Energiemagazin 2.0 - naturkraft region
Energiemagazin 2.0 - naturkraft region
Energiemagazin 2.0 - naturkraft region
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<strong>Energiemagazin</strong> <strong>2.0</strong><br />
Biomasse - Sonne - Wasser - Wind<br />
Heizen - Dämmen - Strom und Wärme sparen<br />
mit Partner<strong>region</strong> Waldeck-Frankenberg<br />
Ausgabe 2013
Jetzt<br />
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“Meine Energiewende.”<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
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Wir machen den Weg frei.<br />
“Den eigenen Strom produzieren...<br />
das wäre schön!”<br />
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Volks- und Raiffeisenbanken in Ihrer Region können<br />
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Wir machen den Weg frei.
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
die Bioenergie<strong>region</strong> Hersfeld-Rotenburg/Schwalm-Eder,<br />
unsere <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>, konnte sich für die weitere Unterstützung<br />
des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz qualifizieren und in die zweite Förderperiode<br />
gehen. Unser Ziel ist nun, die vielfältige Nutzung<br />
der heimischen Biomasse, die wir in der ersten Förderperiode<br />
vorangebracht haben, effizienter zu gestalten. Damit wollen<br />
wir die vorhandenen Ressourcen möglichst gut verwerten. Neu<br />
ist die Kooperation mit dem benachbarten Landkreis Waldeck-<br />
Frankenberg, der als Partner<strong>region</strong> mit seiner Arbeit im Bereich<br />
Biomassenutzung und Energieerzeugung eine große Bereicherung<br />
der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> darstellt.<br />
Wir freuen uns, dass dieses <strong>Energiemagazin</strong> <strong>2.0</strong> erneut ein konzentriertes<br />
Schlaglicht auf die energetischen Potenziale unserer<br />
Region wirft.<br />
Die Energiewende lässt sich nicht aufhalten! Damit sie zum Ziel<br />
einer möglichst weitgehenden Versorgung aus regenerativen<br />
Quellen in Wärme, Strom und Mobilität führt, sind neben einer<br />
deutlich sparsameren Energienutzung auch ein Umdenken der<br />
Bürger und neue Technik erforderlich.<br />
Dies zieht Veränderungen nach sich. Energieerzeugung ganz<br />
ohne Nebenwirkungen ist nicht möglich. Stets ist ein Abwägen<br />
zwischen mehreren Übeln notwendig. Daher müssen wir<br />
uns auf eine ganz neue Art und Weise mit den Folgen unseres<br />
Energiebedarfs auseinandersetzen: Der Ausbau der Stromnetze,<br />
Windkraftanlagen, Biogaserzeugung und Energieholzplantagen<br />
werden unsere Landschaft verändern. Die Erkenntnis, dass<br />
jeder Einzelne mit seinem Energiekonsum dazu beiträgt, kann<br />
zu positiven Verhaltensänderungen führen, die in der Summe<br />
den Energieverbrauch senken.<br />
Auf der anderen Seite zeigt die Erfahrung, dass Wind und Sonne<br />
im wahrsten Sinne unerschöpflich sind. Die richtige Technik<br />
ist notwendig, um die Energieüberschüsse, die aus Solar- und<br />
Windenergie zeitweise entstehen, sinnvoll einzusetzen und mit<br />
der Biomasse als regelbarer Komponente den Energiemix zu ergänzen.<br />
Stichworte wie Speichertechnologie oder „Smart Grids“<br />
– also moderne, „intelligente“ Netze – zeigen, wohin die Reise<br />
gehen soll. Hierzu ist erhebliches Know-how in der <strong>naturkraft</strong><strong>region</strong><br />
vorhanden! Wir sind gespannt, was die nächsten Jahre<br />
bringen werden, und wünschen Ihnen eine informative und<br />
anregende Lektüre!<br />
Während noch vor wenigen Jahren die elektrische Energie weit<br />
weg in Großkraftwerken erzeugt wurde und dann bei uns „aus<br />
der Steckdose“ kam, bedeutet die Forderung nach Dezentralität<br />
heute: Wir produzieren Strom bei uns vor der Haustür.<br />
Frank-Martin Neupärtl<br />
Dr. Karl-Ernst Schmidt<br />
Dr. Reinhard Kubat<br />
Jürgen Kaufmann<br />
Landrat Schwalm-Eder-Kreis<br />
Landrat Hersfeld-Rotenburg<br />
Landrat Waldeck-Frankenberg<br />
Vorsitzender<br />
der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />
3<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg / Waldeck-Frankenberg
Inhalt<br />
6<br />
Die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> <strong>2.0</strong><br />
44<br />
Innovation, Forschung und Technik<br />
6<br />
Tandems nehmen Fahrt auf! - <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />
auf nachhaltigen Wegen zur Energiewende<br />
44<br />
HBFZ - Das Hessische Biogasforschungszentrum in<br />
Bad Hersfeld<br />
46<br />
Kein Strohfeuer: Pelletierung von Reststoffen<br />
8<br />
Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />
47<br />
Energieholz – Perspektive für die<br />
Landwirschaft?<br />
8<br />
Das <strong>naturkraft</strong>-netz – Gute Praxisbeispiele zum<br />
Nachmachen<br />
49<br />
Regionales Netzmanagement<br />
– eine Zukunftsaufgabe für die Region<br />
11<br />
Energiefüchse sind schlauer!<br />
12<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> in Zahlen - der Energiebericht<br />
14<br />
16<br />
Energiegenossenschaften auf dem Vormarsch<br />
Dem Energieverbrauch auf der Spur<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> schult Energiedetektive<br />
52<br />
Förderbroschüre der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />
17<br />
Quiz für kleine Energiedetektive<br />
53<br />
Quizauflösungen<br />
20<br />
Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />
54<br />
Impressum<br />
20<br />
Hans-Viessmann-Schule - Mit Klima & Co zu<br />
modernster Anlagentechnik<br />
55<br />
Firmenverzeichnis<br />
21<br />
Korbacher Kreishaus gibt Gas!<br />
24<br />
BioEffizienz-Dörfer in Bad Wildungen<br />
26<br />
Aus der Holzabsatzkrise zur nachhaltigen<br />
Energieversorgung<br />
28<br />
Ein Nahwärmenetz für Frankenau<br />
29<br />
VEW steht für Wertschöpfung und Nachhaltigkeit<br />
in der Region<br />
ENERGIESPARTIPP<br />
Waschmaschine voll beladen<br />
30<br />
30<br />
32<br />
34<br />
38<br />
39<br />
42<br />
Wissenswertes für Verbraucher<br />
Dämmen mit nachwachsenden Rohstoffen<br />
Energetische Sanierung rechnet sich<br />
Fachwerk schonend energetisch sanieren<br />
Kehrmonopol des Bezirksschornsteinfegers<br />
aufgehoben<br />
Holzbrennstoffe effizient nutzen<br />
Testen Sie Ihr Wissen: Energiequiz für<br />
Verbraucher<br />
Die Zahl der jährlichen Waschgänge lässt sich deutlich<br />
verringern, wenn man die Waschmaschine bis zu<br />
ihrer maximalen Zuladung mit Wäsche füllt. Moderne<br />
Waschmaschinen haben zwar eine Mengenautomatik,<br />
aber auch die verbrauchen bei halber Beladung zum Teil<br />
deutlich mehr als die Hälfte an Waschmittel, Wasser und<br />
Strom. Bei alten Waschmaschinen ist die Stromkostenersparnis<br />
durch optimale Beladung und damit weniger<br />
Waschgänge noch größer. Dadurch verringern sich die<br />
Ausgaben für Wasser, Abwasser und Waschmittel.<br />
4<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Effizienz auf ganzer Linie.<br />
Beispiele aus dem Komplettangebot:<br />
Öl-/Gas-Brennwerttechnik<br />
Holzheizsysteme Wärmepumpen Mikro-KWK Kraft-Wärme-Kopplung Solarsysteme<br />
Effizienz ist die wichtigste Energie-Ressource. Unser<br />
Komplettangebot bietet für alle Anwendungsbereiche<br />
und alle Energieträger individuelle Lösungen mit effizienten<br />
Systemen – egal ob für Öl, Gas, Solar, Biomasse<br />
oder Luft- und Erdwärme. www.viessmann.de<br />
Viessmann Deutschland GmbH<br />
Verkaufsniederlassung Allendorf<br />
Viessmannstr. 1 · 35108 Allendorf (Eder) · Tel: 06452 70-2288<br />
Verkaufsniederlassung Kassel<br />
Leipziger Straße 260 · 34123 Kassel · Telefon: 0561 95067-0<br />
Die Kompetenzen der Viessmann Group: Kessel für Öl und Gas, Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmepumpen, Solar- und Holzheizsysteme, Biogasanlagen und Kältetechnik.<br />
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<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
5
Die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> <strong>2.0</strong><br />
Tandems nehmen Fahrt auf! - <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> auf nachhaltigen<br />
Wegen zur Energiewende<br />
Seit der ersten Antragstellung im Wettbewerb der Bioenergie-<br />
Regionen vor drei Jahren haben sich die Ausgangsbedingungen<br />
für erneuerbare Energien geändert.<br />
Die Bioenergie-Regionen wurden nach der Atomkatstrophe in<br />
Fukushima unvermittelt zu zentralen Akteuren der eingeleiteten<br />
Energiewende. Damit diese als eines der größten Projekte<br />
des 21. Jahrhunderts funktioniert, muss sie vor allem in den<br />
Kommunen und Landkreisen gelebt und umgesetzt werden.<br />
Die Funktion der Flächenlandkreise ist im Wandel. Nicht mehr<br />
nur die Nahrungsmittelproduktion ist eine wichtige Aufgabe<br />
der ländlichen Region, hinzu kommt die Energieerzeugung.<br />
Das Ziel, Deutschland zu 100 % aus erneuerbarer Energie zu<br />
versorgen, ist nur erreichbar, wenn die Energieerzeugung in<br />
den ländlichen Räumen stark zunimmt und diese somit die<br />
Städte mitversorgen können. Dies bietet enorme Chancen für<br />
den ländlichen Raum.<br />
Die allgemeine Akzeptanz für erneuerbare Energien ist in der<br />
Bevölkerung so hoch wie nie zuvor. Doch erst mit konkreten<br />
Umsetzungen entsteht tatsächlich ein neues Bewusstsein für<br />
den Wandel, der notwendig ist. Dabei wirken die Erfahrungen<br />
der Bioenergie<strong>region</strong>en <strong>region</strong>al als Katalysator.<br />
Innovationen und die Markteinführung effizienter Technologien<br />
zeigen neue Möglichkeiten, die es zu verbreiten gilt. Energieeffizientes<br />
Bauen und energieeffiziente Sanierungen von Altbauten<br />
wirken sich zunehmend ressourcenschonend aus.<br />
Die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>, bestehend aus den Landkreisen<br />
Hersfeld-Rotenburg und Schwalm-Eder, wurde um die Partner<strong>region</strong><br />
Waldeck-Frankenberg erweitert. Sie ist Teil des<br />
ländlichen Raumes in Nordhessen und hat nach wie vor große<br />
Bioenergie-Potenziale in der Land- und Forstwirtschaft und<br />
aus biogenen Reststoffen, die gehoben werden müssen. In der<br />
ersten Förderphase konnte die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> die <strong>region</strong>ale<br />
Wertschöpfung durch den Ausbau der Wertschöpfungsketten<br />
„Energieholz“ und „Biogas“ steigern. Biomasse wird in einer<br />
großen Anzahl von Holzfeuerungsanlagen, in 28 Biogasanlagen<br />
und einigen Pflanzenöl-Blockheizkraftwerken zur Erzeugung<br />
von Strom und Wärme genutzt.<br />
Die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> setzt sich das ehrgeizige Ziel, die gesetzliche<br />
Vorgabe eines 35 %-Anteils der erneuerbaren Energien<br />
an der Stromerzeugung noch vor 2020 und die Erzeugung von<br />
100 % Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien noch vor<br />
2050 zu erreichen. Sie will Vorbild sein und möglichst viele<br />
Menschen auf dem Weg der Energiewende mitnehmen. Die<br />
Bioenergie soll dabei den Stellenwert bekommen, der bei<br />
nachhaltiger Nutzung des zur Verfügung stehenden Biomassepotenzials<br />
erreichbar ist.<br />
Die Biomassepotenzialstudie Hessen, Stand 2008, weist für<br />
die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> ein Gesamtpotenzial der Energieerzeugung<br />
aus Biomasse von ca. 1,5 Mio. Megawattstunden pro<br />
Jahr aus. Davon wurden 2008 bereits 44 % zur Erzeugung<br />
von Strom, Wärme und Kraftstoffen genutzt. Im Landkreis<br />
Hersfeld-Rotenburg befanden sich bereits 63 % des technischen<br />
Potenzials in der Nutzung, während im Schwalm-Eder-<br />
Kreis ein insgesamt höheres Potenzial zur Verfügung stand,<br />
das in 2008 nur zu 32 % genutzt wurde.<br />
Nach der Phase der Findung, Initiierung, Organisation und<br />
vielen öffentlichkeitswirksamen Projekten konzentriert sich die<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> seit 2012 verstärkt auf<br />
◆ den Ausbau der <strong>region</strong>alen Wertschöpfung, denn nur ein<br />
wirtschaftlicher Nutzen ist ein Garant für eine Nachahmung<br />
in der Fläche,<br />
◆ die Effizienz der Stoffströme, denn nur eine nachhaltige<br />
Ressourcennutzung und eine Effizienz in der gesamten<br />
Prozesskette macht Bioenergie langfristig wettbewerbsfähig,<br />
◆ Wissenstransfer und die Verstetigung der aufgebauten<br />
Strukturen und eingeleiteten Prozesse, um eine Eigendynamik<br />
einzuleiten, die über<strong>region</strong>al wirksam werden soll.<br />
Zur Erreichung dieser Ziele will die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> zukünftig<br />
die Nachhaltigkeit der angeschobenen Aktivitäten sichern,<br />
Kooperationen stärken und Synergien nutzen, um die Eigendynamik<br />
des Prozesses zu steigern.<br />
6<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> <strong>2.0</strong><br />
Dafür haben sich so genannte Tandems aus <strong>region</strong>alen Akteuren<br />
und erfahrenen Projektbegleitern gebildet, die in den drei<br />
Landkreisen beispielhafte Projekte in den zentralen Maßnahmenbereichen<br />
Wertschöpfung, Effizienz und Wissenstransfer<br />
umsetzen. Einige davon werden in der vorliegenden Broschüre<br />
vorgestellt.<br />
Sie bildet damit einen guten Querschnitt durch die aktuellen<br />
Themen und zeigt, wohin die Reise in den nächsten Jahren<br />
gehen muss.<br />
Die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> wird noch bis Mitte 2015 durch das Bundesministerium<br />
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
gefördert.<br />
Die <strong>naturkraft</strong>-agentur e.V. der Bioenergie-Region Hersfeld-<br />
Rotenburg/Schwalm-Eder ist Keimzelle und Zentrum des<br />
Netzwerks in der Region. Durch strategische Partnerschaften<br />
und den Austausch von Know-how wird die Erzeugung und<br />
Nutzung sowie Akzeptanz von Bioenergie in der Region verbessert.<br />
Politik und Verwaltung werden durch Mitgliedschaft<br />
zur Schaffung positiver Rahmenbedingungen durch zukunftsweisende<br />
Beschlüsse und eindeutige Vorgaben angeregt.<br />
Die <strong>naturkraft</strong>-agentur e.V. verankert die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />
innerhalb und außerhalb der Region in bestehenden Netzwerken.<br />
Die Satzung des Vereins und die Beitrittserklärung<br />
können im Internet unter<br />
www.<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>.de herunter geladen werden.<br />
mit Partner<strong>region</strong> Waldeck-Frankenberg<br />
Weitere Informationen:<br />
Zweckverband Knüllgebiet<br />
Raiffeisenstraße 8 . 36286 Neuenstein<br />
Tel.: 06677 919030 . Fax: 06677 919031<br />
E-Mail: info@<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>.de<br />
Internet: www.<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>.de<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
7
Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />
Das <strong>naturkraft</strong>-netz – Gute Praxisbeispiele zum Nachmachen<br />
Einige Beispiele aus dem <strong>naturkraft</strong>-netz<br />
Die Obermühle Niederurff<br />
Das <strong>naturkraft</strong>-netz ist das Informationsnetzwerk für erneuerbare<br />
Energien und Energieeffizienz in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>.<br />
Die einzelnen Standorte werden als <strong>naturkraft</strong>-punkte bezeichnet<br />
und stehen interessierten Besuchern nach Absprache<br />
offen. Im Allgemeinen fallen dabei keine Kosten an.<br />
Die <strong>naturkraft</strong>-punkte zeigen praktische<br />
Beispiele in den Kategorien Wasser, Holz,<br />
Sonne, Wind, Biomasse, Effizienz und Bildung,<br />
mit denen die Ziele der <strong>naturkraft</strong><strong>region</strong><br />
vorangebracht werden. Teilweise<br />
werden sie durch Hinweisschilder<br />
vor Ort bezeichnet. Alle <strong>naturkraft</strong>punkte<br />
sind auf einer interaktiven Karte dargestellt.<br />
Kategorie: Wasser<br />
Art der Anlage: oberschlächtiges Mühlrad<br />
Hersteller: René Hublitz<br />
Inbetriebnahme: 2011<br />
Anschrift: Im Oberdorf 12, 34596 Bad Zwesten-<br />
Niederurff<br />
Betreiber: privat<br />
Ansprechpartner: René Hublitz<br />
Telefon: 0172 7321034<br />
E-Mail:<br />
rene.hublitz@obermuehle-niederurff.de<br />
Internet: www.obermuehle-niederurff.de<br />
Das Netzwerk ist offen für weitere Teilnehmer, Voraussetzung<br />
ist die Bereitschaft, möglichen Besuchern nach Vereinbarung<br />
den Standort zu zeigen und seine Funktion zu erläutern.<br />
Geplant ist insbesondere die Ergänzung des Netzwerks um<br />
die beiden Kategorien Unternehmen und Forschung. Besonders<br />
vielschichtig wird das <strong>naturkraft</strong>-netz durch besondere<br />
<strong>naturkraft</strong>-punkte, die mehrere Kategorien miteinander<br />
verknüpfen.<br />
Obermühle Niederurff<br />
Die mittelalterliche Obermühle in Niederurff wurde seit 2009<br />
wieder für den Betrieb mit einem Wasserrad hergerichtet. Ein<br />
neues Wasserrad wurde eigens für den Standort konstruiert<br />
und ist mittlerweile eingebaut.<br />
Durch den Einsatz von Windkraftwechselrichtern, die in einem<br />
Pilotprojekt der Firma SMA optimiert wurden, können im<br />
Betrieb nun unterschiedliche Wasserraddrehzahlen angefahren<br />
werden und so das Rad optimal eingestellt und genutzt<br />
werden. Die wechselnden Wasserstände bedeuten somit keine<br />
Einschränkung mehr für den Betrieb des Wasserrades.<br />
8<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />
Das Technikhaus der Radko-Stöckl-Schule<br />
Kategorie: Effizienz, Sonne, Bildung<br />
Art der Anlage: Energetische Sanierung / Solartankstelle<br />
Inbetriebnahme: 2011<br />
Anschrift: Evesham-Allee 4, 34212 Melsungen<br />
Betreiber: Radko-Stöckl-Schule<br />
Ansprechpartner: Markus Gille, Kai Burchart<br />
Telefon: 05661-92500<br />
E-Mail:<br />
kai.burchart@radko-stoeckl-schule.de<br />
Internet: www.radko-stoeckl-schule.de<br />
An der Radko-Stöckl-Schule wurde das Einfamilienhaus des<br />
Hausmeisters zu einem energieautarken und generationsübergreifenden<br />
Bildungshaus für die Bereiche Nachhaltigkeit<br />
und Energieeffizienz (Technikhaus Energie+) umgestaltet. Im<br />
Rahmen eines Bildungsprojektes wird das Gebäude als Gesamtsystem<br />
nach dem neusten Stand der Technik energetisch<br />
saniert. Energetische Sanierung wird im Technikhaus Energie+<br />
erleb- und begreifbar.<br />
Pflasterarbeiten am Technikhaus der Radko-Stöckl-Schule<br />
Zimmerei und Sägewerk Stein<br />
Schülerinnen mit selbstgebautem Modell des Technikhauses<br />
Die Solartankstelle wurde 2011 eingeweiht, hier können mit<br />
einer Ladekarte Elektrofahrräder, Elektroroller und Elektrofahrzeuge<br />
geladen werden. Der Strom für die Ladesäule wird von<br />
