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Große Leistungen aus dünnen Glasfasern - Neue Verpackung

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05/2006<br />

<strong>Neue</strong> Technologien<br />

Lasertechnik<br />

Hintergrundbericht<br />

▲<br />

<strong>Große</strong> <strong>Leistungen</strong><br />

<strong>aus</strong> <strong>dünnen</strong> <strong>Glasfasern</strong><br />

Diesen Beitrag<br />

können Sie sich<br />

im Internet unter<br />

www.konstruktion.de<br />

downloaden<br />

Faserlaser im Fokus der Laserbranche<br />

In der Laserbranche stehen Faserlaser im Mittelpunkt des Interesses. Diese<br />

Festkörperlaser liefern ihre Leistung über einen faden<strong>dünnen</strong> Lichtleiter von<br />

der zwei- bis dreifachen Dicke eines menschlichen Haars ab. Dank massiver<br />

Leistungssteigerungen vollzog die Technologie den Sprung in die Materialbearbeitung.<br />

von Kl<strong>aus</strong> Vollrath<br />

Robotergeführtes<br />

Orbitalschweißen von<br />

Rohrabschnitten mit<br />

dem Hochleistungs-<br />

Faserlaser. Bild: BIAS<br />

Ursprüngliche Domäne des Faserlasers<br />

war vor allem der Telekom-Markt. Leistungssteigerungen<br />

eröffneten ihm dann Präzisionsanwendungen<br />

beispielsweise bei<br />

Druckerzeugnissen, beim Lasersintern und in<br />

der Medizin- und Markiertechnik. Inzwischen<br />

gibt es Systeme im Hochleistungsbereich bis<br />

zu 36 kW.<br />

Die Mehrzahl der Anwendungen liegt im<br />

Bereich Schneiden bei 1 bis 2 kW, im Bereich<br />

Schweißen bei 4 bis 10 kW. Für das Remoteschweißen<br />

kommen <strong>Leistungen</strong> von 5 bis 10<br />

kW und hohe Strahlqualität zum Einsatz. Erklärtes<br />

Ziel des Marktführers – der IPG Laser<br />

GmbH in Burbach – ist es, mit Faserlasern das<br />

Widerstandsschweißen zu ersetzen.<br />

Nicht zuletzt dank der massiven Leistungssteigerungen<br />

des Faserlasers erwarten die Protagonisten<br />

der neuen Technologie einen signifikanten<br />

Durchbruch in diesen hoch interessanten<br />

Marktsegmenten, müssen sich dort jedoch<br />

auch der Konkurrenz mit etablierten<br />

Technologien wie CO2- sowie Festkörperlasern<br />

in Stab- oder Scheiben<strong>aus</strong>führung stellen. Faserlaser<br />

hoher Leistung befinden sich seit<br />

zwei Jahren im industriellen Einsatz, und positive<br />

Meldungen haben in der Branche hohe<br />

Erwartungen geweckt.<br />

▲ ▲▲<br />

Faser als Resonator<br />

Faserlaser sind monolithisch aufgebaute Laser.<br />

Der Laserresonator besteht zum Beispiel<br />

<strong>aus</strong> einer dotierten Glasfaser, die mit Hilfe<br />

von mehreren Einzeldioden „gepumpt“ wird.<br />

Die Faser dient dabei als Resonator, das heißt<br />

die Laserstrahlung entsteht direkt innerhalb<br />

des aktiven Faserkernes. Sie wird über äußerst<br />

dünne Fasern mit Durchmessern von<br />

15, 50 oder 100µm <strong>aus</strong>gekoppelt. Die Wellenlängenbereiche<br />

hängen vom Dotierungsmaterial<br />

ab: Ytterbium für Wellenlänge bei 1070<br />

nm, Thulium für 1900 nm und Erbium für<br />

1550 nm. Zu den wichtigsten Vorteilen des<br />

Faserlasers gehören gute Strahlqualität, hoher<br />

Wirkungsgrad, geringste Unterhaltskosten<br />

und niedriger Anschaffungspreis.<br />

„Bei unseren neuen gepulsten Faserlasern<br />

mit 10 beziehungsweise 20 W haben wir eine<br />

