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Regional. Saisonal. Originell<br />

Alles verändert sich, nur der Wandel bleibt. So<br />

auch bei uns; und das in mehrfacher Hinsicht.<br />

Die Rezepte dieser Frühlingsausgabe unseres<br />

<strong>KundInnenmagazin</strong>es stammen von Nina<br />

Rettenbacher, Betreiberin des „Crumble“ in<br />

Innsbruck. Der Stil unserer Fotos hat sich<br />

verändert, uns gefällt es! Geblieben sind unsere<br />

Qualitätsansprüche: saisonale und regionale<br />

Zutaten, Alltagstauglichkeit der Rezepte. Und<br />

geblieben ist natürlich auch die Liebe zum<br />

Kochen und Essen.<br />

Rezept des<br />

Achtsamkeit, Wissen und Zeit spielen eine wichtige<br />

Rolle – auch bei der Herstellung von Brot.<br />

Damit haben wir uns diesmal, anlässlich der<br />

Neueröffnung der Bäckerei Therese Mölk, auseinandergesetzt<br />

und uns auch weitere Fragen zu diesem<br />

Thema gestellt: Seit wann gibt es Brot und<br />

welche Bedeutung hat es in unserer Kultur? Welche<br />

Zutaten werden verwendet und was ist überhaupt<br />

drin im Getreide? Wir wünschen Ihnen viel<br />

Freude beim Lesen, Kochen und Genießen...<br />

Bon Appétit!<br />

€ 1.-<br />

Kochen und Leben mit den Jahreszeiten<br />

10. Ausgabe, Frühling 2013<br />

18 Rezepte zum Frühling<br />

+ Wir erforschen:<br />

Brot und Zeit


Im Moment sein Leben mit den Jahreszeiten<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Alles verändert sich, nur der Wandel bleibt.<br />

So auch bei uns; und das in mehrfacher Hinsicht.<br />

Die Rezepte dieser Ausgabe stammen von Nina Rettenbacher,<br />

Betreiberin des „Crumble“ in Innsbruck.<br />

Dort, im Crumble, haben wir diesmal auch die Speisen<br />

gekocht und fotografiert. Der Stil unserer Fotos<br />

hat sich verändert, uns gefällt es! Geblieben sind unsere<br />

Qualitätsansprüche: saisonale und regionale<br />

Zutaten, Alltagstauglichkeit der Rezepte. Und<br />

geblieben ist natürlich auch die Liebe zum Kochen<br />

und Essen.<br />

Auch das Thema dieser Ausgabe hat eine Geschichte<br />

voller Wendungen, Veränderungen und<br />

Neuerungen: unser Brot.<br />

Unsere Familie hat im Jahre 1925 begonnen, Brot<br />

zu backen. Dam<strong>als</strong> erwarb die Firmengründerin Therese<br />

Mölk die damalige K&K Militärbäckerei in der<br />

Dreiheiligenstraße in Innsbruck. Jetzt wird dort „Kultur<br />

gebacken“ 1 , die Bäckerei unseres Familienunternehmens<br />

ist längst nach Völs übersiedelt und wurde<br />

2011 durch einen Brand zerstört. Wie jedes Ende birgt<br />

auch die Zerstörung unserer Bäckerei die Möglichkeit<br />

eines neuen Anfangs in sich. Dieser Neuanfang<br />

führte zum Bau einer neuen Bäckerei, die in diesen<br />

Wochen ihren Betrieb aufnimmt. Mein Cousin Mathias<br />

Mölk ist dafür verantwortlich, er hat im Moment<br />

sehr viel zu tun. Wir wünschen ihm Kraft und<br />

freuen uns schon auf sein Brot.<br />

1<br />

Die Bäckerei – Kulturbackstube, Plattform für Kunst und Kultur,<br />

www.diebaeckerei.at<br />

Achtsamkeit, Wissen und Zeit spielen eine wichtige<br />

Rolle – auch bei der Herstellung von Brot. Damit<br />

haben wir uns diesmal auseinandergesetzt und<br />

uns auch weitere Fragen zu diesem Thema gestellt:<br />

Seit wann gibt es Brot und welche Bedeutung hat es<br />

in unserer Kultur? Welche Zutaten werden verwendet<br />

und was ist überhaupt drin im Getreide? Diese<br />

Überlegungen führen uns immer wieder zum<br />

Thema der Qualität. Doch nicht nur Geschmack,<br />

Haltbarkeit und Zutaten, sondern auch Ökologie<br />

und Nachhaltigkeit der Herstellung sind Merkmale,<br />

die uns wichtig sind.<br />

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.<br />

„ Franz Kafka<br />

Wir machen uns auf den Weg.<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Lassen Sie uns wissen, was Sie denken.<br />

Julia Therese Mölk<br />

rdm@mpreis.at<br />

Jedes Ding hat drei Seiten:<br />

eine positive,<br />

eine negative<br />

und eine komische.<br />

Karl Valentin<br />

Julia Therese Mölk mit Cousin Mathias Mölk<br />

5


INHALT<br />

Wolfgang Neuss<br />

Gedanken.<br />

heut mach ich mir<br />

mir kein Abendbrot,<br />

Heut mach ich<br />

020<br />

001<br />

004<br />

006<br />

007<br />

008<br />

011<br />

012<br />

014<br />

016<br />

018<br />

019<br />

020<br />

059<br />

064<br />

066<br />

Editorial<br />

Die Gesichter des Brotes<br />

Wie nennst du das Endstück vom Brot?<br />

Spaß im Mund?<br />

Neue Bäckerei Therese Mölk<br />

Was ist eigentlich Sauerteig?<br />

Brotgetreide im Alpenraum<br />

Wie ist Vollkorn gesund?<br />

Was ist drin im Getreide?<br />

Saisonkalender<br />

Die Köchin dieser Ausgabe<br />

Übersicht Frühlingsrezepte<br />

regional. saisonal. originell<br />

Projektspot: Erfolg teilen<br />

Impressum<br />

Hermann der Kettenbriefteig<br />

Herausnehmen und weiterschenken!<br />

012<br />

004<br />

008<br />

020<br />

006<br />

011<br />

016<br />

6<br />

7


Die Gesichter<br />

des Brotes<br />

Über die kultisch-religiöse Bedeutung<br />

der nahrhaften Mischung aus Mehl,<br />

Wasser und Salz.<br />

Julia Brugger<br />

Danke...<br />

Es ist seit Jahrtausenden zentrales Grundnahrungsmittel<br />

eines großen Teiles der Menschen<br />

und vor allem in Nordafrika und Europa mit Unmengen<br />

an kultureller Symbolik aufgeladen: das<br />

Brot. Was vor rund 10.000 Jahren den Menschen<br />

noch der Getreidebrei war, wurde in den darauffolgenden<br />

Jahrhunderten das auf heißem Stein<br />

gebackene Fladenbrot. Vor 6.000 Jahren bauten<br />

die Ägypter dann die ersten Bäckereien und die<br />

Römer folgten in einem nächsten Schritt mit<br />

den ersten Großbackstuben. <strong>Das</strong> Getreide dafür<br />

wurde dam<strong>als</strong> durchaus schon aus entfernten<br />

Ländereien importiert. Mit dem Verlust von Getreideflächen<br />

ging schließlich auch der Verfall<br />

des römischen Reiches einher.<br />

Brot bildet aber nicht nur die Grundlage der<br />

Ernährung. Es hat viele, auch gegensätzliche Gesichter:<br />

So war es Dreh- und Angelpunkt religiöser<br />

Streitigkeiten, Symbol für gesellschaftliche<br />

Abgrenzung und es ist bis heute Sinnbild für<br />

Freundschaft und etwas Heiliges.<br />

Brot: Mittel zur Abgrenzung und Heiligtum<br />

Weißbrot war bis ins 20. Jahrhundert hinein der<br />

europäischen Oberschicht vorbehalten. Für die Armen<br />

gab es Graubrot, Haferbrei und – in guten Zeiten<br />

– sonntags „Luxus-Knödel“ aus Weizenmehl und<br />

Speck. Religiös betrachtet repräsentiert Brot den Leib<br />

Christi oder ein Geschenk Allahs, <strong>als</strong>o etwas Heiliges.<br />

Wobei es bei der Verwertung in verschiedenen Religionen<br />

unterschiedliche Zugänge gibt: Trockenes<br />

Brot, das ein Christ auch mal bedenkenlos an Pferde<br />

oder Vögel verfüttert, würde ein praktizierender<br />

Muslim in traditionellen Gerichten verkochen, weil<br />

Brot im Islam <strong>als</strong> viel zu wertvoll gilt, <strong>als</strong> dass es weggeworfen<br />

oder verfüttert würde.<br />

Gegenstand von Streit und Trennung ...<br />

In der jüdischen Tradition spielt das ungesäuerte<br />

Brot eine wesentliche Rolle. Vor allem während des<br />

Pessachfestes, einem der wichtigsten jüdischen Feste,<br />

ist das sogenannte ‚Matzebrot‘ zentrales Nahrungsmittel.<br />

Es erinnert an den Auszug der Israeliten aus<br />

Ägypten, <strong>als</strong> beim Aufbruch keine Zeit blieb, den<br />

Teig für die Brote säuern zu lassen.<br />

In der christlichen Religion wurde der Streit darüber,<br />

ob im religiösen Ritus gesäuertes oder ungesäuertes<br />

Brot verwendet werden soll, zu einem wesentlichen<br />

Grund für die Spaltung der Kirche. Die römisch-katholische<br />

Westkirche präferierte ungesäuerte Oblaten,<br />

wohingegen die orthodoxe Ostkirche, in Abgrenzung<br />

zur jüdischen Tradition, auf gesäuertes<br />

Brot bestand. Für beide Bräuche fanden sich biblische<br />

Zitate <strong>als</strong> Begründung.<br />

Die ersten Christen machten sich aus der Zusammensetzung<br />

des Brotes hingegen noch weniger. Was<br />

heute hauchdünne Weizenoblate ist, war zur Zeit der<br />

ersten Christen Gerstenbrot: ein schwer und mühsam<br />

zu kauendes Brot mit bitterem Nachgeschmack,<br />

das die Gläubigen selbst zum Gottesdienst mitbrachten.<br />

Erst im Hochmittelalter setzte sich dann Weizen<br />

<strong>als</strong> Grundlage des rituellen Brotes durch.<br />

... von Freundschaft und Verbundenheit<br />

Brot war zu jeder Zeit ein beliebtes rituelles Geschenk,<br />

das zu allen möglichen Anlässen unterschiedlich<br />

geformt wurde. An den großen christlichen<br />

Festen spielten lange Zeit auch aus Brot oder<br />

Gebäck geformte Tiere oder Figuren eine wichtige<br />

Rolle. Neben dem klassischen Christstollen, dem Allerheiligenstriezel<br />

oder dem Osterbrot gab es den<br />

Hahn, den Hirsch oder das Pferd zu Ostern, das Wickelkind,<br />

die Eidechse oder den Nikolaus zum Nikolausfest.<br />

Es wird vermutet, dass diese Gestalten auf ehemalige<br />

antike Tieropfergaben zurückzuführen sind.<br />

Heute findet man rituell verwendetes Brot nur noch<br />

selten. Doch gerade in ländlichen Gebieten wird die<br />

eine oder andere Tradition noch von einzelnen Leuten<br />

am Leben erhalten.<br />

Brot-Traditionen<br />

* Der antike Kult, einem Neugeborenen sofort einen<br />

Glücksbringer aus Brot umzuhängen, wurde lange<br />

Zeit auch bei uns praktiziert.<br />

* An Ostern und Allerseelen schenkt(e) der Pate/die<br />

Patin dem Patenkind ein Gebäck: dem Mädchen eine<br />

Henne oder einen Hahn, dem Jungen einen Hasen,<br />

Hirsch oder ein Pferd.<br />

* An Allerseelen gab man Brotspenden an die Armen.<br />

* Heute noch wird bei der Agape nach der christlichen<br />

Hochzeit den Gästen traditionell Brot mit Salz<br />

gereicht.<br />

* Zur Wohnungseinweihung schenkte man Brot und<br />

Salz, um auszudrücken, dass es an beidem im Haus<br />

nie mangeln solle. Beides ist bei Juden, Christen und<br />

Muslimen gleichermaßen ein Symbol für Gastfreundschaft.<br />

Vereinzelt wird dieser Brauch auch<br />

noch heute praktiziert.<br />

8<br />

9


Der Brotrest<br />

Wie nennst du das Endstück vom Brot?<br />

Niedersachsen<br />

Kniestchen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Knapp<br />

Schleswig-Holstein<br />

Knuust<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Rungsen<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Kanten<br />

Brandenburg<br />

Knippche<br />

Hart und weich zusammen<br />

machen Spaß im Mund!<br />

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, welche<br />

Sinne beim Schmecken eigentlich eine Rolle spielen?<br />

Die meisten wissen, dass es Geschmacksknospen gibt, verschiedene<br />

Geschmacksrichtungen und dann natürlich auch,<br />

dass der Geruch wesentliche Sinneseindrücke für das Geschmackserlebnis<br />

liefert. „<strong>Das</strong> Auge isst mit“, auch das ist uns<br />

bewusst.<br />

Aber das Ohr?<br />

Denken Sie einmal an lasche Chips, die kein bisschen knacken,<br />

oder eben an ein labbriges Semmerl, ohne das kleinste Geräusch<br />

beim Hineinbeißen…?<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Schnäbbelsche<br />

