Historische Gerichte - Mittelweser-Region
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<strong>Historische</strong> <strong>Gerichte</strong><br />
anlässlich des Jubiläums<br />
850 Jahre Kloster Loccum<br />
(21. März bis 31. Oktober 2013)<br />
www.klosterloccum2013.de<br />
KREISVERBAND NIENBURG<br />
Kreisverband der LandFrauen<br />
Nienburg an der Weser
Rezepte aus alter Zeit<br />
Vom 21. März bis 31. Oktober 2013 feiert das Kloster<br />
Loccum sein 850-jähriges Jubiläum. Durch die rund siebenmonatigen<br />
Feierlichkeiten unterstreicht das Kloster<br />
Loccum seine große Bedeutung für das Land Niedersachsen.<br />
Aus diesem Anlass hat sich die <strong>Mittelweser</strong>-Touristik<br />
GmbH mit den Landfrauen Kreisverband Nienburg und<br />
dem DEHOGA-Kreisverband Nienburg etwas ganz Besonderes<br />
einfallen lassen: Eine Rezeptsammlung historischer<br />
<strong>Gerichte</strong>.<br />
Himmel und Erde, Stippkäse….? Wer weiß was sich dahinter<br />
verbirgt? Wer kennt es noch?<br />
Hier finden Sie eine kleine Auswahl dieser historischen<br />
Genüsse und ihre Zubereitung. Die Rezepte stammen<br />
aus Aufzeichnungen von Groß - und Urgroßmüttern, oder<br />
deren Kochbüchern um 1900. In diesen längst vergangenen<br />
Tagen ging es bei der Nahrungszubereitung vorrangig<br />
darum satt zu werden. Mit einfachen Mitteln, etwas<br />
Genussvolles auf den Tisch zu bringen, das war das Ziel<br />
einer guten Hausfrau. Dabei verwendete sie in erster Linie<br />
das, was Haus, Hof und Garten einbrachten.<br />
In den ersten Kochbüchern findet man relativ selten Mengenangaben,<br />
dafür aber umfangreiche Beschreibungen<br />
für die Zubereitung. Temperaturangaben sind sehr wage,<br />
denn es wurde auf dem offenen Feuer gekocht! Aus diesem<br />
Grund entstanden wohl auch die vielen handgeschriebenen<br />
Rezepte, und die diversen Variationen eines<br />
„Urrezeptes“. Denn jede Hausfrau machte es etwas anders!<br />
Entwickelte ihre eigene Komposition! Kreativität war<br />
gefragt! Zukauf von besonderen Zutaten oder Reste, die<br />
nicht mehr verwendet wurden gab es so gut wie nie!<br />
Die Zeiten haben sich geändert, einige Speisen scheinen<br />
uns heute ungewohnt, vielleicht sogar sehr fremd. Ein<br />
Ausprobieren lohnt sich aber in jedem Fall! Entdecken sie<br />
die Genüsse alter Zeit neu – vielleicht mit einer ganz persönlichen<br />
eigenen Note.<br />
Viel Freude beim Nachkochen und guten Appetit!<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Mittelweser</strong>-Touristik GmbH | Lange Straße 18 | 31582 Nienburg |<br />
Tel.: (05021) 917630 | www.mittelweser-tourismus.de | Stand: 03/2013<br />
Fotos: fotolia.de<br />
2
Arme Ritter<br />
• 1 – 2 Eier<br />
• ½ l Milch<br />
• 1 Tl Salz<br />
• 8 - 10 Scheiben Semmel oder Rosinenbrot<br />
• ca. 150 g Butter oder Schmalz<br />
Eier, Milch und Salz gut verrühren und die Semmel eine<br />
halbe Stunde in die Eiermilch legen (Wartezeit kann kürzer<br />
sein). Die Butter in Portionen erhitzen und die Brotscheiben<br />
von beiden Seiten knusprig braten, eventuell<br />
mit Zimt und Zucker bestreuen und heiß servieren.<br />
Arme Ritter sind ein typisches Gericht wo mit einfachsten<br />
