265-2688<br />
ansorge@stahlbaustudium.de<br />
www.bau.hm.edu/studienangebot/<br />
verbundstudium/verbundstudium.de.<br />
Franz Kassecker GmbH<br />
Egerer Straße 36<br />
95652 Waldsassen<br />
Tel. 09632 501-0<br />
info@kassecker.de<br />
www.kassecker.de<br />
59
TECHNIK<br />
<strong>ein</strong>e logistische Meisterleistung war gefordert.<br />
„Wir hatten es in der Altstadt mit sehr<br />
engen Straßen zu tun“, sagt Holger Hahn,<br />
bei Schorisch Magis Leiter des Geschäftsbereichs<br />
Stahlwasserbau, „für die Kranentladung<br />
haben wir jeden Quadratzentimeter<br />
ausgenutzt.“ Für die Logistik auf der Baustelle<br />
wurde <strong>ein</strong> 250-Tonnen-Kran <strong>ein</strong>gesetzt.<br />
Fotos: Schorisch Magis<br />
Die Drehbrücke von Malchow ist 120 Tonnen schwer geworden — die Konstruktion mit den zwei Masten wurde <strong>ein</strong>em Segelboot nachempfunden<br />
Eine Drehbrücke für Malchow<br />
Konstruktion ähnelt Segelboot<br />
Malchow verbindet <strong>ein</strong>e neue Drehbrücke mit dem Festland. Am 7. Oktober<br />
wurde sie <strong>ein</strong>geweiht, ab Mitte November wird wieder der Verkehr über das<br />
120 Tonnen schwere Wahrzeichen der Inselstadt rollen. Die Müritz-Elde-<br />
Bundeswasserstraße verbindet den Plauer See mit dem Fleesensee und führt<br />
bis nach Berlin.<br />
Die Erneuerung der Brücke war angezeigt,<br />
weil die Bausubstanz nicht<br />
mehr tragfähig war. An der neuen<br />
Drehbrücke wurde rund <strong>ein</strong> Jahr lang gearbeitet.<br />
Während der Bauphase konnten nur<br />
Fußgänger auf <strong>ein</strong>er Ersatzbrücke die Wasserstraße<br />
überqueren.<br />
Das 6,8 Millionen Euro teure Baudenkmal<br />
haben die <strong>Stahlbauer</strong> von Schorisch Magis<br />
im brandenburgischen Karstädt zusammen<br />
mit den Kollegen von HTS Hydrotechnik<br />
Schlest<strong>ein</strong> im Auftrag der Baufirma Köthenbürger<br />
HTI gebaut.<br />
Das Auftragsvolumen für das Stahlbauunternehmen<br />
lag im hohen sechsstelligen<br />
Bereich. Der Betrieb beschäftigt 70 Mitarbeiter<br />
und ist mit der Bauausführung von<br />
Brücken vertraut. „Etwa alle zwei Jahre führen<br />
wir <strong>ein</strong> Brückenprojekt aus“, berichtet<br />
Geschäftsführer Jost Weimer. Hierzu zählt er<br />
auch Instandsetzungen an Eisenbahn- und<br />
Straßenbrücken. Um im Brückenbau erfolgreich<br />
zu s<strong>ein</strong>, kommt es auf <strong>ein</strong>e exakt durch-<br />
dachte Planung an, insbesondere welche<br />
Baugruppen im Werk gefertigt werden und<br />
was anschließend auf der Baustelle zusammengesetzt<br />
und abgeschweißt wird.<br />
„Drehbrücken werden in Deutschland<br />
nur ver<strong>ein</strong>zelt gebaut, für unsere <strong>Stahlbauer</strong><br />
handelt es sich um <strong>ein</strong> Referenzobjekt“,<br />
so Weimer. Die Drehbrücke in Malchow mit<br />
21,70 Meter Länge und elf Meter Breite<br />
öffnet sich tagsüber zu jeder vollen Stunde.<br />
Den Schiffen auf der Müritz-Elde-Wasserstraße<br />
ermöglicht sie die Passage in den Malchower<br />
See, indem sie über <strong>ein</strong> Drehlager<br />
um 90 Grad zur Seite gefahren wird.<br />
Optisch ist das stählerne <strong>Denkmal</strong> <strong>ein</strong>em<br />
Segelboot nachempfunden. „Konstruktiv<br />
tragen die beiden Masten mit ihren Abspannungen<br />
<strong>ein</strong>en Teil der Last der Brückenspitze<br />
nach hinten zu den Gegengewichten ab“, erläutert<br />
Weimer. Die Masten und die 25 Tonnen<br />
schweren Gegengewichte wurden mit<br />
hydraulischen Hebern <strong>ein</strong>gesetzt. Mit dem<br />
Geländer wiegt die Brücke 120 Tonnen.<br />
60 11/2013<br />
Kiellegung markiert Start. Zur feierlichen<br />
Kiellegung, die üblicherweise im Schiffsbau<br />
den Baubeginn markiert, trafen sich Planer<br />
und <strong>Stahlbauer</strong> bei Schorisch Magis. Dabei<br />
wurden mit Hilfe <strong>ein</strong>er Negativschablone die<br />
<strong>ein</strong>zelnen Bauteile jeweils mit dem Gesicht<br />
nach unten zusammengefügt. Für diese Aktion<br />
haben die <strong>Stahlbauer</strong> zwei Monate lang<br />
<strong>ein</strong>e riesige Fläche in der Werkshalle des<br />
Karstädter Unternehmens belegt.<br />
Insgesamt besteht die Brücke aus mehreren<br />
tausend Einzelteilen, die zu drei Teilstücken<br />
mit je 3,50 Meter Breite zusammengeschweißt<br />
wurden. In den Monaten Mai<br />
und Juni waren 18 <strong>Stahlbauer</strong> teils im Drei-<br />
Schicht-Betrieb im Einsatz.<br />
Nach Beschichtung der Stahlelemente,<br />
die rund vier Wochen in Anspruch nahm,<br />
fand im August und September die Montage<br />
der Brückensegmente vor Ort statt. Die<br />
drei jeweils 22 Meter langen und 25 Tonnen<br />
schweren Einzelteile mussten durch die enge<br />
Altstadt an die Baustelle geliefert werden –<br />
11/2013<br />
Ab Mitte November rollt wieder der Verkehr über die 120 t schwere Brücke<br />
Die Schweißtechnik. Bei <strong>ein</strong>em solchen<br />
Bauwerk spielt die Schweißtechnik <strong>ein</strong>e<br />
herausragende Rolle. Ein Stahlbauunternehmen,<br />
das sich im Segment Brückenbau<br />
positioniert, benötigt Zulassungen wie<br />
die DIN 18800 Klasse E beziehungsweise<br />
die neue DIN EN 1090 EXC 4 sowie die<br />
DIN EN ISO 3834, die Zertifizierungsnorm für<br />
Qualitätsanforderungen an schweißtechnische<br />
Fertigungsbetriebe. Weimer erklärt: „Wir<br />
arbeiten zwar noch nach DIN 18800 Klasse<br />
E, erfüllen jedoch bereits alle Vorbedingungen<br />
zur Qualifikation nach DIN EN 1090. Die<br />
Zertifikation nach der neuen Norm steht noch<br />
für dieses Jahr auf dem Plan.“<br />
Im Falle <strong>ein</strong>er Eisenbahnbrücke ist zudem<br />
die Bahnzulassung nach DIN EN 15085-2<br />
notwendig. „Über diese Zulassungen hinaus<br />
braucht der Betrieb erstklassige Schweißfachingenieure,<br />
gut ausgebildete Schweißer<br />
mit den notwendigen Schweißerprüfungen<br />
für die jeweiligen Schweißanwendungen sowie<br />
jahrelange Schweißerfahrung“, hebt der<br />
Geschäftsführer hervor. Das Stahlbauunternehmen<br />
setzt ausschließlich Konstruktionstechniker<br />
Fachrichtung Schweißtechnik <strong>ein</strong>.<br />
„Beim Verschweißen der drei Segmente<br />
haben wir das MAG-Verfahren genutzt, in<br />
vielen Bereichen musste mit Vorwärmung<br />
gearbeitet werden“, berichtet Weimer. Er betont:<br />
„Bei Montageschweißungen muss auf<br />
absolute Zugfreiheit geachtet werden, um<br />
bei der Schweißnaht die geforderte Qualität<br />
<strong>ein</strong>zuhalten.“<br />
Bei der Antriebstechnik, die die Brücke um<br />