einem 42 Quadratmeter großen und nachgeführten Sonnensegel<br />
erzeugt, welches mit dem Netz gekoppelt ist, sodass<br />
rund um die Uhr und auch bei schlechtem Wetter Strom für die<br />
E-Mobile bereitgestellt wird.<br />
Führung und Informationen vor Ort nach Vereinbarung.<br />
Kategorie: Holz, Wasser<br />
Art der Anlage: Holzheizkessel - Hackschnitzel / Wasserkraftanlage<br />
Nennleistung: 49 kW<br />
Hersteller: Maschinenbau Limbacher GmbH<br />
Inbetriebnahme: 1997<br />
Anschrift: Homberger Str. 7, 34593 Knüllwald-<br />
Appenfeld<br />
Betreiber: Zimmerei und Sägewerk Stein<br />
Ansprechpartner: Heinrich Stein<br />
Telefon: 05686 505<br />
E-Mail:<br />
heinz@zimmerei-stein.de<br />
Internet: www.zimmerei-stein.de<br />
Das Sägewerk stellt hochwertige und natürlich mit Sonne und<br />
Wind getrocknete Holz-Hackschnitzel her und verkauft diese.<br />
Bei der Herstellung und Trocknung wird auf eine gute Energiebilanz<br />
Wert gelegt. Die im Betrieb produzierten Hackschnitzel<br />
sind besonders gut für den störungsfreien Betrieb von preisgünstigen<br />
Kleinanlagen geeignet. Im Sägewerk und in der Zimmerei<br />
anfallende Holzreste und Rinde, die sich nicht vermarkten<br />
lassen, werden in der eigenen Anlage verwertet.<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
9
Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />
Produktionshalle RU Recycling- und<br />
Umweltdienst GmbH und AGATEC GmbH<br />
Kategorie: Effizienz, Holz<br />
Art der Anlage: Energetische Sanierung und Hallenneubau<br />
mit Holzheizkessel - Hackschnitzel<br />
Nennleistung: HHS: 200 kW<br />
Energieerzeugung: 200.000 – 250.000 kWh (jährlich)<br />
Hersteller: Fröling<br />
Inbetriebnahme: 2007/2008 / 1996<br />
Anschrift: Heinrich-Hertz-Str. 4, 34582 Borken (Hessen)<br />
Betreiber: RU Recycling- und Umweltdienst GmbH<br />
Ansprechpartner: Manfred Möller-Sauter<br />
Telefon: 05682-7392812<br />
E-Mail:<br />
info@recycling-service.de<br />
Internet: www.recycling-service.de<br />
Triangel Homberg<br />
Kategorie: Effizienz, Holz, Sonne<br />
Art der Anlage: Niedrigenergiehaus / Pelletofen<br />
Nennleistung: 12 kW<br />
Hersteller: Rika<br />
Inbetriebnahme: 2009<br />
Anschrift: Waßmuthshäuser Str.49, 34576 Homberg/<br />
Efze<br />
Betreiber: Forst- und Umweltdienst gGmbH<br />
Ansprechpartner: Manfred Möller-Sauter<br />
Telefon: 05682-7392812<br />
E-Mail:<br />
info@recycling-service.de<br />
Internet: www.recycling-service.de<br />
Triangel von außen<br />
1996 wurde die Produktionshalle der Firma RU Recycling- und<br />
Umweltdienst GmbH mit 2000 m² Fläche in Holzbauweise<br />
errichtet. Sie wird mit einer Holzhackschnitzel-Anlage beheizt.<br />
2008 wurde die Halle der Firma AGATEC GmbH auf gleichem<br />
Grundstück mit 3000 m² Hallenfläche in Holzbauweise errichtet.<br />
Über ein Nahwärmenetz wird das Gebäude von der Holzhackschnitzel-Anlage<br />
der RU GmbH versorgt. Beide Gebäude sind in<br />
Niedrigenergiebauweise errichtet. Ein Wärmemanagement mit<br />
Wärmerückgewinnung nutzt u. a. die Kompressorenabwärme.<br />
Führung / Informationen<br />
vor Ort nach Vereinbarung,<br />
Geschäftszeiten:<br />
Mo – Fr. 7.00 - 18.00 Uhr<br />
Das Gebäude der Triangel wurde von der Forst- und Umweltdienst<br />
gGmbH errichtet und dient dem gemeinnützigen Träger<br />
als Schulungs- und Tagungsstätte.<br />
Bewirtschaftet wird das Haus von dem Starthilfe Ausbildungsverbund<br />
e. V. als Bistro, eine weitere Räumlichkeit ist an einen<br />
Schilderpräger vermietet.<br />
Das Gebäude verfügt über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />
und Erdwärmetauscher, einen Pelletofen mit<br />
Wassertasche sowie eine Photovoltaikanlage.<br />
Hackschnitzelkessel<br />
der RU-Recycling<br />
Pelletofen Triangel<br />
Panorama Triangel<br />
10<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />
Energiefüchse sind schlauer!<br />
Über 100 Energiefüchse wurden in den letzten Jahren in der<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> ausgebildet: Interessierte Menschen, die<br />
sich im Bereich Energie und Klimaschutz schulen ließen, um<br />
ihr Wissen in der Region anzuwenden und weiterzugeben. Der<br />
Energiefuchs kennt sich aus mit den unterschiedlichen Dämmmöglichkeiten<br />
und weiß um die Vorteile des Heizens mit Holz.<br />
Er kann bekannte und weniger bekannte Energiespartipps<br />
geben, von denen jeder unmittelbar profitiert. Inge Pröve von<br />
der Jugendwerkstatt Felsberg, die dieses Projekt begleitet und<br />
die Energiefüchse mit ausbildet, ist von der positiven Wirkung<br />
überzeugt: „Unsere ausgebildeten Energiefüchse sind in vielen<br />
Bereichen im Einsatz und stehen ihren Nachbarn, Vereinskollegen<br />
und Bekannten als Ansprechpartner zur Verfügung.“<br />
Auch in der neuen Förderperiode führt die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> das<br />
Projekt fort. Die Energiefüchse werden jetzt stärker dabei unterstützt,<br />
ihr Wissen an den Mann und die Frau zu bringen und<br />
damit bei immer mehr Menschen das Verständnis fürs Energiesparen<br />
zu wecken, beispielsweise durch Informationsstände<br />
bei gemeindlichen Veranstaltungen. Dazu werden jetzt soziale<br />
Kompetenzen wie motivierende Gesprächsführung geschult.<br />
Auch inhaltlich wird der Wissensschatz mit Infos über Kellerdämmung,<br />
energiesparende Geräte und Fördermöglichkeiten<br />
erweitert. Weiterbildungsveranstaltungen für die Energiefüchse,<br />
zum Beispiel über die Einsatzmöglichkeiten von Mikro-Blockheizkraftwerken<br />
oder die Speicherung von Sonnenstrom in Einund<br />
Zweifamilienhäusern, sind öffentlich und erweitern den<br />
Kreis derjenigen, die „schlaue Energie“ zu nutzen wissen.<br />
Verwaltungs-Energiefuchs: Eine Frage der Einstellung<br />
Mit dem „Verwaltungs-Energiefuchs“ wird ein weiteres großes<br />
Potenzial angezapft: Viele Einsparmöglichkeiten können ohne<br />
große Investitionen in den kommunalen Verwaltungen genutzt<br />
werden, einfach durch Information und Verhaltensänderungen<br />
der Benutzer. Wer kennt nicht z. B. den Kampf mit dem Drucker,<br />
bis das gewünschte Ergebnis vorliegt? Der „Verwaltungs-<br />
Energiefuchs“ für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommunaler<br />
Einrichtungen zeigt den richtigen und energiesparenden<br />
Umgang mit Rechner, Bildschirm, Drucker und Co. „Es ist alles<br />
eine Frage der Einstellung“, weiß Frau Pröve aus Erfahrung,<br />
aber auch aus vielen Berechnungen. Denn vieles lässt sich<br />
programmieren. Ein eigenes Kapitel ist dem Thema Beleuchtung<br />
gewidmet: „Auch mit sparsamen Leuchtmitteln kann man<br />
die gewünschte Beleuchtungsqualität und Helligkeit erhalten“,<br />
weiß die Elektromeisterin.<br />
Der Energiefuchs ist das Symbol der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> für Energieenthusiasten, die von der<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> geschult wurden, um ihr Wissen an andere weiterzugeben.<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
11
Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> in Zahlen - der Energiebericht<br />
Der Anteil der Energieerzeugung aus Photovoltaik, Biomasse,<br />
Windkraft und Wasserkraft steigt in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> stetig,<br />
was nicht nur die Energiewende voranbringt, sondern auch die<br />
Wertschöpfung in der Region steigert. Das Angebot an erneuerbarem<br />
Strom und Wärme und die damit zusammenhängenden<br />
Wertschöpfungseffekte evaluierte die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> für den<br />
Betrachtungszeitraum bis 2010 und stellte diesem den Energiebedarf<br />
gegenüber.<br />
Insgesamt konnten über alle berechneten Kategorien für die<br />
Neuinstallation der untersuchten Anlagenarten im Zeitraum<br />
2009/2010 Wertschöpfungseffekte in Höhe von 20,7 Millionen<br />
Euro erreicht werden. Die jährlich wiederkehrenden Effekte<br />
durch diese Investitionen belaufen sich auf 18,9 Mio. Euro. Jährlich<br />
können damit 221.000 Tonnen CO 2 eingespart werden.<br />
Bei Diskussionen um Energiebereitstellung und erneuerbare<br />
Energien steht meist die Stromerzeugung im Mittelpunkt. Der<br />
Bereich Wärme wird oft vernachlässigt, obwohl er die Hälfte<br />
des deutschen Energiebedarfs beansprucht. Fast die komplette<br />
regenerative Wärme, die in Hessen 2008 genutzt wurde,<br />
stammte aus Biomasse. Sie wird in den privaten Haushalten vor<br />
allem in Holzheizungen für Hackschnitzel, Pellets oder Scheitholz<br />
erzeugt.<br />
Für die Energieversorgung<br />
von morgen.<br />
Doch auch die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien<br />
in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> bringt Wertschöpfung. Den Löwenanteil<br />
am eingespeisten Strom aus den Erneuerbaren lieferten<br />
Windkraft und Photovoltaik. Darüber hinaus wurde Strom aus<br />
Wasserkraft, Deponie-, Klär- und Grubengas, Biomasse und<br />
durch Kraft-Wärme-Kopplung gewonnen. Rund 208 Mio. kWh<br />
Strom aus erneuerbarer Energie wurden 2010 in der <strong>naturkraft</strong><strong>region</strong><br />
eingespeist und versorgten damit 125.000 Personen mit<br />
Haushaltsstrom, das entspricht rund 42 % der Einwohner in der<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>.<br />
Sonne, Wind, Wasser und Biomasse – mehr als 40.000 Anlagen<br />
speisen so viel Strom aus Erneuerbaren Energien wie nie<br />
zuvor in das Netz von E.ON Mitte ein. Damit der Strom<br />
dorthin gelangt, wo er verbraucht wird, investieren wir<br />
in den Ausbau unseres leistungsfähigen und modernen<br />
Netzes. Schon heute arbeiten wir damit an der Energieversorgung<br />
von morgen.<br />
www.eon-mitte.com<br />
12<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />
Auf der Verbrauchsseite lag der Fokus der Betrachtung auf den<br />
privaten Haushalten, da diese in der ersten Förderperiode das<br />
Hauptziel der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> waren. Der Beitrag der Haushalte<br />
zum Energiebedarf ist in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> wegen des<br />
geringeren Anteils an Industrie überdurchschnittlich hoch und<br />
macht etwa ein Drittel des Stromverbrauchs und etwas mehr<br />
als die Hälfte des Wärmebedarfs aus.<br />
Der Energiebericht zeigt, dass die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> mit ihrer<br />
<strong>region</strong>alen Ausrichtung deutliche Wertschöpfungssteigerungen<br />
in allen untersuchten Bereichen erzielen kann, wenn die Rahmenbedingungen<br />
verlässlich gegeben sind. An den Reaktionen<br />
der Verbraucher auf die kurzfristigen Änderungen im Marktanreizprogramm<br />
ist aber auch zu erkennen, dass es sehr schwierig<br />
ist, das Vertrauen in die Fördersystematik wiederherzustellen,<br />
wenn dieses erst einmal erschüttert ist. Hier haben die<br />
Bioenergie<strong>region</strong>en einen schweren Stand und büßen durch die<br />
Entscheidungen auf Bundesebene auch an Glaubwürdigkeit ein.<br />
ENERGIESPARTIPP<br />
Automatisch Stand-by<br />
abschalten<br />
In Haushalten hängen oft mehrere elektronische Geräte<br />
zusammen an einer Steckdose wie etwa Computer<br />
mit Monitor, Scanner, Drucker, Lautsprecherboxen oder<br />
auch Fernseher und Festplatten-Rekorder oder Hi-Fi-<br />
Anlagen. Dort kann der Einsatz von automatischen, so<br />
genannten Master-Slave-Steckdosenleisten sehr sinnvoll<br />
sein. Schaltet man das Hauptgerät (den Master) aus,<br />
zum Beispiel den Computer, trennt die Steckdosenleiste<br />
alle anderen angeschlossenen Geräte (die Slaves)<br />
vollständig vom Stromnetz. Das vermeidet unnötige<br />
Stromkosten. Denn viele Geräte verbrauchen einiges an<br />
Strom, selbst wenn sie im Stand-by-Zustand „warten“<br />
oder scheinbar aus sind. Manche dieser intelligenten<br />
Steckdosenleisten schalten schon im Ruhezustand<br />
des Hauptgerätes die anderen Geräte ab. Für 45 Euro<br />
bekommt man bereits drei Master-Slave-Steckdosenleisten.<br />
Ein Zweipersonenhaushalt kann damit abhängig<br />
von der Geräteausstattung und -nutzung im Jahr rund<br />
485 Kilowattstunden Stand-by-Verluste vermeiden.<br />
Grafiken: <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
13
Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />
Energiegenossenschaften auf dem Vormarsch<br />
Mit verschiedenen Veranstaltungen warb die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />
2010 und 2011 für die Idee „Energie in Bürgerhand“. In mitreißenden<br />
Vorträgen berichteten Gründer aus Felsberg und aus<br />
Bayern von der Renaissance des genossenschaftlichen Gedankens<br />
im Zuge der Energiewende. Die im Oktober 2009 gegründete<br />
Gemeindenützliche Genossenschaft Felsberg war damals<br />
die einzige junge Genossenschaft in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>. Mittlerweile<br />
wurden die Genoscolar in Rotenburg an der Fulda, die<br />
Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll eG, die Wildecker Energiegenossenschaft<br />
(WEG), die Energiegenossenschaft Fulda-<br />
Eder eG und die Bürger Energie Hersfeld (BEH) gegründet. Mit<br />
unterschiedlichen Schwerpunkten vereint sie ein gemeinsames<br />
Ziel: Jedem Bürger die finanzielle Beteiligung und Mitbestimmung<br />
an der <strong>region</strong>alen Energieerzeugung zu ermöglichen. Genossenschaften<br />
gehören zu den Kapitalgesellschaften, sind also<br />
Wirtschaftsunternehmen. Durch das Abstimmungsprinzip „Jedes<br />
Mitglied eine Stimme“ verkörpern sie die demokratischste Form<br />
des gemeinsamen Wirtschaftens. Genossenschaften müssen<br />
Mitglied in einem genossenschaftlichen Prüfungsverband werden,<br />
der regelmäßig die wirtschaftlichen Verhältnisse und die<br />
Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung sowie bei größeren<br />
Genossenschaften den Jahresabschluss prüft. Dadurch ist die<br />
Genossenschaft die mit Abstand insolvenzsicherste Rechtsform<br />
in Deutschland.<br />
Wir stellen im Folgenden die <strong>region</strong>alen Energiegenossenschaften<br />
und Kontaktmöglichkeiten in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> vor<br />
(Stand Anfang 2013).<br />
Auch in Waldeck-Frankenberg gibt es bürgerschaftliches Engagement<br />
für die Energiewende, z. B. im Ederbergland die 2013<br />
gegründete Bürgerenergiegenossenschaft Ederbergland eG,<br />
www.begeb.de, und in Volkmarsen die „Windfang eG Frauen-<br />
Energie-Gemeinschaft“, www.windfang.net.<br />
Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll: Inbetriebnahme des Solarparks Harthbergkaserne der Energiegenossenschaft Schwalm-<br />
Knüll im September 2012. Von links nach rechts: Aufsichtsratsvorsitzender Werner Braun, Aufsichtsratmitglied Thomas Keil, Vorstand<br />
Horst Kaisinger, Bürgermeister a.D. Wilhelm Kröll, Vorstände Hans-Kurt Bernhardt, Ernst George und Dr. Brigitte Buhse, Zafer Kalem<br />
und Lars Kirchner von der Kirchner Solar Group, Bürgermeister Dr. Gerald Näser, Stadtverordnetenvorsteher Reinhard Otto.<br />
14<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />
Gegefe eG<br />
Gemeindenützliche Genossenschaft Felsberg eG<br />
Sitz: Felsberg<br />
Gegründet 10/2009<br />
Solarpark Geschellenberg GmbH & Co KG, 5,3 MW<br />
Jährliche Stromerzeugung: ca. 5,0 Mio kWh<br />
Gesamtinvest ca. 8,5 Mio €<br />
www.gegefe.de<br />
Genoscolar eG<br />
Sitz: Rotenburg an der Fulda<br />
Gegründet 14.04.2011<br />
über 130 Mitglieder<br />
11 Solarkraftwerke mit einer Gesamtleistung von über 500 kWp<br />
Jährliche Stromerzeugung: 440.000 kWh pro Jahr<br />
Eigenkapitalquote ca. 24%<br />
Gesamtinvest ca. 900.000 €<br />
Schwerpunkt: Schulen und kommunale Dächer, Förderung von<br />
schulischen Aktivitäten<br />
Engagement in Windkraft geplant<br />
www.genoscolar.com<br />
Bürger Energie Hersfeld eG<br />
Sitz: Bad Hersfeld<br />
Gegründet: 26.07.2012<br />
29 Mitglieder<br />
2 Solarkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 118 kWp<br />
Eigenkapital: 51.000 €<br />
Gesamtinvest 158.000 €<br />
Jährliche Stromerzeugung 95.000 kWh<br />
www.beh-eg.de<br />
Energiegenossenschaft Fulda-Eder eG, EFE eG<br />
Sitz: Melsungen<br />
Gegründet: 10.04.2013<br />
Geschäftsanteil: 100 €<br />
1 Solarkraftwerk mit einer Leistung von 60 kWp<br />
www.efe-eg.de<br />
Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll eG<br />
Sitz: Schwalmstadt<br />
Gegründet 26. 09.2011<br />
297 Mitglieder<br />
11 Solarkraftwerke mit einer Gesamtleistung von über<br />
1,802 MWp<br />
Mitgliederkapital: ca. 1,25 Mio. €<br />
Gesamtinvest rund 2,5 Mio. €<br />
Engagement in Windkraft geplant<br />
www.schwalm-knuell-energie.de<br />
Wildecker Energiegenossenschaft eG (WEG)<br />
Sitz: Wildeck<br />
Gegründet 18.11.2011<br />
65 Mitglieder<br />
2 Solarkraftwerke mit einer Gesamtleistung von über 200 kWp<br />
Jährliche Stromerzeugung: ca. 189.000 kWh pro Jahr<br />
Eigenkapital: 90.500 €<br />
Gesamtinvest: 334.000 €<br />
Engagement in Windkraft geplant<br />
www.weg-wildeck.de<br />
WEG: Inbetriebnahme der Freiflächenanlage mit 156,15 kWp in<br />
Wildeck-Hönebach<br />
Genoscolar: Anlage auf dem Dach des Bürgerhauses in Alheim-<br />
Baumbach.<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
15
Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />
Dem Energieverbrauch auf der Spur - <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> schult<br />
Energiedetektive<br />
Wie man im Alltag, insbesondere im Schulalltag, Energie sparen<br />
kann und damit dem Klima und der Umwelt hilft, erfuhren<br />
über 250 Grundschüler der dritten und vierten Klassen des<br />
Landkreises Hersfeld-Rotenburg im Projekt „Energiedetektive<br />
der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>“, das im Schuljahr 2012/2013 angeboten<br />
wurde.<br />
Die pfiffige Hamsterdetektivin<br />
ist Vorbild bei der Suche nach<br />
Energieverschwendung.<br />
Energie“, schrieb die Klasse 4 der Kolibri-Schule in Asbach an<br />
Martina Selzer, die das Projekt im Auftrag der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />
entwickelte und umsetzte. „Wichtig war uns dabei, immer<br />
wieder den Bezug zwischen dem eigenen Handeln und den<br />
globalen Auswirkungen herzustellen“, erläutert die Projektleiterin.<br />
„Im Idealfall wenden die Kinder das erlernte Wissen auch<br />
zuhause an und nehmen dort Einfluss auf die Gewohnheiten<br />
der Eltern.“<br />
Viele der Schüler konnten mit eigenen Beispielen und einem<br />
beträchtlichen Wissensschatz zum Thema beitragen und berichteten<br />
aus ihrer eigenen Erfahrung zuhause und in der Schule.<br />
Am Ende des Schuljahres wurden die teilnehmenden Schulklassen<br />
ein weiteres Mal besucht, um das Gelernte aufzufrischen<br />
und einige neue Experimente durchzuführen.<br />
Die Energiedetektive entdeckten bei einem Projekttag, was<br />
