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NZ junior 2005/2 - Neue Zeitung

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8<br />

KUNTERBUNTES<br />

Kinderklub<br />

im Haus der Ungarndeutschen<br />

Zutaten siehe Seite 6 in „Pinguine<br />

auf Eisschollen<br />

Rührt die beiden Eigelbe mit<br />

dem Wasser, dem Zucker und<br />

dem Vanillezucker mit dem<br />

Handrührer schaumig. Schlagt<br />

dann das Eiweiß steif und rührt<br />

es vorsichtig unter die Eigelb-<br />

Zuckercreme. Anschließend<br />

werden das Mehl, die Speisestärke<br />

und das Backpulver auf<br />

die Eimasse gesiebt und die Zutaten<br />

sorgfältig miteinander<br />

verrührt.<br />

Legt das Backblech aus und<br />

bestreicht es 1 cm dick mit dem<br />

Teig. Laßt den Biskuitboden bei<br />

200 °C etwa 10 bis 15 Minuten<br />

im Ofen backen. Er ist fertig,<br />

sobald er eine goldbraune Farbe<br />

bekommen hat.<br />

Es geht weiter!<br />

Nach dem Start des Kinderklubs im vergangenen September geht es<br />

auch im neuen Jahr mit spannenden Veranstaltungen weiter. Jeweils 20<br />

Kinder im Alter von 11-13 Jahren können an den Nachmittagen im Haus<br />

der Ungarndeutschen teilnehmen. Ganz wichtig sind gute Deutschkenntnisse!<br />

Die Teilnahme ist kostenlos. Auf viele Anmeldungen und fröhliche<br />

Veranstaltungen freuen sich Beate Dohndorf (<strong>NZ</strong><strong>junior</strong>, Tel.:<br />

3026784) und Julia Ucsnay (ifa-Kulturassistentin im HdU, Tel.: 2691081)!<br />

Dienstag, 1. Februar, 15 Uhr<br />

„Glasphantasie“ - Wir stellen bunte Glasbilder her<br />

Die Glaskünstlerin Waltraud Herres zeigt euch, wie ihr aus vielen kleinen<br />

bunten Glasstücken ein Bild zusammensetzen könnt. Ob ihr den Mond<br />

oder die Sonne, Häuser oder Bäume, Tiere oder Phantasiegebilde zusammensetzt,<br />

bleibt ganz eurer Kreativität überlassen. Hauptsache:<br />

schön bunt! Wenn ihr mit euren Bildern fertig seid, werden sie bei Frau<br />

Herres in einem Spezialofen gebrannt. Die kleinen Glasstücke verschmelzen<br />

zu einer glatten Platte, die man aufhängen kann. Eure Bilder<br />

könnt ihr dann beim nächsten Treffen des Kinderklubs oder auch schon<br />

früher im Haus der Ungarndeutschen abholen.<br />

Falls noch Zeit bleibt, lockern wir uns nach dem langen Stillsitzen mit einem<br />