90 Grad zur Seite dreht, handelt es sich um<br />
<strong>ein</strong>en halbrunden Sprossenbaum, der mit<br />
dem Beton verschraubt ist. Der elektrische<br />
Antrieb erfolgt über <strong>ein</strong> an der Brücke montiertes<br />
Zahnrad sowie <strong>ein</strong>en Getriebemotor.<br />
Der mechanische Teil der Antriebstechnik<br />
Schorisch Magis profitiert von Präqualifikation<br />
Schorisch Magis ist dem Ver<strong>ein</strong> für die<br />
Präqualifikation von Bauunternehmen<br />
beigetreten. Die Mitgliedschaft ist vor<br />
allem für Unternehmen interessant, die<br />
für öffentliche Auftraggeber Projekte im<br />
Stahlbau und Stahlwasserbau planen<br />
und ausführen. Über Internetseiten des<br />
Ver<strong>ein</strong>s haben öffentliche Auftraggeber<br />
wie zum Beispiel Kommunen oder Wasserschifffahrtsämter<br />
<strong>ein</strong>en schnelleren<br />
Zugriff auf die wichtigsten Eckdaten, den<br />
Leistungskatalog und die Referenzen des<br />
Unternehmens.<br />
Präqualifikation ist die vorgelagerte,<br />
auftragsunabhängige Prüfung der Eignungsnachweise,<br />
entsprechend den in<br />
der Vergabe- und Vertragsordnung für<br />
Bauleistungen definierten Anforderungen.<br />
Die Anerkennung ist durch die öffentlichen<br />
Auftraggeber in der VOB 2009<br />
verankert.<br />
Geschäftsführer Jost Weimer sieht die<br />
Mitgliedschaft als <strong>ein</strong>e Chance, den Kundenstamm<br />
weiter auszubauen. Das wird<br />
mit der Präqualifizierung sichtbar, die<br />
über mehrere Wochen erarbeitet wurde.<br />
Zudem ist die Angebotsabgabe dadurch<br />
deutlich <strong>ein</strong>facher geworden.<br />
Die auf den Leistungsbereich vorgelagerte<br />
Eignungsprüfung stellt beispielsweise<br />
sicher:<br />
¬ Prüfung der Eignungsnachweise bereits<br />
vor der Abgabe der Angebote<br />
¬ Prüfung der Eignungsnachweise durch<br />
speziell qualifizierte und unabhängige<br />
Stellen unter Beachtung bundes<strong>ein</strong>heitlicher<br />
Vorgaben<br />
¬ Regelmäßige Überwachung der durchgeführten<br />
Eignungsprüfungen durch den<br />
unabhängigen Ver<strong>ein</strong> für die Präqualifikation<br />
von Bauunternehmen e.V.<br />
¬ Entlastung von Unternehmen und Vergabestellen<br />
¬ Kosten- und Zeitersparnis<br />
Weiteres siehe: www.pq-ver<strong>ein</strong>.de<br />
wurde ebenfalls von Schorisch Magis hergestellt.<br />
Damit die Brücke nicht aus Versehen<br />
geöffnet werden kann, wird sie an beiden Enden<br />
und in der Mitte nach jeder Schließung<br />
leicht angehoben und verriegelt.<br />
Fazit. Seit 150 Jahren ist es Tradition, dass die<br />
Bürger von Malchow über <strong>ein</strong>e Drehbrücke<br />
von der Insel zum westlichen Festland gelangen.<br />
Vor gut 100 Jahren entstand die erste<br />
Stahlkonstruktion, die 1945 zerstört wurde.<br />
Ab 1948 gab es <strong>ein</strong>e Drehbrücke, für deren<br />
Sanierung in den Folgejahren allerdings das<br />
Geld fehlte. Auch die Freude über die Drehbrücke,<br />
die man Ende der 80er Jahre baute,<br />
war nur von kurzer Dauer. Sie hielt gerade <strong>ein</strong>mal<br />
21 Jahre, weil die Bausubstanz schlecht<br />
war. Das aktuelle Bauwerk ist nun so solide<br />
umgesetzt, dass es mindestens 100 Jahre<br />
halten kann. Zudem bietet es 40 Zentimeter<br />
mehr Durchfahrtshöhe, kl<strong>ein</strong>ere Schiffe können<br />
künftig ohne Wartezeit passieren.<br />
Die Fördergelder des Landes sorgen dafür,<br />
dass Malchow sich als Kommune in Mecklenburg-Vorpommern<br />
<strong>ein</strong> Bauwerk leisten<br />
kann, das mit 6,8 Millionen Euro zu Buche<br />
schlägt. Die durchfahrenden Schiffe bleiben<br />
bei der Finanzierung außen vor. Wie bislang<br />
auch sammeln die Brückenwärter von den<br />
Kapitänen dieser Schiffe <strong>ein</strong>en freiwilligen<br />
Obolus.<br />
ma ◊<br />
Info & Kontakte<br />
Schorisch Magis GmbH<br />
Schulstr. 7c<br />
19357 Karstädt<br />
Tel. 038797 743 30<br />
info@schorischmagis.de<br />
www.schorisch-magis.de<br />
61
TECHNIK<br />
Spezialanfertigung Bogentreppe<br />
Übers offene Dach ins Foyer<br />
Treppen-Partner Pietsch & Partner aus Mühlhausen in Thüringen fertigt<br />
Wangen- und Spindeltreppen für den Innen- und Außenbereich und stimmt<br />
jedes Produkt auf die Wünsche des Kunden ab. Gern stellt sich das Unternehmen<br />
auch besonderen Herausforderungen, dies zeigen Konzeption und<br />
Einbau <strong>ein</strong>er Bogentreppe.<br />
Fotos: Treppen-Partner<br />
SincoTec in Clausthal-Zellerfeld hat die<br />
Firma Treppen-Partner mit der Fertigung<br />
und Montage <strong>ein</strong>er Bogentreppe<br />
beauftragt. Die Anlage verbindet das Foyer<br />
im Erdgeschoss mit dem in der ersten Etage<br />
befindlichen Empfang sowie den Räumen<br />
der Geschäftsführung. Die Treppe sollte sich<br />
in das Konzept vom Architekten integrieren.<br />
Dieses sah die Ausrichtung aller Wände,<br />
Fußböden und Möbel auf <strong>ein</strong>en im Foyer<br />
festgelegten Punkt vor. Die vom Architekten<br />
vorgesehene Treppe sollte diesen zentralen<br />
Punkt in Bogenform umgeben.<br />
Die Konstrukteure von Treppen-Partner<br />
vervollständigten den Entwurf, indem sie<br />
für das Geländer sichelförmige, die Bogenform<br />
wiedergebende Doppelschwertpfosten<br />
empfahlen. Seit April 2012 besitzt die Firma<br />
Treppen-Partner das EG-Zertifikat für tragende<br />
geschweißte Stahlbauteile bis EXC2 nach<br />
EN 1090-2 und ist zur Fertigung <strong>ein</strong>er solchen<br />
Treppenanlage qualifiziert.<br />
Als Treppenwange wurde vom Statiker <strong>ein</strong><br />
Flachstahl im Querschnitt von 300 mm x<br />
18 mm vorgegeben, der mit <strong>ein</strong>er Brennanlage<br />
aus <strong>ein</strong>em Stück geschnitten und<br />
anschließend mit <strong>ein</strong>er 3-Walzen-Biegemaschine<br />
in Form gebracht wurde. Die aus<br />
5-mm-Blech gelaserten Stufen mussten beim<br />
Einschweißen zwischen den Wangen nach<br />
dem Schweißfolgeplan <strong>ein</strong>gesetzt werden.<br />
Kl<strong>ein</strong>ere Abweichungen wurden mithilfe des<br />
Flammenrichtens korrigiert. Mit dem Einschweißen<br />
<strong>ein</strong>es ebenfalls aus 5-mm-Blech<br />
bestehenden Deckels entstanden geschlossene<br />
Kästen ohne sichtbare Schweißnähte.<br />
Die Blechstufen wurden mit patiniertem<br />
Nero Assoluto Granit belegt.<br />
Eine Herausforderung war die Geländerausführung.<br />
Eine gebogene Form im Geländerschnitt<br />
sowie der Übergang vom Steiggeländer<br />
in die gerundete Brüstung sollten<br />
optisch <strong>ein</strong>wandfrei realisiert werden. Für<br />