Energie ist, wo sie herkommt und warum es so wichtig ist,<br />
sparsam mit ihr umzugehen. Anschließend gingen sie in der<br />
eigenen Schule auf die Suche nach Einsparmöglichkeiten<br />
und lernten Grundbegriffe zur technischen Ausstattung von<br />
Gebäuden und deren Energieversorgung kennen. So weiß nun<br />
jedes Kind, dass das Thermostat eines Heizkörpers abgedreht<br />
werden muss, wenn man das Fenster zum Lüften öffnet – sonst<br />
wird der Heizkörper immer heißer, weil der Temperaturregler<br />
versucht, die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Nicht<br />
nur das Licht ausmachen, wenn man es nicht braucht, sondern<br />
auch alle anderen elektrischen Geräte vom Stromnetz nehmen<br />
– was so simpel klingt, wird trotzdem im Alltag nicht immer<br />
umgesetzt. Oft ist es die Bequemlichkeit, die bewusstes Energiesparen<br />
verhindert. Sobald die Kinder den Zusammenhang<br />
ihres eigenen Verhaltens mit Klimaschäden und Umweltbelastungen<br />
verstanden haben, suchen sie voller Feuereifer nach<br />
Möglichkeiten, überflüssigen Energieaufwand zu vermeiden.<br />
Viele Experimente und Mitwirkungsmöglichkeiten helfen dabei,<br />
das schwierige Thema anschaulich zu machen. So erforschten<br />
die Gruppen selbständig, wie sich nachwachsende Rohstoffe<br />
von fossilen Energiequellen unterscheiden, wie viel Arbeit eine<br />
Kilowattstunde bedeutet und wie der Klimawandel „funktioniert“.<br />
Anhand vieler Alltagsprodukte, die aus Erdöl bestehen,<br />
wurde die Abhängigkeit von diesem Rohstoff deutlich gemacht.<br />
Maskottchen der Energiedetektive ist die Hamsterfrau, die<br />
Sparsamkeit, Vorsorge und Schlauheit versinnbildlicht. Am<br />
Ende des Projekttags stellten die Schulklassen eine Checkliste<br />
zusammen, mit deren Hilfe zwei wöchentlich wechselnde<br />
„Energiedetektive“ jetzt auf den Energieverbrauch in den Schulen<br />
achten. „Wir haben sehr viel gelernt. Nun sparen wir richtig<br />
Projekt: Energiedetektive der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />
Zielgruppe: 255 Grundschüler in 16 Schulklassen der<br />
Jahrgangsstufen 3 und 4<br />
Zeitraum: von Oktober 2012 bis Juli 2013<br />
Nachwachsend: Wie lange<br />
ein Baum zum Wachsen<br />
braucht, stellen die Kinder<br />
fest, wenn sie die Jahresringe<br />
zählen.<br />
Wie abhängig wir vom<br />
Rohstoff Erdöl sind, zeigte<br />
ein Ratespiel: Aus vielen<br />
gängigen Haushaltsartikeln<br />
und Produkten mussten<br />
die zwei herausgefunden<br />
werden, die nicht aus Erdöl<br />
hergestellt wurden – gar<br />
nicht so einfach!<br />
Die Kinder der 4. Klasse an<br />
der Ulfetalschule in Weiterode<br />
mit Schulleiterin Anja<br />
Hildebrandt zeigen stolz ihre<br />
selbst gebauten Windräder.<br />
16<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />
Quiz für kleine Energiedetektive<br />
Kreuze deine Antwort an. Jede richtige Antwort ist ein Punkt.<br />
Es sind auch mehrere Antworten möglich.<br />
Achtung, im Quiz sind kleine Fallen versteckt!<br />
Die Lösung und dein Ergebnis kannst du auf der Seite 53<br />
nachlesen.<br />
3. Was tust du, wenn dir im Winter zu warm ist<br />
in deinem Zimmer?<br />
A<br />
Ich öffne das Fenster.<br />
B<br />
Ich drehe die Heizung ab.<br />
C<br />
Beides.<br />
1. Was braucht mehr Energie?<br />
4. Welcher Schulweg schont die Umwelt mehr?<br />
A<br />
Abends den Fernseher nicht richtig ausschalten<br />
(Stand-by)<br />
A<br />
zu Fuß oder B mit dem Traktor<br />
B<br />
oder im Flur ein Energiesparlämpchen brennen lassen<br />
C<br />
mit dem Auto oder D<br />
mit dem Zug<br />
2. Wozu benötigen wir Energie?<br />
D<br />
mit dem Bus oder E mit dem LKW<br />
A<br />
Zum Autofahren<br />
F<br />
mit dem G mit dem Fahrrad<br />
Flugzeug oder<br />
B<br />
Zum Heizen<br />
C<br />
Für die Beleuchtung<br />
D<br />
Für Kühlgeräte<br />
E<br />
Für batteriebetriebenes Spielzeug<br />
F<br />
Beim Laufen<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
17
Aqua PlasmaEine Information der Paradigma Deutschland GmbH<br />
Anzeige<br />
Schrittweise auf erneuerbare Energien umstellen<br />
Energieeffizienz und Klimaschutz –<br />
das Sonnenlicht stets im richtigen Winkel auf die Vakuumröhren<br />
trifft. Selbst bei bewölktem Himmel lenken sie das Licht in<br />
wechseln statt verheizen<br />
das Innere der doppelwandigen Röhren und erzielen optimale<br />
Viele Heizungen in Deutschland sind veraltet, arbeiten ineffizient<br />
und stoßen zu viel CO 2 aus. Steigende Brennstoffpreise Dank des Vakuums zwischen innerer und äußerer Röhre kann<br />
Solarerträge – so rechnet sich die Anlage das ganze Jahr über.<br />
treiben die Heizkosten zusätzlich in die Höhe. Mit regenerativen<br />
Heizsystemen werden Eigenheimbesitzer unabhängig moskanne. Für dieses clevere Konzept wurde das AquaSystem<br />
die Wärme nicht nach außen entweichen – wie in einer Ther-<br />
von teuren Rohstoffen und schützen gleichzeitig das Klima. bereits mehrfach ausgezeichnet. Der bestehende Heizkessel<br />
Dafür müssen sie nicht auf einen Schlag investieren, sondern schaltet sich nur hinzu, wenn die Kollektoren nicht ausreichend<br />
können ganz nach Bedarf neue Technik installieren. Wer zwar Wärme bereitstellen.<br />
umstellen, aber nicht komplett modernisieren möchte, steigert<br />
bereits mit einer Solarthermieanlage die Energieeffizienz. Wärmezentrale und Heizung – im eigenen Tempo aufrüsten<br />
Denn die Kollektoren senken die Kosten für Heizwärme und<br />
Ein Frischwasserspeicher wie der AquaEXPRESSO von Paradigma<br />
Warmwasser. Das AquaSystem von Paradigma setzt statt des<br />
lässt sich jederzeit nachrüsten und bietet in Kombination mit<br />
üblichen Glykol-Gemischs Wasser als Wärmeträger ein. Dadurch<br />
dem AquaSystem eine komfortable Warmwasserbereitung und<br />
lässt sich der vorhandene Heizkreislauf ohne großen Aufwand<br />
eine wirksame Heizungsunterstützung für das ganze Haus: Als<br />
solar erweitern. Dass in den effizienten Vakuumröhrenkollektoren<br />
herkömmliches Heizungswasser fließt, garantiert zudem<br />
Wärmezentrale bevorratet er große Mengen solar erwärmten<br />
Heizungswassers und erhitzt das Trinkwasser hygienisch im<br />
wartungsarme langlebige Anlagen.<br />
Durchlauf, sobald es gebraucht wird. So ist auch an mehreren<br />
Zapfstellen in Bad, WC und Küche zeitgleich warmes Wasser<br />
Bedarfsweise kann die Anlage um einen modernen Frischwasserspeicher<br />
oder einen Pelletskessel ergänzt werden.<br />
verfügbar. Wer einen weiteren Schritt hin zu einem klimafreundlichen<br />
regenerativen Heizsystem gehen möchte oder<br />
Jeder Schritt lässt sich einzeln realisieren und nachrüsten. Die<br />
ohnehin die Heizung austauschen muss, ersetzt die alte Anlage<br />
Produkte des Herstellers Paradigma sind dank ihres modularen<br />
Aufbaus perfekt aufeinander abgestimmt und lassen sich<br />
am besten durch einen modernen Pelletskessel.<br />
einfach in bestehende Systeme integrieren. Für die sukzessive Der Pelletti III von Paradigma erfüllt schon heute sämtliche ab<br />
Energiewende in den eigenen vier Wänden sind sie dadurch 2015 geltenden Emissionsvorschriften und eignet sich perfekt<br />
ideal geeignet.<br />
für die Unterstützung einer solar-thermischen Anlage. Von<br />
Öl oder Gas sind Modernisierer mit Pellets unabhängig. Der<br />
nachwachsende Rohstoff Holz wird in der heimischen Pelletsproduktion<br />
aus Resthölzern verarbeitet und zu konstanten, berechenbaren<br />
Preisen angeboten. Zudem verbrennen die Pellets<br />
CO 2 -neutral, da sie beim Verfeuern nur die Menge des Treibhausgases<br />
freisetzen, die der Baum im Wachstum aufgenommen<br />
hat. Bei der Umstellung von Öl auf Pellets ist der<br />
benötigte Lagerraum durch die Fläche des früheren Öltanks<br />
automatisch gegeben. Bei Platzmangel oder bestehendem<br />
Gasanschluss empfiehlt sich dank ihrer hohen Nutzungsgrade<br />
Den ersten Schritt<br />
auch eine effiziente Gasbrennwertheizung.<br />
zur klimafreundlichen Wärmeversorgung machen<br />
Die Paradigma Deutschland GmbH ist der kompetente<br />
Solarthermieanlagen nutzen die Kraft der Sonne für die Warmwassererzeugung<br />
und unterstützen bedarfsweise die Heizung. chen Solarthermie, Holzpellets und Gas-Brennwerttechnologie.<br />
Systemanbieter für nachhaltige Heizlösungen aus den Berei-<br />
Betreiber gewinnen so Unabhängigkeit von fossilen Ressourcen,<br />
ohne dass gleich ein neues Heizsystem nötig wird. Solar-<br />
Qualität der installierten Anlagen sicher. Weitere Informationen<br />
Über 850 Systempartner in ganz Deutschland stellen die hohe<br />
anlagen von Paradigma lassen sich optimal nachrüsten. Speziell zum umfangreichen Leistungsspektrum von Paradigma gibt es<br />
gebogene Parabolspiegel sorgen in den Kollektoren dafür, dass im Internet unter www.paradigma.de.<br />
18<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
- Patentierte Plasma-Beschichtungstechnologie für<br />
Vakuum-Röhren CPC Spiegel zur Leistungssteigerung<br />
- Hohe Energieerträge, auch im Winter und in Übergangszeiten<br />
Kollektor aufs Dach, einfach anschließen - fertig.<br />
*) Laut Solar KEYMARK, dem Gütezeichen der europäischen Normungsorganisation<br />
für solarthermische Produkte, ist der AQUA PLASMA der Kollektor mit dem höchsten<br />
Wärmeertrag am Markt.<br />
Wir informieren Sie gerne! Ihre Paradigma System Partner aus der Region:<br />
Fa. Peer Starost<br />
34474 Diemelstadt-Wrexen - Telefon: 0 56 42 / 84 23 - www.starost-diemelstadt.de<br />
Fa. Ullrich - Meister der Elemente<br />
36179 Bebra - Telefon: 0 66 22 / 92 99-0 - www.ullrich-bebra.de<br />
Fa. Schäfer GmbH<br />
34537 Bad Wildungen - Telefon: 0 56 21 / 78 99 - 0 - www.heizungsschaefer.de<br />
Fa. Feuer & Flamme, Konrad Maydorn<br />
34497 Korbach - Telefon: 0 56 31 / 48 81 - www.feuerundflamme-korbach.de<br />
Fa. KRAFT GmbH & Co. KG<br />
34497 Korbach - Rhena - Telefon: 0 56 31 / 38 73 - www.kraft-korbach.de<br />
Fa. Schreckert GmbH<br />
34311 Naumburg - Altenstädt - Telefon: 0 56 25 / 92 39 5-0 - www.schreckert.de<br />
Fa. ConSolaris Energietechnik GmbH<br />
34549 Edertal-Giflitz - Telefon: 0 56 23 / 9 33 50 10 - www.consolaris-energietechnik.de<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
19
Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />
Hans-Viessmann-Schule - Mit Klima & Co zu modernster<br />
Anlagentechnik<br />
Wolfgang Schleiter, Hans-Viessmann-Schule<br />
Ein Preisgeld von 50.000 Euro errang die Hans-Viessmann-Schule<br />
in Frankenberg mit der Teilnahme an Deutschlands höchstdotiertem<br />
Klimaschutz-Wettbewerb für Schulen. Unter bundesweit<br />
115 teilnehmenden Schulen erreichte die Klasse der Fachschule<br />
für Umweltschutztechnik bei „Klima & Co“ den ersten Platz.<br />
◆ Durchführung des Hydraulischen Abgleichs<br />
◆ Einsatz moderner LED-Beleuchtung.<br />
Für die Realisierung ergänzte das zuständige Gebäudemanagement<br />
die Planung um einen Pelletkessel und eine Wärmepumpe<br />
zur Trinkwasserbereitung eines Nebengebäudes. Das<br />
Maßnahmenpaket soll bis Ende 2013 in Betrieb gehen und die<br />
einzelnen Elemente auch als Lernträger für den Fachschulunterricht<br />
dienen.<br />
Die Fachschule Umweltschutztechnik bietet eine grundlegende<br />
systemtechnische Ausbildung im Bereich der Entwicklung, der<br />
Planung und des Betriebs von regenerativen Energieanlagen.<br />
Mit den beschriebenen Schritten wird die Anlagentechnologie<br />
auf modernsten Stand gebracht und das bereits vorhandene<br />
Spektrum in optimaler Weise erweitert. Ziel ist die nachhaltige<br />
Wärmeversorgung des gesamten Schulstandorts.<br />
Vertreter der Hans-Viessmann-Schule nehmen den 1. Preis bei<br />
Klima & Co entgegen. (Foto: Nico Wirth)<br />
Den Schülern stand ein virtuelles Budget von 50.000 Euro zur<br />
Verfügung, mit dem Maßnahmen für die Senkung des CO 2 -<br />
Ausstoßes der Schule geplant werden sollten.<br />
Da sich diese Thematik vollständig mit dem Lehrplan deckt,<br />
wurde die Projektbearbeitung überwiegend in den Unterricht<br />
integriert. Aus einer Vielzahl an Ideen, die analysiert, gefiltert<br />
und bewertet wurden, entstand ein optimales Maßnahmenpaket<br />
für ein Gebäude der Hans-Viessmann-Schule:<br />
◆ Erneuerung der Heizungsanlage durch ein Mikro-KWK-Gerät<br />
◆ Austausch der Heizungsumwälzpumpen durch Hocheffizienzpumpen<br />
◆ Integration einer thermischen Solaranlage zur Heizungsunterstützung<br />
◆ optimierte Regelungseinstellung (Zeitprogramme und<br />
Heizkurve)<br />
◆ Dämmung der obersten Geschossdecke<br />
Infos/Kontakt:<br />
Hans-Viessmann-Schule . Marburger Str. 23<br />
35066 Frankenberg . Tel.: 06451-230220<br />
Mail: frankenberg@viessmann-schule.de<br />
Internet: www.viessmann-schule.de<br />
Klasse 01TEUT vor dem<br />
Gebäude des Wettbewerbs.<br />
Links Klassenlehrer<br />
Wolfgang Schleiter und<br />
2.v.l. Hausmeister Markus<br />
Müller. (Foto: Nico Wirth)<br />
Info:<br />
Die Hans-Viessmann-Schule ist ein berufliches Kompetenzzentrum<br />
mit zwei Standorten in Frankenberg und in Bad<br />
Wildungen, das mehrere Fachschulen, Berufsschulen und<br />
Fachoberschulen unter einem Dach vereint und eine Vielzahl<br />
von Bildungsgängen und Ausbildungsberufen anbietet.<br />
Im Frühjahr 2013 besuchten insgesamt 2062 Schülerinnen<br />
und Schüler die Beruflichen Schulen.<br />
20<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />
Korbacher Kreishaus gibt Gas!<br />
Nico Wirth (Gebäudemanagement Waldeck-Frankenberg), Tanja<br />
Müller (Dorf- und Regionalentwicklung Waldeck-Frankenberg,<br />
Projekt KLIMZUG-Nordhessen)<br />
Energie aus Abfall – so lautet die Grundidee einer Biogasanlage.<br />
Von dieser Idee profitiert seit September 2009 auch das<br />
Kreishaus in Korbach: Denn nicht weit entfernt vom Kreishaus<br />
hat Familie Rube eine Biogasanlage gebaut, die neben elektrischer<br />
Energie aus der Vergärung biogener Rest- und Abfallstoffe<br />
auch viel Wärme liefert, welche zur Beheizung des Kreishauses<br />
eingesetzt wird. „Über die Nutzung dieser Abwärme können wir<br />
ungefähr 74% unseres Wärmebedarfs decken und so Heizkosten<br />
und Treibhausgasemissionen senken“, berichtet der Erste<br />
Kreisbeigeordnete Jens Deutschendorf.<br />
Die rund 1,4 MWh Heizenergie, die das 11.604 m 2 große<br />
Korbacher Kreishaus durchschnittlich pro Jahr benötigt, wurden<br />
bis dato ausschließlich mit fossilen Energieträgern erzeugt.<br />
Dadurch entwichen jährlich rund 308 Tonnen CO 2 in die<br />
Atmosphäre, die jetzt durch den gezielten Einsatz von Biomasse<br />
deutlich verringert werden.<br />
„Pro Jahr werden in der Biogasanlage etwa 10.000 Tonnen<br />
Speise- und Lebensmittelreste vergoren“, erklärt Betreiber Carsten<br />
Rube, „etwa alle zwei Tage liefern große Tanklastzüge das<br />
Rohmaterial aus Restaurants und Großküchen in ganz Hessen“.<br />
Verschiedene Mikroorganismen bauen in den luftdicht abgeschlossenen<br />
Behältern der Biogasanlage dieses Ausgangsmaterial<br />
ab und um, sodass am Ende Biogas entsteht. Das Biogas<br />
wird in ein Blockheizkraftwerk geleitet und dort verbrannt.<br />
Während der Stromerzeugung fällt eine beachtliche Wärmemenge<br />
an, die zum Teil als Prozesswärme in der Biogasanlage<br />
benötigt wird, Hackschnitzel trocknet und das Wohnhaus der<br />
Familie Rube beheizt. Die größte Menge der anfallenden Wärme<br />
wird allerdings über eine 700 m lange Wärmeleitung in den<br />
Heizungskeller des Kreishauses transportiert und übernimmt<br />
dort die komplette Grundlastversorgung.<br />
Eine Nahwärmeleitung von rund 700 Metern Länge verbindet<br />
die Wärmequelle mit dem Abnehmer.<br />
Wärme-Contracting mit Carsten Rube<br />
Für den Landkreis ist das eine sehr risikofreie Sache.<br />
Der Vertrag sieht die Wärmelieferung aus<br />
der Biogasanlage zu einem Preis pro kWh vor, der stets<br />
75 % des jeweils aktuellen Gaspreises beträgt. Die gesamte<br />
Infrastruktur, also alle Leitungen bis zum<br />
Übergabepunkt einschließlich des Wärmetauschers,<br />
wurde von Anlagenbetreiber Rube geschaffen, die<br />
Investitionskosten dafür sind in den Wärmelieferpreis<br />
schon einkalkuliert.<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
21
Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />
Die Biogasanlage der Familie Rube versorgt das Kreishaus zu fast 75 % mit regenerativer Wärme.<br />
Die Wärmeversorgung der Korbacher Kreisverwaltung durch<br />
die Biogasanlage Rube stellt nach Ansicht aller Beteiligten eine<br />
clevere Lösung für beide Seiten dar. Vor der Vernetzung der<br />
beiden Einrichtungen musste die Biogasanlage einen hohen<br />
Prozentsatz der überschüssigen Wärme über einen mit Strom<br />
betriebenen Notkühler an die Außenluft abgeben. Seitdem die<br />
Wärme ins Kreishaus fließt, ist der Strombedarf für den Notkühler<br />
drastisch gesunken. Die Kreisverwaltung ihrerseits konnte<br />
ihre Energiekosten erheblich senken und leistet jetzt einen<br />
lohnenden Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Hier wird die Wärme aus der Biogasverstromung ins Kreishaus<br />
angeliefert und gemessen.<br />
22<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Anzeige<br />
Mit modernen Heizungsanlagen gut gerüstet in die Zukunft<br />
Eine Information von Viessmann Deutschland GmbH<br />
Dauerhaft niedrige Energiekosten durch umweltschonende,<br />
effiziente Technik<br />
Wer seine veraltete Heizung noch immer nicht ausgetauscht hat,<br />
sollte jetzt aktiv werden. Denn mit rund 90 Prozent entfällt der<br />
größte Anteil des Energieverbrauchs in einem durchschnittlichen<br />
Haushalt auf Raumheizung und Warmwasserbereitung. Außerdem<br />
muss mit weiter steigenden Energiepreisen gerechnet werden.<br />
Das heißt: Die Investition in moderne, effiziente Heiztechnik lohnt<br />
sich. Sie bietet die beste Voraussetzung, um die Energiekosten zu<br />
senken und sie dauerhaft im Griff zu behalten.<br />
Brennwerttechnik ist besonders wirtschaftlich<br />
Moderne Brennwertgeräte sind in vielen Fällen die erste Wahl. Ob<br />
Alt- oder Neubau, Ein- oder Mehrfamilienhaus: Bei dieser besonders<br />
sparsamen Technik werden bis zu 98 Prozent der in Gas oder<br />
Öl gespeicherten Energie in nutzbare Wärme umgewandelt – so<br />
bleibt das Heizen mit fossilen Brennstoffen auch bei steigenden<br />
Preisen bezahlbar. Außerdem können moderne Brennwertkessel<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen hergestelltes Bioöl oder Biogas<br />
verbrennen und sind deshalb doppelt zukunftssicher. Der Einsatz<br />
dieser Technik macht sich oft schon nach fünf bis sieben Jahren<br />
bezahlt. Damit sind Brennwertgeräte – unter Berücksichtigung der<br />
Kosten für Anschaffung und Montage – die mit Abstand wirtschaftlichste<br />
Lösung.<br />
Biomassekessel bieten Komfort und<br />