Schokoladen-Wettessen auf! Laßt euch überraschen...<br />

Eisschollen<br />

Nehmt den Boden aus dem<br />

Ofen und stürzt ihn sofort auf<br />

ein mit Zucker bestreutes Geschirrtuch.<br />

Streicht das Backpapier<br />

mit kaltem Wasser ein und<br />

zieht es ab. Laßt den Teig auskühlen.<br />

Schneidet dann 6 bis 8<br />

Eisschollen aus der Kuchenplatte<br />

heraus.<br />

Schüttet für den Zuckerguß<br />

den Puderzucker in eine Schüssel<br />

und rührt ihn mit dem Zitronensaft<br />

und Wasser glatt. Mit<br />

dem Backpinsel wird der Guß<br />

auf die Eisschollen aufgetragen.<br />

Stellt die fertigen Pinguine<br />

auf den weichen Zuckerguß der<br />

Eisschollen. Soabld der Guß<br />

hart geworden ist, sitzen die<br />

Pinguine fest auf den Schollen<br />

und können auf dem Tisch verteilt<br />

werden.<br />

Lach mit!<br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

Eine Igelmutter besucht mit ihren<br />

Igelkindern den Botanischen<br />

Garten. „Bleibt aber<br />

schön bei mir!“<br />

Das frechste Igelbübchen<br />

aber hört nicht auf sie und<br />

macht sich bald selbständig. Es<br />

sieht sich den Rosengarten an,<br />

die Seerosen und manches<br />

mehr. Schließlich wird es müde<br />

und schläft ein. Als es aufwacht,<br />

ist die Sonne bereits<br />

untergegangen, und das Igelbübchen<br />

bekommt es mit der<br />

Angst zu tun. Suchend irrt es in<br />

der Dunkelheit umher, bis es<br />

mit der Schnauze an einen stacheligen<br />

Kaktus stößt.<br />

„Mami! Bist du endlich da?“<br />

Klein Lieschen geht mit dem<br />

Vater in den Zoo.<br />

„Schau, Papi, wir groß die<br />

Riesenschlange ist!“ staunt sie.<br />

„Ja, ich sehe sie.“<br />

„Glaubst du, kann die auch<br />

Kinder fressen?“<br />

Der Vater will Spaß machen<br />

und sagt. „Ich denke schon.“<br />

Lieschen tritt einen Schritt<br />

zurück: „Kann sie auch Erwachsene<br />

fressen?“<br />

„Aber sicher.“<br />

„Ach, Papi, gib mir doch lieber<br />

gleich das Geld für die<br />

Heimfahrt.“<br />

„Manche Kinder sind so undankbar!“<br />

empört sich die<br />

Mutter. „Da schenkst du dem<br />

Jungen von nebenan meine<br />

Bonbons, und er spuckt sie<br />

aus.“<br />

„Das waren nicht die Bonbons,<br />

Mutti, das waren seine<br />

Zähne.“<br />

<strong>NZ</strong><br />

Redakteurin:<br />

Beate Dohndorf<br />

Unsere Anschrift:<br />

Budapest, Lendvay u. 22<br />

H-1062<br />

Telefon: 302 67 84<br />

302 68 77<br />

E-Mail:<br />

neueztg@hu.inter.net<br />

<strong>junior</strong><br />

<strong>NZ</strong><br />

<strong>junior</strong><br />

Obwohl wir mitten im Januar<br />

stecken, also dem Kalender<br />

nach eigentlich im tiefsten Winter,<br />

hat uns Petrus einen Streich<br />

gespielt und schickt uns regelrechte<br />

Frühlingstemperaturen.<br />

Von grimmiger Kälte, dicken<br />

Mänteln, Handschuhen, Pelzmützen<br />

und ähnlichen Dingen<br />

also keine Rede. Dabei wäre es<br />

doch wirklich schön, wenn ihr<br />

jetzt eure Schlitten aus ihrem<br />

„Sommerschlaf“ erwecken<br />

könntet, um mit ihnen auf die<br />