<strong>ein</strong>e perfekte Lösung musste jeder Gurt in<br />
3D <strong>ein</strong>en anderen Durchmesser besitzen und<br />
in <strong>ein</strong>em anderen Winkel gewendelt werden.<br />
Ein CAD-Programm, das die dreidimensionale<br />
Zeichnung und Darstellung ermöglichte,<br />
Aus 5 mm Blech gelaserte Stufen wurden nach Schweißfolgeplan zwischen den Wangen <strong>ein</strong>gesetzt<br />
Der Übergang vom Steiggeländer in die gerundete<br />
Brüstung gestaltete sich aufwändig<br />
war dabei hilfreich. Für die Doppelschwertpfosten<br />
wurde <strong>ein</strong> gelasertes 10-mm-Blech<br />
verwendet. Der runde Handlauf und die<br />
Gurte sind aus Edelstahl. Nach Fertigstellung<br />
besaß die Treppe <strong>ein</strong>e Stufenbreite von<br />
2 Metern und <strong>ein</strong>e Spannweite von 9 Metern.<br />
Über das noch offene Dach wurde die<br />
Treppe mit <strong>ein</strong>em Kran in das Foyer gehoben,<br />
aufgestellt und an den Auflagerkonstruktionen<br />
verschweißt. Dafür benötigten<br />
drei Mann <strong>ein</strong>en Tag, die Geländermontage<br />
hingegen nahm drei Tage in Anspruch: Jeder<br />
vorgefertigten Pfosten musste verschweißt<br />
und jeder durchnummerierte Gurt <strong>ein</strong>zeln<br />
<strong>ein</strong>gefädelt werden.<br />
red ◊<br />
Info & Kontakte<br />
Treppen-Partner<br />
Pietsch & Partner GmbH<br />
Langensalzaer Landstraße 12<br />
99974 Mühlhausen/Thür.<br />
Tel. 03601 83 22-0<br />
info@treppen-partner.de<br />
www.treppen-partner.de<br />
Fotos: Metabo<br />
Für U-Profile und Engstellen haben die Entwickler von Metabo den Flachkopf-Winkelschleifer ausgeklügelt<br />
Neuer Flachkopf-Winkelschleifer<br />
Schnell und sicher in Winkeln bis 43 Grad<br />
Der von Metabo entwickelte Flachkopf-Winkelschleifer meistert Schleifaufgaben<br />
in engen Winkeln schnell und sicher. Der Problemlöser ist als Netzmaschine<br />
und für maximale Flexibilität auch als Akkugerät standardmäßig<br />
mit 5.2 Amperestunden erhältlich. Matthias Lutz arbeitet bei Metabo im<br />
Produktmanagement Kompetenzcenter Metall, er berichtet.<br />
Profis aus Metallhandwerk und -industrie<br />
kennen das Problem: Sie können<br />
mit <strong>ein</strong>em herkömmlichen kl<strong>ein</strong>en<br />
Winkelschleifer nicht in 45-Grad-Winkeln<br />
oder schmalen Zwischenräumen arbeiten,<br />
weil der Getriebekopf dieser Schleifer zu<br />
hoch ist. Schweißnähte in Winkeln zwischen<br />
60 und 70 Grad lassen sich noch bearbeiten,<br />
doch für kl<strong>ein</strong>ere Winkel oder besonders<br />
enge Stellen bleibt dem Anwender bislang<br />
nichts anderes übrig, als sich mit mehr oder<br />
weniger tauglichen und teils gefährlichen<br />
improvisierten Lösungen zu behelfen. Mit<br />
diesem Zustand wollten sich die Ingenieure<br />
im schwäbischen Nürtingen nicht zufrieden<br />
geben. Nach zahlreichen Gesprächen mit<br />
Anwendern, <strong>ein</strong>er intensiven Entwicklungsphase<br />
sowie unzähligen Labor- und Praxistests<br />
hat Metabo im September den nach<br />
eigenen Angaben weltweit ersten Flachkopf-<br />
Winkelschleifer für die Metallbearbeitung an<br />
engen Stellen auf den Markt gebracht.<br />
<strong>Metallbau</strong>er können mit dem Gerät in<br />
Winkeln mit bis zu 43 Grad problemlos<br />
Schweißnähte r<strong>ein</strong>igen, schleifen oder auftrennen.<br />
Auch in bis zu 66 Millimeter enge<br />
Zwischenräume und flache U-Profile taucht<br />
die Maschine <strong>ein</strong>. Die Schutzhaube lässt sich<br />
werkzeuglos verstellen, verdrehsicher fixieren<br />
und kann zur R<strong>ein</strong>igung abgenommen werden,<br />
ohne dass dabei die Scheibe entfernt<br />
werden muss. Auch der Schleifscheibenwechsel<br />
funktioniert <strong>ein</strong>fach ohne zusätzlichen<br />
Schlüssel. Sanftanlauf und Wiederanlaufschutz<br />
sorgen für maximale Sicherheit.<br />
K<strong>ein</strong>e echten Alternativen. Die Alternativen,<br />
zu denen Anwender bei der Metallbearbeitung<br />
an engen Stellen bislang greifen mussten,<br />
sind entweder wenig effizient oder gar<br />
gefährlich. So erreicht etwa <strong>ein</strong> Kehlnahtschleifer<br />
mit <strong>ein</strong>er 150-Millimeter-Scheibe<br />
und <strong>ein</strong>em flachen Schleifarm auch sehr kl<strong>ein</strong>e<br />
Winkel, die maximale Drehzahl von zirka<br />
4.000 Umdrehungen pro Minute (je nach<br />
Modell) reicht jedoch nicht aus, um <strong>ein</strong>en<br />
nennenswerten Abtrag zu erzielen. Anders<br />
als beim neuen Flachkopf-Winkelschleifer,<br />
dessen Scheibe direkt über <strong>ein</strong> verlängertes<br />
Winkelgetriebe angetrieben wird, erfolgt<br />
der Antrieb beim Kehlnahtschleifer indirekt,<br />
meist über <strong>ein</strong>en Keilriemen. Das bedeutet,<br />
dass <strong>ein</strong>e Trenn- oder Schruppscheibe – selbst<br />
wenn deren Einsatz auf <strong>ein</strong>em Kehlnahtschleifer<br />
zugelassen wäre – bei normalem<br />
Anpressdruck sofort stehenbleiben und der<br />
Keilriemen durchrutschen würde. Fazit: Ein<br />
Kehlnahtschleifer ist bestens für das Finish<br />
<strong>ein</strong>er Edelstahl-Schweißnaht geeignet, nicht<br />
aber zum R<strong>ein</strong>igen, Schleifen oder gar Tren-<br />
62<br />
11/2013<br />
11/2013<br />
63
TECHNIK<br />
64<br />
nen. Andere am Markt erhältliche Lösungen<br />
mit verlängertem Schleifarm werden zwar<br />
teilweise direkt angetrieben und sind für die<br />
Arbeit mit <strong>ein</strong>er Schruppscheibe geeignet,<br />
erreichen allerdings nur Winkel bis etwa<br />
60 Grad, sind sehr lang oder für den Betrieb<br />
mit <strong>ein</strong>er Trennscheibe nicht zugelassen.<br />
Die 60 Grad wurden von Metabo in verschiedenen<br />
Praxistests gemessen. Der Langhalsschleifer,<br />
auf den wir uns hier beziehen,<br />
ist nach unserer Information der <strong>ein</strong>zige<br />
direkt angetriebene Langhalsschleifer am<br />
Markt und laut Betriebsanleitung nur für das<br />
Schleifen, nicht aber für Trennschleifen zugelassen.<br />
Dafür wäre <strong>ein</strong>e Trennschleifschutzhaube<br />
nach der Norm EN 60745-2-3 nötig.<br />
Diese ist jedoch nicht verfügbar.<br />
Die verm<strong>ein</strong>tlich <strong>ein</strong>fachste Lösung für<br />
Trenn- und Schleifarbeiten an schwer zugänglichen<br />
Engstellen ist gleichzeitig <strong>ein</strong>e<br />
der gefährlichsten: Nicht selten montieren<br />
<strong>Metallbau</strong>er bei ihren kl<strong>ein</strong>en Winkelschleifern<br />
<strong>ein</strong>fach die Schutzhaube ab und <strong>setzen</strong><br />