Bedienerfreundlichkeit<br />
Den mit 70 Prozent größten Anteil an den erneuerbaren Energien<br />
hat Biomasse – und das aus gutem Grund: Scheitholz und Pellets<br />
zum Beispiel müssen nicht importiert werden, sind ganzjährig<br />
verfügbar, lassen sich leicht lagern und verbrennen CO2-neutral.<br />
Im Unterschied zu Kachelöfen und Kaminen, bei denen meist die<br />
dekorative Wirkung im Vordergrund steht, eignen sich moderne<br />
Biomassekessel zur komfortablen zentralen Beheizung von<br />
Gebäuden und zur Trinkwassererwärmung. Dabei wird die erzeugte<br />
Wärmemenge dem aktuellen Bedarf angepasst, so dass ein solcher<br />
Kessel in puncto Komfort und Bedienerfreundlichkeit in etwa einer<br />
Öl-/Gasheizung entspricht.<br />
Wärmepumpe für Neubau und Modernisierung geeignet<br />
Mit ihren herausragenden Leistungsmerkmalen bietet sich eine<br />
Wärmepumpe nicht nur für den Neubau, sondern auch für die Modernisierung<br />
an. Vergleichsweise niedrige Betriebskosten, Umweltschutzaspekte<br />
sowie die Unabhängigkeit von Öl und Gas sprechen<br />
für den Einsatz dieser Zukunftstechnologie. Besonders effizient<br />
arbeitet eine Wärmepumpe, wenn das Gebäude gut gedämmt ist<br />
oder das Heizungssystem mit niedrigen Temperaturen betrieben<br />
werden kann – zum Beispiel bei einer Fußbodenheizung. Im Altbau<br />
können Luft/Wasser-Wärmepumpen auch als Ergänzung zu einer<br />
bereits vorhandenen Heizungsanlage angeschafft werden. Die Wärmepumpe<br />
übernimmt dann die Wärme-Grundversorgung, so dass<br />
der alte Öl- oder Gaskessel nur noch an sehr kalten Wintertagen<br />
zum Einsatz kommt. Da für solche bivalenten Anlagen vorwiegend<br />
Wärmepumpen mit geringerer Heizleistung eingesetzt werden,<br />
fallen vergleichsweise niedrige Investitionskosten an.<br />
Energie von der Sonne – kostenlos frei Haus<br />
Sonnenenergie steht nicht nur kostenlos zur Verfügung, sondern<br />
verringert auch die Abhängigkeit von den fossilen Energieträgern<br />
Öl und Gas.<br />
Eine moderne Solaranlage gewährleistet zusammen mit einem<br />
effizienten Heizkessel oder einer Wärmepumpe die wirtschaftliche<br />
und zukunftssichere Wärmeversorgung eines Gebäudes. Schon eine<br />
kleine Anlage mit fünf Quadratmetern Kollektorfläche reicht aus,<br />
um aufs Jahr gerechnet rund 60 Prozent der Warmwasserbereitung<br />
abzudecken. Im Sommer können Solarkollektoren diese Aufgabe<br />
nahezu vollständig übernehmen. Der Kessel oder die Wärmepumpe<br />
kann dann über Monate ausgeschaltet bleiben.<br />
Kostenlos, umweltfreundlich, sicher: Rund eine Million Hausbesitzer<br />
in Deutschland haben sich schon für eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung<br />
und Warmwasserbereitung entschieden.<br />
Der Holzpelletkessel Vitoligno 300-P von Viessmann ist mit einem<br />
Leistungsbereich von 4 bis 48 kW sowohl für die bedarfsgerechte<br />
Wärmeversorgung von Ein- und Mehrfamilienhäusern als auch von<br />
Gewerbebetrieben konzipiert.<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
23
Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />
BioEffizienz-Dörfer in Bad Wildungen<br />
Mit freundlicher Unterstützung durch Hans-Jürgen Kramer<br />
Bad Wildungen sieht sich in der Region Kellerwald-Edersee als<br />
Vorreiter und Schrittmacher beim Thema „Kommunaler Klimaschutz“.<br />
Seit dem sehr frühen Beitritt der Stadt Bad Wildungen<br />
zum Klimabündnis im Jahre 1992 sind vielfältige Projekte und<br />
Maßnahmen initiiert und realisiert worden, die das Thema<br />
„Energieeffizienz und Klimaschutz“ in die Bevölkerung hinein<br />
trugen, um für die Ziele des Klimabündnisses zu werben.<br />
Dadurch war der Boden bereitet für die Teilnahme am Wettbewerb<br />
„BioEffizienz-Dorf“ des Landes Hessen, mit dem Dörfer<br />
und Ortsteile bis 1.000 Einwohner zwei Jahre lang unterstützt<br />
wurden. Gefördert wurden Projekte und Maßnahmen, die in<br />
besonderem Maße zur Steigerung der Energieeffizienz und des<br />
Anteils erneuerbarer Energien an Gebäuden beitragen, mit bis<br />
zu 6.500 Euro. Dies können die Haushalte durch Wärmedämmung<br />
und Stromsparmaßnahmen erreichen, durch den Austausch<br />
erneuerungsbedürftiger Heizungsanlagen sowie durch<br />
den Einbau von Pelletkesseln und solarthermischen Anlagen.<br />
Armsfeld und Frebershausen, zwei Stadtteile Bad Wildungens,<br />
bewarben sich gemeinsam um die Teilnahme am Programm.<br />
In Armsfeld (291 EW) war bereits ab 2007 die Entwicklung zum<br />
„BioEnergiedorf“ geplant worden. Dieser Prozess geriet jedoch<br />
ins Stocken, als die Erfahrungen und Erkenntnisse bestehender<br />
BioEnergiedörfer ausgewertet wurden. Mit dem „BioEffizienz-<br />
Dorf“ als wesentlicher Weiterentwicklung der BioEnergiedörfer<br />
konnte sich die Dorfgemeinschaft besser identifizieren. Frebershausen<br />
(180 EW) hat eine lange Tradition „des Heizens mit<br />
Holz“ und wurde bereits 1997 als „Klimaschutzdorf Hessens“<br />
ausgezeichnet. Durch die gleichzeitige Teilnahme beider Orte<br />
am Dorferneuerungsprogramm versprach man sich zusätzliche<br />
Vorteile. Im November 2010 wurde die gemeinsame Bewerbung<br />
der beiden Orte anerkannt.<br />
In verschiedenen Praxis-Workshops zu den Themen Dämmung,<br />
Anlagentechnik und Stromeinsparung erhielten Gebäudeeigentümer<br />
aus beiden Orten die theoretischen Grundlagen für die<br />
Planung energieeffizienter Maßnahmen. Die fast 60 Workshop-<br />
Teilnehmer waren sich in ihrer Einschätzung einig, dass diese<br />
11 Workshops als hervorragende Energieberatung vor Ort<br />
„schon viel gebracht haben“.<br />
Es folgte eine längere Wartezeit, bis die konkreten Förderrichtlinien<br />
zum Programm veröffentlicht wurden. Aus Sicht des<br />
Projektteams unerwartet problematisch war auch die Abstimmung<br />
zwischen den Vorgaben der Dorferneuerung und der<br />
BioEffizienz-Förderung, da diese unterschiedliche Förderziele<br />
haben. Beide Umstände führten dazu, dass bis zum Stichtag<br />
31.12.2012 aus beiden Dörfern „nur“ je sechs Förderanträge zu<br />
konkreten BioEffizienz-Maßnahmen gestellt wurden. Zusätzlich<br />
konnten jedoch zahlreiche Dämmmaßnahmen über die<br />
Dorferneuerung gefördert werden. Bei der Beschaffung der<br />
Pelletkessel wurde eine Einkaufsgemeinschaft gebildet, die<br />
vom Projektbegleiter Hessenenergie als ein wichtiger Baustein<br />
des Konzeptes vorgesehen war.<br />
Bei der Überreichung der Urkunden für die Wettbewerbsteilnahme<br />
(von links nach rechts): Bürgermeister Volker Zimmermann,<br />
Ortsvorsteher Herbert Nagel von Frebershausen, Staatsministerin<br />
Lucia Puttrich, Hans-Jürgen Kramer (Projektteam), Claudia<br />
Ravensburg (Landtagsabgeordnete), Markus Küster (Projektteam),<br />
Ortsvorsteher Heinrich Heintzemann von Armsfeld.<br />
24<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />
Das Zwischenfazit von Hans-Jürgen Kramer vom Amt für Immobilienwirtschaft<br />
und Umweltschutz Bad Wildungen, Leiter des<br />
Projektteams BioEffizienz-Dorf, benennt Erfolge und Kritikpunkte<br />
des Förderprogramms: „Das BioEffizienz-Dorf als Weiterentwicklung<br />
des BioEnergie-Dorfs stellt die Energieeinsparung in den<br />
Vordergrund. Das gab den Ausschlag für unsere Teilnahme“,<br />
sagt er. „Die Entscheidung war richtig und wichtig, da die grundsätzliche<br />
Bereitschaft der Teilnehmer zu Energieeinsparungsund<br />
Effizienzmaßnahmen durch eine hervorragende Beratung<br />
unterstützt wurde und in realen Maßnahmen mündete. Über die<br />
geförderten Aktivitäten hinaus erhoffen wir uns durch die Vorbildwirkung<br />
dieser Maßnahmen viele Folgeprojekte. “ Allerdings<br />
sieht er die große Notwendigkeit, bürokratische Hemmnisse bei<br />
der Förderung abzubauen und die Förderung der Fördermittelgeber<br />
zielgerichtet abzustimmen.<br />
Wer hilft mir eigentlich vor<br />
Ort beim Klimaschutz?<br />
Klimaschutz für zu<br />
Hause: EWF Naturstrom<br />
aus 100 % Wasserkraft<br />
Beispielmaßnahme im Stadtteil Armsfeld:<br />
Das Wohngebäude von Familie Heintzemann, Baujahr 1873,<br />
wurde umfassend energetisch saniert. Neben der Dämmung<br />
des Daches und einer Außenwand wurde eine moderne Pelletheizung<br />
in Kombination mit einer solarthermischen Anlage<br />
installiert, die zur Heizungsunterstützung und Brauchwarmwasserbereitung<br />
genutzt wird und an den zukünftig stark verringerten<br />
Wärmebedarf des Gebäudes angepasst ist. Das Hessische<br />
Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
stellte im Rahmen des Wettbewerbs „BioEffizienz-<br />
Dorf“ 3800 Euro für die neue Heiztechnik zur Verfügung. Die<br />
Dämmung wurde durch das Dorferneuerungsprogramm des<br />
Landes gefördert. Zusätzlich wurden Fördermittel der KfW-Bankengruppe<br />
und BAFA beantragt.<br />
Die EWF!<br />
Wir fördern vielfältige energieeffiziente Projekte und Initiativen<br />
in der Region, die aktiv und nachhaltig zum Klimaschutz beitragen.<br />
Und das betrifft alle Bereiche des täglichen Lebens:<br />
Energie sparen für zu Hause, alternative Antriebe oder<br />
regenerative Energie-Erzeugung. www.ewf.de<br />
Hans-Jürgen Kramer, Leiter des Bad Wildunger Amtes für Immobilienwirtschaft und Umweltschutz, erläutert: „Der durch<br />
die Dämmung deutlich reduzierte Restwärmebedarf des Gebäudes wird zukünftig ausschließlich aus erneuerbaren Energien<br />
gedeckt, was die Umwelt und den Geldbeutel der Hauseigentümer nachhaltig entlastet.“ Nach den Berechnungen des<br />
örtlichen Bafa-Energieberaters können durch die Modernisierungsmaßnahmen etwa 8160 Kilogramm Kohlendioxid und<br />
15.000 Kilowattstunden Endenergie im Jahr eingespart werden.<br />
Rückten im Oktober 2012 mit<br />
Pellets, Scheitholz, Zellulose und<br />
Dachziegeln dem Altbau zuleibe<br />
(von links): Jürgen Stephan,<br />
Wilhelm Heintzemann, Werner<br />
Stephan, Torsten Heintzemann,<br />
Herbert Nagel, Markus Jungermann<br />
(Energieberater), Stefan Nakazi<br />
(Hessen-Energie), Markus Küster<br />
(Stadt Bad Wildungen), Heinrich<br />
Heintzemann (Hauseigentümer)<br />
und Werner Heintzemann.<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
25
Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />
Aus der Holzabsatzkrise zur nachhaltigen Energieversorgung<br />
Manfred Albus, Stiftungsforsten Kloster Haina<br />
Die Stiftungsforsten Kloster Haina sind einer der ältesten Forstbetriebe<br />
Hessens. Seit 1533 gilt für sie die von Philipp dem<br />
Großmütigen gegebene Stiftungsurkunde. Das Wald-Vermögen<br />
soll “auf ewige Zeiten“ erhalten, nachhaltig bewirtschaftet und<br />
die Überschüsse daraus für soziale Zwecke verwendet werden,<br />
vor allem für den Betrieb der Hohen Hospitäler. Die Ursprünge<br />
der Stiftungswälder liegen im 13. Jahrhundert, als der Zisterzienserorden<br />
in Haina ein Kloster gründete.<br />
Seitdem haben die nachhaltig bewirtschafteten Wälder kontinuierlich<br />
Gewinne abgeworfen. Heute fließen diese an den LWV<br />
Hessen, er ist Träger und Treuhänder des Stiftungsvermögens.<br />
In den 1990er Jahren war das als “Zwangskoppelprodukt“ bei<br />
der Holznutzung mit anfallende Industrieholz wegen Überkapazitäten<br />
in der Spanplattenindustrie schwer absetzbar. Die Stiftungsforsten<br />
Kloster Haina entwickelten damals unter dem Slogan<br />
“Holznutzung statt Verrottung“ den neuen, alten “Holzweg“<br />
der thermischen Verwertung. Ziel war es, den nachwachsenden<br />
Rohstoff Holz <strong>region</strong>albezogen zu verwenden und heimische<br />
Arbeitsplätze zu sichern, außerdem suchte man einen neuen<br />
Rohholz-unabhängigen Markt. Wegen steigender Ölpreise und<br />
der Endlichkeit fossiler Brennstoffe war der Energiesektor in die<br />
Diskussion gekommen. Er bot nun gute Chancen für erneuerbare<br />
Energien. Im LWV Hessen waren neben dem forstlichen<br />
Energielieferanten auch große ölbasierte Energieverbraucher<br />
vorhanden.<br />
So wurde 1998 das Biomasseheizwerk (1,8 MW) im Krankenhaus<br />
Merxhausen (heute Vitos Kurhessen gGmbH) als hessisches<br />
Pilotprojekt in Betrieb genommen. Die Stiftungsforsten<br />
Kloster Haina als Investor der Anlage und Lieferant der Wärmeenergie<br />
wurden so zum ersten forstlichen Energiedienstleiter in<br />
Hessen.<br />
Das Novum der neuen, auf Langfristigkeit angelegten Kooperation<br />
war, dass beide Vertragspartner nicht nur ökologische,<br />
Klostergelände Haina: Das Biomasseheizwerk Haina wurde 2001 im Gelände des ehemaligen Zisterzienserklosters Haina in Betrieb<br />
genommen. Im Hintergrund ist die Klosterkirche zu sehen. Im vorderen Bereich entstand (von links nach rechts) neben dem alten<br />
ölbefeuerten Kesselhaus das Gebäude für den Hackschnitzelkessel sowie der dazugehörige Bunker (Fassungsvermögen: 350 srm<br />
Hackschnitzel).<br />
26<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />
sondern auch betriebswirtschaftliche Vorteile aus dieser Verbindung<br />
zogen. Die Stiftungsforsten rechneten nur die tatsächlich<br />
verbrauchte Energiemenge in kWh ab. Das ermöglichte dem<br />
Forstbetrieb eine hohe Flexibilität beim Energie-Input aus<br />
Waldholz, für das Krankenhaus entfielen fortan die sogenannten<br />
Kessel-Umwandlungsverluste in Höhe von ca. 10-15 %<br />
der Gesamt-Energiekosten. Dem wegen Schwankungen am<br />
Energiemarkt höheren unternehmerischen Risiko standen nun<br />
kontinuierliche Belieferungsmöglichkeiten gegenüber.<br />
Bad Wildungen. Beide Anlagen werden zu 100 % mit Hackschnitzeln<br />
aus Haina versorgt.<br />
Zur Logistik-Optimierung ist nahe des Hainaer Forstbetriebes<br />
ein Hackschnitzel-Lagerplatz mit zwei großen, ca. 1<strong>2.0</strong>00 m³<br />
Hackschnitzel fassenden Hallen entstanden. Dort wird mit einem<br />
angemieteten Mobil-Hacker das angelieferte Industrieholz<br />
gehackt und zwischengelagert.<br />
Pro Jahr setzt HEH Haina ca. 30.000 srm Hackschnitzel für eine<br />
Gesamt-Wärmeleistung von ca. 22 Mio. kWh ein. Dabei werden<br />
etwa 2,6 Mio. Liter Heizöl (brutto) substituiert und der Umwelt<br />
jährlich ca. 6,9 Mio. kg CO 2 erspart.<br />
HEH Haina ist bis heute ein Projekt, das neben den ökologischen<br />
und ökonomischen Vorteilen ein Beispiel für dauerhafte<br />
<strong>region</strong>ale Wertschöpfung darstellt.<br />
Hackschnitzellagerplatz Haina: Auf dem „Alten Sportplatz<br />
Haina“ haben die Stiftungsforsten Kloster Haina einen Hackschnitzellagerplatz<br />
errichtet. Dort treibt ein angemieteter landwirtschaftlicher<br />
Schlepper einen Mobilhacker an, der das vorkonzentrierte<br />
Waldholz zu Hackschnitzeln zerkleinert. In zwei<br />
speziell dafür erbauten Lagerhallen werden die Hackschnitzel<br />
für vier Biomasseheizwerke zwischengelagert. Aus den Hallen<br />
erfolgt der Transport des Hackgutes mit Groß-Containern zu den<br />
Heizkesseln.<br />
Schon bald zeigte das Projekt seine Praxistauglichkeit. Bereits<br />
Ende 2001 wurde das zweite Biomasseheizwerk (1,5 MW) im<br />
Krankenhaus Haina (Vitos Haina gGmbH) in Betrieb genommen.<br />
Auch hier sind die Stiftungsforsten Investor und alleiniger<br />
Energie-Lieferant. Seit Herbst 2003 werden von dem zwischenzeitlich<br />
gegründeten forstlichen Energie-Dienstleister “HEH –<br />
Holz-Energie-Haina“ zwei weitere Heizwerke beliefert: Eine<br />
1,5 MW-Anlage im Krankenhaus Marburg (Vitos Gießen-Marburg<br />
gGmbH) und eine kleinere Anlage (340 kW) bei der EWF in<br />
ENERGIESPARTIPP<br />
Heizungspumpe niedriger<br />
stellen<br />
Viele der eingesetzten Heizungsumwälzpumpen sind<br />
von ihrer Leistung überdimensioniert und verbrauchen<br />
daher unnötig viel Strom. Häufig kann man deren<br />
Leistung mit einem eingebauten Schalter verändern. Da<br />
oftmals die höchste Leistungsstufe eingestellt ist, lohnt<br />
es sich, die Pumpe in Augenschein zu nehmen und<br />
die niedrigste Leistungsstufe zu wählen. Diese reicht<br />
bei Etagenheizungen oder kleineren Häusern ohne<br />
Fußbodenheizung meist schon aus. Die Umwälzpumpe<br />
transportiert dann immer noch genügend heißes Wasser<br />
vom Heizkessel zu den Heizkörpern.<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
27
Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />
Ein Nahwärmenetz für Frankenau<br />
Um der wirtschaftlichen Belastung durch steigende Heizölpreise<br />
zu entgehen, suchen immer mehr Hauseigentümer nach<br />
alternativen Wärmekonzepten. Anders als in Ballungsgebieten<br />
wird in ländlichen Räumen dabei noch nicht oft auf Verbundnetze<br />
zur Wärmeversorgung gesetzt, denn diese bedeuten<br />
einen hohen Planungsaufwand und komplizierte Abstimmungsprozesse.<br />
Dass sich der Bau und Betrieb eines solchen Netzes<br />
aber sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch lohnt, zeigt eine<br />
Machbarkeitsstudie, die im Auftrag der Stadt Frankenau von der<br />
Firma Viessmann, Abteilung Bioenergiedörfer und -systeme,<br />
erstellt und von der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> gefördert wurde.<br />
Die Stadt Frankenau stellte die Idee zu einem Nahwärmenetz<br />
unter Einbeziehung der Kindertagesstätte, der Grundschule<br />
mit Sporthalle, der Lebenshilfe e.V., einer Zahnarztpraxis und<br />
des Pfarrhauses in einer Informationsveranstaltung vor und<br />
konnte weitere Interessenten dafür gewinnen. Um zunächst die<br />
wirtschaftliche Grundlage zu klären und weiteren potenziellen<br />
Anschlussteilnehmern eine Entscheidungsgrundlage zu geben,<br />
gab man die Studie in Auftrag.<br />
Ziel war es herauszufinden, ob eine regenerative Wärmeversorgung<br />
mit dem genannten Teilnehmerkreis eine wirtschaftlich<br />
attraktive Alternative zur fossilen und individuellen Wärmeversorgung<br />
sein könnte. Dazu musste zunächst der Wärmeleistungsbedarf<br />
des zu versorgenden Gebietes auf Basis der jeweiligen<br />
Nutzungszeit ermittelt werden. In Fragebögen wurden<br />
die Wärmebedarfe der teilnehmenden Liegenschaften erfasst<br />
und ausgewertet. Bei der Planung von Nahwärmenetzen ist<br />
insbesondere die Länge des Wärmeverbundes im Verhältnis zur<br />
abgenommenen Wärmemenge im Blick zu behalten. Die Heizzentrale<br />
sollte daher möglichst zentral geplant werden. Eine<br />
kurze Trassenführung ist für die Effizienz des Systems hochrelevant,<br />
da es beim Transport von Wärme zu Verlusten kommt, die<br />
umso höher sind, je länger das Netz ist. Diese Verluste flossen<br />
in die Wirtschaftlichkeitsberechnung mit ein.<br />
Die Studie ermittelt auf Grundlage der Basisdaten – Anzahl der<br />
Teilnehmer, benötigte Wärmemenge im Jahresverlauf - die<br />
optimale Technik und vergleicht mögliche Optionen von regenerativen<br />
Heizzentralen. Es wurden zwei Varianten gegenübergestellt:<br />
Variante I besteht aus einem Holz-Pelletkessel, der<br />
die Grund- und Mittellast abdeckt und für die relativ geringen<br />