Rodelbahn zu ziehen und euch<br />

so richtig im Freien austoben zu<br />

können. Eine deftige Schneeballschlacht<br />

gehört natürlich dazu,<br />

und einen lustigen Schneemann<br />

will man wohl auch bauen.<br />

Auch Skiern und Schlittschuhe<br />

bleiben auf ihren angestammten<br />

Platz, ausgenommen<br />

eine künstliche Eisbahn in der<br />

Nähe verlockt zum Schlittschuhlaufen.<br />

Ja, viel machen<br />

kann man da nicht, nur hoffen:<br />

Vielleicht kommt doch noch<br />

Schnee!<br />

Ansonsten geht alles seinen<br />

alten Lauf, das neu begonnene<br />

Jahr verlangt von vielen neue<br />

Anforderungen und Entscheidungen.<br />

Da ist zuerst einmal die<br />

Schule und der Endspurt auf die<br />

Halbjahreszeugnisse, denn in<br />

einigen Fächern kann man sich<br />

sicher noch etwas verbessern.<br />

Besonders wichtig für diejenigen,<br />

die ab September in ein<br />

Gymnasium oder eine andere<br />

Mittelschule gehen wollen. Da<br />

wird bei der Aufnahme schon<br />

nach dem Zeugnis gefragt. Ja,<br />

und dann muß man sich auch<br />

auf die Aufnahmegespräche<br />

vorbereiten. Die Aufgaben in<br />

der Schule und die außerschulischen<br />

Tätigkeiten werden ebenfalls<br />

nicht weniger. Hinzu<br />

2<br />

14. Jänner <strong>2005</strong><br />

Wo bleibt der Schnee?<br />

kommen die<br />

obligatorischen<br />

Wettbewerbe<br />

aller<br />

Art auf den<br />

verschiedensten<br />

Stufen,<br />

auf die es<br />

sich vorzubereiten<br />

gilt.<br />

Doch das<br />

Was? Wo?<br />

Im Winter Seite 2<br />

Der Apfelkönig Seite 4<br />

Pinguine auf Eisschollen Seite 6<br />

Besonderes Kennzeichen:<br />

Hörner auf der Nase Seite 7<br />

Schön wär’s, doch vorläufig läßt der Schnee noch<br />

auf sich warten<br />

Leben besteht<br />

auch im<br />

neuen Jahr<br />

nicht nur aus<br />

Pflichten, es<br />

bleibt euch<br />

noch genügend<br />

Zeit, euren Hobbys und<br />

anderen Vergnügungen nachzugehen.<br />

Da wir nun langsam mitten in<br />

der Faschingszeit sind, stellt<br />

sich wieder die Frage: Als was<br />

gehe ich? Der Faschingsball in<br />

der Schule oder im Ort ist immerhin<br />

ein nicht alltägliches Ereignis.<br />

Das möchte jeder gebührend<br />

und vor allem ausgelassen<br />

feiern. So laufen die Vorbereitungen<br />

mit allem drum und<br />

dran, was dazu gehört, allmählich<br />

auf Hochtouren. Vielleicht<br />

fehlt der Schnee dann gar nicht<br />

mehr so sehr?<br />

Viel Vergnügen wünscht<br />

euch auf alle Fälle<br />

Euer <strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

Vera Ferra-Mikura<br />

Am Fenster blüht der Eiskristall<br />

Am Fenster blüht der Eiskristall<br />

In seiner kalten Pracht.<br />

Sogar der große Teich fror zu<br />

In der vergangnen Nacht.<br />

Der Atem fliegt aus meinem Mund<br />

Wie Rauch aus dem Kamin.<br />

Ich stelle meinen Kragen auf<br />

Und stapfe stumm dahin.<br />

Die Bäume sind so dick vermummt,<br />

die ganze Welt ist weiß.<br />

Was werden wohl die Fischlein tun,<br />

die Fischlein unterm Eis?