Hessen<br />

Knärtzsche<br />

Thüringen<br />

Fietze<br />

Sachsen<br />

Rändl<br />

Dann gibt es noch den Tastsinn.<br />

Wie sich Essen anfühlt, spielt nicht nur beim Greifen eine<br />

Rolle, sondern auch im Mund. Besonders gut kommt bei den<br />

Menschen (wie Studien gezeigt haben) die Kombination von<br />

harter Schale – weichem Kern an. Essen ist aufregend, wenn sich<br />

diese gegensätzlichen Gefühle mischen: reinbeißen, erst hart<br />

und knusprig, es kracht und knackt, und dann – Weichheit,<br />

zartes, flaumiges Gefühl... super! So wie bei einer wirklich<br />

guten Semmel eben, oder bei einem knusprig-frischen Sauerteigbrot.<br />

Eine reine Sinnesfreude…<br />

Saarland<br />

Kniesje<br />

Liechtenstein<br />

Bödäli<br />

Baden-Württemberg<br />

Knäusle<br />

Tirol<br />

Scherzl<br />

Bayern<br />

Rafdl<br />

Wien<br />

Buggl<br />

harte schale<br />

weicher kern<br />

Basel<br />

Grepfli<br />

Salzburg<br />

Reaggn<br />

Bern<br />

Chäppi<br />

Kärnten<br />

Raftl<br />

Südtirol<br />

Arschl<br />

11


Neue Bäckerei T herese Mölk<br />

Wie eine Großbäckerei die Werte traditionellen<br />

Handwerks wiederentdeckt<br />

Stefan Österreicher<br />

In einer immer schnelllebigeren und zunehmend<br />

technisierten Welt sehnen wir uns zurück in jene<br />

Tage, in den man noch so viel Zeit hatte, wie es<br />

brauchte, um etwas Gutes zu schaffen. Beim Essen<br />

führte dies zur Gründung der Slowfood Bewegung,<br />

<strong>als</strong> deren Unterspielart bald das Slow Baking auftauchte<br />

– initiiert von BäckerInnen, die sich der<br />

Rückkehr zum ehrlichen Handwerk verschrieben haben.<br />

Von diesen Idealen hat sich auch Mathias Mölk<br />

beim Konzept zur neu errichteten Bäckerei Therese<br />

Mölk in Völs leiten lassen, die in diesen<br />

Wochen den Betrieb aufnimmt. Sein erklärtes<br />

Ziel ist es, in einem hochmodernen<br />

Produktionsbetrieb nach<br />

den Werten traditioneller Handwerkskunst<br />

zu arbeiten. Doch<br />

für echten Geschmack und<br />

unverwechselbare Produkte<br />

braucht man zwei unentbehrliche<br />

Grundzutaten:<br />

Wissen und viel Zeit.<br />

Rückbesinnung auf die alte<br />

Handwerkskunst<br />

„Früher hatte jede Bäckerei einen<br />

eigenen Sauerteig“, erklärt Mathias<br />

Mölk, Mastermind der Bäckerei Therese<br />

Mölk, „damit hatte jedes Brot einen<br />

unverwechselbaren Geschmack, es trug sozusagen<br />

die Handschrift des Bäckers oder der Bäckerin“. So<br />

ein natürlicher Sauerteig ist etwas Lebendiges, er reagiert<br />

auf Wetter und Umwelteinflüsse. Seine Zusammensetzung<br />

aus verschiedenen Essig- und Milchsäurebakterien<br />

sowie Hefepilzen (siehe Seite 11) ist einzigartig.<br />

Wenn man auf traditionelle Weise bäckt,<br />

muss man viel Zeit investieren. Ein Natursauer<br />

braucht bis zu 20 Stunden Reifezeit, ein Vorteig für<br />

Weizenbrote an die 16 Stunden.<br />

Die Zubereitung erfolgt in mehreren Schritten,<br />

zwischendurch darf der Teig immer wieder rasten,<br />

denn nach jeder Anspannung beim Kneten soll er<br />

auch wieder Zeit zum Entspannen haben.<br />

THERESE MÖLK<br />

Diese Zeit nimmt man sich in der neuen Bäckerei.<br />

Dafür kann man auf Emulgatoren verzichten und<br />

braucht nur sehr wenig Backhefe. <strong>Das</strong> so hergestellte<br />

Brot schmeckt auf natürliche Weise aromatisch und<br />

saftig, ist bekömmlicher und wesentlich länger haltbar.<br />

Doch damit nicht genug. Bei den Rohstoffen achtet<br />

man beim Therese Mölk Brot auf höchste Qualität<br />

und bevorzugt regionale ProduzentInnen. <strong>Das</strong> Mehl<br />

kommt (mit Ausnahme von BIO vom BERG Produkten)<br />

aus der Rauchmühle in Innsbruck, die<br />

selbst regional und nachhaltig wirtschaftet<br />

(siehe Seite 12). Es wird<br />

speziell für die Bäckerei Therese<br />

Mölk ohne den sonst üblichen<br />

Zusatz von Ascorbinsäure geliefert.<br />

In Zukunft soll darüber<br />

hinaus sogar in einer<br />

betriebseigenen Mühle täglich<br />

frisches Mehl aus Tiroler<br />

Bio-Getreide von kleinen LieferantInnen<br />

gemahlen werden.<br />

Gebacken wird in einem<br />

„langsamen“ Etagenofen. Hier<br />

sorgt die Wärmestrahlung von<br />

Steinplatten in stehender Hitze<br />

für deutlich höhere Qualität <strong>als</strong> mit<br />

den herkömmlichen, „schnelleren“ Umluftöfen<br />

zu erzielen ist. Die Brote bekommen eine zartere<br />

Kruste und eine saftigere Krume.<br />

Bäckerei I Konditorei seit 1925<br />

Vorausdenken mit zukunftsweisenden, umweltfreundlichen<br />

Technologien<br />

Ein besonderes Anliegen war Mathias Mölk die Umweltfreundlichkeit<br />

der Anlage. Hier sorgen gleich<br />

mehrere technische Finessen für Energieeffizienz<br />

und eine gute Ökobilanz. Die indirekte Beheizung der<br />

Öfen mittels Thermoöl spart 30-40% Energie. Die für<br />

die lange Teigführung bei niedrigen Temperaturen<br />

notwendige Kühlung wird durch 6° C kaltes Grundwasser<br />

ermöglicht, das nicht eigens gekühlt werden<br />

muss. Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaik-<br />

anlage mit einer jährlichen Leistung von 500.000<br />

kWh. Damit könnten 90 Vierpersonen-Haushalte ein<br />

Jahr lang versorgt werden.<br />

Außerdem wird ein Blockheizkraftwerk betrieben,<br />

das Strom und Wärme liefert. Die Energie, die nicht<br />

in den Produktionsbetrieben benötigt wird, kann in<br />

das öffentliche Netz eingespeist werden und geht damit<br />

nicht verloren. Zum Qualitätsanspruch gehört<br />

auch die Schulungsbäckerei, in der neue Produkte<br />

entwickelt und MitarbeiterInnen ausgebildet werden.<br />

So tragen auch zukünftige Generationen qualitätsvolles<br />

BäckerInnenhandwerk weiter.<br />

Ab Ende April werden in den BAGUETTE-Bistros<br />

Brotsorten und Konditoreiwaren aus der Bäckerei<br />

Therese Mölk erhältlich sein. Angeboten werden vorerst<br />

qualitativ hochwertige Haussemmeln mit langer<br />

Teigruhezeit sowie verschiedene Spezialbrote. In den<br />

nächsten Monaten wird das Sortiment laufend erweitert.<br />

Erkennbar sind die Produkte durch das Logo der<br />

Bäckerei Therese Mölk bei der Preisauszeichnung.<br />

Wenn die neue Bäckerei <strong>als</strong>o zurück in die Zukunft<br />

startet, können wir uns nur mehr die nötige Zeit zum<br />

Genießen wünschen!<br />

Möchten Sie sich informieren, welche Brote aus der neuen<br />

Therese Mölk Bäckerei bereits erhältlich sind?<br />

www.baguette.at<br />

Tradition ist<br />

die Weitergabe des Feuers<br />

und nicht<br />

die Anbetung der Asche.<br />

gustav Mahler<br />

12


Gutes Brot braucht seine Zeit<br />

Herstellung eines Roggenmisch- oder Spezialbrotes im Vergleich:<br />

Moderne industrielle Herstellung<br />

Bäckerei Therese Mölk<br />

Sauerteig<br />

Was ist eigentlich<br />

Sauerteig?<br />

keine Vorstufe (0 min)<br />

Mischen des Mehls mit zugekauftem<br />

Teigsäuerungsmittel, Emulgatoren etc.<br />

(15 min)<br />

Gare in der Mischschale (0-15 min)<br />

Aufarbeitung zum Teigling (20 min)<br />

Stückgare des Teiglings (1 h)<br />

Backen (40 min)<br />

Vorstufe: Sauerteigreife (18-20 h)<br />

Mischen des Mehls mit Natursauerteig,<br />

keine Emulgatoren, ohne industriell<br />

hergestellte Backhilfsmittel (15 min)<br />

Gare in der Mischschale (60 min)<br />

Aufarbeitung zum Teigling (20 min)<br />

Langzeitführung des geformten Teiglings (10 h)<br />

Backen (40 min)<br />

= =<br />

2,5 h pro Brot 32,25 h pro Brot<br />

Sauerteig ist eine bemerkenswerte Lebensgemeinschaft von<br />

Milchsäurebakterien und Hefepilzen, die bei der Brotherstellung<br />

kleine Wunder vollbringen und Roggenmehl<br />

überhaupt erst backfähig machen. Entdeckt wurde der Sauerteig<br />

wohl durch Zufall, er kann nämlich durch Milchsäurebakterien<br />

aus der Umgebung spontan entstehen.<br />

Ein wenig Sauerteig macht das Brot saftig, locker, aromatisch<br />

und haltbar. Denn die Bakterien des Sauerteigs<br />

produzieren Milch- und Essigsäure, unzählige Aromastoffe<br />

sowie Kohlenstoffdioxid, das den Teig locker macht. Außerdem<br />

werden Nährstoffe besser aufgeschlossen, das Brot<br />

lässt sich leichter schneiden und hält länger, da in dem sauren<br />

Milieu viele schädliche Mikroorganismen keine Chance<br />

haben.<br />

Früher hatte jede Bäckerei ihren eigenen Sauerteig mit einer<br />

einzigartigen Zusammensetzung an Mikroorganismen<br />

und damit auch einen charakteristischen Geschmack beim<br />

Brot. Neben dem Roggensauer gibt es auch einen Weizensauer,<br />

dieser lebte übrigens in den 80ern <strong>als</strong> „Kettenbrief-<br />

Kuchen Hermann“ in zahlreichen deutschen Haushalten<br />

und erreichte Kultstatus.<br />

In dieser Ausgabe haben wir Hermann wiederbelebt (siehe<br />

Seite 57 und auf der herausnehmbaren Seite am Ende der<br />

Broschüre).<br />

Für die moderne Brotherstellung hat die Zulieferindustrie<br />

eine Reihe von Zusätzen entwickelt, die<br />

Geschmack und Backeigenschaften eines Sauerteigs<br />

sozusagen simulieren und BäckerInnen viel<br />

Zeit sparen helfen. Der säuerliche Geschmack<br />

wird einfach zugesetzt, ebenso Backhilfsmittel<br />

und Hefe.<br />

In der EU sind 199 Zusatzstoffe<br />

im Brot zugelassen<br />

Beim Natursauerteig entstehen Milch- und Essigsäure<br />

auf natürliche Weise durch Stoffwechselprozesse<br />

der Bakterien. Hefen bilden sich ebenfalls<br />

von alleine und werden nur mehr in geringer<br />

Menge zugesetzt. Industriell hergestellte Backhilfsmittel<br />

sind nicht notwendig. Dieser natürliche<br />

Prozess braucht aber viel Zeit.<br />

Im Natursauerteig finden sich über 100<br />

verschiedene Mikroorganismen<br />

Don‘t push the river,<br />

it flows by itself.<br />

Fritz Perls<br />

14<br />

15


Man kann behaupten, dass Getreide die wichtigste<br />

Lebensmittelpflanze der Welt ist. Doch was<br />

macht diese Gräser so wertvoll?<br />

Jedes Samenkorn eines Getreidegrases ist ein<br />

kleines Lebensmittellager.<br />

Darin ist fast alles enthalten, was der Mensch zu einem<br />

guten Leben braucht: Kohlenhydrate, Eiweiß,<br />

Ballaststoffe, Vitamine, Miner<strong>als</strong>toffe und wertvolle<br />

Fette. Getreide lässt sich gut lagern und leicht zu unterschiedlichen<br />

Grundnahrungsmitteln weiterverarbeiten.<br />

Verschiedene Kulturen kultivierten daher,<br />

