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Energiemagazin 2.0 - naturkraft region

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<strong>Energiemagazin</strong> <strong>2.0</strong><br />

Biomasse - Sonne - Wasser - Wind<br />

Heizen - Dämmen - Strom und Wärme sparen<br />

mit Partner<strong>region</strong> Waldeck-Frankenberg<br />

Ausgabe 2013


Jetzt<br />

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lass en!<br />

“Meine Energiewende.”<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

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Wir machen den Weg frei.<br />

“Den eigenen Strom produzieren...<br />

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Wir machen den Weg frei.


Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

die Bioenergie<strong>region</strong> Hersfeld-Rotenburg/Schwalm-Eder,<br />

unsere <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>, konnte sich für die weitere Unterstützung<br />

des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz qualifizieren und in die zweite Förderperiode<br />

gehen. Unser Ziel ist nun, die vielfältige Nutzung<br />

der heimischen Biomasse, die wir in der ersten Förderperiode<br />

vorangebracht haben, effizienter zu gestalten. Damit wollen<br />

wir die vorhandenen Ressourcen möglichst gut verwerten. Neu<br />

ist die Kooperation mit dem benachbarten Landkreis Waldeck-<br />

Frankenberg, der als Partner<strong>region</strong> mit seiner Arbeit im Bereich<br />

Biomassenutzung und Energieerzeugung eine große Bereicherung<br />

der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> darstellt.<br />

Wir freuen uns, dass dieses <strong>Energiemagazin</strong> <strong>2.0</strong> erneut ein konzentriertes<br />

Schlaglicht auf die energetischen Potenziale unserer<br />

Region wirft.<br />

Die Energiewende lässt sich nicht aufhalten! Damit sie zum Ziel<br />

einer möglichst weitgehenden Versorgung aus regenerativen<br />

Quellen in Wärme, Strom und Mobilität führt, sind neben einer<br />

deutlich sparsameren Energienutzung auch ein Umdenken der<br />

Bürger und neue Technik erforderlich.<br />

Dies zieht Veränderungen nach sich. Energieerzeugung ganz<br />

ohne Nebenwirkungen ist nicht möglich. Stets ist ein Abwägen<br />

zwischen mehreren Übeln notwendig. Daher müssen wir<br />

uns auf eine ganz neue Art und Weise mit den Folgen unseres<br />

Energiebedarfs auseinandersetzen: Der Ausbau der Stromnetze,<br />

Windkraftanlagen, Biogaserzeugung und Energieholzplantagen<br />

werden unsere Landschaft verändern. Die Erkenntnis, dass<br />

jeder Einzelne mit seinem Energiekonsum dazu beiträgt, kann<br />

zu positiven Verhaltensänderungen führen, die in der Summe<br />

den Energieverbrauch senken.<br />

Auf der anderen Seite zeigt die Erfahrung, dass Wind und Sonne<br />

im wahrsten Sinne unerschöpflich sind. Die richtige Technik<br />

ist notwendig, um die Energieüberschüsse, die aus Solar- und<br />

Windenergie zeitweise entstehen, sinnvoll einzusetzen und mit<br />

der Biomasse als regelbarer Komponente den Energiemix zu ergänzen.<br />

Stichworte wie Speichertechnologie oder „Smart Grids“<br />

– also moderne, „intelligente“ Netze – zeigen, wohin die Reise<br />

gehen soll. Hierzu ist erhebliches Know-how in der <strong>naturkraft</strong><strong>region</strong><br />

vorhanden! Wir sind gespannt, was die nächsten Jahre<br />

bringen werden, und wünschen Ihnen eine informative und<br />

anregende Lektüre!<br />

Während noch vor wenigen Jahren die elektrische Energie weit<br />

weg in Großkraftwerken erzeugt wurde und dann bei uns „aus<br />

der Steckdose“ kam, bedeutet die Forderung nach Dezentralität<br />

heute: Wir produzieren Strom bei uns vor der Haustür.<br />

Frank-Martin Neupärtl<br />

Dr. Karl-Ernst Schmidt<br />

Dr. Reinhard Kubat<br />

Jürgen Kaufmann<br />

Landrat Schwalm-Eder-Kreis<br />

Landrat Hersfeld-Rotenburg<br />

Landrat Waldeck-Frankenberg<br />

Vorsitzender<br />

der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />

3<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg / Waldeck-Frankenberg


Inhalt<br />

6<br />

Die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> <strong>2.0</strong><br />

44<br />

Innovation, Forschung und Technik<br />

6<br />

Tandems nehmen Fahrt auf! - <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />

auf nachhaltigen Wegen zur Energiewende<br />

44<br />

HBFZ - Das Hessische Biogasforschungszentrum in<br />

Bad Hersfeld<br />

46<br />

Kein Strohfeuer: Pelletierung von Reststoffen<br />

8<br />

Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />

47<br />

Energieholz – Perspektive für die<br />

Landwirschaft?<br />

8<br />

Das <strong>naturkraft</strong>-netz – Gute Praxisbeispiele zum<br />

Nachmachen<br />

49<br />

Regionales Netzmanagement<br />

– eine Zukunftsaufgabe für die Region<br />

11<br />

Energiefüchse sind schlauer!<br />

12<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> in Zahlen - der Energiebericht<br />

14<br />

16<br />

Energiegenossenschaften auf dem Vormarsch<br />

Dem Energieverbrauch auf der Spur<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> schult Energiedetektive<br />

52<br />

Förderbroschüre der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />

17<br />

Quiz für kleine Energiedetektive<br />

53<br />

Quizauflösungen<br />

20<br />

Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />

54<br />

Impressum<br />

20<br />

Hans-Viessmann-Schule - Mit Klima & Co zu<br />

modernster Anlagentechnik<br />

55<br />

Firmenverzeichnis<br />

21<br />

Korbacher Kreishaus gibt Gas!<br />

24<br />

BioEffizienz-Dörfer in Bad Wildungen<br />

26<br />

Aus der Holzabsatzkrise zur nachhaltigen<br />

Energieversorgung<br />

28<br />

Ein Nahwärmenetz für Frankenau<br />

29<br />

VEW steht für Wertschöpfung und Nachhaltigkeit<br />

in der Region<br />

ENERGIESPARTIPP<br />

Waschmaschine voll beladen<br />

30<br />

30<br />

32<br />

34<br />

38<br />

39<br />

42<br />

Wissenswertes für Verbraucher<br />

Dämmen mit nachwachsenden Rohstoffen<br />

Energetische Sanierung rechnet sich<br />

Fachwerk schonend energetisch sanieren<br />

Kehrmonopol des Bezirksschornsteinfegers<br />

aufgehoben<br />

Holzbrennstoffe effizient nutzen<br />

Testen Sie Ihr Wissen: Energiequiz für<br />

Verbraucher<br />

Die Zahl der jährlichen Waschgänge lässt sich deutlich<br />

verringern, wenn man die Waschmaschine bis zu<br />

ihrer maximalen Zuladung mit Wäsche füllt. Moderne<br />

Waschmaschinen haben zwar eine Mengenautomatik,<br />

aber auch die verbrauchen bei halber Beladung zum Teil<br />

deutlich mehr als die Hälfte an Waschmittel, Wasser und<br />

Strom. Bei alten Waschmaschinen ist die Stromkostenersparnis<br />

durch optimale Beladung und damit weniger<br />

Waschgänge noch größer. Dadurch verringern sich die<br />

Ausgaben für Wasser, Abwasser und Waschmittel.<br />

4<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Effizienz auf ganzer Linie.<br />

Beispiele aus dem Komplettangebot:<br />

Öl-/Gas-Brennwerttechnik<br />

Holzheizsysteme Wärmepumpen Mikro-KWK Kraft-Wärme-Kopplung Solarsysteme<br />

Effizienz ist die wichtigste Energie-Ressource. Unser<br />

Komplettangebot bietet für alle Anwendungsbereiche<br />

und alle Energieträger individuelle Lösungen mit effizienten<br />

Systemen – egal ob für Öl, Gas, Solar, Biomasse<br />

oder Luft- und Erdwärme. www.viessmann.de<br />

Viessmann Deutschland GmbH<br />

Verkaufsniederlassung Allendorf<br />

Viessmannstr. 1 · 35108 Allendorf (Eder) · Tel: 06452 70-2288<br />

Verkaufsniederlassung Kassel<br />

Leipziger Straße 260 · 34123 Kassel · Telefon: 0561 95067-0<br />

Die Kompetenzen der Viessmann Group: Kessel für Öl und Gas, Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmepumpen, Solar- und Holzheizsysteme, Biogasanlagen und Kältetechnik.<br />

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<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

5


Die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> <strong>2.0</strong><br />

Tandems nehmen Fahrt auf! - <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> auf nachhaltigen<br />

Wegen zur Energiewende<br />

Seit der ersten Antragstellung im Wettbewerb der Bioenergie-<br />

Regionen vor drei Jahren haben sich die Ausgangsbedingungen<br />

für erneuerbare Energien geändert.<br />

Die Bioenergie-Regionen wurden nach der Atomkatstrophe in<br />

Fukushima unvermittelt zu zentralen Akteuren der eingeleiteten<br />

Energiewende. Damit diese als eines der größten Projekte<br />

des 21. Jahrhunderts funktioniert, muss sie vor allem in den<br />

Kommunen und Landkreisen gelebt und umgesetzt werden.<br />

Die Funktion der Flächenlandkreise ist im Wandel. Nicht mehr<br />

nur die Nahrungsmittelproduktion ist eine wichtige Aufgabe<br />

der ländlichen Region, hinzu kommt die Energieerzeugung.<br />

Das Ziel, Deutschland zu 100 % aus erneuerbarer Energie zu<br />

versorgen, ist nur erreichbar, wenn die Energieerzeugung in<br />

den ländlichen Räumen stark zunimmt und diese somit die<br />

Städte mitversorgen können. Dies bietet enorme Chancen für<br />

den ländlichen Raum.<br />

Die allgemeine Akzeptanz für erneuerbare Energien ist in der<br />

Bevölkerung so hoch wie nie zuvor. Doch erst mit konkreten<br />

Umsetzungen entsteht tatsächlich ein neues Bewusstsein für<br />

den Wandel, der notwendig ist. Dabei wirken die Erfahrungen<br />

der Bioenergie<strong>region</strong>en <strong>region</strong>al als Katalysator.<br />

Innovationen und die Markteinführung effizienter Technologien<br />

zeigen neue Möglichkeiten, die es zu verbreiten gilt. Energieeffizientes<br />

Bauen und energieeffiziente Sanierungen von Altbauten<br />

wirken sich zunehmend ressourcenschonend aus.<br />

Die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>, bestehend aus den Landkreisen<br />

Hersfeld-Rotenburg und Schwalm-Eder, wurde um die Partner<strong>region</strong><br />

Waldeck-Frankenberg erweitert. Sie ist Teil des<br />

ländlichen Raumes in Nordhessen und hat nach wie vor große<br />

Bioenergie-Potenziale in der Land- und Forstwirtschaft und<br />

aus biogenen Reststoffen, die gehoben werden müssen. In der<br />

ersten Förderphase konnte die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> die <strong>region</strong>ale<br />

Wertschöpfung durch den Ausbau der Wertschöpfungsketten<br />

„Energieholz“ und „Biogas“ steigern. Biomasse wird in einer<br />

großen Anzahl von Holzfeuerungsanlagen, in 28 Biogasanlagen<br />

und einigen Pflanzenöl-Blockheizkraftwerken zur Erzeugung<br />

von Strom und Wärme genutzt.<br />

Die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> setzt sich das ehrgeizige Ziel, die gesetzliche<br />

Vorgabe eines 35 %-Anteils der erneuerbaren Energien<br />

an der Stromerzeugung noch vor 2020 und die Erzeugung von<br />

100 % Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien noch vor<br />

2050 zu erreichen. Sie will Vorbild sein und möglichst viele<br />

Menschen auf dem Weg der Energiewende mitnehmen. Die<br />

Bioenergie soll dabei den Stellenwert bekommen, der bei<br />

nachhaltiger Nutzung des zur Verfügung stehenden Biomassepotenzials<br />

erreichbar ist.<br />

Die Biomassepotenzialstudie Hessen, Stand 2008, weist für<br />

die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> ein Gesamtpotenzial der Energieerzeugung<br />

aus Biomasse von ca. 1,5 Mio. Megawattstunden pro<br />

Jahr aus. Davon wurden 2008 bereits 44 % zur Erzeugung<br />

von Strom, Wärme und Kraftstoffen genutzt. Im Landkreis<br />

Hersfeld-Rotenburg befanden sich bereits 63 % des technischen<br />

Potenzials in der Nutzung, während im Schwalm-Eder-<br />

Kreis ein insgesamt höheres Potenzial zur Verfügung stand,<br />

das in 2008 nur zu 32 % genutzt wurde.<br />

Nach der Phase der Findung, Initiierung, Organisation und<br />

vielen öffentlichkeitswirksamen Projekten konzentriert sich die<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> seit 2012 verstärkt auf<br />

◆ den Ausbau der <strong>region</strong>alen Wertschöpfung, denn nur ein<br />

wirtschaftlicher Nutzen ist ein Garant für eine Nachahmung<br />

in der Fläche,<br />

◆ die Effizienz der Stoffströme, denn nur eine nachhaltige<br />

Ressourcennutzung und eine Effizienz in der gesamten<br />

Prozesskette macht Bioenergie langfristig wettbewerbsfähig,<br />

◆ Wissenstransfer und die Verstetigung der aufgebauten<br />

Strukturen und eingeleiteten Prozesse, um eine Eigendynamik<br />

einzuleiten, die über<strong>region</strong>al wirksam werden soll.<br />

Zur Erreichung dieser Ziele will die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> zukünftig<br />

die Nachhaltigkeit der angeschobenen Aktivitäten sichern,<br />

Kooperationen stärken und Synergien nutzen, um die Eigendynamik<br />

des Prozesses zu steigern.<br />

6<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> <strong>2.0</strong><br />

Dafür haben sich so genannte Tandems aus <strong>region</strong>alen Akteuren<br />

und erfahrenen Projektbegleitern gebildet, die in den drei<br />

Landkreisen beispielhafte Projekte in den zentralen Maßnahmenbereichen<br />

Wertschöpfung, Effizienz und Wissenstransfer<br />

umsetzen. Einige davon werden in der vorliegenden Broschüre<br />

vorgestellt.<br />

Sie bildet damit einen guten Querschnitt durch die aktuellen<br />

Themen und zeigt, wohin die Reise in den nächsten Jahren<br />

gehen muss.<br />

Die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> wird noch bis Mitte 2015 durch das Bundesministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

gefördert.<br />

Die <strong>naturkraft</strong>-agentur e.V. der Bioenergie-Region Hersfeld-<br />

Rotenburg/Schwalm-Eder ist Keimzelle und Zentrum des<br />

Netzwerks in der Region. Durch strategische Partnerschaften<br />

und den Austausch von Know-how wird die Erzeugung und<br />

Nutzung sowie Akzeptanz von Bioenergie in der Region verbessert.<br />

Politik und Verwaltung werden durch Mitgliedschaft<br />

zur Schaffung positiver Rahmenbedingungen durch zukunftsweisende<br />

Beschlüsse und eindeutige Vorgaben angeregt.<br />

Die <strong>naturkraft</strong>-agentur e.V. verankert die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />

innerhalb und außerhalb der Region in bestehenden Netzwerken.<br />

Die Satzung des Vereins und die Beitrittserklärung<br />

können im Internet unter<br />

www.<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>.de herunter geladen werden.<br />

mit Partner<strong>region</strong> Waldeck-Frankenberg<br />

Weitere Informationen:<br />

Zweckverband Knüllgebiet<br />

Raiffeisenstraße 8 . 36286 Neuenstein<br />

Tel.: 06677 919030 . Fax: 06677 919031<br />

E-Mail: info@<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>.de<br />

Internet: www.<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>.de<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

7


Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />

Das <strong>naturkraft</strong>-netz – Gute Praxisbeispiele zum Nachmachen<br />

Einige Beispiele aus dem <strong>naturkraft</strong>-netz<br />

Die Obermühle Niederurff<br />

Das <strong>naturkraft</strong>-netz ist das Informationsnetzwerk für erneuerbare<br />

Energien und Energieeffizienz in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>.<br />

Die einzelnen Standorte werden als <strong>naturkraft</strong>-punkte bezeichnet<br />

und stehen interessierten Besuchern nach Absprache<br />

offen. Im Allgemeinen fallen dabei keine Kosten an.<br />

Die <strong>naturkraft</strong>-punkte zeigen praktische<br />

Beispiele in den Kategorien Wasser, Holz,<br />

Sonne, Wind, Biomasse, Effizienz und Bildung,<br />

mit denen die Ziele der <strong>naturkraft</strong><strong>region</strong><br />

vorangebracht werden. Teilweise<br />

werden sie durch Hinweisschilder<br />

vor Ort bezeichnet. Alle <strong>naturkraft</strong>punkte<br />

sind auf einer interaktiven Karte dargestellt.<br />

Kategorie: Wasser<br />

Art der Anlage: oberschlächtiges Mühlrad<br />

Hersteller: René Hublitz<br />

Inbetriebnahme: 2011<br />

Anschrift: Im Oberdorf 12, 34596 Bad Zwesten-<br />

Niederurff<br />

Betreiber: privat<br />

Ansprechpartner: René Hublitz<br />

Telefon: 0172 7321034<br />

E-Mail:<br />

rene.hublitz@obermuehle-niederurff.de<br />

Internet: www.obermuehle-niederurff.de<br />

Das Netzwerk ist offen für weitere Teilnehmer, Voraussetzung<br />

ist die Bereitschaft, möglichen Besuchern nach Vereinbarung<br />

den Standort zu zeigen und seine Funktion zu erläutern.<br />

Geplant ist insbesondere die Ergänzung des Netzwerks um<br />

die beiden Kategorien Unternehmen und Forschung. Besonders<br />

vielschichtig wird das <strong>naturkraft</strong>-netz durch besondere<br />

<strong>naturkraft</strong>-punkte, die mehrere Kategorien miteinander<br />

verknüpfen.<br />

Obermühle Niederurff<br />

Die mittelalterliche Obermühle in Niederurff wurde seit 2009<br />

wieder für den Betrieb mit einem Wasserrad hergerichtet. Ein<br />

neues Wasserrad wurde eigens für den Standort konstruiert<br />

und ist mittlerweile eingebaut.<br />

Durch den Einsatz von Windkraftwechselrichtern, die in einem<br />

Pilotprojekt der Firma SMA optimiert wurden, können im<br />

Betrieb nun unterschiedliche Wasserraddrehzahlen angefahren<br />

werden und so das Rad optimal eingestellt und genutzt<br />

werden. Die wechselnden Wasserstände bedeuten somit keine<br />

Einschränkung mehr für den Betrieb des Wasserrades.<br />

8<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />

Das Technikhaus der Radko-Stöckl-Schule<br />

Kategorie: Effizienz, Sonne, Bildung<br />

Art der Anlage: Energetische Sanierung / Solartankstelle<br />

Inbetriebnahme: 2011<br />

Anschrift: Evesham-Allee 4, 34212 Melsungen<br />

Betreiber: Radko-Stöckl-Schule<br />

Ansprechpartner: Markus Gille, Kai Burchart<br />

Telefon: 05661-92500<br />

E-Mail:<br />

kai.burchart@radko-stoeckl-schule.de<br />

Internet: www.radko-stoeckl-schule.de<br />

An der Radko-Stöckl-Schule wurde das Einfamilienhaus des<br />

Hausmeisters zu einem energieautarken und generationsübergreifenden<br />

Bildungshaus für die Bereiche Nachhaltigkeit<br />

und Energieeffizienz (Technikhaus Energie+) umgestaltet. Im<br />

Rahmen eines Bildungsprojektes wird das Gebäude als Gesamtsystem<br />

nach dem neusten Stand der Technik energetisch<br />

saniert. Energetische Sanierung wird im Technikhaus Energie+<br />

erleb- und begreifbar.<br />

Pflasterarbeiten am Technikhaus der Radko-Stöckl-Schule<br />

Zimmerei und Sägewerk Stein<br />

Schülerinnen mit selbstgebautem Modell des Technikhauses<br />

Die Solartankstelle wurde 2011 eingeweiht, hier können mit<br />

einer Ladekarte Elektrofahrräder, Elektroroller und Elektrofahrzeuge<br />

geladen werden. Der Strom für die Ladesäule wird von<br />

einem 42 Quadratmeter großen und nachgeführten Sonnensegel<br />

erzeugt, welches mit dem Netz gekoppelt ist, sodass<br />

rund um die Uhr und auch bei schlechtem Wetter Strom für die<br />

E-Mobile bereitgestellt wird.<br />

Führung und Informationen vor Ort nach Vereinbarung.<br />

Kategorie: Holz, Wasser<br />

Art der Anlage: Holzheizkessel - Hackschnitzel / Wasserkraftanlage<br />

Nennleistung: 49 kW<br />

Hersteller: Maschinenbau Limbacher GmbH<br />

Inbetriebnahme: 1997<br />

Anschrift: Homberger Str. 7, 34593 Knüllwald-<br />

Appenfeld<br />

Betreiber: Zimmerei und Sägewerk Stein<br />

Ansprechpartner: Heinrich Stein<br />

Telefon: 05686 505<br />

E-Mail:<br />

heinz@zimmerei-stein.de<br />

Internet: www.zimmerei-stein.de<br />

Das Sägewerk stellt hochwertige und natürlich mit Sonne und<br />

Wind getrocknete Holz-Hackschnitzel her und verkauft diese.<br />

Bei der Herstellung und Trocknung wird auf eine gute Energiebilanz<br />

Wert gelegt. Die im Betrieb produzierten Hackschnitzel<br />

sind besonders gut für den störungsfreien Betrieb von preisgünstigen<br />

Kleinanlagen geeignet. Im Sägewerk und in der Zimmerei<br />

anfallende Holzreste und Rinde, die sich nicht vermarkten<br />

lassen, werden in der eigenen Anlage verwertet.<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