Mitteln, aus „ Resten“ oder nicht mehr so frischen Zutaten<br />
(altem Semmel) eine kleine Köstlichkeit entstehen kann,<br />
die schnell herzustellen ist.<br />
Butterkuchen<br />
• 450 g Mehl<br />
• 375 g warme Milch<br />
• 125 g weiche Butter<br />
• 1 Würfel Hefe<br />
• 1 Prise Salz<br />
• 2 El Zucker<br />
• 1 Ei<br />
Alle Zutaten miteinander verrühren und mind. 30 Min.<br />
stehen lassen. Auf ein gefettetes Backblech verteilen und<br />
weitere 30 Min. gehen lassen. Mit gespreizten Fingern<br />
(Zeigefinger und Mittelfinger) regelmäßige Vertiefungen<br />
in den Teig drücken, dort Butterflöckchen einsetzen und<br />
dann dick mit Zucker bestreuen! Bei 175°C ca. 20 Min.<br />
backen (schöne Färbung)<br />
und möglichst bald essen.<br />
Dieser Butterkuchen gelingt<br />
immer! Der Teig ist<br />
flüssiger als vielleicht gewohnt!<br />
3
Himmel und Erde<br />
• 1,5 kg Kartoffeln schälen und ca. 20 Minuten in gesalzenem<br />
Wasser garen, abgießen und mit dem Stampfer<br />
zerkleinern.<br />
• 1 kg säuerliche Äpfel schälen, entkernen, kleinschneiden<br />
und mit<br />
• 2 El Zucker und<br />
• 2 El Essig garen, bis die Äpfel zerfallen, zu den Kartoffeln<br />
geben, nochmals gut durchrühren und mit Salz, Pfeffer,<br />
Muskat abschmecken, warmstellen.<br />
• Rotwurstscheiben in der Pfanne braten und dazu legen<br />
• 2 Zwiebeln in Scheiben schneiden und mit etwas Butter<br />
gut durchbraten (rösten) und darüber geben.<br />
Durchwachsenen Speck (je nach Geschmack ist auch<br />
ausgelassener Speck oder grobe (frische) Bratwurst<br />
möglich) knusprig braten und dazu reichen!<br />
Die Kartoffeln wachsen in der Erde, die Äpfel in den Himmel.<br />
Das Gericht verbindet beides auf schmackhafte Weise.<br />
Hobelspäne<br />
• 500 g Weizenmehl<br />
• 1 Päckchen Backpulver<br />
• 100 g Zucker<br />
• 1 Backaroma Zitrone<br />
• 3 Eier<br />
• 125 g Butter<br />
• 500 g Kokosfett<br />
• 250 g Schweineschmalz<br />
• etwas Puderzucker<br />
Mehl, Zucker, Backaroma Zitrone, Backpulver und Eier<br />
verrühren. Butter hinzugeben und mit den Handballen zu<br />
einem festen Kloß formen. Man rollt diesen Teig messerrücken<br />
dick aus und schneidet 8-10 cm lange und 2 ½ cm<br />
breite Streifen daraus, schneidet in die Mitte einen Schlitz<br />
und zieht das Ende ein bis dreimal durch. Man backt die<br />
Hobelspäne in siedendem Kokosfett und Schmalz auf<br />
beiden Seiten goldbraun, nimmt sie mit dem Schaumlöffel<br />
heraus, gibt sie auf ein Fließpapier oder Sieb zum abtropfen.<br />
Zum Schluss bestäubt man sie mit Puderzucker.<br />
Warm schmecken sie am besten.<br />
Eine Leckerei für jeden Kindergeburtstag, Fasching oder<br />
Silvester.<br />
4
Kesselfleisch mit Meerrettichsoße<br />
• ¼ Sellerieknolle<br />
• 1 Stange Porree<br />
• 1 Karotte<br />
• 1 Knoblauchzehe<br />
• 1 Zwiebel<br />
• 2-3 Pfefferkörner<br />
• 1 Thymianzweig<br />
• 1 Stange Liebstöckel<br />
• 1 Lorbeerblatt<br />
• 2 Wachholderbeeren<br />
• ½ Tl Senfkörner<br />
• 1 l Wasser<br />
• 750 g Rinderfleisch<br />
• 1 Tl Salz<br />
Das Gemüse grob würfeln und mit den Gewürzen im<br />
Wasser aufkochen. Das Rindfleich in die kochende Brühe<br />