<strong>ein</strong>e größere Scheibe <strong>ein</strong>. Weil dabei die<br />
Hand, mit der die Maschine gehalten wird,<br />
der Scheibe gefährlich nahe kommt und<br />
auch Funken nicht abgehalten werden, ist<br />
die Verletzungsgefahr enorm hoch und das<br />
Vorgehen nicht zulässig. Rutscht der Anwender<br />
ab oder greift auch nur ungeschickt um,<br />
kann er durch die rotierende Scheibe schwer<br />
verletzt werden.<br />
Prinzipiell ist es nicht zulässig, größere<br />
Scheiben zu verwenden als auf dem Typenschild<br />
hinterlegt sind. In der Bedienungsanleitung<br />
sollte dies unter dem Punkt „bestimmungsgemäße<br />
Verwendung“ nachzulesen<br />
s<strong>ein</strong>. Das Arbeiten mit <strong>ein</strong>em Winkelschleifer<br />
ohne Schutzhaube bei abrasiven Scheiben<br />
wird in der Norm EN 60745-2-3 ausgeschlossen.<br />
Die Kundenbefragung von Metabo<br />
ergab jedoch, dass dieses Vorgehen häufig<br />
angewendet wird.<br />
Eine ungefährlichere Möglichkeit, etwa<br />
kurze Schweißnähte in Winkeln <strong>ein</strong>zuebnen,<br />
bietet <strong>ein</strong> Geradschleifer mit Hartmetallfrässtiften.<br />
Die Stifte sind allerdings verhältnismäßig<br />
teuer, und der Anwender kommt nur<br />
langsam voran. Mit dem Flachkopf-Winkelschleifer<br />
lässt sich dieselbe Arbeit deutlich<br />
schneller erledigen. Zudem ist das Arbeitsergebnis<br />
sichtbar sauberer. Im Praxistest dauerte<br />
das Einebnen <strong>ein</strong>er 50 Zentimeter langen<br />
Kehlnaht in <strong>ein</strong>em 45-Grad-Stahlwinkel mit<br />
dem Geradschleifer und <strong>ein</strong>em Hartmetallfrässtift<br />
ganze 15 Minuten. Der Flachkopf-<br />
Winkelschleifer brauchte mit der neuen Metabo<br />
Convex-Fächerschleifscheibe gerade mal<br />
5 Minuten und erzeugte <strong>ein</strong>e deutlich bessere<br />
Oberflächenqualität.<br />
K<strong>ein</strong>e echten Alternativen: Ein Winkelschleifer ohne Schutzhaube ist gefährlich ...<br />
... der Geradschleifer mit Hartmetallfrässtiften arbeitet wesentlich langsamer ...<br />
...und die Drahtbürste ist nicht nur kräfteraubend, sondern auch um <strong>ein</strong> Vielfaches langsamer<br />
11/2013<br />
Während zum Entfernen von Rost,<br />
Schweißschlacke und alten Lacken in Winkeln<br />
von Rahmenkonstruktionen bislang<br />
häufig nur der Griff zur Drahtbürste blieb,<br />
ist der Handwerker mit dem Flachkopf-Winkelschleifer<br />
auch hier deutlich schneller und<br />
kräftesparender unterwegs. Wurzelnähte<br />
lassen sich an schwer zugänglichen Stellen<br />
zwar auch mit Druckluftmeißel oder Sandstrahltechnik<br />
entschlacken und säubern,<br />
diese Methoden sind aber sehr energi<strong>ein</strong>tensiv<br />
und aufwändig. Statt Kompressoren,<br />
Sand und die zugehörigen Schläuche und<br />
Maschinen von Baustelle zu Baustelle zu<br />
transportieren, sparen Metallprofis mit dem<br />
Flachkopf-Winkelschleifer jede Menge Zeit<br />
und Energie. Mit der Akku-Variante sind sie<br />
im Außenbereich und auf Baustellen zudem<br />
unabhängig vom Stromnetz.<br />
Hier geht‘s lang.<br />
Zubehör. Passend zum Flachkopf-Winkelschleifer<br />
präsentiert Metabo auch beim<br />
Zubehör Neuheiten, die speziell für die Anwendungen<br />
in engen Winkeln und flachen<br />
U-Profilen entwickelt wurden. Der neue<br />
Lamellenschleifteller Flexiamant Super<br />
Convex CER mit selbstschärfendem Keramikkorn<br />
ist am Rand nach oben<br />
(konvex) abgerundet und ist immer<br />
dann die richtige Wahl, wenn<br />
es auf <strong>ein</strong>e besonders hohe Abtragsleistung<br />
und <strong>ein</strong>e sehr lange<br />
Lebensdauer des Tellers ankommt.<br />
Er ist gleichermaßen für die Bearbeitung<br />
von Kehlnähten wie auch<br />
für den Flächenschliff geeignet<br />
und gehört bei beiden Modellen<br />
des Flachkopf-Winkelschleifers<br />
Mit Airtec Glassic schlägt die Fassadenmanufaktur LITHODECOR für<br />
vorgehängte hinterlüftete Systeme <strong>ein</strong>e glasklare und kostengünstige<br />
Richtung <strong>ein</strong>. Die rahmenlosen Fassadenelemente aus Glas lassen sich<br />
auf <strong>ein</strong>drucksvolle Längen von bis zu 4,20 m anfertigen. Egal, ob Sie die<br />
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zum Standardlieferumfang. Das<br />
neue Lamellenschleifrad Flexiamant Super<br />
CER hat radial angeordnete, nach außen<br />
hin abgerundete Lamellen und passt sich<br />
der natürlichen Form <strong>ein</strong>er Kehlnaht an.<br />
Damit kann der Anwender an engen Stellen<br />
etwa stirnseitig Rost und Schlacke entfernen<br />
und erreicht <strong>ein</strong> sehr gleichmäßiges<br />
und ebenes Schliffbild. Metabo bietet als<br />
<strong>ein</strong>ziger Elektrowerkzeughersteller <strong>ein</strong> Lamellenschleifrad<br />
mit diesen Eigenschaften<br />
an. Eine neue Scheibe aus verpresstem Vlies<br />
mit in Kunstharz <strong>ein</strong>gegossenem Zirkonkorund-Schleifkorn<br />
komplettiert das Zubehörangebot<br />
Die Vlieskompaktscheibe VKS ZK<br />
lässt sich leicht profilieren, passt sich dem<br />
Im Test brauchten Anwender beim Einebnen <strong>ein</strong>er 50 cm langen<br />
Kehlnaht in <strong>ein</strong>em 45-Grad-Stahlwinkel mit Geradschleifer<br />
15 Min. — mit dem Flachkopf-Winkelschleifer 5 Min.<br />
Werkstück schnell an und zeichnet sich<br />
durch hohe Präzision und <strong>ein</strong> extrem breites<br />
Einsatzspektrum aus – vom Entgraten, R<strong>ein</strong>igen<br />
und Säubern bis hin zu Finisharbeiten.<br />
Der Anwender erzielt mit der Scheibe <strong>ein</strong>e<br />
besonders geringe Rautiefe am bearbeiteten<br />
Werkstück. Metabo bietet damit unter<br />
den Vlieskompaktscheiben am Markt die<br />
mit der höchsten Abtragsleistung. Sowohl<br />
der WEF 9-125 als auch der WF 18 LTX 125<br />
sind mit <strong>ein</strong>er Standard-M14-Spindel ausgestattet,<br />
auf die alle gängigen Zubehöre<br />
montiert werden können. Umgekehrt passen<br />
auch die neuen Zubehöre auf jeden herkömmlichen<br />
Winkelschleifer. red ◊<br />
Dat<strong>ein</strong>ame: meba_10_Lithodecor_LIT_AZ_Glassic_210x147_<strong>Metallbau</strong>_10_2013_RZindd.pdf; Nettoformat:(210.00 x 147.00 mm); Datum: 18. Sep 2013 12:50:16; PDF-CMYK für Apogee; L. N. Schaffrath DruckMedien<br />
beschichteten Oberflächen der Elemente speziell <strong>ein</strong>färben, digital bedrucken,<br />
emaillieren, mit farbigen Halteklammern versehen möchten oder sich für <strong>ein</strong>e<br />
Photovoltaik-Lösung entscheiden – die Gestaltungsvielfalt setzt Ihrer Kreativität<br />
k<strong>ein</strong>e Grenzen.