9


Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />

Produktionshalle RU Recycling- und<br />

Umweltdienst GmbH und AGATEC GmbH<br />

Kategorie: Effizienz, Holz<br />

Art der Anlage: Energetische Sanierung und Hallenneubau<br />

mit Holzheizkessel - Hackschnitzel<br />

Nennleistung: HHS: 200 kW<br />

Energieerzeugung: 200.000 – 250.000 kWh (jährlich)<br />

Hersteller: Fröling<br />

Inbetriebnahme: 2007/2008 / 1996<br />

Anschrift: Heinrich-Hertz-Str. 4, 34582 Borken (Hessen)<br />

Betreiber: RU Recycling- und Umweltdienst GmbH<br />

Ansprechpartner: Manfred Möller-Sauter<br />

Telefon: 05682-7392812<br />

E-Mail:<br />

info@recycling-service.de<br />

Internet: www.recycling-service.de<br />

Triangel Homberg<br />

Kategorie: Effizienz, Holz, Sonne<br />

Art der Anlage: Niedrigenergiehaus / Pelletofen<br />

Nennleistung: 12 kW<br />

Hersteller: Rika<br />

Inbetriebnahme: 2009<br />

Anschrift: Waßmuthshäuser Str.49, 34576 Homberg/<br />

Efze<br />

Betreiber: Forst- und Umweltdienst gGmbH<br />

Ansprechpartner: Manfred Möller-Sauter<br />

Telefon: 05682-7392812<br />

E-Mail:<br />

info@recycling-service.de<br />

Internet: www.recycling-service.de<br />

Triangel von außen<br />

1996 wurde die Produktionshalle der Firma RU Recycling- und<br />

Umweltdienst GmbH mit 2000 m² Fläche in Holzbauweise<br />

errichtet. Sie wird mit einer Holzhackschnitzel-Anlage beheizt.<br />

2008 wurde die Halle der Firma AGATEC GmbH auf gleichem<br />

Grundstück mit 3000 m² Hallenfläche in Holzbauweise errichtet.<br />

Über ein Nahwärmenetz wird das Gebäude von der Holzhackschnitzel-Anlage<br />

der RU GmbH versorgt. Beide Gebäude sind in<br />

Niedrigenergiebauweise errichtet. Ein Wärmemanagement mit<br />

Wärmerückgewinnung nutzt u. a. die Kompressorenabwärme.<br />

Führung / Informationen<br />

vor Ort nach Vereinbarung,<br />

Geschäftszeiten:<br />

Mo – Fr. 7.00 - 18.00 Uhr<br />

Das Gebäude der Triangel wurde von der Forst- und Umweltdienst<br />

gGmbH errichtet und dient dem gemeinnützigen Träger<br />

als Schulungs- und Tagungsstätte.<br />

Bewirtschaftet wird das Haus von dem Starthilfe Ausbildungsverbund<br />

e. V. als Bistro, eine weitere Räumlichkeit ist an einen<br />

Schilderpräger vermietet.<br />

Das Gebäude verfügt über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

und Erdwärmetauscher, einen Pelletofen mit<br />

Wassertasche sowie eine Photovoltaikanlage.<br />

Hackschnitzelkessel<br />

der RU-Recycling<br />

Pelletofen Triangel<br />

Panorama Triangel<br />

10<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />

Energiefüchse sind schlauer!<br />

Über 100 Energiefüchse wurden in den letzten Jahren in der<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> ausgebildet: Interessierte Menschen, die<br />

sich im Bereich Energie und Klimaschutz schulen ließen, um<br />

ihr Wissen in der Region anzuwenden und weiterzugeben. Der<br />

Energiefuchs kennt sich aus mit den unterschiedlichen Dämmmöglichkeiten<br />

und weiß um die Vorteile des Heizens mit Holz.<br />

Er kann bekannte und weniger bekannte Energiespartipps<br />

geben, von denen jeder unmittelbar profitiert. Inge Pröve von<br />

der Jugendwerkstatt Felsberg, die dieses Projekt begleitet und<br />

die Energiefüchse mit ausbildet, ist von der positiven Wirkung<br />

überzeugt: „Unsere ausgebildeten Energiefüchse sind in vielen<br />

Bereichen im Einsatz und stehen ihren Nachbarn, Vereinskollegen<br />

und Bekannten als Ansprechpartner zur Verfügung.“<br />

Auch in der neuen Förderperiode führt die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> das<br />

Projekt fort. Die Energiefüchse werden jetzt stärker dabei unterstützt,<br />

ihr Wissen an den Mann und die Frau zu bringen und<br />

damit bei immer mehr Menschen das Verständnis fürs Energiesparen<br />

zu wecken, beispielsweise durch Informationsstände<br />

bei gemeindlichen Veranstaltungen. Dazu werden jetzt soziale<br />

Kompetenzen wie motivierende Gesprächsführung geschult.<br />

Auch inhaltlich wird der Wissensschatz mit Infos über Kellerdämmung,<br />

energiesparende Geräte und Fördermöglichkeiten<br />

erweitert. Weiterbildungsveranstaltungen für die Energiefüchse,<br />

zum Beispiel über die Einsatzmöglichkeiten von Mikro-Blockheizkraftwerken<br />

oder die Speicherung von Sonnenstrom in Einund<br />

Zweifamilienhäusern, sind öffentlich und erweitern den<br />

Kreis derjenigen, die „schlaue Energie“ zu nutzen wissen.<br />

Verwaltungs-Energiefuchs: Eine Frage der Einstellung<br />

Mit dem „Verwaltungs-Energiefuchs“ wird ein weiteres großes<br />

Potenzial angezapft: Viele Einsparmöglichkeiten können ohne<br />

große Investitionen in den kommunalen Verwaltungen genutzt<br />

werden, einfach durch Information und Verhaltensänderungen<br />

der Benutzer. Wer kennt nicht z. B. den Kampf mit dem Drucker,<br />

bis das gewünschte Ergebnis vorliegt? Der „Verwaltungs-<br />

Energiefuchs“ für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommunaler<br />

Einrichtungen zeigt den richtigen und energiesparenden<br />

Umgang mit Rechner, Bildschirm, Drucker und Co. „Es ist alles<br />

eine Frage der Einstellung“, weiß Frau Pröve aus Erfahrung,<br />

aber auch aus vielen Berechnungen. Denn vieles lässt sich<br />

programmieren. Ein eigenes Kapitel ist dem Thema Beleuchtung<br />

gewidmet: „Auch mit sparsamen Leuchtmitteln kann man<br />

die gewünschte Beleuchtungsqualität und Helligkeit erhalten“,<br />

weiß die Elektromeisterin.<br />

Der Energiefuchs ist das Symbol der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> für Energieenthusiasten, die von der<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> geschult wurden, um ihr Wissen an andere weiterzugeben.<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

11


Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> in Zahlen - der Energiebericht<br />

Der Anteil der Energieerzeugung aus Photovoltaik, Biomasse,<br />

Windkraft und Wasserkraft steigt in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> stetig,<br />

was nicht nur die Energiewende voranbringt, sondern auch die<br />

Wertschöpfung in der Region steigert. Das Angebot an erneuerbarem<br />

Strom und Wärme und die damit zusammenhängenden<br />

Wertschöpfungseffekte evaluierte die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> für den<br />

Betrachtungszeitraum bis 2010 und stellte diesem den Energiebedarf<br />

gegenüber.<br />

Insgesamt konnten über alle berechneten Kategorien für die<br />

Neuinstallation der untersuchten Anlagenarten im Zeitraum<br />

2009/2010 Wertschöpfungseffekte in Höhe von 20,7 Millionen<br />

Euro erreicht werden. Die jährlich wiederkehrenden Effekte<br />

durch diese Investitionen belaufen sich auf 18,9 Mio. Euro. Jährlich<br />

können damit 221.000 Tonnen CO 2 eingespart werden.<br />

Bei Diskussionen um Energiebereitstellung und erneuerbare<br />

Energien steht meist die Stromerzeugung im Mittelpunkt. Der<br />

Bereich Wärme wird oft vernachlässigt, obwohl er die Hälfte<br />

des deutschen Energiebedarfs beansprucht. Fast die komplette<br />

regenerative Wärme, die in Hessen 2008 genutzt wurde,<br />

stammte aus Biomasse. Sie wird in den privaten Haushalten vor<br />

allem in Holzheizungen für Hackschnitzel, Pellets oder Scheitholz<br />

erzeugt.<br />

Für die Energieversorgung<br />

von morgen.<br />

Doch auch die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien<br />

in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> bringt Wertschöpfung. Den Löwenanteil<br />

am eingespeisten Strom aus den Erneuerbaren lieferten<br />

Windkraft und Photovoltaik. Darüber hinaus wurde Strom aus<br />

Wasserkraft, Deponie-, Klär- und Grubengas, Biomasse und<br />

durch Kraft-Wärme-Kopplung gewonnen. Rund 208 Mio. kWh<br />

Strom aus erneuerbarer Energie wurden 2010 in der <strong>naturkraft</strong><strong>region</strong><br />

eingespeist und versorgten damit 125.000 Personen mit<br />

Haushaltsstrom, das entspricht rund 42 % der Einwohner in der<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>.<br />

Sonne, Wind, Wasser und Biomasse – mehr als 40.000 Anlagen<br />

speisen so viel Strom aus Erneuerbaren Energien wie nie<br />

zuvor in das Netz von E.ON Mitte ein. Damit der Strom<br />

dorthin gelangt, wo er verbraucht wird, investieren wir<br />

in den Ausbau unseres leistungsfähigen und modernen<br />

Netzes. Schon heute arbeiten wir damit an der Energieversorgung<br />

von morgen.<br />

www.eon-mitte.com<br />

12<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />

Auf der Verbrauchsseite lag der Fokus der Betrachtung auf den<br />

privaten Haushalten, da diese in der ersten Förderperiode das<br />

Hauptziel der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> waren. Der Beitrag der Haushalte<br />

zum Energiebedarf ist in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> wegen des<br />

geringeren Anteils an Industrie überdurchschnittlich hoch und<br />

macht etwa ein Drittel des Stromverbrauchs und etwas mehr<br />

als die Hälfte des Wärmebedarfs aus.<br />

Der Energiebericht zeigt, dass die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> mit ihrer<br />

<strong>region</strong>alen Ausrichtung deutliche Wertschöpfungssteigerungen<br />

in allen untersuchten Bereichen erzielen kann, wenn die Rahmenbedingungen<br />

verlässlich gegeben sind. An den Reaktionen<br />

der Verbraucher auf die kurzfristigen Änderungen im Marktanreizprogramm<br />

ist aber auch zu erkennen, dass es sehr schwierig<br />

ist, das Vertrauen in die Fördersystematik wiederherzustellen,<br />

wenn dieses erst einmal erschüttert ist. Hier haben die<br />

Bioenergie<strong>region</strong>en einen schweren Stand und büßen durch die<br />

Entscheidungen auf Bundesebene auch an Glaubwürdigkeit ein.<br />

ENERGIESPARTIPP<br />

Automatisch Stand-by<br />

abschalten<br />

In Haushalten hängen oft mehrere elektronische Geräte<br />

zusammen an einer Steckdose wie etwa Computer<br />

mit Monitor, Scanner, Drucker, Lautsprecherboxen oder<br />

auch Fernseher und Festplatten-Rekorder oder Hi-Fi-<br />

Anlagen. Dort kann der Einsatz von automatischen, so<br />

genannten Master-Slave-Steckdosenleisten sehr sinnvoll<br />

sein. Schaltet man das Hauptgerät (den Master) aus,<br />

zum Beispiel den Computer, trennt die Steckdosenleiste<br />

alle anderen angeschlossenen Geräte (die Slaves)<br />

vollständig vom Stromnetz. Das vermeidet unnötige<br />

Stromkosten. Denn viele Geräte verbrauchen einiges an<br />

Strom, selbst wenn sie im Stand-by-Zustand „warten“<br />

oder scheinbar aus sind. Manche dieser intelligenten<br />

Steckdosenleisten schalten schon im Ruhezustand<br />

des Hauptgerätes die anderen Geräte ab. Für 45 Euro<br />

bekommt man bereits drei Master-Slave-Steckdosenleisten.<br />

Ein Zweipersonenhaushalt kann damit abhängig<br />

von der Geräteausstattung und -nutzung im Jahr rund<br />

485 Kilowattstunden Stand-by-Verluste vermeiden.<br />

Grafiken: <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

13


Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />

Energiegenossenschaften auf dem Vormarsch<br />

Mit verschiedenen Veranstaltungen warb die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />

2010 und 2011 für die Idee „Energie in Bürgerhand“. In mitreißenden<br />

Vorträgen berichteten Gründer aus Felsberg und aus<br />

Bayern von der Renaissance des genossenschaftlichen Gedankens<br />

im Zuge der Energiewende. Die im Oktober 2009 gegründete<br />

Gemeindenützliche Genossenschaft Felsberg war damals<br />

die einzige junge Genossenschaft in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>. Mittlerweile<br />

wurden die Genoscolar in Rotenburg an der Fulda, die<br />

Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll eG, die Wildecker Energiegenossenschaft<br />

(WEG), die Energiegenossenschaft Fulda-<br />

Eder eG und die Bürger Energie Hersfeld (BEH) gegründet. Mit<br />

unterschiedlichen Schwerpunkten vereint sie ein gemeinsames<br />

Ziel: Jedem Bürger die finanzielle Beteiligung und Mitbestimmung<br />

an der <strong>region</strong>alen Energieerzeugung zu ermöglichen. Genossenschaften<br />

gehören zu den Kapitalgesellschaften, sind also<br />

Wirtschaftsunternehmen. Durch das Abstimmungsprinzip „Jedes<br />

Mitglied eine Stimme“ verkörpern sie die demokratischste Form<br />

des gemeinsamen Wirtschaftens. Genossenschaften müssen<br />

Mitglied in einem genossenschaftlichen Prüfungsverband werden,<br />

der regelmäßig die wirtschaftlichen Verhältnisse und die<br />

Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung sowie bei größeren<br />

Genossenschaften den Jahresabschluss prüft. Dadurch ist die<br />

Genossenschaft die mit Abstand insolvenzsicherste Rechtsform<br />

in Deutschland.<br />

Wir stellen im Folgenden die <strong>region</strong>alen Energiegenossenschaften<br />

und Kontaktmöglichkeiten in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> vor<br />

(Stand Anfang 2013).<br />

Auch in Waldeck-Frankenberg gibt es bürgerschaftliches Engagement<br />

für die Energiewende, z. B. im Ederbergland die 2013<br />

gegründete Bürgerenergiegenossenschaft Ederbergland eG,<br />

www.begeb.de, und in Volkmarsen die „Windfang eG Frauen-<br />

Energie-Gemeinschaft“, www.windfang.net.<br />

Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll: Inbetriebnahme des Solarparks Harthbergkaserne der Energiegenossenschaft Schwalm-<br />

Knüll im September 2012. Von links nach rechts: Aufsichtsratsvorsitzender Werner Braun, Aufsichtsratmitglied Thomas Keil, Vorstand<br />

Horst Kaisinger, Bürgermeister a.D. Wilhelm Kröll, Vorstände Hans-Kurt Bernhardt, Ernst George und Dr. Brigitte Buhse, Zafer Kalem<br />

und Lars Kirchner von der Kirchner Solar Group, Bürgermeister Dr. Gerald Näser, Stadtverordnetenvorsteher Reinhard Otto.<br />

14<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />

Gegefe eG<br />

Gemeindenützliche Genossenschaft Felsberg eG<br />

Sitz: Felsberg<br />

Gegründet 10/2009<br />

Solarpark Geschellenberg GmbH & Co KG, 5,3 MW<br />

Jährliche Stromerzeugung: ca. 5,0 Mio kWh<br />

Gesamtinvest ca. 8,5 Mio €<br />

www.gegefe.de<br />

Genoscolar eG<br />

Sitz: Rotenburg an der Fulda<br />

Gegründet 14.04.2011<br />

über 130 Mitglieder<br />

11 Solarkraftwerke mit einer Gesamtleistung von über 500 kWp<br />

Jährliche Stromerzeugung: 440.000 kWh pro Jahr<br />

Eigenkapitalquote ca. 24%<br />

Gesamtinvest ca. 900.000 €<br />

Schwerpunkt: Schulen und kommunale Dächer, Förderung von<br />

schulischen Aktivitäten<br />

Engagement in Windkraft geplant<br />

www.genoscolar.com<br />

Bürger Energie Hersfeld eG<br />

Sitz: Bad Hersfeld<br />

Gegründet: 26.07.2012<br />

29 Mitglieder<br />

2 Solarkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 118 kWp<br />

Eigenkapital: 51.000 €<br />

Gesamtinvest 158.000 €<br />

Jährliche Stromerzeugung 95.000 kWh<br />

www.beh-eg.de<br />

Energiegenossenschaft Fulda-Eder eG, EFE eG<br />

Sitz: Melsungen<br />

Gegründet: 10.04.2013<br />

Geschäftsanteil: 100 €<br />

1 Solarkraftwerk mit einer Leistung von 60 kWp<br />

www.efe-eg.de<br />

Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll eG<br />

Sitz: Schwalmstadt<br />

Gegründet 26. 09.2011<br />

297 Mitglieder<br />

11 Solarkraftwerke mit einer Gesamtleistung von über<br />

1,802 MWp<br />

Mitgliederkapital: ca. 1,25 Mio. €<br />

Gesamtinvest rund 2,5 Mio. €<br />

Engagement in Windkraft geplant<br />

www.schwalm-knuell-energie.de<br />

Wildecker Energiegenossenschaft eG (WEG)<br />

Sitz: Wildeck<br />

Gegründet 18.11.2011<br />

65 Mitglieder<br />

2 Solarkraftwerke mit einer Gesamtleistung von über 200 kWp<br />

Jährliche Stromerzeugung: ca. 189.000 kWh pro Jahr<br />

Eigenkapital: 90.500 €<br />

Gesamtinvest: 334.000 €<br />

Engagement in Windkraft geplant<br />

www.weg-wildeck.de<br />

WEG: Inbetriebnahme der Freiflächenanlage mit 156,15 kWp in<br />

Wildeck-Hönebach<br />

Genoscolar: Anlage auf dem Dach des Bürgerhauses in Alheim-<br />

Baumbach.<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

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Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />

Dem Energieverbrauch auf der Spur - <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> schult<br />

Energiedetektive<br />

Wie man im Alltag, insbesondere im Schulalltag, Energie sparen<br />

kann und damit dem Klima und der Umwelt hilft, erfuhren<br />

über 250 Grundschüler der dritten und vierten Klassen des<br />

Landkreises Hersfeld-Rotenburg im Projekt „Energiedetektive<br />

der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>“, das im Schuljahr 2012/2013 angeboten<br />

wurde.<br />

Die pfiffige Hamsterdetektivin<br />

ist Vorbild bei der Suche nach<br />

Energieverschwendung.<br />

Energie“, schrieb die Klasse 4 der Kolibri-Schule in Asbach an<br />

Martina Selzer, die das Projekt im Auftrag der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />

entwickelte und umsetzte. „Wichtig war uns dabei, immer<br />

wieder den Bezug zwischen dem eigenen Handeln und den<br />

globalen Auswirkungen herzustellen“, erläutert die Projektleiterin.<br />

„Im Idealfall wenden die Kinder das erlernte Wissen auch<br />

zuhause an und nehmen dort Einfluss auf die Gewohnheiten<br />

der Eltern.“<br />

Viele der Schüler konnten mit eigenen Beispielen und einem<br />

beträchtlichen Wissensschatz zum Thema beitragen und berichteten<br />

aus ihrer eigenen Erfahrung zuhause und in der Schule.<br />

Am Ende des Schuljahres wurden die teilnehmenden Schulklassen<br />

ein weiteres Mal besucht, um das Gelernte aufzufrischen<br />

und einige neue Experimente durchzuführen.<br />

Die Energiedetektive entdeckten bei einem Projekttag, was<br />

Energie ist, wo sie herkommt und warum es so wichtig ist,<br />

sparsam mit ihr umzugehen. Anschließend gingen sie in der<br />

eigenen Schule auf die Suche nach Einsparmöglichkeiten<br />

und lernten Grundbegriffe zur technischen Ausstattung von<br />

Gebäuden und deren Energieversorgung kennen. So weiß nun<br />

jedes Kind, dass das Thermostat eines Heizkörpers abgedreht<br />

werden muss, wenn man das Fenster zum Lüften öffnet – sonst<br />

wird der Heizkörper immer heißer, weil der Temperaturregler<br />

versucht, die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Nicht<br />

nur das Licht ausmachen, wenn man es nicht braucht, sondern<br />

auch alle anderen elektrischen Geräte vom Stromnetz nehmen<br />

– was so simpel klingt, wird trotzdem im Alltag nicht immer<br />

umgesetzt. Oft ist es die Bequemlichkeit, die bewusstes Energiesparen<br />

verhindert. Sobald die Kinder den Zusammenhang<br />

ihres eigenen Verhaltens mit Klimaschäden und Umweltbelastungen<br />

verstanden haben, suchen sie voller Feuereifer nach<br />

Möglichkeiten, überflüssigen Energieaufwand zu vermeiden.<br />

Viele Experimente und Mitwirkungsmöglichkeiten helfen dabei,<br />

das schwierige Thema anschaulich zu machen. So erforschten<br />

die Gruppen selbständig, wie sich nachwachsende Rohstoffe<br />

von fossilen Energiequellen unterscheiden, wie viel Arbeit eine<br />

Kilowattstunde bedeutet und wie der Klimawandel „funktioniert“.<br />

Anhand vieler Alltagsprodukte, die aus Erdöl bestehen,<br />

wurde die Abhängigkeit von diesem Rohstoff deutlich gemacht.<br />

Maskottchen der Energiedetektive ist die Hamsterfrau, die<br />

Sparsamkeit, Vorsorge und Schlauheit versinnbildlicht. Am<br />

Ende des Projekttags stellten die Schulklassen eine Checkliste<br />

zusammen, mit deren Hilfe zwei wöchentlich wechselnde<br />

„Energiedetektive“ jetzt auf den Energieverbrauch in den Schulen<br />

achten. „Wir haben sehr viel gelernt. Nun sparen wir richtig<br />

Projekt: Energiedetektive der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />

Zielgruppe: 255 Grundschüler in 16 Schulklassen der<br />

Jahrgangsstufen 3 und 4<br />

Zeitraum: von Oktober 2012 bis Juli 2013<br />

Nachwachsend: Wie lange<br />

ein Baum zum Wachsen<br />

braucht, stellen die Kinder<br />

fest, wenn sie die Jahresringe<br />

zählen.<br />

Wie abhängig wir vom<br />

Rohstoff Erdöl sind, zeigte<br />

ein Ratespiel: Aus vielen<br />

gängigen Haushaltsartikeln<br />

und Produkten mussten<br />

die zwei herausgefunden<br />

werden, die nicht aus Erdöl<br />

hergestellt wurden – gar<br />

nicht so einfach!<br />

Die Kinder der 4. Klasse an<br />

der Ulfetalschule in Weiterode<br />

mit Schulleiterin Anja<br />

Hildebrandt zeigen stolz ihre<br />

selbst gebauten Windräder.<br />

16<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Was tut sich in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>?<br />

Quiz für kleine Energiedetektive<br />

Kreuze deine Antwort an. Jede richtige Antwort ist ein Punkt.<br />

Es sind auch mehrere Antworten möglich.<br />

Achtung, im Quiz sind kleine Fallen versteckt!<br />

Die Lösung und dein Ergebnis kannst du auf der Seite 53<br />

nachlesen.<br />

3. Was tust du, wenn dir im Winter zu warm ist<br />

in deinem Zimmer?<br />

A<br />

Ich öffne das Fenster.<br />

B<br />

Ich drehe die Heizung ab.<br />

C<br />

Beides.<br />

1. Was braucht mehr Energie?<br />

4. Welcher Schulweg schont die Umwelt mehr?<br />

A<br />

Abends den Fernseher nicht richtig ausschalten<br />

(Stand-by)<br />

A<br />

zu Fuß oder B mit dem Traktor<br />

B<br />

oder im Flur ein Energiesparlämpchen brennen lassen<br />

C<br />

mit dem Auto oder D<br />

mit dem Zug<br />

2. Wozu benötigen wir Energie?<br />

D<br />

mit dem Bus oder E mit dem LKW<br />

A<br />

Zum Autofahren<br />

F<br />

mit dem G mit dem Fahrrad<br />

Flugzeug oder<br />

B<br />

Zum Heizen<br />

C<br />

Für die Beleuchtung<br />

D<br />

Für Kühlgeräte<br />

E<br />

Für batteriebetriebenes Spielzeug<br />

F<br />

Beim Laufen<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

17


Aqua PlasmaEine Information der Paradigma Deutschland GmbH<br />

Anzeige<br />

Schrittweise auf erneuerbare Energien umstellen<br />

Energieeffizienz und Klimaschutz –<br />

das Sonnenlicht stets im richtigen Winkel auf die Vakuumröhren<br />

trifft. Selbst bei bewölktem Himmel lenken sie das Licht in<br />

wechseln statt verheizen<br />

das Innere der doppelwandigen Röhren und erzielen optimale<br />

Viele Heizungen in Deutschland sind veraltet, arbeiten ineffizient<br />

und stoßen zu viel CO 2 aus. Steigende Brennstoffpreise Dank des Vakuums zwischen innerer und äußerer Röhre kann<br />

Solarerträge – so rechnet sich die Anlage das ganze Jahr über.<br />

treiben die Heizkosten zusätzlich in die Höhe. Mit regenerativen<br />

Heizsystemen werden Eigenheimbesitzer unabhängig moskanne. Für dieses clevere Konzept wurde das AquaSystem<br />

die Wärme nicht nach außen entweichen – wie in einer Ther-<br />

von teuren Rohstoffen und schützen gleichzeitig das Klima. bereits mehrfach ausgezeichnet. Der bestehende Heizkessel<br />

Dafür müssen sie nicht auf einen Schlag investieren, sondern schaltet sich nur hinzu, wenn die Kollektoren nicht ausreichend<br />

können ganz nach Bedarf neue Technik installieren. Wer zwar Wärme bereitstellen.<br />

umstellen, aber nicht komplett modernisieren möchte, steigert<br />

bereits mit einer Solarthermieanlage die Energieeffizienz. Wärmezentrale und Heizung – im eigenen Tempo aufrüsten<br />

Denn die Kollektoren senken die Kosten für Heizwärme und<br />

Ein Frischwasserspeicher wie der AquaEXPRESSO von Paradigma<br />

Warmwasser. Das AquaSystem von Paradigma setzt statt des<br />

lässt sich jederzeit nachrüsten und bietet in Kombination mit<br />

üblichen Glykol-Gemischs Wasser als Wärmeträger ein. Dadurch<br />

dem AquaSystem eine komfortable Warmwasserbereitung und<br />

lässt sich der vorhandene Heizkreislauf ohne großen Aufwand<br />

eine wirksame Heizungsunterstützung für das ganze Haus: Als<br />

solar erweitern. Dass in den effizienten Vakuumröhrenkollektoren<br />

herkömmliches Heizungswasser fließt, garantiert zudem<br />

Wärmezentrale bevorratet er große Mengen solar erwärmten<br />

Heizungswassers und erhitzt das Trinkwasser hygienisch im<br />

wartungsarme langlebige Anlagen.<br />

Durchlauf, sobald es gebraucht wird. So ist auch an mehreren<br />

Zapfstellen in Bad, WC und Küche zeitgleich warmes Wasser<br />

Bedarfsweise kann die Anlage um einen modernen Frischwasserspeicher<br />

oder einen Pelletskessel ergänzt werden.<br />

verfügbar. Wer einen weiteren Schritt hin zu einem klimafreundlichen<br />

regenerativen Heizsystem gehen möchte oder<br />

Jeder Schritt lässt sich einzeln realisieren und nachrüsten. Die<br />

ohnehin die Heizung austauschen muss, ersetzt die alte Anlage<br />

Produkte des Herstellers Paradigma sind dank ihres modularen<br />

Aufbaus perfekt aufeinander abgestimmt und lassen sich<br />

am besten durch einen modernen Pelletskessel.<br />

einfach in bestehende Systeme integrieren. Für die sukzessive Der Pelletti III von Paradigma erfüllt schon heute sämtliche ab<br />

Energiewende in den eigenen vier Wänden sind sie dadurch 2015 geltenden Emissionsvorschriften und eignet sich perfekt<br />

ideal geeignet.<br />

für die Unterstützung einer solar-thermischen Anlage. Von<br />

Öl oder Gas sind Modernisierer mit Pellets unabhängig. Der<br />

nachwachsende Rohstoff Holz wird in der heimischen Pelletsproduktion<br />

aus Resthölzern verarbeitet und zu konstanten, berechenbaren<br />

Preisen angeboten. Zudem verbrennen die Pellets<br />

CO 2 -neutral, da sie beim Verfeuern nur die Menge des Treibhausgases<br />

freisetzen, die der Baum im Wachstum aufgenommen<br />

hat. Bei der Umstellung von Öl auf Pellets ist der<br />

benötigte Lagerraum durch die Fläche des früheren Öltanks<br />

automatisch gegeben. Bei Platzmangel oder bestehendem<br />

Gasanschluss empfiehlt sich dank ihrer hohen Nutzungsgrade<br />

Den ersten Schritt<br />

auch eine effiziente Gasbrennwertheizung.<br />

zur klimafreundlichen Wärmeversorgung machen<br />

Die Paradigma Deutschland GmbH ist der kompetente<br />

Solarthermieanlagen nutzen die Kraft der Sonne für die Warmwassererzeugung<br />

und unterstützen bedarfsweise die Heizung. chen Solarthermie, Holzpellets und Gas-Brennwerttechnologie.<br />

Systemanbieter für nachhaltige Heizlösungen aus den Berei-<br />

Betreiber gewinnen so Unabhängigkeit von fossilen Ressourcen,<br />

ohne dass gleich ein neues Heizsystem nötig wird. Solar-<br />

Qualität der installierten Anlagen sicher. Weitere Informationen<br />

Über 850 Systempartner in ganz Deutschland stellen die hohe<br />

anlagen von Paradigma lassen sich optimal nachrüsten. Speziell zum umfangreichen Leistungsspektrum von Paradigma gibt es<br />

gebogene Parabolspiegel sorgen in den Kollektoren dafür, dass im Internet unter www.paradigma.de.<br />

18<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


- Patentierte Plasma-Beschichtungstechnologie für<br />

Vakuum-Röhren CPC Spiegel zur Leistungssteigerung<br />

- Hohe Energieerträge, auch im Winter und in Übergangszeiten<br />

Kollektor aufs Dach, einfach anschließen - fertig.<br />

*) Laut Solar KEYMARK, dem Gütezeichen der europäischen Normungsorganisation<br />

für solarthermische Produkte, ist der AQUA PLASMA der Kollektor mit dem höchsten<br />

Wärmeertrag am Markt.<br />

Wir informieren Sie gerne! Ihre Paradigma System Partner aus der Region:<br />

Fa. Peer Starost<br />

34474 Diemelstadt-Wrexen - Telefon: 0 56 42 / 84 23 - www.starost-diemelstadt.de<br />

Fa. Ullrich - Meister der Elemente<br />

36179 Bebra - Telefon: 0 66 22 / 92 99-0 - www.ullrich-bebra.de<br />

Fa. Schäfer GmbH<br />

34537 Bad Wildungen - Telefon: 0 56 21 / 78 99 - 0 - www.heizungsschaefer.de<br />

Fa. Feuer & Flamme, Konrad Maydorn<br />

34497 Korbach - Telefon: 0 56 31 / 48 81 - www.feuerundflamme-korbach.de<br />

Fa. KRAFT GmbH & Co. KG<br />

34497 Korbach - Rhena - Telefon: 0 56 31 / 38 73 - www.kraft-korbach.de<br />

Fa. Schreckert GmbH<br />

34311 Naumburg - Altenstädt - Telefon: 0 56 25 / 92 39 5-0 - www.schreckert.de<br />

Fa. ConSolaris Energietechnik GmbH<br />

34549 Edertal-Giflitz - Telefon: 0 56 23 / 9 33 50 10 - www.consolaris-energietechnik.de<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

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Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />

Hans-Viessmann-Schule - Mit Klima & Co zu modernster<br />

Anlagentechnik<br />

Wolfgang Schleiter, Hans-Viessmann-Schule<br />

Ein Preisgeld von 50.000 Euro errang die Hans-Viessmann-Schule<br />

in Frankenberg mit der Teilnahme an Deutschlands höchstdotiertem<br />

Klimaschutz-Wettbewerb für Schulen. Unter bundesweit<br />

115 teilnehmenden Schulen erreichte die Klasse der Fachschule<br />

für Umweltschutztechnik bei „Klima & Co“ den ersten Platz.<br />

◆ Durchführung des Hydraulischen Abgleichs<br />

◆ Einsatz moderner LED-Beleuchtung.<br />

Für die Realisierung ergänzte das zuständige Gebäudemanagement<br />

die Planung um einen Pelletkessel und eine Wärmepumpe<br />

zur Trinkwasserbereitung eines Nebengebäudes. Das<br />

Maßnahmenpaket soll bis Ende 2013 in Betrieb gehen und die<br />

einzelnen Elemente auch als Lernträger für den Fachschulunterricht<br />

dienen.<br />

Die Fachschule Umweltschutztechnik bietet eine grundlegende<br />

systemtechnische Ausbildung im Bereich der Entwicklung, der<br />

Planung und des Betriebs von regenerativen Energieanlagen.<br />

Mit den beschriebenen Schritten wird die Anlagentechnologie<br />

auf modernsten Stand gebracht und das bereits vorhandene<br />

Spektrum in optimaler Weise erweitert. Ziel ist die nachhaltige<br />

Wärmeversorgung des gesamten Schulstandorts.<br />

Vertreter der Hans-Viessmann-Schule nehmen den 1. Preis bei<br />

Klima & Co entgegen. (Foto: Nico Wirth)<br />

Den Schülern stand ein virtuelles Budget von 50.000 Euro zur<br />

Verfügung, mit dem Maßnahmen für die Senkung des CO 2 -<br />

Ausstoßes der Schule geplant werden sollten.<br />

Da sich diese Thematik vollständig mit dem Lehrplan deckt,<br />

wurde die Projektbearbeitung überwiegend in den Unterricht<br />

integriert. Aus einer Vielzahl an Ideen, die analysiert, gefiltert<br />

und bewertet wurden, entstand ein optimales Maßnahmenpaket<br />

für ein Gebäude der Hans-Viessmann-Schule:<br />

◆ Erneuerung der Heizungsanlage durch ein Mikro-KWK-Gerät<br />

◆ Austausch der Heizungsumwälzpumpen durch Hocheffizienzpumpen<br />

◆ Integration einer thermischen Solaranlage zur Heizungsunterstützung<br />

◆ optimierte Regelungseinstellung (Zeitprogramme und<br />

Heizkurve)<br />

◆ Dämmung der obersten Geschossdecke<br />

Infos/Kontakt:<br />

Hans-Viessmann-Schule . Marburger Str. 23<br />

35066 Frankenberg . Tel.: 06451-230220<br />

Mail: frankenberg@viessmann-schule.de<br />

Internet: www.viessmann-schule.de<br />

Klasse 01TEUT vor dem<br />

Gebäude des Wettbewerbs.<br />

Links Klassenlehrer<br />

Wolfgang Schleiter und<br />

2.v.l. Hausmeister Markus<br />

Müller. (Foto: Nico Wirth)<br />

Info:<br />

Die Hans-Viessmann-Schule ist ein berufliches Kompetenzzentrum<br />

mit zwei Standorten in Frankenberg und in Bad<br />

Wildungen, das mehrere Fachschulen, Berufsschulen und<br />

Fachoberschulen unter einem Dach vereint und eine Vielzahl<br />

von Bildungsgängen und Ausbildungsberufen anbietet.<br />

Im Frühjahr 2013 besuchten insgesamt 2062 Schülerinnen<br />

und Schüler die Beruflichen Schulen.<br />

20<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />

Korbacher Kreishaus gibt Gas!<br />

Nico Wirth (Gebäudemanagement Waldeck-Frankenberg), Tanja<br />

Müller (Dorf- und Regionalentwicklung Waldeck-Frankenberg,<br />

Projekt KLIMZUG-Nordhessen)<br />

Energie aus Abfall – so lautet die Grundidee einer Biogasanlage.<br />

Von dieser Idee profitiert seit September 2009 auch das<br />

Kreishaus in Korbach: Denn nicht weit entfernt vom Kreishaus<br />

hat Familie Rube eine Biogasanlage gebaut, die neben elektrischer<br />

Energie aus der Vergärung biogener Rest- und Abfallstoffe<br />

auch viel Wärme liefert, welche zur Beheizung des Kreishauses<br />

eingesetzt wird. „Über die Nutzung dieser Abwärme können wir<br />

ungefähr 74% unseres Wärmebedarfs decken und so Heizkosten<br />

und Treibhausgasemissionen senken“, berichtet der Erste<br />

Kreisbeigeordnete Jens Deutschendorf.<br />

Die rund 1,4 MWh Heizenergie, die das 11.604 m 2 große<br />

Korbacher Kreishaus durchschnittlich pro Jahr benötigt, wurden<br />

bis dato ausschließlich mit fossilen Energieträgern erzeugt.<br />

Dadurch entwichen jährlich rund 308 Tonnen CO 2 in die<br />

Atmosphäre, die jetzt durch den gezielten Einsatz von Biomasse<br />

deutlich verringert werden.<br />

„Pro Jahr werden in der Biogasanlage etwa 10.000 Tonnen<br />

Speise- und Lebensmittelreste vergoren“, erklärt Betreiber Carsten<br />

Rube, „etwa alle zwei Tage liefern große Tanklastzüge das<br />

Rohmaterial aus Restaurants und Großküchen in ganz Hessen“.<br />

Verschiedene Mikroorganismen bauen in den luftdicht abgeschlossenen<br />

Behältern der Biogasanlage dieses Ausgangsmaterial<br />

ab und um, sodass am Ende Biogas entsteht. Das Biogas<br />

wird in ein Blockheizkraftwerk geleitet und dort verbrannt.<br />

Während der Stromerzeugung fällt eine beachtliche Wärmemenge<br />

an, die zum Teil als Prozesswärme in der Biogasanlage<br />

benötigt wird, Hackschnitzel trocknet und das Wohnhaus der<br />

Familie Rube beheizt. Die größte Menge der anfallenden Wärme<br />

wird allerdings über eine 700 m lange Wärmeleitung in den<br />

Heizungskeller des Kreishauses transportiert und übernimmt<br />

dort die komplette Grundlastversorgung.<br />

Eine Nahwärmeleitung von rund 700 Metern Länge verbindet<br />

die Wärmequelle mit dem Abnehmer.<br />

Wärme-Contracting mit Carsten Rube<br />

Für den Landkreis ist das eine sehr risikofreie Sache.<br />

Der Vertrag sieht die Wärmelieferung aus<br />

der Biogasanlage zu einem Preis pro kWh vor, der stets<br />

75 % des jeweils aktuellen Gaspreises beträgt. Die gesamte<br />

Infrastruktur, also alle Leitungen bis zum<br />

Übergabepunkt einschließlich des Wärmetauschers,<br />

wurde von Anlagenbetreiber Rube geschaffen, die<br />

Investitionskosten dafür sind in den Wärmelieferpreis<br />

schon einkalkuliert.<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

21


Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />

Die Biogasanlage der Familie Rube versorgt das Kreishaus zu fast 75 % mit regenerativer Wärme.<br />

Die Wärmeversorgung der Korbacher Kreisverwaltung durch<br />

die Biogasanlage Rube stellt nach Ansicht aller Beteiligten eine<br />

clevere Lösung für beide Seiten dar. Vor der Vernetzung der<br />

beiden Einrichtungen musste die Biogasanlage einen hohen<br />

Prozentsatz der überschüssigen Wärme über einen mit Strom<br />

betriebenen Notkühler an die Außenluft abgeben. Seitdem die<br />

Wärme ins Kreishaus fließt, ist der Strombedarf für den Notkühler<br />

drastisch gesunken. Die Kreisverwaltung ihrerseits konnte<br />

ihre Energiekosten erheblich senken und leistet jetzt einen<br />

lohnenden Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Hier wird die Wärme aus der Biogasverstromung ins Kreishaus<br />

angeliefert und gemessen.<br />

22<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Anzeige<br />

Mit modernen Heizungsanlagen gut gerüstet in die Zukunft<br />

Eine Information von Viessmann Deutschland GmbH<br />

Dauerhaft niedrige Energiekosten durch umweltschonende,<br />

effiziente Technik<br />

Wer seine veraltete Heizung noch immer nicht ausgetauscht hat,<br />

sollte jetzt aktiv werden. Denn mit rund 90 Prozent entfällt der<br />

größte Anteil des Energieverbrauchs in einem durchschnittlichen<br />

Haushalt auf Raumheizung und Warmwasserbereitung. Außerdem<br />

muss mit weiter steigenden Energiepreisen gerechnet werden.<br />

Das heißt: Die Investition in moderne, effiziente Heiztechnik lohnt<br />

sich. Sie bietet die beste Voraussetzung, um die Energiekosten zu<br />

senken und sie dauerhaft im Griff zu behalten.<br />

Brennwerttechnik ist besonders wirtschaftlich<br />

Moderne Brennwertgeräte sind in vielen Fällen die erste Wahl. Ob<br />

Alt- oder Neubau, Ein- oder Mehrfamilienhaus: Bei dieser besonders<br />

sparsamen Technik werden bis zu 98 Prozent der in Gas oder<br />

Öl gespeicherten Energie in nutzbare Wärme umgewandelt – so<br />

bleibt das Heizen mit fossilen Brennstoffen auch bei steigenden<br />

Preisen bezahlbar. Außerdem können moderne Brennwertkessel<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen hergestelltes Bioöl oder Biogas<br />

verbrennen und sind deshalb doppelt zukunftssicher. Der Einsatz<br />

dieser Technik macht sich oft schon nach fünf bis sieben Jahren<br />

bezahlt. Damit sind Brennwertgeräte – unter Berücksichtigung der<br />

Kosten für Anschaffung und Montage – die mit Abstand wirtschaftlichste<br />

Lösung.<br />

Biomassekessel bieten Komfort und<br />

Bedienerfreundlichkeit<br />

Den mit 70 Prozent größten Anteil an den erneuerbaren Energien<br />

hat Biomasse – und das aus gutem Grund: Scheitholz und Pellets<br />

zum Beispiel müssen nicht importiert werden, sind ganzjährig<br />

verfügbar, lassen sich leicht lagern und verbrennen CO2-neutral.<br />

Im Unterschied zu Kachelöfen und Kaminen, bei denen meist die<br />

dekorative Wirkung im Vordergrund steht, eignen sich moderne<br />

Biomassekessel zur komfortablen zentralen Beheizung von<br />

Gebäuden und zur Trinkwassererwärmung. Dabei wird die erzeugte<br />

Wärmemenge dem aktuellen Bedarf angepasst, so dass ein solcher<br />

Kessel in puncto Komfort und Bedienerfreundlichkeit in etwa einer<br />

Öl-/Gasheizung entspricht.<br />

Wärmepumpe für Neubau und Modernisierung geeignet<br />

Mit ihren herausragenden Leistungsmerkmalen bietet sich eine<br />

Wärmepumpe nicht nur für den Neubau, sondern auch für die Modernisierung<br />

an. Vergleichsweise niedrige Betriebskosten, Umweltschutzaspekte<br />

sowie die Unabhängigkeit von Öl und Gas sprechen<br />

für den Einsatz dieser Zukunftstechnologie. Besonders effizient<br />

arbeitet eine Wärmepumpe, wenn das Gebäude gut gedämmt ist<br />

oder das Heizungssystem mit niedrigen Temperaturen betrieben<br />

werden kann – zum Beispiel bei einer Fußbodenheizung. Im Altbau<br />

können Luft/Wasser-Wärmepumpen auch als Ergänzung zu einer<br />

bereits vorhandenen Heizungsanlage angeschafft werden. Die Wärmepumpe<br />

übernimmt dann die Wärme-Grundversorgung, so dass<br />

der alte Öl- oder Gaskessel nur noch an sehr kalten Wintertagen<br />

zum Einsatz kommt. Da für solche bivalenten Anlagen vorwiegend<br />

Wärmepumpen mit geringerer Heizleistung eingesetzt werden,<br />

fallen vergleichsweise niedrige Investitionskosten an.<br />

Energie von der Sonne – kostenlos frei Haus<br />

Sonnenenergie steht nicht nur kostenlos zur Verfügung, sondern<br />

verringert auch die Abhängigkeit von den fossilen Energieträgern<br />

Öl und Gas.<br />

Eine moderne Solaranlage gewährleistet zusammen mit einem<br />

effizienten Heizkessel oder einer Wärmepumpe die wirtschaftliche<br />

und zukunftssichere Wärmeversorgung eines Gebäudes. Schon eine<br />

kleine Anlage mit fünf Quadratmetern Kollektorfläche reicht aus,<br />

um aufs Jahr gerechnet rund 60 Prozent der Warmwasserbereitung<br />

abzudecken. Im Sommer können Solarkollektoren diese Aufgabe<br />

nahezu vollständig übernehmen. Der Kessel oder die Wärmepumpe<br />

kann dann über Monate ausgeschaltet bleiben.<br />

Kostenlos, umweltfreundlich, sicher: Rund eine Million Hausbesitzer<br />

in Deutschland haben sich schon für eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung<br />

und Warmwasserbereitung entschieden.<br />

Der Holzpelletkessel Vitoligno 300-P von Viessmann ist mit einem<br />

Leistungsbereich von 4 bis 48 kW sowohl für die bedarfsgerechte<br />

Wärmeversorgung von Ein- und Mehrfamilienhäusern als auch von<br />

Gewerbebetrieben konzipiert.<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

