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Damhain Alla 15

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24 Das Element Luft Das Element Luft 25<br />

D<br />

as letzte Element, mit dem wir uns in<br />

dieser Reihe beschäftigen wollen, ist<br />

das Element Luft. Obwohl es unsere Elementereihe<br />

abschließt, ist es das erste Element,<br />

dem wir im Kreislauf begegnen, denn<br />

die der Luft zugehörigen Jahreskreisfeste<br />

sind Imbolc und die Frühjahrstagundnachtgleiche;<br />

somit ist die dazugehörige Jahreszeit<br />

der Frühling. Der Morgen wird ebenfalls<br />

der Luft zugeordnet. Angerufen wird das E-<br />

lement im Osten. Die Wesen, die die Luft<br />

bevölkern, sind die Sylphen und wir sehen<br />

dieses Element im Wicca als männlich an.<br />

Der Wächter der Luft ist Eurus und die dazugehörigen<br />

Werkzeuge sind Schwert oder<br />

Athame sowie das Räuchergefäß, welches<br />

meist jedoch im Südosten platziert wird. Die<br />

Farben, die der Luft zugeordnet werden, sind<br />

gelb 1 oder hellblau und das Symbol des E-<br />

lements ist ein aufrechtes Dreieck, welches<br />

von einer horizontalen Linie durchzogen<br />

wird.<br />

Doch wie ist unsere Luft aufgebaut? Aus<br />

was besteht sie? Wie können wir uns die Uratmosphäre<br />

vorstellen? Ich möchte versuchen,<br />

diese Fragen in den nächsten Zeilen zu<br />

klären.<br />

Stellen wir uns die Erde vor vier Milliarden<br />

Jahren vor. Sie war heiß und über und über<br />

mit Vulkanen bedeckt. In dieser Zeit bestand<br />

die Atmosphäre zu ca. 80% aus heißem<br />

Wasserdampf (H 2 O), 10% Kohlenstoffdioxid<br />

(CO 2 ) und zwischen 5% und 7% aus<br />

Schwefelwasserstoff (H 2 S). Dazu kommen<br />

noch Spuren von Wasserstoff (H 2 ), Stickstoff<br />

(N 2 ), Kohlenmonoxid (CO) und weiteren<br />

schädlichen Stoffen wie Helium, Methan<br />

und Ammoniak. Wir können uns vorstellen,<br />

dass die Temperatur der Atmosphäre zwischen<br />

100°C und 300°C gelegen haben<br />

könnte. Vor vier Milliarden Jahren gab es<br />

1 Das Element Luft wird oft als gelb bezeichnet, weil<br />

diesem Element in der Alchemie der Planet Merkur<br />

zugeordnet wurde. Jener wurde oft als orange bzw. gelb<br />

beschrieben.<br />

Das Element Luft<br />

auf der Erde weder flüssiges Wasser noch<br />

Niederschläge.<br />

Doch einige Äonen später kam es zu wichtigen<br />

Veränderungen auf der Erde. Über einen<br />

längeren Zeitraum kühlte der Planet soweit<br />

aus, dass es vor ca. 3,4 Milliarden Jahren zu<br />

einem Dauerregen kam, der etwa 40.000 Jahre<br />

anhielt. Diesem Regen haben wir die Ozeane<br />

zu verdanken. Die zweite Atmosphäre<br />

bestand zu dieser Zeit zu einem sehr großen<br />

Teil aus Stickstoff und in geringeren Mengen<br />

aus Wasserdampf, Argon und Kohlenstoffdioxid.<br />

Es wird geschätzt, dass die Atmosphäre<br />

sich auf unter 100°C abgekühlt hatte, die<br />

Temperatur blieb jedoch bei über 50°C.<br />

Der Sauerstoff, der in der Atmosphäre noch<br />

fehlte, wurde letztendlich vermutlich in den<br />

Ozeanen gebildet und in die Atmosphäre abgegeben.<br />

Vor ca. 2,3 Milliarden Jahren stieg<br />

der Sauerstoffgehalt auf 3%, das Kohlenstoffdioxid<br />

wurde seltener und die Atmosphäre<br />

kühlte sich weiterhin stetig ab. Es<br />

wird vermutet, dass der Sauerstoffgehalt bis<br />

vor ca. 500 Millionen Jahren auf das heutige<br />

Niveau anstieg, wobei wir nicht außer Acht<br />

lassen dürfen, dass er auch danach noch um<br />

mehrere Prozent variierte. Heute besteht die<br />

Luft zu ca. 78% aus Stickstoff und 21% Sauerstoff.<br />

Das verbleibende Prozent setzt sich<br />

aus Argon, Kohlenstoffdioxid, Wasserdampf<br />

und Spuren anderer Gase zusammen.<br />

In uns befindet sich Luft. Um uns herum befindet<br />

sich Luft und damit auch Sauerstoff.<br />

Ohne ihn wäre unser Leben nicht möglich.<br />

Wäre unsere Atemluft verunreinigt oder<br />

stellte sie sich in ihrer Zusammensetzung gar<br />

viel anders dar, wäre unser Leben, so wie wir<br />

es kennen, nicht möglich.<br />

Wenn ihr das Glück habt, auf dem Land zu<br />