bisher nie erreichte Effektivität und Kompakt-<br />

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Lasertechnik<br />

<strong>Neue</strong> Technologien<br />

05/2006<br />

Meinungen am Markt<br />

heit erzielt“, weiß Michaela Schwarzer vom<br />

Marketing des Laserherstellers Foba Technology<br />

+ Services GmbH in Lüdenscheid. Die geringen<br />

Dimensionen von Laserkopf, Ablenkeinheit<br />

und Versorgungseinheit erleichtern die Integration<br />

in kleine Maschinen und Produktionslinien<br />

erheblich. Hervorzuheben sei insbesondere<br />

die hohe Puls-zu-Puls-Stabilität, was wesentliche<br />

Vorteile in punkto Beschriftungsqualität<br />

und kürzerer Zykluszeiten bringe.<br />

Niedrige Betriebskosten<br />

Für die Pumpdioden gibt man eine garantierte<br />

Lebensdauer von zwei Jahren an, tatsächlich<br />

liegt sie jedoch um ein vielfaches höher.<br />

Damit zeichnet sich das System durch sehr<br />

niedrige Betriebskosten und geringen Wartungsaufwand<br />

<strong>aus</strong>. Alle Laser sind als Basissystem<br />

oder auch als komplette Kundenlösung<br />

inklusive des gesamten Zubehörprogramms<br />

erhältlich. Sie können für Beschriftungen auf<br />

nahezu allen Werkstoffen, vorzugsweise auf<br />

Kunststoff, Folie, Metall und elektronischen<br />

Bauteilen, verwendet werden.<br />

Einen 200 W-Faserlaser des Herstellers IPG<br />

setzt EOS Electro Optical Systems, ein Hersteller<br />

von Rapid-Prototyping-Systemen, seit<br />

2004 in seinen Systemen für das Direkte Laser-Sintern<br />

von Metallpulvern (DMLS) ein.<br />

„Der neue Faserlaser zeichnet sich durch einen<br />

extrem schmalen Fokusdurchmesser <strong>aus</strong>,<br />

was der Detailgenauigkeit und der Teilequalität<br />

zugute kommt“, sagt EOS-Produktmanager<br />

Dr. Mike Shellabear.<br />

„Durch den modularen und skalierbaren<br />

Aufbau der Lasermodule wurde der Durchbruch<br />

zu signifikant höheren <strong>Leistungen</strong> erreicht“,<br />

berichtet Dr. Jörg Thieme, Leiter Vertrieb<br />

von IPG Laser. <strong>Leistungen</strong> im Kilowatt-<br />

Bereich werden durch Kombination mehrerer<br />

single-mode-Faserlasermodule erzielt. Aktuell<br />

werden so Faserlaser mit <strong>Leistungen</strong> von<br />

1 bis hinauf zu 36 kW hergestellt. Solche Sy-<br />

Der Wettbewerb beobachtet die Faserlaser-Entwicklung<br />

natürlich sehr aufmerksam, reagiert<br />

jedoch insgesamt eher gelassen. Big Player wie<br />

Trumpf und Rofin Sinar setzen auf den Scheibenlaser,<br />

den man für das zukunftsfähigere System<br />

mit besserem Preis-Leistungsverhältnis<br />

hält. Dabei wird auch darauf verwiesen, dass eine<br />

Laserquelle allein noch keinen industriellen<br />

Prozess darstelle und es Zeit brauche, die für einen<br />

bestimmten Lasertyp erforderliche Peripherie<br />

zu entwickeln und zu optimieren. Zudem gebe<br />

es eine enorme Bandbreite unterschiedlichster<br />

industrieller Prozesse mit entsprechend<br />

weitem Spektrum an Anforderungsprofilen an<br />

das jeweilige Lasersystem. Dies habe zu der<br />

Vielfalt der unterschiedlichen heute erhältlichen<br />

Lasersysteme und -technologien für ganz spezifische<br />

Anwendungsbereiche geführt. Und last<br />

but not least bleibe bei den neu entwickelten<br />

Systemen auch noch abzuwarten, ob sich die<br />

optimistischen Erwartungen bezüglich Kosten<br />

und Verfügbarkeit der Systeme im realen industriellen<br />