23


Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />

BioEffizienz-Dörfer in Bad Wildungen<br />

Mit freundlicher Unterstützung durch Hans-Jürgen Kramer<br />

Bad Wildungen sieht sich in der Region Kellerwald-Edersee als<br />

Vorreiter und Schrittmacher beim Thema „Kommunaler Klimaschutz“.<br />

Seit dem sehr frühen Beitritt der Stadt Bad Wildungen<br />

zum Klimabündnis im Jahre 1992 sind vielfältige Projekte und<br />

Maßnahmen initiiert und realisiert worden, die das Thema<br />

„Energieeffizienz und Klimaschutz“ in die Bevölkerung hinein<br />

trugen, um für die Ziele des Klimabündnisses zu werben.<br />

Dadurch war der Boden bereitet für die Teilnahme am Wettbewerb<br />

„BioEffizienz-Dorf“ des Landes Hessen, mit dem Dörfer<br />

und Ortsteile bis 1.000 Einwohner zwei Jahre lang unterstützt<br />

wurden. Gefördert wurden Projekte und Maßnahmen, die in<br />

besonderem Maße zur Steigerung der Energieeffizienz und des<br />

Anteils erneuerbarer Energien an Gebäuden beitragen, mit bis<br />

zu 6.500 Euro. Dies können die Haushalte durch Wärmedämmung<br />

und Stromsparmaßnahmen erreichen, durch den Austausch<br />

erneuerungsbedürftiger Heizungsanlagen sowie durch<br />

den Einbau von Pelletkesseln und solarthermischen Anlagen.<br />

Armsfeld und Frebershausen, zwei Stadtteile Bad Wildungens,<br />

bewarben sich gemeinsam um die Teilnahme am Programm.<br />

In Armsfeld (291 EW) war bereits ab 2007 die Entwicklung zum<br />

„BioEnergiedorf“ geplant worden. Dieser Prozess geriet jedoch<br />

ins Stocken, als die Erfahrungen und Erkenntnisse bestehender<br />

BioEnergiedörfer ausgewertet wurden. Mit dem „BioEffizienz-<br />

Dorf“ als wesentlicher Weiterentwicklung der BioEnergiedörfer<br />

konnte sich die Dorfgemeinschaft besser identifizieren. Frebershausen<br />

(180 EW) hat eine lange Tradition „des Heizens mit<br />

Holz“ und wurde bereits 1997 als „Klimaschutzdorf Hessens“<br />

ausgezeichnet. Durch die gleichzeitige Teilnahme beider Orte<br />

am Dorferneuerungsprogramm versprach man sich zusätzliche<br />

Vorteile. Im November 2010 wurde die gemeinsame Bewerbung<br />

der beiden Orte anerkannt.<br />

In verschiedenen Praxis-Workshops zu den Themen Dämmung,<br />

Anlagentechnik und Stromeinsparung erhielten Gebäudeeigentümer<br />

aus beiden Orten die theoretischen Grundlagen für die<br />

Planung energieeffizienter Maßnahmen. Die fast 60 Workshop-<br />

Teilnehmer waren sich in ihrer Einschätzung einig, dass diese<br />

11 Workshops als hervorragende Energieberatung vor Ort<br />

„schon viel gebracht haben“.<br />

Es folgte eine längere Wartezeit, bis die konkreten Förderrichtlinien<br />

zum Programm veröffentlicht wurden. Aus Sicht des<br />

Projektteams unerwartet problematisch war auch die Abstimmung<br />

zwischen den Vorgaben der Dorferneuerung und der<br />

BioEffizienz-Förderung, da diese unterschiedliche Förderziele<br />

haben. Beide Umstände führten dazu, dass bis zum Stichtag<br />

31.12.2012 aus beiden Dörfern „nur“ je sechs Förderanträge zu<br />

konkreten BioEffizienz-Maßnahmen gestellt wurden. Zusätzlich<br />

konnten jedoch zahlreiche Dämmmaßnahmen über die<br />

Dorferneuerung gefördert werden. Bei der Beschaffung der<br />

Pelletkessel wurde eine Einkaufsgemeinschaft gebildet, die<br />

vom Projektbegleiter Hessenenergie als ein wichtiger Baustein<br />

des Konzeptes vorgesehen war.<br />

Bei der Überreichung der Urkunden für die Wettbewerbsteilnahme<br />

(von links nach rechts): Bürgermeister Volker Zimmermann,<br />

Ortsvorsteher Herbert Nagel von Frebershausen, Staatsministerin<br />

Lucia Puttrich, Hans-Jürgen Kramer (Projektteam), Claudia<br />

Ravensburg (Landtagsabgeordnete), Markus Küster (Projektteam),<br />

Ortsvorsteher Heinrich Heintzemann von Armsfeld.<br />

24<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />

Das Zwischenfazit von Hans-Jürgen Kramer vom Amt für Immobilienwirtschaft<br />

und Umweltschutz Bad Wildungen, Leiter des<br />

Projektteams BioEffizienz-Dorf, benennt Erfolge und Kritikpunkte<br />

des Förderprogramms: „Das BioEffizienz-Dorf als Weiterentwicklung<br />

des BioEnergie-Dorfs stellt die Energieeinsparung in den<br />

Vordergrund. Das gab den Ausschlag für unsere Teilnahme“,<br />

sagt er. „Die Entscheidung war richtig und wichtig, da die grundsätzliche<br />

Bereitschaft der Teilnehmer zu Energieeinsparungsund<br />

Effizienzmaßnahmen durch eine hervorragende Beratung<br />

unterstützt wurde und in realen Maßnahmen mündete. Über die<br />

geförderten Aktivitäten hinaus erhoffen wir uns durch die Vorbildwirkung<br />

dieser Maßnahmen viele Folgeprojekte. “ Allerdings<br />

sieht er die große Notwendigkeit, bürokratische Hemmnisse bei<br />

der Förderung abzubauen und die Förderung der Fördermittelgeber<br />

zielgerichtet abzustimmen.<br />

Wer hilft mir eigentlich vor<br />

Ort beim Klimaschutz?<br />

Klimaschutz für zu<br />

Hause: EWF Naturstrom<br />

aus 100 % Wasserkraft<br />

Beispielmaßnahme im Stadtteil Armsfeld:<br />

Das Wohngebäude von Familie Heintzemann, Baujahr 1873,<br />

wurde umfassend energetisch saniert. Neben der Dämmung<br />

des Daches und einer Außenwand wurde eine moderne Pelletheizung<br />

in Kombination mit einer solarthermischen Anlage<br />

installiert, die zur Heizungsunterstützung und Brauchwarmwasserbereitung<br />

genutzt wird und an den zukünftig stark verringerten<br />

Wärmebedarf des Gebäudes angepasst ist. Das Hessische<br />

Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

stellte im Rahmen des Wettbewerbs „BioEffizienz-<br />

Dorf“ 3800 Euro für die neue Heiztechnik zur Verfügung. Die<br />

Dämmung wurde durch das Dorferneuerungsprogramm des<br />

Landes gefördert. Zusätzlich wurden Fördermittel der KfW-Bankengruppe<br />

und BAFA beantragt.<br />

Die EWF!<br />

Wir fördern vielfältige energieeffiziente Projekte und Initiativen<br />

in der Region, die aktiv und nachhaltig zum Klimaschutz beitragen.<br />

Und das betrifft alle Bereiche des täglichen Lebens:<br />

Energie sparen für zu Hause, alternative Antriebe oder<br />

regenerative Energie-Erzeugung. www.ewf.de<br />

Hans-Jürgen Kramer, Leiter des Bad Wildunger Amtes für Immobilienwirtschaft und Umweltschutz, erläutert: „Der durch<br />

die Dämmung deutlich reduzierte Restwärmebedarf des Gebäudes wird zukünftig ausschließlich aus erneuerbaren Energien<br />

gedeckt, was die Umwelt und den Geldbeutel der Hauseigentümer nachhaltig entlastet.“ Nach den Berechnungen des<br />

örtlichen Bafa-Energieberaters können durch die Modernisierungsmaßnahmen etwa 8160 Kilogramm Kohlendioxid und<br />

15.000 Kilowattstunden Endenergie im Jahr eingespart werden.<br />

Rückten im Oktober 2012 mit<br />

Pellets, Scheitholz, Zellulose und<br />

Dachziegeln dem Altbau zuleibe<br />

(von links): Jürgen Stephan,<br />

Wilhelm Heintzemann, Werner<br />

Stephan, Torsten Heintzemann,<br />

Herbert Nagel, Markus Jungermann<br />

(Energieberater), Stefan Nakazi<br />

(Hessen-Energie), Markus Küster<br />

(Stadt Bad Wildungen), Heinrich<br />

Heintzemann (Hauseigentümer)<br />

und Werner Heintzemann.<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

25


Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />

Aus der Holzabsatzkrise zur nachhaltigen Energieversorgung<br />

Manfred Albus, Stiftungsforsten Kloster Haina<br />

Die Stiftungsforsten Kloster Haina sind einer der ältesten Forstbetriebe<br />

Hessens. Seit 1533 gilt für sie die von Philipp dem<br />

Großmütigen gegebene Stiftungsurkunde. Das Wald-Vermögen<br />

soll “auf ewige Zeiten“ erhalten, nachhaltig bewirtschaftet und<br />

die Überschüsse daraus für soziale Zwecke verwendet werden,<br />

vor allem für den Betrieb der Hohen Hospitäler. Die Ursprünge<br />

der Stiftungswälder liegen im 13. Jahrhundert, als der Zisterzienserorden<br />

in Haina ein Kloster gründete.<br />

Seitdem haben die nachhaltig bewirtschafteten Wälder kontinuierlich<br />

Gewinne abgeworfen. Heute fließen diese an den LWV<br />

Hessen, er ist Träger und Treuhänder des Stiftungsvermögens.<br />

In den 1990er Jahren war das als “Zwangskoppelprodukt“ bei<br />

der Holznutzung mit anfallende Industrieholz wegen Überkapazitäten<br />

in der Spanplattenindustrie schwer absetzbar. Die Stiftungsforsten<br />

Kloster Haina entwickelten damals unter dem Slogan<br />

“Holznutzung statt Verrottung“ den neuen, alten “Holzweg“<br />

der thermischen Verwertung. Ziel war es, den nachwachsenden<br />

Rohstoff Holz <strong>region</strong>albezogen zu verwenden und heimische<br />

Arbeitsplätze zu sichern, außerdem suchte man einen neuen<br />

Rohholz-unabhängigen Markt. Wegen steigender Ölpreise und<br />

der Endlichkeit fossiler Brennstoffe war der Energiesektor in die<br />

Diskussion gekommen. Er bot nun gute Chancen für erneuerbare<br />

Energien. Im LWV Hessen waren neben dem forstlichen<br />

Energielieferanten auch große ölbasierte Energieverbraucher<br />

vorhanden.<br />

So wurde 1998 das Biomasseheizwerk (1,8 MW) im Krankenhaus<br />

Merxhausen (heute Vitos Kurhessen gGmbH) als hessisches<br />

Pilotprojekt in Betrieb genommen. Die Stiftungsforsten<br />

Kloster Haina als Investor der Anlage und Lieferant der Wärmeenergie<br />

wurden so zum ersten forstlichen Energiedienstleiter in<br />

Hessen.<br />

Das Novum der neuen, auf Langfristigkeit angelegten Kooperation<br />

war, dass beide Vertragspartner nicht nur ökologische,<br />

Klostergelände Haina: Das Biomasseheizwerk Haina wurde 2001 im Gelände des ehemaligen Zisterzienserklosters Haina in Betrieb<br />

genommen. Im Hintergrund ist die Klosterkirche zu sehen. Im vorderen Bereich entstand (von links nach rechts) neben dem alten<br />

ölbefeuerten Kesselhaus das Gebäude für den Hackschnitzelkessel sowie der dazugehörige Bunker (Fassungsvermögen: 350 srm<br />

Hackschnitzel).<br />

26<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />

sondern auch betriebswirtschaftliche Vorteile aus dieser Verbindung<br />

zogen. Die Stiftungsforsten rechneten nur die tatsächlich<br />

verbrauchte Energiemenge in kWh ab. Das ermöglichte dem<br />

Forstbetrieb eine hohe Flexibilität beim Energie-Input aus<br />

Waldholz, für das Krankenhaus entfielen fortan die sogenannten<br />

Kessel-Umwandlungsverluste in Höhe von ca. 10-15 %<br />

der Gesamt-Energiekosten. Dem wegen Schwankungen am<br />

Energiemarkt höheren unternehmerischen Risiko standen nun<br />

kontinuierliche Belieferungsmöglichkeiten gegenüber.<br />

Bad Wildungen. Beide Anlagen werden zu 100 % mit Hackschnitzeln<br />

aus Haina versorgt.<br />

Zur Logistik-Optimierung ist nahe des Hainaer Forstbetriebes<br />

ein Hackschnitzel-Lagerplatz mit zwei großen, ca. 1<strong>2.0</strong>00 m³<br />

Hackschnitzel fassenden Hallen entstanden. Dort wird mit einem<br />

angemieteten Mobil-Hacker das angelieferte Industrieholz<br />

gehackt und zwischengelagert.<br />

Pro Jahr setzt HEH Haina ca. 30.000 srm Hackschnitzel für eine<br />

Gesamt-Wärmeleistung von ca. 22 Mio. kWh ein. Dabei werden<br />

etwa 2,6 Mio. Liter Heizöl (brutto) substituiert und der Umwelt<br />

jährlich ca. 6,9 Mio. kg CO 2 erspart.<br />

HEH Haina ist bis heute ein Projekt, das neben den ökologischen<br />

und ökonomischen Vorteilen ein Beispiel für dauerhafte<br />

<strong>region</strong>ale Wertschöpfung darstellt.<br />

Hackschnitzellagerplatz Haina: Auf dem „Alten Sportplatz<br />

Haina“ haben die Stiftungsforsten Kloster Haina einen Hackschnitzellagerplatz<br />

errichtet. Dort treibt ein angemieteter landwirtschaftlicher<br />

Schlepper einen Mobilhacker an, der das vorkonzentrierte<br />

Waldholz zu Hackschnitzeln zerkleinert. In zwei<br />

speziell dafür erbauten Lagerhallen werden die Hackschnitzel<br />

für vier Biomasseheizwerke zwischengelagert. Aus den Hallen<br />

erfolgt der Transport des Hackgutes mit Groß-Containern zu den<br />

Heizkesseln.<br />

Schon bald zeigte das Projekt seine Praxistauglichkeit. Bereits<br />

Ende 2001 wurde das zweite Biomasseheizwerk (1,5 MW) im<br />

Krankenhaus Haina (Vitos Haina gGmbH) in Betrieb genommen.<br />

Auch hier sind die Stiftungsforsten Investor und alleiniger<br />

Energie-Lieferant. Seit Herbst 2003 werden von dem zwischenzeitlich<br />

gegründeten forstlichen Energie-Dienstleister “HEH –<br />

Holz-Energie-Haina“ zwei weitere Heizwerke beliefert: Eine<br />

1,5 MW-Anlage im Krankenhaus Marburg (Vitos Gießen-Marburg<br />

gGmbH) und eine kleinere Anlage (340 kW) bei der EWF in<br />

ENERGIESPARTIPP<br />

Heizungspumpe niedriger<br />

stellen<br />

Viele der eingesetzten Heizungsumwälzpumpen sind<br />

von ihrer Leistung überdimensioniert und verbrauchen<br />

daher unnötig viel Strom. Häufig kann man deren<br />

Leistung mit einem eingebauten Schalter verändern. Da<br />

oftmals die höchste Leistungsstufe eingestellt ist, lohnt<br />

es sich, die Pumpe in Augenschein zu nehmen und<br />

die niedrigste Leistungsstufe zu wählen. Diese reicht<br />

bei Etagenheizungen oder kleineren Häusern ohne<br />

Fußbodenheizung meist schon aus. Die Umwälzpumpe<br />

transportiert dann immer noch genügend heißes Wasser<br />

vom Heizkessel zu den Heizkörpern.<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

27


Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />

Ein Nahwärmenetz für Frankenau<br />

Um der wirtschaftlichen Belastung durch steigende Heizölpreise<br />

zu entgehen, suchen immer mehr Hauseigentümer nach<br />

alternativen Wärmekonzepten. Anders als in Ballungsgebieten<br />

wird in ländlichen Räumen dabei noch nicht oft auf Verbundnetze<br />

zur Wärmeversorgung gesetzt, denn diese bedeuten<br />

einen hohen Planungsaufwand und komplizierte Abstimmungsprozesse.<br />

Dass sich der Bau und Betrieb eines solchen Netzes<br />

aber sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch lohnt, zeigt eine<br />

Machbarkeitsstudie, die im Auftrag der Stadt Frankenau von der<br />

Firma Viessmann, Abteilung Bioenergiedörfer und -systeme,<br />

erstellt und von der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> gefördert wurde.<br />

Die Stadt Frankenau stellte die Idee zu einem Nahwärmenetz<br />

unter Einbeziehung der Kindertagesstätte, der Grundschule<br />

mit Sporthalle, der Lebenshilfe e.V., einer Zahnarztpraxis und<br />

des Pfarrhauses in einer Informationsveranstaltung vor und<br />

konnte weitere Interessenten dafür gewinnen. Um zunächst die<br />

wirtschaftliche Grundlage zu klären und weiteren potenziellen<br />

Anschlussteilnehmern eine Entscheidungsgrundlage zu geben,<br />

gab man die Studie in Auftrag.<br />

Ziel war es herauszufinden, ob eine regenerative Wärmeversorgung<br />

mit dem genannten Teilnehmerkreis eine wirtschaftlich<br />

attraktive Alternative zur fossilen und individuellen Wärmeversorgung<br />

sein könnte. Dazu musste zunächst der Wärmeleistungsbedarf<br />

des zu versorgenden Gebietes auf Basis der jeweiligen<br />

Nutzungszeit ermittelt werden. In Fragebögen wurden<br />

die Wärmebedarfe der teilnehmenden Liegenschaften erfasst<br />

und ausgewertet. Bei der Planung von Nahwärmenetzen ist<br />

insbesondere die Länge des Wärmeverbundes im Verhältnis zur<br />

abgenommenen Wärmemenge im Blick zu behalten. Die Heizzentrale<br />

sollte daher möglichst zentral geplant werden. Eine<br />

kurze Trassenführung ist für die Effizienz des Systems hochrelevant,<br />

da es beim Transport von Wärme zu Verlusten kommt, die<br />

umso höher sind, je länger das Netz ist. Diese Verluste flossen<br />

in die Wirtschaftlichkeitsberechnung mit ein.<br />

Die Studie ermittelt auf Grundlage der Basisdaten – Anzahl der<br />

Teilnehmer, benötigte Wärmemenge im Jahresverlauf - die<br />

optimale Technik und vergleicht mögliche Optionen von regenerativen<br />

Heizzentralen. Es wurden zwei Varianten gegenübergestellt:<br />

Variante I besteht aus einem Holz-Pelletkessel, der<br />

die Grund- und Mittellast abdeckt und für die relativ geringen<br />

Spitzenzeiten um einen Pufferspeicher ergänzt wird. In Variante<br />

II wird eine Holzhackschnitzelfeuerung eingesetzt, die für die<br />

Spitzenlast durch einen Ölkessel ergänzt wird.<br />

KiTa Frankenau: Die ev. Kindertagesstätte Frankenau, die auch<br />

an das Nahwärmenetz angeschlossen werden soll, wurde saniert<br />

und am 20.05.2013 offiziell eingeweiht - von links: Björn<br />

Brede (Bürgermeister), Thomas Tönges (Bauamtsleiter), Dr.<br />

Harald Wahl (Pfarrer und Leiter der KiTa-Frankenau)<br />

Das Ergebnis zeigt, dass eine 100%ige regenerative Wärmeversorgung<br />

für die bisher angemeldeten Teilnehmer mit Holz-Pelletkessel<br />

und Pufferspeicher im Nahwärmenetz wirtschaftlich<br />

möglich ist. Eine kürzlich durchgeführte Befragung von Anwohnern<br />

entlang der geplanten Nahwärmetrasse ergab ein hohes<br />

Interesse sich an diesem Projekt zu beteiligen. Daher wird<br />

geprüft, inwieweit sich die Wärmedichte und damit die Effizienz<br />

des Netzes durch weitere Wärmeabnehmer erhöht. Durch<br />

die weiteren Anschlussnehmer und Fördermittel aus Bund und<br />

Land könnte sich die Wirtschaftlichkeit noch verbessern.<br />

28<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Neu dabei: Waldeck-Frankenberg<br />