Spitzenzeiten um einen Pufferspeicher ergänzt wird. In Variante<br />
II wird eine Holzhackschnitzelfeuerung eingesetzt, die für die<br />
Spitzenlast durch einen Ölkessel ergänzt wird.<br />
KiTa Frankenau: Die ev. Kindertagesstätte Frankenau, die auch<br />
an das Nahwärmenetz angeschlossen werden soll, wurde saniert<br />
und am 20.05.2013 offiziell eingeweiht - von links: Björn<br />
Brede (Bürgermeister), Thomas Tönges (Bauamtsleiter), Dr.<br />
Harald Wahl (Pfarrer und Leiter der KiTa-Frankenau)<br />
Das Ergebnis zeigt, dass eine 100%ige regenerative Wärmeversorgung<br />
für die bisher angemeldeten Teilnehmer mit Holz-Pelletkessel<br />
und Pufferspeicher im Nahwärmenetz wirtschaftlich<br />
möglich ist. Eine kürzlich durchgeführte Befragung von Anwohnern<br />
entlang der geplanten Nahwärmetrasse ergab ein hohes<br />
Interesse sich an diesem Projekt zu beteiligen. Daher wird<br />
geprüft, inwieweit sich die Wärmedichte und damit die Effizienz<br />
des Netzes durch weitere Wärmeabnehmer erhöht. Durch<br />
die weiteren Anschlussnehmer und Fördermittel aus Bund und<br />
Land könnte sich die Wirtschaftlichkeit noch verbessern.<br />
28<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />
VEW steht für Wertschöpfung und Nachhaltigkeit in der Region<br />
Der Zweckverband Energie Waldeck-<br />
Frankenberg gründete im Dezember 2011<br />
die Verbands-Energie-Werk Gesellschaft<br />
für Erneuerbare Energien mbH (kurz VEW)<br />
als Schwester des <strong>region</strong>alen Energiedienstleistungsunternehmens<br />
Energie<br />
Waldeck-Frankenberg GmbH (EWF).<br />
Vorrangiger Unternehmenszweck der VEW ist die Förderung<br />
regenerativer Energieerzeugung in der Region. Der Verbandsvorsitzende<br />
Dr. Reinhard Kubat, Landrat des Kreises Waldeck-<br />
Frankenberg, stellte das Unternehmen vor: „VEW hat das Ziel,<br />
einen lokalen Beitrag zur Minderung der Treibhausgasemissionen,<br />
zum Ausstieg aus der atomaren Energieerzeugung und zur<br />
Schonung fossiler Energieressourcen für künftige Generationen<br />
zu leisten. VEW orientiert sich dabei gleichermaßen an den<br />
Prinzipien der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.“<br />
Regionale Wertschöpfung wird auf zwei Wegen erreicht:<br />
Zum einen können sich Bürgerinnen und Bürger an VEW-Projekten<br />
finanziell beteiligen. Zum anderen wird die jeweilige Betreibergesellschaft,<br />
zum Beispiel eines Windparks, unmittelbar<br />
in der betroffenen Stadt oder Gemeinde angesiedelt, so dass<br />
die Gewerbesteuererträge in der Kommune bleiben. Dabei wird<br />
VEW mögliche Projekte nur nach enger Abstimmung mit den<br />
Städten und Gemeinden sowie den Grundstückseigentümern<br />
und unter Einbindung der Öffentlichkeit umsetzen.<br />
Dr. Reinhard Kubat führt weiter aus: „Der Ausstieg aus der<br />
Atomenergie, die damit eingeleitete Energiewende zur Versorgung<br />
aus erneuerbaren Quellen sowie der Klimawandel<br />
sind komplexe Herausforderungen, deren Bewältigung ein<br />
Zusammenwirken zahlreicher Akteure voraussetzt. Die Energiewende<br />
kann nur mit den Kommunen und ihren Bürgerinnen<br />
und Bürgern gemeinsam umgesetzt werden. Den Kommunen<br />
kommt hierbei eine besondere Rolle zu, denn hier müssen die<br />
alternativen Energien angesiedelt, die Stromtrassen gebaut,<br />
die Infra- und Speicherstruktur geschaffen werden, und hier<br />
wird der Strom verbraucht. Daher sind eine enge Einbindung<br />
der Kommunen und eine Stärkung ihres Handlungsspielraums<br />
erforderlich.“<br />
Stefan Schaller als Geschäftsführer der VEW betont: „An Projekten<br />
der VEW wird die VEW stets mit mehr als 50 Prozent beteiligt<br />
sein. So werden wir dafür sorgen, dass Entscheidungen für<br />
die Region auch in der Region getroffen werden.“<br />
Zweckverband Energie Waldeck-Frankenberg (EWF)<br />
Dem Zweckverband Energie Waldeck-Frankenberg gehören<br />
neben dem Landkreis Waldeck-Frankenberg, der Stadt Korbach<br />
und der Stadt Fritzlar die Kommunen Bad Arolsen, Bad Wildungen,<br />
Breuna, Bromskirchen, Diemelsee, Diemelstadt, Edertal,<br />
Frankenau, Hatzfeld, Lichtenfels, Twistetal, Vöhl, Volkmarsen<br />
und Willingen als Verbandsmitglieder an. Der Zweckverband ist<br />
mit 54,2 % kommunaler Mehrheitseigentümer der EWF. Als das<br />
<strong>region</strong>ale Energiedienstleistungsunternehmen beliefert EWF<br />
rund 75.500 Haushalte, Industrie- und Gewerbebetriebe mit<br />
Strom, Erdgas, Wärme und Wasser. Im 1.250 Quadratkilometer<br />
großen Versorgungsgebiet, das Teilbereiche der Landkreise<br />
Schwalm-Eder und Kassel sowie große Teile des Landkreises<br />
Waldeck-Frankenberg umfasst, leben 121.000 Menschen.<br />
Neben der reibungslosen Energieversorgung ist EWF auch für<br />
den Linienverkehr in Waldeck-Frankenberg zuständig. Zahlreiche<br />
Projekte und ökologisch nachhaltige Impulse sind in enger<br />
Zusammenarbeit mit EWF initiiert, die sich gleichzeitig vor Ort<br />
für Energieeffizienz einsetzt: Energieeinsparberatung und Förderprogramme<br />
sind Bestandteil der Serviceangebote, die allen<br />
EWF-Kunden zur Verfügung stehen.<br />
Der Beitritt weiterer Städte und Gemeinden zum Zweckverband<br />
Energie Waldeck-Frankenberg ist Teil eines umfassenden<br />
Konzepts zur Beteiligung der Kommunen des Landkreises an<br />
Projekten der erneuerbaren Energien. Damit kann ein wesentlicher<br />
Beitrag zur Verbesserung der <strong>region</strong>alen Wirtschaftsförderung<br />
geleistet werden.<br />
Foto: Quelle VKU<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
29
Wissenswertes für Verbraucher<br />
Dämmen mit nachwachsenden Rohstoffen<br />
Mit freundlicher Unterstützung des Kompetenzzentrums HessenRohstoffe e.V. (HeRo)<br />
Zwar liegt die Aufgabe der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> in der energetischen<br />
Nutzung der <strong>region</strong>al erzeugten nachwachsenden<br />
Rohstoffe, doch lassen sich diese auch auf indirektem Weg für<br />
die Senkung von CO 2 -Emissionen einsetzen, nämlich in Form<br />
von Naturfaserdämmstoffen. Zu den bekannteren zählen Holzund<br />
Zellulosefasern (Recyclingprodukt aus Papier), Hanffasern,<br />
Flachsfasern, Schilf und Schafwolle. Relativ neu auf dem Markt<br />
sind Stroh, Wiesengras, Seegras und Rohrkolben.<br />
Mit stetig steigenden Energiepreisen wird die Dämmung von<br />
Gebäuden immer interessanter. Am häufigsten verwendet werden<br />
dabei Dämmstoffe auf fossiler Basis (Erdölprodukte) oder<br />
Mineralfasern. Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
werden dagegen zu Unrecht oftmals in die „Anwendungsnische“<br />
ökologisches Bauen eingeordnet. Unabhängig von der<br />
Bauart des zu dämmenden Objekts haben sie bei gleicher<br />
Dämmwirkung gegenüber konventionellen Dämmstoffen<br />
erhebliche Vorteile:<br />
◆ Das hervorragende Feuchtemanagement (Diffusions- und<br />
Sorptionsfähigkeit) verbessert das Raumklima.<br />
◆ Als gute Wärmespeicher sorgen sie für den sommerlichen<br />
Hitzeschutz und verhindern die Veralgung der Fassade.<br />
◆ Speziell bei einer Innendämmung entsteht ein Gefühl der<br />
Behaglichkeit.<br />
◆ Naturdämmstoffe weisen sehr gute Schallschutzeigenschaften<br />
in allen Frequenzbereichen auf und haben keine<br />
Eigenresonanz.<br />
◆ Die verwendeten natürlichen Rohstoffe haben ein geringeres<br />
Schadstoffpotenzial und im Brandfall entstehen außer CO<br />
keine giftigen Rauchgase.<br />
Daneben tragen sie zur Ressourcenschonung sowie zum Klimaund<br />
Umweltschutz bei.<br />
Das Kompetenzzentrum HessenRohstoffe e.V. in Witzenhausen<br />
zeigt eine Dauerausstellung der gängigsten Naturdämmstoffe.<br />
konfektionierte Matten bis zu den bewährten Schilfmatten<br />
oder sogenannten „Sauerkrautplatten“, die auch heute noch<br />
ihre Berechtigung haben. Je nach Anwendungszweck sind die<br />
Produkte mit verschiedenen Zusatzstoffen ausgerüstet, die ihre<br />
Funktion unterstützen. Dabei sind Naturdämmstoffhersteller<br />
meist um die Verwendung umweltschonender Materialien<br />
bemüht, was sich in der Zertifizierung der meisten Naturfaserdämmstoffe<br />
mit Umweltsiegeln niederschlägt.<br />
Traditionelle Baustoffe wie Holz, Lehm oder Ziegeln und Dacheindeckungen<br />
mit Schilf, Stroh, Ziegeln oder Schiefer sind diffusionsoffen<br />
und sorptionsfähig. Das heißt, sie lassen Luft- und<br />
Wassermoleküle von „Warm“ nach „Kalt“ langsam passieren<br />
und nehmen in ihre Zellen, Poren oder Mineralzwischenräume<br />
Feuchtigkeit auf, um sie bei niedrigerer Luftfeuchte wieder<br />
abzugeben. Im Gegensatz dazu führt die Verwendung dichtender<br />
Materialien zu Kondenswasserbildung und Staunässe in<br />
der Wand, was den Wärmeverlust und die Schimmelpilzbildung<br />
fördert.<br />
Moderne Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind<br />
nicht vergleichbar mit den primitiven Versuchen vorheriger<br />
Generationen.<br />
Für fast jedes Anwendungsgebiet gibt es heute den geeigneten<br />
Naturfaserdämmstoff. Die Produktpalette reicht von hochwertig<br />
vorgefertigten Verbundplatten über Einblasdämmstoffe,<br />
Schüttgüter, gepresste Platten im Nut-Feder-System oder<br />
Mit Wolle, Zellulose und<br />
Holzfasern lassen sich<br />
Gebäude hervorragend<br />
dämmen.<br />
30<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Wissenswertes für Verbraucher<br />
Schutz gegen sommerliche Hitze<br />
Die meisten Naturfaserdämmstoffe verfügen im Gegensatz zu<br />
Mineralwollmatten und Schaumkunststoffen über eine hohe<br />
Wärmekapazität und geben die Wärmestrahlung nicht unmittelbar<br />
an den zu schützenden Raum weiter. Beispiele dafür sind<br />
Holzfasern lose, als Platten oder Matten, Zellulosefasern lose<br />
oder als Platten, Hanf und Flachs, gestopft oder als Matten,<br />
Matten aus Rohrkolbenschilf, Stroh als Ballen oder Platten.<br />
Die Funktion des sommerlichen Hitzeschutzes setzt schon<br />
mit dem Auftreffen der Wärmestrahlung ein, die von Naturfaserdämmstoffen<br />
nur langsam aufgenommen wird. Danach<br />
wird die Wärmestrahlung über einige Stunden im Dämmstoff<br />
gehalten und zeitversetzt sowie reduziert nach außen und<br />
innen abgegeben, wenn ein Temperaturausgleich von „Warm“<br />
nach „Kalt“ wieder möglich ist (z.B. in der Nacht). Der Effekt<br />
macht sich besonders im naturfasergedämmten Dachgeschoss<br />
bemerkbar, aber auch im Holzständerbau.<br />
Für eine geringfügig höhere Ausgabe sprechen die folgenden<br />
Argumente:<br />
◆ Der Materialpreis fällt beim Endpreis einer Wärmedämmung<br />
wenig ins Gewicht. Hauptkostenfaktoren sind Lohnkosten,<br />
Baustelleneinrichtung, Gerüst und Putz.<br />
◆ Geld sparen kann man durch den Wegfall einer Dampfbremse<br />
und durch gut konfektionierte und schnell zu verarbeitende<br />
Dämmstoffplatten.<br />
◆ Das Zellulose-Einblasverfahren kann bei Betrachtung der<br />
Gesamtkosten einschließlich Arbeitslohn preislich sehr gut<br />
mit konventionellen Dämmstoffen konkurrieren.<br />
◆ Fäulnissicherheit für das Gebäude, ein gesundes und behagliches<br />
Zuhause, langlebige und klimafreundliche Materialien<br />
sowie Sicherheit vor zusätzlichen giftigen Gasen im Brandfall<br />
sind kein Luxus, sondern eine nachhaltige Investition, die<br />
sich bezahlt macht.<br />
-<br />
IDEE SEEGER<br />
Ingenieurbüro Der Energie Effizienz<br />
Bei einem typischen Wandaufbau werden Zellulosefasern<br />
in einen Hohlraum eingeblasen.<br />
Schallschutz<br />
Der Schutz vor Lärm aus der Umwelt hat einen hohen Stellenwert,<br />
denn Lärm ist nachweislich gesundheitsschädigend. Nicht<br />
nur Verkehrslärm, auch unerwünschte Geräusche im Wohngebäude<br />
selbst können das Wohnen negativ beeinflussen.<br />
Naturfaserdämmstoffe bieten einen sehr guten Schallschutz in<br />
allen Frequenzen (Luftschall, Körperschall, Trittschall). Insbesondere<br />
bei Totalsanierungen im Deckenbereich und beim Einbau<br />
leichter Trennwände im Holzständerbau sollten schallschützende<br />
Naturfaserdämmungen eingeplant werden.<br />
Naturfaserdämmung nur eine Frage des Preises?<br />
Noch immer gelten Naturfaserdämmstoffe als kostspieliger<br />
Luxus im ökologischen Bauen, obwohl manche seit Jahren<br />
auf dem Markt sind und sich die Preise angeglichen haben.<br />
Beratung - Planung<br />
Optimierung<br />
Heizung - Lüftung<br />
Sanitär - Elektro<br />
Erneuerbare Energien<br />
Projektentwicklung und<br />
- management<br />
Energie-Effizienz<br />
Holzfeuerungen<br />
Pelletfeuerungen<br />
Wärmenetze<br />
Energieoptimierung<br />
IDEE-SEEGER<br />
Christian Seeger<br />
Dipl.-Wirtschaftsing. (FH)<br />
Franz-Gleim-Straße 3<br />
D - 34212 Melsungen<br />
Telefon: 0 56 61 - 9 28 99 0<br />
Telefax: 0 56 61 - 9 28 99 10<br />
E-Mail: info@idee-seeger.de<br />
Internet: www.idee-seeger.de<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
31
Wissenswertes für Verbraucher<br />
Energetische Sanierung rechnet sich<br />
mung einzuplanen. Diese zusätzlichen Aufwendungen werden<br />
durch die Heizkostenersparnisse wieder erwirtschaftet. „Die<br />
Heizkosteneinsparungen erwirtschaften den finanziellen Mehraufwand<br />
für die energetische Ertüchtigung – mehr müssen sie<br />
auch nicht. Wir dämmen nicht, um den Neuverputz bezahlt zu<br />
bekommen“, kommentiert Eicke-Hennig.<br />
Gegner der Dämmmaßnahmen rechnen häufig mit sehr niedrigen<br />
Preissteigerungsraten bei Brennstoffen. Die normale Energiepreissteigerung<br />
liegt seit 1974 im jährlichen Durchschnitt<br />
bei 5 bis 6 Prozent, das sind real, also unter Berücksichtigung<br />
der Inflation, 3 bis 4 Prozent. Momentan hohen Energiepreissteigerungen<br />
von 10 bis 12 Prozent pro Jahr stehen Preisruhen<br />
und kurzfristig sinkende Energiepreise entgegen. Die genaue<br />
Preissteigerungsrate für die Zukunft kennt deshalb niemand.<br />
Realistisch sind jedoch Steigerungen zwischen 3 und 5 Prozent,<br />
mit denen im langfristigen Durchschnitt gerechnet werden<br />
muss.<br />
32<br />
Diskussionen über die Rentabilität<br />
von energetischer Sanierung<br />
kommen immer wieder<br />
auf. Der Leiter der Hessischen<br />
Energiesparaktion, Werner<br />
Eicke-Hennig, zeigt, wie es zu<br />
diesen Diskussionen kommt<br />
und warum sich energetische<br />
Sanierung lohnt.<br />
Unter Vollkosten versteht man die gesamten im deutschen<br />
Gebäudebestand laufenden Instandsetzungsmaßnahmen an<br />
Gebäudehüllen und Heizung. Diese Investitionen führen nicht<br />
alle zu Energieeinsparungen, sondern dienen vor allem der<br />
Instandhaltung des Hauses, wie beispielsweise ein neuer<br />
Verputz. Im Zuge solcher notwendigen Instandsetzungen ist es<br />
sinnvoll, energetisch wirksame Maßnahmen wie eine Däm<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />
- Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Steigen die Energiepreise auf diesem Niveau der letzten 30<br />
Jahre, wird die energetische Ertüchtigung der Wohnbauten zu<br />
einem guten Geschäft. Die Heizkosteneinsparungen über den<br />
gesamten Zeitraum der Nutzung übertreffen die energiebedingten<br />
Mehrinvestitionen nach Berechnungen von Eicke-Hennig<br />
um das Dreifache.<br />
Ihr Energieberater<br />
Schornsteinfegermeister Rainer Brall<br />
Wir sorgen für • Brandschutz • Umweltschutz • Energieeinsparung<br />
Gebäudeenergieberater im Handwerk<br />
•<br />
Gebäudeenergiepass<br />
• Energieberatung<br />
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Kasseler Str.101<br />
36217 Ronshausen<br />
Tel.: 0 66 22 / 12 014<br />
eMail: rainer-brall@t-online.de<br />
Infos zur Hessischen Energiesparaktion<br />
Die hessische Energiesparaktion ist eine Kooperation zur<br />
Förderung energiesparender Baumaßnahmen bei Alt- und<br />
Neubauten in Hessen. In Vorträgen, Ausstellungen und auf<br />
der Internetseite www.energiesparaktion.de werden Entscheidungsgrundlagen<br />
für Hauseigentümer bereitgestellt.<br />
Auf der Website der Energiesparaktion ist ein Fragebogen<br />
erhältlich, in den der Hausbesitzer seine Gebäudedaten, die Art<br />
der Energieversorgung und seine aktuellen Energieverbrauchswerte<br />
eintragen kann. Nach Zusendung des Formulars an die<br />
Hessische Energiesparaktion wird für eine geringe Gebühr durch<br />
fachkompetente Ingenieure eine Einschätzung zum Energiestatus<br />
des Gebäudes und dementsprechende Sanierungsempfehlungen<br />
gegeben. Die Hessische Energiesparaktion wird vom<br />
Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz gefördert, dadurch zahlt der Hausbesitzer<br />
nur einen kleinen Teil der realen Kosten.<br />
- 0<br />
Der Energiepass gibt Antworten auf folgende<br />
Fragen:<br />
◆ Wie hoch ist der Energieverbrauch meines Gebäudes?<br />
◆ Über welche Bauteile geht wie viel Heizenergie verloren?<br />
◆ Wie hoch sind die Energieverluste von Heizkessel und<br />
Warmwasserbereitung?<br />
◆ Wie hoch sind Einsparmöglichkeiten durch Dämmtechniken?<br />
◆ Was spart ein neuer Heizkessel?<br />
◆ Was bringt eine Solaranlage?<br />
◆ Was muss ich tun, um mein Haus zu einem 10-Liter-<br />
Haus zu machen?<br />
◆ Wie hoch sind die Kosten und wie ist die Wirtschaftlichkeit?<br />
◆ Wie viel CO 2 kann ich an meinem Gebäude einsparen?<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
33
Wissenswertes für Verbraucher<br />
Fachwerk schonend energetisch sanieren<br />
Mit freundlicher Unterstützung des Kompetenzzentrums HessenRohstoffe e.V. (HeRo)<br />
Viel historisch gewachsene Bausubstanz gibt es in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />
und den anderen Landkreisen Nordhessens. Sie<br />
ist ein Teil der Geschichte und kulturellen Identität der Region<br />
und fördert den Tourismus und die Heimatverbundenheit. Doch<br />
sollen auch für die Bewohner historischer Fachwerkhäuser<br />
Energiekosten in Zukunft bezahlbar bleiben.<br />
Bei richtiger Planung und Ausführung können auch Fachwerkgebäude<br />
energetisch saniert werden. Dies erfordert allerdings<br />
ein Gesamtkonzept und die Unterstützung eines fachwerkerfahrenen<br />
Architekten oder Bauingenieurs, um teure Sanierungsfehler<br />
zu vermeiden.<br />
Notwendige Schritte vor einer Sanierung:<br />
1 Klärung der Sanierungsziele<br />
2 Absprachen mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde<br />
3 Energieberater mit Zulassung für KfW-Effizienzhaus Denkmal<br />
einschalten<br />
4 Finanzkonzept erstellen, Förderfähigkeit klären<br />
5 Bei vermieteten Objekten: Sanierung den Mietern mindestens<br />
3 Monate vorher schriftlich ankündigen<br />
Für die Inanspruchnahme von KfW-Fördermitteln muss ein<br />
Energieberater einbezogen werden. Bei der Antragstellung für<br />
denkmalgeschützte Gebäude werden spezielle Energieberater<br />
gefordert.<br />
Die wichtigste staatliche Förderung erfolgt in den KfW-Programmen<br />
unter dem Titel „Bauen, Wohnen, Energie sparen“<br />