legen, ca. 30 Min. köcheln lassen. Salz dazu geben und<br />
weitere 60 Min. garen. Das Fleisch aus dem Sud nehmen,<br />
in dünne Scheiben schneiden und warm stellen.<br />
Den Fleischsud durch ein Sieb gießen.<br />
Meerrettichsoße<br />
• 50 g Butter erwärmen<br />
• 50 g Mehl anschwitzen<br />
• 135 g Meerrettich reiben und einrühren<br />
• 400 ml Fleischsud<br />
• 400 ml Milch nach und nach damit ablöschen und aufkochen<br />
lassen.<br />
• 3 Eigelb<br />
• 1 Prise Zucker mit etwas Meerrettichsoße verrühren,<br />
dann in die noch heiße Soße einrühren, aber nicht mehr<br />
weiterkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />
• 3 Eiweiß mit einer Prise Salz zu Eischnee schlagen und<br />
unter die Meerrettichsoße heben. Mit dem Fleisch servieren.<br />
Man isst Salzkartoffeln dazu und einen Salat.<br />
<strong>Mittelweser</strong>-Kochbuch<br />
des Kreisverbandes der LandFrauen<br />
Nienburg an der Weser<br />
192 Seiten gebunden<br />
ISBN 978-3-86037-503-7<br />
Preis: 21,90 €<br />
im Buchhandel erhältlich<br />
5
Kohlpudding<br />
• 1,5 kg Hackfleisch gemischt<br />
• 1 Zwiebel<br />
• 1 El Senf<br />
• 1 Brötchen<br />
• 2 Tl Salz, Pfeffer<br />
• 1 frischer Weißkohl<br />
• 1 frischer Wirsingkohl<br />
Hackfleisch mit einer gewürfelten Zwiebel, dem Senf und<br />
dem eingeweichten Brötchen gut durchkneten und mit<br />
Pfeffer und Salz würzen und abschmecken.<br />
Die äußeren Blätter des Wirsings eventuell entfernen,<br />
am Strunk kreuzförmig einschneiden, ca. 10 Min. in Salzwasser<br />
kochen, um einzelne Blätter zu lösen. Mit den<br />
Kohlblättern (ca. 15 Stück) eine Alupuddingform auslegen<br />
(falls keine Puddingform vorhanden ist, kann man<br />
auch eine feuerfeste Schale mit Deckel verwenden). Rest<br />
Kohlblätter fein schneiden und unter die Hackmasse geben.<br />
Die Fleischmasse einfüllen. Zum Schluss ein Paar<br />
Kohlblätter darauflegen. Mit dem Deckel verschließen.<br />
In einem großen Topf im Wasserbad ca. eine Stunde garen.<br />
Der Kohlpudding gart nun in seinen Sud, diesen abgießen.<br />
Den Kohlpudding auf eine Platte stürzen. Dazu<br />
reicht man Salzkartoffeln.<br />
Soße<br />
Den abgegossenen Sud mit etwas Margarine und Mehl<br />
(Mehl Kloos) andicken.<br />
Linseneintopf<br />
• 500 g Linsen<br />
• 2 l Wasser<br />
• 1 Zwiebel<br />
• 1 Bund Suppengrün<br />
• 250 g festkochende Kartoffeln<br />
• 200 g durchwachsener Speck<br />
• Salz, Pfeffer<br />
• 1 Tl Zucker • Obstessig<br />
Die Linsen im Wasser über Nacht einweichen. Das Wasser<br />
abgießen, in frischem Wasser aufkochen, eine halbe<br />
Stunde köcheln lassen. Zwiebel, Suppengrün, Kartoffeln<br />
und Speck klein schneiden und zu den Linsen geben,<br />
weitere 45 – 60 Minuten köcheln lassen. Mit Zucker und<br />
Obstessig abschmecken.<br />
6
Einfache Nusstorte<br />
• 6 Eier getrennt<br />
• 200 g Zucker<br />
• 180 g Mehl<br />
• 100 g Nusskerne<br />
• 100 g Mandeln<br />
• 150 g Puderzucker<br />
• etwas Wasser<br />
• 1 El Zitronensaft oder Rum<br />
Eiweiß sehr steif schlagen, beiseite stellen. Eigelb mit Zucker<br />
und etwas Wasser schaumig rühren. Mehl auf den<br />