6<br />

FREIZEIT<br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

KURZE DEUTSCHSTUNDE<br />

3<br />

Etwas Besonderes für winterliche<br />

Geburtstagsfeste sind gefaltete<br />

Pinguine, die auf einer eßbaren<br />

Eischolle stehen.<br />

Ihr braucht<br />

für die Pinguine:<br />

schwarz-weißes Papier (15 x 15<br />

cm)<br />

weißen Farbstift<br />

schwarzen Filzstift<br />

für die Eisschollen<br />

3 Eigelb<br />

5 EL warmes Wasser<br />

150 g Zucker<br />

1 Päckchen Vanillezucker<br />

3 Eiweiß<br />

100 g Mehl<br />

50 g Speisestärke<br />

1 gestrichenen TL Backpulver<br />

500 g Puderzucker<br />

Saft von 2 Zitronen<br />

2 EL Wasser<br />

Pinguine<br />

Wichtig ist, daß ihr zum Falten<br />

Papier mit einer schwarzen Vorder-<br />

und einer weißen Rückseite<br />

verwendet, damit die Figuren<br />

das für Pinguine typische Aussehen<br />

erhalten.<br />

1. Legt das<br />

quadratische<br />

Stück<br />

Papier mit<br />

der schwarzen<br />

Seite<br />

nach unten<br />

auf den<br />

Tisch und<br />

faltet es<br />

diagonal in<br />

der Mitte.<br />

Pinguine auf Eisschollen<br />

2. Öffnet die<br />

Faltung wieder<br />

und klappt die<br />

obere rechte<br />

und linke Kante<br />

auf die senkrechte<br />

Mittellinie,<br />

so daß eine<br />

Drachenfigur<br />

entsteht.<br />

Wie auf der Zeichnung zu sehen<br />

ist, werden die vorderen Flügel<br />

an den Hilfslinien nach außen<br />

gefaltet.<br />

3. Dreht<br />

die Figur<br />

um und<br />

klappt die<br />

untere<br />

E c k e<br />

n a c h<br />

oben.<br />

4. Faltet anschließend<br />

den rechten<br />

und linken<br />

vorderen<br />

Flügel auf<br />

die senkrechte<br />

Mittellinie.<br />

5. Knickt<br />

an den<br />

Hilfslinien<br />

die<br />

obere<br />

Spitze<br />

zuerst<br />

nach unten<br />

und<br />

dann wieder<br />

nach<br />

oben um. Daraus entstehen später<br />

Hals und Kopf des Pinguins.<br />

6. Klappt<br />

die linke<br />

Hälfte<br />

der Figur<br />

auf die<br />

rechte<br />

Hälfte.<br />

7. Faltet die<br />

obere Spitze an<br />

der gestrichelten<br />

Linie vor.<br />

Öffnet dann<br />

die Faltung<br />

wieder und<br />

wendet die<br />

Spitze am entstandenen<br />

Knick nach<br />

links. Dabei stülpt sich die mittlere<br />

Faltkante nach außen.<br />

8. Knickt den vorderen Flügel<br />

an der zweiten Hilfslinie nach<br />

links. Das gleiche wird mit dem<br />

hinteren Flügel der Figur<br />

wiederholt.<br />

9. Wendet für den Schnabel die<br />

obere Spitze an den Hilfslinien<br />

zuerst nach innen und dann wieder<br />

nach außen.<br />

10. Malt dem Pinguin zum<br />

Schluß 2 Augen auf und<br />

schreibt ihm mit schwarzem<br />

Filzstift den Namen des Gastes<br />

auf den Bauch.<br />

(Das Rezept für die Eisschollen<br />

findet ihr auf Seite 8!)<br />

Regen, Regen, Regen. Im<br />

Hochhaus fühlte man sich wie<br />

auf einem Schiff im Regenmeer.<br />

Anke hatte plötzlich Lust, durch<br />

das Meer zu schwimmen, hinüber<br />

zu einem anderen Haus,<br />

wo vielleicht auch ein Mädchen<br />

aus dem Fenster sah.<br />

Man kann nicht von einem<br />

Hochhaus zum anderen<br />

schwimmen. Man muß mit dem<br />

Fahrstuhl hinunterfahren, ein<br />