PORTRÄT<br />
Fotos: Timm Fensterbau<br />
<strong>Denkmal</strong>schutzgerechte Holz-Aluminium-Fensterkonstruktion in <strong>ein</strong>em historischen Objekt in Berlin, ausgeführt von Timm Fensterbau<br />
Fensterbau in Berlin<br />
Handwerk in industrieller Manier<br />
speziellen Anforderungen meist nicht vor.<br />
Stattdessen erarbeitet die Firma maßgeschneiderte<br />
Lösungskonzepte für wirtschaftliche,<br />
energieeffi ziente und werkstoffgerechte<br />
Fenster- und Fassadenkonstruktionen<br />
für das jeweilige Bauvorhaben. „Die Architektenwünsche<br />
werden hierbei immer spezieller“,<br />
berichtet Timm. „Die Anzahl der<br />
Unternehmen, die das ausführen können<br />
werden dagegen nicht mehr, da dies auch<br />
entsprechendes Know-how und Erfahrungsschatz<br />
in der Firma voraussetzt.“ Zudem sei<br />
der Qualitätsanspruch in den letzten Jahren<br />
sowohl bei Bauherren als auch bei Architekten<br />
weiter gestiegen, so Timm.<br />
Als „industrieller Handwerksbetrieb“ verbindet<br />
das Unternehmen in der Fertigung<br />
den <strong>Metallbau</strong> und die Tischlerei und bildet<br />
in beiden Bereichen aus. Besonders enge Berührungspunkte<br />
gibt es bei der Produktion<br />
der Aluminium- und Holz-Aluminiumfenster.<br />
Dabei kann man im Unternehmen von den<br />
Synergieeffekten profi tieren. Bastian Timm:<br />
„Wir haben im Gegensatz zu anderen Betrieben<br />
alles inhouse und fertigen die Aluminiumschalen<br />
komplett selbst. Damit ergibt<br />
sich auch <strong>ein</strong>e bessere Materialausnutzung.“<br />
Auf Vorlieferanten ist die Firma Timm nicht<br />
festgelegt: „Wir erfüllen das, was der Kunde<br />
haben möchte und sind nicht fi xiert auf <strong>ein</strong>zelne<br />
Systeme“, erklärt Bastian Timm. „Wir<br />
kreieren dann auch All<strong>ein</strong>stellungsmerkmale,<br />
um die Wünsche des Bauherren zu erfüllen.<br />
Unsere Produktion ist von den Maschinen<br />
und der Flexibilität darauf abgestimmt.“<br />
Holz-Alu bietet Vorteile. Die Entscheidung,<br />
welche Fenster verwendet werden, ist entweder<br />
in der Leistungsbeschreibung bereits<br />
festgelegt oder wird bei Besprechungen mit<br />
Architekten und Bauherren festgelegt. „Aluminium<br />
ist vorrangig <strong>ein</strong> Produkt für den<br />
gewerblichen Bau“, erläutert Bastian Timm.<br />
„Holz-Aluminium kommt dagegen beim Villenbau,<br />
bei großen Wohngebäuden oder bei<br />
öffentlichen Aufträgen zum Einsatz, zudem<br />
dient es auch als architektonischer Spielball<br />
für gewerbliche Objekte“, so Timm. Innen<br />
bietet diese Fensterart die Behaglichkeit von<br />
Holz, außen wiederum bietet es den großen<br />
Spielraum bei Farbgebung und Profi lansichten<br />
von Aluminium, verbunden mit dessen<br />
Eigenschaften als Wetterschutzschild. Timm:<br />
„Diese Eigenschaften machen es zu dem<br />
hochwertigsten Fensterprodukt, das auf dem<br />
Markt ist.“ Zudem bietet das Metall-Holz-<br />
Die Geschäftsführung von Timm Fensterbau:<br />
Bernd, Bastian und Detlef Timm (v.l.)<br />
Produkt Vorteile bei der Wärmedämmung.<br />
„Je höher die Wärmeschutzanforderungen<br />
sind, desto größer werden die Vorteile des<br />
Holz-Alu-Fensters gegenüber dem r<strong>ein</strong>en<br />
Alu-Fenster.“<br />
Grundsätzlich ist die Energie<strong>ein</strong>sparung<br />
<strong>ein</strong> wichtiges Entscheidungskriterium bei<br />
der Wahl <strong>ein</strong>es Fensters. Aber auch die<br />
Bedeutung von Schallschutz und Einbruchhemmung<br />
nimmt stetig zu. „Obwohl die<br />
Sicherheit bei vielen unserer Objekte <strong>ein</strong>e<br />
Rolle spielt, haben wir gemerkt, dass der<br />
Wunsch nach Einbruchschutz in den letz-<br />
Aluminium und Holz sind wichtige Materialien im Fensterbau. Der Berliner<br />
Fensterbaubetrieb Hans Timm fertigt Fenster aus beiden Materialien, auch<br />
in Kombination. metallbau berichtet über das Unternehmen im Porträt.<br />
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Das Angebot an Fenstern und Materialien<br />
ist mit Holz, Aluminium, Stahl<br />
und Kunststoff bei Hans Timm Fensterbau<br />
äußerst vielfältig. Das mittelständische<br />
Berliner Unternehmen mit 120 Mitarbeitern,<br />
darunter zehn Auszubildenden, ist<br />
im Objektgeschäft tätig und hat sich die<br />
individuelle Fensterproduktion auf die Fahnen<br />
geschrieben. Das Unternehmen fungiert<br />
als Premiumanbieter im Bereich Fenster und<br />
Fassaden, überwiegend für den Villenbau<br />
und Objekte mit besonderen Anforderungen,<br />
aber auch für Ein- und Mehrfamilienhäuser.<br />
Die Fertigung erfolgt an drei Standorten in<br />
Berlin-Marienfelde auf <strong>ein</strong>er Fläche von insgesamt<br />
14.400 m 2 .<br />
Ein weiteres Standb<strong>ein</strong> mit immerhin<br />
20 Mitarbeitern ist die schonende Renovierung<br />
der traditionellen Berliner Kastenfenster.<br />
Dazu führte das Unternehmen im Jahr 2000<br />
auch <strong>ein</strong>en Forschungsauftrag des Landes<br />
Berlin und der Europäischen Union zum Thema<br />
„Runderneuerung von Kastenfenstern“<br />
66 11/2013<br />
durch und hat sich dadurch besonderes Fachwissen<br />
in diesem Bereich erworben. Dieses<br />
Engagement für die <strong>Denkmal</strong>pfl ege wurde<br />
bereits mit mehreren Auszeichnungen gewürdigt,<br />
darunter der Medaille des Verdienstordens<br />
der Bundesrepublik Deutschland für<br />
Hans Timm. Er hatte das Unternehmen 1957<br />
als Tischlerei gegründet und es schließlich zur<br />
heutigen Größe erweitert, zusammen mit s<strong>ein</strong>en<br />
Söhnen Detlef und Bernd, die 1984 und<br />
1987 als zweite Generation ins Unternehmen<br />
<strong>ein</strong>traten. Die beiden Söhne leiten inzwischen<br />
das operative Geschäft des Unternehmens,<br />
gem<strong>ein</strong>sam mit Bastian Timm, Enkel des<br />
Firmengründers, der nach <strong>ein</strong>em Wirtschaftsingenieurstudium<br />
2010 ins Unternehmen<br />
<strong>ein</strong>trat. Senior Hans Timm agiert noch als<br />
Objektberater und Gutachter.<br />
„Wir sind der größte Fensterbauer hier in<br />
Berlin“, erzählt Bastian Timm. „Wir konzentrieren<br />
uns überwiegend auf die Stadt. Der<br />
Markt hier ist groß, sowohl beim Neubau als<br />
auch bei der Altbausanierung. Der <strong>Denkmal</strong>schutz<br />
hat hohe Priorität.“ Mit s<strong>ein</strong>en individuellen<br />
Angeboten und der Möglichkeit,<br />
maßgeschneiderte Lösungen zu schaffen,<br />
hat sich das Unternehmen aber auch überregional<br />
<strong>ein</strong>en Namen im Objektbau gemacht<br />
und war an zahlreichen Prestigeprojekten<br />
in Deutschland und im Ausland beteiligt.<br />
Dazu zählen beispielsweise die Residenz<br />
des deutschen Botschafters in Washington,<br />
das Pilotprojekt Effi zienzhaus-Plus in Berlin<br />
oder die Pfosten-Riegel-Fassade in Sonderkonstruktion<br />
für Peek&Cloppenburg auf der<br />
Düsseldorfer Kö. Bastian Timm: „Wenn man<br />
insbesondere unsere überregionalen Objekte<br />
ansieht, merkt man, dass diese immer besondere<br />
Anforderungen haben, die nur <strong>ein</strong>e<br />
gewisse Anzahl von Firmen in Deutschland<br />
bewältigen kann.“ Auf dem Markt gibt es<br />
neben den kl<strong>ein</strong>en Handwerksbetrieben wenige<br />
große Objektfensterbauunternehmen.<br />
Individuelle Lösungen. Fertigung von der<br />
Stange kommt im Unternehmen durch die<br />
Alles geht<br />
Nichts muss.<br />
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Architekten und hAndwerksunternehmen<br />