Eigelbschaum geben, Nüsse und Mandeln fein mahlen,<br />
dazu geben, Eischnee zufügen und alles locker unterheben.<br />
In einer Springform bei 175°C ca. 35 Minuten hellbraun<br />
backen. Aus Puderzucker, Wasser und Zitronensaft<br />
einen Guss herstellen und die Torte damit überziehen.<br />
Den Rand mit kleinen Nüssen verzieren, die vorher in die<br />
Glasur getaucht wurden. Je nach Wunsch kann dieser<br />
Nussboden auch mit Sahne oder einer Buttercreme gefüllt<br />
werden.<br />
Gefüllte Kuchen oder Torten mit Sahne waren früher eher<br />
die Ausnahme. Zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten<br />
und Jubiläen war es daher etwas ganz Besonderes, eine<br />
„richtige“ Torte zu servieren. In herrschaftlichen Häusern,<br />
bei höher positionierten Angestellten kam es öfter vor.<br />
Wer als junges Mädchen die Gelegenheit hatte in einer<br />
Stadt in „Stellung“ zu sein, erlernte oft die hohe Kunst des<br />
Torte-Verzierens bei einer Köchin. Oder man erwarb sich<br />
diese besonderen Kenntnisse an einer höheren Töchterschule.<br />
Rosinenkuchen<br />
• 80 g Butter<br />
• 2 Eier<br />
• 150 g Zucker<br />
• 250 g Mehl<br />
• ½ Päckchen Backpulver<br />
• 1/8 l Sahne<br />
• 150 g Rosinen<br />
• 150 g Korinthen<br />
Butter, Eier und Zucker schaumig rühren . Die restlichen<br />
Zutaten hinzufügen. Den Teig in eine gefettete Napfkuchenform<br />
geben und 1 Stunde bei 175°C backen.<br />
7
Schnippelbohneneintopf<br />
• 700 g Schnippelbohnen<br />
• 350 g durchwachsenen Räucherbauch<br />
• 2 Zwiebeln<br />
• 500 g Kartoffeln<br />
• Salz, Pfeffer<br />
• Essig<br />
• Rosinen<br />
Bohnen gut waschen und in reichlich Wasser mit dem<br />
Räucherbauch im Stück oder gewürfelt ca. 45 Minuten<br />
garen. Zwiebeln und Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden,<br />
dazugeben und 30 Minuten mitgaren. Mit Salz, Pfeffer<br />
und Essig gut abschmecken und mit Rosinen nach<br />
Geschmack verfeinern, kurz mitgaren!<br />
Für die Einen ist dieser Eintopf eine Delikatesse und<br />
manchmal schauderts dem ein oder anderen bei dem<br />
Gedanken an die Kombination von Bohnen und Rosinen!<br />
Schwimmklößchen mit Specksoße<br />
• 250 g Mehl<br />
• 3 Eier<br />
• ½ Tl Salz<br />
• 1 El Wasser<br />
• 2 l Wasser<br />
• 1 Tl Salz<br />
Mehl, Eier, Salz und Wasser zu einem Teig verrühren. 2<br />
l Wasser mit Salz zum Kochen bringen. Den Teig löffelweise<br />
in das Wasser geben. Die Klöße gar ziehen lassen,<br />
bis sie oben schwimmen. Mit einer Schöpfkelle herausnehmen.<br />
Soße<br />
250 g durchwachsenen Speck würfeln und anbraten und<br />
mit 3 - 4 EL Mehl dazugeben, leicht anrösten. Mit Wasser<br />
ablöschen, sodass eine sämige Soße entsteht. Mit Pfeffer<br />
und Salz abschmecken. Eine Prise Zucker und einen<br />
Spritzer Zitronensaft dazugeben.<br />
Wer mag serviert<br />
Apfelmus dazu. Lecker<br />
schmeckt auch ein<br />
frischer Salat.<br />
8
Omas Steckrübeneintopf<br />
• 1 Steckrübe<br />
• 600 g Kartoffeln<br />
• 1 El Butter<br />
• 2 Zwiebeln<br />
• 500 g frischer Bauch<br />
• 1,5 l Wasser<br />
• Salz, Pfeffer<br />
Die Rübe und Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden.<br />