Alltag auch tatsächlich verwirklichen<br />

lassen.<br />

steme befinden sich seit über zwei Jahren im<br />

Praxiseinsatz.<br />

„Die ersten Schweißversuche mit einem<br />

IPG-Faserlaser mit einer Strahlleistung von<br />

6,9 kW am Werkstück führten wir bereits im<br />

Sommer 2003 durch“, erinnert sich Dipl.-Ing.<br />

Cl<strong>aus</strong> Thomy, Projektingenieur beim BIAS<br />

Bremer Institut für angewandte Strahltechnik<br />

GmbH. Ein Jahr später arbeitete man bereits<br />

mit einem weiteren System mit 10 kW, und<br />

seit April 2005 wurden am BIAS Versuche mit<br />

einem dritten Hochleistungs-Faserlaser von<br />

IPG mit 16,7 kW Leistung durchgeführt.<br />

Messungen der Strahlqualität ergaben,<br />

dass alle drei Systeme Strahleigenschaften<br />

haben, die besser sind als die von lampenoder<br />

diodengepumpten Nd:YAG-Festkörperlasern:<br />

Beim 7 kW-Laser lag das Strahlparameterprodukt<br />

bei 18,5 mm*mrad, die 10 kW-<br />

Anlage erreichte 11,6 mm*mrad und die 17<br />

kW-Ausführung 11,7 mm*mrad. Von den aktuellsten<br />

Systemen werden die Strahlqualitäten<br />

typischer Hochleistungskohlendioxidlaser<br />

mit hoher Strahlqualität von 3,7 mm x mrad<br />

erreicht oder sogar unterschritten.<br />

Mit den Anlagen wurden umfangreiche<br />

Tests u.a. beim Laserhybrid-Schweißen von<br />

Aluminium-Strangpressprofilen sowie – mit<br />

Quadratisch, praktisch: Die neuen gepulsten 10Wund<br />

20W-Faserlaser von Foba zeichnen sich durch<br />

hohe Puls-zu-Puls-Stabilität und kompakte Bauform<br />

<strong>aus</strong>.<br />

„Die ersten Schweißversuche mit<br />

einem IPG-Faserlaser führten wir<br />

im Sommer 2003 durch.“<br />

Cl<strong>aus</strong> Thomy, Projektingenieur beim Bremer<br />

Institut für angewandte Strahltechnik<br />

Blick auf Anwendungen im Schiffsbau und im<br />

Pipelinebereich – beim Schweißen von Bauund<br />

Rohrleitungsstählen mit Dicken bis zu 16<br />

mm durchgeführt. Als Fazit ergab sich, dass der<br />

Faserlaser für beide Anwendungen geeignet ist.<br />

Einen Einstieg im Bereich Schiff- und Stahlbau<br />

konnte IPG dann im August 2005 vermelden.<br />

Damals entschied sich die IMG Ingenieurtechnik<br />

und Maschinenbau GmbH in Rostock,<br />

ein kommerzieller Ausrüster <strong>aus</strong> diesem<br />

Marktsegment, für den Einsatz von10 kW-Faserlasern<br />

in Anlagen für das Hochleistungs-<br />

Hybridschweißen von Schiffsb<strong>aus</strong>tählen im<br />

Dickenbereich zwischen 1 und 15 mm.<br />

„Was den Faserlaser <strong>aus</strong>zeichnet, sind die<br />

<strong>Leistungen</strong> am Werkstück, die deutlich höheren<br />

Strahlqualitäten und die gemessenen<br />

Steckdoseneffizienzen“, sagt Dr. Thieme. Zu<br />

den Vorteilen im Vergleich zu CO2-Lasern<br />

zählt wie bei anderen Festkörperlasern die<br />

einfache Strahlführung über eine flexible Faser<br />

statt über aufwändige Spiegelsysteme.<br />

Webguide<br />

www.foba.de<br />

Foba Technology + Services<br />

www.eos.info<br />

EOS<br />

www.ipgphotonics.com<br />

IPG Laser<br />

www.bias.de<br />

BIAS Bremer Institut für angewandte Strahltechnik<br />

www.img-tech.de<br />

IMG Ingenieurtechnik und Maschinenbau<br />

Direkter Zugriff unter www.konstruktion.de<br />

Code eintragen und go drücken ke4937<br />

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