um ihr Überleben zu sichern, das jeweils ideale Korn.<br />

Während in Asien der Reis und in Südamerika der<br />

Mais zum zentralen Lebensmittel wurde, ist es in vielen<br />

anderen Regionen der Welt der Weizen.<br />

Weizen – ein uraltes Symbol für Wohlstand<br />

Weizen, bzw. die Urformen des Weizens Einkorn<br />

und Emmer, ist seit tausenden Jahren weltweit das<br />

wichtigste Getreide für die Brotherstellung. Getreidearten<br />

wie Gerste, Hafer und Hirse sind für Brot<br />

nicht wirklich geeignet, da ihnen das für die Teigherstellung<br />

nötige Klebereiweiß fehlt. Andere Brotgetreide<br />

wie Dinkel oder Roggen sind in ihrer Bedeutung<br />

im Verhältnis zum Weizen weit abgeschlagen.<br />

Deshalb sind die Anbauflächen für Weizen seit Jahrhunderten<br />

heiß umfehdet. Weizen ist ein Machtfaktor,<br />

davon zeugen Kriege zur Vereinnahmung guter<br />

Anbaugebiete im Laufe der Geschichte bis zum heutigen<br />

Landgrabbing.<br />

Weizen im Alpenraum?<br />

Tirol und die umliegenden Bergregionen sind allerdings<br />

für den Weizenanbau kaum geeignet. Die<br />

Flächen sind zu klein, das Klima zu rau. Der Selbstversorgungsgrad<br />

mit Futter- und Mahlweizen, aber<br />

auch mit anderem Getreide, ist marginal. Deshalb<br />

war diese Region schon immer auf den Import von<br />

Brotgetreide angewiesen. Aus diesem Blickwinkel<br />

stellt sich die berechtigte Frage, wie sich ein „regionales“<br />

Brot eigentlich zusammensetzt.<br />

Die Rauchmühle <strong>als</strong> regionale „Kornkammer“<br />

<strong>Das</strong> Mehl für das Brot des MPREIS Produktionsbetriebes<br />

Bäckerei Therese Mölk kommt von der<br />

Innsbrucker Rauchmühle. Die Unternehmerfamilie<br />

Rauch ist seit „ewigen“ Zeiten müllerisch tätig. Die<br />

unternehmerischen Wurzeln des Betriebes finden<br />

sich im Pitztal, im Kaunertal und seit 1831 im Innsbrucker<br />

Stadtteil Mühlau. Gleiches, nämlich eine sowohl<br />

regionale <strong>als</strong> auch müllerische Herkunft, gilt<br />

auch für die MitarbeiterInnen des alteingesessenen<br />

Betriebes. Sie werden entweder aus allernächster<br />

Umgebung beschäftigt oder stammen von Kleinmühlen,<br />

deren wirtschaftliches Überleben nicht<br />

mehr möglich war. So zum Beispiel der jetzige Mül-<br />

Brotgetreide<br />

im Alpenraum<br />

lermeister Bernhard Gasser, der die von seiner Familie<br />

über Jahrhunderte betriebene Mühle in Imst aufgeben<br />

musste und seit dam<strong>als</strong> sein Wissen der Firma<br />

Rauch zur Verfügung stellt.<br />

…aber, wo ist das Korn gewachsen?<br />

Als Rohstoffe werden in der Rauchmühle Weizen,<br />

Roggen und Dinkel verarbeitet. Dabei wird einerseits<br />

auf die tatsächlich am nächsten liegenden großen<br />

Getreideanbaugebiete im südlichen Bayern zurückgegriffen.<br />

Gegenspieler dieser größtmöglichen Regionalität<br />

ist der KonsumentInnenwunsch nach<br />

österreichischer Herkunft. Deshalb wird von Rauch<br />

zusätzlich auch Weizen aus den eher „überregionalen“<br />

(weil doppelt so weit entfernten) niederösterreichischen<br />

und burgenländischen Anbaugebieten<br />

verarbeitet. Jedenfalls pflegt Rauch traditionell Handelsbeziehungen<br />

mit PartnerInnen aus größtmöglicher<br />

Nähe.<br />

Nachhaltig konsequent<br />

Die Verarbeitung des Getreides zu Mehl bedarf<br />

neben tradiertem Handwerk auch moderner Technik<br />

und jeder Menge Energie. Über Jahrhunderte wurden<br />

Mühlen durch Wasserkraft direkt betrieben, später<br />

nutzten die MüllerInnen ihre Wasserrechte auch<br />

zur Gewinnung von Strom. So wurden von der Familie<br />

Rauch bereits 1888 und 1916 zwei dam<strong>als</strong> hyper-<br />

Type 480 feine Körnung<br />

Kuchen, Hefeteige, Brandmassen<br />

moderne Kraftwerke errichtet. Heute wird der<br />

Mühlauer Bach durch ein 2005 in Sichtweite zur<br />

Mühle neu errichtetes E-Werk genutzt. Rauchmehl<br />

kann seither zur Gänze mit Ökostrom produziert<br />

werden. Ökologisch sehr nachhaltig ist auch, dass<br />

die Anlieferung des Weizens zur Rauchmühle ausschließlich<br />

per Bahn erfolgt. Die Rauchmühle ist<br />

eine der letzten zwei verblieben Mühlen Österreichs<br />

mit eigenem Bahnanschluss. Dadurch wird die Autobahn<br />

im Tiroler Unterinntal um jährlich ca. 50.000<br />

Tonnen Gütertransport entlastet.<br />

Regionale Sprachcodes<br />

Ein besonderer Regionalitätsaspekt in Bezug auf<br />

die Rauchmühle ist, dass der Satz „Nimmst mir ein<br />

grünes Mehl mit?“ in Tirol, Salzburg und Vorarlberg<br />

(fast immer) sofort verstanden wird. Woanders<br />

würde diese Bezeichnung nur Stirnrunzeln nach sich<br />

ziehen. Natürlich ist nicht das Mehl grün (oder blau<br />

oder orange), sondern die berühmte Rauchsche Packung.<br />

Ein schönes Design mit nachhaltiger Wirkung!<br />

Type 1600<br />

Brot<br />

Mehlsorten werden je nach Ausmahlungsgrad<br />

in Typen eingeteilt.<br />

Je niedriger die Typen-Zahl, desto<br />

„weißer“ ist das Mehl, desto geringer<br />

ist der Anteil an Randschichten<br />

und damit der Miner<strong>als</strong>toffgehalt.<br />

Von wertvollem Getreide, regionalem Mehl<br />

und nachhaltigen Müllern<br />

Type 480 grobe Körnung<br />

Strudel, Spätzle, Schmarrn<br />

Type 960 | Roggenmehl<br />

Brot, Lebkuchen<br />

Gudrun Pechtl<br />

16<br />

Type 700<br />

Vielseitiges Mehl für alle Zwecke<br />

17<br />

Type 700 | Dinkelmehl<br />

Universell statt Weizenmehl einsetzbar


gesund Wie ist Vollkorn?<br />

Wie ist Vollkorn gesund?<br />

Gudrun Pechtl<br />

Oder besser gefragt:<br />

1<br />

2<br />

Angelika Kirchmaiers Rezept für ein gut „aufgeschlossenes“ Frühstücksgericht:<br />

Milch in eine große Tasse füllen. Gut die Hälfte davon erhitzen.<br />

Mit 2 gut gehäuften EL Vollkornflocken (oder Müsli-Basismischung) und 1 ebenfalls gut<br />

gehäuften EL Vollkorngrieß aufkochen. Dabei ständig umrühren, damit das Müsli nicht<br />

anbrennt. Vom Herd nehmen.<br />

Vollkorn ist gesund. Getreide strotzt vor lebensnotwendigen<br />

Inhaltsstoffen, vor allem konzentrationsfördernden<br />

Vitaminen und darmreinigenden Ballaststoffen.<br />

Weißmehlprodukten werden diese gesunden<br />

Inhaltsstoffe weitgehend entzogen. Trotzdem ist<br />

Vollkorn ernährungsphysiologisch nicht unumstritten.<br />

Vollwertiges Getreide muss nämlich vor dem Verzehr<br />

„aufgeschlossen“ werden, damit der Darm nicht zu<br />

sehr belastet wird und die gesunden Stoffe gut verwertet<br />

werden können.<br />

Pflanzen schützen sich vor ihren Fressfeinden durch<br />

unterschiedliche und ausgeklügelte Abwehrsysteme<br />

wie Stacheln, Gift- oder Bitterstoffe, oder – wie im<br />

Falle des Getreides – durch schwer verdauliche Inhaltsstoffe.<br />

Einer der bekannten Schutzstoffe des Getreides<br />

ist das Phytin, das in den Randschichten<br />

des Korns sitzt. Phytin(säure) dient den Pflanzen<br />

<strong>als</strong> Speicher für wertvolle Stoffe wie Kalium, Magnesium<br />

oder Calcium. Klingt gut, das Problem ist aber,<br />

dass diese Stoffe im Darm nicht so einfach herausgerückt<br />

werden. Ganz im Gegenteil: Phytin bindet im<br />

Darm sogar weitere, mit der Nahrung aufgenommene<br />

Miner<strong>als</strong>toffe wie Calcium, Magnesium, Eisen<br />

und Zink, sodass auch diese dem Körper nicht mehr<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Wenn das Getreide <strong>als</strong>o nicht aufgeschlossen<br />

wurde, kann der Verzehr von Vollkorngetreiden sogar<br />

zu Mangelerscheinungen führen. Doch es gibt eine<br />

altbewährte Methode dem Phytin beizukommen:<br />

den Sauerteig. Die geschroteten Körner quellen in<br />

feuchtwarmer Umgebung auf und die im Sauerteig<br />

enthaltenen Mikroorganismen machen sich ans<br />

Werk. <strong>Das</strong> Phytin wird innerhalb dieses Fermentierungsprozesses<br />

abgebaut, die Inhaltsstoffe werden<br />

„freigesetzt“.<br />

Neben der Fermentation, wie eben durch Sauerteig<br />

oder auch beim Brauen von Bier, gibt es noch andere,<br />

altbewährte Methoden, um Getreide für den Körper<br />

besser verwertbar zu machen: der hydrothermische<br />

Aufschluss (wie bei der Herstellung von Couscous,<br />

Bulgur oder auch bei Haferflocken üblich) oder<br />

das Quellen plus Erhitzen beim Kochen und Backen.<br />

Auch beim „Darren“ (langsames Rösten des<br />

Getreides, z.B. Grünkern) oder beim Keimen baut<br />

sich ein Großteil des Phytins ab. Produkte aus grobem<br />

Vollkorngetreide sollte man außerdem unbedingt<br />

gut kauen. Zur Körnerverdauung ist nämlich<br />

das Enzym Ptyalin äußerst wichtig, welches wir im<br />

Mundspeichel zur Verfügung haben.<br />

Verbreitet abgeraten wird mittlerweile vom Genuss<br />

des sogenannten Frischkornbreis, der in<br />

den 70er Jahren so etwas wie der Inbegriff gesunder<br />

Ernährung war. Getreide wird hier, unter dem Motto<br />

„möglichst unbehandelt und natürlich“, vor dem Verzehr<br />

nur roh zerkleinert und in kaltem Wasser eingeweicht.<br />

<strong>Das</strong> widerspricht, wie die Forschungen der<br />

berühmten österreichischen Getreideexpertin Anni<br />

Gamerith zeigen, den Jahrtausende alten Grundtechniken<br />

des Getreideaufschlusses. Getreide wurde bis<br />

in vorgeschichtliche Zeiten zurück niem<strong>als</strong> roh und<br />

unbearbeitet genossen, Wasser und Hitze waren<br />

praktisch immer beteiligt. So sollte man es wohl<br />

auch heute beibehalten.<br />

Expertinnentipp von Ernährungsberaterin<br />

Angelika Kirchmaier:<br />

„<br />

Besonders effizient wirkt Vollkorn in der Früh.<br />

Wenn Sie zum Beispiel zu ungesüßtem Flockenmüsli,<br />

einem Haferflockenbrei oder einem Vollkornbrot<br />

greifen, starten Sie nicht nur mit einem Plus an<br />

Konzentrationsvitamin sondern auch mit einem<br />

Energieschub, der Ihre Leistungsfähigkeit den<br />

ganzen Tag über optimiert.<br />

3<br />

Die restliche Milch einrühren. Marmelade mit einem Fruchtanteil von mindestens 70 %<br />

und frisches Obst nach Belieben untermischen.<br />

Morgenwonne<br />

Ich bin so knallvergnügt erwacht.<br />

Ich klatsche meine Hüften<br />

(…) Aus meiner tiefsten Seele zieht<br />

Mit Nasenflügelbeben<br />

Ein ungeheurer Appetit<br />

Nach Frühstück und nach Leben.<br />

Joachim Ringelnatz<br />

Weitere Rezepte sind im Buch von Angelika Kirchmaier: „Xunde Jause“ aus dem Tyrolia Verlag zu finden.<br />