Die Butter im Topf erhitzen. Die Zwiebeln kleinschneiden,<br />
bei niedriger Hitze unter Rühren anschwitzen. Steckrüben<br />
und Kartoffeln dazugeben. Den Bauch (kann auch<br />
durch Räucherspeck ersetzt werden) in dicke Scheiben<br />
schneiden, Wasser dazugeben. Mit Pfeffer und Salz abschmecken<br />
und bei mittlerer Hitze 30 Min. sanft kochen<br />
lassen. Abschmecken mit etwas gekörnter Brühe, Petersilie,<br />
eventuell Essig.<br />
Omas Stippkäse für sonntags<br />
• 500 Quark<br />
• 3 El brauner Zucker<br />
• 125 ml Milch<br />
• 720 g Sauerkirschen aus dem Glas (abtropfen lassen)<br />
• 125 g Schwarzbrot oder Pumpernickelbrot<br />
• Rum<br />
• 100 g geriebene Schokolade<br />
Quark, Zucker und Milch glatt rühren. Das Schwarzbrot<br />
zerbröseln und mit etwas Zucker bestreuen, eventuell anrösten<br />
und Rum nach Geschmack dazugeben. Die Schokolade<br />
unterrühren, diese Masse im Wechsel mit einer<br />
Lage Quark, dann Kirschen einschichten. Diese Speise<br />
gut durchziehen lassen.<br />
Stippkäse ist Quark, der früher bei der eigenen Butterproduktion<br />
anfiel. Die durch das Buttern anfallende Buttermilch<br />
wurde langsam erhitzt. Sobald die Masse geronnen<br />
war, gab man sie durch ein Tuch und lies die Molke<br />
abtropfen. Was zurück blieb war der Quark, der mit Gewürzen<br />
vermengt oder in süßer Form mit Brot, Kartoffeln<br />
oder Semmel aus der großen Schüssel mittels eintunken<br />
(tippen) gegessen wurde. Dieses ist eine Erklärung für<br />
den Begriff: Stippkäse!<br />
9
Weihnachtsgans<br />
1 frisch geschlachtete Gans waschen, trocken tupfen,<br />
Fett entfernen und kräftig von innen und außen mit Salz<br />
einreiben, ruhen lassen. Gans mit der Brust nach unten<br />
auf ein Rost mit Fettpfanne legen. Bei 150 – 160°C ca. 5<br />
Stunden garen. Die Gans mit Hühnerbrühe häufig begießen.<br />
Nach 4 Stunden Gans wenden. In der letzten halben<br />
Stunde Temperatur auf 200 °C erhöhen (nicht mehr begießen).<br />
Für die Soße muss das Fett einmal komplett abgegossen<br />
werden. Dazu unter die Gans eine weitere Fettpfanne<br />
schieben. Das Fett abgießen, mit dem Holzlöffel die<br />
Fettpfanne auskratzen, mit Wasser auffüllen und in einem<br />
Topf erhitzen, mit angerührter Speisestärke binden und<br />
mit Salz und Pfeffer abschmecken, dazu isst man Kartoffeln,<br />
Klöße und Rotkohl.<br />
Eine leckere Weihnachtsgans ist etwas ganz Besonderes.<br />
Wer sie gut zubereitet, muss nicht Nachwürzen. Ob gefüllt<br />
mit Äpfeln und Rosinen oder einfach so, wichtig ist das<br />
würzen von Innen! In der traditionellen deutschen Küche<br />
waren Salz und Pfeffer die Hauptwürzmittel. Dazu kamen<br />
je nach <strong>Region</strong> verschiedene Kräuter, hier in Niedersachsen<br />
in der Hauptsache Petersilie, Schnittlauch und Liebstöckel<br />
(besser bekannt unter dem Namen Maggikraut).<br />
Zwieback<br />
• 130 g Butter<br />
• 80 g Zucker<br />
• 2 Eier<br />
• 500 g Mehl<br />
• 1 Pck. Backpulver<br />
• 125 ml Milch<br />
Butter und Zucker schaumig rühren, die restlichen Zutaten<br />
dazu geben, verrühren (die Milch erst ganz zum<br />
Schluss), den Teig in eine gefettete Kastenform geben<br />
