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Arbeitskreis "Wohnen in Münster" - Stadt Münster

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<strong>Arbeitskreis</strong> „<strong>Wohnen</strong> <strong>in</strong> <strong>Münster</strong>“<br />

Dokumentation der 19. Sitzung am 30. April 2013<br />

E<strong>in</strong> anderer Punkt, der häufig zu Widerständen vor Ort führt, ist das hohe<br />

Preisniveau des geplanten Wohnungsneubaus. Dies liegt z.T. weit über dem<br />

Niveau des Bestandes und ist von vielen der Anwohner nicht f<strong>in</strong>anzierbar. Da<br />

hochpreisiger Wohnraum weit e<strong>in</strong>facher zu errichten ist als bezahlbarer<br />

Wohnraum für Haushalte mit ger<strong>in</strong>gen und mittleren E<strong>in</strong>kommen, müssen<br />

dr<strong>in</strong>gend Instrumente zur Förderung solcher Projekte gefunden werden, um<br />

<strong>Münster</strong> auch für junge Familien oder Studenten bezahlbar zu halten.<br />

Auf der anderen Seite wird argumentiert, dass auch durch hochpreisigen<br />

Wohnungsneubau der Nachfragedruck auf günstige Wohnungen ger<strong>in</strong>ger<br />

wird, so dass weiterh<strong>in</strong> preiswerter Wohnraum für Haushalte mit mittlerem<br />

oder ger<strong>in</strong>gem E<strong>in</strong>kommen zur Verfügung steht. Der Bau von hochpreisigen<br />

Angeboten sollte daher immer Teil der Nachverdichtungsstrategie se<strong>in</strong>, da<br />

diese Angebote <strong>in</strong> <strong>Münster</strong> nachgefragt werden.<br />

Die Frage der sozialen Wohnraumversorgung wird <strong>in</strong> dem zweiten Themenkomplex<br />

<strong>in</strong>tensiver behandelt, muss jedoch auch im Zusammenhang mit der<br />

Frage nach der Grundstücksaktivierung betrachtet werden. Da der Baulandmarkt<br />

dem Wohnungsmarkt vorgelagert ist, muss im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Kostendämpfung<br />

hier bereits angesetzt werden. Ob alle<strong>in</strong> die Ausweitung des Baulandangebotes<br />

ausreicht, ist fraglich. Vielmehr s<strong>in</strong>d zusätzlich Strategien zur<br />

Vermeidung von Bodenspekulation wie z. B. das beschriebene <strong>Münster</strong>aner<br />

Grunderwerbsmodell notwendig. E<strong>in</strong>e Quote von 30% für den städtischen<br />

Anteil wird als guter Durchschnittswert bewertet, auch vor dem H<strong>in</strong>tergrund<br />

der aktuellen Haushaltslage, die e<strong>in</strong>e langfristige Bodenvorratspolitik <strong>in</strong> <strong>Münster</strong><br />

zur Zeit erschwert, da kommunale Flächen möglichst schnell wieder veräußert<br />

werden sollten. Solche Grunderwerbsmodelle s<strong>in</strong>d jedoch nur <strong>in</strong> Bereichen<br />

möglich, wo Bauland neu geschaffen wird, d.h. im Außenbereich.<br />

Zum Vorschlag, e<strong>in</strong>e eigene Mobilisierungsagentur zur Aktivierung <strong>in</strong>nerstädtischer<br />

Bauflächen e<strong>in</strong>zurichten, wird angemerkt, dass es <strong>in</strong> <strong>Münster</strong> e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />

von Akteuren gibt, die bereits e<strong>in</strong>e solche Rolle übernehmen. So hat z.B.<br />

die Sparkassen-Immobilien, wie von Herr Gerl<strong>in</strong>g zur Begrüßung dargelegt, im<br />

Jahr 2012 400 Objekte mit e<strong>in</strong>em Gesamtvolumen von 75 Mio. Euro vermittelt<br />

sowie über 500 Mio. Euro Neukredite für 4.000 Bauvorhaben an Privatkunden<br />

<strong>in</strong> <strong>Münster</strong> und im Kreis Warendorf vergeben, darunter auch viele Nachverdichtungsprojekte<br />

im Innenbereich. Wie die Sparkasse gibt es <strong>in</strong> <strong>Münster</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Vielzahl von Maklern, Bauträgern und Projektentwicklern, die die Aktivierung<br />

von Innenpotenzialen <strong>in</strong>tensiv betreiben. Sie s<strong>in</strong>d das größte Pfund der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Münster</strong>, und gerade im <strong>in</strong>nerstädtischen Bereich s<strong>in</strong>d diese Ressourcen unverzichtbar.<br />

Es muss e<strong>in</strong> Instrument gefunden werden, wie diese Akteure <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e abgestimmte Strategie der <strong>Stadt</strong> <strong>Münster</strong> e<strong>in</strong>gebunden werden können,<br />

so dass <strong>Münster</strong> wachsen kann, ohne se<strong>in</strong>e Qualitäten zu verlieren. Strategisch<br />

muss dabei zwischen Innen- und Außenbereich unterschieden werden.<br />

Dies wird dann auch an andere Investoren, Bauträger und Makler als Multiplikatoren<br />

weitergetragen werden, so entsteht Mobilisierung!<br />

Es wird die Frage aufgeworfen, ob der <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Wohnen</strong> <strong>in</strong> <strong>Münster</strong> zu e<strong>in</strong>er<br />

solchen „Mobilisierungsagentur“ weiterentwickelt werden oder e<strong>in</strong>e solche<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Reihen betreiben kann, da im AK bereits die entscheidenden Akteure<br />

zur Aktivierung von Bauflächen beteiligt s<strong>in</strong>d. Die Agentur würde dem-<br />

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