wohnen oder in einer Kleinstadt mit wenig<br />

oder gar keiner Industrie, dann kennt ihr<br />

ziemlich klare, reine Luft und kommt in deren<br />

Genuss. Wohnt ihr jedoch in einem Gebiet<br />

mit viel Industrie oder auch nur in der<br />

Nähe einer Autobahn, dann wird euch<br />

verpestete Luft oder gar Smog nicht fremd<br />

sein. Es gibt Städte auf der Welt, die durch<br />

Überbevölkerung und Industrie ihre Atemluft<br />

so verunreinigen, dass man keine drei Meter<br />

mehr sehen kann. Die Luft, die uns eigentlich<br />

das Leben ermöglicht, macht uns an solchen<br />

Orten krank, erfüllt unseren Körper mit<br />

giftigen Gasen und kann uns sogar töten.<br />

Wird dieser essentielle Bestandteil unserer<br />

Welt verunreinigt, werden wir krank und<br />

nicht nur unser Körper, sondern auch unser<br />

Geist wird geschädigt.<br />

Die Luft wird als Überträger der Energien<br />

verstanden und in unserem Körper beeinflusst<br />

sie alle Hohlräume, die Lungen, also<br />

bevorzugt den Atem, und den Geruchssinn.<br />

Die Einflussbereiche der Luft sind der<br />

Verstand, das Denken und die Gedanken,<br />

Wissen, neue Ideen, Intellekt, Theorien,<br />

Weisheit, Erkenntnis und Entscheidungen,<br />

geistige Energie und Kommunikation. Wenn<br />

wir dies alles wissen, wird klar, warum reine<br />

Luft nicht nur für unseren sterblichen Körper<br />

eine nicht unwesentliche Rolle spielt.<br />

Was stellst du dir unter Luft vor? Ist es klare,<br />

kühle Morgenluft oder Bergluft, eine leichte<br />

Brise des Frühlingswindes, ein kühlender<br />

Wind im Sommer, der übers Meer bläst oder<br />

ein Herbst- oder Wintersturm, klarer blauer<br />

Himmel oder Wolkengebilde? Das Element<br />

Luft steht für den Ursprung; werden wir geboren,<br />

beginnt mit dem ersten Atemzug das<br />

Leben. Die Eigenschaften der Luft können<br />

wir am besten durch unseren Geruchssinn erfahren<br />

oder durch bestimmte Übungen des<br />

Atmens. Wollen wir das Element erfahren,<br />

dann befassen wir uns auch mit dem Sprechen,<br />

der Kommunikation, denn:<br />

"Am Anfang war das Wort..."<br />

Wenn wir im Frühling die Götter betrachten,<br />

dann beeinflusst sie die Luft dahingehend,<br />

dass ihr Körper neu erwacht und damit auch<br />

das erste Bewusstwerden. Ihr Umgang ist<br />

spielerisch, sie flirten unschuldig und in luftiger<br />

Leichtigkeit. Also nicht nur der Atem,<br />

sondern auch die Klärung und Kraft der Gedanken,<br />

Worte, somit Gesänge und Sprachzauber<br />

und die Kraft des Windes geben uns<br />

genug Material, um mit dem Element in<br />

Verbindung zu treten.<br />

So wussten bereits die Druiden, die heiligen<br />

Männer und Zauberer der Kelten, um die<br />

Macht des Wortes und ließen durch Zaubersprüche<br />

Winde und Stürme aufkommen.<br />

Durch Beschwörungen oder Verwünschungen<br />

bzw. Verfluchungen konnten sie mittels<br />

der Kraft ihrer Sprache z.B. die Gesundheit<br />

angreifen oder wie man sagte: "den Beleidiger<br />

sogar tot umfallen lassen." Wohingegen<br />

die Barden dafür sorgten, dass Literatur, Sagen<br />

und Heldengeschichten mündlich überliefert<br />

wurden.<br />

Die Geschöpfe der Luft, also die Vögel, galten<br />

nicht nur bei den Kelten, sondern in vielen<br />

Kulturen als Verkörperungen mancher<br />

Götter. Ihre Abwesenheit im Winter wurde<br />

dann als Aufenthalt in der Anderswelt gesehen.<br />

Vögel stehen für das Bindeglied zwischen<br />

Himmel und Erde. Adler, Raben, Tauben,<br />

Falken, Eulen usw. Darstellungen aller<br />

denkbaren Vögel lassen sich in vielen Kulturen<br />

finden. Sie konnten sowohl positive als<br />

auch negative Kräfte ausdrücken. Die Vögel<br />

der keltischen Muttergöttinnen drückten<br />

Harmonie oder Heilung aus, während die der<br />

Kriegsgöttinnen für Bedrohlichkeit oder Zerstörung<br />

standen. Sie dienten als Nachrichtenübermittler<br />

und Boten. Allein zum Thema<br />

Vögel ließen sich Bücher füllen; es sei noch<br />

erwähnt, dass z.B. bei den Indianervölkern<br />

Nordamerikas Vögel Getreidearten verkör-

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