(für private Hausbesitzer und Wohnungseigentümer) bzw.<br />
„Kommunale und soziale Infrastruktur“(für Kommunen, kommunale<br />
Unternehmen, soziale Organisationen).<br />
Parallel zur energetischen Sanierung kann man viele weitere<br />
Ziele realisieren, etwa einen altersgerechten Umbau, den<br />
Einbau zusätzlicher elektrischer Anlagen oder Änderungen am<br />
Grundriss. Teilweise müssen auch frühere Sanierungsfehler<br />
beseitigt werden.<br />
Denn für eine erfolgreiche und nachhaltig schadensfreie<br />
Sanierung im Fachwerkbau müssen die oberhalb des Erdreichs<br />
verwendeten Materialien diffusionsoffen und sorptionsfähig<br />
sein, also Luftfeuchtigkeit von Warm nach Kalt passieren lassen<br />
und Feuchtigkeit aufnehmen können, um sie bei niedrigerer<br />
Luftfeuchte wieder abzugeben. Daher sollten auch die früher<br />
im historischen Fachwerk verwendeten Lehmbestandteile wie<br />
Lehmschlag, Lehmwickel oder Lehmwindeln nicht achtlos verworfen<br />
werden. Diese Materialien dämpfen sowohl den Wärme-<br />
als auch den Schalldurchgang sehr gut. Nur bei schweren<br />
Schäden sollte über einen Austausch der Fußböden und Decken<br />
nachgedacht werden.<br />
Alte Haustüren aus Holz haben einen besonderen<br />
Charme, den man wenn möglich<br />
erhalten sollte.<br />
34<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Leider wurde in der Vergangenheit und wird teilweise bis heute<br />
aus Unkenntnis mit dichtenden Materialien wie Schaumkunststoffen,<br />
Kunststoff-Dichtungsmassen, Zementputz oder Dispersionsfarbe<br />
am Fachwerk gearbeitet. Dies führt oft zu Kondenswasserbildung<br />
und Feuchtestau in der Substanz, die dadurch<br />
stark geschädigt werden kann. Oft sind die Schäden nach<br />
wenigen Jahren so gravierend, dass Eichenbalken angegriffen<br />
werden, die zuvor jahrhundertelang das Haus getragen haben.<br />
Insbesondere Schaumkunststoffdämmplatten und Mineralwolle<br />
haben keinerlei Sorptionsfähigkeit und befördern damit stauende<br />
Nässe am Holzgerüst des Fachwerkbaus.<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
35
Wissenswertes für Verbraucher<br />
Welche Sanierungsschritte sind nun zu planen? Die Dämmung<br />
des Daches oder der obersten Geschossdecke gehört zu den<br />
ersten Maßnahmen der energetischen Sanierung, denn durch<br />
das Dach entweichen bis zu 30% der Wärmeenergie und es<br />
ist in der Regel am einfachsten zu dämmen. Bei einer Außenwandsanierung,<br />
ob Innendämmung oder Vorhangfassade,<br />
sollten auch die Fenster ertüchtigt werden. Bei einer Innendämmung<br />
sind das zukünftige Heizungssystem und die Elektroinstallation<br />
mit zu bedenken.<br />
Eine Innendämmung kann auch Raum für Raum erfolgen und<br />
lässt sich gut im Zuge von Modernisierungen in Küche und Bad<br />
oder gemeinsam mit Maßnahmen zur Barrierefreiheit kombinieren.<br />
Innendämmung – der Königsweg fürs<br />
Fachwerk<br />
Oft ist das sichtbare Fachwerk zusammen mit historischen<br />
Fenstern und Türen ein besonderer Schmuck, daher stehen diese<br />
Gebäude zu Recht unter Denkmalschutz. Wenn die Fassade<br />
eines historischen Fachwerkgebäudes sichtbar bleiben muss,<br />
ist die Innendämmung ein guter Weg, um die Energiekosten<br />
zu senken. Innendämmungen haben auch den Vorteil, dass sie<br />
mit Wandheizungen sehr gut kombinierbar sind und dass selbst<br />
Mieter mit Erlaubnis des Vermieters diese Maßnahme angehen<br />
können.<br />
Für die fachgerechte Verlegung der Innendämmung sollte<br />
vorher geplant werden, welche Installationen notwendig<br />
sind, ggf. müssen Kanäle für Elektro-, Telefon-, Fernsehkabel,<br />
Heizungsrohre oder eine Wandheizung berücksichtigt werden.<br />
Jeder nachträgliche Durchbruch kann in der Folge zur Wärmebrücke<br />
werden und durch einen zu schnellen Luftaustausch von<br />
Warm zu Kalt zu ungewolltem Feuchtigkeitseintrag in der Wand<br />
führen.<br />
Die Wirtschaftlichkeitsgrenze einer Innendämmung liegt bei 6<br />
bis 8 cm. Bei dieser Dämmstärke überwiegen die langfristigen<br />
Einsparungen die Herstellungskosten der Dämmung und es ist<br />
in der Regel keine Dampfbremse erforderlich.<br />
36<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Wissenswertes für Verbraucher<br />
Verschalung und Wärmedämmung außen<br />
Die Wetterseite und dabei besonders der Giebel eines Fachwerkhauses<br />
sind bei Schlagregen eine Problemzone. Daher<br />
werden seit Jahrhunderten niederschlagsabweisende Verschalungen<br />
verwendet. Wer als Fachwerkbesitzer über einen<br />
solchen Schutz der Wetterseite verfügt, sollte sich mit einem<br />
Architekten beraten und mit dem Amt für Denkmalpflege<br />
abstimmen, ob die Verschalung erhalten werden und mit<br />
einer Außendämmung kombiniert werden kann. Eine Außendämmung<br />
schützt die gesamte Wandfläche einschließlich der<br />
Deckenlagen und der Balkenköpfe und sollte im Falle einer<br />
<strong>region</strong>altypischen Verschalung den Vorzug vor einer Innendämmung<br />
erhalten.<br />
Wenn ein Gebäude nicht als fachwerksichtiges Denkmal eingetragen<br />
ist (Einzeldenkmal oder Gesamtanlage z.B. Ortskern),<br />
kann es komplett von außen gedämmt werden. Andernfalls<br />
muss immer die Beratung mit dem Amt für Denkmalpflege erfolgen,<br />
das für jedes Gebäude eine Einzelfallentscheidung trifft.<br />
Beim Anbringen eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS)<br />
außen am Fachwerk muss jedoch unbedingt ein absorptionsfähiges<br />
WDVS verwendet werden, um Feuchtestau zu vermeiden.<br />
Ausfachungen und Anstriche<br />
Ausfachungen im Fachwerk sollten traditionell mit Lehm- oder<br />
Tonziegeln erfolgen. Wieder gilt die Regel, dass diffusionsoffene<br />
und sorptionsfähige, also holzverträgliche, Materialien zum<br />
Einsatz kommen müssen.<br />
Fenster und Türen<br />
Zum Fachwerk gehören gegliederte Fenster im Holzrahmen.<br />
Diese sind aber oft ein großer Kostenfaktor. Alte Fenster<br />
müssen nicht sofort gegen Wärmeschutzfenster ausgetauscht<br />
werden, es gibt folgende Möglichkeiten:<br />
◆ Die Reparatur von Einfachfenstern kann sich lohnen, selbst<br />
wenn das Fenster schon sehr mitgenommen aussieht. Für<br />
die energetische Modernisierung kann z.B. innen ein zweiter<br />
Rahmen aufgedoppelt oder ein inneres Kastenfenster angefügt<br />
werden.<br />
◆ Kastendoppelfenster erfüllen in aller Regel die wärmeschutztechnischen<br />
Anforderungen, sie können aufgearbeitet<br />
und durch eine Nut mit Gummidichtung abgedichtet werden.<br />
Wer sich für einen Fensteraustausch entscheidet, sollte prüfen,<br />
in welcher Relation die notwendigen Rahmen für die Isolierverglasung<br />
zur Fenstergröße stehen. Die vorherige Beratung mit<br />
einem versierten Tischler ist in jedem Fall angeraten. Auch die<br />
Fenstermontage sollte nicht diffusionsdicht erfolgen, die Fuge<br />
erfordert nur Winddichtheit. Im Sinne der Materialtreue wird<br />
empfohlen, die Fugen zwischen Fensterrahmen und Fachwerkbalken<br />
mit Naturmaterial, z. B. Flachs oder Hanf, zu stopfen.<br />
Auch alte Holztüren gehören zum Schmuck des Hauses, deren<br />
Aufarbeitung lohnen kann. Für die energetische Verbesserung<br />
empfehlen sich eine - an dieser Stelle nicht sorptionsfähige! -<br />
Wärmedämmung im Schwellenbereich, mechanisch wirkende<br />
Dichtungen oder ein Windfang.<br />
Die Gefache der Fassade und die endgültige Innenseite der<br />
Wand sollten „weich“, also z.B. mit Kalkputz oder Lehmputz,<br />
verputzt und diffusionsoffen gestrichen werden. Auch der<br />
Anstrich des sichtbaren Holzfachwerks darf nur mit diffusionsoffenen<br />
Anstrichen erfolgen.<br />
Der Schutz eines nicht verschalten Fachwerkgebäudes<br />
vor Niederschlägen ist nicht durch „Wasserdichtheit“ zu<br />
erreichen, sondern nur durch handwerklich ordentliche und<br />
winddichte Ausführung und ein gutes Feuchtemanagement<br />
mit diffusionsoffenem Schichtenaufbau (Anstrich, Putz,<br />
Ausfachung, Naturfaserinnendämmung und ggf. Dampfbremse<br />
sowie Innenputz).<br />
www.francis-energy.de<br />
34302 Guxhagen-Grebenau · Tel. 05665/9290300<br />
Ein Unternehmen der Lengemann Gruppe<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
37
Wissenswertes für Verbraucher<br />
Kehrmonopol des Bezirksschornsteinfegers aufgehoben<br />
Am 31.12.2012 endete die Übergangsfrist für das neue Schornsteinfeger-Handwerksgesetz.<br />
Seitdem kann jeder Haushalt den<br />
Schornsteinfeger-Fachbetrieb seiner Wahl beauftragen. Über die<br />
Veränderungen, die dadurch auf Hauseigentümer zukommen,<br />
berichtet Axel Scharr vom Landesinnungsverband der Schornsteinfeger.<br />
Was hat sich im Schornsteinfeger-Handwerksgesetz<br />
geändert?<br />
In der Vergangenheit mussten die Bürger den gesetzlich verordneten<br />
Schornsteinfeger hinnehmen. Dies ist auch jetzt noch<br />
der Fall für die so genannten hoheitlichen Bereiche, welche<br />
die Betriebs- und Brandsicherheit an Abgasanlagen betreffen,<br />
beispielsweise die Feuerstättenschau aller Feuerstätten und<br />
Schornsteine, die Überprüfung der Betriebs- und Brandsicherheit,<br />
die Bauabnahmen neuer Feuerstätten und Schornsteine,<br />
Begutachtungen nach Baurecht sowie die Durchführung von<br />
behördlich angeordneten Ersatzvornahmen und die Erstellung<br />
des sogenannten Feuerstättenbescheides.<br />
Neu: Für das Messen und Kehren ist aus der Duldungspflicht<br />
eine Handlungspflicht geworden, d. h. der Hauseigentümer<br />
muss aktiv werden und einen Schornsteinfeger seiner Wahl<br />
beauftragen. Er kann selbstverständlich auch den bisherigen<br />
Schornsteinfeger weiter beauftragen, wenn er mit diesem<br />
zufrieden ist.<br />
Ausfuhrkontrolle (BAFA) das Schornsteinfegerregister. Auf der<br />
Internetseite www.bafa.de sind die eingetragenen Schornsteinfeger-Fachbetriebe<br />
gelistet. Die Eintragung in das Register erfolgt<br />
im Allgemeinen durch die Handwerkskammern, bei denen<br />
der Schornsteinfegerbetrieb in die Handwerksrolle eingetragen<br />
ist. Auf der BAFA-Internetseite findet sich auch der vollständige<br />
Text des Schornsteinfeger-Handwerksgesetzes.<br />
Versäumnisse bei der Durchführung der Arbeiten können zu zusätzlichen<br />
Kosten und ordnungsrechtlichen Maßnahmen führen<br />
und gefährden eventuell den Versicherungsschutz. Um dies zu<br />
vermeiden, sollte die Vorgehensweise mit dem zuständigen<br />
Bezirksschornsteinfeger abgeklärt werden.<br />
Was ist zu beachten, wenn man sich einen<br />
neuen Schornsteinfeger-Fachbetrieb suchen<br />
möchte?<br />
Der zuständige Schornsteinfeger stellt regelmäßig einen<br />
Feuerstättenbescheid aus, der alle dreieinhalb Jahre nach einer<br />
Feuerstättenschau erneuert wird. Darin ist dokumentiert, wann,<br />
wie oft und zu welchem Termin Schornsteine, Abgasleitungen<br />
und Feuerstätten gereinigt und überprüft werden müssen. Die<br />
Durchführung der Arbeiten wird auf dem „Formblatt zum Nachweis<br />
der Durchführung von Schornsteinfegerarbeiten“ bescheinigt.<br />
Mit diesem weist der Hauseigentümer dem zuständigen<br />
Bezirksschornsteinfegermeister die Erledigung der Arbeiten<br />
nach. Geschieht dies nicht fristgerecht, kann dieser rechtliche<br />
Schritte einleiten.<br />
Um den Eigentümern die Feststellung zu erleichtern, wer die<br />
Voraussetzungen zur selbständigen Ausübung von Schornsteinfegerarbeiten<br />
erfüllt, führt das Bundesamt für Wirtschaft und<br />
ENERGIESPARTIPP<br />
Stromtarif oder -anbieter<br />
wechseln<br />
Die Strompreise unterscheiden sich nicht nur bundesweit<br />
erheblich, sondern auch zwischen den am Ort<br />
angebotenen Stromprodukten. Bisweilen bietet schon<br />
der eigene Stromversorger mehrere deutlich unterschiedliche<br />
Tarife an. Der Basistarif des Grundversorgers,<br />
den noch etliche Kunden haben, ist längst nicht<br />
das günstigste Angebot. Es lohnt sich finanziell sehr,<br />
die Tarife und Angebote zum Beispiel mit Hilfe von<br />
Tarifrechnern im Internet zu vergleichen. Sogar echter<br />
Ökostrom mit einem tatsächlichen Umweltnutzen ist<br />
oftmals viel günstiger als der Basispreis des örtlichen<br />
Grundversorgers. Ein Stromtarifwechsel kostet höchstens<br />
das Briefporto. Er spart zwar keinen Strom, aber<br />
durchaus Geld, das man für Energiesparmaßnahmen<br />
einsetzen kann.<br />
38<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Wissenswertes für Verbraucher<br />
Holzbrennstoffe effizient nutzen!<br />
Mit freundlicher Unterstützung des Kompetenzzentrums HessenRohstoffe e.V. (HeRo)<br />
Holz ist ein umweltfreundlicher und nahezu CO 2 -neutraler<br />
Energieträger, der in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> gut verfügbar ist.<br />
Die gewerbliche Brennholzproduktion hat in den vergangenen<br />
Jahren Arbeitsplätze geschaffen, und es gibt noch ungenutzte<br />
Waldpotenziale, aus denen zusätzliche Wertschöpfung erzielt<br />
werden kann.<br />
Mit immer mehr Holzfeuerungen ist die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> auf<br />
einem guten Weg zu erneuerbarer Energieerzeugung auch im<br />
Wärmebereich. Doch erneuerbar bedeutet nicht unendlich: Um<br />
mit den gegebenen Holzvorräten auch langfristig einen größeren<br />
Teil der Wärmeversorgung sicherzustellen, müssen diese so<br />
effizient wie möglich genutzt werden. Die folgenden Hinweise<br />
helfen dabei, reduzieren den Schadstoffausstoß und sparen<br />
bares Geld - drei Gründe, sie zu beherzigen!<br />
Lagerung und Trocknung - Mit Wasser lässt sich<br />
schlecht heizen<br />
Für eine möglichst hohe Wärmeausbeute aus Holzbrennstoffen<br />
ist es vor allem wichtig, dass der Feuchtegehalt des Scheitholzes,<br />
der Pellets oder Hackschnitzel so gering wie möglich<br />
ist. Mit einem einfachen Feuchtemessgerät (siehe Foto) lässt<br />
sich dieser kontrollieren. Achtung: Die Holzfeuchte bezeichnet<br />
im Gegensatz zum Wassergehalt den Anteil des Wassers im<br />
Verhältnis zur trockenen Holzmasse. Waldfrisches Holz hat<br />
je nach Jahreszeit einen Wassergehalt von bis zu 50%. Dies<br />
entspricht einer Holzfeuchte von 100%. In einem Raummeter<br />
erntefrischem Buchenholz beispielsweise sind 390 Liter Wasser<br />
enthalten, die im Verbrennungsprozess zunächst verdunsten<br />
müssten. Das kostet unnötige Energie und erzeugt deutlich<br />
höhere Emissionen.<br />
Zur Trocknung von Scheitholz reichen Wind und Wärme. Wenn<br />
die Holzscheite richtig gelagert werden, erreicht man innerhalb<br />
weniger Monate eine Holzfeuchte, die der Umgebung<br />
entspricht. Im Raummeter Buche sind dann nur noch 60 Liter<br />
Wasser enthalten. Dadurch hat sich der Energiegehalt des<br />
Brennstoffs verdoppelt!<br />
Hilfreiche Tipps zur Trocknung<br />
Scheitholz kann an der Luft fachgerecht in 4 bis 12 Monaten<br />
getrocknet werden, also von einer Heizperiode zur nächsten.<br />
Wichtig ist ein gut belüfteter und sonniger Ort. Die Scheite<br />
sollten genügend Abstand zum Boden, zu Wänden und zur<br />
Abdeckung haben. Abdeckungen an der Seite sind für die Trocknung<br />
eher hinderlich.<br />
Martin Schultze vom Kompetenzzentrum<br />
HessenRohstoffe<br />
e. V. demonstriert die richtige<br />
Feuchtemessung: Dreimal in<br />
den frisch gespaltenen Holzscheit<br />
quer zur Faser einstechen<br />
und messen, Messergebnisse<br />
addieren und durch drei<br />
teilen ergibt die durchschnittliche<br />
Holzfeuchte des Scheites.<br />
Über die Schnittflächen verdunstet das im Holz enthaltene<br />
Wasser am stärksten. Daher sollten diese dem Wind ausgesetzt<br />
sein. Mindestens 20 cm Bodenabstand sind wichtig, um Staunässe<br />
und Spritzwasser zu vermeiden und die feuchtkalte Luft<br />
entweichen zu lassen.<br />
Abgelängtes und gespaltenes Holz trocknet besser. Als Richtwert<br />
gilt: Bei einem Rundholzdurchmesser bis 20 cm mindestens<br />
einmal spalten, stärkere Durchmesser mehrfach spalten.<br />
In gut getrocknetem und trocken gelagertem Holz bleibt der<br />
Energiegehalt über lange Zeit erhalten.<br />
Eine Frage der Technik – Die saubere<br />
Verbrennung<br />
Das im Brennstoff enthaltene Wasser wirkt sich auch negativ<br />
auf die Schadstoffentstehung aus. Beim Verbrennungsvorgang<br />
verdampft zunächst das in den Holzzellen enthaltene Wasser.<br />
Dies führt zu niedrigen Verbrennungstemperaturen, die einen<br />
unvollständigen Ausbrand des Holzes und erhöhte Emissionen<br />
zur Folge haben.<br />
Mit moderner Heiztechnik kann der Energieträger Holz heute<br />
weitaus effizienter und komfortabler genutzt werden als noch<br />
vor wenigen Jahren. Pellet- und Hackschnitzelheizungen werden<br />
größtenteils elektronisch gesteuert, sodass bei der Bedienung<br />
lediglich auf die Güte und Beschaffenheit des Heizgutes<br />
geachtet werden muss. Wenn dieses ausreichend trocken ist<br />
und den Anforderungen der Holzfeuerung entspricht, erreicht<br />
man einen emissionsarmen Ausbrand und eine hohe Energieausbeute<br />
bei geringstmöglichem Holzverbrauch.<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
39
Wissenswertes für Verbraucher<br />
Anders sieht es bei handbeschickten Anlagen aus. Das Verständnis<br />
des Verbrennungsvorgangs ist wesentliche Voraussetzung<br />
für die richtige Bedienung der Feuerstätte.<br />
◆ Anzündhilfen verwenden, die lang anhaltend und rückstandsarm<br />
brennen, zum Beispiel paraffingetränkte Holzwolle<br />
oder Grillanzünder. Papier ist weniger geeignet.<br />
Bei der Verbrennung wird ein Feststoff in Gas umgewandelt.<br />
Damit diese Reaktion vollständig ablaufen kann, muss genügend<br />
Sauerstoff zugeführt werden. Wenn die brennbaren<br />
Rauchgase nicht vollständig verbrennen, entsteht hochgiftiges<br />
Kohlenmonoxid (CO) und nur wenig Wärme. Die Umweltbelastung<br />
durch Luftschadstoffe wie Staub, Kohlenmonoxid und andere<br />
schädliche Verbindungen erhöht sich. Bei einer sauberen<br />
Verbrennung entstehen als Abfallprodukte Wasser und Asche<br />
- also Mineralien. Sie können in die Umwelt entlassen werden,<br />
um den natürlichen Kreislauf zu schließen.<br />
Das Wichtigste im Umgang mit handbeschickten<br />
Einzelfeuerstätten<br />
(aus: HeRo Transfer Nr. 31 – Heizen mit Holz)<br />
◆ Nur Brennstoffe einsetzen, die gemäß Hersteller oder<br />
Erbauer für die Feuerung geeignet sind<br />
◆ Nur naturbelassenes Holz verwenden<br />
(kein behandeltes, beschichtetes oder lackiertes Holz!)<br />
◆ Beim Anheizen möglichst schnell hohe Feuerraumtemperaturen<br />
durch feingespaltenes Anzündholz erzeugen<br />
◆ Die Wärmeabgabe nie durch Schließen der Luftzufuhr oder<br />
der Kaminklappe drosseln. Luftregler nur gemäß der Herstellerbeschreibung<br />
betätigen<br />
◆ Nur einzelne Scheite oder Holzbriketts nachlegen, solange<br />
noch ein ausreichendes Glutbett vorhanden ist. Diese auf<br />