oder auf einem Backblech verstreichen, bei etwa 175°C,<br />
35-40 Min backen. Am nächsten Tag in Stücke schneiden<br />
und auf einem gefetteten Backblech abermals bei 175°C<br />
hellbraun rösten. Gut auskühlen lassen und dann in einer<br />
Blechdose aufbewahren.<br />
Zwieback, das heißt übersetzt: zweimal gebacken! Eine<br />
gesunde Nascherei für kleine Kinder. Gut bewährt bei Unwohlsein<br />
und Magenproblemen.<br />
10
Ragout von sauren Schweinenierchen<br />
(für 3-4 Personen)<br />
• 4 frische Schweinenieren<br />
• 2-3 Zwiebeln<br />
• 4-5 saure Gurken<br />
• 2 rote Paprikaschoten<br />
• Salz, Pfeffer, Mehl<br />
• 1 Ds. Kondensmilch<br />
• Knoblauch<br />
• 1 Chilischote<br />
• Öl<br />
Nieren längs halbieren, Vlies und ggf. Häute entfernen,<br />
in Streifen (ca. 1,5 cm) schneiden. In einer Schale mit kochendem<br />
Wasser die Nierenstreifen überbrühen, einige<br />
Minuten stehen lassen, dann unter klarem Wasser abspülen,<br />
Brühfond wegschütten.<br />
Zwiebeln schälen und in nicht zu feine Würfel schneiden,<br />
Paprika und Chilischote entkernen und waschen, in Streifen<br />
schneiden, ebenso die Gurken in Streifen schneiden.<br />
In einem Topf das Öl erhitzen, Zwiebeln glasieren, die<br />
Nierenstreifen hinzugeben, kurz anrösten, mit Mehl abstäuben<br />
und mit Gurkenwasser ablöschen. Paprika, Chili<br />
sowie die Gurkenstreifen hinzugeben. Bei mäßiger Hitze<br />
etwas reduzieren.<br />
Knoblauch (Menge nach Geschmack) mit etwas Salz zerdrücken<br />
und beifügen. Kondensmilch und etwas gemahlenen<br />
Pfeffer einrühren und abschmecken.<br />
Als Beilagen eignen sich Spätzle und kräftige Salate wie<br />
Feldsalat oder Radicchio mit einer Vinegrette.<br />
Rodes Hotel Loccum<br />
Marktstrasse 22<br />
31547 Rehburg-Loccum<br />
Tel. (05766) 238<br />
www.rodes-hotel.de<br />
Wirte Planen - Gäste fahren Rad<br />
Der DEHOGA-Kreisverband Nienburg organisiert an<br />
verschiedenen Sonntagen Radwandertouren mit einer<br />
Länge von 30-40 km. Bei dieser Gelegenheit haben alle<br />
Teilnehmer die Möglichkeit, verschiedene Gastronomiebetriebe,<br />
die am Weg liegen, kennen zu lernen.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.dehoga-radtouren.de<br />
KREISVERBAND NIENBURG<br />
11
www.klosterloccum2013.de<br />
Die prächtige Stiftskirche, die massige Umfassungsmauer, die kostbare<br />
Bibliothek. Das Kloster Loccum ist einer der imposantesten Orte Deutschlands<br />
und ein Zentrum des Glaubens und der Begegnung. 1163 gegründet, feiert<br />
das Kloster nun sein großes Jubiläum – 850 Jahre Kloster Loccum.<br />
Von Grass bis Käßmann, von A-cappella bis Tango. Vom 21. März bis zum 31.<br />
Oktober gewährt das Kloster Loccum für rund sieben Monate faszinierende<br />
Einblicke und wird zudem zur Bühne für mehr als 100 Kulturveranstaltungen.<br />
Informieren Sie sich über unsere touristischen Angebote. Auch in Kombination<br />
mit Schloss Bückeburg, Wilhelm Busch und Wiedensahl, Romantik Bad Rehburg,<br />
Altstadt Minden und Nienburg, Steinhuder Meer und Wilhelmstein und<br />
der Weserschifffahrt. Weitere Informationen unter www.klosterloccum2013.<br />
de oder telefonisch: 0 57 66-96 020.