18<br />

19


die wichtigsten Getreidearten und ihre Nährstoffe<br />

Was steckt in 100g?<br />

Dinkel Gerste Hafer Hirse Mais Reis Roggen Weizen<br />

Eiweiß (g) 11,5 11,0 12,5 10,5 9,0 7,5 8,8 11,5<br />

Fett (g) 2,7 2,1 7,1 3,9 3,8 2,2 1,7 2,0<br />

Calcium (mg) 22 38 79,6 25 15 23 64 43,7<br />

Vollkorn oder Weißmehl?<br />

Wenn das ganze Korn zu Mehl verarbeitet wird,<br />

bekommt man Vollkornmehl. Dieses enthält<br />

noch so gut wie alle Nährstoffe des ursprünglichen<br />

Getreides. Für feinere Backwaren werden<br />

weiße Auszugsmehle hergestellt. Diese haben<br />

einen höheren Kleberanteil und sind viel länger<br />

lagerbar, enthalten aber wesentlich weniger<br />

Nähr- und Ballaststoffe <strong>als</strong> Vollkorn. Die Grafik<br />

zeigt diese Verluste bei Weizenmehl der<br />

Type 405 gegenüber Weizenvollkornmehl.<br />

- 50 % Calcium<br />

- 14 %<br />

Eiweiß<br />

Eisen (mg) 4,2 2,8 5,8 9,0 1,5 2,6 5,1 3,3<br />

Magnesium (mg) 130 119 129 170 120 157 140 173<br />

- 52 % Magnesium<br />

Kohlenhydrate (g) 69,0 72,0 63,0 71,0 71,0 75,5 69,0 70,0<br />

-<br />

57 % Fett<br />

Kohlenhydrate<br />

Auf Grund seines hohen Kohlenhydratanteils war Brot lange<br />

Zeit <strong>als</strong> Dickmacher im Verruf. Zu Unrecht, wie neuere Forschungen<br />

zeigen. Bei den Kohlenhydraten im Getreide handelt<br />

es sich in erster Linie um Stärke aus Vielfachzuckern. Diese<br />

wird im Körper – im Gegensatz zu Industriezucker – sehr langsam<br />

aufgespalten, der Zucker gelangt daher nur allmählich ins<br />

Blut.<br />

Dadurch sättigen diese Kohlenhydrate nachhaltig und sind<br />

ausgezeichnete Energielieferanten für körperliche und geistige<br />

Fitness. Je ballaststoffreicher Brot ist (je mehr Vollkornanteil<br />

es <strong>als</strong>o enthält), desto langsamer werden die Kohlenhydrate<br />

im Darm aufgenommen, desto besser ist daher auch die Langzeit-Energieversorgung<br />

für den Körper.<br />

Ballaststoffe<br />

Täglich sollten Menschen mindestens 30<br />

Gramm Ballaststoffe essen. Ohne Vollkorngetreide<br />

schafft man das nicht, obwohl grundsätzlich<br />

auch in Obst und Gemüse einiges an<br />

Ballaststoffen enthalten ist.<br />

Wir brauchen Ballaststoffe zur Mobilisierung<br />

der Verdauung, zur Stärkung der<br />

Darmwände und für die Entgiftung. Sie<br />

binden Toxine, Gallensalze und -säuren sowie<br />

Cholesterin im Darm. Zu ballaststoffreicher<br />

Nahrung sollte man allerdings unbedingt viel<br />

trinken, damit dieses Entgiftungssystem auch<br />

wirklich funktioniert und man keine Verstopfung<br />

bekommt.<br />

-<br />

-<br />

80 %<br />

Ballaststoffe<br />

84 % Eisen<br />

20<br />

21


Tirol<br />

Restösterreich<br />

OBST<br />

Erdbeeren<br />

Himbeeren<br />

Kirschen<br />

Rhabarber<br />

Ribisel/Johannisbeeren<br />

Stachelbeeren<br />

GEMÜSE<br />

Bärlauch<br />

Brokkoli<br />

Erdäpfel<br />

Fenchel<br />

Freilandgurken<br />

Glashausgurken<br />

Jungzwiebeln<br />

Karfiol<br />

Karotten<br />

Kohl<br />

Kohlrabi<br />

Kraut<br />

Kresse<br />

Mangold<br />

Paprika<br />

Petersilie<br />

Porree<br />

Radicchio<br />

Radieschen<br />

Rettich<br />

Rucola<br />

Salat<br />

Schnittlauch<br />

Sellerie<br />

Spargel<br />

Spinat<br />

Stangensellerie<br />

Tomaten<br />

Topfkräuter<br />

Vogerlsalat<br />

Zucchini<br />

Zwiebeln<br />

22<br />

APRIL MAI JUNI<br />

Rezepte des Moments diesmal von: Nina Rettenbacher<br />

Die köstlichen Frühlingsrezepte dieser Ausgabe stammen<br />

(mit Ausnahme der Brotrezepte) von Nina Rettenbacher. Nina<br />

führt derzeit das winzige, sehr charmante Lokal „The Crumble<br />

Coffee & Brunch“ am Wiltener Platzl in Innsbruck. <strong>Das</strong><br />

Crumble ist ein besonderer Ort: besonders klein, besonders<br />

gut, besonders gemütlich. Wer Platz findet hat Glück<br />

und bekommt ein wunderbares Frühstück oder eines der begehrten<br />

Mittagessen (die häufig schon alle vorreserviert sind).<br />

Und wenn man dann dort sitzt, mag man bleiben – das Crumble<br />

ist ein Ort zum Wohlfühlen und Genießen.<br />

Im Crumble spielen – wie auch in den Rezepten auf den<br />

nächsten Seiten – saisonale Produkte aus der Region die Hauptrolle.<br />

Nina ist bei Slow Food Tirol engagiert und teilt <strong>als</strong> Köchin<br />

deren Philosophie: Slow Food setzt sich leidenschaftlich für<br />

den Erhalt und die Wiederbelebung traditioneller, besonders<br />

guter und nachhaltig produzierter Lebensmittel ein. Und damit<br />

für die kleinstrukturierte Bio-Landwirtschaft und ihre wohlschmeckenden,<br />

frischen, die Sinne anregenden Produkte.<br />

In diesem Sinne möchte Nina Rettenbacher uns allen Lust auf<br />

die bewusste Auswahl besonders guter Lebensmittel und auf<br />

das Kochen damit machen. Viel Spass mit ihren Rezepten!<br />

Gudrun Pechtl<br />

PS: <strong>Das</strong> Baguetterezept auf Seite 55 hat uns freundlicherweise<br />

Hannes Payer, Berufsschullehrer an der Tiroler Fachberufsschule<br />

St. Nikolaus in Innsbruck zur Verfügung gestellt.<br />

<strong>Das</strong> Hermann-Rezept von Seite 57 stammt aus der Überlieferung,<br />

gespeichert in vielfältigen Versionen im World Wide Web.<br />

Jona macht Knödel...<br />

23<br />

Nina<br />

... Der Tisch in Szene gesetzt


FrühlingsREZEPTE<br />

23<br />

25 27<br />

Die Zutaten sind für 4 Personen berechnet.<br />

Weitere Rezepte finden Sie unter www.mpreis.at<br />

29<br />

35<br />

31 33<br />

37<br />

39<br />

Kleinigkeiten und Vorspeisen<br />

Blümchenbutter .............................................. 23<br />

Frühlingskräuter-Topfenaufstrich ............................... 25<br />

Gourmet-Jausenbrot mit Rucola,<br />

Rindersaftschinken und Erdbeeren.............................. 27<br />

Frühlingssalat mit Radieschen & Bärlauchcrostini ................. 29<br />

Lauwarmer Nudelsalat mit Kräuterrahm,<br />

Bio-Hühnerfilet-Streifen & B<strong>als</strong>amicoreduktion ................... 31<br />

Kräuter-Salat-Süppchen mit Jungzwiebelflan & Schnittlauch ........ 33<br />

Großes Gemüse<br />

Sauerrahm-Bergkäse-Schmarrn mit Rahmspinat .................. 35<br />

Frühlingsgemüse-Eintopf mit Grünkern-Laibchen................. 37<br />

Teigtaschen mit Ziegencamembert und Mangold.................. 39<br />

Tl Teelöffel<br />

El Esslöffel<br />

Msp Messerspitze<br />

kg Kilogramm<br />

g Gramm<br />

l Liter<br />

cl Zentiliter<br />

ml Milliliter<br />

cm Zentimeter<br />

P Packung<br />

Stk Stück<br />

* Produktempfehlung<br />

Seite 58<br />

41<br />

43<br />

45<br />

Fisch und Fleisch<br />

Fenchel-Karotten-Gemüse mit Zanderfilet, grünem Spargel,<br />

und Knoblauchbrot ........................................... 41<br />

Rindercarpaccio im Pfeffermantel mit Spargel,<br />

Erdbeeren und schneller Zitronenhollandaise..................... 43<br />

Lammbratl mit leichter Kohlrabi-Rosmarin-Rahmsauce,<br />

Erdäpfelwedges und frischen Beeren ............................ 45<br />

47<br />

49<br />

51<br />

Süßes<br />

Müsli-Pancakes mit Topfencreme & Rhabarber.................... 47<br />

Himbeerscheiterhaufen mit Zitronenmelissenschaum ............. 49<br />

Erdbeerknödel mit Butterbrösel & Erdbeermark ................... 51<br />

Rhabarber-Halbgefrorenes ..................................... 53<br />

53<br />

55<br />

57<br />

Brot<br />

Rustikale Baguettes ........................................... 55<br />

Hermann der Kettenbriefteig ................................... 57<br />

* Zutaten für die wir Ihnen eine Produktempfehlung geben möchten, sind mit einem Stern * markiert.<br />

Diese empfohlenen Produkte finden Sie auf Seite 58.<br />

24<br />

25


Blümchenbutter<br />

Zutaten<br />

125 g zimmerwarme Bio-Butter*<br />

1 El grob gemahlenes Ursalz<br />

2 El frisch gepflückte, sehr fein<br />

geschnittene Blüten oder<br />

1 gehäufter El fein gemahlene,<br />

getrocknete Blüten z.B.<br />

Gänseblümchen, Veilchen,<br />

Lavendel, Löwenzahn…<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Alle Zutaten in eine kleine Rührschüssel geben und mit<br />

einem Handmixer verrühren<br />

Die Masse zu einer Rolle formen, in Butterpapier oder<br />

Klarsichtfolie einwickeln und im Kühlschrank wieder erkalten<br />

lassen<br />

Butterröllchen in Scheiben schneiden und mit gutem,<br />

frischem Brot anrichten<br />

Tipp Frisch gesammelte Blüten sollten aus<br />

ungedüngten Berg- oder Gartenwiesen sein,<br />

getrocknete Blüten gibt es auf Bauernmärkten oder im<br />

Reformhaus. Mit frischen Blumen zubereitet, sieht die<br />

Butter zwar viel schöner aus, ist aber nur sehr kurz<br />

haltbar (ca. 24 Stunden).<br />

Blumenbutter fetter<br />

Blütenstaub<br />

26<br />

27


Frühlingskräuter-TopfenAufstrich<br />

Zutaten<br />

125 g Bio-Topfen<br />

30 g zimmerwarme Bio-Butter*<br />

2 El grob geschnittene, frische<br />

Frühlingskräuter<br />

1 El geschlagene Sahne<br />

Salz, Pfeffer<br />

Bio-Knäckebrot*<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Topfen, Butter und Kräuter in einer kleinen Rührschüssel<br />

mit einem Pürierstab mixen<br />

Für die Cremigkeit die geschlagene Sahne unterheben,<br />

mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />

Im Kühlschrank erkalten lassen<br />

Knäckebrote bestreichen und mit Radieschenscheiben<br />

und Kresse garnieren<br />

Deko: Kresse und frische<br />

Radieschenscheiben<br />

Kräutertropfen<br />

im weißen<br />

Topfen<br />

Tipp Hier kann man alle Kräuter reingeben, die man<br />

mag – z.B. Schnittlauch, Dill, Petersilie, Kerbel oder<br />

auch Wildkräuter… – ganz nach Geschmack und<br />

Verfügbarkeit.<br />

28<br />

29


Gourmet-Jausenbrot mit Rucola,<br />

Rindersaftschinken und Erdbeeren<br />

Zutaten<br />

150 g Bio-Frischkäse<br />

80 g Bio-Erdbeeren<br />

4 El grob gehackte Rucola<br />

8 Scheiben dünn geschnittener<br />

Bio-Rindersaftschinken*<br />

grob gemahlener bunter Pfeffer<br />

Salz<br />

Bauernbrot oder<br />

rustikales Baguette<br />

1<br />

2<br />

Erdbeeren in Scheiben schneiden, Rucola waschen<br />

Brote mit Frischkäse bestreichen und mit Schinken,<br />

Rucola und Erdbeerscheiben belegen, salzen und pfeffern<br />

Tipp Schmeckt auch mit dünn geschnittenem<br />

Bio-Bauernschinken oder magerem, gekochtem<br />

Rindfleisch!<br />

30<br />

31


Frühlingssalat<br />

Vitamine<br />

zum Quadrat<br />

Frühlingssalat mit Radieschen<br />

& Bärlauchcrostini<br />

Zutaten<br />

Salat:<br />

200 g Frühlingssalate,<br />

Kräuter und essbare Blumen<br />

(Rucola, Vogerlsalat, Kresse,<br />

Sauerampfer…)<br />

2 El fein geschnittene<br />

Jungzwiebeln<br />

1 Bund Radieschen, in Scheiben<br />

geschnitten oder grob geraspelt<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Dressing:<br />