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PORTRÄT<br />
Villa mit Holz-Alufenstern und Pfosten-Riegel-<br />
Konstruktionen aus Alu und Holz-Alu<br />
ten Jahren noch mal intensiver geworden<br />
ist“, berichtet Timm. „Schallschutz wird<br />
auch immer mehr <strong>ein</strong> Thema, da die Leute<br />
es insbesondere in den Ballungsgebieten<br />
behaglicher haben möchten.“ Aber auch<br />
die Einbausituation auf der Baustelle ist<br />
<strong>ein</strong> wichtiges Kriterium geworden, da viele<br />
Fenster in die Dämmebene montiert werden.<br />
Dafür ist <strong>ein</strong>e detailliertere Absprache<br />
in der Werk- und Montageplanung sowie<br />
<strong>ein</strong>e umfangreichere statische Bemessung<br />
notwendig als bei früheren Einbaulagen.<br />
Bauen statt Niedrigzinsen. Mit der Entwicklung<br />
des Marktes zeigt sich Bastian Timm<br />
zufrieden. Durch die niedrigen Zinsen sowie<br />
den Zuzug und den damit verbundenen Bedarf<br />
nach Wohnraum ergibt sich <strong>ein</strong>e hohe<br />
Angebotsnachfrage. „Viele Bauherren, vor<br />
allem im etwas höheren Segment, möchten<br />
es schöner haben und investieren lieber in<br />
ihr Zuhause, als ihr Geld auf dem Konto zu<br />
lassen“, so Bastian Timm. Zudem gebe es <strong>ein</strong>en<br />
Trend zu Renovierungen und zur Aufwertung<br />
des Wohnraums, verbunden mit dem<br />
Austausch von Fenstern, um <strong>ein</strong>e bessere<br />
Dämmung zu erzielen.<br />
Im technischen Bereich kann Timm die<br />
Tendenz zu immer größeren Fensterkonstruktionen<br />
feststellen. Diese Entwicklung<br />
betrifft wiederum auch Gewichte, U-Werte,<br />
Beschlagskonstruktionen sowie die Montage<br />
und erfordert dann entsprechende Anpassungen<br />
sowohl in der Planungs- als auch<br />
in der Ausführungsphase.<br />
Info + Kontakte<br />
Hans Timm Fensterbau GmbH & Co. KG<br />
Motzener Straße 10<br />
12277 Berlin<br />
Tel. 030 720 831-18<br />
info@timm-fensterbau.de<br />
www.timm-fensterbau.de<br />
Verband Fenster + Fassade<br />
Walter-Kolb-Str. 1-7<br />
60594 Frankfurt/Main<br />
Tel. 069 955054-0<br />
vff@window.de<br />
www.window.de<br />
Als Vorsitzender des ift-Vorstandes begrüßte <strong>Metallbau</strong>unternehmer Bernhard Helbing die knapp 1.000 Besucher der Rosenheimer Fenstertage<br />
Fotos: ift Rosenheim<br />
Materialien im Fensterbau<br />
Geschmack und Anspruch sind entscheidend<br />
Rosenheimer Fenstertage<br />
Technik für mehr Sicherheit<br />
metallbau hat Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade<br />
(VFF), zu den Materialien im Fensterbau und deren Verarbeitung befragt.<br />
metallbau: Unter welchen baulichen Voraussetzungen<br />
eignen sich Stahlfenster, unter<br />
welchen Aluminiumfenster?<br />
Ulrich Tschorn: Generell ist das <strong>ein</strong>e Geschmacksfrage<br />
und hängt vom Bauherren ab.<br />
Bei besonderen Anforderungen an die Statik<br />
oder Optik sind Stahlfenster besser geeignet.<br />
metallbau: Welche Vorteile bietet die Kombination<br />
Holz-Aluminium? Für welche baulichen<br />
Voraussetzungen sind diese Fenster optimiert?<br />
Tschorn: Holz-Alu-Fenster eignen sich für<br />
hochwertige Ansprüche. Gelegentlich ist die<br />
Fassade bzw. sind die Fenster sogar mit der<br />
Innenarchitektur abgestimmt. Hier können<br />
Holzarten verwendet werden, die normalerweise<br />
nicht im Fensterbau genutzt werden.<br />
Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Auf<br />
der innenliegenden Seite genießt man die<br />
Vorzüge des Werkstoffes Holz – beispielsweise<br />
die Haptik – und auf der außenliegenden<br />
Seite die klaren Linien, die besondere Ausstrahlung<br />
und den hervorragenden Wetterschutz<br />
von und durch Aluminium.<br />
metallbau: Setzt die Verarbeitung und Nutzung<br />
von Holz-Aluminium-Fenstern Erfahrung<br />
im Metallhandwerk und in der Tischlerei<br />
voraus? Welche Fachkenntnisse benötigen<br />
verarbeitende Betriebe aus dem <strong>Metallbau</strong>,<br />
die sich in diesem Segment positionieren<br />
wollen?<br />
Tschorn: Holz-Metall-Fenster werden in der<br />
Regel von Holzfensterherstellern gefertigt.<br />
<strong>Metallbau</strong>ern fehlt dazu meist das Wissen<br />
oder die Ausstattung für Arbeitsschritte wie<br />
den Zuschnitt, die Profilierung und die Oberflächenbehandlung.<br />
Einem <strong>Metallbau</strong>er, der<br />
im Sektor Holz-Metall Fuß fassen will, ist zu<br />
empfehlen, <strong>ein</strong>en Tischlereibetrieb und das<br />
damit verbundene Know-how zu übernehmen<br />
oder mit <strong>ein</strong>em solchen <strong>ein</strong>e Partnerschaft<br />
<strong>ein</strong>zugehen.<br />
metallbau: Welche Funktionen sind aktuell<br />
für Fenster in gewerblichen bzw. öffentlichen<br />
Objekten entscheidend, welche in Wohngebäuden?<br />
Tschorn: In gewerblichen Gebäuden ist <strong>ein</strong><br />
68 11/2013<br />
VFF<br />
Ulrich Tschorn<br />
Anstieg von automatisierten Elementen festzustellen,<br />
beispielsweise für die Zugangskontrolle,<br />
für das automatische Öffnen von Fenstern<br />
im Bedarfsfall oder für die Steuerung<br />
des Sonnenschutzes. Im Wohnbau liegt der<br />
Schwerpunkt noch auf der automatischen<br />
Steuerung von Sicht- und Sonnenschutz.<br />
979 Teilnehmer aus Industrie, Forschung, Behörden und Verbänden trafen<br />
sich am 10. und 11. Oktober zu den Rosenheimer Fenstertagen. Das Institut<br />
für Fenstertechnik (ift Rosenheim) hatte für die Besucher aus insgesamt<br />
23 Ländern zahlreiche Vorträge zu den Themen Fenster, Türen und Fassaden<br />
organisiert. Magnus Hilger berichtet über den traditionellen Branchentreff.<br />
und Komfort – mehr<br />
Lebensqualität“ lautete das Motto<br />
der Rosenheimer Fenstertage<br />
„Sicherheit<br />
2013. Darauf ging Professor Ulrich Sieberath,<br />
Institutsleiter des ift, in s<strong>ein</strong>em Eröffnungsvortrag<br />
näher <strong>ein</strong>: „Die Bauelemente<br />
und ihre Hersteller befinden sich aktuell in<br />
<strong>ein</strong>em von starken Veränderungen geprägten<br />
Umfeld. Die Schwerpunkte liegen dabei<br />
auf den Themen Energieeffizienz, Tauwasserfreiheit,<br />
Komfort und Gesundheit sowie<br />
der Sicherheit.“ Diese Punkte wurden in den<br />
anschließenden Vorträgen noch detailliert<br />
erörtert.<br />
Sieberath identifizierte zudem <strong>ein</strong> weiteres<br />
für die Branche relevantes Thema: „Der<br />
Klimawandel betrifft uns und unsere Produkte.“<br />
Dabei nahm er sowohl auf den kürzlich<br />
veröffentlichten Klimabericht 2013 als auch<br />
auf das Hochwasser im Sommer dieses<br />
11/2013<br />
Jahres Bezug, das nicht zuletzt Rosenheim<br />
schwer getroffen hat. Ein Weg, dieser Entwicklung<br />
zu begegnen, sei es, geeignete Produkte<br />
der Branche <strong>ein</strong>zu<strong>setzen</strong>. Sieberath:<br />
„Der Bedarf an katastrophensicheren Konstruktionen<br />
aller Art wird wachsen. Die Flutschäden<br />
2013 lagen im Milliardenbereich.“<br />
Normale Fenster, Türen und Fassaden sind,<br />
ebenso wie die angrenzenden Dämmzonen<br />
und Anschlussbereiche an den Gebäuden,<br />
nicht katastrophentauglich. Konzepte für<br />
Neu- und Altbauten seien daher ebenso erforderlich<br />
wie zusätzliche bauliche Maßnahmen,<br />
beispielsweise in Form von temporären<br />
Abschottungen, so Sieberath weiter.<br />
Probleme mit den Anschlussbereichen<br />
ergeben sich auch durch energieeffiziente<br />