bißchen auf dem Platz herumbummeln,<br />

und wenn man Glück<br />

hat, sitzt dort jemand im Regenmantel<br />

und wartet, daß man<br />

kommt. Anke hatte Glück. Auf<br />

den Betonstufen zur Ladenstraße<br />

saß ein Mädchen im gelben<br />

Umhang. Es schnallte seine<br />

Rollschuhe an.<br />

„Darfst du bei Regenwetter<br />

Rollschuh fahren?“ fragte Anke.<br />

„Ich bin auf dem Gang gefahren“,<br />

sagte das Mädchen. „Aber<br />

meine Mutter hat geschimpft.<br />

Sie sagt, wir müssen ausziehen,<br />

wenn ich auf dem Gang spiele.“<br />

Das Mädchen fuhr Kreise auf<br />

den Steinplatten. Die Rollschuhe<br />

klapperten. Dann breitete es<br />

die Arme aus und streckte das<br />

linke Bein nach hinten. Vom<br />

gelben Umhang tropfte der Regen.<br />

„Sie kann toll fahren!“<br />

dachte Anke.<br />

Das Mädchen fuhr jetzt eine<br />

Schnecke. Bogen, die immer<br />

enger wurden. In der Mitte<br />

hockte es sich plötzlich nieder.<br />

„Komm einmal her!“ rief es.<br />

„Hier wächst was Schönes.“<br />

Anke bückte sich neben sie.<br />

Zwischen den Ritzen zwängte<br />

sich Grünes hindurch. „Das ist<br />

ja Gras! Richtiges Gras!!“ Anke<br />

berührte es mit den Fingern. „Es<br />

ist so zart. Wie kommt es nur<br />

durch die engen Ritzen? Es muß<br />

eine Menge Kraft haben.“<br />

„Unter den Steinen ist keine<br />

Erde, bloß Sand“, sagte das<br />

Mädchen. „Ich habe gesehen,<br />

wie die Arbeiter die Steine in<br />

Sand gelegt haben.“<br />

„Wenn es jeden Tag regnet,<br />

wächst bestimmt noch mehr<br />

Hanna Hanisch<br />

Auf dem Balkon soll eine Wiese wachsen<br />

Gras“, sagte Anke. „Eine ganze<br />

Wiese. Im Fernsehen haben die<br />

Kinder immer Wiesen.“<br />

Jetzt sahen sie, daß auch zwischen<br />

den anderen Steinen grüne<br />

Spitzen wuchsen.<br />

Am anderen Tag schien die<br />

Sonne. Anke traf das Mädchen<br />

mit den Rollschuhen wieder. Es<br />

fuhr vorsichtig um die Grasbüschel<br />

herum. „Unser Gras ist ein<br />

Stück gewachsen“, sagte Anke,<br />

„jeden Tag wächst es ein<br />

Stückchen mehr.“<br />

Sie hockten sich auf die Stufen<br />

und sahen, wie sich die<br />

Sonne in einer Pfütze spiegelte.<br />

Dort hatte sich ein Stein gesenkt.<br />

Dann kam ein Mann. Er trug<br />

einen Kanister auf dem Rücken,<br />

Aufgaben<br />

daran hing ein Schlauch mit einer<br />

Düse. Er besprühte den<br />

Platz.<br />

„Was macht der Mann?“ fragte<br />

Anke. Das Mädchen starrte<br />

geradeaus.<br />

„Er spritzt Gift, damit nichts<br />

Grünes wächst. Morgen ist alles<br />

gelb.“<br />

Der Mann kam jetzt näher.<br />

Anke sprang auf und riß das<br />

grüne Büschel heraus. Es ging<br />

ganz leicht. An den Gräsern<br />

hingen fadendünne Wurzeln.<br />

Ein wenig Sand hing noch daran.<br />

„Ich bringe es auf den Balkon“,<br />

sagte Anke.<br />

„Auf dem Balkon soll eine<br />

Wiese wachsen. Eine große,<br />

grüne Wiese.“<br />

1. Lest die Geschichte gemeinsam und klärt unbekannte Wörter<br />

und Begriffe!<br />

2. Warum durfte das Mädchen nicht auf dem Gang des Hauses<br />

Rollschuh laufen und spielen?<br />

3. Warum hätten die Kinder gern eine Wiese? Können sie auf einer<br />

Wiese auch Rollschuh laufen?<br />