VEW steht für Wertschöpfung und Nachhaltigkeit in der Region<br />

Der Zweckverband Energie Waldeck-<br />

Frankenberg gründete im Dezember 2011<br />

die Verbands-Energie-Werk Gesellschaft<br />

für Erneuerbare Energien mbH (kurz VEW)<br />

als Schwester des <strong>region</strong>alen Energiedienstleistungsunternehmens<br />

Energie<br />

Waldeck-Frankenberg GmbH (EWF).<br />

Vorrangiger Unternehmenszweck der VEW ist die Förderung<br />

regenerativer Energieerzeugung in der Region. Der Verbandsvorsitzende<br />

Dr. Reinhard Kubat, Landrat des Kreises Waldeck-<br />

Frankenberg, stellte das Unternehmen vor: „VEW hat das Ziel,<br />

einen lokalen Beitrag zur Minderung der Treibhausgasemissionen,<br />

zum Ausstieg aus der atomaren Energieerzeugung und zur<br />

Schonung fossiler Energieressourcen für künftige Generationen<br />

zu leisten. VEW orientiert sich dabei gleichermaßen an den<br />

Prinzipien der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.“<br />

Regionale Wertschöpfung wird auf zwei Wegen erreicht:<br />

Zum einen können sich Bürgerinnen und Bürger an VEW-Projekten<br />

finanziell beteiligen. Zum anderen wird die jeweilige Betreibergesellschaft,<br />

zum Beispiel eines Windparks, unmittelbar<br />

in der betroffenen Stadt oder Gemeinde angesiedelt, so dass<br />

die Gewerbesteuererträge in der Kommune bleiben. Dabei wird<br />

VEW mögliche Projekte nur nach enger Abstimmung mit den<br />

Städten und Gemeinden sowie den Grundstückseigentümern<br />

und unter Einbindung der Öffentlichkeit umsetzen.<br />

Dr. Reinhard Kubat führt weiter aus: „Der Ausstieg aus der<br />

Atomenergie, die damit eingeleitete Energiewende zur Versorgung<br />

aus erneuerbaren Quellen sowie der Klimawandel<br />

sind komplexe Herausforderungen, deren Bewältigung ein<br />

Zusammenwirken zahlreicher Akteure voraussetzt. Die Energiewende<br />

kann nur mit den Kommunen und ihren Bürgerinnen<br />

und Bürgern gemeinsam umgesetzt werden. Den Kommunen<br />

kommt hierbei eine besondere Rolle zu, denn hier müssen die<br />

alternativen Energien angesiedelt, die Stromtrassen gebaut,<br />

die Infra- und Speicherstruktur geschaffen werden, und hier<br />

wird der Strom verbraucht. Daher sind eine enge Einbindung<br />

der Kommunen und eine Stärkung ihres Handlungsspielraums<br />

erforderlich.“<br />

Stefan Schaller als Geschäftsführer der VEW betont: „An Projekten<br />

der VEW wird die VEW stets mit mehr als 50 Prozent beteiligt<br />

sein. So werden wir dafür sorgen, dass Entscheidungen für<br />

die Region auch in der Region getroffen werden.“<br />

Zweckverband Energie Waldeck-Frankenberg (EWF)<br />

Dem Zweckverband Energie Waldeck-Frankenberg gehören<br />

neben dem Landkreis Waldeck-Frankenberg, der Stadt Korbach<br />

und der Stadt Fritzlar die Kommunen Bad Arolsen, Bad Wildungen,<br />

Breuna, Bromskirchen, Diemelsee, Diemelstadt, Edertal,<br />

Frankenau, Hatzfeld, Lichtenfels, Twistetal, Vöhl, Volkmarsen<br />

und Willingen als Verbandsmitglieder an. Der Zweckverband ist<br />

mit 54,2 % kommunaler Mehrheitseigentümer der EWF. Als das<br />

<strong>region</strong>ale Energiedienstleistungsunternehmen beliefert EWF<br />

rund 75.500 Haushalte, Industrie- und Gewerbebetriebe mit<br />

Strom, Erdgas, Wärme und Wasser. Im 1.250 Quadratkilometer<br />

großen Versorgungsgebiet, das Teilbereiche der Landkreise<br />

Schwalm-Eder und Kassel sowie große Teile des Landkreises<br />

Waldeck-Frankenberg umfasst, leben 121.000 Menschen.<br />

Neben der reibungslosen Energieversorgung ist EWF auch für<br />

den Linienverkehr in Waldeck-Frankenberg zuständig. Zahlreiche<br />

Projekte und ökologisch nachhaltige Impulse sind in enger<br />

Zusammenarbeit mit EWF initiiert, die sich gleichzeitig vor Ort<br />

für Energieeffizienz einsetzt: Energieeinsparberatung und Förderprogramme<br />

sind Bestandteil der Serviceangebote, die allen<br />

EWF-Kunden zur Verfügung stehen.<br />

Der Beitritt weiterer Städte und Gemeinden zum Zweckverband<br />

Energie Waldeck-Frankenberg ist Teil eines umfassenden<br />

Konzepts zur Beteiligung der Kommunen des Landkreises an<br />

Projekten der erneuerbaren Energien. Damit kann ein wesentlicher<br />

Beitrag zur Verbesserung der <strong>region</strong>alen Wirtschaftsförderung<br />

geleistet werden.<br />

Foto: Quelle VKU<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

29


Wissenswertes für Verbraucher<br />

Dämmen mit nachwachsenden Rohstoffen<br />

Mit freundlicher Unterstützung des Kompetenzzentrums HessenRohstoffe e.V. (HeRo)<br />

Zwar liegt die Aufgabe der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> in der energetischen<br />

Nutzung der <strong>region</strong>al erzeugten nachwachsenden<br />

Rohstoffe, doch lassen sich diese auch auf indirektem Weg für<br />

die Senkung von CO 2 -Emissionen einsetzen, nämlich in Form<br />

von Naturfaserdämmstoffen. Zu den bekannteren zählen Holzund<br />

Zellulosefasern (Recyclingprodukt aus Papier), Hanffasern,<br />

Flachsfasern, Schilf und Schafwolle. Relativ neu auf dem Markt<br />

sind Stroh, Wiesengras, Seegras und Rohrkolben.<br />

Mit stetig steigenden Energiepreisen wird die Dämmung von<br />

Gebäuden immer interessanter. Am häufigsten verwendet werden<br />

dabei Dämmstoffe auf fossiler Basis (Erdölprodukte) oder<br />

Mineralfasern. Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

werden dagegen zu Unrecht oftmals in die „Anwendungsnische“<br />

ökologisches Bauen eingeordnet. Unabhängig von der<br />

Bauart des zu dämmenden Objekts haben sie bei gleicher<br />

Dämmwirkung gegenüber konventionellen Dämmstoffen<br />

erhebliche Vorteile:<br />

◆ Das hervorragende Feuchtemanagement (Diffusions- und<br />

Sorptionsfähigkeit) verbessert das Raumklima.<br />

◆ Als gute Wärmespeicher sorgen sie für den sommerlichen<br />

Hitzeschutz und verhindern die Veralgung der Fassade.<br />

◆ Speziell bei einer Innendämmung entsteht ein Gefühl der<br />

Behaglichkeit.<br />

◆ Naturdämmstoffe weisen sehr gute Schallschutzeigenschaften<br />

in allen Frequenzbereichen auf und haben keine<br />

Eigenresonanz.<br />

◆ Die verwendeten natürlichen Rohstoffe haben ein geringeres<br />

Schadstoffpotenzial und im Brandfall entstehen außer CO<br />

keine giftigen Rauchgase.<br />

Daneben tragen sie zur Ressourcenschonung sowie zum Klimaund<br />

Umweltschutz bei.<br />

Das Kompetenzzentrum HessenRohstoffe e.V. in Witzenhausen<br />

zeigt eine Dauerausstellung der gängigsten Naturdämmstoffe.<br />

konfektionierte Matten bis zu den bewährten Schilfmatten<br />

oder sogenannten „Sauerkrautplatten“, die auch heute noch<br />

ihre Berechtigung haben. Je nach Anwendungszweck sind die<br />

Produkte mit verschiedenen Zusatzstoffen ausgerüstet, die ihre<br />

Funktion unterstützen. Dabei sind Naturdämmstoffhersteller<br />

meist um die Verwendung umweltschonender Materialien<br />

bemüht, was sich in der Zertifizierung der meisten Naturfaserdämmstoffe<br />

mit Umweltsiegeln niederschlägt.<br />

Traditionelle Baustoffe wie Holz, Lehm oder Ziegeln und Dacheindeckungen<br />

mit Schilf, Stroh, Ziegeln oder Schiefer sind diffusionsoffen<br />

und sorptionsfähig. Das heißt, sie lassen Luft- und<br />

Wassermoleküle von „Warm“ nach „Kalt“ langsam passieren<br />

und nehmen in ihre Zellen, Poren oder Mineralzwischenräume<br />

Feuchtigkeit auf, um sie bei niedrigerer Luftfeuchte wieder<br />

abzugeben. Im Gegensatz dazu führt die Verwendung dichtender<br />

Materialien zu Kondenswasserbildung und Staunässe in<br />

der Wand, was den Wärmeverlust und die Schimmelpilzbildung<br />

fördert.<br />

Moderne Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind<br />

nicht vergleichbar mit den primitiven Versuchen vorheriger<br />

Generationen.<br />

Für fast jedes Anwendungsgebiet gibt es heute den geeigneten<br />

Naturfaserdämmstoff. Die Produktpalette reicht von hochwertig<br />

vorgefertigten Verbundplatten über Einblasdämmstoffe,<br />

Schüttgüter, gepresste Platten im Nut-Feder-System oder<br />

Mit Wolle, Zellulose und<br />

Holzfasern lassen sich<br />

Gebäude hervorragend<br />

dämmen.<br />

30<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Wissenswertes für Verbraucher<br />

Schutz gegen sommerliche Hitze<br />

Die meisten Naturfaserdämmstoffe verfügen im Gegensatz zu<br />

Mineralwollmatten und Schaumkunststoffen über eine hohe<br />

Wärmekapazität und geben die Wärmestrahlung nicht unmittelbar<br />

an den zu schützenden Raum weiter. Beispiele dafür sind<br />

Holzfasern lose, als Platten oder Matten, Zellulosefasern lose<br />

oder als Platten, Hanf und Flachs, gestopft oder als Matten,<br />

Matten aus Rohrkolbenschilf, Stroh als Ballen oder Platten.<br />

Die Funktion des sommerlichen Hitzeschutzes setzt schon<br />

mit dem Auftreffen der Wärmestrahlung ein, die von Naturfaserdämmstoffen<br />

nur langsam aufgenommen wird. Danach<br />

wird die Wärmestrahlung über einige Stunden im Dämmstoff<br />

gehalten und zeitversetzt sowie reduziert nach außen und<br />

innen abgegeben, wenn ein Temperaturausgleich von „Warm“<br />

nach „Kalt“ wieder möglich ist (z.B. in der Nacht). Der Effekt<br />

macht sich besonders im naturfasergedämmten Dachgeschoss<br />

bemerkbar, aber auch im Holzständerbau.<br />

Für eine geringfügig höhere Ausgabe sprechen die folgenden<br />

Argumente:<br />

◆ Der Materialpreis fällt beim Endpreis einer Wärmedämmung<br />

wenig ins Gewicht. Hauptkostenfaktoren sind Lohnkosten,<br />

Baustelleneinrichtung, Gerüst und Putz.<br />

◆ Geld sparen kann man durch den Wegfall einer Dampfbremse<br />

und durch gut konfektionierte und schnell zu verarbeitende<br />

Dämmstoffplatten.<br />

◆ Das Zellulose-Einblasverfahren kann bei Betrachtung der<br />

Gesamtkosten einschließlich Arbeitslohn preislich sehr gut<br />

mit konventionellen Dämmstoffen konkurrieren.<br />

◆ Fäulnissicherheit für das Gebäude, ein gesundes und behagliches<br />

Zuhause, langlebige und klimafreundliche Materialien<br />

sowie Sicherheit vor zusätzlichen giftigen Gasen im Brandfall<br />

sind kein Luxus, sondern eine nachhaltige Investition, die<br />

sich bezahlt macht.<br />

-<br />

IDEE SEEGER<br />

Ingenieurbüro Der Energie Effizienz<br />

Bei einem typischen Wandaufbau werden Zellulosefasern<br />

in einen Hohlraum eingeblasen.<br />

Schallschutz<br />

Der Schutz vor Lärm aus der Umwelt hat einen hohen Stellenwert,<br />

denn Lärm ist nachweislich gesundheitsschädigend. Nicht<br />

nur Verkehrslärm, auch unerwünschte Geräusche im Wohngebäude<br />

selbst können das Wohnen negativ beeinflussen.<br />

Naturfaserdämmstoffe bieten einen sehr guten Schallschutz in<br />

allen Frequenzen (Luftschall, Körperschall, Trittschall). Insbesondere<br />

bei Totalsanierungen im Deckenbereich und beim Einbau<br />

leichter Trennwände im Holzständerbau sollten schallschützende<br />

Naturfaserdämmungen eingeplant werden.<br />

Naturfaserdämmung nur eine Frage des Preises?<br />

Noch immer gelten Naturfaserdämmstoffe als kostspieliger<br />

Luxus im ökologischen Bauen, obwohl manche seit Jahren<br />

auf dem Markt sind und sich die Preise angeglichen haben.<br />

Beratung - Planung<br />

Optimierung<br />

Heizung - Lüftung<br />

Sanitär - Elektro<br />

Erneuerbare Energien<br />

Projektentwicklung und<br />

- management<br />

Energie-Effizienz<br />

Holzfeuerungen<br />

Pelletfeuerungen<br />

Wärmenetze<br />

Energieoptimierung<br />

IDEE-SEEGER<br />

Christian Seeger<br />

Dipl.-Wirtschaftsing. (FH)<br />

Franz-Gleim-Straße 3<br />

D - 34212 Melsungen<br />

Telefon: 0 56 61 - 9 28 99 0<br />

Telefax: 0 56 61 - 9 28 99 10<br />

E-Mail: info@idee-seeger.de<br />

Internet: www.idee-seeger.de<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

31


Wissenswertes für Verbraucher<br />

Energetische Sanierung rechnet sich<br />

mung einzuplanen. Diese zusätzlichen Aufwendungen werden<br />

durch die Heizkostenersparnisse wieder erwirtschaftet. „Die<br />

Heizkosteneinsparungen erwirtschaften den finanziellen Mehraufwand<br />

für die energetische Ertüchtigung – mehr müssen sie<br />

auch nicht. Wir dämmen nicht, um den Neuverputz bezahlt zu<br />

bekommen“, kommentiert Eicke-Hennig.<br />

Gegner der Dämmmaßnahmen rechnen häufig mit sehr niedrigen<br />

Preissteigerungsraten bei Brennstoffen. Die normale Energiepreissteigerung<br />

liegt seit 1974 im jährlichen Durchschnitt<br />

bei 5 bis 6 Prozent, das sind real, also unter Berücksichtigung<br />

der Inflation, 3 bis 4 Prozent. Momentan hohen Energiepreissteigerungen<br />

von 10 bis 12 Prozent pro Jahr stehen Preisruhen<br />

und kurzfristig sinkende Energiepreise entgegen. Die genaue<br />

Preissteigerungsrate für die Zukunft kennt deshalb niemand.<br />

Realistisch sind jedoch Steigerungen zwischen 3 und 5 Prozent,<br />

mit denen im langfristigen Durchschnitt gerechnet werden<br />

muss.<br />

32<br />

Diskussionen über die Rentabilität<br />

von energetischer Sanierung<br />

kommen immer wieder<br />

auf. Der Leiter der Hessischen<br />

Energiesparaktion, Werner<br />

Eicke-Hennig, zeigt, wie es zu<br />

diesen Diskussionen kommt<br />

und warum sich energetische<br />

Sanierung lohnt.<br />

Unter Vollkosten versteht man die gesamten im deutschen<br />

Gebäudebestand laufenden Instandsetzungsmaßnahmen an<br />

Gebäudehüllen und Heizung. Diese Investitionen führen nicht<br />

alle zu Energieeinsparungen, sondern dienen vor allem der<br />

Instandhaltung des Hauses, wie beispielsweise ein neuer<br />

Verputz. Im Zuge solcher notwendigen Instandsetzungen ist es<br />

sinnvoll, energetisch wirksame Maßnahmen wie eine Däm<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />

- Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Steigen die Energiepreise auf diesem Niveau der letzten 30<br />

Jahre, wird die energetische Ertüchtigung der Wohnbauten zu<br />

einem guten Geschäft. Die Heizkosteneinsparungen über den<br />

gesamten Zeitraum der Nutzung übertreffen die energiebedingten<br />

Mehrinvestitionen nach Berechnungen von Eicke-Hennig<br />

um das Dreifache.<br />

Ihr Energieberater<br />

Schornsteinfegermeister Rainer Brall<br />

Wir sorgen für • Brandschutz • Umweltschutz • Energieeinsparung<br />

Gebäudeenergieberater im Handwerk<br />

•<br />

Gebäudeenergiepass<br />

• Energieberatung<br />

• Brandschutztechnik<br />

Kasseler Str.101<br />

36217 Ronshausen<br />

Tel.: 0 66 22 / 12 014<br />

eMail: rainer-brall@t-online.de<br />

Infos zur Hessischen Energiesparaktion<br />

Die hessische Energiesparaktion ist eine Kooperation zur<br />

Förderung energiesparender Baumaßnahmen bei Alt- und<br />

Neubauten in Hessen. In Vorträgen, Ausstellungen und auf<br />

der Internetseite www.energiesparaktion.de werden Entscheidungsgrundlagen<br />

für Hauseigentümer bereitgestellt.<br />

Auf der Website der Energiesparaktion ist ein Fragebogen<br />

erhältlich, in den der Hausbesitzer seine Gebäudedaten, die Art<br />

der Energieversorgung und seine aktuellen Energieverbrauchswerte<br />

eintragen kann. Nach Zusendung des Formulars an die<br />

Hessische Energiesparaktion wird für eine geringe Gebühr durch<br />

fachkompetente Ingenieure eine Einschätzung zum Energiestatus<br />

des Gebäudes und dementsprechende Sanierungsempfehlungen<br />

gegeben. Die Hessische Energiesparaktion wird vom<br />

Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz gefördert, dadurch zahlt der Hausbesitzer<br />

nur einen kleinen Teil der realen Kosten.<br />

- 0<br />

Der Energiepass gibt Antworten auf folgende<br />

Fragen:<br />

◆ Wie hoch ist der Energieverbrauch meines Gebäudes?<br />

◆ Über welche Bauteile geht wie viel Heizenergie verloren?<br />

◆ Wie hoch sind die Energieverluste von Heizkessel und<br />

Warmwasserbereitung?<br />

◆ Wie hoch sind Einsparmöglichkeiten durch Dämmtechniken?<br />

◆ Was spart ein neuer Heizkessel?<br />

◆ Was bringt eine Solaranlage?<br />

◆ Was muss ich tun, um mein Haus zu einem 10-Liter-<br />

Haus zu machen?<br />

◆ Wie hoch sind die Kosten und wie ist die Wirtschaftlichkeit?<br />

◆ Wie viel CO 2 kann ich an meinem Gebäude einsparen?<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

33


Wissenswertes für Verbraucher<br />

Fachwerk schonend energetisch sanieren<br />

Mit freundlicher Unterstützung des Kompetenzzentrums HessenRohstoffe e.V. (HeRo)<br />