Fenster oder den Wunsch nach immer größeren,<br />
transparenteren Flächen. Das Gewicht<br />
der Bauteile nimmt, u.a. bedingt durch<br />
Mehrfachverglasungen, immer weiter zu. „Es<br />
entstehen zunehmend höhere Lasten durch<br />
höhere Gewichte und größere Formate bei<br />
gleichzeitig schlechteren Verankerungsgründen<br />
durch poröse, weil besser dämmende<br />
Ziegel“, erläuterte Sieberath. Dies führt<br />
zunehmend zum Ausreizen der Belastungsgrenzen<br />
und zu möglichen Schadensfällen<br />
durch das Ausreißen der Befestigungen und<br />
Verankerungen. Genaue Berechnung und<br />
bessere Befestigungslösungen sind also vonnöten.<br />
Sicherheit bei Fenstern und Türen bezieht<br />
sich sowohl auf Risiken von innen als auch<br />
von außen. Dazu zählen beispielsweise die<br />
Aspekte Kindersicherheit, Hygiene, Gesundheit<br />
und Umweltschutz. Dieser Themenkomplex<br />
umfasst sowohl gesunde Bauweisen,<br />
falsche oder unzureichende Lüftung, verbunden<br />
mit der Entstehung von Schimmel-<br />
69
AKTUELL<br />
pilzen, als auch die Gefahr der Freisetzung<br />
von Schadstoffen aus den verwendeten Baumaterialien.<br />
Entsprechende Richtlinien und<br />
Vorgaben sind noch in der Vorbereitung.<br />
Risiken von außen bestehen beispielsweise<br />
durch Einbrecher.<br />
Einbrüche verhindern. Die Grenzen und Möglichkeiten<br />
der mechanischen Einbruchshemmung<br />
erläuterte Jens Pickelmann, Produktingenieur<br />
am ift. Die Aktualität des Themas<br />
Einbruchsschutz zeigt sich anhand aktueller<br />
Zahlen. In den vergangenen Jahren stieg die<br />
Zahl der Einbrüche um fast 10 % pro Jahr,<br />
die Aufklärungsquote liegt bei 15,7 %. Der<br />
Anteil der gescheiterten Einbruchsversuche<br />
beträgt immerhin 42 %. „Die mechanischen<br />
Sicherheits<strong>ein</strong>richtungen zeigen Wirkung“,<br />
betonte Pickelmann. Grundsätzlich lassen<br />
sich die <strong>ein</strong>bruchhemmenden Bauteile, abgeleitet<br />
von DIN 1627, in verschiedene Klassen<br />
<strong>ein</strong>teilen. Diese reichen von RC 1 N bis hin<br />
zur höchsten Stufe RC 6. Bei <strong>ein</strong>em Bauteil<br />
mit Glas<strong>ein</strong>satz ist auf die Anforderungen<br />
an die Verglasung zu achten. Im Falle <strong>ein</strong>er<br />
niedrigen Glasschutzklasse kann es sich als<br />
sinnvoll erweisen, abschließbare Beschläge<br />
zu nutzen. Bei den zu sichernden Objekten<br />
lassen sich wiederum Wohnobjekte sowie Gewerbe-<br />
und öffentliche Objekte mit normaler<br />
oder hoher Gefährdung unterscheiden, für<br />
die sich dann abhängig vom jeweiligen Risiko<br />
unterschiedliche Sicherheitsklassen eignen.<br />
Zu berücksichtigen ist dabei zudem <strong>ein</strong>e<br />
Mindestanforderung an umgebende Wände,<br />
da es beispielsweise bei porösen Ziegeln Probleme<br />
mit der Verankerung geben kann.<br />
„Da noch immer <strong>ein</strong> Großteil der verbauten<br />
Elemente mit Standardbeschlägen<br />
ausgestattet wird, wartet hier <strong>ein</strong>e enorme<br />
Anzahl von Fenstern und Türen darauf,<br />
nachgerüstet zu werden“, erläuterte Pickelmann.<br />
Schon all<strong>ein</strong>e durch diesen Austausch<br />
lässt sich <strong>ein</strong> sehr guter Widerstand<br />
bei Gelegenheitstätern erzielen. Wichtig ist<br />
dabei aber <strong>ein</strong>e fachkundige Beratung und<br />
Montage. Für die Qualifizierung von Montagebetrieben<br />
und Errichtern bietet das ift<br />
das Zertifizierungsprogramm „Fachbetrieb<br />
für mechanische Sicherheits<strong>ein</strong>richtungen“<br />
nach DIN 18104 in drei Modulen an. Bei der<br />
Planung und Montage gilt es z.B. nicht nur<br />
auf den richtigen Sitz der Verriegelung und<br />
die korrekte Positionierung der Schließteile<br />
zu achten, sondern auch auf die Lage des<br />
Gebäudes. Bei Wabentüren oder auch alten<br />
Holzfenstern bringt die Nachrüstung von Sicherheitstechnik<br />
kaum Nutzen.<br />
„Der Einsatz von <strong>ein</strong>bruchhemmenden<br />
Bauteilen und Komponenten gewinnt an<br />
Bedeutung“, betonte Pickelmann abschließend.<br />
Aber selbst bei geeigneter Technik<br />
bleibt häufig noch <strong>ein</strong> Schwachpunkt, den<br />
es zu berücksichtigen gilt: der Mensch. Denn<br />
auch abschließbare Beschläge nutzen nichts,<br />
wenn dort der Schlüssel steckt.<br />
Wirtschaftliche Sanierung. Um die ökonomischen<br />
Gesichtspunkte der Sanierung von<br />
Bestandsobjekten ging es beim Vortrag<br />
von Christian Wetzel. „Man muss die Leute<br />
beim Geldbeutel abholen anstatt beim<br />
Herzen“, betonte der Vorstandsvorsitzende<br />
der CalCon Deutschland AG, <strong>ein</strong>er Ausgründung<br />
des Fraunhofer Instituts, zuständig für<br />
die Bewertung von Immobilien. Der studierte<br />
Kaufmann und Physiker wies in s<strong>ein</strong>em<br />
Vortrag darauf hin, dass das Bewussts<strong>ein</strong><br />
und die Bereitschaft fürs Energiesparen bei<br />
den Bauherren zwar vorhanden sei, die Entscheidung,<br />
welche Maßnahmen im Rahmen<br />
<strong>ein</strong>er Sanierung zu treffen sind, letztendlich<br />
aber häufig nach ökonomischen Kriterien<br />
fallen. Er appellierte, die wirtschaftlichen<br />
Vorteile <strong>ein</strong>er energetischen Sanierung<br />
überzeugend und glaubwürdig darzustellen,<br />
dabei aber auf fragwürdige Argumentation<br />
zu verzichten. „Es ist unseriös, über<br />
Die <strong>ein</strong>zelnen Vorträge und Workshops wie hier zum Thema Montage waren gut besucht<br />
Institutsleiter Ulrich Sieberath bei s<strong>ein</strong>em<br />
Vortrag<br />
den Anstieg der Energiekosten Ängste zu<br />
schüren“, erläuterte Wetzel, „denn <strong>ein</strong>e seriöse<br />
Vorhersage und damit verbundene Kalkulation<br />
ist nicht möglich.“ Sinnvoller sei es<br />
dagegen, auf die anteilsmäßig niedrigen<br />
Zusatzkosten <strong>ein</strong>zugehen, die sogenannten<br />
„Sowiesokosten“, die <strong>ein</strong>e energetische gegenüber<br />
<strong>ein</strong>er herkömmlichen Sanierung<br />
verursacht. „Falls ohnehin <strong>ein</strong>e Sanierung<br />
ansteht, sind die Zusatzkosten für energetische<br />
Maßnahmen relativ gering und lassen<br />
sich innerhalb weniger Jahre amortisieren“,<br />
so Wetzel. Zudem profitieren die Bewohner<br />
auch nach der Amortisierung noch von dem<br />
niedrigeren Energieverbrauch. Es ist wichtig,<br />
die ökonomisch sinnvollste Dämmung<br />
zu berechnen. Obwohl grundsätzlich <strong>ein</strong>e<br />
dickere Dämmung effizienter ist, kann <strong>ein</strong>e<br />
weniger umfangreiche Dämmung in ökonomischer<br />
Hinsicht profitabler s<strong>ein</strong>.<br />
Zu berücksichtigen ist zudem, ob das<br />
Objekt von den Eigentümern selbst genutzt<br />
oder vermietet wird. Während im ersten Fall<br />
die Eigentümer direkt von den Einsparungen<br />
profitieren, ist es im zweiten Fall schwieriger.<br />
Da die Miethöhe durch die ortsübliche Miete<br />
begrenzt ist, lassen sich die Kosten für die<br />
Maßnahmen kaum an die Mieter weitergeben<br />
und auch vom geringeren Energieverbrauch<br />
kann der Eigentümer nicht direkt<br />
profitieren. Hier können wiederum Sekundäreffekte<br />
zum Tragen kommen, wie Verringerung<br />
der Fluktuation, Leerstandsverringerung<br />
oder Steigerung des Verkehrswerts<br />
durch den niedrigeren Energieverbrauch.<br />
Während die Fassadensanierung umfassende<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />
voraussetzt, kann Wetzel <strong>ein</strong>e andere, <strong>ein</strong>fachere<br />