4. Woher kennt das Mädchen eine Wiese? Sucht die entsprechende<br />

Textstelle!<br />

5. Warum spritzt der Mann das Gras? Was meint ihr dazu? Diskutiert<br />

darüber!<br />

6. Wird auf dem Balkon wirklich eine Wiese wachsen? Wie kann<br />

man einen Balkon mit Pflanzen gestalten?<br />

7. Lest den Text ab der Stelle „Darfst du bei Regenwetter Rollschuh<br />

laufen?“ als Dialog der beiden Mädchen. Achtet auf die<br />

eingeschobenen Teile, in denen erzählt wird. Macht hier entsprechende<br />

Pausen!<br />

Findet das richtige Ende!<br />

Bei der Prüfung. „Was ist drei hoch eins?“ fragt der Lehrer.<br />

Langes Schweigen.<br />

„Nun? So schwer ist das doch nicht.“<br />

Paulchen: „Haben Sie eine Ahnung, Herr Lehrer. Versuchen Sie es<br />

einmal mit faulen Eiern.“<br />

Endlich eine schüchterne Stimme aus dem Hintergrund: „Ein<br />

Hund, der an einem Baum ein Bein hebt.“


4<br />

LITERATUR<br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

MÄRCHENSTUNDE<br />

5<br />

Francesca Bosca - Giuliano Ferri<br />

Der Apfelkönig<br />

n einem alten Schloß, das<br />

Ivon hohen Mauern umgeben<br />

war, lebte einst ein reicher und<br />

mächtiger König.<br />

Im Garten des königlichen<br />

Schlosses stand ein herrlicher<br />

Apfelbaum, der Jahr für Jahr<br />

die schönsten und süßesten Äpfel<br />

trug.<br />

Der König war sehr stolz auf<br />

seinen Apfelbaum. Jeden Tag<br />

ging der König in den Garten,<br />

um den königlichen Äpfeln<br />

beim Wachsen zuzusehen.<br />

Im Herbst stieg der König<br />

höchstpersönlich auf eine Leiter,<br />

um seine Äpfel zu pflükken.<br />

Er wusch und polierte sie,<br />

bis sie wie Edelsteine glänzten.<br />

Dann stellte er sie im Schloß<br />

auf, als wären sie kostbare<br />

Schmuckstücke. Niemand außer<br />

ihm durfte die Äpfel berühren<br />

– und natürlich durfte auch<br />

niemand außer ihm sie essen!<br />

er König hatte einen tüchti-<br />

Obergärtner einge-<br />

Dgen<br />

stellt, der nichts anderes zu tun<br />

hatte, als sich um den königlichen<br />

Apfelbaum zu kümmern.<br />

Er goß ihn, lockerte die Erde,<br />

staubte mit einem Pinselchen<br />

die Rinde ab und gab acht, daß<br />

nichts und niemand dem Baum<br />

zu nahe kam. Doch eines Morgens<br />

machte der Obergärtner<br />

eine schreckliche Entdeckung:<br />

Ein Apfel hatte ein tiefes,<br />

häßliches Loch. Der Obergärtner<br />

rannte sofort ins<br />

Schloß. „Königliche Hoheit!“<br />

rief er mit zitternder<br />

Stimme. „In einem<br />

königlichen Apfel steckt<br />

ein Wurm!“<br />

„WAAAS?“ Der König<br />

schrie so laut, daß es im<br />

ganzen Schloß zu hören war.<br />

Der arme Obergärtner wurde<br />

sofort entlassen und mußte<br />

fortan als Unterunkrautzupfer<br />

im königlichen Gemüsegarten<br />

arbeiten.<br />

er König aber<br />

Dselbst lief hinaus,<br />

um sich den<br />

Schaden anzusehen.<br />

Es war furchtbar,<br />

schrecklich! Das war kein<br />

einziger Wurm – überall waren<br />

Würmer!<br />

„Ehrwürdige Würmer“,<br />

schmeichelte er, „bitte verlaßt<br />

doch meinen Apfelbaum! Zum<br />

Dank schenke ich euch einen<br />

Sack voll Gold!“<br />

„P<br />

apperlapapp! Gold kann<br />

man nicht essen!“<br />

schmatzten die Würmer und<br />