Alle Zutaten mit einem Pürierstab aufmixen, dabei<br />

entsteht ein wunderbar cremiges Dressing<br />

Salat:<br />

Radieschen in Scheiben schneiden oder grob raspeln<br />

Salat waschen, Kräuter grob hacken oder schneiden<br />

Jungzwiebeln, Salat, Blumen und Radieschen mischen<br />

und kurz vor dem Servieren mit dem Dressing anrichten<br />

Crostini:<br />

Einige dünn geschnittene<br />

Scheiben Baguette<br />

2 El Bio-Frischkäse<br />

2 El grob gehackter Bärlauch<br />

1 El getrocknete Tomaten,<br />

fein gehackt<br />

1 El Olivenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

Dressing:<br />

4 El dunkler B<strong>als</strong>amicoessig<br />

1 Tl Dijon Senf<br />

1 Tl Waldhonig<br />

5 El Olivenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Crostini:<br />

Frischkäse, Olivenöl und Bärlauch mischen, mit Salz und<br />

Pfeffer abschmecken<br />

Baguettescheiben im Rohr (200° C), oder wenn es ganz<br />

schnell gehen soll im Toaster, hellbraun toasten<br />

Brote mit Bärlauchaufstrich bestreichen und mit den<br />

getrockneten Tomaten garnieren<br />

Tipp Nur durch das Aufmixen des Dressings mit dem<br />

Pürierstab bekommt es die richtige Konsistenz.<br />

32<br />

33


Lauwarmer Nudelsalat mit Kräuterrahm,<br />

Bio-Hühnerfilet-Streifen & B<strong>als</strong>amicoreduktion<br />

Zutaten<br />

2 Bio-Hühnerbrüstchen<br />

2 Becher Bio-Sauerrahm<br />

2 El Zitronensaft<br />

Olivenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

½ Tl Staubzucker<br />

je 1 gehäufter EL fein gehackte<br />

Kräuter: Petersilie, Kerbel,<br />

Schnittlauch, Bärlauch<br />

100 g Rucola & Vogerlsalat<br />

300 g Bio-Penne<br />

Für die Reduktion:<br />

3 gehäufte El Kristallzucker<br />

5 El dunkler B<strong>als</strong>amicoessig<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Penne in Salzwasser laut Packungsanleitung bissfest<br />

kochen, abseihen, in eine Salatschüssel geben und noch<br />

warm mit 1 El Olivenöl mischen<br />

Salate waschen und gut abtropfen lassen<br />

Für die Marinade Sauerrahm, Zitronensaft, Kräuter, 1 El<br />

Olivenöl und Zucker mit einer Gabel gut vermengen und<br />

mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />

Hühnerfleisch in Streifen schneiden und in einer Pfanne<br />

mit etwas Olivenöl kross braten, salzen und pfeffern<br />

Für die Reduktion beide Zutaten in einem kleinen Topf<br />

gemeinsam aufkochen und langsam einkochen, bis der<br />

Zucker geschmolzen ist und eine zähe Flüssigkeit<br />

entsteht, anschließend leicht abkühlen lassen<br />

Die Nudeln mit dem Dressing mischen, mit den Hühnerstreifen<br />

anrichten und mit den frischen Salatblättern<br />

und der noch warmen B<strong>als</strong>amicoreduktion garnieren<br />

34<br />

35


Kräuter-Salat-Süppchen mit<br />

Jungzwiebelflan & Schnittlauch<br />

Zutaten<br />

Suppe:<br />

200 g mehlige Bio-Erdäpfel<br />

130 g Jungzwiebeln, geputzt<br />

1 große Schalotte<br />

1 El Bio-Butter*<br />

etwas Olivenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

eine Prise Muskatnuss<br />

je 1 gehäufter El grob gehackter<br />

Liebstöckel und Petersilie<br />

50 g Vogerlsalat + einige Blätter<br />

zum Garnieren<br />

1 Salatkopf<br />

etwas Zitronensaft<br />

1/8 l Sahne<br />

etwas Schnittlauch<br />

Flan:<br />

2 Schalotten<br />

100 g Jungzwiebeln, geputzt<br />

3 gehäufte El Bio-Butter*<br />

Salz, Pfeffer<br />

1/8 l Gemüsefond<br />

(oder Weißwein)<br />

1 Msp Maisstärke<br />

1/8 l Sahne<br />

3 kleine Bio-Eier*<br />

1 gehäufter El Universalmehl<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Flan:<br />

Backrohr auf 170° C vorheizen<br />

Schalotten hacken, Jungzwiebeln in Ringe schneiden,<br />

beides in einem kleinen Topf mit 3 El Butter langsam<br />

glasig dünsten, mit Gemüsefond aufgießen und bei<br />

niedriger Hitze auf cremige Konsistenz einkochen lassen<br />

Von der Kochstelle nehmen, pürieren und abkühlen lassen<br />

Mehl, Sahne, Maisstärke mit einem Schneebesen verrühren<br />

und der Zwiebelmasse untermengen, salzen und<br />

pfeffern<br />

Eier gut schlagen und in die Masse rühren<br />

Kaffeetassen ausbuttern und mit Mehl stauben, zu 2⁄3 mit<br />

der Masse anfüllen<br />

Formen in siedend heißes Wasserbad (siehe Scheiterhaufen<br />

Seite 49) stellen, 35 Minuten bei 170° C backen<br />

Suppe:<br />

Erdäpfel schälen und in grobe Stücke schneiden, Schalotte<br />

grob hacken, Jungzwiebeln in Ringe schneiden<br />

In einem hohen Topf Schalotte in etwas Olivenöl und 1 El<br />

Butter langsam anbraten, bis sie glasig ist, Erdäpfel und<br />

Jungzwiebeln kurz mitrösten, mit Salz, Pfeffer und Muskat<br />

würzen, mit 1 Liter warmem Wasser aufgießen und kochen<br />

lassen, bis die Erdäpfel sehr weich sind<br />

Kräuter, einen Spritzer Zitronensaft und grob<br />

zerkleinerte Salate beigeben und noch einmal ganz kurz<br />

aufkochen lassen<br />

Von der Kochstelle nehmen, Sahne dazugeben, mit einem<br />

Pürierstab cremig fein pürieren und mit Salz und<br />

Pfeffer abschmecken<br />

Achtung: gleich essen, sonst verliert die Suppe ihre schöne<br />

grüne Farbe!<br />

Flan mit einem Messer aus der Form holen und in der<br />

Mitte des Suppentellers anrichten, mit Suppe aufgießen<br />

und mit frischem Vogerlsalat und Schnittlauch garniert<br />

servieren<br />

Tipp Eine gute Verwertungsmöglichkeit für etwas<br />

„müden“ Salat!<br />

36<br />

37


Sauerrahm-Bergkäse-Schmarrn mit Rahmspinat<br />

Zutaten<br />

Für den Rahmspinat:<br />

1 Schalotte<br />

50 g Jungzwiebeln, geputzt<br />

1 Knoblauchzehe<br />

500 g Blattspinat<br />

je 1 El Liebstöckl und Petersilie<br />

Olivenöl und Butter<br />

ca. 1/8 l Sahne<br />

etwas Zitronensaft<br />

Salz, Pfeffer<br />

Für den Schmarrn:<br />

2 Bio-Eier*<br />

100 g geriebener Bio-Bergkäse*<br />

200 ml Sauerrahm<br />

Salz, Pfeffer<br />

120 g Universalmehl<br />

1 Tl Zitronensaft<br />

Butterschmalz zum Backen<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Bergkäse-Schmarrn:<br />

Eier trennen, Eiweiß mit Zitrone steifschlagen<br />

Eigelb mit Sauerrahm, Mehl, Salz und Pfeffer gut mit<br />

dem Handmixer aufmixen, Käse unterrühren, bis eine<br />

zähe Masse entsteht<br />

<strong>Das</strong> geschlagene Eiweiß vorsichtig unterheben<br />

Masse für ca. 10 Minuten in den Kühlschrank stellen<br />

Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen und die Eier-<br />

Käsemasse darin langsam auf beiden Seiten goldbraun<br />

anbraten, dabei mit etwas Kräutersalz würzen<br />

Nach dem Wenden den gestockten Teig in kleine Stücke<br />

teilen und langsam fertigbraten<br />

Den fertigen Schmarren leicht pfeffern, aus der Pfanne<br />

nehmen und auf dem Spinat anrichten<br />

Rahmspinat:<br />

Schalotte und Jungzwiebeln grob hacken, in einem hohen<br />

Topf in Olivenöl und etwas Butter langsam glasig dünsten,<br />

Knoblauch dazupressen, gewaschenen Blattspinat<br />

hinzufügen, mit ca. ¼ l Wasser, etwas Muskatnuss, dem<br />

Liebstöckel und der Petersilie sowie einem Spritzer Zitronensaft<br />

(die Zitrone hilft die schöne grüne Farbe zu erhalten)<br />

ca. 5 Minuten stark köcheln lassen<br />

1/8 Sahne dazugeben, noch einmal kurz aufkochen<br />

Vom Herd nehmen und kräftig pürieren, mit Salz und<br />

Pfeffer abschmecken<br />

Tipp Gänseblümchen und Kresse passen sowohl<br />

optisch <strong>als</strong> auch geschmacklich wunderbar dazu.<br />

38<br />

39


Frühlingsgemüse-Eintopf mit Grünkern-Laibchen<br />

Vegetarianism<br />

Zutaten<br />

Für den Eintopf:<br />

2 Schalotten<br />

2 große Bio-Karotten<br />

4 Stangen grüner Spargel<br />

2 kleine Kohlrabi<br />

100 g Blattspinat<br />

1 Handvoll Erbsen<br />

140 g Jungzwiebeln<br />

6 Radieschen<br />

etwas Olivenöl<br />

1 Lorbeerblatt<br />

eine Prise Muskatnuss<br />

etwas Petersilie und Liebstöckel<br />

Salz, Pfeffer<br />

Für die Grünkernlaibchen:<br />

200 g Bio-Grünkern<br />

100 g Universalmehl<br />

1 Bio-Ei*<br />

2 Schalotten<br />

5 gehäufte El fein gehackte<br />

Kräuter (Petersilie, Kerbel,<br />

Basilikum, Sauerampfer…)<br />

Salz, Pfeffer<br />

Butterschmalz<br />

Deko: Sauerrahm und Kresse<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Eintopf:<br />