Maßnahme empfehlen: „Ein Fenstertausch<br />
ist immer wirtschaftlich sinnvoll.<br />
Leistungsfähige Energiesparfenster mit Dreifachglas<br />
sind in der Summe günstiger als der<br />
Austausch gegen <strong>ein</strong>e Standardausführung<br />
nach EnEV.“<br />
Hans-Dieter Hegner, Ministerialrat, Leiter des Referats „Bauingenieurwesen, Nachhaltiges Bauen,<br />
Bauforschung“, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
„Die Rosenheimer Fenstertage<br />
haben m<strong>ein</strong>e Erwartungen voll<br />
erfüllt. Die Veranstaltung ist<br />
geeignet, alle Akteure im Fens-<br />
„Ich war das erste Mal auf den<br />
Fenstertagen. Die Veranstaltung<br />
hat m<strong>ein</strong>e Erwartungen<br />
BMVBS<br />
Arup<br />
ter- und Fassadenbereich zum<br />
Erfahrungsaustausch und zur<br />
Stärkung der wissenschaftlichen<br />
sowie geschäftlichen Netzwerke<br />
zusammenzuführen. Die Vorträge<br />
laufen auf höchstem inhaltlichen<br />
Niveau und vermitteln<br />
anschaulich die Position der <strong>ein</strong>zelnen<br />
Marktteilnehmer sowie<br />
der öffentlichen Hand.<br />
M<strong>ein</strong>e Erwartung war, die<br />
Branche für den neuen Standard<br />
der Effizienzhäuser Plus<br />
zu begeistern und sie aufzufordern,<br />
noch stärker in Forschungs-<br />
und Entwicklungsprojekte<br />
zur Bewältigung der<br />
sowohl im Hinblick auf die<br />
Vielfalt der TeilnehmerInnen als<br />
auch die Qualität der Vorträge<br />
übertroffen. Insbesondere die<br />
wachsende Internationalität<br />
in der Ausrichtung empfinde<br />
ich als sehr positiv und hoffe,<br />
dass sich dieser Trend in den<br />
kommenden Veranstaltungen<br />
verstärkt. Das Feld der teilnehmenden<br />
Firmen und FirmenvertreterInnen<br />
war aus m<strong>ein</strong>er<br />
Sicht hochkarätig.<br />
M<strong>ein</strong> Vortrag zu Photo-Bio-<br />
Reaktoren in Fassadenelementen<br />
war als Ausblick auf<br />
zukünftige Entwicklung in <strong>ein</strong><br />
Jan Wurm, Associate Director / Materials Consulting, Arup Deutschland GmbH<br />
Christian Wetzel, Vorstandsvorsitzender, CalCon Deutschland AG<br />
„Leider musste ich direkt im Anschluss<br />
an m<strong>ein</strong>en Vortrag aus<br />
familiären Gründen wieder aufbrechen<br />
und konnte daher nicht<br />
am gesamten Programmablauf<br />
teilnehmen. Insgesamt empfinde<br />
ich die Veranstaltung aber<br />
an sich als sehr geglückt.<br />
Die Erwartungen, die ich<br />
mit m<strong>ein</strong>em Vortrag zur Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
von<br />
energieeffizienten Sanierungen<br />
von Objekten im Wohnbereich<br />
verbunden hatte, waren hoch.<br />
Ich bin ursprünglich davon<br />
ausgegangen, dass auch Eigentümervertreter,<br />
beispielsweise<br />
große Immobiliengesellschaften,<br />
vor Ort seien. Ich hatte den Eindruck,<br />
dass jedoch überwiegend<br />
Fensterhersteller präsent waren,<br />
die nicht zu unserem Klientel<br />
Gesamtprogramm <strong>ein</strong>gebettet,<br />
das sich mit dem Stand der<br />
Technik aus<strong>ein</strong>andersetzt. Daraus<br />
hat sich <strong>ein</strong> positives Spannungsfeld<br />
ergeben. Ich habe<br />
<strong>ein</strong>en starken Innovationswillen<br />
der Fenster- und Fassadenbauindustrie<br />
wahrgenommen.<br />
Nach m<strong>ein</strong>em Vortrag gab es<br />
viele Gespräche mit EntscheidungsträgerInnen<br />
aus mittelständischen<br />
Unternehmen und<br />
Großunternehmen, wie wir als<br />
interdisziplinäres und internationales<br />
Ingenieur- und Planungsbüro<br />
Produktentwicklungen<br />
unterstützen können.<br />
zählen, sodass sich für uns weniger<br />
Anknüpfungspunkte für neue<br />
Geschäftskontakte ergaben.<br />
Mit unseren Beratungsleistungen<br />
verfolgen wir weiterhin<br />
das Ziel, <strong>ein</strong>e nachhaltige Energiewende<br />
zu schaffen, und das<br />
geht nur durch intelligentes,<br />
objektives und realistisches<br />
Optimieren unserer Immobilienbestände.“<br />
Energiewende <strong>ein</strong>zusteigen.<br />
Ich sehe insbesondere bei der<br />
Vorfertigung ganzer gebäudehoher<br />
Elemente im Bereich der<br />
energetischen Sanierung spannende<br />
Themen. Ich verweise in<br />
diesem Zusammenhang auf die<br />
sog. „Klimahülle“ von Prof. Sobek<br />
für unsere Plusenergiehaus-<br />
Modernisierung in Neu-Ulm. Es<br />
gab viel Interesse für derartige<br />
Themen. Ich weiß aber auch,<br />
dass <strong>ein</strong> Vortrag nur <strong>ein</strong> Impuls<br />
s<strong>ein</strong> kann. Auf der Messe<br />
„fensterbaufrontale“ im März<br />
in Nürnberg werden wir solche<br />
Themen im Rahmen <strong>ein</strong>er Forschungstagung<br />
weiter entwickeln.<br />
Der neue Standard wird derzeit<br />
technologieoffen getestet<br />
und <strong>ein</strong>em intensiven Monitoring<br />
unterzogen. Ziel ist es, die<br />
Effizienz, Wirtschaftlichkeit und<br />
Robustheit neuer Technologien<br />
zu analysieren. Sehr gerne wollen<br />
wir den Standard im Wohnungsbau<br />
mittelfristig auch in<br />
die Effizienzhaus-Förderung der<br />
KfW <strong>ein</strong>binden. Darüber hinaus<br />
soll dieser Standard viel stärker<br />
in die Bereiche Bildungsbauten<br />
und Bürogebäude übertragen<br />
werden.“<br />
Das Rahmenprogramm hat<br />
entscheidend geholfen, schnell<br />
ins Gespräch zu kommen und<br />
sich auszutauschen.<br />
Mit der Fertigstellung des Pilotprojektes<br />
stehen wir am Anfang<br />
<strong>ein</strong>er Entwicklung. Die gegenwärtigen<br />
Arbeiten konzentrieren sich<br />
darauf, die Leistungsfähigkeit<br />
der Anlage zu monitoren und zu<br />
optimieren. Ein Nachfolgeprojekt<br />
steht an, bei dem es um die Integration<br />
von PV-Modulen in die Primärfassade<br />
geht, um insgesamt<br />
die Investitionskosten zu reduzieren.<br />
Da gibt es noch spannende<br />
technische Potenziale.“<br />
CalCon<br />
70<br />
11/2013<br />
11/2013<br />
71
VORSCHAU<br />
Betriebsübergabe mit Strategie<br />
<strong>Metallbau</strong>meister Erwin Heimsch (r.) ging die Regelung s<strong>ein</strong>er<br />
Betriebsnachfolge offensiv und strategisch an. Mit Unterstützung<br />
<strong>ein</strong>es Organisationspsychologen und der Handwerkskammer übergab<br />
er s<strong>ein</strong> Unternehmen in L<strong>ein</strong>felden-Echterdingen an Bernhard<br />
Stöhr (l.). Der Stahlbauingenieur führt seit 2005 den Betrieb erfolgreich<br />
weiter. metallbau berichtet, welche Maßnahmen die Nachfolgeregelung<br />
auf den Weg gebracht haben.<br />
metallbau lesen. <strong>Metallbau</strong> verstehen.<br />
Nachhaltige Betriebsführung<br />
Weitere Themen<br />
Die Recherche nach <strong>Metallbau</strong>betrieben mit <strong>ein</strong>er Umweltbetriebsprüfung<br />
war nicht allzu ergiebig. In der Dezemberausgabe stellen wir<br />
das Unternehmen Erich Heidrich in Nürnberg vor, das nachhaltiges<br />
Wirtschaften großschreibt. Das beginnt mit der Trennung des Mülls,<br />
betrifft die Weiterbildung der Mitarbeiter sowie die Verarbeitung umweltschonender<br />
Produkte.<br />
Aktuell: Marktübersicht Antriebe für Hoftore Objekt: SG-<br />
Fassade am Ferrari Autohaus München Spezial: metallbau-<br />
REGIONAL Bayern Technik: Häufige Fehler im Geländerbau Die nächste Ausgabe ersch<strong>ein</strong>t am 02.12.2013<br />
Impressum<br />
72<br />
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metallbau, 24. Jahrgang 2013<br />
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