blieben, wo sie waren. Auch<br />

der mächtige Zauberer und die<br />

Armee des Königs konnten die<br />

Würmer nicht vertreiben. Der<br />

König war verzweifelt. Er versprach<br />

den klügsten Männern<br />

seines Landes einen Sack voll<br />

Gold für ihre Hilfe. Und einer<br />

von ihnen, ein richtiger Schlaufuchs,<br />

hatte wirklich eine gute<br />

Idee: Sein Gehilfe stieg heimlich<br />

auf den Baum und übermalte<br />

alle Wurmlöcher mit<br />

dicker roter Farbe. Dann holten<br />

sie den König. „Geschafft!“<br />

sagten sie. „Es ist kein einziger<br />

Wurm mehr zu sehen!“ Der<br />

König war überglücklich.<br />

D<br />

er Schlaufuchs und sein<br />

Gehilfe verschwanden mit<br />

dem Goldsack und der König<br />

stieg auf den Baum, um Äpfel<br />

zu pflücken. Ihm lief schon das<br />

Wasser im Munde zusammen.<br />

Doch kaum hatte der König in<br />

den ersten Apfel gebissen,<br />

kroch ein Wurm heraus und<br />

krabbelte ihm auf die Nase.<br />

EIIIN!“ brüllte der Kö-<br />

„Was hast du elen-<br />

„Nnig.<br />

der Wurm in MEINEM Apfel<br />

zu suchen?“<br />

„Aber, aber, aber – wir sind<br />

doch eingeladen worden!“<br />

stotterte der Apfelwurm eingeschüchtert.<br />

„Eingeladen? Wer zum<br />

Kuckuck hat EUCH eingeladen?“<br />

schrie der König.<br />

„Der königliche Apfelbaum<br />

hat uns eingeladen“, erklärte<br />

der Wurm. „Jahr für Jahr hat<br />

der Baum köstliche Äpfel getragen,<br />

aber niemand außer dir<br />

durfte davon essen. Kein<br />

Schmetterling und kein Vogel<br />

durfte ihn besuchen, kein Kind<br />

in seinen Zweigen klettern und<br />

Äpfel stibitzen. Der arme Apfelbaum<br />

war sehr einsam und<br />

traurig. Schließlich hat<br />

er uns eingeladen,<br />

damit auch andere<br />

an seinen Früchten<br />

Freude haben.“<br />

„Aber ich bin doch<br />

da!“ unterbach ihn der König<br />

zornig. „Ich liebe meinen königlichen<br />

Apfelbaum und<br />

seine königlichen Äpfel!“<br />

laubst du das?“<br />

„G<br />

fragte der Wurm.<br />

„Hast du den königlichen<br />

Apfelbaum wirklich<br />

gern?“ Der König<br />

war wütend. Wie konnte<br />

dieser Wurm es wagen,<br />

so mit ihm zu reden?<br />

Der königliche Hofstaat<br />

war starr vor Schreck. Doch<br />

was dann kam, überraschte alle.<br />

Der König lächelte. „Wir gehen<br />

jetzt alle hinaus und pflücken<br />

die königlichen Äpfel“, verkündete<br />

er. „Und am Abend<br />

feiern wir ein Apfelfest<br />

mit Apfelsaft<br />

und Apfelkuchen<br />

Royal!“<br />

Vier goldene Schmetterlinge<br />

Ziehen durchs Elfenland<br />

Die Königskutsche<br />

Im Spinnwebgeschirr.<br />

Der Kutscher ist ein Wicht,<br />

Hellgrün die Farben seiner Uniform,<br />

Nur die Stiefel, die sind rot<br />

Und wunderhübsch.<br />

Zwei Wächter stehen hinten drauf,<br />

Ruhig und stark.<br />

Sie spähen umher<br />

Und halten Wacht.<br />

Drin sitzt die Elfenkönigin,<br />

Jung und wunderschön.<br />

Ihr zartes Lächeln<br />

Ist ein Leben wert.<br />

Zum Hain der Zwerge will sie,<br />

Zum Zwergenkönig,<br />

Den Chor der Zwerge zu hören<br />

Bis tief in die Nacht.<br />

Ihr Volk ist stolz,<br />

Verzaubert und berauscht.<br />

Die Kutsche schwebt durchs Land.<br />

Still steht die Zeit.