Schalotte hacken und in Olivenöl langsam glasig dünsten<br />

Karotten und geschälten Kohlrabi grob würfeln, Spargel<br />

in mundgerechte Stücke schneiden und mit den Schalotten<br />

mitrösten<br />

Mit 1 l Wasser aufgießen, Lorbeerblatt, einige Blätter<br />

Liebstöckel und Petersilie dazugeben, mit Salz, Pfeffer<br />

und Muskat würzen<br />

Gemüse fast fertig garen und beiseitestellen<br />

Erst unmittelbar vor dem Anrichten die Erbsen, die<br />

geviertelten Radieschen und den grob geschnittenen<br />

Blattspinat dazugeben, ganz kurz aufkochen lassen, mit<br />

Salz und Pfeffer abschmecken<br />

Grünkernlaibchen:<br />

Schalotten hacken und wieder in Olivenöl langsam glasig<br />

dünsten, den Grünkern für ca. 5 Minuten mitrösten, mit<br />

¼ l Gemüsebrühe (aus unserem Eintopf) und ¼ l Wasser<br />

aufgießen und alles bissfest garen (bei Bedarf noch etwas<br />

Wasser dazugeben, am Schluss sollte die Flüssigkeit aber<br />

so gut wie ganz verkocht sein)<br />

Grünkern etwas abkühlen lassen, Mehl, Ei und Kräuter<br />

untermischen und mit Salz und Pfeffer kräftig würzen<br />

In einer großen Bratpfanne Butterschmalz erhitzen,<br />

kleine Laibchen hineinsetzen, mit etwas Kräutersalz (nur<br />

auf einer Seite) würzen, dann Hitze reduzieren und unter<br />

mehrmaligem Wenden langsam braun braten<br />

Eintopf auf Teller verteilen, Grünkernlaibchen hineinsetzen,<br />

mit einem Klecks Sauerrahm und Kresse garniert<br />

servieren<br />

Tipp Die Suppe schmeckt auch ohne die Laibchen<br />

sehr gut. <strong>Das</strong> ist dann gesundes, frisches Frühlings-<br />

Fastfood…<br />

40<br />

41


Teigtaschen Mit Ziegencamembert UND Mangold<br />

Zutaten<br />

camembär brummt<br />

für mangold<br />

Nudelteig:<br />

250 g Universalmehl (Type 480),<br />

bei Bedarf die Menge<br />

um 30 g erhöhen<br />

2 El Olivenöl<br />

etwas Salz<br />

3 mittelgroße Bio-Eigelb*<br />

(Eiweiß aufheben!)<br />

1 mittelgroßes Bio-Ei*<br />

Fülle:<br />

1 Stk Bio-Ziegencamembert*<br />

(100 g)<br />

2 gehäufte El gehackte<br />

Jungzwiebeln<br />

2 gehäufte El fein gehackte<br />

Petersilie<br />

6 gehäufte El gehackte<br />

Mangoldblätter<br />

Salz, Pfeffer<br />

etwas Muskat<br />

Olivenöl<br />

1 gehäufter Tl Mehl<br />

Mangoldgemüse:<br />

500 g Mangold<br />

2 El fein geh. Schalotte<br />

Salz, Pfeffer<br />

etwas Zucker<br />

etwas Zitronensaft<br />

Muskat<br />

Olivenöl<br />

Zum Anrichten:<br />

gehobelter Parmesan<br />

3 El braune Butter<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Nudelteig:<br />

Alle Zutaten in der Rührmaschine rasch zu einem geschmeidigen<br />

Teig kneten (bis der Teig sich vom Rand der<br />

Rührschüssel löst), in Klarsichtfolie wickeln und im<br />

Kühlschrank ca. 1 Stunde rasten lassen<br />

Fülle:<br />

Jungzwiebeln in etwas Olivenöl ganz langsam glasig<br />

dünsten (nicht braun werden lassen), Petersilie und<br />

Mangoldblätter dazugeben und weiterrösten, 5 El Wasser<br />

dazugeben und alles langsam dünsten, bis keine Flüssigkeit<br />

mehr vorhanden ist, mit Salz, Pfeffer und 1 Prise<br />

Muskat abschmecken, erkalten lassen<br />

Ziegenkäse in 12 gleich große Stücke schneiden<br />

Teigtaschen:<br />

Teig auf einer bemehlten Fläche ca. 3 mm dick ausrollen,<br />

24 ca. 6 cm große Kreise ausstechen<br />

Fülle mit 1 Tl Mehl vermengen und auf die Hälfte der<br />

Teigkreise verteilen, Ziegenkäsestücke in die Mitte der<br />

Fülle setzen<br />

Kreisränder mit Eiweiß bestreichen, mit jeweils einem<br />

noch ungefüllten Kreis abdecken, die Ränder fest zusammen<br />

drücken, Teigtaschen ins kochende Salzwasser legen<br />

und köcheln lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen,<br />

dann mit dem Schaumlöffel herausheben<br />

Mangoldgemüse:<br />

Den weißen Teil des Mangolds einen Finger dick, den<br />

grünen zwei Finger dick schneiden, die weißen Mangoldstücke<br />

ca. 5 Minuten köcheln lassen, die grünen<br />

Blätter später beigeben und kurz kochen<br />

Den Mangold abseihen, eiskalt abschrecken und abtropfen<br />

lassen<br />

Schalotten in Olivenöl anbraten, Mangold, 1 Tl Zucker<br />

und 1 Spritzer Zitronensaft dazugeben und langsam braten,<br />

bis der Mangold gar ist<br />

Mit Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken<br />

Teigtaschen mit dem Mangold, Parmesan und brauner<br />

Butter anrichten<br />

42<br />

43


Fisch in der Kombüse<br />

mit zartem Frischgemüse<br />

Fenchel-Karotten-Gemüse MIT Zanderfilet,<br />

grünem Spargel und Knoblauchbrot<br />

Zutaten<br />

Gemüse:<br />

2 Stk Bio-Fenchel<br />

4 größere Bio-Karotten<br />

4 Stk grüner Spargel<br />

80 g Jungzwiebeln, geputzt<br />

50 ml frisch gepresster<br />

Orangensaft<br />

etwas Liebstöckel, Dill,<br />

Petersilie, Estragon<br />

Olivenöl<br />

1 El Bio-Butter*<br />

1 gehäufter Tl Kristallzucker<br />

100 ml Weißwein<br />

1 El Weißweinessig<br />

Salz, Pfeffer<br />

Zanderfilets:<br />

4 Zanderfilets<br />

Salz, Pfeffer<br />

4 El Olivenöl<br />

Saft einer Zitrone<br />

2 gehäufte El gehackter Dill<br />

evtl. Worcestersauce<br />

Knoblauchbrot:<br />

4 Mini-Baguettes<br />

etwas Butter<br />

2 Knoblauchzehen<br />

Salz, Pfeffer<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Zanderfilets marinieren:<br />

Zanderfilets salzen, pfeffern und in 3 El Olivenöl, Zitronensaft,<br />

Dill und – je nach Geschmack – einem kräftigen<br />

Schuss Worcestersauce marinieren, im Kühlschrank<br />

mindestens 30 Minuten ziehen lassen<br />

Gemüse:<br />

Gemüse mit einem Gemüsehobel in dünne Scheiben<br />

schneiden, Spargelspitzen dabei größer lassen<br />

Jungzwiebeln in Ringe schneiden und in einer Pfanne<br />

mit etwas Olivenöl anschwitzen, mit dem Zucker karamellisieren<br />

und mit Weisswein ablöschen, etwas salzen<br />

und pfeffern und kurz einkochen lassen<br />

Gemüse zu den Jungzwiebeln geben, Orangensaft und<br />

Weißweinessig unterrühren, mit Muskat und einigen<br />

Blättern Petersilie und Liebstöckel würzen, bissfest garen<br />

(bei Bedarf etwas Wasser zugießen)<br />

Butter unterziehen und das Gemüse mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken<br />

Kurz vor dem Anrichten noch einmal erwärmen und mit<br />

je einem gehäuften El gehackten Dill, Estragon und Petersilie<br />

mischen<br />

Zanderfilets braten:<br />

In einer Pfanne Olivenöl erhitzen und die marinierten<br />

Zanderfilets auf beiden Seiten scharf anbraten, dabei mit<br />

der Marinade übergießen<br />

Knoblauchbrot:<br />

Mini-Baguettes der Länge nach aufschneiden, im Toaster<br />

braun toasten, mit Butter und gepresster Knoblauchzehe<br />

bestreichen, salzen und pfeffern<br />

Fisch auf dem Gemüse anrichten, großzügig mit frischen<br />

Kräutern garnieren, gemeinsam mit dem Knoblauchbrot<br />

servieren<br />

Tipp Besonders gut: Knoblauchbrot mit Blümchenbutter<br />

(Seite 23) zubereiten.<br />

44<br />

45


RindercaRpaccio im Pfeffermantel, mit Spargel,<br />

Erdbeeren und schneller Zitronenhollandaise<br />

Zutaten<br />

400 g Rinderfilet vom Jahrling,<br />

im Ganzen<br />

16 Stk weißer Spargel<br />

125 g Bio-Butter*<br />

1/8 l Sahne<br />

Zitronensaft<br />

grob geschroteter bunter Pfeffer<br />

Salz<br />

Olivenöl zum Anbraten<br />

und Olivenöl zum Anrichten<br />

250 g Bio-Erdbeeren, in dicke<br />

Scheiben geschnitten<br />

Deko: Rucola<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Spargel:<br />

Spargelstangen schälen, das holzige Ende abschneiden<br />

(meist ca. 1 cm), in Zitronen-Butter-Salzwasser bissfest<br />

kochen (eventuell auch ein Stück alte Semmel dazugeben,<br />

damit der Spargel seine leicht bittere Note verliert)<br />

Für das Carpaccio:<br />

Rindfleisch kräftig auf allen Seiten salzen, Pfeffer großzügig<br />

auf einem flachen Teller verteilen und das Fleisch<br />

darin wälzen<br />

In einer Pfanne Olivenöl erhitzen und Fleisch auf allen<br />

Seiten scharf anbraten (das Fleisch soll roh bleiben und<br />

nur eine dünne Pfefferkruste bekommen), dann aus der<br />

Pfanne nehmen<br />

Mit einem Küchenmesser in hauchdünne Scheiben<br />

schneiden und mit dem Messerrücken plätten – mit<br />

einem Spitzer Zitrone und etwas sehr gutem Olivenöl<br />

würzen<br />

Für die Hollandaise:<br />

In einem kleinen Topf Butter und 2 El Zitronensaft langsam<br />

erhitzen (die Butter soll schmelzen, aber nicht<br />

braun werden), salzen und pfeffern, leicht abkühlen lassen<br />

3 Eigelbe in einen hohen Pürierbecher schlagen, die<br />

Buttermischung zu den Eiern geben und mit einem Stabmixer<br />

aufmixen, sofort entsteht die zähflüssige Creme<br />

der Hollandaise<br />

Dann alles zurück in den Topf geben, Sahne dazu, kurz<br />

aufkochen (Achtung: brennt sehr leicht an!), sofort von<br />

der Kochstelle nehmen und noch einmal pürieren<br />

Spargel und Fleisch auflegen, mit Hollandaise übergießen<br />

und mit Rucola und Erdbeeren garniert servieren<br />

Rindercarpaccio<br />

molto adagio<br />

46<br />

Tipp Diese Hollandaise gelingt wirklich sehr schnell<br />

und einfach und schmeckt wunderbar! Man muss <strong>als</strong>o<br />

nicht zum Fertigpackerl greifen…<br />

47


Lamm im Topf<br />

mit Gemüse<br />

unterm<br />

Deckel<br />

Lammbratl mit leichter Kohlrabi-Rosmarin-<br />

Rahmsauce, Erdäpfelwedges und frischen Beeren<br />

Zutaten<br />

Fleisch:<br />

600 g Lammschlögel, ausgelöst<br />

ohne Silberhaut<br />

etwas Olivenöl und Butterschmalz<br />

1 P Wurzelgemüse<br />

1 kl. Zweig Rosmarin<br />

je 1 El gehackter Liebstöckel<br />

und Petersilie<br />

1 große Schalotte<br />

etwas Tomatenmark<br />

250 ml Rotwein<br />

etwas Butter<br />

1 El Maisstärke zum Binden<br />

Kohlrabi-Rosmarin-<br />

Rahmsauce:<br />

2 mittelgroße Kohlrabi<br />

1 Schalotte<br />

1 Zweig Rosmarin<br />

(ca. 10-15 Nadeln)<br />

1/8 l Sahne<br />

Salz, Pfeffer<br />

etwas Olivenöl und Butter<br />

Erdäpfelwedges:<br />

750 g Bio-Erdäpfel,<br />

gewaschen und grob gewürfelt<br />

Salz, Pfeffer<br />

1 Zweig Rosmarinnadeln<br />

(ca. 30 Nadeln)<br />

2 Bio-Knoblauchzehen<br />

2 El Olivenöl<br />

Deko: frische Beeren<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

4<br />

5<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

Lammbratl:<br />

Lamm mit Salz und Pfeffer gut würzen, in einer großen<br />

Pfanne Olivenöl und Butterschmalz erhitzen, Fleisch mit<br />

dem Rosmarinzweig auf allen Seiten scharf anbraten,<br />

Fleisch herausheben und in eine feuerfeste Form setzen<br />

Hitze etwas reduzieren und die gehackte Schalotte, grob<br />

gewürfeltes Wurzelgemüse und Kräuter im Bratrückstand<br />

anbraten<br />

Einen großzügigen Tl Tomatenmark dazugeben, gut<br />

vermengen, mit Rotwein ablöschen, mit 200 ml Wasser<br />

aufgießen, aufkochen und ca. 15 Minuten einköcheln<br />

lassen<br />

Gemüse, Rosmarin und Weinsud zum Fleisch geben und<br />

im Ofen bei 160° C ca. 50 Minuten (je nach Fleischqualität)<br />

braten, nach der halben Bratzeit das Fleisch wenden<br />

Braten mit Butterflocken belegen, etwas salzen und die<br />

Temperatur für weitere 5-10 Minuten auf 200° C erhöhen<br />

Braten mit Alufolie abdecken und rasten lassen,<br />

Saucensaft abgießen, in einem kleinen Topf aufkochen<br />

lassen und mit etwas Maisstärke binden<br />

Erdäpfelwedges:<br />

Erdäpfel gut waschen, je nach Größe vierteln oder achteln,<br />

in eine Ofenform legen, mit Salz und Pfeffer würzen,<br />

Rosmarinnadeln und blättrig geschnittenen Knoblauch<br />

gleichmäßig darauf verteilen, mit Olivenöl beträufeln<br />

Für ca. 40 Minuten zum Lammbraten in den Ofen schieben,<br />

1-2 mal wenden und, bevor die Backofentemperatur<br />

erhöht wird, aus dem Ofen nehmen und warmstellen<br />

Kohlrabigemüse:<br />

Kohlrabi schälen und grob würfeln, Schalotte hacken, in<br />

einem Topf die Schalottenwürfel in 1 El Olivenöl langsam<br />

anrösten, Kohlrabiwürfel zugeben, mit 1/8 l Wasser und<br />

der Sahne aufgießen, salzen, fein gehackte Rosmarinnadeln<br />

dazugeben und bissfest kochen<br />

Vor dem Anrichten die Sauce mit einem kalten<br />

Butterstück binden und mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />

Beim Anrichten mit frischen Beeren garnieren<br />

48<br />

49


Müsli-Pancakes mit Topfencreme & Rhabarber<br />

Zutaten<br />

Pancakes:<br />

1 mittelgroßes Bio-Ei*<br />

80 ml Buttermilch<br />

100 ml Bio-Milch*<br />

140 g Universalmehl<br />

4 Tl Kristallzucker<br />

4 El Bio-Haferflocken<br />

1 Prise Bio-Vanillemark<br />

1 gestrichener Tl Backpulver<br />

kleine Prise Salz<br />

Butterschmalz zum Herausbacken<br />

Staubzucker zum Anrichten<br />

Topfencreme:<br />

250 g Bio-Topfen<br />

125 ml Bio-Naturjoghurt<br />

1 gehäufter El brauner Zucker<br />

etwas Zitronensaft<br />

Rhabarberkompott<br />

(einmal die Menge aus<br />

Rezept von Seite 53)<br />

Deko: Zitronenmelisse<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Für die Topfencreme:<br />