Viel historisch gewachsene Bausubstanz gibt es in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />

und den anderen Landkreisen Nordhessens. Sie<br />

ist ein Teil der Geschichte und kulturellen Identität der Region<br />

und fördert den Tourismus und die Heimatverbundenheit. Doch<br />

sollen auch für die Bewohner historischer Fachwerkhäuser<br />

Energiekosten in Zukunft bezahlbar bleiben.<br />

Bei richtiger Planung und Ausführung können auch Fachwerkgebäude<br />

energetisch saniert werden. Dies erfordert allerdings<br />

ein Gesamtkonzept und die Unterstützung eines fachwerkerfahrenen<br />

Architekten oder Bauingenieurs, um teure Sanierungsfehler<br />

zu vermeiden.<br />

Notwendige Schritte vor einer Sanierung:<br />

1 Klärung der Sanierungsziele<br />

2 Absprachen mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde<br />

3 Energieberater mit Zulassung für KfW-Effizienzhaus Denkmal<br />

einschalten<br />

4 Finanzkonzept erstellen, Förderfähigkeit klären<br />

5 Bei vermieteten Objekten: Sanierung den Mietern mindestens<br />

3 Monate vorher schriftlich ankündigen<br />

Für die Inanspruchnahme von KfW-Fördermitteln muss ein<br />

Energieberater einbezogen werden. Bei der Antragstellung für<br />

denkmalgeschützte Gebäude werden spezielle Energieberater<br />

gefordert.<br />

Die wichtigste staatliche Förderung erfolgt in den KfW-Programmen<br />

unter dem Titel „Bauen, Wohnen, Energie sparen“<br />

(für private Hausbesitzer und Wohnungseigentümer) bzw.<br />

„Kommunale und soziale Infrastruktur“(für Kommunen, kommunale<br />

Unternehmen, soziale Organisationen).<br />

Parallel zur energetischen Sanierung kann man viele weitere<br />

Ziele realisieren, etwa einen altersgerechten Umbau, den<br />

Einbau zusätzlicher elektrischer Anlagen oder Änderungen am<br />

Grundriss. Teilweise müssen auch frühere Sanierungsfehler<br />

beseitigt werden.<br />

Denn für eine erfolgreiche und nachhaltig schadensfreie<br />

Sanierung im Fachwerkbau müssen die oberhalb des Erdreichs<br />

verwendeten Materialien diffusionsoffen und sorptionsfähig<br />

sein, also Luftfeuchtigkeit von Warm nach Kalt passieren lassen<br />

und Feuchtigkeit aufnehmen können, um sie bei niedrigerer<br />

Luftfeuchte wieder abzugeben. Daher sollten auch die früher<br />

im historischen Fachwerk verwendeten Lehmbestandteile wie<br />

Lehmschlag, Lehmwickel oder Lehmwindeln nicht achtlos verworfen<br />

werden. Diese Materialien dämpfen sowohl den Wärme-<br />

als auch den Schalldurchgang sehr gut. Nur bei schweren<br />

Schäden sollte über einen Austausch der Fußböden und Decken<br />

nachgedacht werden.<br />

Alte Haustüren aus Holz haben einen besonderen<br />

Charme, den man wenn möglich<br />

erhalten sollte.<br />

34<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Leider wurde in der Vergangenheit und wird teilweise bis heute<br />

aus Unkenntnis mit dichtenden Materialien wie Schaumkunststoffen,<br />

Kunststoff-Dichtungsmassen, Zementputz oder Dispersionsfarbe<br />

am Fachwerk gearbeitet. Dies führt oft zu Kondenswasserbildung<br />

und Feuchtestau in der Substanz, die dadurch<br />

stark geschädigt werden kann. Oft sind die Schäden nach<br />

wenigen Jahren so gravierend, dass Eichenbalken angegriffen<br />

werden, die zuvor jahrhundertelang das Haus getragen haben.<br />

Insbesondere Schaumkunststoffdämmplatten und Mineralwolle<br />

haben keinerlei Sorptionsfähigkeit und befördern damit stauende<br />

Nässe am Holzgerüst des Fachwerkbaus.<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

35


Wissenswertes für Verbraucher<br />

Welche Sanierungsschritte sind nun zu planen? Die Dämmung<br />

des Daches oder der obersten Geschossdecke gehört zu den<br />

ersten Maßnahmen der energetischen Sanierung, denn durch<br />

das Dach entweichen bis zu 30% der Wärmeenergie und es<br />

ist in der Regel am einfachsten zu dämmen. Bei einer Außenwandsanierung,<br />

ob Innendämmung oder Vorhangfassade,<br />

sollten auch die Fenster ertüchtigt werden. Bei einer Innendämmung<br />

sind das zukünftige Heizungssystem und die Elektroinstallation<br />

mit zu bedenken.<br />

Eine Innendämmung kann auch Raum für Raum erfolgen und<br />

lässt sich gut im Zuge von Modernisierungen in Küche und Bad<br />

oder gemeinsam mit Maßnahmen zur Barrierefreiheit kombinieren.<br />

Innendämmung – der Königsweg fürs<br />

Fachwerk<br />

Oft ist das sichtbare Fachwerk zusammen mit historischen<br />

Fenstern und Türen ein besonderer Schmuck, daher stehen diese<br />

Gebäude zu Recht unter Denkmalschutz. Wenn die Fassade<br />

eines historischen Fachwerkgebäudes sichtbar bleiben muss,<br />

ist die Innendämmung ein guter Weg, um die Energiekosten<br />

zu senken. Innendämmungen haben auch den Vorteil, dass sie<br />

mit Wandheizungen sehr gut kombinierbar sind und dass selbst<br />

Mieter mit Erlaubnis des Vermieters diese Maßnahme angehen<br />

können.<br />

Für die fachgerechte Verlegung der Innendämmung sollte<br />

vorher geplant werden, welche Installationen notwendig<br />

sind, ggf. müssen Kanäle für Elektro-, Telefon-, Fernsehkabel,<br />

Heizungsrohre oder eine Wandheizung berücksichtigt werden.<br />

Jeder nachträgliche Durchbruch kann in der Folge zur Wärmebrücke<br />

werden und durch einen zu schnellen Luftaustausch von<br />

Warm zu Kalt zu ungewolltem Feuchtigkeitseintrag in der Wand<br />

führen.<br />

Die Wirtschaftlichkeitsgrenze einer Innendämmung liegt bei 6<br />

bis 8 cm. Bei dieser Dämmstärke überwiegen die langfristigen<br />

Einsparungen die Herstellungskosten der Dämmung und es ist<br />

in der Regel keine Dampfbremse erforderlich.<br />

36<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Wissenswertes für Verbraucher<br />

Verschalung und Wärmedämmung außen<br />

Die Wetterseite und dabei besonders der Giebel eines Fachwerkhauses<br />

sind bei Schlagregen eine Problemzone. Daher<br />

werden seit Jahrhunderten niederschlagsabweisende Verschalungen<br />

verwendet. Wer als Fachwerkbesitzer über einen<br />

solchen Schutz der Wetterseite verfügt, sollte sich mit einem<br />

Architekten beraten und mit dem Amt für Denkmalpflege<br />

abstimmen, ob die Verschalung erhalten werden und mit<br />

einer Außendämmung kombiniert werden kann. Eine Außendämmung<br />

schützt die gesamte Wandfläche einschließlich der<br />

Deckenlagen und der Balkenköpfe und sollte im Falle einer<br />

<strong>region</strong>altypischen Verschalung den Vorzug vor einer Innendämmung<br />

erhalten.<br />

Wenn ein Gebäude nicht als fachwerksichtiges Denkmal eingetragen<br />

ist (Einzeldenkmal oder Gesamtanlage z.B. Ortskern),<br />

kann es komplett von außen gedämmt werden. Andernfalls<br />

muss immer die Beratung mit dem Amt für Denkmalpflege erfolgen,<br />

das für jedes Gebäude eine Einzelfallentscheidung trifft.<br />

Beim Anbringen eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS)<br />

außen am Fachwerk muss jedoch unbedingt ein absorptionsfähiges<br />

WDVS verwendet werden, um Feuchtestau zu vermeiden.<br />

Ausfachungen und Anstriche<br />

Ausfachungen im Fachwerk sollten traditionell mit Lehm- oder<br />

Tonziegeln erfolgen. Wieder gilt die Regel, dass diffusionsoffene<br />

und sorptionsfähige, also holzverträgliche, Materialien zum<br />

Einsatz kommen müssen.<br />

Fenster und Türen<br />

Zum Fachwerk gehören gegliederte Fenster im Holzrahmen.<br />

Diese sind aber oft ein großer Kostenfaktor. Alte Fenster<br />

müssen nicht sofort gegen Wärmeschutzfenster ausgetauscht<br />

werden, es gibt folgende Möglichkeiten:<br />

◆ Die Reparatur von Einfachfenstern kann sich lohnen, selbst<br />

wenn das Fenster schon sehr mitgenommen aussieht. Für<br />

die energetische Modernisierung kann z.B. innen ein zweiter<br />

Rahmen aufgedoppelt oder ein inneres Kastenfenster angefügt<br />

werden.<br />

◆ Kastendoppelfenster erfüllen in aller Regel die wärmeschutztechnischen<br />

Anforderungen, sie können aufgearbeitet<br />

und durch eine Nut mit Gummidichtung abgedichtet werden.<br />

Wer sich für einen Fensteraustausch entscheidet, sollte prüfen,<br />

in welcher Relation die notwendigen Rahmen für die Isolierverglasung<br />

zur Fenstergröße stehen. Die vorherige Beratung mit<br />

einem versierten Tischler ist in jedem Fall angeraten. Auch die<br />

Fenstermontage sollte nicht diffusionsdicht erfolgen, die Fuge<br />

erfordert nur Winddichtheit. Im Sinne der Materialtreue wird<br />

empfohlen, die Fugen zwischen Fensterrahmen und Fachwerkbalken<br />

mit Naturmaterial, z. B. Flachs oder Hanf, zu stopfen.<br />

Auch alte Holztüren gehören zum Schmuck des Hauses, deren<br />

Aufarbeitung lohnen kann. Für die energetische Verbesserung<br />

empfehlen sich eine - an dieser Stelle nicht sorptionsfähige! -<br />

Wärmedämmung im Schwellenbereich, mechanisch wirkende<br />

Dichtungen oder ein Windfang.<br />

Die Gefache der Fassade und die endgültige Innenseite der<br />

Wand sollten „weich“, also z.B. mit Kalkputz oder Lehmputz,<br />

verputzt und diffusionsoffen gestrichen werden. Auch der<br />

Anstrich des sichtbaren Holzfachwerks darf nur mit diffusionsoffenen<br />

Anstrichen erfolgen.<br />

Der Schutz eines nicht verschalten Fachwerkgebäudes<br />

vor Niederschlägen ist nicht durch „Wasserdichtheit“ zu<br />

erreichen, sondern nur durch handwerklich ordentliche und<br />

winddichte Ausführung und ein gutes Feuchtemanagement<br />

mit diffusionsoffenem Schichtenaufbau (Anstrich, Putz,<br />

Ausfachung, Naturfaserinnendämmung und ggf. Dampfbremse<br />

sowie Innenputz).<br />

www.francis-energy.de<br />

34302 Guxhagen-Grebenau · Tel. 05665/9290300<br />

Ein Unternehmen der Lengemann Gruppe<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

37


Wissenswertes für Verbraucher<br />

Kehrmonopol des Bezirksschornsteinfegers aufgehoben<br />

Am 31.12.2012 endete die Übergangsfrist für das neue Schornsteinfeger-Handwerksgesetz.<br />

Seitdem kann jeder Haushalt den<br />

Schornsteinfeger-Fachbetrieb seiner Wahl beauftragen. Über die<br />

Veränderungen, die dadurch auf Hauseigentümer zukommen,<br />

berichtet Axel Scharr vom Landesinnungsverband der Schornsteinfeger.<br />

Was hat sich im Schornsteinfeger-Handwerksgesetz<br />

geändert?<br />

In der Vergangenheit mussten die Bürger den gesetzlich verordneten<br />

Schornsteinfeger hinnehmen. Dies ist auch jetzt noch<br />

der Fall für die so genannten hoheitlichen Bereiche, welche<br />

die Betriebs- und Brandsicherheit an Abgasanlagen betreffen,<br />

beispielsweise die Feuerstättenschau aller Feuerstätten und<br />

Schornsteine, die Überprüfung der Betriebs- und Brandsicherheit,<br />

die Bauabnahmen neuer Feuerstätten und Schornsteine,<br />

Begutachtungen nach Baurecht sowie die Durchführung von<br />

behördlich angeordneten Ersatzvornahmen und die Erstellung<br />

des sogenannten Feuerstättenbescheides.<br />

Neu: Für das Messen und Kehren ist aus der Duldungspflicht<br />

eine Handlungspflicht geworden, d. h. der Hauseigentümer<br />

muss aktiv werden und einen Schornsteinfeger seiner Wahl<br />

beauftragen. Er kann selbstverständlich auch den bisherigen<br />

Schornsteinfeger weiter beauftragen, wenn er mit diesem<br />

zufrieden ist.<br />

Ausfuhrkontrolle (BAFA) das Schornsteinfegerregister. Auf der<br />

Internetseite www.bafa.de sind die eingetragenen Schornsteinfeger-Fachbetriebe<br />

gelistet. Die Eintragung in das Register erfolgt<br />

im Allgemeinen durch die Handwerkskammern, bei denen<br />

der Schornsteinfegerbetrieb in die Handwerksrolle eingetragen<br />

ist. Auf der BAFA-Internetseite findet sich auch der vollständige<br />

Text des Schornsteinfeger-Handwerksgesetzes.<br />

Versäumnisse bei der Durchführung der Arbeiten können zu zusätzlichen<br />

Kosten und ordnungsrechtlichen Maßnahmen führen<br />

und gefährden eventuell den Versicherungsschutz. Um dies zu<br />

vermeiden, sollte die Vorgehensweise mit dem zuständigen<br />

Bezirksschornsteinfeger abgeklärt werden.<br />

Was ist zu beachten, wenn man sich einen<br />

neuen Schornsteinfeger-Fachbetrieb suchen<br />

möchte?<br />

Der zuständige Schornsteinfeger stellt regelmäßig einen<br />

Feuerstättenbescheid aus, der alle dreieinhalb Jahre nach einer<br />

Feuerstättenschau erneuert wird. Darin ist dokumentiert, wann,<br />

wie oft und zu welchem Termin Schornsteine, Abgasleitungen<br />

und Feuerstätten gereinigt und überprüft werden müssen. Die<br />

Durchführung der Arbeiten wird auf dem „Formblatt zum Nachweis<br />

der Durchführung von Schornsteinfegerarbeiten“ bescheinigt.<br />

Mit diesem weist der Hauseigentümer dem zuständigen<br />

Bezirksschornsteinfegermeister die Erledigung der Arbeiten<br />

nach. Geschieht dies nicht fristgerecht, kann dieser rechtliche<br />

Schritte einleiten.<br />

Um den Eigentümern die Feststellung zu erleichtern, wer die<br />

Voraussetzungen zur selbständigen Ausübung von Schornsteinfegerarbeiten<br />

erfüllt, führt das Bundesamt für Wirtschaft und<br />

ENERGIESPARTIPP<br />

Stromtarif oder -anbieter<br />

wechseln<br />

Die Strompreise unterscheiden sich nicht nur bundesweit<br />

erheblich, sondern auch zwischen den am Ort<br />

angebotenen Stromprodukten. Bisweilen bietet schon<br />

der eigene Stromversorger mehrere deutlich unterschiedliche<br />

Tarife an. Der Basistarif des Grundversorgers,<br />

den noch etliche Kunden haben, ist längst nicht<br />

das günstigste Angebot. Es lohnt sich finanziell sehr,<br />

die Tarife und Angebote zum Beispiel mit Hilfe von<br />

Tarifrechnern im Internet zu vergleichen. Sogar echter<br />

Ökostrom mit einem tatsächlichen Umweltnutzen ist<br />

oftmals viel günstiger als der Basispreis des örtlichen<br />

Grundversorgers. Ein Stromtarifwechsel kostet höchstens<br />

das Briefporto. Er spart zwar keinen Strom, aber<br />

durchaus Geld, das man für Energiesparmaßnahmen<br />

einsetzen kann.<br />

38<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Wissenswertes für Verbraucher<br />

Holzbrennstoffe effizient nutzen!<br />

Mit freundlicher Unterstützung des Kompetenzzentrums HessenRohstoffe e.V. (HeRo)<br />

Holz ist ein umweltfreundlicher und nahezu CO 2 -neutraler<br />

Energieträger, der in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> gut verfügbar ist.<br />

Die gewerbliche Brennholzproduktion hat in den vergangenen<br />

Jahren Arbeitsplätze geschaffen, und es gibt noch ungenutzte<br />

Waldpotenziale, aus denen zusätzliche Wertschöpfung erzielt<br />

werden kann.<br />

Mit immer mehr Holzfeuerungen ist die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> auf<br />

einem guten Weg zu erneuerbarer Energieerzeugung auch im<br />

Wärmebereich. Doch erneuerbar bedeutet nicht unendlich: Um<br />

mit den gegebenen Holzvorräten auch langfristig einen größeren<br />

Teil der Wärmeversorgung sicherzustellen, müssen diese so<br />

effizient wie möglich genutzt werden. Die folgenden Hinweise<br />

helfen dabei, reduzieren den Schadstoffausstoß und sparen<br />

bares Geld - drei Gründe, sie zu beherzigen!<br />

Lagerung und Trocknung - Mit Wasser lässt sich<br />

schlecht heizen<br />

Für eine möglichst hohe Wärmeausbeute aus Holzbrennstoffen<br />

ist es vor allem wichtig, dass der Feuchtegehalt des Scheitholzes,<br />

der Pellets oder Hackschnitzel so gering wie möglich<br />

ist. Mit einem einfachen Feuchtemessgerät (siehe Foto) lässt<br />

sich dieser kontrollieren. Achtung: Die Holzfeuchte bezeichnet<br />

im Gegensatz zum Wassergehalt den Anteil des Wassers im<br />

Verhältnis zur trockenen Holzmasse. Waldfrisches Holz hat<br />

je nach Jahreszeit einen Wassergehalt von bis zu 50%. Dies<br />

entspricht einer Holzfeuchte von 100%. In einem Raummeter<br />

erntefrischem Buchenholz beispielsweise sind 390 Liter Wasser<br />

enthalten, die im Verbrennungsprozess zunächst verdunsten<br />

müssten. Das kostet unnötige Energie und erzeugt deutlich<br />

höhere Emissionen.<br />

Zur Trocknung von Scheitholz reichen Wind und Wärme. Wenn<br />

die Holzscheite richtig gelagert werden, erreicht man innerhalb<br />

weniger Monate eine Holzfeuchte, die der Umgebung<br />

entspricht. Im Raummeter Buche sind dann nur noch 60 Liter<br />

Wasser enthalten. Dadurch hat sich der Energiegehalt des<br />

Brennstoffs verdoppelt!<br />

Hilfreiche Tipps zur Trocknung<br />

Scheitholz kann an der Luft fachgerecht in 4 bis 12 Monaten<br />

getrocknet werden, also von einer Heizperiode zur nächsten.<br />

Wichtig ist ein gut belüfteter und sonniger Ort. Die Scheite<br />

sollten genügend Abstand zum Boden, zu Wänden und zur<br />

Abdeckung haben. Abdeckungen an der Seite sind für die Trocknung<br />

eher hinderlich.<br />

Martin Schultze vom Kompetenzzentrum<br />

HessenRohstoffe<br />

e. V. demonstriert die richtige<br />

Feuchtemessung: Dreimal in<br />

den frisch gespaltenen Holzscheit<br />

quer zur Faser einstechen<br />

und messen, Messergebnisse<br />

addieren und durch drei<br />

teilen ergibt die durchschnittliche<br />

Holzfeuchte des Scheites.<br />

Über die Schnittflächen verdunstet das im Holz enthaltene<br />

Wasser am stärksten. Daher sollten diese dem Wind ausgesetzt<br />

sein. Mindestens 20 cm Bodenabstand sind wichtig, um Staunässe<br />

und Spritzwasser zu vermeiden und die feuchtkalte Luft<br />

entweichen zu lassen.<br />

Abgelängtes und gespaltenes Holz trocknet besser. Als Richtwert<br />

gilt: Bei einem Rundholzdurchmesser bis 20 cm mindestens<br />

einmal spalten, stärkere Durchmesser mehrfach spalten.<br />

In gut getrocknetem und trocken gelagertem Holz bleibt der<br />

Energiegehalt über lange Zeit erhalten.<br />

Eine Frage der Technik – Die saubere<br />

Verbrennung<br />

Das im Brennstoff enthaltene Wasser wirkt sich auch negativ<br />

auf die Schadstoffentstehung aus. Beim Verbrennungsvorgang<br />

verdampft zunächst das in den Holzzellen enthaltene Wasser.<br />

Dies führt zu niedrigen Verbrennungstemperaturen, die einen<br />

unvollständigen Ausbrand des Holzes und erhöhte Emissionen<br />

zur Folge haben.<br />

Mit moderner Heiztechnik kann der Energieträger Holz heute<br />

weitaus effizienter und komfortabler genutzt werden als noch<br />

vor wenigen Jahren. Pellet- und Hackschnitzelheizungen werden<br />

größtenteils elektronisch gesteuert, sodass bei der Bedienung<br />

lediglich auf die Güte und Beschaffenheit des Heizgutes<br />

geachtet werden muss. Wenn dieses ausreichend trocken ist<br />

und den Anforderungen der Holzfeuerung entspricht, erreicht<br />

man einen emissionsarmen Ausbrand und eine hohe Energieausbeute<br />

bei geringstmöglichem Holzverbrauch.<br />

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39


Wissenswertes für Verbraucher<br />

Anders sieht es bei handbeschickten Anlagen aus. Das Verständnis<br />

des Verbrennungsvorgangs ist wesentliche Voraussetzung<br />

für die richtige Bedienung der Feuerstätte.<br />

◆ Anzündhilfen verwenden, die lang anhaltend und rückstandsarm<br />

brennen, zum Beispiel paraffingetränkte Holzwolle<br />

oder Grillanzünder. Papier ist weniger geeignet.<br />

Bei der Verbrennung wird ein Feststoff in Gas umgewandelt.<br />

Damit diese Reaktion vollständig ablaufen kann, muss genügend<br />

Sauerstoff zugeführt werden. Wenn die brennbaren<br />

Rauchgase nicht vollständig verbrennen, entsteht hochgiftiges<br />

Kohlenmonoxid (CO) und nur wenig Wärme. Die Umweltbelastung<br />

durch Luftschadstoffe wie Staub, Kohlenmonoxid und andere<br />

schädliche Verbindungen erhöht sich. Bei einer sauberen<br />

Verbrennung entstehen als Abfallprodukte Wasser und Asche<br />

- also Mineralien. Sie können in die Umwelt entlassen werden,<br />

um den natürlichen Kreislauf zu schließen.<br />

Das Wichtigste im Umgang mit handbeschickten<br />

Einzelfeuerstätten<br />

(aus: HeRo Transfer Nr. 31 – Heizen mit Holz)<br />

◆ Nur Brennstoffe einsetzen, die gemäß Hersteller oder<br />

Erbauer für die Feuerung geeignet sind<br />

◆ Nur naturbelassenes Holz verwenden<br />

(kein behandeltes, beschichtetes oder lackiertes Holz!)<br />

◆ Beim Anheizen möglichst schnell hohe Feuerraumtemperaturen<br />

durch feingespaltenes Anzündholz erzeugen<br />

◆ Die Wärmeabgabe nie durch Schließen der Luftzufuhr oder<br />

der Kaminklappe drosseln. Luftregler nur gemäß der Herstellerbeschreibung<br />

betätigen<br />

◆ Nur einzelne Scheite oder Holzbriketts nachlegen, solange<br />

noch ein ausreichendes Glutbett vorhanden ist. Diese auf<br />

starke Glut legen, damit das Holz sofort Feuer fängt. Auch<br />

beim Nachlegen das Feuer nicht drosseln (Verpuffungsgefahr)<br />

◆ Brennraum nicht überfüllen, eine Überladung erhöht die<br />

Schadstoffemissionen und führt zu vermeidbaren Wärmeverlusten<br />

◆ Luftklappen erst schließen, wenn die Glut kaum mehr sichtbar<br />

ist. Das Schließen der Luftklappen verhindert eine<br />

schnelle Auskühlung der Brennkammer<br />

◆ Stets trockenes, gespaltenes Holz verwenden<br />

Trotz Bodenabstand hat das gestapelte Scheitholz, vermutlich<br />

durch Spritzwasser, im unteren Bereich gelitten und an Energiegehalt<br />

verloren.<br />

So ist es richtig: Von allen Seiten gut belüftet und von oben<br />

durch ein Dach geschützt ist dieses Scheitholzlager.<br />

40<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Wissenswertes für Verbraucher<br />