2<br />

FÜR DIE UNTERSTUFE<br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

KLEINES LEXIKON<br />

7<br />

Im Winter<br />

Besonderes Kennzeichen: Hörner auf der Nase<br />

Nach den Elefanten sind die Nashörner die größten<br />

und schwersten aller Landsäugetiere. Ihr auffallendstes<br />

Kennzeichen sind die Hörner auf der<br />

Nase. Die Familie umfaßt fünf Arten:<br />

– das Breitmaulnashorn in Afrika<br />

– das Spitzmaulnashorn, ebenfalls in Afrika<br />

– das Panzernashorn in Assan, Nepal und Bhutan<br />

– das Javanashorn und<br />

– das Sumatranashorn, beide auf Sumatra, Malaysia,<br />

Birma und Borneo<br />

Es schneit, es schneit, juchhe!<br />

Auf jedem Baum liegt Schnee!<br />

Es fällt der Schnee auf jedes Dach,<br />

es schwimmt das Eis in jedem Bach.<br />

Dir auf die Nase fällt der Schnee!<br />

Es schneit, es schneit, juchhe!<br />

Ein Schneemann ist<br />

im Garten<br />

Kinder, Kinder, kommt und schaut,<br />

ein Schneemann ist hier aufgebaut.<br />

„Lieber Schneemann, guten Tag!<br />

Sei nicht böse, wenn ich frag´:<br />

Woher kommst du?<br />

Wohin gehst du?<br />

Sag, was machst du?<br />

Und wo schläfst du?“<br />

„Der Winter hat mich hergebracht.<br />

Ich bleibe hier bei Tag und Nacht.<br />

Und wenn der Mond vom Himmel lacht,<br />

dann kommt mein kleiner Freund, der Hase,<br />

und knabbert an meiner Mohrrübennase.<br />

Nur die Frau Sonne darf nicht scheinen,<br />

sonst seht ihr euren Schneemann weinen!“<br />

Die Schifahrer<br />

A, a, a, der Winter, der ist da!<br />

E, e, e, nun gibt es Eis und Schnee.<br />

I, i, i, wir holen unsre Schi.<br />

O, o, o, wir sind wir Kinder froh!<br />

U, u, u, du lieber Winter du!<br />

Aufgaben<br />

1. Oben findet ihr drei Gedichte über den Winter.<br />

Lest das erste Gedicht. Es schneit. Was bedeutet<br />

das Wort „juchhe“? Wohin fällt der Schnee? Was<br />

schwimmt im Bach? Seht euch auch das Bild an.<br />

Erzählt, was ihr darauf seht. Das Mädchen freut<br />

sich über den Schnee. Woran kann man das sehen?<br />

2. Im zweiten Gedicht geht es um einen „wichtigen<br />

Mann“ im Winter.<br />

l Wer ist dieser Mann und wo steht er?<br />

l Ein Kind kommt zu ihm. Was fragt es den<br />

Schneemann?<br />

l Der Schneemann antwortet.<br />

Wer hat ihn gebracht?<br />

Wo bleibt er?<br />

Was ist, wenn der Mond vom Himmel<br />

lacht?<br />

Was macht der Schneemann, wenn die<br />

Sonne scheint?<br />

Erzählt, wie ihr einen Schneemann baut<br />

und was ihr alles dazu braucht.<br />

3. Der Schnee macht den Kindern nicht nur Spaß,<br />

sondern bringt ihnen viel Abwechslung.<br />

Was machen die Kinder im dritten Gedicht?<br />

Wenn Schnee liegt, könnt auch ihr viel Sport treiben.<br />

Erzählt, was ihr alles machen könnt?<br />

Beim Nashorn bestehen die Hörner aus innen<br />

hohlen Hornfasern, die ständig nachwachsen und<br />

sich aus einem speziellen Gewebe, das einen<br />

Höcker auf dem Nasenrücken bedeckt, entwickeln.<br />

Breitmaulnashorn, Spitzmaulnashorn<br />

und Sumatranashorn haben zwei Hörner, Panzernashorn<br />

und Javanashorn nur eines. Die Hörner<br />

sind gefährliche Waffen und werden tatsächlich<br />

im Kampf gegen Rivalen und Feinde, auch gegen<br />

den Menschen, gebraucht. Die afrikanischen Nashornarten<br />

haben keine anderen Waffen als ihre<br />

Hörner; die asiatischen Arten haben zusätzlich<br />

beinahe hauerartige Schneidezähne, die sie ebenfalls<br />

als Waffen gebrauchen und womit sie ihren<br />

Gegnern tiefe Wunden zufügen können.<br />

Im Vergleich zu anderen Huftieren, wie z.B.<br />

Pferde, die mühelos die ganze Umgebung überblicken<br />

können, haben die Nashörner ein schlechtes<br />

Sehvermögen. Sie gleichen das jedoch durch<br />

einen hochentwickelten Geruchssinn und ein sehr<br />

gutes Gehör wieder aus.<br />

Trotz ihrer plumpen Erscheinung können die<br />

Nashörner, wenn es darauf ankommt, erstaunlich<br />

schnell und wendig sein und auch sehr rauhes und<br />

Das Breitmaulnashorn ist nächst dem Elefanten<br />

das größte Landsäugetier<br />

Das Spitzmaul- oder Schwarze Nashorn hat ein<br />

sehr cholerisches Temperament<br />

schwieriges Gelände überwinden. Das Panzernashorn<br />

und auch das Javanashorn sind imstande,<br />

Moore zu durchqueren und das Sumatranashorn<br />

nimmt auch steile und manchmal sogar sehr glatte<br />

und rutschige Hänge. Die Nashörner bahnen<br />

sich wie lebendige Tanks durch dickes und dorniges<br />

Gestrüpp. Sie sind Dickhäuter und ihre dicke<br />

Haut wirkt wie ein Harnisch, dem auch Löwen<br />

und Tiger nichts anhaben können. Die Haut der<br />

Panzer- und Javanashörner ähnelt in der Tat einer<br />

mittelalterlichen Ritterrüstung, da sie in große<br />

Felder aufgeteilt ist und Falten und Wülste hat,<br />

die sie wie zusammengenietet erscheinen lassen.<br />

Mit Ausnahme des Sumatranashorns haben die<br />

Nashörner eine unbehaarte Haut, nur am<br />

Schwanzende befindet sich ein kleines Haarbüschel,<br />

und die Ohren haben einen Haarsaum. Das<br />

Sumatranashorn hat lange, borstige, aber ziemlich<br />

spärlich wachsende Haare auf dem Körper, aber<br />

bei den erwachsenen Tieren sind diese auf dem<br />

Rücken und an den Flanken weitgehend abgescheuert.<br />

Alle fünf Nashornarten sind heute vom Aussterben<br />

bedroht, die asiatischen noch stärker als<br />

die afrikanischen.<br />

Als echte Huftiere können die Nashornbabys –<br />

die beim Panzernashorn immerhin 60-70 kg wiegen<br />

– kurz nach der Geburt bereits stehen und laufen.<br />

Die Mutter sorgt vom ersten Augenblick an<br />

rührend für ihr Kind, und auch der Vater ist sehr<br />

um sein Wohlergehen bemüht. Nashörner haben<br />

wirklich ein ausgezeichnetes Familienleben. Die<br />

Eltern nehmen ihr Baby wirklich überall mit und<br />

machen es so langsam mit dem ganzen Revier<br />

vertraut. Von der Mutter lernt das Junge, wie es<br />

auf bestimmte Gefahren reagieren muß und wen<br />

es als Feind zu betrachten hat.<br />

Die Lebensdauer der Nashörner wird auf 30 bis<br />

35 Jahre geschätzt.

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