starke Glut legen, damit das Holz sofort Feuer fängt. Auch<br />
beim Nachlegen das Feuer nicht drosseln (Verpuffungsgefahr)<br />
◆ Brennraum nicht überfüllen, eine Überladung erhöht die<br />
Schadstoffemissionen und führt zu vermeidbaren Wärmeverlusten<br />
◆ Luftklappen erst schließen, wenn die Glut kaum mehr sichtbar<br />
ist. Das Schließen der Luftklappen verhindert eine<br />
schnelle Auskühlung der Brennkammer<br />
◆ Stets trockenes, gespaltenes Holz verwenden<br />
Trotz Bodenabstand hat das gestapelte Scheitholz, vermutlich<br />
durch Spritzwasser, im unteren Bereich gelitten und an Energiegehalt<br />
verloren.<br />
So ist es richtig: Von allen Seiten gut belüftet und von oben<br />
durch ein Dach geschützt ist dieses Scheitholzlager.<br />
40<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Wissenswertes für Verbraucher<br />
Zusätzliche Hinweise für den Umgang mit einer<br />
handbeschickten Scheitholz-Zentralheizung<br />
◆ Brennvorgang mit leichtentzündlichen Holzarten wie Kiefer<br />
oder Fichte beginnen, um schnell hohe Temperaturen aufzubauen<br />
◆ Nur dann Holz nachlegen, wenn der Pufferspeicher noch in<br />
der Lage ist Wärme aufzunehmen. Vor einem Neubefüllen<br />
des Kessels stets auf die Temperaturen im Pufferspeicher<br />
achten. Zweckmäßig sind mindestens drei Temperaturfühler:<br />
Oben, Mitte, Unten<br />
◆ Klappe als Zugbegrenzer für den Schornstein vorsehen, um<br />
erhöhten Schornsteinzug bzw. Unterdruck auszugleichen<br />
Alle Infos und Bilder mit freundlicher Genehmigung des<br />
Kompetenzzentrums HessenRohstoffe e. V.<br />
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Wäschetrockner nicht im<br />
Sommer nutzen<br />
Mit Wind und Sonne trocknet Wäsche schnell und kostenlos.<br />
Wer Platz für Wäscheständer, -spinne oder -leine<br />
an der frischen Luft oder in gut belüfteten Räumen hat,<br />
kann so leicht den Stromverbrauch drosseln. Es zahlt<br />
sich besonders bei energieintensiven Wäschetrocknern<br />
aus, sie möglichst sparsam zu verwenden. Wie beim<br />
Waschen gilt auch bei Trocknern: Lieber einmal voll<br />
beladen als zweimal nur zur Hälfte.<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
41
Wissenswertes für Verbraucher<br />
Hätten Sie’s gewusst?<br />
1<br />
Damit die Wohnung im Winter angenehm warm ist, drehen<br />
wir die Heizung gerne auf. Dabei lässt sich hier einfach Energie<br />
sparen. Wie viel Prozent Heizenergie spart man, wenn man die<br />
Heizkörpertemperatur um ein Grad drosselt?<br />
A 3 Prozent<br />
B 6 Prozent<br />
C 10 Prozent<br />
2<br />
Frischluft in den Zimmern ist wichtig, auch im Winter. Gerade<br />
beim Lüften halten sich hartnäckige Gewohnheiten, die viel<br />
Energie verbrauchen. Wie macht man es richtig?<br />
A Ich stelle die Fenster morgens auf kipp und<br />
schließe sie am Nachmittag. Die Heizung<br />
drehe ich auf zwei, damit die Wohnung nicht<br />
komplett auskühlt.<br />
B Ich drehe die Heizung ab und öffne alle<br />
Fenster für etwa drei Minuten ganz weit.<br />
C<br />
Ich öffne die Fenster<br />
sperrangelweit<br />
und schließe sie<br />
nach etwa einer<br />
Stunde. Die Heizung<br />
bleibt dabei<br />
auf Stufe drei.<br />
3<br />
Was ist besser: Spülmaschine oder Handwäsche?<br />
A Eindeutig Geschirrspüler. Der verbraucht<br />
15 Prozent weniger Strom als Handwäsche.<br />
B Natürlich Handwäsche, die verbraucht<br />
weniger Wasser.<br />
C Das macht keinen Unterschied.<br />
4<br />
Mein Kühlschrank funktioniert tadellos. Doch ich habe den<br />
Verdacht, dass er ein Stromfresser ist. Ab welchem Baujahr<br />
lohnt sich der Ersatz durch einen Kühlschrank mit Energieeffizienzklasse<br />
A++?<br />
A Die Industrie konnte in den vergangenen<br />
Jahren kaum noch etwas aus der Technik<br />
herausholen, die Energieeffizienz ließ sich<br />
nur noch geringfügig steigern. Ein neues<br />
A++-Gerät lohnt sich nur, wenn der alte<br />
Kühlschrank 15 Jahre oder älter ist.<br />
B Die Industrie hat in den vergangenen Jahren<br />
noch viele Einsparmöglichkeiten entdeckt.<br />
Ein Ersatz lohnt sich sogar, wenn das Gerät<br />
erst acht Jahre alt ist.<br />
C Ein Austausch lohnt sich immer.<br />
42<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Wissenswertes für Verbraucher<br />
C Das Einsparpotenzial einer Energiesparlampe<br />
im Vergleich zur herkömmlichen Glühbirne<br />
liegt zwischen 44 und 86 Prozent<br />
10<br />
Welche Antwort ist falsch? Mit einer Kilowattstunde Strom kann<br />
man<br />
A 70 Tassen Kaffee kochen<br />
B 2 Tage einen 300-Liter-Kühlschrank nutzen<br />
C Zwei Maschinen Wäsche waschen<br />
11<br />
Elektrogeräte im Stand-by-Betrieb verbrauchen in Deutschlands<br />
Privathaushalten jede Menge Strom. Pro Jahr entspricht das in<br />
etwa der Leistung von<br />
A einem Atomkraftwerk<br />
B zwei Atomkraftwerken<br />
C drei Atomkraftwerken<br />
Die Auflösung finden Sie auf der Seite 53.<br />
PREMIUM<br />
5<br />
Bewegungsmelder können den Stromverbrauch drosseln, wenn<br />
damit leistungsstarke Lampen gesteuert werden. Was muss<br />
man bei ihrem Einsatz aber berücksichtigen?<br />
A Der Winkel, in dem Bewegungen erfasst<br />
werden sollen, muss genau an den Bedarf<br />
eingestellt werden, damit keine unnötigen<br />
Schaltungen erfolgen.<br />
B Der Helligkeitssensor darf nicht zu sensibel<br />
eingestellt werden.<br />
C Da der Bewegungsmelder selbst auch Strom<br />
verbraucht, sollte er tagsüber ausgeschaltet<br />
werden. Dazu muss er hinter dem Schalter<br />
installiert sein!<br />
6<br />
Anhand des Energieausweises können Eigentümer und Mieter<br />
erkennen, wie sparsam eine Immobilie ist. Es gibt zwei Varianten,<br />
den Bedarfsausweis und den Verbrauchsausweis. Welche<br />
ist aussagekräftiger, weil sie auch die Bauweise des Gebäudes<br />
berücksichtigt?<br />
A Bedarfsausweis<br />
B Verbrauchsausweis<br />
7<br />
Teurer Spaß: Rund 70 Prozent der in Privathaushalten verbrauchten<br />
Energie entfallen auf…<br />
A …den Kühlschrank<br />
B …die Beleuchtung<br />
C …die Heizung<br />
8<br />
Wie erhöht sich der Energieverbrauch, wenn Sie beim Kochen<br />
den Topf nicht mit Deckel verschließen? Der Energieverbrauch<br />
wird etwa …<br />
A …verdoppelt<br />
B …verdreifacht<br />
C …verfünffacht<br />
9<br />
Seit einiger Zeit dürfen in Deutschland keine Glühbirnen mehr<br />
verkauft werden. Wie hoch ist das Einsparpotenzial einer Energiesparlampe?<br />
A Zwischen 15 und 30 Prozent<br />
B Etwa die Hälfte<br />
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<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
43
Innovation, Forschung und Technik<br />
HBFZ - Das Hessische Biogasforschungszentrum in Bad Hersfeld<br />
Ein weltweit einmaliges Forschungszentrum für Biogasnutzung<br />
wird vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), dem Landesbetrieb<br />
Hessisches Landeslabor (LHL) und dem Fraunhofer-<br />
Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) am<br />
Landwirtschaftszentrum Eichhof in Bad Hersfeld betrieben.<br />
Die Kooperation der drei Einrichtungen kann auf eine einzigartige<br />
Infrastruktur zugreifen: Die vorhandene Biogasanlage, die<br />
um einen speziell für Forschungszwecke geeigneten Fermenter<br />
erweitert wurde, der landwirtschaftliche Versuchsbetrieb und<br />
das gut ausgestattete Labor des Landeslabores erlauben einen<br />
Hand-in-Hand-Betrieb der verschiedenen Disziplinen. Mit dem<br />
Aufbau des Forschungsfermenters, einem Testfeld Pilot- und<br />
Demoanlagen, einem Experimentierzentrum Biogas sowie<br />
einem Technikum zur Untersuchung nachwachsender Rohstoffe<br />
wurde der vorhandene Anlagenpark erweitert.Im HBFZ wird<br />
nun die Stromerzeugung aus Biogas in der ganzen Bandbreite<br />
erforscht, vom Ackerbau über Logistik und Lagerung bis hin zur<br />
Vergärung, Stromerzeugung und Gasaufbereitung.<br />
Rohstoff für die Biogasanlage<br />
Das Fraunhofer IWES hat seit dem Jahr 2003 unterschiedliche<br />
Untersuchungen auf dem Eichhof zur Biogasproduktion durchgeführt,<br />
u.a. zur Selbstversorgung eines Dorfes mit Strom aus<br />
erneuerbaren Energien oder zur Stromproduktion mit Biogas-<br />
Mikrogasturbinen.<br />
Im Vordergrund der Forschung stehen Steuerungs- und Managementsysteme,<br />
mit denen Biogasanlagen zukünftig flexibel<br />
und bedarfsgerecht Strom produzieren können. Ein besonderes<br />
Augenmerk liegt auf der Weiterentwicklung der „Strom-zu-<br />
Gas“-Verfahren, mit denen die Volatilität insbesondere von<br />
Windkraftanlagen aufgefangen werden kann, indem das vorhandene<br />
Erdgasnetz mit seinen Speichermöglichkeiten enger<br />
mit der Stromerzeugung verknüpft wird.<br />
Bei der Einweihung des HBFZ (v. l.) Andreas Sandhäger, Direktor<br />
des LLH; der kürzlich verstorbene Prof. Jürgen Schmid, ehemaliger<br />
Institutsleiter des Fraunhofer IWES; die Hessische Ministerin<br />
für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann; die Hessische<br />
Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
Lucia Puttrich; Klaus Reinhardt, Leiter des Landwirtschaftszentrums<br />
Eichhof und Dr. Bernd Krautkremer, Bereichsleiter<br />
Bioenergie-Systemtechnik beim Fraunhofer-Institut IWES.<br />
Bild der Versuchsanlage am Eichhof (Bildquelle: Fraunhofer<br />
IWES)<br />
44<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Innovation, Forschung und Technik<br />
Das Modell des IWES sieht vor, überschüssigen Windstrom<br />
zunächst in einem Elektrolyseverfahren für die Herstellung<br />
von Wasserstoff zu nutzen und diesen dann in einem weiteren<br />
Schritt unter Zugabe von Kohlendioxid in Methan (dem Hauptbestandteil<br />
von Erdgas und Biogas) umzuwandeln.<br />
Das von den Ländern Hessen und Thüringen geförderte Projekt<br />
zeigt eine Perspektive auf, die an vielen hessischen und thüringischen<br />
Biogasanlagen umgesetzt werden könnte.<br />
Das IWES beschäftigt sich intensiv mit zwei Spielarten dieser<br />
Technologie. Einerseits soll das benötigte Kohlendioxid aus einer<br />
Biogasaufbereitungsanlage verwendet werden. Dies bietet<br />
sich an, weil bei diesen Anlagen das vom Biogas abgetrennte<br />
Kohlendioxid in großer Menge und guter Qualität zur Verfügung<br />
steht und hier auch bereits ein Einspeisepunkt in das Erdgasnetz<br />
vorhanden ist. Dadurch wird eine universelle Verwendung<br />
des Gases und die Speicherung über längere Zeiträume<br />
ermöglicht. Bei der zweiten Spielart, die derzeit auf dem HBFZ<br />
umgesetzt wird, handelt es sich um die sogenannte direkte<br />
Methanisierung. Hier wird das lediglich von Verunreinigungen<br />
befreite Biogas direkt der Methanisierungseinheit zugeführt<br />
und das erzeugte Gas vor Ort zwischengespeichert. So kann<br />
man die wichtige, ausgleichende Wirkung von Biogasanlagen<br />
im Stromnetz nahezu verdoppeln, ohne auf weitere Ackerflächen<br />
zurückgreifen zu müssen.<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
45
Innovation, Forschung und Technik<br />
Kein Strohfeuer: Pelletierung von Reststoffen<br />
Vorher<br />
…nachher<br />
Holzpelletheizungen haben sich in den vergangenen Jahren<br />
als Alternative zu Öl- und Gasheizungen etabliert. Durch die<br />
komprimierte Form des Brennstoffs wird eine hohe Energiedichte<br />
erreicht, wodurch sich die notwendige Lagerkapazität im<br />
Vergleich zu Hackschnitzeln und Scheitholz verringert.<br />
Mit der wachsenden Bedeutung von Pelletheizungen rückt der<br />
Herstellungsprozess immer mehr in den Fokus. Dieser ist bisher<br />
in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> noch nicht umfassend etabliert, zwar<br />
gibt es eine ausreichende Zahl an Pelletlieferanten, doch findet<br />
die Produktion der hier gehandelten Holzpellets meist noch<br />
andernorts statt.<br />
Ein Rohstoff mit vergleichbarem Energiegehalt in Pelletform<br />
ist Stroh. Hergestellt aus vorhandener Biomasse wie Getreidestroh<br />
oder Energiegräsern ergeben sich vor allem für Landwirte<br />
neue Möglichkeiten, den Betrieb um die Pelletherstellung zu<br />
erweitern: Anstatt das Stroh, welches als Koppelprodukt bei<br />
der Getreideherstellung anfällt, zu häckseln und vollständig auf<br />
das Feld zurückzuführen, wird der Reststoff einer Verwertung<br />
zugeführt. Das Betätigungsfeld ist deshalb vor allem für Landwirte,<br />
Kommunen oder landwirtschaftliche Genossenschaften<br />
interessant. Sobald die ersten Heizungsanlagen für den neuen<br />
Brennstoff zugelassen sind, dürfte es eine starke Nachfrage<br />
nach Strohpellets geben.<br />
Genauere Betrachtung verdient auch die Frage nach dem Rohstoff<br />
für die Pelletherstellung. Am weitesten verbreitet sind bisher<br />
Holzpellets, die aus Holz oder Sägeabfall herstellt werden.<br />
Holz als nachwachsender Rohstoff wird sowohl für stoffliche<br />
als auch für energetische Nutzung immer stärker nachgefragt,<br />
daher werden alternative Rohstoffe für Brennstoffpellets<br />
gesucht. Das Ziel der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>, verstärkt Reststoffe für<br />
die Wärmegewinnung einzusetzen, ist im Regionalen Entwicklungskonzept<br />
verankert und wird in einem Projekt gemeinsam<br />
mit dem Kreisbauernverband und Maschinenring des Schwalm-<br />
Eder-Kreises verfolgt.<br />
PCM: Mobile Pelletierungsanlage in Betrieb<br />
Strohpelletierung: Die mobile Pelletieranlage von PCM Green<br />
Energy auf den Pro Region Energietagen 2013 in Alheim-<br />
Heinebach.<br />
Die Firma PCM Green Energy aus Haunetal hat zur Herstellung<br />
von Strohpellets eine mobile Pelletieranlage hergestellt, die es<br />
ermöglicht, aus Biomasse wie Weizen-, Gerste-, Roggen-, oder<br />
Rapsstroh, Energiegräsern wie Elefantengras, Miscanthus oder<br />
jeglichem anderen trockenen Halmgut hochwertige Energieträger<br />
herzustellen. Der Vorteil: Solche Halmgüter sind jährlich<br />
verfügbar und die Maschinen zur Verarbeitung allgegenwärtig.<br />
Die mobile Pelletieranlage MPA 1000 sieht aus wie ein einfacher,<br />
langer Baucontainer, vereint aber alle Verfahrensschritte<br />
der Pelletherstellung von der Zerkleinerung des Rohstoffs über<br />
die Konditionierung und Agglomeration bis hin zur Kühlstrecke.<br />
Die Bedienung erfolgt über eine vollautomatische Steuerung.<br />
Die Anlage kann mit einem herkömmlichen Container-Chassis<br />
direkt auf den Acker transportiert werden. Pro Stunde produziert<br />
sie etwa eine Tonne Pellets, welche durch eine keimfreie<br />
Pressung bei rund 100 Grad auch stofflich verwertet werden<br />
können, beispielsweise als Tierfutter oder Einstreu.<br />
46<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Innovation, Forschung und Technik<br />
Energieholz – Perspektive für die Landwirtschaft?<br />
Seit einigen Jahren wird der Anbau schnellwachsender Hölzer<br />
auf landwirtschaftlichen Flächen diskutiert, um damit einen<br />
gewissen Teil der Biomasseproduktion für den Heizbedarf abzudecken.<br />
Insbesondere Baumarten wie Pappel und Weide, in<br />
trockeneren Regionen auch Robinie, bringen durch ihr schnelles<br />
Wachstum einen hohen energetischen Ertrag pro Hektar,<br />
wenn sie in bestimmten Intervallen geschnitten werden, um<br />
anschließend neu auszutreiben. Diese Anbaumethode wird<br />
Kurzumtrieb genannt, die Umtriebszeit kann von zwei bis 20<br />
Jahren reichen. Gesetzliche Grundlage ist das Bundeswaldgesetz,<br />
§2, in der Novellierung vom 31.07.2010, wonach Baumbestände<br />
mit einer Umtriebszeit von nicht länger als 20 Jahren<br />
kein Wald sind, sondern im landwirtschaftlichen Recht als<br />
Dauerkultur gelten.<br />
Welche Produkte entstehen durch Kurzumtrieb?<br />
Mit einer Kurzumtriebsplantage kann Energieholz, bei Intervallen<br />
ab etwa 10 Jahren auch Holz für die stoffliche Nutzung<br />
erzeugt werden. Seit einigen Jahren steht im kurzen und mittleren<br />
Umtrieb die Produktion von Hackschnitzeln als Brennstoff<br />
im Vordergrund. Das Forstamt Diemelstadt startete bereits<br />
1987 einen Versuch, mit dem die Rentabilität von Biomasseplantagen<br />
auf stillgelegten Ackerflächen erforscht werden<br />
sollte. 1997 wurden die Anbauflächen durch den schwedischen<br />
Papierkonzern Stora in eine Industrieholzplantage überführt.<br />
Welche wirtschaftlichen Perspektiven gibt es für<br />
die Energieholzproduktion?<br />
Ob der Anbau von Energieholz auf einer Fläche wirtschaftlich<br />
ist, hängt von deren Nutzungsalternativen ab. Auf guten<br />
landwirtschaftlichen Böden sind Kurzumtriebsplantagen (KUP)<br />
derzeit nicht wettbewerbsfähig, daher werden sie überwiegend<br />
auf unförmigen, ertragsschwächeren Standorten angebaut. Hat<br />
man eine Grenzertragsfläche zur Verfügung, so ist zu berücksichtigen,<br />
welche Erntetechnik <strong>region</strong>al zur Verfügung steht.<br />
Die im kurzen Umtrieb entstehenden Stammdurchmesser<br />
werden sinnvollerweise in einem Zug geerntet und gehäckselt,<br />
die erzeugten Hackschnitzel müssen jedoch mit zusätzlichem<br />
Energieaufwand getrocknet werden. Sie weisen überdies einen<br />
hohen Feinanteil auf und sollten für die Nutzung insbesondere<br />
in kleineren Hackschnitzelanlagen zunächst gesiebt werden.<br />
Daher zeichnet sich ab, dass der mittlere Umtrieb ein besseres<br />
Verhältnis von Kosten und Ertrag erzielt, da hierbei die geernteten<br />
Stämme durch Ablagerung vorgetrocknet werden können<br />
und insgesamt eine höhere Holzqualität haben. Einen wesentlichen<br />
Einfluss auf die Wirtschaftlichkeitsberechnung hat die<br />
Preissteigerung der Holzbrennstoffe in den nächsten 20 Jahren.<br />
Erfahrungswerte vorhanden<br />
Der zweite Feldtag zur Ernte und Verwertung von Kurzumtriebsplantagen<br />
auf Schloss Eichhof, dem Landesbetrieb Landwirtschaft<br />
Hessen in Bad Hersfeld, wurde im Februar 2013 mit<br />
Unterstützung der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> durchgeführt. Aus den nun<br />
mehr sechsjährigen Erfahrungen des Eichhofs nahm Björn Staub<br />
eine aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertung zur Rentabilität<br />
von Kurzumtriebsplantagen vor. Dabei legte er Vergleichserträge<br />
von Weizen und Raps zugrunde und zeigte, dass unter<br />
der Annahme einer fortgesetzten Preissteigerung von 6 %<br />
im Energiebereich die Produktion von Energieholz durchaus<br />
eine langfristig lohnende Alternative sein kann. Freimachen<br />
müsse man sich allerdings vom Denken in jährlichen Ernte- und<br />
Ertragsintervallen, wie sie in der Landwirtschaft bei klassischen<br />
Ackerfrüchten wie Getreide, Raps oder Mais üblich sind. Daher<br />
verteilte Staub die unregelmäßig anfallenden Kosten und Erträge<br />
mittels einer Annuitätsrechnung über den gesamten Zyklus<br />
von 20 Jahren.<br />
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47
Innovation, Forschung und Technik<br />
