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Mit ihrem<br />
Frauenbild war<br />
die Designerin<br />
ihrer Zeit weit<br />
voraus.<br />
so definierte sie einmal, „in der das Individuum<br />
zu seinen Stärken findet“. So wie die Frauen,<br />
die nach Jil Sanders Vorstellung ganz selbstverständlich<br />
ihre Rolle in der Gesellschaft einnehmen<br />
– ohne lange über Emanzipation zu diskutieren.<br />
Mit diesem Frauenbild war die Designerin,<br />
wie in vielem anderen auch, ihrer Zeit weit<br />
voraus.<br />
Den ersten Erfolg hatte Sander dann auch nicht<br />
mit ihrer Mode, sondern mit dem Parfüm, das<br />
sie 1979 lancierte. Dafür hielt sie sogar ihr Gesicht<br />
hin: Da dem jungen Unternehmen das<br />
Geld fehlte, um ein Topmodel auf Jahre exklusiv<br />
an die Marke zu binden, posierte die schöne<br />
Designerin selbst für den leicht-herben Duft.<br />
Keine leichte Entscheidung für eine Frau, die<br />
das Rampenlicht eher meidet, aber eine ausgesprochen<br />
gute – zeigten die Plakate am Ende<br />
doch nicht nur ein sehr attraktives Gesicht,<br />
sondern auch, dass die Designerin wirklich<br />
hinter ihrem Produkt steht.<br />
Das Parfüm spülte Geld in die Kassen des Unternehmens<br />
und machte Jil Sander bekannt.<br />
Anfang der Achtziger kam schließlich auch<br />
ihre Mode zunehmend an. Vor allem Karrierefrauen<br />
fanden Gefallen an Jil Sanders „Zwiebel-<br />
Look“ – konnten sie hierbei doch die verschiedenen,<br />
hochwertigen Einzelteile wunderbar<br />
miteinander kombinieren, was nicht nur auf<br />
Geschäftsreisen sehr praktisch war. Auch auf<br />
den Laufstegen erkannte man endlich, was Jil<br />
Sander bezweckte – und war euphorisch. Auf<br />
den Mailänder Modenschauen hieß es bald: „Jil<br />
Sander is hot, Armani not.“<br />
Fotos: Jil Sander