Alle Zutaten mit einem Handmixer gut vermengen, kaltstellen<br />

Für die Pancakes:<br />

Haferflocken in einer kleinen Küchenschüssel mit warmem<br />

Wasser bedecken und beiseite stellen<br />

Alle Zutaten außer Zucker und Haferflocken mit einem<br />

Handmixer zu einer zähen, cremigen Masse verrühren –<br />

idealerweise sollte sich die Masse etwas heben (die Masse<br />

darf nicht flüssig sein wie ein Palatschinkenteig, sondern<br />

muss die Konsistenz von Apfelmus haben), Teig im<br />

Kühlschrank ca. 30 Minuten rasten lassen<br />

Nach der Ruhezeit den Teig aus dem Kühlschrank nehmen,<br />

Haferflocken abseihen und die Flocken mit der Pancake-Masse<br />

locker vermischen<br />

Inzwischen das Butterschmalz in einer großen Pfanne<br />

erhitzen und mit Hilfe eines Löffels kleine Pfannkuchen<br />

in die Pfanne setzten<br />

Temperatur reduzieren, jedes Pfannkucherl an der Oberseite<br />

mit 1 Tl Zucker bestreuen und langsam braun backen,<br />

dann wenden (jetzt karamellisiert der Zucker und<br />

die Kucherl bekommen eine feine, süsse Note)<br />

Pfannkuchen mit Topfencreme, Rhabarberkompott,<br />

Zitronenmelissenblättern und Staubzucker servieren<br />

Tipp Dieses Rezept ist entstanden, weil meine Gäste<br />

gerne echtes Birchermüsli (mit eingeweichten<br />

Haferflocken) mögen. Ich mag ungern Dinge, aus<br />

denen man nur eine Sache machen kann, deshalb habe<br />

ich – <strong>als</strong> alternative Verwendungsmöglichkeit für die<br />

weichen Haferflocken – diese Pancakes erfunden.<br />

50<br />

51


Himbeerscheiterhaufen<br />

mit Zitronenmelissenschaum<br />

Zutaten<br />

Scheiterhaufen<br />

großes ding<br />

Himbeer DRIN<br />

Melisse DRAN<br />

4 Porzellantassen in<br />

Milchkaffee-Größe<br />

Scheiterhaufen:<br />

250 g frische Himbeeren<br />

120 g altbackenes Weißbrot<br />

oder Knödelbrot<br />

60 g Kristallzucker<br />

zimmerwarme Butter<br />

Eierguss:<br />

150 ml Sahne<br />

190 g Crème Fraîche<br />

75 ml Bio-Milch*<br />

1 ½ El Zitronensaft<br />

Vanillemark<br />

3 mittelgroße Bio-Eier*<br />

Melissenschaum:<br />

6 Bio-Eigelb*<br />

Vanillemark<br />

50 g Kristallzucker<br />

200 ml Sahne<br />

1 gehäufter El fein gehackte<br />

Zitronenmelissenblätter<br />

Deko: Himbeeren,<br />

Zitronemelissenblätter<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

1<br />

2<br />

Scheiterhaufen:<br />

Backrohr auf 180° C vorheizen<br />

Alle Zutaten für den Eierguss in einer Rührschüssel mit<br />

dem Handmixer schaumig schlagen<br />

Tassen oder andere kleine Formen ausbuttern und mit<br />

Kristallzucker ausstreuen (evtl. übrigen Zucker in den<br />

Guss geben)<br />

Zuerst Weissbrotstücke, dann Beeren und zuletzt wieder<br />

Brot in die Tasse schichten, bis sie locker 2⁄3 hoch gefüllt<br />

ist – Guss über die Masse geben (die Masse sollte leicht<br />

bedeckt sein)<br />

Formen ins heiße Wasserbad stellen (eine feuerfeste<br />

Form mit siedend heißem Wasser bis 1 cm unter den<br />

Formenrand auffüllen) und ca. 20 Minuten bei 180° C<br />

hellbraun backen<br />

Zitronenmelissenschaum:<br />

Eigelb, Vanillemark und Zucker über Wasserbad (das<br />

Wasser sollte heiß sein, aber nicht kochen) aufschlagen,<br />

bis sich die Masse hebt (der Eierschaum sollte dabei<br />

richtig dick werden, das dauert ca. 5-8 Minuten)<br />

Sahne steifschlagen<br />

Steifgeschlagene Sahne und Melissenblätter vorsichtig<br />

unterziehen<br />

Die fertigen Himbeertörtchen aus der Form nehmen – ein<br />

einfaches Messer hilft dabei – und mit warmem Zitronenmelissenschaum,<br />

einigen Himbeeren und Staubzucker<br />

anrichten<br />

Tipp Die Himbeeren kann man durch Marillen,<br />

Kirschen oder Zwetschken ersetzen. Eine Alternative<br />

zum Melissenschaum ist eine klassische Vanillesauce.<br />

52<br />

53


Erdbeerknödel mit Butterbrösel<br />

& Erdbeermark<br />

Zutaten<br />

Knödel:<br />

12 große Bio-Erdbeeren<br />

500 g Bio-Topfen<br />

2 mittelgroße Bio-Eier*<br />

25 g zerlassene Bio-Butter*<br />

110 g Universal-Mehl<br />

40 g Grieß<br />

Salz<br />

Staubzucker<br />

Brösel:<br />

250 g Bio-Butter*<br />

400 g Brösel<br />

80 g Kristallzucker<br />

ca. 80 g Staubzucker<br />

zum Anrichten<br />

Erdbeermark:<br />

800 g Bio-Erdbeeren<br />

2 El Zitronensaft<br />

etwas Vanillemark<br />

2 El Kristallzucker<br />

Deko: Zitronenmelissenblätter<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Erdbeermark:<br />

Erdbeeren in Stücke schneiden, alle Zutaten vermischen<br />

und pürieren, Erdbeermark kaltstellen<br />

Wenn das Püree nicht am selben Tag gegessen wird,<br />

sollte man es vor dem Pürieren kurz aufkochen lassen<br />

Knödel:<br />

Erdbeeren vom Grün befreien und rechtzeitig ins Tiefkühlfach<br />

legen, sie sollten richtig gefroren sein, das erleichtert<br />

später die Weiterverarbeitung ungemein<br />

Alle Zutaten für den Knödelteig und 1 Prise Salz zu<br />

einem festen aber geschmeidigen Teig vermengen<br />

Den Teig im Kühlschrank ca. 1 Stunde rasten lassen<br />

Nach der Rastzeit Salzwasser in einem großen, hohen<br />

Topf erhitzen<br />

Teig aus dem Kühlschrank nehmen, mit nassen Händen 12<br />

kleine Knödel formen und ins kochende Salzwasser legen<br />

Temperatur reduzieren und die Knödel langsam garziehen<br />

lassen (wenn sie an der Oberfläche schwimmen noch ca.<br />

10 Minuten ziehen lassen)<br />

Butterbrösel:<br />

In einer Pfanne Butter, Brösel und Zucker leicht braun<br />

rösten und warmstellen<br />

Knödel mit einem Schaumlöffel herausnehmen und in der<br />

Zucker-Brösel-Masse drehen, anzuckern, mit dem Erdbeermark<br />

und Zitronenmelissenblättern garniert servieren<br />

Tipp Meine Tante hat immer ins gesalzene Knödel-<br />

Kochwasser einen Schuss Cognac oder Rum gegeben<br />

– das mach auch ich bis heute so!<br />

54<br />

55


Rhabarber-Halbgefrorenes<br />

Zutaten<br />

Rhabarberkompott:<br />

400 g Bio-Rhabarber<br />

1 El Zucker<br />

1 El Zitronensaft<br />

1 Msp Vanillemark<br />

1<br />

2<br />

Für das Kompott:<br />

Rhabarber waschen, bei Bedarf schälen und in ca. 1 cm<br />

breite Stücke schneiden<br />

Alle Zutaten in einem Topf mit ca. 1/8 l Wasser etwa 5<br />

Minuten kochen und wieder abkühlen lassen<br />

Wasserbad<br />

Halbgefrorenes:<br />

1 mittelgroßes Bio-Ei*<br />

2 mittelgroße Bio-Eigelb*<br />

40 g Kristallzucker<br />

1 Msp Vanillemark<br />

125 ml Sahne<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Für das Halbgefrorene:<br />

Eier, Zucker und Vanillemark im Wasserbad (das Wasser<br />

sollte heiß sein, aber nicht kochen) aufschlagen, bis die<br />

Masse sich um 2⁄3 hebt und die Konsistenz so ähnlich wie<br />

Sahne wird (das dauert ca. 5-8 Minuten)<br />

Dann im Eisbad oder im eiskalten Wasserbad mit dem<br />

Mixer wieder kaltschlagen<br />

Sahne separat steifschlagen und der Eiermasse unterheben<br />

Früchte aus dem Kompott heraussieben, mit einem<br />

Löffel den Saft aus dem Kompottobst ausdrücken, den<br />

Saft dabei auffangen (wegschütten wäre schade, da der<br />

Saft auch wunderbar schmeckt), Fruchtfleisch fein<br />

pürieren und der Zucker-Ei-Sahne Masse vorsichtig<br />

unterziehen<br />

Eine Form mit Deckel (ca. 800 ml Fassungsvermögen)<br />

eiskalt ausschwemmen, nicht abtrocknen und mit der<br />

Eismasse füllen, zudeckeln und für mindestens 8 Stunden<br />

ins Tiefkühlfach geben<br />

In schönen Gläsern servieren<br />

Tipp Dieses Halbgefrorene kann man im Grunde mit<br />

jeder Obstsorte zubereiten. Aber Achtung: bei süßem<br />

Obst braucht’s weniger Zucker. Gut schmeckt’s auch<br />

einfach nur mit Cognac!<br />

56<br />

57


Rustikale Baguettes<br />

Zutaten für 2 Stück<br />

Rustikal<br />

Horizontal<br />

35 dag Weizen Type 700<br />

15 dag Weizen Type 1600<br />

300 ml Milch<br />

½ Würfel Hefe<br />

1 Tl Salz<br />

2 dag Butter<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Die Hefe zerbröckeln und mit der kalten Milch verrühren,<br />

das Mehl mit dem Salz gut vermengen, die Hefemilch<br />

und die zimmerwarme Butter zum Mehl geben und alles<br />

zusammen ca. 10 Minuten in der Küchenmaschine zu<br />

einem glatten Teig kneten<br />

Den Teig in eine bemehlte Schüssel geben und zugedeckt<br />

über Nacht im Kühlschrank bei 6-8° C ruhen lassen<br />

Am nächsten Morgen den Teig aus der Schüssel nehmen<br />

und in zwei gleich große Stücke teilen<br />

NICHT mehr kneten, sondern vorsichtig zu einem<br />

länglichen Strang formen und schraubenförmig verdreht<br />

auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben<br />

Nochm<strong>als</strong> 30-40 Minuten an einem warmen Ort<br />

zugedeckt ruhen lassen<br />

Den Backofen auf 240° C ohne Umluft vorheizen<br />

Eine Schale mit heißem Wasser in den Backofen stellen<br />

und die Baguettes ca. 15 Minuten backen, dann die<br />

Backtemperatur auf 200° C reduzieren und nochm<strong>als</strong> 10<br />

bis 15 Minuten fertigbacken<br />

Tipp Infos zu den Mehltypen finden Sie auf Seite 13.<br />

58<br />

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HERMANN DER KETTENBRIEFTEIG:<br />