Technik entscheidet<br />
Im Mittelpunkt des Feldtags stand allerdings die Technik: Beispielhaft<br />
wurden verschiedene Pflanz-, Ernte- und Trocknungsmethoden<br />
vorgestellt und auf den Versuchsfeldern des Eichhofs<br />
vorgeführt. Einen Vergleich der verschiedenen Ernteverfahren<br />
teils landwirtschaftlicher, teils forstwirtschaftlicher Herkunft<br />
nahm Bernd Heinrich vom Kuratorium für Waldarbeit und<br />
Forsttechnik vor. Ebenso wie die Praxisberichte von Hans-Georg<br />
v. Engelbrechten über die Versorgung eines Bioenergiedorfs mit<br />
Wärme und Hans-Moritz v. Harling, Projektleiter Wärmeversorgung<br />
der Firma Viessmann, kam Heinrich zu dem Ergebnis, dass<br />
die jeweils beste Erntetechnik sehr stark von der Beschaffenheit<br />
der Pflanzung und vor allem den Ernteintervallen abhängt.<br />
So bietet sich bei bis zu dreijährigem Umtrieb die Ernte mit<br />
dem Mähhäcksler an, bei längeren Ernteintervallen kann Forsttechnik<br />
wie ein Fäller-Bündler-Aggregat mit anschließendem<br />
Rücken mittels Forwarder eingesetzt werden.<br />
Am Fuldaradweg zwischen Bad Hersfeld und Asbach befindet<br />
sich eine Kurzumtriebsplantage, die bisher zweimal<br />
geerntet wurde. Aufgestellte Infotafeln informieren über das<br />
Produktionsverfahren. Weitere Informationen zum Thema<br />
Kurzumtriebsplantagen und Bioenergienutzung gibt es auf der<br />
Homepage des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen<br />
(www.llh.hessen.de).<br />
Nur für dickere Stämme, also Umtriebe ab 6 bis 10 Jahren,<br />
empfiehlt sich der Einsatz eines Fäller-Bündler-Aggregats aus<br />
der Forsttechnik.<br />
Voraussetzung für die<br />
„Handarbeit“ eines routinierten<br />
Teams ist eine<br />
entsprechende Stammdicke,<br />
also mindestens<br />
eine mittlere Umtriebszeit.<br />
Verschiedene Pflanz- und Erntemethoden<br />
wurden beim zweiten Feldtag KUP des<br />
Landesbetriebs Landwirtschaft Eichhof in<br />
Bad Hersfeld vorgestellt.<br />
Die Stecklinge lassen sich leicht mit der Hand in den Boden<br />
pflanzen, aber auch entsprechende Maschinen sind erhältlich.<br />
Vor allem für den kurzen Umtrieb geeignet ist die Ernte in<br />
einem Zug mit dem Mähhäcksler. Die geernteten Hackschnitzel<br />
müssen anschließend getrocknet werden, um lagerfähig zu<br />
sein.<br />
48<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Innovation, Forschung und Technik<br />
Regionales Netzmanagement – eine Zukunftsaufgabe für die Region<br />
Die Energieeffizienz steigern, mehr Strom aus dezentralen<br />
Energien nutzen und diesen optimal in das bestehende<br />
Niederspannungsnetz aufzunehmen – das sind die Ziele<br />
der E.ON Mitte AG und ihrer Projektpartner im Projekt<br />
„Regionale Energieversorgung 2020“, das seit 2009 neben<br />
Willingshausen und Allendorf/Eder auch in Felsberg im<br />
Schwalm-Eder-Kreis umgesetzt wird.<br />
„Smart Grid“, mit hoher <strong>region</strong>aler Einspeisung aus erneuerbaren<br />
Energien umzusetzen. Das wesentliche Ergebnis des<br />
Energiekonzepts für Felsberg - und analog auch für Allendorf/<br />
Eder und Willingshausen - lautet: Ein ausgewogener Mix aus<br />
Wind-, Photovoltaik-, Biomasse- und Wasserkraftstrom würde<br />
ausreichen, um die Kommune bereits vor dem Jahr 2050 rein<br />
bilanziell zu 100% regenerativ zu versorgen.<br />
Felsberg plant, sich bis 2050 ausschließlich aus regenerativen<br />
Energiequellen vor Ort zu versorgen. Um die Kommune<br />
bei diesem Ziel zu unterstützen und um herauszufinden, was<br />
dieses und vergleichbare Vorhaben anderer Kommunen für<br />
die eigenen Nieder- und Mittelspannungsnetze bedeuten, hat<br />
die E.ON Mitte AG das Projekt „Regionale Energieversorgung<br />
2020“ initiiert und dafür rund 1,2 Millionen Euro investiert.<br />
Ziel ist, gemeinsam mit dem Kompetenznetzwerk für Dezentrale<br />
Energietechnologien deENet e. V. aus Kassel, <strong>region</strong>alen<br />
Forschungseinrichtungen und anderen Unternehmen ein<br />
zukunftsweisendes Energiekonzept für Städte und Gemeinden<br />
zu entwickeln und ein intelligentes Stromnetz, das so genannte<br />
Damit auch das Ortsnetz für diese Situation gerüstet ist, hat<br />
E.ON Mitte gemeinsam mit der Universität Kassel, dem Fraunhofer<br />
Institut für Windenergie- und Energiesystemtechnik, SMA<br />
Solar Technology und dem Transformatorhersteller J. Schneider<br />
Elektrotechnik eine regelbare Ortsnetzstation gebaut und im<br />
Herbst 2012 in Felsberg-Niedervorschütz als erste ihrer Art in<br />
Betrieb genommen. Die Besonderheit dieser neuen Station<br />
ist die automatisierte Regelung der Netzspannung, welche<br />
im Niederspannungsnetz in einem Toleranzbereich von 230<br />
Volt plus/minus zehn Prozent liegen darf. Gerade an sonnigen<br />
Tagen, an denen viele Photovoltaikanlagen gleichzeitig in das<br />
Netz einspeisen, aber wenig Strom verbraucht wird, liegt dieser<br />
Exponentiell angestiegen sind die Anzahl der Energieerzeugungsanlagen und die erzeugte Energiemenge im Netzgebiet der<br />
EON Mitte AG.<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
49
Innovation, Forschung und Technik<br />
Wert bereits heute immer häufiger im oberen Grenzbereich.<br />
Um einen weiteren Zubau von dezentralen Erzeugungsanlagen<br />
zu ermöglichen und dabei kritische Situationen zu vermeiden,<br />
müssten Netze durch einen Ausbau verstärkt werden - ein sehr<br />
teurer Weg. Derzeit wird getestet, wie belastbar die Anlage im<br />
Dauerbetrieb ist. „Um eine wirklich kostengünstige Alternative<br />
zum Netzausbau zu haben, muss die regelbare Ortsnetzstation<br />
ca. 40 Jahre störungsfrei arbeiten. Dies ist der Richtwert, der<br />
mit unserer Netztechnik durchschnittlich erreicht wird“, erläutert<br />
Kai Boldt, Asset Management E.ON Mitte.<br />
Ein weiterer Baustein ist ein Praxistest, der mit mehr als 50<br />
Haushalten in Niedervorschütz bis Oktober 2013 durchgeführt<br />
wird. Die Kunden nutzen seit ca. einem Jahr intelligente<br />
Stromzähler und ein Internetportal, das die Möglichkeit bietet,<br />
den Stromverbrauch transparent nachzuvollziehen - der erste<br />
Schritt zu mehr Energieeffizienz. „Die Kunden sehen auf die<br />
Viertelstunde genau, wann sie über den Tag verteilt wie viel<br />
Energie verbrauchen. Damit sind zum Beispiel Rückschlüsse<br />
auf so genannte ‚Stromfresser‘ möglich“, erklärt Kerstin Becker,<br />
Projektleiterin der E.ON Mitte.<br />
Zwanzig Testhaushalte sind zusätzlich mit Energiemanagementsystemen<br />
für eine Laststeuerung ausgestattet worden.<br />
Ziel ist, den Energieverbrauch so anzupassen, dass Strom vor<br />
allem dann verbraucht wird, wenn dieser bei Sonnenschein und<br />
starkem Wind in großer Menge vor Ort aus regenerativen Energiequellen<br />
erzeugt wird. Zu diesen Zeiten ist der Strom durch<br />
ein spezielles Tarifsystem günstig; es gibt aber auch teure<br />
Phasen, wenn das <strong>region</strong>ale Energieangebot knapp ist. Dabei<br />
kann der Kunde aktiv seinen Verbrauch anpassen. Zusätzlich<br />
werden Kühlgeräte ganz automatisch gesteuert und Elektrospeicherheizungen<br />
als „Sonnenstromspeicher“ genutzt, wenn<br />
an sonnigen Tagen in der Übergangszeit Photovoltaik-Anlagen<br />
viel Strom erzeugen, gleichzeitig aber noch Heizbedarf besteht.<br />
Der Projektverlauf zeigt die Bedeutung eines engen Erfahrungsaustauschs<br />
der Anwender untereinander und mit den Experten.<br />
Neben allen Aktivitäten in Felsberg weist Thomas Keil, Leiter<br />
Regionalzentrum Mitte, auf einen weiteren zentralen Aspekt<br />
hin: „Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir alle<br />
gemeinsam handeln. Deshalb ist es wichtig, dass das Projekt<br />
‚Regionale Energieversorgung 2020‘ übertragbar ist und die<br />
Erkenntnisse auch für andere Kommunen in unserem Versorgungsgebiet<br />
nutzbar sind. Daher haben wir von Anfang an auf<br />
eine gute Übertragbarkeit der Ergebnisse geachtet.“<br />
Kommen zu neuen Ehren: Elektrospeicherheizungen können<br />
als Speicher für Sonnenstrom genutzt werden.<br />
Ein gutes Beispiel dafür ist die Gemeinde Willingshausen. Um<br />
die Ziele ihres individuellen Energiekonzepts zu erreichen,<br />
aber dabei ein gemeinsames Vorgehen nicht aus den Augen<br />
zu verlieren, bei dem jeder seine Stärken einbringt, hat sie<br />
sich mit Nachbarkommunen und weiteren Partnern zusammengeschlossen<br />
und nutzt ihre Mitgliedschaft in der LEADER<br />
Region Schwalm-Aue. Teilweise eigenständig und teilweise<br />
gemeinsam mit den Kooperationspartnern plant Willingshausen<br />
zahlreiche Aktivitäten und Projekte oder setzt diese bereits um.<br />
Beispielhaft ist die unabhängige Energie-Erstberatung für die<br />
Bürger. In einer ersten Pilotphase in Willingshausen, Schrecksbach<br />
und Frielendorf während der Wintermonate 2011/2012<br />
erhielten alle Bürger der drei Kommunen das Angebot eine<br />
kostenlose Initialberatung zum Thema Energieeffizienz/Gebäudesanierung<br />
wahrzunehmen. Dieses <strong>region</strong>ale Beratungsangebot<br />
wurde nun im Zusammenschluss mit den Kommunen<br />
Willingshausen, Schrecksbach, Neuental und Borken unter<br />
Nutzung von Landesmitteln sowie Fördermitteln der EAM -<br />
Energieeffizienz Aktiv Mitgestalten - gGmbH erfolgreich durch<br />
die LEADER-Region Schwalm-Aue verlängert. Auch konnte durch<br />
gezielte Energiesparmaßnahmen der Stromverbrauch in den<br />
drei kommunalen Kläranlagen um rund 44.000 kWh/a gesenkt<br />
50<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Innovation, Forschung und Technik<br />
werden. Weitere kommunale Gebäude wie die Kindergärten<br />
und auch die Straßenbeleuchtung profitieren. Das Thema<br />
E-Mobilität wurde durch die Errichtung von drei Ladepunkten<br />
voran getrieben.<br />
Doch für das Gelingen der Energiewende sind noch viel mehr<br />
Anstrengungen nötig: Insbesondere innovative, <strong>region</strong>al verankerte<br />
Projekte gewinnen in Summe an Kraft und Durchsetzungsvermögen.<br />
Die geeignete Steuerungstechnik ist ein Herzstück der „Regionalen<br />
Energieversorgung 2020“ (REV 2020).<br />
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz fördert 21 Bioenergie-Regionen in Deutschland.<br />
Mit ihren Projekten tragen die Bioenergie-Regionen zum<br />
Klimaschutz, zur Steigerung der <strong>region</strong>alen Wertschöpfung, zur<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen sowie <strong>region</strong>alen Energiealternativen<br />
bei und sind selbst Vorbilder für diese Themen.<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
51
Förderbroschüre der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />
Energiekosten senken – Wir beraten und fördern<br />
in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />
◆<br />
Wo erhalte ich eine Erstberatung zum Thema<br />
Energiesparen?<br />
Private Haushalte benötigen über ein Viertel der in Deutschland<br />
verbrauchten Endenergie. Dies birgt ein gewaltiges Potenzial<br />
an Einsparungen - manchmal durch kleine Änderungen des<br />
Verhaltens, oft aber auch mit Investitionen, die sich lohnen.<br />
Eine Vielzahl an Beratungs- und Fördermöglichkeiten hilft,<br />
die richtige Entscheidung zu treffen. Doch wie findet man das<br />
passende Angebot?<br />
Die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> hat eine Broschüre erstellt, die<br />
Antworten auf wichtige Fragen zum Thema Energie auf<br />
einen Blick gibt:<br />
◆ Wer erstellt ein aussagekräftiges Energiegutachten<br />
für meine Immobilie?<br />
◆ Wer finanziert meine Gebäudesanierung und gibt<br />
Hinweise auf Zuschüsse?<br />
◆ Welche Vorteile bietet eine Holzheizung?<br />
Die Förderbroschüre der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> gibt einen Überblick<br />
über die <strong>region</strong>alen Anlaufstellen für Beratung in den Bereichen<br />
Heizung und Warmwasser, Gebäudedämmung, Strom sparen<br />
und Finanzierung.<br />
Über<strong>region</strong>ale Beratungsangebote und zeitlich begrenzte Aktionen<br />
sind in dieser Broschüre nicht berücksichtigt.<br />
Die Broschüre ist in der Geschäftsstelle der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />
sowie den kommunalen Verwaltungen erhältlich und kann<br />
online von der Download-Seite auf www.<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>.de<br />
oder über diesen QR-Code heruntergeladen<br />
werden:<br />
52<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Auflösung „Energiequiz Energiedetektive“ von<br />
Seite 17<br />
Auswertung:<br />
zu 1.<br />
richtig:<br />
Erklärung:<br />
zu 2.<br />
richtig:<br />
Erklärung:<br />
zu 3.<br />
richtig:<br />
Erklärung:<br />
Was braucht mehr Energie?<br />
A<br />
Wenn der Fernseher nur an der Fernbedienung<br />
ausgeschaltet wird und nicht am<br />
Hauptschalter, verbraucht er immer noch<br />
mehr Energie als ein Energiesparlämpchen!<br />
Wozu benötigen wir Energie?<br />
A, B, C, D, E, F<br />
Wir benötigen für alles Energie, auch<br />
zum Laufen! Aber beim Laufen erzeugen wir<br />
die Energie mit unserem Körper selbst, für<br />
die anderen Dinge verbrauchen wir Strom,<br />
Treibstoff oder Wärme, die wir bezahlen<br />
müssen.<br />
Was tust du, wenn dir im Winter zu warm<br />
ist in deinem Zimmer?<br />
A, B, C<br />
Wir drehen erst die Heizung ab und öffnen<br />
dann das Fenster, um frische Luft herein<br />
zu lassen und dabei keine unnötige Energie<br />
zu verbrauchen.<br />
11 oder 14 richtige Antworten:<br />
Du bist schon ein echter Energieexperte!<br />
Hilf mit, auch in der Schule Energie zu sparen und<br />
werde Energiedetektiv!<br />
5 bis 10 richtige Antworten:<br />
Du weißt schon ganz schön viel über Energie!<br />
Informiere dich, wie du noch mehr Energie sparen<br />
kannst, und werde Energiedetektiv!<br />
Weniger als 5 richtige Antworten:<br />
Macht nichts, du hast den ersten Schritt getan,<br />
um mehr über deinen Energieverbrauch zu erfahren!<br />
Informiere dich, wie du Energie sparen<br />
kannst, und werde Energiedetektiv!<br />
zu 4.<br />
richtig:<br />
Erklärung:<br />
Welcher Schulweg schont die Umwelt<br />
mehr?<br />
A, D, E, H<br />
Zu Fuß, mit dem Zug, mit dem Bus oder mit<br />
dem Fahrrad bewegt man sich am umweltfreundlichsten.<br />
Auflösung „Hätten Sie’s gewusst?“ von Seite 42<br />
richtig: 1b, 2b, 3a, 4b, 5a,b,c, 6a, 7c, 8b, 9c, 10c, 11b<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
53
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>naturkraft</strong>-agentur<br />
der Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg/Schwalm-Eder e. V.<br />
Raiffeisenstr. 8 · 36286 Neuenstein<br />
Tel. 06677 - 919030 · Fax 06677 - 919031<br />
E-Mail: info@<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>.de<br />
Internet: www.<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>.de<br />
in Zusammenarbeit mit hopp infomedia verlag gmbh<br />
Texte + Redaktion:<br />
Selzer Konzepte, Wildeck<br />
www.selzer-konzepte.de<br />
ENERGIESPARTIPPS<br />
Niedrige<br />
Waschtemperatur wählen<br />
Moderne Waschmittel erlauben deutlich geringere<br />
Waschtemperaturen als früher. Kochwaschprogramme<br />
bei 90 Grad sind praktisch gar nicht mehr nötig. Selbst<br />
bei stark verschmutzter Wäsche reichen 60 Grad, um die<br />
Wäsche hygienisch sauber zu bekommen. Im Normalfall<br />
sind sogar 30 oder 40 Grad Waschtemperatur ausreichend.<br />
Das schont nicht nur die Textilien, sondern auch<br />
die Haushaltskasse: Waschen bei 60 Grad verbraucht<br />
50 Prozent mehr Strom als bei 40 Grad. Auch auf die<br />
Vorwäsche kann man meist verzichten. Bei modernen<br />
Waschmaschinen reichen mit entsprechenden Niedrigtemperatur-Waschmitteln<br />
oft sogar 20 Grad.<br />
Abbildungen:<br />
Selzer Konzepte; <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>; Creativ Conzept Lemke;<br />
Fa. Viessmann; René Hublitz; simonMEDIEN; cognitio, Niedenstein;<br />
Nico Wirth<br />
ENERGIESPARTIPPS<br />
Ohne Vorheizen backen<br />
- mit Restwärme kochen<br />
mit Partner<strong>region</strong> Waldeck-Frankenberg<br />
Verlag:<br />
hopp infomedia verlag gmbh<br />
Sterzinger Straße 12 · 86165 Augsburg<br />
Telefon: 0821 4482496<br />
www.hopp-infomedia.de<br />
info@hopp-infomedia.de<br />
Die wenigsten Gerichte müssen wirklich in den bereits<br />
vorgewärmten Backofen. In aller Regel reicht es aus,<br />
den Backofen erst anzuschalten, wenn Auflauf, Pizza<br />
oder Kuchen hineinkommen. Die Garzeiten sind dann<br />
je nach Backofen zwar verschieden und etwas länger<br />
als in den Rezepten oder auf den Verpackungen von<br />
Fertigprodukten angegeben ist. Aber so nutzt man die<br />
Energie besonders effizient. Der Backofen und übrigens<br />
auch Elektroherdplatten können oft schon einige Minuten<br />
vor dem Ende der Garzeit abgestellt werden, weil<br />
die Restwärme zum Fertiggaren oder -backen ausreicht.<br />
Druck:<br />
Mayer & Söhne<br />
www.mayer-soehne.de<br />
Copyright by hopp infomedia<br />
Nachdruck - auch auszugsweise - nicht gestattet.<br />
© Juli 2013<br />
54<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg
Firmenverzeichnis<br />
hopp infomedia bedankt sich für die gute Zusammenarbeit<br />
mit den zuständigen Ansprechpartnern der <strong>naturkraft</strong>agentur<br />
sowie bei allen beteiligten Inserenten, die mit<br />
sehenswerten Angeboten die Herausgabe der Broschüre<br />
ermöglichten. Ein Dank auch an alle beteiligten Redakteure<br />
der verschiedenen Textbeiträge.<br />
Seite 2<br />
Raiffeisenbank eG Borken, VR-Bank Bad Hersfeld-Rotenburg eG,<br />
VR-Bank Schwalm-Eder, VR Bank HessenLand eG<br />
Seiten 5 und 23<br />
Viessmann Deutschland GmbH<br />
Seite 12<br />
E.ON Mitte AG<br />
Seiten 18 und 19<br />
Paradigma Deutschland GmbH<br />
Seite 25<br />
Energie Waldeck-Frankenberg GmbH<br />
Seite 31<br />
IDEE-SEEGER Ingenieurbüro Der Energie Effizienz<br />
Seite 33<br />
Bildungszentrum Felsberg e.V.<br />
Konrad Ochs GmbH<br />
Schornsteinfegermeister Rainer Brall<br />
Seite 35<br />
Hermann Horn GmbH & Co. KG<br />
ROSSKOPF Bauunternehmen<br />
SynEnergie GmbH<br />
Seite 37<br />
FRANCIS ENERGY GmbH<br />
Seite 41<br />
Frank Holstein Forstbetrieb<br />
Maschinenring Schwalm-Eder GmbH<br />
PCM Green Energy GmbH & Co. KG<br />
Seite 43<br />
Raiffeisen-Warenzentrale Kurhessen-Thüringen GmbH<br />
Seite 47<br />
V. W. Günther Mineralölgesellschaft mbH<br />
Seite 56<br />
Kreissparkasse Schwalm-Eder<br />
Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />
55
Werden Sie zum Energiesparer!<br />
Wir beraten Sie kompetent –<br />
rund um die gesamte Planung.<br />
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Programmen erfahren Sie, wie Sie am meisten einsparen können und was der Staat dazugibt. Das rechnet<br />
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www.spk-hef.de oder ww.kskse.de