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Freizeitpark: Häuser, die in Bäumen wachsen - Mikado

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Holzwelten $$$<br />

durch Zunahme ihrer Dicke anpassen.“<br />

Den Baumhäusern kann dabei<br />

nichts passieren, denn das Holz<br />

des Baums drückt nicht gegen e<strong>in</strong>en<br />

Fremdkörper, sondern wächst<br />

um ihn herum.<br />

Diese Eigenschaft nutzen Bergmanns<br />

<strong>Häuser</strong> manchmal geschickt<br />

aus, um Stämme und Äste zu „<strong>in</strong>tegrieren“.<br />

Sie <strong>wachsen</strong> durch Böden,<br />

Wände und Dächer. Das erfordert von<br />

den Zimmerern e<strong>in</strong> sorgfältiges Arbeiten<br />

auf der Baustelle. Die wenigen<br />

Millimeter Spielraum schließt der<br />

Ast dann im Lauf der Zeit durch se<strong>in</strong><br />

Dickenwachstum selbst. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

bedeutet das auch, dass der Ast an<br />

<strong>die</strong>sem Durchstoßpunkt dann immer<br />

gleich dick bleibt. Es entsteht e<strong>in</strong>e<br />

„Sollbruchstelle“, <strong>die</strong> bei hohen Belastungen<br />

wie starken Stürmen zuerst<br />

bricht. Deshalb dürfen solche Äste<br />

ke<strong>in</strong>e tragende Funktion haben.<br />

Eigene Tragkonstruktionen aus<br />

Rob<strong>in</strong>ienstämmen<br />

Aus statischen Gründen ruhen Bergmanns<br />

<strong>Häuser</strong> aber sowieso fast immer<br />

auf eigenen Tragkonstruktionen<br />

und nicht auf dem Baum, <strong>in</strong> den sie<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gebaut s<strong>in</strong>d. Dafür verwendet<br />

er aber ebenfalls Stämme: Sie werden<br />

auf se<strong>in</strong>em Gelände entr<strong>in</strong>det<br />

und für ihre Aufgabe bearbeitet. Rob<strong>in</strong>ien<br />

nimmt er am liebsten, denn<br />

<strong>die</strong> s<strong>in</strong>d ungewöhnlich krumm, ungewöhnlich<br />

hart und witterungsbeständiger<br />

als Eiche.<br />

Frei <strong>in</strong> der Landschaft stehen <strong>die</strong>se<br />

Konstruktionen aber nicht, sondern<br />

lehnen sich immer an e<strong>in</strong>en großen<br />

Baum an und gehen mit ihm e<strong>in</strong>e<br />

enge Verb<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>. Haus und Baum<br />

sollen e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit bilden, schließlich<br />

suchen <strong>die</strong> Gäste ja vor allem e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensives<br />

Naturerlebnis.<br />

Konstruktive Verb<strong>in</strong>dungen zwischen<br />

Baumhaus und Baum erfolgen<br />

mit großen Schrauben <strong>in</strong>s Holz.<br />

„Tut das dem Baum nicht weh?“,<br />

fragen nicht nur viele K<strong>in</strong>der. „Ne<strong>in</strong>,<br />

das tut es nicht“, antwortet Bergmann.<br />

„Erstens fehlt ihm das entsprechende<br />

Nervensystem. Und zweitens:<br />

Wievielmal kle<strong>in</strong>er ist so e<strong>in</strong>e Schraube<br />

im riesigen Stamm im Vergleich<br />

zu Pierc<strong>in</strong>gs am menschlichen Körper?<br />

Außerdem: In der Natur brechen<br />

bei Stürmen oft ganze Äste ab und<br />

auch das macht dem Baum nichts. Es<br />

verändert nur se<strong>in</strong>e Statik – und er<br />

reagiert dann darauf.“<br />

▴▴Wie von K<strong>in</strong>dern<br />

gemacht<br />

sehen <strong>die</strong> Baumhäuser<br />

aus,<br />

doch dah<strong>in</strong>ter<br />

steckt e<strong>in</strong><br />

klares Konzept<br />

und viel Erfahrung<br />

Hohe Qualität, viel Phantasie<br />

und lange Erfahrung<br />

Wie plant und wie realisiert man<br />

solch ungewöhnliche Bauwerke?<br />

„Natürlich ist da viel Improvisation<br />

dabei“, erläutert Bergmann. „Unser<br />

wichtigstes Werkzeug ist <strong>die</strong> Kettensäge.<br />

Schon <strong>in</strong> der Werkhalle, wo<br />

<strong>die</strong> Balken und Bretter an <strong>die</strong> krummen<br />

Baumstämme angepasst werden<br />

müssen. Und dann auch bei der<br />

Montage vor Ort, um das Bauwerk an<br />

<strong>die</strong> <strong>in</strong> den Baumwipfeln vorgefundenen<br />

Gegebenheiten anzupassen. Das<br />

ist e<strong>in</strong> zentraler Punkt unserer Philosophie.<br />

Das Wissen dazu gibt es <strong>in</strong><br />

ke<strong>in</strong>em Lehrbuch. Das mussten wir<br />

uns <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em jahrelangen Lernprozess<br />

hart erarbeiten.“ Ist so e<strong>in</strong>e Arbeitsmethodik<br />

nicht sehr aufwendig?<br />

„Natürlich ist das e<strong>in</strong> hoher Aufwand.<br />

Aber wir bauen ja nicht für kle<strong>in</strong>e<br />

Privatkunden mit ger<strong>in</strong>gem Budget,<br />

sondern für <strong>die</strong> Freizeitbranche. Da<br />

ist hohe Qualität gefragt. Und <strong>die</strong><br />

liefern wir.“<br />

Diese hohe Qualität spürt man<br />

auch nebenan bei den <strong>Häuser</strong>n se<strong>in</strong>es<br />

„Baumhotels“ – sowohl außen als<br />

auch <strong>in</strong>nen. Die handwerkliche Arbeit<br />

ist ablesbar, aber gekonnt und<br />

www.mikado-onl<strong>in</strong>e.de 67

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