Zusätzliche Hinweise für den Umgang mit einer<br />

handbeschickten Scheitholz-Zentralheizung<br />

◆ Brennvorgang mit leichtentzündlichen Holzarten wie Kiefer<br />

oder Fichte beginnen, um schnell hohe Temperaturen aufzubauen<br />

◆ Nur dann Holz nachlegen, wenn der Pufferspeicher noch in<br />

der Lage ist Wärme aufzunehmen. Vor einem Neubefüllen<br />

des Kessels stets auf die Temperaturen im Pufferspeicher<br />

achten. Zweckmäßig sind mindestens drei Temperaturfühler:<br />

Oben, Mitte, Unten<br />

◆ Klappe als Zugbegrenzer für den Schornstein vorsehen, um<br />

erhöhten Schornsteinzug bzw. Unterdruck auszugleichen<br />

Alle Infos und Bilder mit freundlicher Genehmigung des<br />

Kompetenzzentrums HessenRohstoffe e. V.<br />

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Wäschetrockner nicht im<br />

Sommer nutzen<br />

Mit Wind und Sonne trocknet Wäsche schnell und kostenlos.<br />

Wer Platz für Wäscheständer, -spinne oder -leine<br />

an der frischen Luft oder in gut belüfteten Räumen hat,<br />

kann so leicht den Stromverbrauch drosseln. Es zahlt<br />

sich besonders bei energieintensiven Wäschetrocknern<br />

aus, sie möglichst sparsam zu verwenden. Wie beim<br />

Waschen gilt auch bei Trocknern: Lieber einmal voll<br />

beladen als zweimal nur zur Hälfte.<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg<br />

41


Wissenswertes für Verbraucher<br />

Hätten Sie’s gewusst?<br />

1<br />

Damit die Wohnung im Winter angenehm warm ist, drehen<br />

wir die Heizung gerne auf. Dabei lässt sich hier einfach Energie<br />

sparen. Wie viel Prozent Heizenergie spart man, wenn man die<br />

Heizkörpertemperatur um ein Grad drosselt?<br />

A 3 Prozent<br />

B 6 Prozent<br />

C 10 Prozent<br />

2<br />

Frischluft in den Zimmern ist wichtig, auch im Winter. Gerade<br />

beim Lüften halten sich hartnäckige Gewohnheiten, die viel<br />

Energie verbrauchen. Wie macht man es richtig?<br />

A Ich stelle die Fenster morgens auf kipp und<br />

schließe sie am Nachmittag. Die Heizung<br />

drehe ich auf zwei, damit die Wohnung nicht<br />

komplett auskühlt.<br />

B Ich drehe die Heizung ab und öffne alle<br />

Fenster für etwa drei Minuten ganz weit.<br />

C<br />

Ich öffne die Fenster<br />

sperrangelweit<br />

und schließe sie<br />

nach etwa einer<br />

Stunde. Die Heizung<br />

bleibt dabei<br />

auf Stufe drei.<br />

3<br />

Was ist besser: Spülmaschine oder Handwäsche?<br />

A Eindeutig Geschirrspüler. Der verbraucht<br />

15 Prozent weniger Strom als Handwäsche.<br />

B Natürlich Handwäsche, die verbraucht<br />

weniger Wasser.<br />

C Das macht keinen Unterschied.<br />

4<br />

Mein Kühlschrank funktioniert tadellos. Doch ich habe den<br />

Verdacht, dass er ein Stromfresser ist. Ab welchem Baujahr<br />

lohnt sich der Ersatz durch einen Kühlschrank mit Energieeffizienzklasse<br />

A++?<br />

A Die Industrie konnte in den vergangenen<br />

Jahren kaum noch etwas aus der Technik<br />

herausholen, die Energieeffizienz ließ sich<br />

nur noch geringfügig steigern. Ein neues<br />

A++-Gerät lohnt sich nur, wenn der alte<br />

Kühlschrank 15 Jahre oder älter ist.<br />

B Die Industrie hat in den vergangenen Jahren<br />

noch viele Einsparmöglichkeiten entdeckt.<br />

Ein Ersatz lohnt sich sogar, wenn das Gerät<br />

erst acht Jahre alt ist.<br />

C Ein Austausch lohnt sich immer.<br />

42<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Wissenswertes für Verbraucher<br />

C Das Einsparpotenzial einer Energiesparlampe<br />

im Vergleich zur herkömmlichen Glühbirne<br />

liegt zwischen 44 und 86 Prozent<br />

10<br />

Welche Antwort ist falsch? Mit einer Kilowattstunde Strom kann<br />

man<br />

A 70 Tassen Kaffee kochen<br />

B 2 Tage einen 300-Liter-Kühlschrank nutzen<br />

C Zwei Maschinen Wäsche waschen<br />

11<br />

Elektrogeräte im Stand-by-Betrieb verbrauchen in Deutschlands<br />

Privathaushalten jede Menge Strom. Pro Jahr entspricht das in<br />

etwa der Leistung von<br />

A einem Atomkraftwerk<br />

B zwei Atomkraftwerken<br />

C drei Atomkraftwerken<br />

Die Auflösung finden Sie auf der Seite 53.<br />

PREMIUM<br />

5<br />

Bewegungsmelder können den Stromverbrauch drosseln, wenn<br />

damit leistungsstarke Lampen gesteuert werden. Was muss<br />

man bei ihrem Einsatz aber berücksichtigen?<br />

A Der Winkel, in dem Bewegungen erfasst<br />

werden sollen, muss genau an den Bedarf<br />

eingestellt werden, damit keine unnötigen<br />

Schaltungen erfolgen.<br />

B Der Helligkeitssensor darf nicht zu sensibel<br />

eingestellt werden.<br />

C Da der Bewegungsmelder selbst auch Strom<br />

verbraucht, sollte er tagsüber ausgeschaltet<br />

werden. Dazu muss er hinter dem Schalter<br />

installiert sein!<br />

6<br />

Anhand des Energieausweises können Eigentümer und Mieter<br />

erkennen, wie sparsam eine Immobilie ist. Es gibt zwei Varianten,<br />

den Bedarfsausweis und den Verbrauchsausweis. Welche<br />

ist aussagekräftiger, weil sie auch die Bauweise des Gebäudes<br />

berücksichtigt?<br />

A Bedarfsausweis<br />

B Verbrauchsausweis<br />

7<br />

Teurer Spaß: Rund 70 Prozent der in Privathaushalten verbrauchten<br />

Energie entfallen auf…<br />

A …den Kühlschrank<br />

B …die Beleuchtung<br />

C …die Heizung<br />

8<br />

Wie erhöht sich der Energieverbrauch, wenn Sie beim Kochen<br />

den Topf nicht mit Deckel verschließen? Der Energieverbrauch<br />

wird etwa …<br />

A …verdoppelt<br />

B …verdreifacht<br />

C …verfünffacht<br />

9<br />

Seit einiger Zeit dürfen in Deutschland keine Glühbirnen mehr<br />

verkauft werden. Wie hoch ist das Einsparpotenzial einer Energiesparlampe?<br />

A Zwischen 15 und 30 Prozent<br />

B Etwa die Hälfte<br />

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34117 Kassel<br />

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Herr Holger Wesemann<br />

Telefon: (05 61) 71 22-282<br />

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43


Innovation, Forschung und Technik<br />

HBFZ - Das Hessische Biogasforschungszentrum in Bad Hersfeld<br />

Ein weltweit einmaliges Forschungszentrum für Biogasnutzung<br />

wird vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), dem Landesbetrieb<br />

Hessisches Landeslabor (LHL) und dem Fraunhofer-<br />

Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) am<br />

Landwirtschaftszentrum Eichhof in Bad Hersfeld betrieben.<br />

Die Kooperation der drei Einrichtungen kann auf eine einzigartige<br />

Infrastruktur zugreifen: Die vorhandene Biogasanlage, die<br />

um einen speziell für Forschungszwecke geeigneten Fermenter<br />

erweitert wurde, der landwirtschaftliche Versuchsbetrieb und<br />

das gut ausgestattete Labor des Landeslabores erlauben einen<br />

Hand-in-Hand-Betrieb der verschiedenen Disziplinen. Mit dem<br />

Aufbau des Forschungsfermenters, einem Testfeld Pilot- und<br />

Demoanlagen, einem Experimentierzentrum Biogas sowie<br />

einem Technikum zur Untersuchung nachwachsender Rohstoffe<br />

wurde der vorhandene Anlagenpark erweitert.Im HBFZ wird<br />

nun die Stromerzeugung aus Biogas in der ganzen Bandbreite<br />

erforscht, vom Ackerbau über Logistik und Lagerung bis hin zur<br />

Vergärung, Stromerzeugung und Gasaufbereitung.<br />

Rohstoff für die Biogasanlage<br />

Das Fraunhofer IWES hat seit dem Jahr 2003 unterschiedliche<br />

Untersuchungen auf dem Eichhof zur Biogasproduktion durchgeführt,<br />

u.a. zur Selbstversorgung eines Dorfes mit Strom aus<br />

erneuerbaren Energien oder zur Stromproduktion mit Biogas-<br />

Mikrogasturbinen.<br />

Im Vordergrund der Forschung stehen Steuerungs- und Managementsysteme,<br />

mit denen Biogasanlagen zukünftig flexibel<br />

und bedarfsgerecht Strom produzieren können. Ein besonderes<br />

Augenmerk liegt auf der Weiterentwicklung der „Strom-zu-<br />

Gas“-Verfahren, mit denen die Volatilität insbesondere von<br />

Windkraftanlagen aufgefangen werden kann, indem das vorhandene<br />

Erdgasnetz mit seinen Speichermöglichkeiten enger<br />

mit der Stromerzeugung verknüpft wird.<br />

Bei der Einweihung des HBFZ (v. l.) Andreas Sandhäger, Direktor<br />

des LLH; der kürzlich verstorbene Prof. Jürgen Schmid, ehemaliger<br />

Institutsleiter des Fraunhofer IWES; die Hessische Ministerin<br />

für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann; die Hessische<br />

Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

Lucia Puttrich; Klaus Reinhardt, Leiter des Landwirtschaftszentrums<br />

Eichhof und Dr. Bernd Krautkremer, Bereichsleiter<br />

Bioenergie-Systemtechnik beim Fraunhofer-Institut IWES.<br />

Bild der Versuchsanlage am Eichhof (Bildquelle: Fraunhofer<br />

IWES)<br />

44<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Innovation, Forschung und Technik<br />

Das Modell des IWES sieht vor, überschüssigen Windstrom<br />

zunächst in einem Elektrolyseverfahren für die Herstellung<br />

von Wasserstoff zu nutzen und diesen dann in einem weiteren<br />

Schritt unter Zugabe von Kohlendioxid in Methan (dem Hauptbestandteil<br />

von Erdgas und Biogas) umzuwandeln.<br />

Das von den Ländern Hessen und Thüringen geförderte Projekt<br />

zeigt eine Perspektive auf, die an vielen hessischen und thüringischen<br />

Biogasanlagen umgesetzt werden könnte.<br />

Das IWES beschäftigt sich intensiv mit zwei Spielarten dieser<br />

Technologie. Einerseits soll das benötigte Kohlendioxid aus einer<br />

Biogasaufbereitungsanlage verwendet werden. Dies bietet<br />

sich an, weil bei diesen Anlagen das vom Biogas abgetrennte<br />

Kohlendioxid in großer Menge und guter Qualität zur Verfügung<br />

steht und hier auch bereits ein Einspeisepunkt in das Erdgasnetz<br />

vorhanden ist. Dadurch wird eine universelle Verwendung<br />

des Gases und die Speicherung über längere Zeiträume<br />

ermöglicht. Bei der zweiten Spielart, die derzeit auf dem HBFZ<br />

umgesetzt wird, handelt es sich um die sogenannte direkte<br />

Methanisierung. Hier wird das lediglich von Verunreinigungen<br />

befreite Biogas direkt der Methanisierungseinheit zugeführt<br />

und das erzeugte Gas vor Ort zwischengespeichert. So kann<br />

man die wichtige, ausgleichende Wirkung von Biogasanlagen<br />

im Stromnetz nahezu verdoppeln, ohne auf weitere Ackerflächen<br />

zurückgreifen zu müssen.<br />

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45


Innovation, Forschung und Technik<br />

Kein Strohfeuer: Pelletierung von Reststoffen<br />

Vorher<br />

…nachher<br />

Holzpelletheizungen haben sich in den vergangenen Jahren<br />

als Alternative zu Öl- und Gasheizungen etabliert. Durch die<br />

komprimierte Form des Brennstoffs wird eine hohe Energiedichte<br />

erreicht, wodurch sich die notwendige Lagerkapazität im<br />

Vergleich zu Hackschnitzeln und Scheitholz verringert.<br />

Mit der wachsenden Bedeutung von Pelletheizungen rückt der<br />

Herstellungsprozess immer mehr in den Fokus. Dieser ist bisher<br />

in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> noch nicht umfassend etabliert, zwar<br />

gibt es eine ausreichende Zahl an Pelletlieferanten, doch findet<br />

die Produktion der hier gehandelten Holzpellets meist noch<br />

andernorts statt.<br />

Ein Rohstoff mit vergleichbarem Energiegehalt in Pelletform<br />

ist Stroh. Hergestellt aus vorhandener Biomasse wie Getreidestroh<br />

oder Energiegräsern ergeben sich vor allem für Landwirte<br />

neue Möglichkeiten, den Betrieb um die Pelletherstellung zu<br />

erweitern: Anstatt das Stroh, welches als Koppelprodukt bei<br />

der Getreideherstellung anfällt, zu häckseln und vollständig auf<br />

das Feld zurückzuführen, wird der Reststoff einer Verwertung<br />

zugeführt. Das Betätigungsfeld ist deshalb vor allem für Landwirte,<br />

Kommunen oder landwirtschaftliche Genossenschaften<br />

interessant. Sobald die ersten Heizungsanlagen für den neuen<br />

Brennstoff zugelassen sind, dürfte es eine starke Nachfrage<br />

nach Strohpellets geben.<br />

Genauere Betrachtung verdient auch die Frage nach dem Rohstoff<br />

für die Pelletherstellung. Am weitesten verbreitet sind bisher<br />

Holzpellets, die aus Holz oder Sägeabfall herstellt werden.<br />

Holz als nachwachsender Rohstoff wird sowohl für stoffliche<br />

als auch für energetische Nutzung immer stärker nachgefragt,<br />

daher werden alternative Rohstoffe für Brennstoffpellets<br />

gesucht. Das Ziel der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>, verstärkt Reststoffe für<br />

die Wärmegewinnung einzusetzen, ist im Regionalen Entwicklungskonzept<br />

verankert und wird in einem Projekt gemeinsam<br />

mit dem Kreisbauernverband und Maschinenring des Schwalm-<br />

Eder-Kreises verfolgt.<br />

PCM: Mobile Pelletierungsanlage in Betrieb<br />

Strohpelletierung: Die mobile Pelletieranlage von PCM Green<br />

Energy auf den Pro Region Energietagen 2013 in Alheim-<br />

Heinebach.<br />

Die Firma PCM Green Energy aus Haunetal hat zur Herstellung<br />

von Strohpellets eine mobile Pelletieranlage hergestellt, die es<br />

ermöglicht, aus Biomasse wie Weizen-, Gerste-, Roggen-, oder<br />

Rapsstroh, Energiegräsern wie Elefantengras, Miscanthus oder<br />

jeglichem anderen trockenen Halmgut hochwertige Energieträger<br />

herzustellen. Der Vorteil: Solche Halmgüter sind jährlich<br />

verfügbar und die Maschinen zur Verarbeitung allgegenwärtig.<br />

Die mobile Pelletieranlage MPA 1000 sieht aus wie ein einfacher,<br />

langer Baucontainer, vereint aber alle Verfahrensschritte<br />

der Pelletherstellung von der Zerkleinerung des Rohstoffs über<br />

die Konditionierung und Agglomeration bis hin zur Kühlstrecke.<br />

Die Bedienung erfolgt über eine vollautomatische Steuerung.<br />

Die Anlage kann mit einem herkömmlichen Container-Chassis<br />

direkt auf den Acker transportiert werden. Pro Stunde produziert<br />

sie etwa eine Tonne Pellets, welche durch eine keimfreie<br />

Pressung bei rund 100 Grad auch stofflich verwertet werden<br />

können, beispielsweise als Tierfutter oder Einstreu.<br />

46<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Innovation, Forschung und Technik<br />

Energieholz – Perspektive für die Landwirtschaft?<br />

Seit einigen Jahren wird der Anbau schnellwachsender Hölzer<br />

auf landwirtschaftlichen Flächen diskutiert, um damit einen<br />

gewissen Teil der Biomasseproduktion für den Heizbedarf abzudecken.<br />

Insbesondere Baumarten wie Pappel und Weide, in<br />

trockeneren Regionen auch Robinie, bringen durch ihr schnelles<br />

Wachstum einen hohen energetischen Ertrag pro Hektar,<br />

wenn sie in bestimmten Intervallen geschnitten werden, um<br />

anschließend neu auszutreiben. Diese Anbaumethode wird<br />

Kurzumtrieb genannt, die Umtriebszeit kann von zwei bis 20<br />

Jahren reichen. Gesetzliche Grundlage ist das Bundeswaldgesetz,<br />

§2, in der Novellierung vom 31.07.2010, wonach Baumbestände<br />

mit einer Umtriebszeit von nicht länger als 20 Jahren<br />

kein Wald sind, sondern im landwirtschaftlichen Recht als<br />

Dauerkultur gelten.<br />

Welche Produkte entstehen durch Kurzumtrieb?<br />

Mit einer Kurzumtriebsplantage kann Energieholz, bei Intervallen<br />

ab etwa 10 Jahren auch Holz für die stoffliche Nutzung<br />

erzeugt werden. Seit einigen Jahren steht im kurzen und mittleren<br />

Umtrieb die Produktion von Hackschnitzeln als Brennstoff<br />

im Vordergrund. Das Forstamt Diemelstadt startete bereits<br />

1987 einen Versuch, mit dem die Rentabilität von Biomasseplantagen<br />

auf stillgelegten Ackerflächen erforscht werden<br />

sollte. 1997 wurden die Anbauflächen durch den schwedischen<br />

Papierkonzern Stora in eine Industrieholzplantage überführt.<br />

Welche wirtschaftlichen Perspektiven gibt es für<br />

die Energieholzproduktion?<br />

Ob der Anbau von Energieholz auf einer Fläche wirtschaftlich<br />

ist, hängt von deren Nutzungsalternativen ab. Auf guten<br />

landwirtschaftlichen Böden sind Kurzumtriebsplantagen (KUP)<br />

derzeit nicht wettbewerbsfähig, daher werden sie überwiegend<br />

auf unförmigen, ertragsschwächeren Standorten angebaut. Hat<br />

man eine Grenzertragsfläche zur Verfügung, so ist zu berücksichtigen,<br />

welche Erntetechnik <strong>region</strong>al zur Verfügung steht.<br />

Die im kurzen Umtrieb entstehenden Stammdurchmesser<br />

werden sinnvollerweise in einem Zug geerntet und gehäckselt,<br />

die erzeugten Hackschnitzel müssen jedoch mit zusätzlichem<br />

Energieaufwand getrocknet werden. Sie weisen überdies einen<br />

hohen Feinanteil auf und sollten für die Nutzung insbesondere<br />

in kleineren Hackschnitzelanlagen zunächst gesiebt werden.<br />

Daher zeichnet sich ab, dass der mittlere Umtrieb ein besseres<br />

Verhältnis von Kosten und Ertrag erzielt, da hierbei die geernteten<br />

Stämme durch Ablagerung vorgetrocknet werden können<br />

und insgesamt eine höhere Holzqualität haben. Einen wesentlichen<br />

Einfluss auf die Wirtschaftlichkeitsberechnung hat die<br />

Preissteigerung der Holzbrennstoffe in den nächsten 20 Jahren.<br />

Erfahrungswerte vorhanden<br />

Der zweite Feldtag zur Ernte und Verwertung von Kurzumtriebsplantagen<br />

auf Schloss Eichhof, dem Landesbetrieb Landwirtschaft<br />

Hessen in Bad Hersfeld, wurde im Februar 2013 mit<br />

Unterstützung der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> durchgeführt. Aus den nun<br />

mehr sechsjährigen Erfahrungen des Eichhofs nahm Björn Staub<br />

eine aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertung zur Rentabilität<br />