Ein Weizensauerteig zum Weiterschenken<br />

Zutaten<br />

Für den Hermannansatz:<br />

½ P Trockenhefe<br />

1 Tasse lauwarmes Wasser<br />

1 El Zucker<br />

1 Tasse Weizenmehl<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Alle Zutaten für den Ansatz in einem großen Gefäß<br />

verrühren (der Teig geht stark auf)<br />

Zwei Tage an einem warmen Ort zugedeckt gehen lassen<br />

(dabei mehrm<strong>als</strong> mit einem Holzlöffel umrühren)<br />

Anschließend 24 Stunden in den Kühlschrank stellen<br />

Nun ist der Ansatz fertig, der erste Hermann ist<br />

erschaffen und kann sich vermehren:<br />

Für den Hermann zum<br />

Weiterschenken:<br />

2 Tassen Mehl<br />

2 Tassen Zucker<br />

2 Tassen Milch<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Hermann erklärt wie es weitergeht:<br />

Tag 1: Heute brauchst Du Dich nicht um mich zu<br />

kümmern, wir müssen uns erst aneinander gewöhnen<br />

Tag 2-4: An diesen Tagen hätte ich gerne etwas<br />

Bewegung – bitte rühr mich einmal am Tag um... aber<br />

bitte mit einem Holzlöffel<br />

Tag 5: Der Hunger zwickt mich, bitte füttere mich mit:<br />

je einer Tasse Mehl, Zucker, Milch – rühr mich um und<br />

fülle mich in ein größeres Gefäß<br />

Tag 6-9: Jetzt muß ich erst einmal verdauen, dazu<br />

brauche ich einen kleinen Spaziergang – bitte rühr mich<br />

einmal pro Tag um<br />

Tag 10: Je eine Tasse Mehl, Zucker und Milch hinzufügen<br />

und verrühren – nun darfst Du zwei oder drei<br />

Hermannkinder von mir weggeben und an liebe<br />

FreundInnen verschenken. Aus einem der Kinder kannst<br />

du Brot oder Kuchen backen. Und wenn Du Dir einen<br />

Hermann behältst, kannst Du wieder von vorne<br />

anfangen.<br />

Rezept!<br />

Tipp Diese Anleitung und ein Hermannrezept findest<br />

Du auf unserer Rausreißseite ganz hinten im Heft. Du<br />

kannst sie kopieren und gemeinsam mit den kleinen<br />

Hermanns weitergeben. Viel Spaß dabei!<br />

Alle Infos zum Hermann auch unter www.mpreis.at<br />

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61


Diese Produkte von BIO vom BERG haben wir<br />

in unseren Rezepten verwendet<br />

Erfolg teilen<br />

BAGUETTE unterstützt das Sozialprojekt Chill von Burton Snowboards<br />

Bio-Rindersaftschinken<br />

von der<br />

Feinkosttheke<br />

Ab 1977 experimentierte Jake Burton<br />

aus Vermont mit einem Surfboard für<br />

Schnee. 1985 eröffnete er ein Büro in<br />

Innsbruck. In diesem Jahr bekam das<br />

Snowboard auch seine erste vernünftige<br />

Bindung und wurde damit zu einem<br />

brauchbaren Wintersportgerät. Die<br />

Lawine war losgetreten, nach einem<br />

langen Vorlauf eroberte das Snowboarden<br />

praktisch über Nacht die<br />

Welt.<br />

Die anfängliche Skepsis, ob das Chill-Event nicht nur<br />

einen geschickten Werbegag darstellt, ist längst verflogen,<br />

der Wert der Aktion liegt auf der Hand. Die<br />

Nachfrage bei den Einrichtungen ist groß und es gibt<br />

schon einige Wiederholungstäter – TeilnehmerInnen,<br />

die wiederkommen, am Ball bleiben und jedes Jahr<br />

sicherer auf dem Brett und auf den eigenen Beinen<br />

stehen.<br />

nicht in allen<br />

Märkten erhältlich<br />

Ziegencamembert gibt's auch<br />

mit Kräutern und Pfeffer<br />

Nach seiner unglaublichen Erfolgsgeschichte<br />

dachte Jake Burton darüber nach, wie er seiner Heimatgemeinde<br />

Burlington etwas zurückgeben könnte.<br />

1995 gründete er dort das Projekt Chill, mit dem er<br />

seither benachteiligten Jugendlichen die Möglichkeit<br />

gibt, snowboarden zu lernen. Er nutzt den Sport,<br />

um ihnen Erfahrungen und Fähigkeiten zu vermitteln,<br />

die sie auf ihr Leben umlegen können – Geduld,<br />

Ausdauer, Mut, Respekt – motiviert sie, Ziele zu erreichen,<br />

die sie nie zu erreichen glaubten. Damit gibt<br />

er den Jugendlichen neue Hoffnung, eröffnet neue<br />

Perspektiven. <strong>Das</strong> Projekt ist so erfolgreich, dass es<br />

kontinuierlich auf viele nordamerikanische Städte<br />

ausgeweitet wird. Außer in den USA „chillt“ man bereits<br />

in Sydney, in Norditalien und heuer schon<br />

zum fünften Mal in Innsbruck.<br />

Hier wird mit verschiedenen Einrichtungen zusammengearbeitet,<br />

wie etwa dem Flüchtlingsheim<br />

BIWAK, der Nestwärme oder dem Jugendwohnstart.<br />

Kinder und Jugendliche, die aus vielen Bereichen des<br />

„normalen“ Lebens ausgeschlossen sind, können mit<br />

Chill mit dabei sein. Sie sind mit von der Partie,<br />

wenn es an vier Samstagen hinaus in die Berge geht,<br />

um gemeinsam mit Snowboard-LehrerInnen, freiwilligen<br />

BetreuerInnen und natürlich anderen Jugendlichen<br />

Spaß im Schnee zu haben. Zum Kraft tanken<br />

gibt es bereits auf der Busfahrt ins Skigebiet eine<br />

herzhafte Jause von BAGUETTE bevor es ab auf die<br />

Piste geht.<br />

CHILL<br />

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63


Aus wertvollem Getreide,<br />

weil‘s besser schmeckt .<br />

BIO VOM BERG APFELSTRUDEL<br />

AUS DER THERESE MÖLK BÄCKEREI<br />

Der BIO vom BERG Apfelstrudel<br />

aus der Therese Mölk Bäckerei ist<br />

nicht nur durch und durch BIO,<br />

sondern auch echt aus Tirol:<br />

Bio-Apfelstrudel<br />

Die BIO-Äpfel aus dem Tiroler Oberland,<br />

eine ausgewogene Mischung aus süßen<br />

und säuerlichen Apfelsorten (nämlich Gala,<br />

Braeburn, Topaz und Jazz) geben dem Strudel<br />

seinen besonders intensiven Geschmack. Die<br />

Äpfel werden in Haiming frisch geschnitten und<br />

täglich in die Bäckerei nach Völs gebracht (kein<br />

Tiefkühlen, kein Erhitzen).<br />

Die Butter kommt von der Sennerei Hatzenstädt<br />

am Niederndorferberg, wo noch nach<br />

einem traditionellen Rezept im Holzfassl<br />

gebuttert wird. Diese BIO-Rohrahmbutter wird<br />

tagesfrisch produziert und an die Therese Mölk<br />

Bäckerei geliefert.<br />

<strong>Das</strong> Mehl für den Strudel stammt von 15<br />

Tiroler BIO-Getreidebauern und ist damit eine<br />

echte Rarität, weil in Tirol heute kaum noch<br />

Speisegetreide angebaut wird.<br />

Und zuletzt: sogar die Eier zum Einstreichen<br />

des Teiges kommen von Tiroler BIO vom BERG<br />

Freilandhühnern. QUALITÄT TIROL eben!<br />

Jetzt bei BAGUETTE wieder erhältlich!<br />

THERESE MÖLK<br />

Bäckerei I Konditorei seit 1925<br />

www.rauchmehl.at<br />

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Jetzt kommen Schoten<br />

fein raus.<br />

Echte Vanilleschoten im Handumdrehen<br />

mahlen.<br />

Gebäcke, Desserts, Getränke und auch herzhafte<br />

Speisen können jetzt im Handumdrehen<br />

mit dem köstlichen Aroma echter Bourbon<br />

Vanille ver edelt werden. Ob grob oder fein –<br />

dank des verstellbaren Mahlwerks der Bourbon<br />

Vanille mühle kann jeder seine Köstlichkeiten<br />

ganz individuell verfeinern.<br />

Naturtrüb<br />

und frisch.<br />

Aus reinsten Zutaten gebraut.<br />

www.oetker.at<br />

DIE PERFEKTE ALKOHOLFREIE<br />

BEGLEITUNG ZU JEDEM ESSEN.<br />

Carpe Diem Kombucha ist ein einzigartiges<br />

Getränk, das durch mehrfache Fermentation<br />

erlesener Kräuter hergestellt wird. Dabei<br />

reifen eine facettenreiche Aromenvielfalt<br />

und wertvolle, bekömmliche Inhaltsstoffe,<br />

die es zur idealen alkoholfreien Begleitung<br />

zum Essen machen.<br />

Sinnvoller Genuss<br />

7 –<br />

10<br />

T<br />

TA<br />

AG<br />

AGE<br />

Tee-Ernte<br />

Teezubereitung<br />

Abfüllung<br />

Fermentation 1<br />

Fermentation 11<br />

www.zillertal-bier.at<br />

Carpe Diem Kombucha ist in allen MPREIS<br />

Filialen in den Sorten Classic, Quitte und<br />

Cranberry erhältlich. Perfekt serviert wird<br />

Carpe Diem Kombucha im Weinglas bei<br />

8-10 Grad.<br />

Weitere Details auf carpediem.com


Impressum<br />

Medieninhaberin: MPREIS Warenvertriebs GmbH<br />

Herausgeberin: Julia Therese Mölk<br />

Redaktion: Julia Therese Mölk, Gudrun Pechtl<br />

Text: Julia Brugger, Stefan Österreicher, Gudrun Pechtl<br />

Rezepte: Nina Rettenbacher<br />

Foodstyling & Setting: Simone Höllbacher, Stephanie Schumacher-Scharfetter. Dank an Monika Heiss<br />

Gestaltungskonzept, Grafik & Illustration: Simone Höllbacher, Verena Schweiger, Franziska Sponring<br />

Werbung: Markus Moser<br />

Fotografie Rezepte: WEST. FOTOSTUDIO Mathilde Egitz, David Steinbacher<br />

Lektorat: Stefan Österreicher<br />

Druck: Sterndruck Tirol<br />

Papier: Hello Fat Matt<br />

Erscheinungsweise: 3 mal jährlich, Auflage 150.000<br />

Internet: www.mpreis.at, www.youtube.com/MPREISat, www.facebook.com/MPREISat<br />

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.<br />

© MPREIS Warenvertriebs GmbH, Landesstraße 16, 6176 Völs<br />

Telefon: +43 (0) 50 321-0, Fax: +43 (0) 512 3131-4000, E-Mail: rdm@mpreis.at<br />

Quellen<br />

Seite 4: Michal Friedlander und Cilly Kugelmann „Koscher & Co. Über Essen und Religion“,<br />

Jüdisches Museum Berlin, 2009.<br />

Matthias Mayerhofer: „Brot und Salz. Gebräuche im Jahreskreis und Lebenslauf.“,<br />

Publikation anlässlich der Sonderausstellung im Museum der Brotkultur Ulm, 2011<br />

Seit 6: spiegel online/kultur<br />

Seite 14: wikipedia/Inhaltsstoffe Getreide. Waltraud Becker, „Korngesund“, emu Verlag 2011<br />

Seite 19: Fotografie Klaus Schennach<br />

Im Rezeptteil ließ sich unsere Illustratorin inspirieren von:<br />

Joseph Beuys, Wolfgang Binding und Rabbi Ian Goodhardt<br />

Ökologisch Handeln durch klimaneutrales Drucken<br />

<strong>Das</strong> „Rezept des Moments“ wird klimaneutral gedruckt. Durch unsere CO 2 Kompensationszahlung<br />

wird ein Klimaschutzprojekt der BOKU Wien in Äthiopien unterstützt.<br />

Nähere Informationen zum klimaneutralen Druck und zum Klimaschutzprojekt finden Sie auf<br />

unserer Website www.mpreis.at.<br />

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Diese Rausreißseite dient <strong>als</strong> Kopiervorlage zum Weiterschenken des Hermannteiges von Seite 57.<br />

Ich Bin Hermann!<br />

Hermann der Kettenbriefteig<br />

Tag 1<br />

Heute brauchst Du Dich nicht um mich zu kümmern,<br />

wir müssen uns aneinander gewöhnen.<br />

Tag 2-4<br />

An diesen Tagen hätte ich gerne etwas Bewegung – bitte rühr mich<br />

einmal am Tag um... aber bitte mit einem Holzlöffel.<br />

Tag 5<br />

Der Hunger zwickt mich, bitte füttere mich mit: je einer Tasse Mehl,<br />

Zucker, Milch. Rühr mich um und fülle mich in ein größeres Gefäß.<br />

Tag 6-9<br />

Jetzt muß ich erst einmal verdauen. Dazu brauche ich einen kleinen<br />

Spaziergang. Bitte rühre mich einmal pro Tag um.<br />

Tag 10<br />

Je eine Tasse Mehl, Zucker und Milch hinzufügen und verrühren –<br />

nun darfst Du zwei oder drei Hermannkinder von mir weggeben und<br />

an liebe FreundInnen verschenken. Aus einem der Kinder kannst du<br />

Brot oder Kuchen backen:<br />

Brotrezept:<br />

500 g Mehl<br />

1 Päckchen Hefe<br />

1 Tl Salz<br />

1 Tasse Hermann<br />

1 Tasse Wasser<br />

Alles zu einem Hefeteig verkneten und an einem warmen Ort aufgehen<br />

lassen. Dann, je nachdem wie fest der Teig ist, entweder <strong>als</strong> Laib<br />

auf ein Blech setzen oder in eine gefettete Kastenform geben. Mit<br />

Wasser bestreichen und nochmal gehen lassen. Dann mit Mehl bestäuben<br />

und bei 200° C goldbraun backen. Wenn an einem Holzspießchen<br />

beim Reinstechen kein Teig mehr klebt, ist der Teig auf jeden<br />

Fall fertig gebacken.<br />

Tag 1<br />

Tag 4<br />

Tag 10<br />

Heute hast du Hermann geschenkt bekommen.<br />

Hermann wächst und gedeiht mit Deiner Hilfe.<br />

Heute kannst Du Hermann teilen.<br />

Weitere Infos und Rezepte zum Hermann findest Du unter www.mpreis.at.

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