Freizeitpark: Häuser, die in Bäumen wachsen - Mikado

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Holzwelten $$$ mit viel Feingefühl ausgeführt. Die Innenausstattung besteht aus phantasievollen Sonderanfertigungen und aus Antiquitäten. Die Räume selbst sind klein und eng. Trotzdem wirkt das Ganze angenehm, weil stimmig. Die Decken sind niedrig und die Türen noch niedriger, sodass man sich oft bücken muss. Es gibt mehrere Geschosse, die über sehr steile Treppen oder Leitern verbunden sind. Rauf sind die kein Problem, aber runter ein großes. Gibt es da keine Unfälle? „Nein“, antwortet Bergmann. „Unfälle passieren, wenn die Menschen Gewohntes tun und unachtsam sind. Hier ist nichts Gewohntes, deshalb sind sie sehr achtsam und deshalb passiert auch nichts.“ Klettern gehört ja auch irgendwie zum Leben in den Bäumen. Mitarbeiterprofil: kreative und engagierte Spinner Die grünen Baumkronen sorgen für das besondere Flair und verhindern, dass sich das Hausinnere im Sommer überhitzt. Im Winter sind die ▴▴Im Veranstaltungsbau „Krönum“ befindet sich ein Labyrinth aus 23 Ebenen, 43 Treppen und 11 Brücken Baumhäuser sowieso nicht bewohnt. Eine Wärmedämmung und andere Standards des modernen Holzhausbaus sind hier deshalb nicht notwendig. Das senkt die Baukosten und erleichtert den Planern und den Handwerkern die Arbeit. Einfach ist sie aber trotzdem nicht, sondern erfordert viel Talent und Können. Nach welchen Kriterien sucht sich Bergmann seine Mitarbeiter eigentlich aus? „Natürlich sind Fachkenntnisse von Vorteil, weshalb ich auch einige Architekten und viele Zimmerer ▴▴Statt perfekter Brettschichtträger: krumme Baumstämme ▴▴Rund tausend Modelle befinden sich in den Archivräumen 68 mikado 5.2013
Holzwelten $$$ Günther Hartmann / mikado angestellt habe. Aber das ist letztlich gar nicht so entscheidend. Entscheidend ist vielmehr: der Menschentyp! Was ich hier vor allem brauche, sind Spinner! Spinner im positiven Sinn“, erklärt er. „Denn das, was wir hier machen, hat eh niemand gelernt. Mit Routine hat das nichts zu tun. Jeder muss sich bei uns erst einmal mit viel Leidenschaft und Engagement einarbeiten. Darum habe ich auch oft Quereinsteiger eingestellt. Wichtig sind mir vor allem: ihre Kreativität und ihre Motivation.“ Rund 140 Mitarbeiter hat Bergmann heute – zehn für die Planung und 130 für die Fertigung und Montage. Das Gelände seines Holzbauunternehmens ist sehr ausgedehnt, denn er lässt sich die in den Wäldern gefällten Baumstämme komplett anliefern, um sie dann hier nach seinen Vorstellungen zu bearbeiten. Ursprünglich hatte er den Beruf des Holzfällers erlernt und auch jahrelang ausgeübt, entdeckte dann aber seine Liebe zur Kunst – und wurde Holzbildhauer. Im Jahr 1990, kurz ▴▴„Baumbetten“ sind runde Zelte auf einer Plattform unter zusammengebundenen Kiefernstämmen nach der Wiedervereinigung, nutzte er die Gunst der Stunde und gründete sein Unternehmen, das dann rasch wuchs. Über tausend Projekte hat er inzwischen in ganz Europa realisiert: vom Kinderspielplatz bis zu Tiergehegen in Zoos – und natürlich seinen eigenen Freizeitpark: die „Kulturinsel Einsiedel“ mit bespielbaren Großskulpturen, einem Museum, einem großen Veranstaltungsgebäude, zwei Restaurants und den Baumhäusern. Und er hat noch viel vor. Günther Hartmann, Kissing ▪ ▴▴Das Planungsbüro ist vor allem eine Modellbauwerkstatt ▴▴Jürgen Bergmann in seinem Büro auf einer hohen Kastanie www.mikado-online.de 69
Seite 1 und 2: Holzwelten $$$ www.mikado-online.de
Seite 3: Holzwelten $$$ durch Zunahme ihrer

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