von Kurzumtriebsplantagen vor. Dabei legte er Vergleichserträge<br />

von Weizen und Raps zugrunde und zeigte, dass unter<br />

der Annahme einer fortgesetzten Preissteigerung von 6 %<br />

im Energiebereich die Produktion von Energieholz durchaus<br />

eine langfristig lohnende Alternative sein kann. Freimachen<br />

müsse man sich allerdings vom Denken in jährlichen Ernte- und<br />

Ertragsintervallen, wie sie in der Landwirtschaft bei klassischen<br />

Ackerfrüchten wie Getreide, Raps oder Mais üblich sind. Daher<br />

verteilte Staub die unregelmäßig anfallenden Kosten und Erträge<br />

mittels einer Annuitätsrechnung über den gesamten Zyklus<br />

von 20 Jahren.<br />

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47


Innovation, Forschung und Technik<br />

Technik entscheidet<br />

Im Mittelpunkt des Feldtags stand allerdings die Technik: Beispielhaft<br />

wurden verschiedene Pflanz-, Ernte- und Trocknungsmethoden<br />

vorgestellt und auf den Versuchsfeldern des Eichhofs<br />

vorgeführt. Einen Vergleich der verschiedenen Ernteverfahren<br />

teils landwirtschaftlicher, teils forstwirtschaftlicher Herkunft<br />

nahm Bernd Heinrich vom Kuratorium für Waldarbeit und<br />

Forsttechnik vor. Ebenso wie die Praxisberichte von Hans-Georg<br />

v. Engelbrechten über die Versorgung eines Bioenergiedorfs mit<br />

Wärme und Hans-Moritz v. Harling, Projektleiter Wärmeversorgung<br />

der Firma Viessmann, kam Heinrich zu dem Ergebnis, dass<br />

die jeweils beste Erntetechnik sehr stark von der Beschaffenheit<br />

der Pflanzung und vor allem den Ernteintervallen abhängt.<br />

So bietet sich bei bis zu dreijährigem Umtrieb die Ernte mit<br />

dem Mähhäcksler an, bei längeren Ernteintervallen kann Forsttechnik<br />

wie ein Fäller-Bündler-Aggregat mit anschließendem<br />

Rücken mittels Forwarder eingesetzt werden.<br />

Am Fuldaradweg zwischen Bad Hersfeld und Asbach befindet<br />

sich eine Kurzumtriebsplantage, die bisher zweimal<br />

geerntet wurde. Aufgestellte Infotafeln informieren über das<br />

Produktionsverfahren. Weitere Informationen zum Thema<br />

Kurzumtriebsplantagen und Bioenergienutzung gibt es auf der<br />

Homepage des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen<br />

(www.llh.hessen.de).<br />

Nur für dickere Stämme, also Umtriebe ab 6 bis 10 Jahren,<br />

empfiehlt sich der Einsatz eines Fäller-Bündler-Aggregats aus<br />

der Forsttechnik.<br />

Voraussetzung für die<br />

„Handarbeit“ eines routinierten<br />

Teams ist eine<br />

entsprechende Stammdicke,<br />

also mindestens<br />

eine mittlere Umtriebszeit.<br />

Verschiedene Pflanz- und Erntemethoden<br />

wurden beim zweiten Feldtag KUP des<br />

Landesbetriebs Landwirtschaft Eichhof in<br />

Bad Hersfeld vorgestellt.<br />

Die Stecklinge lassen sich leicht mit der Hand in den Boden<br />

pflanzen, aber auch entsprechende Maschinen sind erhältlich.<br />

Vor allem für den kurzen Umtrieb geeignet ist die Ernte in<br />

einem Zug mit dem Mähhäcksler. Die geernteten Hackschnitzel<br />

müssen anschließend getrocknet werden, um lagerfähig zu<br />

sein.<br />

48<br />

<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder / Waldeck-Frankenberg


Innovation, Forschung und Technik<br />

Regionales Netzmanagement – eine Zukunftsaufgabe für die Region<br />

Die Energieeffizienz steigern, mehr Strom aus dezentralen<br />

Energien nutzen und diesen optimal in das bestehende<br />

Niederspannungsnetz aufzunehmen – das sind die Ziele<br />

der E.ON Mitte AG und ihrer Projektpartner im Projekt<br />

„Regionale Energieversorgung 2020“, das seit 2009 neben<br />

Willingshausen und Allendorf/Eder auch in Felsberg im<br />

Schwalm-Eder-Kreis umgesetzt wird.<br />

„Smart Grid“, mit hoher <strong>region</strong>aler Einspeisung aus erneuerbaren<br />

Energien umzusetzen. Das wesentliche Ergebnis des<br />

Energiekonzepts für Felsberg - und analog auch für Allendorf/<br />

Eder und Willingshausen - lautet: Ein ausgewogener Mix aus<br />

Wind-, Photovoltaik-, Biomasse- und Wasserkraftstrom würde<br />

ausreichen, um die Kommune bereits vor dem Jahr 2050 rein<br />

bilanziell zu 100% regenerativ zu versorgen.<br />

Felsberg plant, sich bis 2050 ausschließlich aus regenerativen<br />

Energiequellen vor Ort zu versorgen. Um die Kommune<br />

bei diesem Ziel zu unterstützen und um herauszufinden, was<br />

dieses und vergleichbare Vorhaben anderer Kommunen für<br />

die eigenen Nieder- und Mittelspannungsnetze bedeuten, hat<br />

die E.ON Mitte AG das Projekt „Regionale Energieversorgung<br />

2020“ initiiert und dafür rund 1,2 Millionen Euro investiert.<br />

Ziel ist, gemeinsam mit dem Kompetenznetzwerk für Dezentrale<br />

Energietechnologien deENet e. V. aus Kassel, <strong>region</strong>alen<br />

Forschungseinrichtungen und anderen Unternehmen ein<br />

zukunftsweisendes Energiekonzept für Städte und Gemeinden<br />

zu entwickeln und ein intelligentes Stromnetz, das so genannte<br />

Damit auch das Ortsnetz für diese Situation gerüstet ist, hat<br />

E.ON Mitte gemeinsam mit der Universität Kassel, dem Fraunhofer<br />

Institut für Windenergie- und Energiesystemtechnik, SMA<br />

Solar Technology und dem Transformatorhersteller J. Schneider<br />

Elektrotechnik eine regelbare Ortsnetzstation gebaut und im<br />

Herbst 2012 in Felsberg-Niedervorschütz als erste ihrer Art in<br />

Betrieb genommen. Die Besonderheit dieser neuen Station<br />

ist die automatisierte Regelung der Netzspannung, welche<br />

im Niederspannungsnetz in einem Toleranzbereich von 230<br />

Volt plus/minus zehn Prozent liegen darf. Gerade an sonnigen<br />

Tagen, an denen viele Photovoltaikanlagen gleichzeitig in das<br />

Netz einspeisen, aber wenig Strom verbraucht wird, liegt dieser<br />

Exponentiell angestiegen sind die Anzahl der Energieerzeugungsanlagen und die erzeugte Energiemenge im Netzgebiet der<br />

EON Mitte AG.<br />

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49


Innovation, Forschung und Technik<br />

Wert bereits heute immer häufiger im oberen Grenzbereich.<br />

Um einen weiteren Zubau von dezentralen Erzeugungsanlagen<br />

zu ermöglichen und dabei kritische Situationen zu vermeiden,<br />

müssten Netze durch einen Ausbau verstärkt werden - ein sehr<br />

teurer Weg. Derzeit wird getestet, wie belastbar die Anlage im<br />

Dauerbetrieb ist. „Um eine wirklich kostengünstige Alternative<br />

zum Netzausbau zu haben, muss die regelbare Ortsnetzstation<br />

ca. 40 Jahre störungsfrei arbeiten. Dies ist der Richtwert, der<br />

mit unserer Netztechnik durchschnittlich erreicht wird“, erläutert<br />

Kai Boldt, Asset Management E.ON Mitte.<br />

Ein weiterer Baustein ist ein Praxistest, der mit mehr als 50<br />

Haushalten in Niedervorschütz bis Oktober 2013 durchgeführt<br />

wird. Die Kunden nutzen seit ca. einem Jahr intelligente<br />

Stromzähler und ein Internetportal, das die Möglichkeit bietet,<br />

den Stromverbrauch transparent nachzuvollziehen - der erste<br />

Schritt zu mehr Energieeffizienz. „Die Kunden sehen auf die<br />

Viertelstunde genau, wann sie über den Tag verteilt wie viel<br />

Energie verbrauchen. Damit sind zum Beispiel Rückschlüsse<br />

auf so genannte ‚Stromfresser‘ möglich“, erklärt Kerstin Becker,<br />

Projektleiterin der E.ON Mitte.<br />

Zwanzig Testhaushalte sind zusätzlich mit Energiemanagementsystemen<br />

für eine Laststeuerung ausgestattet worden.<br />

Ziel ist, den Energieverbrauch so anzupassen, dass Strom vor<br />

allem dann verbraucht wird, wenn dieser bei Sonnenschein und<br />

starkem Wind in großer Menge vor Ort aus regenerativen Energiequellen<br />

erzeugt wird. Zu diesen Zeiten ist der Strom durch<br />

ein spezielles Tarifsystem günstig; es gibt aber auch teure<br />

Phasen, wenn das <strong>region</strong>ale Energieangebot knapp ist. Dabei<br />

kann der Kunde aktiv seinen Verbrauch anpassen. Zusätzlich<br />

werden Kühlgeräte ganz automatisch gesteuert und Elektrospeicherheizungen<br />

als „Sonnenstromspeicher“ genutzt, wenn<br />

an sonnigen Tagen in der Übergangszeit Photovoltaik-Anlagen<br />

viel Strom erzeugen, gleichzeitig aber noch Heizbedarf besteht.<br />

Der Projektverlauf zeigt die Bedeutung eines engen Erfahrungsaustauschs<br />

der Anwender untereinander und mit den Experten.<br />

Neben allen Aktivitäten in Felsberg weist Thomas Keil, Leiter<br />

Regionalzentrum Mitte, auf einen weiteren zentralen Aspekt<br />

hin: „Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir alle<br />

gemeinsam handeln. Deshalb ist es wichtig, dass das Projekt<br />

‚Regionale Energieversorgung 2020‘ übertragbar ist und die<br />

Erkenntnisse auch für andere Kommunen in unserem Versorgungsgebiet<br />

nutzbar sind. Daher haben wir von Anfang an auf<br />

eine gute Übertragbarkeit der Ergebnisse geachtet.“<br />

Kommen zu neuen Ehren: Elektrospeicherheizungen können<br />

als Speicher für Sonnenstrom genutzt werden.<br />

Ein gutes Beispiel dafür ist die Gemeinde Willingshausen. Um<br />

die Ziele ihres individuellen Energiekonzepts zu erreichen,<br />

aber dabei ein gemeinsames Vorgehen nicht aus den Augen<br />

zu verlieren, bei dem jeder seine Stärken einbringt, hat sie<br />

sich mit Nachbarkommunen und weiteren Partnern zusammengeschlossen<br />

und nutzt ihre Mitgliedschaft in der LEADER<br />

Region Schwalm-Aue. Teilweise eigenständig und teilweise<br />

gemeinsam mit den Kooperationspartnern plant Willingshausen<br />

zahlreiche Aktivitäten und Projekte oder setzt diese bereits um.<br />

Beispielhaft ist die unabhängige Energie-Erstberatung für die<br />

Bürger. In einer ersten Pilotphase in Willingshausen, Schrecksbach<br />

und Frielendorf während der Wintermonate 2011/2012<br />

erhielten alle Bürger der drei Kommunen das Angebot eine<br />

kostenlose Initialberatung zum Thema Energieeffizienz/Gebäudesanierung<br />

wahrzunehmen. Dieses <strong>region</strong>ale Beratungsangebot<br />

wurde nun im Zusammenschluss mit den Kommunen<br />

Willingshausen, Schrecksbach, Neuental und Borken unter<br />

Nutzung von Landesmitteln sowie Fördermitteln der EAM -<br />

Energieeffizienz Aktiv Mitgestalten - gGmbH erfolgreich durch<br />

die LEADER-Region Schwalm-Aue verlängert. Auch konnte durch<br />

gezielte Energiesparmaßnahmen der Stromverbrauch in den<br />

drei kommunalen Kläranlagen um rund 44.000 kWh/a gesenkt<br />

50<br />

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Innovation, Forschung und Technik<br />

werden. Weitere kommunale Gebäude wie die Kindergärten<br />

und auch die Straßenbeleuchtung profitieren. Das Thema<br />

E-Mobilität wurde durch die Errichtung von drei Ladepunkten<br />

voran getrieben.<br />

Doch für das Gelingen der Energiewende sind noch viel mehr<br />

Anstrengungen nötig: Insbesondere innovative, <strong>region</strong>al verankerte<br />

Projekte gewinnen in Summe an Kraft und Durchsetzungsvermögen.<br />

Die geeignete Steuerungstechnik ist ein Herzstück der „Regionalen<br />

Energieversorgung 2020“ (REV 2020).<br />

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz fördert 21 Bioenergie-Regionen in Deutschland.<br />

Mit ihren Projekten tragen die Bioenergie-Regionen zum<br />

Klimaschutz, zur Steigerung der <strong>region</strong>alen Wertschöpfung, zur<br />

Schaffung von Arbeitsplätzen sowie <strong>region</strong>alen Energiealternativen<br />

bei und sind selbst Vorbilder für diese Themen.<br />

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Förderbroschüre der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />

Energiekosten senken – Wir beraten und fördern<br />

in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />

◆<br />

Wo erhalte ich eine Erstberatung zum Thema<br />

Energiesparen?<br />

Private Haushalte benötigen über ein Viertel der in Deutschland<br />

verbrauchten Endenergie. Dies birgt ein gewaltiges Potenzial<br />

an Einsparungen - manchmal durch kleine Änderungen des<br />

Verhaltens, oft aber auch mit Investitionen, die sich lohnen.<br />

Eine Vielzahl an Beratungs- und Fördermöglichkeiten hilft,<br />

die richtige Entscheidung zu treffen. Doch wie findet man das<br />

passende Angebot?<br />

Die <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> hat eine Broschüre erstellt, die<br />

Antworten auf wichtige Fragen zum Thema Energie auf<br />

einen Blick gibt:<br />

◆ Wer erstellt ein aussagekräftiges Energiegutachten<br />

für meine Immobilie?<br />

◆ Wer finanziert meine Gebäudesanierung und gibt<br />

Hinweise auf Zuschüsse?<br />

◆ Welche Vorteile bietet eine Holzheizung?<br />

Die Förderbroschüre der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> gibt einen Überblick<br />

über die <strong>region</strong>alen Anlaufstellen für Beratung in den Bereichen<br />

Heizung und Warmwasser, Gebäudedämmung, Strom sparen<br />

und Finanzierung.<br />

Über<strong>region</strong>ale Beratungsangebote und zeitlich begrenzte Aktionen<br />

sind in dieser Broschüre nicht berücksichtigt.<br />

Die Broschüre ist in der Geschäftsstelle der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong><br />

sowie den kommunalen Verwaltungen erhältlich und kann<br />

online von der Download-Seite auf www.<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>.de<br />

oder über diesen QR-Code heruntergeladen<br />

werden:<br />

52<br />

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Auflösung „Energiequiz Energiedetektive“ von<br />

Seite 17<br />

Auswertung:<br />

zu 1.<br />

richtig:<br />

Erklärung:<br />

zu 2.<br />

richtig:<br />

Erklärung:<br />

zu 3.<br />

richtig:<br />

Erklärung:<br />

Was braucht mehr Energie?<br />

A<br />

Wenn der Fernseher nur an der Fernbedienung<br />

ausgeschaltet wird und nicht am<br />

Hauptschalter, verbraucht er immer noch<br />

mehr Energie als ein Energiesparlämpchen!<br />

Wozu benötigen wir Energie?<br />

A, B, C, D, E, F<br />

Wir benötigen für alles Energie, auch<br />

zum Laufen! Aber beim Laufen erzeugen wir<br />

die Energie mit unserem Körper selbst, für<br />

die anderen Dinge verbrauchen wir Strom,<br />

Treibstoff oder Wärme, die wir bezahlen<br />

müssen.<br />

Was tust du, wenn dir im Winter zu warm<br />

ist in deinem Zimmer?<br />

A, B, C<br />

Wir drehen erst die Heizung ab und öffnen<br />

dann das Fenster, um frische Luft herein<br />

zu lassen und dabei keine unnötige Energie<br />

zu verbrauchen.<br />

11 oder 14 richtige Antworten:<br />

Du bist schon ein echter Energieexperte!<br />

Hilf mit, auch in der Schule Energie zu sparen und<br />

werde Energiedetektiv!<br />

5 bis 10 richtige Antworten:<br />

Du weißt schon ganz schön viel über Energie!<br />

Informiere dich, wie du noch mehr Energie sparen<br />

kannst, und werde Energiedetektiv!<br />

Weniger als 5 richtige Antworten:<br />

Macht nichts, du hast den ersten Schritt getan,<br />

um mehr über deinen Energieverbrauch zu erfahren!<br />

Informiere dich, wie du Energie sparen<br />

kannst, und werde Energiedetektiv!<br />

zu 4.<br />

richtig:<br />

Erklärung:<br />

Welcher Schulweg schont die Umwelt<br />

mehr?<br />

A, D, E, H<br />

Zu Fuß, mit dem Zug, mit dem Bus oder mit<br />

dem Fahrrad bewegt man sich am umweltfreundlichsten.<br />

Auflösung „Hätten Sie’s gewusst?“ von Seite 42<br />

richtig: 1b, 2b, 3a, 4b, 5a,b,c, 6a, 7c, 8b, 9c, 10c, 11b<br />

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Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>naturkraft</strong>-agentur<br />

der Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg/Schwalm-Eder e. V.<br />

Raiffeisenstr. 8 · 36286 Neuenstein<br />

Tel. 06677 - 919030 · Fax 06677 - 919031<br />

E-Mail: info@<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>.de<br />

Internet: www.<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>.de<br />

in Zusammenarbeit mit hopp infomedia verlag gmbh<br />

Texte + Redaktion:<br />

Selzer Konzepte, Wildeck<br />

www.selzer-konzepte.de<br />

ENERGIESPARTIPPS<br />

Niedrige<br />

Waschtemperatur wählen<br />

Moderne Waschmittel erlauben deutlich geringere<br />

Waschtemperaturen als früher. Kochwaschprogramme<br />

bei 90 Grad sind praktisch gar nicht mehr nötig. Selbst<br />

bei stark verschmutzter Wäsche reichen 60 Grad, um die<br />

Wäsche hygienisch sauber zu bekommen. Im Normalfall<br />

sind sogar 30 oder 40 Grad Waschtemperatur ausreichend.<br />

Das schont nicht nur die Textilien, sondern auch<br />

die Haushaltskasse: Waschen bei 60 Grad verbraucht<br />

50 Prozent mehr Strom als bei 40 Grad. Auch auf die<br />

Vorwäsche kann man meist verzichten. Bei modernen<br />

Waschmaschinen reichen mit entsprechenden Niedrigtemperatur-Waschmitteln<br />

oft sogar 20 Grad.<br />

Abbildungen:<br />

Selzer Konzepte; <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong>; Creativ Conzept Lemke;<br />

Fa. Viessmann; René Hublitz; simonMEDIEN; cognitio, Niedenstein;<br />

Nico Wirth<br />

ENERGIESPARTIPPS<br />

Ohne Vorheizen backen<br />

- mit Restwärme kochen<br />

mit Partner<strong>region</strong> Waldeck-Frankenberg<br />

Verlag:<br />

hopp infomedia verlag gmbh<br />

Sterzinger Straße 12 · 86165 Augsburg<br />

Telefon: 0821 4482496<br />

www.hopp-infomedia.de<br />

info@hopp-infomedia.de<br />

Die wenigsten Gerichte müssen wirklich in den bereits<br />

vorgewärmten Backofen. In aller Regel reicht es aus,<br />

den Backofen erst anzuschalten, wenn Auflauf, Pizza<br />

oder Kuchen hineinkommen. Die Garzeiten sind dann<br />

je nach Backofen zwar verschieden und etwas länger<br />

als in den Rezepten oder auf den Verpackungen von<br />

Fertigprodukten angegeben ist. Aber so nutzt man die<br />

Energie besonders effizient. Der Backofen und übrigens<br />

auch Elektroherdplatten können oft schon einige Minuten<br />

vor dem Ende der Garzeit abgestellt werden, weil<br />

die Restwärme zum Fertiggaren oder -backen ausreicht.<br />

Druck:<br />

Mayer & Söhne<br />

www.mayer-soehne.de<br />

Copyright by hopp infomedia<br />

Nachdruck - auch auszugsweise - nicht gestattet.<br />

© Juli 2013<br />

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Firmenverzeichnis<br />

hopp infomedia bedankt sich für die gute Zusammenarbeit<br />

mit den zuständigen Ansprechpartnern der <strong>naturkraft</strong>agentur<br />

sowie bei allen beteiligten Inserenten, die mit<br />

sehenswerten Angeboten die Herausgabe der Broschüre<br />

ermöglichten. Ein Dank auch an alle beteiligten Redakteure<br />

der verschiedenen Textbeiträge.<br />

Seite 2<br />

Raiffeisenbank eG Borken, VR-Bank Bad Hersfeld-Rotenburg eG,<br />

VR-Bank Schwalm-Eder, VR Bank HessenLand eG<br />

Seiten 5 und 23<br />

Viessmann Deutschland GmbH<br />

Seite 12<br />

E.ON Mitte AG<br />

Seiten 18 und 19<br />

Paradigma Deutschland GmbH<br />

Seite 25<br />

Energie Waldeck-Frankenberg GmbH<br />

Seite 31<br />

IDEE-SEEGER Ingenieurbüro Der Energie Effizienz<br />

Seite 33<br />

Bildungszentrum Felsberg e.V.<br />

Konrad Ochs GmbH<br />

Schornsteinfegermeister Rainer Brall<br />

Seite 35<br />

Hermann Horn GmbH & Co. KG<br />

ROSSKOPF Bauunternehmen<br />

SynEnergie GmbH<br />

Seite 37<br />

FRANCIS ENERGY GmbH<br />

Seite 41<br />

Frank Holstein Forstbetrieb<br />

Maschinenring Schwalm-Eder GmbH<br />

PCM Green Energy GmbH & Co. KG<br />

Seite 43<br />

Raiffeisen-Warenzentrale Kurhessen-Thüringen GmbH<br />

Seite 47<br />

V. W. Günther Mineralölgesellschaft mbH<br />

Seite 56<br />

Kreissparkasse Schwalm-Eder<br />

Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg<br />

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